N #gemeinsam arbeiten - Ordensgemeinschaften Österreich
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N #gemeinsam arbeiten OrdensNachrichten 3/2021 ISSN 2310-2454 www.ordensgemeinschaften.at #EinfachGemeinsamWach
Was mich bewegt ... Im Porträt: Abt Reinhold Dessl OCist Vorstandsmitglied der Österreichischen Ordenskonferenz Augustiner-Chorherrenstift St. Florian © Stift Wilhering Zu „Jerusalema“ hat die ganze Welt getanzt; auch Ordensleute haben mitgetan. Ein Geist der Gemeinsamkeit und Hoffnung ist spürbar geworden in schwierigen Zeiten. Orden haben Erfahrung damit, wie Individualität und Gemeinschaft miteinander ver- bunden werden können. Darum passt das Thema dieses Heftes „#gemeinsam arbeiten“ gut. Vom Cellerar des Klosters schreibt der hl. Benedikt in seiner Regel, dass man ihm in 2021 ist für das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian in der immer wieder erhebend, großartig; es erinnert mich immer größeren Gemeinschaften Helfer geben soll. „Mit ihrer Unterstützung kann er das ihm Nähe von Linz ein ganz besonderes Jahr, denn die 29 Chor- wieder daran, dass es etwas Größeres gibt“, schwärmt Propst anvertraute Amt mit innerer Ruhe bewältigen (Regel Benedikts, 31. Kapitel, Vers 17).“ herren, die die Ordensgemeinschaft derzeit umfasst, feiern Holzinger. „Dort genieße ich die Stille.“ Für die Menschen „#Gemeinsam arbeiten“ in einer gemeinsamen Werkstätte, die das Kloster als Ganzes heuer das 950-jährige Bestehen ihres Stifts. (Nebenbei er- möchte man auch ein Ort der Besinnung sein. darstellt, ist für Benedikt ein Grundprinzip, wobei die Arbeit nicht nur Handarbeit, sondern wähnt: Dieses Jubiläum teilen sie sich mit den berühmten Allerdings: „Wir verstehen uns nicht als Rückzugsort, son- auch geistliche Lesung, Liturgie und Gebet beinhaltet. Auch innere Umkehr und Bekeh- St. Florianer Sängerknaben). dern als Ausgangspunkt für Kommunikation“, sagt Holzinger. rung des Herzens zu Christus hin sind nach Benedikt nicht individuelle Meisterleistung, Der Ursprung des Klosters reicht zurück bis ins frühe 4. Jahr- „Meine Lieblingsbeschäftigung ist es, Verbindungen herzu- sondern eher gemeinschaftliche Arbeit. hundert; der Legende nach wurde hier der heilige Florian, stellen und Menschen zusammenzubringen, die einander Landespatron von Oberösterreich, nach seinem Martyrium guttun.“ Die Veränderungen in unserer Ordenslandschaft und die diözesanen Strukturprozesse for- im Jahre 304 bestattet. Rund um seine Grabstätte entstand [robert sonnleitner] dern uns heute neu in unserer Fähigkeit zur gemeinschaftlichen Arbeit heraus. Bequemer schon früh ein Wallfahrtsort. Schriftlich gesichert ist: 1071 scheint es oft zu sein, im eigenen Bereich zu bleiben, sich nicht „in die Karten schauen zu übertrug Bischof Altmann von Passau den Augustiner-Chor- lassen“, und den Anschein zu erwecken, dass ohnehin alles funktioniert. Das Einzelkämp- herren das Stift, um seelsorgliche Aufgaben zu übernehmen fertum ist uns nur schwer abzugewöhnen. Befreiend ist es zu erkennen, dass ich mit mei- – das gilt bis heute, denn das Stift betreut aktuell 33 inkor- nen Nöten nicht allein bin und dass auch andere „nur mit Wasser kochen“. porierte Pfarren. Frauen- und Männerorden trainieren in der neuen österreichischen Ordenskonferenz ge- 1686 begann der barocke Neubau der Klosteranlage, der meinsames Arbeiten, im Vorstand erlebe ich konstruktives Tun. Der Austausch unter Or- erst um 1750 beendet wurde und dem Stift mit der Basili- densleuten über Freuden und Nöte und das gemeinsame Vorgehen werden zunehmend ka, dem Westtrakt mit der eindrucksvollen Hauptfassade und wichtiger. Da Ordensgemeinschaften immer auch eine Antwort auf die Nöte der Zeit wa- dem Südtrakt mit dem prachtvollen Marmorsaal sein heuti- ren und sind, stellt sich die Frage, welche Angebote wir der oft zitierten „neuen Einsam- ges Aussehen gab. keit“ in der Gesellschaft entgegensetzen können. Das Kloster gilt als wichtiges kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region. Das Stift betreibt auf 220 Hektar biolo- gische Land- und Forstwirtschaft. Und mit seinen imposan- ten Barockräumen, seiner rund 150.000 Werke umfassenden Bibliothek, seinem Musikarchiv und der Brucknerorgel (auf der Namensgeber Anton Bruckner von 1848 bis 1855 als Stiftsorganist wirkte) lockt es jährlich tausende Tourist*innen aus der ganzen Welt in den kleinen Ort – wenn nicht gera- OrdensNachrichten 03/2021 de Lockdown herrscht. Dass so viele Menschen das Stift als großen Anziehungspunkt betrachten, empfindet Jo- 02 Was mich bewegt 06 – 09 Preis der Orden 16 | 17 #gemeinsam mit hann Holzinger, seit März 2005 Abt Reinhold Dessl OCist Ordensleuten arbeiten Propst des Stiftes und General- 10 l 11 Interview mit Franz Pichler, abt der Augustiner Chorherren © Manu Nitsch 03 Im Porträt: Wirtschaftsdirektor des 18 ON-Wordrap in Österreich, als großes Glück. Augustiner-Chorherrenstift Stiftes Admont „Die Menschen haben mir im St. Florian 19 Personalia Lockdown sehr gefehlt, nicht 12 l 13 „Auf das reagieren, was nur die Besucherinnen und 04 l 05 #gemeinsam arbeiten daherkommt” 20 Am Punkt Besucher, sondern auch unse- Das Augustiner-Chorherrenstift St. Florian feiert in diesem Jahr - das bedeutet für mich... Propst Johann Holzinger re Sängerknaben, die sehr viel unter dem Motto "Immer. Noch. Da" sein 950-jähriges Bestehen. 14 l 15 Warum für Orden arbeiten? haben im Lockdown vor Leben ins Stift bringen. Denn allem die Menschen das Stift lebt von Menschen.“ gefehlt, die Leben ins Stift Gleichzeitig sei die Gemein- Wir verstehen uns nicht als bringen. schaft ausgesprochen dankbar, denn „von uns ist mit Gottes Rückzugsort, sondern als Ausgangspunkt für Kommuni- © Elisabeth Mayr Hilfe keiner krank geworden.“ Propst Holzingers Lieblings- kation. Das Titelfoto zeigt Manuela Grabmayr, Sekretärin im Büro der Österreichischen Or- ort ist die Stiftskirche. „Das ist N denskonferenz, und Sr. Franziska Bruckner, stellvertretende Vorsitzende der Öster- reichischen Ordenskonferenz. 02 03
#gemeinsam arbeiten Das bedeutet für mich ... © Schulzentrum Friesgasse © UNITAS-SOLIDARIS © LFBÖ von Gelmini © Kreuzschwestern © Privat © Privat Bernhard Budil Maria Schelkshorn-Magas Sr. Teresa Hieslmayr Regina Steinbiller Walter Steindl Eva Heigl Generalsekretär Land&Forst Leiterin Schulzentrum Friesgasse Ordensfrau und Psychotherapeutin Geschäftsführerin UNITAS-SOLIDARIS Teamleiter Emmaus-Gemeinschaft Vorständin Kreuzschwestern Betriebe Österreich St. Pölten Europa Mitte Wir hatten einmal eine Mitarbeiterin, „Durch Erziehung und Bildung die Als Ordensfrauen ist uns für die ge- Gemeinsam arbeiten hat für mich Es gehört zu unserer genetischen Wenn ich auf das letzte Jahr zurück- die gerne malte. Auf Grund ihrer Ini- Welt zum Besseren verändern.“ Das meinsame Arbeit eine klare Ausrich- eine zweifache Dimension – nämlich Ausstattung, gemeinsam arbeiten zu blicke, so hat Corona für mich nicht tiative haben wir dann gemeinsam als ist der Leitsatz der Schulschwes- tung gegeben: Gemeinsam arbeiten gemeinsam mit unseren Klient*innen können: Ohne Zusammenarbeit kei- nur negative Seiten. Es war erstaun- Team einen Tag mit einer Mal-Thera- tern Notre Dame – und auch für uns wir für das „Reich Gottes“, also für eine und gemeinsam mit den Kolleg*innen ne Zivilisation, ohne Aufgabenteilung lich zu sehen, was alles trotz massiver peutin verbracht. Es war nicht leicht, „weltliche“ Nachfolger*innen im Bil- Welt, in der – kaum zu glauben – alles im Haus. kein gutes Leben. Daher ist zu fragen, Einschränkungen funktioniert hat. Oft alle dafür zu gewinnen. Das Ziel war dungscampus Friesgasse behält er für alle gut ist. All unser Tun muss auf Gemeinsam mit unseren Klient*innen wann Zusammenarbeit besonders gut ohne persönlichen Kontakt, über gro- die Gestaltung einer großen, gemein- seinen gesellschaftspolitischen An- dieses Ziel hingerichtet sein. bedeutet einen Beruf auszuüben, der gelingt. Wobei gut hier im Sinne von ße Distanz, meist nur telefonisch oder sam erarbeiteten Collage. Das Projekt spruch. Mehr als 160 Lehrer*innen Dieser Fokus ermöglicht es, dass wir dem Gemeinwohl dient, mit den Be- nachhaltigem Dienst am Gemeinwohl per Videokonferenz. ist gelungen, und das Bild hing noch und 60 Mitarbeiter*innen arbei- trotz verschiedenster Aufgaben und Fä- dürfnissen der Klient*innen fühlt und gedacht ist. Trotz dieser Distanz war für mich das lange Zeit für alle sichtbar in unserem ten gemeinsam an einer friedvollen higkeiten unser Tun als gemeinsames sinnstiftend für das persönliche Leben WIR, das Miteinander, das gemeinsam Aus kleinen Beitragen Tradition weiter Krafte einsetzen fur Dem Gemeinwohl Freiraume fur Vertrauen bestatigt Grosses machen entwickeln das Reich Gottes dienen Gestaltung schaffen sehen Büro. Gemeinsam arbeiten bedeu- Schulkultur der Anerkennung, die Wirken verstehen und erfahren können. wird – Steuerberatung mit Empathie! Mir sind folgende Aspekte besonders Arbeiten deutlich spürbar. Es gab das tet, aus vielen individuellen Puzzle- den vielen Religionen und Sprachen Ob als Psychotherapeutin, Köchin oder Gemeinsam mit den Kolleg*innen wichtig geworden: gemeinsame Ziel, unsere Werke gut steinen etwas Großes zu gestalten. in unserem Haus Raum gibt. Von im Büro, wir alle setzen unsere Kräfte zu arbeiten ist Freude und Heraus- durch diese Zeit zu bringen, und die Dabei soll jeder seinen Beitrag auf den Lehrer*innen bis zur Köchin an und unser Bemühen für das Reich Got- forderung. Weil wir einander kennen Verkörperung des oft sehr abstrakt for- gemeinsame Freude, wenn am Ende die ihm mögliche Art leisten können der Essensausgabe, von den Hort- tes ein. und akzeptieren. Freude, weil viele mulierten Ziels der Organisation in Lei- eines Tages alles gut bewältigt wurde. – mit Rücksicht und Toleranz für alle pädagoginnen bis zur Schulpförtne- Diese Perspektive bewahrt uns auch Kolleg*innen seit langen Jahren in tungspersonen. Dieses Arbeiten auf Distanz braucht anderen. Das ist oft nicht ganz ein- rin (u.v.m.) tragen alle gemeinsam vor dem Anspruch, alles selber schaf- unserem Haus sind. Herausforderung, viel Vertrauen, und es ist schön zu se- fach. Aber ein gemeinsames Ergeb- dazu bei, die Schulschwestern-Tradi- fen zu müssen: weil wir wissen, dass un- weil mich die Pandemie gelehrt hat, Liebe und Kompetenz: Auswahl der hen, dass dieses Vertrauen – in jeden nis spricht jedenfalls für sich, denn es tion zukunftsfähig weiter zu entwi- ser gemeinsames Arbeiten getragen ist dieses gemeinsame Arbeiten wertzu- Mitarbeitenden nach deren Leiden- Einzelnen – immer wieder bestätigt ist immer mehr als die Summe seiner ckeln. Das SSND-Charisma behält von jenem DU, das die Welt endgültig schätzen! Gemeinsam lösen wir alle schaft und Fähigkeit. wird. Einzelteile. seine Gültigkeit und ist für uns leb- zum Guten führen wird. Probleme – als Gesellschaft, als Kir- bar – auch ohne die persönliche Ent- che und als Team in einer Beratungs- Freiräume schaffen für die individuelle scheidung zu einer klösterlichen Le- gesellschaft. Gestaltung der Auftragserfüllung, denn bensform. Teammitglieder sollen sich mit ihrer Ar- beit identifizieren können. 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Gemeinsam schaffen wir mehr – der Preis der Orden 2020 Im Rahmen ihrer Generalversammlung verlieh die Österreichische Ordenskonferenz am 10. Mai 2021 den Preis der Orden an vier herausragende Projekte. Im Fokus jedes der aus- gezeichneten Projekte stand das „Gemeinsame“ – ganz im Sinne des Drei-Jahres-Mottos „einfach.gemeinsam.wach”. Ursprünglich für die Herbsttagung im November 2020 ge- wach sind für die Nöte der Zeit, hinsehen und nicht zögern, plant, musste die Preisverleihung jedoch auf den Mai 2021 sondern einfach handeln und Lösungen suchen, um dann verschoben werden. Ausschlaggebend für die Auszeichnung gemeinsam an einem Strang ziehen und ein Ziel vor Augen war ein besonders soziales, pädagogisches, journalistisches, haben“, so Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österrei- spirituelles, künstlerisches oder wirtschaftliches Engagement chischen Ordenskonferenz, in ihren einleitenden Worten. „Ich an der Schnittstelle zwischen Ordensgemeinschaften und gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihren her- © Elisabeth Mayr anderen kirchlichen oder gesellschaftlichen Organisationen. vorragenden Projekten und wünsche weiterhin alles Gute, viel „Diese Projekte zeigen, was alles möglich ist, wenn Menschen Mut, Kraft und Gottes Segen für diese wichtigen Aufgaben.“ v.l.n.r.: Laudator Gunter Prüller-Jagenteufel, Sr. Maria Schlackl, Preisträgerin und Initiatorin von "Aktiv gegen Menschenhandel - Aktiv für Menschenwürde in Oberöstereich", mit ihrer Schwester Sr. Teresa Schlackl. Schwestern der hl. Klara: Sr. Maria Schlackl SDS: „KLARA-Edition“ – Begegnung „Aktiv gegen Menschenhandel – Aktiv für von Kunst und Spiritualität Menschenwürde in Oberösterreich“ „Der christliche Glaube spielt in weiten Bereichen der moder- Sr. Maria Schlackl beweist persönlichen Einsatz und Mut in nen Kunst keine Rolle mehr, eine Gesprächsbasis zwischen einem Bereich, in dem weltweit über 150 Milliarden Euro Kirche und Künstlern gibt es kaum“, sagte ORF-Journalistin Profit auf Kosten der Menschenwürde von ca. 20 Millionen Eva Maria Kaiser in ihrer Laudatio. Umso bemerkenswerter Menschen, vorrangig Frauen und Kindern, gemacht werden. sei das Projekt ‚Kunst und Spiritualität‘ der Klaraschwestern Sr. Maria setzt sich damit im Sinn des Evangeliums und der in Bregenz. Sie haben in fünf aufeinanderfolgenden Jahren Ordensberufung der Salvatorianerinnen für die ärmsten und renommierte Vorarlberger Künstler*innen eingeladen, sich in wehrlosesten Opfer unseres Gesellschafts- und Wirtschafts- einem Kunstwerk mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen. systems ein. Die Initiative besteht seit mehr als sechs Jahren, Veröffentlicht werden die Drucke in der ‚Klara Edition‘, und und es ist zu hoffen, dass sie auch weiterhin dazu beiträgt, sie wurden limitiert auf 30 Exemplare zum Kauf angeboten. durch Bewusstseinsbildung und konkrete Hilfe dieses himmel- Die Resonanz war bisher enorm, was die öffentliche Wahrneh- schreiende Unrecht zu bekämpfen. mung und auch den Verkaufserfolg betrifft. Die Schwestern „Zum Abschluss ein theologischer Gedanke zu dem, worum öffnen für ihr Kunstprojekt ihre Klausur und schaffen so einen es Maria Schlackl im tiefsten geht: Um die Achtung der Wür- Begegnungsraum für Menschen, die sonst schwer einen An- de jedes Menschen“, sagte Univ. Prof. Gunter Prüller-Jagen- knüpfungspunkt zur Kirche finden würden. Gestartet wurde teufel von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Univer- das Projekt, um die Arbeit der Klaraschwestern finanziell zu sität Wien in seiner Laudatio. Und weiter: „Können Sie sich unterstützen. „Dass letztendlich ein Teil des Verkaufserlöses vorstellen, dass fromme Katholik*innen beim Anblick einer auch den Künstlern zugutekommt, zeugt vom karitativen Ge- geschundenen und ausgebeuteten Frau, einer Prostituierten spür der Klaraschwestern in der Wahrnehmung der bekannt aus Afrika, in die Knie sinken und ihren Gott erkennen? Wohl prekären Situation von Künstlern“, zeigte sich Kaiser in ihrer kaum. Solange das aber nicht der Fall ist, solange haben wir Laudatio überzeugt. von Gott noch nichts verstanden." © Elisabeth Mayr N v.l.n.r.: Künstler Marbod Fritsch, Sr. Rita-Maria Schmid, Äbtissin der Klaraschwestern, und Laudatorin Eva Maria Kaiser. 06 07
© Elisabeth Mayr © Elisabeth Mayr v.l.n.r.: Stefan Almer von der Stadt Wien (MA17), Ibrahim Olgun (Islamische Glaubensgemeinschaft), P. Matthias Felber SVD und Laudator Markus Beranek v.l.n.r.: Laudatorin Sr. Beatrix Mayrhofer, Maria Wright und Ernst Leitner (beide Verein Benedikt beWEGt), Pater Siegfried Stattmann vom Stift St. Paul. Steyler Missionare: Stift St. Paul: Preis der Orden Interreligiöse Dialoggruppe Favoriten Benediktweg „Benedikt beWEGt“ – ein europäisches Friedensprojekt Der Preis der Orden wird alle zwei Jahre von den Ordensge- Der Preis der Orden 2020 (siehe Foto unten) ist eine Ordens- „Die Gemeinschaft der Steyler Missionare hat sich bewusst meinschaften Österreich verliehen. Ziel ist es, Initiativen aus teamleistung: Bruder Thomas Hessler OSB vom Europaklos- dazu entschieden, sich pastoral stark in die neu gegründete „Seit Jahrhunderten sind Menschen unterwegs – in Europa, dem Umfeld der Orden, die kirchlich und gesellschaftlich re- ter Gut Aich hat das Kunstwerk entworfen und gemeinsam Pfarre zum göttlichen Wort in Wien–Favoriten einzubringen“, aber auch nach Europa“, sagte Sr. Beatrix Mayrhofer, ehe- levant und wirksam sind, zu stärken. Besonderes Augenmerk mit den Glaswerkstätten des Stiftes Schlierbach umgesetzt. sagte Laudator Markus Beranek, Pastoralamtsleiter der Erz- malige Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Ös- wird daraufgelegt, dass die (ordens-) christliche Sendung diözese Wien, in seiner Laudatio. „In diesem von kultureller terreichs, in ihrer Laudatio. „Fluchtrouten kreuzen sich mit mitten im Leben präsent ist. Ordensgemeinschaften bewei- Vielfalt geprägten Bezirk leben sie ihr besonderes Charisma Pilgerwegen. Klöster werden zu Zwischenstationen und Zu- sen mit diesen Vorzeigeprojekten, dass sie Brücken ins Leben [elisabeth mayr / robert sonnleitner] – den interreligiösen Dialog. Gemeinsam mit der für Integ- fluchtsorten. Mit einem Preis der Orden wird eine Initiative aller Menschen bauen und somit Berührungspunkte schaffen. ration und Diversität zuständigen Stelle der Stadt Wien wer- von Freiwilligen ausgezeichnet, die in Zusammenarbeit mit Die Jury besteht aus Mitgliedern der Ordensgemeinschaften den Treffen organisiert, die dazu beitragen, dass Menschen dem Stift St. Paul im Lavanttal einen Pilgerweg projektiert und öffentlichen Einrichtungen. ihre Scheu ablegen und einander auf Augenhöhe begegnen haben, der quer durch Europa von Kloster zu Kloster führt. – etwa bei Dialogveranstaltungen, beim Friedensgebet oder Im Nach-Gehen kann so eine Begegnung mit dem Geist des bei Gedenkfeiern zur Pogromnacht. Ein eindrucksvolles Bei- heiligen Benedikt wachsen, durch den das Gesicht Europas spiel wie eine Ordensgemeinschaft heute ihr Charisma mit geprägt worden ist.“ wachen Augen für gesellschaftliche Herausforderungen lebt Anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der Wiederbesiede- und zur Entfaltung bringt.“ lung des Stiftes St. Paul wurde im Jahr 2009 der Pilgerweg Mitglieder der "Interreligiösen Dialoggruppe Favoriten" „Benediktweg” von Spital am Pyhrn nach St. Paul eingerich- sind weiters die katholischen Pfarren Zum Göttlichen Wort tet. Der Pilgerweg verbindet drei Bundesländer (Oberöster- und Christus am Wienerberg, die Evangelische Pfarrgemein- reich, Steiermark, Kärnten), drei Diözesen (Linz, Graz-Seckau, de Christuskirche, die Evangelisch-Reformierte Pfarrgemein- Gurk) sowie drei geistliche Bildungsstätten (Stiftsgymnasien de H.B. Wien-Süd, die Islamische Föderation Anadolu, die in Admont, Seckau, St. Paul) und soll ein Weg der Begeg- Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusam- nung und der Toleranz sein. © Elisabeth Mayr menarbeit in Österreich sowie das Austria Bangladesch Cul- tural Center "Baitul Mamur Masjid" Favoriten. "Der Preis der Orden" im neuen Design: Entworfen von Bruder Thomas Hessler OSB (Europakloster Gut Aich) und umgesetzt in den Glaswerk- N stätten des Stiftes Schlierbach. 08 09
Arbeit ergibt auch das Leben Seit März 2019 ist Mag. Franz Pichler Wirtschaftsdirektor des Benediktinerstiftes Admont. War- um der studierte Jurist, Betriebswirt und Absolvent der Höheren Lehranstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein sich entschieden hat, für eine Ordensgemeinschaft tätig zu sein, und was er unter #gemeinsam arbeiten versteht, erzählt der 40-jährige Familienvater aus Frauenberg im Gespräch mit ON. Was verstehen Sie persönlich unter #gemeinsam arbeiten? Franz Pichler: Bestmögliche, kreative Lösungen für die © Stift Admont Menschen innerhalb und außerhalb des Stiftes bzw. für das Stift selbst zu erzielen. Das heißt aber auch, Men- schen mit Vertrauen, vor allem mit Kompetenz auszu- statten, um so für diese Menschen Widerstände in ihrer Tätigkeit zu vermeiden. So erzielen wir in unserer ge- Das Benediktinerstift Admont betreut 26 Pfarren, betreibt ein Stiftsgymnasium und ein Seniorenheim und ist mit seinen Wirtschaftsbetrieben meinsamen Arbeit auch die besten Ergebnisse. wichtiger Arbeitgeber in der Region. Was war für Sie das Entscheidende, für eine Ordens- ist die Regionalentwicklung nicht nur ein Ziel von mir, Ein weiteres Beispiel: Wir setzten in unserem Industrie- gemeinschaft zu arbeiten und nicht in einem „norma- sondern eines, dass das Haus seit seiner Gründung betrieb durchwegs auf zertifiziertes Holz (z.B. PEFC und len“ Unternehmen? Gibt es einen Unterschied? hat. Wir sichern auch Arbeitsplätze. Wir haben saiso- FSC); wir setzen 100 Prozent der Prozesswärme aus nal zwischen 550 und 600 Mitarbeiter*innen, denen wir dem eigenen Abfall um, also volle kaskadische Nut- Den gibt es. Aus der Historie des Hauses gesprochen: ein sicheres Einkommen bieten. Das Stift ist damit ein zung. Der Gedanke der Nachhaltigkeit, die vernünfti- Der Eigentümer ist eine benediktinische Institution; wir wichtiger Leitbetrieb für die Region. ge Nutzung der eigenen Naturressourcen, prägt unser brauchen kein Mission Statement erfinden, sondern Planen und Handeln bis zum heutigen Tag. letztendlich ist das die Regel des heiligen Benedikt mit Wie ist es Ihnen während den vielen Lockdowns er- Gerade unsere Forstwirtschaft beweist, dass Stift Ad- einer fast 950-jährigen Tradition des Stiftes. Das sind die gangen? mont seit fast 1000 Jahren für gelebte Nachhaltigkeit © Stefan Leitner Leitplanken, die uns den Weg weisen. Und das macht steht. Man darf nicht mehr nützen als zuwächst, es es am Ende auch so interessant, für dieses Haus zu ar- Es war eine Herausforderung. Wir haben den Schutz muss sich die Waage halten. Schöpfungsverantwortung beiten. Es ist spannend und vielschichtig, weil wir eine der Gesundheit in den Vordergrund gestellt; wir haben heißt auch, Dinge nicht brachliegen zu lassen, sondern sehr breite Palette an Betrieben haben. Ich bezeichne sogar, solange die Lage nicht beurteilbar war, die Pro- nach ihren Möglichkeiten zu erwirtschaften, sodass wir es immer als kleines Mikrouniversum, das sich seinen Franz Pichler ist seit 2019 für die wirtschaftlichen Geschicke des Stiftes duktion heruntergefahren. In anderen Bereichen haben davon leben und ein Gleichgewicht herstellen können. Mitarbeiter*innen und der Region verschrieben hat. Admont verantwortlich. wir sehr flexibel reagiert, wir verfügen über einen sehr hohen Digitalisierungsgrad im Haus und damit über Ganz im Sinne des benediktinischen ora et labora … Wie sieht Ihr Aufgabengebiet aus? eines Aufsichtsrates. Ich stehe natürlich täglich mit den alle Möglichkeiten moderner Telekommunikation, und Betriebsleitern, Vorständen und Geschäftsführern un- das hat uns geholfen. Kündigungen konnten wir ver- … und auch lege, der geistigen Lesung zur Erweite- Da muss ich an die vorhergehende Frage anschließen: serer Tochterunternehmen in Verbindung, und das in meiden, und wir mussten auch keine Betriebe schlie- rung. Im betrieblichen Sinne sage ich: die Fortbildung. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass wir eine Kreis- enger Abstimmung mit den Eigentümern, dem Abt ßen. Aber es heißt natürlich, weiterhin auf der Hut zu Es ist für uns wichtig, die besten und auch innovativs- laufwirtschaft betreiben; ich bezeichne es so. Wir ha- und dem Wirtschaftsrat. bleiben. ten Köpfe in unsere Unternehmen zu bekommen, mit ben keinen Eigentümer, der Gewinn und Ergebnisse denen wir dann gemeinsam arbeiten können. Um sie vorschreibt. Natürlich müssen wir ergebnisorientiert Was sehen Sie als Ihr größtes Ziel an? Stichwort Schöpfungsverantwortung: Nachhaltigkeit zu bekommen, muss man ein wirklich faires und wert- agieren, denn nur so haben wir die Berechtigung, lässt sich vermutlich nicht immer in Einklang bringen schätzendes Umfeld definieren. Es reicht nicht, nur ein weiterhin als Betriebe bestehen zu können. Aber die- Ich möchte die Regionalität fördern. Das hat zwei mit notwendigen wirtschaftlichen Entscheidungen. oberflächliches Leitbild zu formulieren, sondern das se Mittel können wieder in die Betriebe reinvestiert Gründe: Einer resultiert aus dem Gründungsauftrag Prallen da nicht zwei Welten aufeinander? muss man Tag für Tag leben. Wenn man gerne zum werden. Wenn wir unsere Kernaufgabe erfüllt haben, des Stifts Admont aus dem Jahr 1074 durch Erzbischof Arbeitsplatz hingeht, bringt man auch gern Leistung. nämlich das Bestehen des Klosters und des Konvents Gebhard von Salzburg mit den Gütern von der heili- Beim Stift Admont ist Nachhaltigkeit kein Trend oder Damit ergibt Arbeit auch das Leben. zu sichern, dann können die Betriebe ihre Gewinne gen Hemma von Gurk. Damals wurden zwei wesent- Marketing-Gag, sondern bereits seit Jahrzehnten ge- wieder reinvestieren, zum Beispiel in Forschung oder liche Kernaufgaben klar definiert: Die Region urbar zu lebte Realität. Wir haben durch unsere betriebliche Was möchten Sie mir noch in diesem Interview in Entwicklung. machen und Seelsorge zu betreiben. Ora et labora, da Zusammensetzung Themen wie erneuerbare Energie, mitgeben? Und da bin ich bei meinem Aufgabengebiet: Das ist sind wir schon bei der benediktinischen Regel. Und auf Energieautarkie schon lange umgesetzt. Wir erzeu- im Haus so definiert wie die Funktion eines Alleinvor- mich heruntergebrochen: Ich komme aus der Region, gen Energie mit Wasserkraftwerken, Solar-, Photovol- Es ist vieles im Umbruch, aber durch Kooperation, standes; in manchen Betrieben ist es mehr aktiv und bin hier geboren und aufgewachsen. Deshalb liegt mir taik- und Biomasse-Anlagen und versorgen damit die durch gutes Zusammenwirken auch zwischen den Or- operativ, in anderen ist es eher strategische Vorgabe die Region am Herzen. Stift Admont hat 26 inkorpo- Gemeinde Admont, Kunden aus Gewerbe und Indus- densgemeinschaften haben wir ein durchaus gutes Zu- und Entwicklungsarbeit, da habe ich eher die Funktion rierte Pfarren und eine Patronanzpfarre. In diesem Sinn trie sowie das gesamte Kloster und seine Betriebe mit kunftsbild. N „grünem Strom“. [robert sonnleitner] 10 11
„Auf das reagieren, „Frau Brunner kam danach ein paar Mal zur Probe arbeiten, aber da waren wir noch mittendrin im Prozess, die Position zu definieren“, erinnert sich P. Christoph. „Wir wussten, dass wir was daherkommt“ eine Person mit Pflegeerfahrung suchen, aber gleichzeitig das Schloss nicht in ein Pflegeheim umwandeln möchten.“ Wichtig war allen Missionaren, so lange wie möglich daheim im Schloss wohnen zu können – mit tatkräftiger Unterstützung im Alltag. Seit knapp einem Jahr ist Cornelia Brunner Koordinatorin der Mariannhiller Missionare im Schloss „Als das Positionspapier dann fertig war, fiel uns auf, dass wir Riedegg und übernimmt, vereinfacht ausgedrückt, die Tätigkeit einer Hausoberin. Mit ON hat sie darin Frau Brunner beschrieben haben“, schmunzelt P. Chris- toph, „sie hat beim Probearbeiten bei den Brüdern einfach darüber gesprochen, wie ihre Arbeit aussieht. einen guten Eindruck hinterlassen.“ Unisono hieß es: Ja, mit Beim Auswertungstreffen wurde Cornelias Rolle nach einem ihr können wir uns das vorstellen. Jahr reflektiert. Das Ergebnis: Hurra, wir sind glücklich! Neues Konzept, das aufgeht Hausmutter mit Startschwierigkeiten „Die Zusammenarbeit mit ihr funktioniert großartig“, schwärmt auch P. Christoph, „und auch die Brüder haben Cornelia sehr Seit einem Jahr arbeitet Cornelia Brunner nun schon als Laien- Cornelia Brunner arbeitet heute im großen Einvernehmen mit ins Herz geschlossen, besonders P. Andreas Stadler.“ Dieser Koordinatorin bei den Mariannhiller Missionaren auf Schloss den Patres, „sie sagen schon Hausmutti zu mir“, verrät sie au- ist leider vor einigen Wochen im Krankenhaus gestorben, Riedegg und kümmert sich aktuell um sechs Patres. genzwinkernd. Dabei war es zu Beginn alles andere als einfach nachdem er im Frühjahr in ein Heim mit 24-Stunden-Pflege für sie: „Ich habe nicht gewusst, wie ich mit den Brüdern um- gekommen war. Durch Cornelia Brunners Hilfe konnte er lan- Sie wurde eingestellt, „weil keiner der Patres mehr die Rolle gehen soll und hatte fast zu viel Respekt vor ihnen.“ Auch war ge im Schloss leben, „das ist genau das, was wir uns bei der eines Hausoberen übernehmen wollte – alle außer einem sind sie unsicher, ob die Arbeit bei einem Orden das Richtige für Einstellung gewünscht haben“, so P. Christoph. über 80 Jahre alt“, erzählt mir P. Christoph Eisentraut, Regio- sie sei, „ich dachte tatsächlich, die haben alle keinen Humor. naloberer der Missionare von Mariannhill, später am Telefon Dabei lachen wir heute so viel gemeinsam!“ Ihre sechs Richtigen über die Gründe, warum man sich für eine externe Koordina- Und dann es gab noch das eine oder andere „Verständnis- torin entschieden hatte. problem“, schmunzelt Cornelia Brunner. „Die Brüder haben so Der Kaffee ist fast ausgetrunken, es wird Zeit, den Balkon zu © Privat (alle Fotos) viele Worte benutzt, die ich nicht kannte – Laudes, Rekreation, räumen: „Die Patres kommen bald zum Abendessen.“ Für Die Idee kam schließlich von einem Mitbruder vor Ort: „Er usw. Klar bin ich christlich sozialisiert aufgewachsen, aber ich Cornelia Brunner wird es Zeit, nach Hause zu fahren. Zum hat im Internet von einer Gemeinschaft gelesen, die bereits bin keine praktizierende Katholikin.“ Glück wohnt sie nur ein paar Minuten entfernt – das sei prak- länger erfolgreich mit einer Koordinatorin arbeitet.“ Schnell tisch, wenn auch mal nachts bei einem Notfall das Telefon läu- war klar, dass das auch eine Lösung für Riedegg sein könn- Nicht nur einmal habe sie sich gefragt, ob sie hier überhaupt tet und sie schnell hier sein muss. Cornelia Brunner kümmert sich um die sechs Mariannhiller te. „Wir haben uns dann einen Gesprächstermin bei Sr. Ruth richtig sei. Doch der „leise Schmäh“ und das freundliche, offe- Missionare auf Schloss Riedegg. Pucher von der Ordensentwicklung im Kardinal König Haus ne Zugehen der Patres auf sie haben ihr Übriges getan, damit Rückblickend fühlt sich für Cornelia der Jobwechsel von der ausgemacht. Sie half uns dabei zu schauen, wen wir eigentlich sie sich heute so wohl fühlt. Und: „Einer der Patres bringt mir Pflege hierher als Koordinatorin an wie ein Lottogewinn: „Ich „Eigentlich kann ich Ihnen gar nicht genau sagen, was ich so suchen.“ sogar jeden Tag eine Rose vom Garten ins Büro“, freut sie sich. habe gespielt und meine sechs Richtigen bekommen. Das ist mache, weil die Tage meist sehr unterschiedlich sind. Ich muss einfach toll.“ oft auf das reagieren, was so daherkommt“, beginnt Cornelia „Mit ihr können wir uns das vorstellen“ Brunner unser Gespräch auf dem Balkon von Schloss Riedegg [elisabeth mayr] bei Gallneukirchen. Heute etwa kam sie schon in der Früh, um Cornelia hatte über eine Bekannte erfahren, dass die Ordens- beim Frühstück zu helfen, denn die Köchin hat Urlaub. Danach gemeinschaft „eventuell jemanden sucht“, der im Alltag hilft fuhr die Koordinatorin einen der Missionare zum Zahnarzt, be- und auch leichte pflegerische Tätigkeiten durchführt. „Für reitete die monatliche Hausversammlung vor und nahm na- mich hörte sich das ideal an. Ich komme aus der Pflege, habe türlich dran teil. Morgen steht auf ihrer To-Do-Liste, das Auto 18 Jahre als Pflegerin gearbeitet. Aber in den letzten Jahren eines Paters zum Service zu bringen und einen speziellen Blu- hieß es immer schneller, schneller, mehr, mehr. Aus diesem mentopf zu besorgen, um den ein anderer gebeten hat. Da- Radl wollte ich raus.“ zwischen erledigt sie die E-Mails, stimmt sich mit den beiden Damen, die in der Verwaltung arbeiten, ab und kümmert sich Als sie ein Arzttermin – im Schloss befindet sich auch eine um die Anliegen der Patres. Ärztegemeinschaft – wieder mal ins Schloss Riedegg führte, klopfte sie an die Tür des Sekretariats und brachte damit die „Meine Tage sind immer voll und recht bunt. Langweilig wird Dinge ins Rollen. mir also nicht“, sagt die 51-Jährige lachend, die selbst aus Gallneukirchen stammt und nur ein paar Minuten entfernt vom Schloss lebt. Veranstaltungshinweis: Wie Ober*innen sich in der Leitung unterstützen lassen können Leitung: Sr. Ruth Pucher und P. Alois Riedlsperger Von 25.11.2021, 18.00 Uhr bis 26.11.2021, 17.00 Uhr Kardinal-König-Haus Wien Mehr Informationen bzw. Anmeldungen unter N www.kardinal-koenig-haus.at Haben sich gefunden: Koordinatorin Cornelia Brunner und die Mariannhiller Missionare von Schloss Riedegg; hier im Bild Bruder Franziskus Pühringer. 12 13
anderswo „Gott sah, dass es gut war“ – mit diesem Satz enden die Tage Anders Was heißt es für uns alle, wenn es um das in der Erzählung der Schöpfungsgeschichte. Die Feststellung, Der Mensch im Zentrum das Ergebnis der Arbeit ist gut geworden, beschreibt die Erfah- #gemeinsam arbeiten geht: rung, dass wir Menschen etwas zur Zukunft dieser Welt beige- Durch die Charismen der Ordensgemeinschaften haben diese immer auch schon eine konkrete Aufgabe in dieser tragen haben und sie mitgestalten. Welt, die sie wahrgenommen haben. Das scheint auch Wir haben eine Aufgabe und machen diese als im Verständnis der Arbeit wesentlich zu sein. Es gibt ei- Gedanken von Peter Bohynik, Geschäftsführer der nen Unterschied, wenn gesagt wird, ob jemand eine Ar- auch den Mitgliedern, Mitarbeitenden und beit oder eine Aufgabe hat. Die Orden hatten immer eine Weggefährten zugänglich. Österreichischen Ordenskonferenz Aufgabe. Ich habe erfahren, dass wir noch viele Aufgaben haben, um die Welt von heute und morgen zu gestalten. Es ist die Aufgabe, unsere Welt so zu gestalten, dass der Wir arbeiten gemeinsam daran, diese Welt Mensch darin im Zentrum steht – nicht Macht, Geld, Karie- zum gemeinsamen Haus für alle zu machen re, sondern der Mensch. Diese Aufgabe klingt leicht, ist sie – Ordensleute und Nicht-Ordensleute. aber nicht. Diese Haltung kann in den vielen Orden, Schu- len, Bildungseinrichtungen Ordenskrankenhäusern, Pfle- geheimen und Kultureinrichtungen der Orden umgesetzt Wir vernetzen uns mit denen, die ähnlich werden. Es geht darum, dass wir in dieser Welt und mit denken und handeln. dieser Welt Räume schaffen, in denen der Mensch im Zen- trum steht – durch die vielfältigen Werke der Orden und Wir glauben daran, dass wir durch unser durch die vielen Gemeinschaften in Österreich. So wer- den die Orden zu den Inseln der Hoffnung in der Welt der Tun in dieser Welt etwas bewirken können. Angst. (P. M. Zulehner). Diese Aufgabe teilen sich Ordens- christ*innen, Mitarbeiter*innen und Menschen, die mit den Arbeiten wir gemeinsam Ordensgemeinschaften unterwegs sind – wir haben eine gemeinsame Aufgabe. Natürlich arbeiten wir in den Orden wirtschaftlich, aber nicht um der Wirtschaft willen, sondern für ein gutes um des Menschen willen. Das macht den Unterschied. Die Leben aller © Christine Rod Haltung, in der wir es tun, macht den Unterschied. "In den Ordensgemeinschaften und in ihrem Einsatz ist eine tiefere Dimension des Lebens spürbar – das Bewusstsein um die spirituelle Dimension des Menschen, die ihn nicht als bloße Ressource sieht." Eine #gemeinsame Aufgabe Wir werden Mitgestalter, ja Mitschöpfer dieser Welt. Die den Ordensgemeinschaften nicht auf das Geldverdienen Ich habe diese Erfahrung in den Jahren, die ich für die erste wesentliche Erfahrung der Arbeit scheint damit ihre fokussiert, sondern auf den Menschen und auf die Welt, Ordensgemeinschaften arbeiten darf, gemacht. Ich durf- Sinnhaftigkeit zu sein: Sie schenkt Sinn und erzeugt Re- in der wir leben, ausgerichtet. te erfahren, dass mir eine Aufgabe zugemutet wurde. Ich sonanz, in der wir uns selbst erfahren können. Menschen habe erfahren, dass es viele Menschen gibt, die ähnlich wollen durch ihre Arbeit einen Beitrag leisten und nicht nur Mit-Schöpfen, nicht Er-Schöpfen denken und handeln. Ich darf Menschen begegnen, de- als bloße Ressource in den wirtschaftlichen Prozessen der nen es nicht primär um sich selbst geht, sondern um die Welt gesehen werden. Wird dieser Sinn oder diese Erfah- Die zweite Prägung des Arbeitsverständnisses in den Erfüllung dieser Aufgabe und um einen Beitrag, den wir rung verwehrt, dann bleibt nur mehr das Geldverdienen Orden ist die Erfahrung der Unterbrechung der Arbeit. für diese Welt leisten. Ich habe erfahren, dass es einen Un- übrig. Können Menschen jedoch die Welt aktiv mitgestal- Durch die klare Strukturierung der Zeit wird das Arbeiten terschied macht, mit und für die Orden zu arbeiten. In den ten, erfahren sie zugleich die Sinnhaftigkeit von Arbeit. in den Orden nicht absolut gesehen. Durch die Struktur Ordensgemeinschaften und in ihrem Einsatz ist eine tiefere Umgekehrt gilt: Ohne Gestaltungsmöglichkeit wird Arbeit der Unterbrechung wird der Arbeit die Macht genom- Dimension des Lebens spürbar – das Bewusstsein um die sinnbefreit und instrumentalisierend. men, den Menschen zum alleinigen Mitgestalter dieser spirituelle Dimension des Menschen, die ihn nicht als blo- Welt zu machen. Der weitere Sinn der Arbeit erschließt ße Ressource sieht. Orden sind Resonanzorte sich durch ihre Unterbrechung. Erst aus der Distanz des Ich habe auch erfahren, dass es nicht immer einfach ist. Es Nicht-Arbeitens erschließt sich dem Menschen der Sinn geht emotional zu, es gibt Probleme und Spannungen, es In den Ordensgemeinschaften, aber nicht nur dort, wur- seines Tuns. Durch die Unterbrechung wird die Arbeit zur geht auch um Macht und Prestige. Aber immer noch gibt de der schöpferische Aspekt der Arbeit durch die Ge- schöpferischen Kraft der Mitgestaltung dieser Welt. Wenn es eine Welt dahinter, die wir nicht ausblenden können. schichte hindurchgetragen. Ordensgemeinschaften sind es diese nicht gibt, laufen wir Gefahr, dass wir uns in den Eine Welt, an die wir immer erinnert werden. Eine Welt, und waren Orte der schöpferischen Erfahrung der Ar- ewigen Läufen im Hamsterrad erschöpfen und verlieren. der wir durch unser Tun verhelfen, Gestalt anzunehmen. Es beit. Durch die Gestaltung des Lebens und Arbeitens in gibt kleine Inseln der Hoffnung, die durch unser Arbeiten der Ordensgemeinschaft lebt und arbeitet der Mensch Einer der Gründe für die Erschöpfung unserer Welt liegt zugänglich werden. © Elisabeth Mayr nicht nur für sich selbst. In den vielfältigen Charismen in der fehlenden Kultur der Unterbrechung. Durch diese Darum arbeite ich bei den Orden, weil es anders ist als zeigt sich, dass die konkrete Mitgestaltung dieser Welt Unterbrechung rückt das eigentliche Ziel unserer Arbeit in anderswo. für die Orden wesentlich war. Orden sind und waren Re- den Vordergrund: der andere Mensch und seine Umwelt. sonanzorte, in denen der Beitrag für die Mitgestaltung Wenn es diese Unterbrechung nicht gibt, dann erschöpft und zukunftsfähige Veränderung dieser Welt erfahrbar sich der Mensch und die Natur. Das Ziel der Arbeit lieg im [Peter Bohynik] wurde. Durch die gelebten Charismen ist das Arbeiten in Mit-Schöpfen und nicht im Er-Schöpfen. Peter Bohynik gemeinsam mit Maria Habersack, Geschäfts- N führerin der VOSÖ, beim gemeinsamen Mitarbeiter*innentag zum Thema "Wie ticken Ordensleute?" (siehe auch Artikel Seite 16/17). 14 15
#gemeinsam mit den auch heute noch von Orden geführt. Ordensgemeinschaf- ten sind #wach, sie sind an den Brennpunkten menschlichen Lebens, bei gesellschaftlichen Schieflagen oder Zukunftsfra- Ordensleuten arbeiten gen, wo vielleicht sonst niemand etwas tut, #einfach und #ge- meinsam da – damals und heute. Da bleibt für mich die Frage: Gibt es eine Organisation mit einer größeren und schöneren Vision? Ich denke nicht. Wie ticken eigentlich Ordensleute? Ein verschmitztes Lächeln, ein nachdenklicher Blick und nahe- #gemeinsam präsent, relevant und wirksam zu bei allen anwesenden Ordensleuten die gleiche Antwort: „Ich weiß eigentlich auch nicht, wie wir Ordensleute ticken …?“ Ticken Ordensleute anders als wir Mitarbeiter*innen? Und wenn ja, Heute befinden wir uns wieder in Umbruchzeiten, in Zeiten von Krisen und Herausforderungen. In diesen Zeiten tiefgreifender wie anders? Was macht das „Anders-Sein“ aus? Und worin zeigt es sich? Diesen Fragen ging die Umbrüche unterstützen und begleiten die Mitarbeiter*innen Bürogemeinschaft der Österreichischen Ordenskonferenz und der Vereinigung von Ordensschulen der Bürogemeinschaft Orden, durch Vernetzung und Infor- Österreich (VOSÖ) beim Mitarbeiter*innentag auf den Grund. Austausch mit Ordensleuten: Mitarbeiter*innen hier im Bild mationsaustausch, durch Initiativen und Impulsen zur Bestär- mit Sr. Franziska Bruckner, stellvertretende Vorsitzende, kung und Weiterführung des Sendungsauftrags, und indem hatten die Gelegenheit zu fragen, was sie immer schon mal dazu beitragen wird, dass Orden und ihre Einrichtungen in der von Ordensleuten wissen wollten. Kirche und in der Gesellschaft präsent, relevant und wirksam bleiben. (vgl. Geschäftsordnung der Österreichischen Ordens- Vielleicht anders und doch nicht anders … In erster Linie Mensch konferenz, Stand Mai 2020) Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Or- Vertiefende Gespräche mit den anwesenden Ordensleuten Wir – die Mitarbeiter*innen der Ordensgemeinschaften Öster- denskonferenz, begleitete die Mitarbeiter*innen durch den stillten die Neugierde der Teilnehmer*innen – vieles wurde reich – wollen hier #gemeinsam mit den Ordensgemeinschaf- Tag, gab zu Beginn eine kurze Einführung in die Ordenswelt, nachgefragt, besprochen, und so manch privates Detail preis- ten mitgestalten, denn letztendlich geht es um den Einsatz für © Elisabeth Mayr (alle Fotos) erklärte „fachspezifische“ Begriffe und zeigte anhand eines gegeben. Wir lernten den Menschen hinter der Ordensfrau / ein besseres Leben aller! Und dafür arbeiten wir #gemeinsam – kurzen historischen Abrisses, dass neue Ordensgemeinschaf- dem Ordensmann kennen. Was bewegt sie, und was macht Ordensleute und Nicht-Ordensleute – an dem Ziel, das Leben ten oft in Umbruchszeiten entstanden sind. In der heutigen sie aus? Schnell wurde klar: Ordensleute ticken nicht anders ein Stück weit besser zu machen. #einfach #gemeinsam #wach bunten Ordenswelt sind es für Sr. Christine drei Faktoren, die als wir. Sie sind Menschen mit Gefühlen, Überlegungen, Plä- Ordensleute über die Gemeinschaften hinweg verbinden: nen, Entwicklungen, Familie, Zielen, müssen genauso größere, [renate magerl] kleinere, leichtere und schwerere Entscheidungen in ihrem Le- Ordensleute sind Menschen, die ben treffen, haben Zweifel, Sehnsüchte und Bedürfnisse. Ihre Lebensform ist eine andere, aber so anders auch wieder nicht, – der Glaube an Jesus Christus eint, Ticken Ordensleute anders als wir Mitarbeiter*innen? In wie wir feststellen konnten. – in Gemeinschaft leben und Gesprächen in kleinen und großen Gruppen konnte dieser – ein gemeinsames Ziel / einen gemein- Frage auf den Grund gegangen werden. samen Auftrag vor Augen haben. Einzelne individuelle Bedürfnisse, Gefühle etc. verspürt. So Und was bedeutet das für uns Mitarbeiter*innen? Ist das alles wie auch in manchen (Groß-)Familien leben mehrere Generati- wirklich so anders als bei uns? Auch für uns Mitarbeiter*innen onen in einem Haus zusammen. Da kann das Zusammenleben der Ordensgemeinschaften Österreich ist der christliche Glau- auch einmal schwierig werden. Aber sind wir uns ehrlich: Kon- be wichtig und präsent – für manche mehr und für manche flikte und Unstimmigkeiten gibt es in jeder Beziehung – egal auch weniger, aber der Glaube an Jesus Christus ist uns nicht ob Partnerschaft, Ehe, Großeltern-Eltern-Kinder, Kolleg*innen fremd. Auch wir leben privat meist in einer Gemeinschaft etc. Davor ist niemand gefeit, und manchmal ist die Luft nach mit Partner*in, Familie, Kindern, Eltern, Großeltern oder mit einem Streit reiner und frischer als zuvor. Auch Ordensleute Freunden in einer Wohngemeinschaft, und im Arbeitsalltag le- können sich in ihre Zimmer zurückziehen und die Türe hinter Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen ben wir auch Gemeinschaft – wir sind eine Bürogemeinschaft. sich schließen. Die Fähigkeiten, in einer Partnerschaft oder Ordenskonferenz, führte durch den Mitarbeiter*innentag. Und auch wir haben in unserer beruflichen Tätigkeit ein ge- in einer Ordensgemeinschaft zu leben, ähneln sich. Geht es meinsames Ziel, einen gemeinsamen Auftrag im Namen der doch letztendlich um die gleichen Werte für ein gelungenes „Die Fähigkeiten, in einer Partnerschaft oder in einer Or- Ordensgemeinschaften Österreich. Eine erste Betrachtung Miteinander: Respekt, Vertrauen, Zuhören, Freundschaft, densgemeinschaft zu leben, ähneln sich!“ (Pater Reinhold hat also gezeigt: Ein Ordensleben unterscheidet sich nicht Wertschätzung, Ehrlichkeit u.v.m. Ettel) sehr von einem Nicht-Ordensleben. Hinsehen, wo andere wegsehen Leben in Gemeinschaft Orden sind immer in besonders spannenden Zeiten entstan- Wir sind anders, und So weit, so gut, aber wie ist das Leben in einer Gemeinschaft, die man vielleicht gefunden, aber nicht gesucht hat? Ordens- den, in Zeiten von Umbrüchen. Meist waren es Einzelperso- nen, die die Not der Zeit wahrgenommen haben, mit ihrem wir sind nicht anders. leute sind in erster Linie Menschen und haben wie alle ande- Handeln etwas ändern wollten und mit ihrer Idee andere zum – Sr. Christine Rod ren Menschen Gefühle, Sehnsüchte, Bedürfnisse, persönliche Mitmachen angestiftet haben. Auch heute sind Ordensge- Entwicklungsschritte, Ziele … also alles, was jede / jeder von meinschaften die, die hinsehen, erkennen, handeln und helfen uns in seinem Leben auch verspürt. Ordensleute leben in ei- – mitten im Leben und nahe am Menschen. Viele im Sozialstaat ner Gemeinschaft, die sie bewusst gewählt und ausgesucht Österreich etablierte Einrichtungen bauen auf einer Idee von haben, aber mit Menschen, von denen wieder jede und jeder Orden auf, wurden von Orden gegründet, initiiert oder wer- N Vorstandsmitglied und Provinzoberin Sr. Sonja Dolesch im Gespräch mit Theresa Stampler. 16 17
ON-Wordrap Josef Prikoszovits leitet den Be- reich Schul-/Betriebspastoral und Personalia mit Josef Prikoszovits Ordenscharisma der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs Benediktinerstift Göttweig: Kloster Wernberg: (VOSÖ) Abt Columban Luser Sr. Maria Luise Wagner Das Konventkapitel hat Abt Columban Die Missionsschwestern vom Kostba- Luser am 25. März 2021 in seinem Amt ren Blut im Kärntner Kloster Wernberg Warum arbeitest du bei den Ordensgemeinschaften? Hast du ein Lebensmotto? durch Wiederwahl bestätigt. Luser (Jg. haben seit 19. März 2021 mit Sr. Maria © Stift Göttweig/Eduard 1955) war zuvor im Stift als Wallfahrts- Luise Wagner eine neue Hausoberin. Vor rund sieben Jahren habe ich meinen Dienst als Mich begleitet schon seit meiner Studienzeit ein kur- Knaack direktor, Novizenmeister, Konviktslei- © Kath. Kirche Kärnten/ Die Amstettnerin (Jg. 1956) leitete die Priesterseelsorger beendet. Weil ich reiche Erfahrung zer Gebetsruf, der abgewandelt aus dem Psalm 31 ter der Göttweiger Sängerknaben und Eggenberger letzten zehn Jahre ein internationales im Bereich der Seelsorge und des Religionsunter- stammt: Herr, auf dich vertraue ich, in deine Hände Leiter des Exerzitienhauses tätig. Von Noviziat des Ordens in Kanada. richtes gesammelt habe, habe ich mich für die freie lege ich mein Leben. 2007 bis zu seiner Abtwahl war er Prior. Stelle der Schulpastoral bei der VOSÖ innerhalb der Franziskaner: Ordensgemeinschaften beworben. Dein liebstes Reiseziel? Diözese Linz: P. Fritz Wenigwieser Abt Reinhold Dessl und Am 18. Mai 2021 wurde auf dem Pro- Was gefällt dir am meisten an deinem Aufgabengebiet? Kroatien und seine Inseln von Rijeka bis Dubrovnik Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl vinzkapitel der Franziskanerprovinz mit einem Motorsegelschiff erleben. Abt Reinhold Dessl vom Zisterzienser- Austria der bisherige Provinzvikar P. Die Besuche und die Gespräche mit den Mitar- stift Wilhering und Sr. Michaela Pfeiffer- © Franziskaner Fritz Wenigwieser (Jg. 1966) aus dem beiter*innen an den Standorten, das Sehen all des- Dein Lieblingsfilm? © privat Vogl, Generaloberin der Marienschwes- Shalomkloster Pupping zum neuen sen, was an seelsorglichen Initiativen und Projekten tern vom Karmel, bilden seit 29. April Provinzialminister gewählt. Der Gall- geschieht, das Hinhören auf die Bedürfnisse der Der alte Mann und das Meer. 2021 das neue Leitungsteam der diö- neukirchner folgt in dieser Funktion P. Mitarbeiter*innen, das gemeinsame Erarbeiten von zesanen Ordenskonferenz in Oberös- Oliver Ruggenthaler nach. Fort- und Weiterbildungsformaten. Dein Lieblingsbuch? terreich. Diözese Innsbruck: Wie oder wo schöpfst du in deiner Freizeit Energie? Die Möwe Jonathan (Richard Bach). Stift Klosterneuburg: Abt German Erd und Prälat Maximilian Fürnsinn Sr. Judit Nötstaller Mein Haus mit Garten an einem kleinen See ist für Gemeinsam bedeutet für mich … Propst em. Maximilian Fürnsinn (Jg. Am 8. Juni 2021 wählten die Ordens- mich der Ruheplatz am Wasser. Ich erlebe wunder- 1940) vom Stift Herzogenburg trat mit ober*innen im Stift Wilten Abt German schöne Sonnenaufgänge, die im See ihre Farben- Ich will, dass es dir – dabei – gut geht. 1. Juli 2021 die Stelle des Administ- © Ordensgemeinschaften Erd vom Zisterzienserstift Stams und pracht verstärken; vom Ufer aus meditiere und sehe © Stift Herzogenburg rators des Stiftes Klosterneuburg an. Österreich Sr. Judit Nötstaller SSND zu den neuen ich die biblischen Seegeschichten; ich staune jedes Wie oft wird dein Name falsch ausgesprochen? Wichtigste Aufgabe wird sein, in den Vorsitzenden der neu konstituierten di- Mal neu über den aufgehenden Mond, der auf den kommenden Jahren die Wahl einer neu- özesanen Ordenskonferenz Innsbruck. leisen Wellen zu mir schwimmt. Nach zwei, drei gemeinsamen Sprechversuchen en Klosterleitung vorzubereiten. schafft es jede/r fließend: Pri – ko – szo – vits Kann man private und berufliche Seelsorge trennen? Marianisten: VOSÖ: P. Helmut Brandstetter Maria Habersack und Nein. Seelsorge ist für mich kein Aufgabenbereich, P. Helmut Brandstetter (Jg. 1960) wurde Martha Mikulka den ich um 8.00 Uhr im Büro beginne und um 17.00 vom Generalrat der Marianisten nach Mit 1. Februar 2022 übergibt der bis- Uhr beende. Seelsorge ist meine Lebens-Haltung. Herbsttagungen 2021 der Befragung der Brüder für eine weitere herige Vorstandsvorsitzende der Verei- Ich bin da für Menschen, die mich brauchen, ob im Österreichischen Ordenskonferenz Amtszeit von drei Jahren zum Regional- © VOSÖ nigung von Ordensschulen Österreichs, vertraulichen Vier-Augen-Gespräch, bei Planungen oberen der Region Österreich-Deutsch- Rudolf Luftensteiner, seine Funktion an im Team, bei Festen und Feiern. Seelsorge, wie ich Leidenschaftlich gegenwärtig © Marianisten land ernannt. Die zweite Amtszeit des die aktuell amtierende Geschäftsführe- sie verstehe und praktiziere, hat immer das Heil der 22. bis 25. November 2021 Reichensteiners (OÖ) beginnt am 13. rin der Vereinigung, Maria Habersack. Menschen – salus animarum – im Blick. im Kardinal König-Haus (#otag21) August 2021. Luftensteiner selbst wechselt ins Kura- torium der VOSÖ. Als neue Geschäfts- 22. November 2021: Kloster der Ewigen Anbetung: führerin wurde Martha Mikulka, der- Generalversammlung und Ordenstag Young Sr. M. Josefa Monika Rusch zeitige Bereichsleiterin der VOSÖ für Am 2. Juli 2021 hat das Wahlkapitel des Projektentwicklung und -begleitung, 23. November 2021: Klosters der Ewigen Anbetung in Inns- bestellt. Österreichischer Ordenstag: bruck Sr. M. Josefa Monika Rusch (Jg. Leidenschaftlich gegenwärtig © Kloster der Ewigen 1960) zur neuen Oberin der Schwes- Kleine Schwestern Jesu: Anbetung terngemeinschaft gewählt. Sie hatte Kleine Schwester Sabine Luger 60. Jahrgang 2021/Heft 3 24. November 2021: bereits von 2002 bis 2018 diese Posi- Der Generalrat der Kleinen Schwes- Impressum: Verleger (Medieninhaber) und Herausgeber: Ordenskonferenz Österreich (Sr. Christine Rod), 1010 Wien, Freyung 6/1, Tel.: 01/535 12 87-0, Fachtagung des Bereichs Mission und Soziales tion inne. tern Jesu hat am 9. Februar 2021 Klei- Fax: 01/535 12 87-30. E-Mail: medien@ordensgemeinschaften.at; Internet: Fachtagung des Bereichs Kultur und Dokumentation www.ordensgemeinschaften.at. Für den Inhalt verantwortlich: Sr. Christine ne Schwester Sabine (Luger) von Jesus Rod, Medienbüro. Fachtagung des Bereichs Bildung und Ordensschulen Herz-Marien-Karmel Mariazell: für eine dreijährige Amtszeit zur neuen Redaktion: Sr. Christine Rod, Elisabeth Mayr, Renate Magerl, Robert Sonnleitner (CvD). Layout: prospera Medienproduktion gmbh. Hersteller: Sr. Anna Magdalena Lindner Regionalin ernannt. Sie übernimmt die gugler* print, 3390 Melk/Donau, Auf der Schön 2. Offenlegung gemäß § 25. November 2021: Am 26. Juli 2021 wählte der Konvent Aufgabe von Kleine Schwester Ulrike 25 Mediengesetz: Die „Ordensnachrichten“ sind das offizielle Kommunika- Fachtagung des Bereichs Gesundheit und Pflege tionsorgan der Ordenskonferenz Österreichs für Ordensleute und leitende des Herz-Marien-Karmels in Mariazell © Privat (Hannak), die sie sechs Jahre lang inne- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Tätigkeitsbereichen der Orden: Or- Sr. Anna Magdalena Lindner zur neuen hatte. densspitäler, Pflegeheime und Kurhäuser, Ordensschulen, Kulturgüter, Katholi- N Mehr Information und Anmeldung: © Privat Priorin der Gemeinschaft. sche Kindertagesheime, Bildungshäuser sowie Medienschaffende und Entschei- dungsträgerInnen. Auflage: 4.800 www.ordensgemeinschaften.at/herbsttagungen-2021 18 19
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