NEAT Erlebnisweg Dokumentation Planungsphase - Stand Juni 2020 Cumissiun Via tematica NEAT Verein NEATural - Tujetsch

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NEAT Erlebnisweg Dokumentation Planungsphase - Stand Juni 2020 Cumissiun Via tematica NEAT Verein NEATural - Tujetsch
Annexa 1: Via d'aventura Neat - documentaziun

  NEAT Erlebnisweg
  Dokumentation Planungsphase
  Stand Juni 2020

  Cumissiun Via tematica NEAT                   CUMISSIUN
                                                Via tematica

  Verein NEATural - Tujetsch                    NEAT
NEAT Erlebnisweg Dokumentation Planungsphase - Stand Juni 2020 Cumissiun Via tematica NEAT Verein NEATural - Tujetsch
Planung NEAT Themenweg
Allgemeines
Eröffnung
Ende Juni 2021

Naming
Der Themenweg soll „NEAT Erlebnisweg» heissen.
Der rätoromanische Name muss noch definiert werden.
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Planung NEAT Themenweg
Zwei Maulwürfe führen durch die Stationen
Die beiden Mineur-Maulwürfe

Matteo, 51, und sein Sohn Mario (die Namen sind noch zu definieren),
23, sind Mineure im Zwischenangriff in Sedrun. Die beiden Italiener
stammen aus der Lombardei und ziehen seit fünf Jahren gemeinsam
von Tunnelbaustelle zu Tunnelbaustelle. An freien Tagen fahren sie heim
und lassen sich von «Donna» bzw. «Mamma» fein bekochen und
bewirten. Dann geniessen sie das Dolcefarniente in vollen Zügen. Papa ist stolz auf seinen Filius und
darauf, dass er ihm die Liebe zur schweren Arbeit im Berg weitervererbt hat. Sein Sohn liebt das
Abenteuer und dass man damit gutes Geld verdienen kann. Ab und zu hat er Flausen im Kopf und das
Temperament geht mit ihm durch. Besonders im Element ist Mario, wenn er vorne an der Tunnelbrust
Sprenglöcher bohren und diese mit Sprengstoff füllen kann. Wenn es dann bei der Explosion richtig
donnergrollt, dann durchfährt ihn ein Glücksgefühl und er juchzt durch den Tunnel. Papa Matteo ermahnt
ihn immer wieder, nicht allzu übermütig zu werden. Dann macht er sich ans Werk, um zu «Schuttern», das
heisst: den Ausbruch wegzubefördern. Das sei wie früher daheim, scherzt Matteo zu seinem Sohn, da
musste ich auch immer wegräumen, wenn dein Zimmer ausgesehen hat, als hätte eine Explosion
stattgefunden. Und ermahnt ihn gleichzeitig, nicht leichtsinnig zu arbeiten. Die Arbeit im Tunnel sei sehr
gefährlich. Matteo appelliert an den Berufsstolz seines Sohnes und an die Familienehre. Schliesslich hätte
 schon sein Ur-Ur-Ur-Grossvater – also Marios Ur-Ur-Ur-Ur-Grossvater – Tunnels gebaut. Auch in der
Schweiz. Er war dabei beim Bau des legendären Eisenbahntunnels am Gotthard. Mario zeigt dann
grinsend seine Zähne und rollt mit den Augen. Jaja, immer wieder dieselbe Geschichte...
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Planung NEAT Themenweg
Marketing
Der Weg muss bekannt gemacht werden.

- Webseite

- Flyer zum auflegen (in Hotels, Tourismus Büro, Bergbahn etc.)

Es braucht aber auch Werbung / Informationen und Verlinkungen auf touristischen oder
Bahn spezifischen Seiten.

Bsp. disentis-sedrun.graubuenden.ch
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Planung NEAT Themenweg
Der NEAT Themenweg

                                               Nur Winter
                                                            Verbindungsweg      Teil «Die Auswirkungen»

                        Teil «Das Jahrhundertbauwerk»

     Parkplätze                                                     Zugänge

     Zughaltestellen                                                Start-/Einführungspunkte

     Bus Ende Mai bis Ende Oktober

     Infrastruktur (Gastro, Feuerstelle, WC)
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Planung NEAT Themenweg
Der NEAT Themenweg – Sommer
         Start-/Einführungspunkte

 1       Stationen

                                                                                                        E

                                                                                        F
                                                                                                  D
                                                                3 4                           C
                                                                           A        B
                                        2                 5 Verbindungsweg
                              1                   6
                                                                                   Teil «Die Auswirkungen»
                                        7

                             Teil «Das Jahrhundertbauwerk»

Teil «Das Jahrhundertbauwerk»                                Teil «Die Auswirkungen»
Routenlänge:         3km
Anzahl Stationen:    7 Stück                                 Routenlänge:        3km
Zeitbedarf:          1h20min (5 min pro Station) – 2h        Anzahl Stationen:   6 Stück
Zielpublikum:        0 bis 99 Jahre,                         Zeitbedarf:         1h20min (5 min pro Station) – 2h
                     Rollstuhl und Kinderwagen tauglich      Zielpublikum:       8 bis 99 Jahre
Offen:               Stationen 1 - 7                         Offen:              Stationen A - F
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Der NEAT Themenweg – Sommer
         Start-/Einführungspunkte

 1       Stationen

                                                                                                         E

                                                                                         F
                                                                                                   D
                                                                 3 4                           C
                                                                            A        B
                                        2                 5
                              1                   6            Verbindungsweg       Teil «Die Auswirkungen»
                                        7

                             Teil «Das Jahrhundertbauwerk»

Teil «Das Jahrhundertbauwerk»                                 Teil «Die Auswirkungen»
Routenlänge:         3km
Anzahl Stationen:    7 Stück                                  Routenlänge:        3km
Zeitbedarf:          1h20min (5 min pro Station) – 2h         Anzahl Stationen:   6 Stück
Zielpublikum:        0 bis 99 Jahre,                          Zeitbedarf:         1h20min (5 min pro Station) – 2h
                     Rollstuhl und Kinderwagen tauglich       Zielpublikum:       8 bis 99 Jahre
Offen:               Stationen 1 - 7                          Offen:              Stationen A - F
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Der NEAT Themenweg – Winter
         Start-/Einführungspunkte

 1       Stationen

                                                                                               D
                                                                  3 4                      C
                                                                            A      B
                                       2                     5
                             1                                   Verbindungsweg   Teil «Die Auswirkungen»

                            Teil «Das Jahrhundertbauwerk»

«Das Jahrhundertbauwerk und die Auswirkungen»
Routenlänge:              3km
Anzahl Stationen:         9 Stück
Zeitbedarf:               1h20min (5 min pro Station) – 2h
Zielpublikum:             0 bis 99 Jahre
Offen:                    Stationen 1 - 5 und A - D
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Planung NEAT Themenweg
Kinderebene
Wer möchte, kann auf dem Weg eine Sprenglizenz
erwerben. Dafür kann an verschiedenen Orten im Dorf
einen «Sprengpass» in Form eines Faltblattes bezogen
werden.

Dort sind die Stationen eingezeichnet und bei jeder Station
hat es Platz für einen Code. Diesen Code findet man bei
den Maulwürfen an den Stationen. Mit einem Stanzer kann
man diesen ins Papier drücken.

Wenn man alle Stationen besucht hat, ist man ein
lizenzierter Sprengmeister. Mit dem Code könnte man:

- Auf der Webseite den Code angeben und dort den
  Sprengknopf drücken und sieht einen kurzen
  Animationsfilm der Maulwürfe

- Im Dorfladen eine Dynamitschleckstange beziehen

- ….
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Planung NEAT Themenweg
Das Jahrhundertbauwerk
                   1                   2                       3                     4                      5                     6                    7

                                Diese geologischen
 Thema

            Deshalb wurde die                        Was passiert heute im   Der Traum und dessen   Alles wissenswerte                          Das passierte im
                                Hindernisse wurden                                                                       Wer baute den Tunnel
              NEAT gebaut                                  Tunnel                  Untergang         zum (Tunnel)Bau                                Tunnel
                                    gemeistert
 Spielort

                                                                                                                                                 Liegewiese
                Camping               Bach           Parkplatz vor Brücke     Im Zugangsstollen     Beim Tunnel Axpo          Waldweg
                                                                                                                                                  Bei Insel
 Format

                                                                                                                                                Klopfstation und
               Kugelbahn          Schnittmodell        Live Übertragung             Show            Gebaute Statistik           Modell
                                                                                                                                                Tunnelspielplatz
Planung NEAT Themenweg
Station 1 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 1 – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station 1 – Inhaltliches Feinkonzept
Deshalb wurde die NEAT gebaut

These:             Die NEAT ermöglicht die Verlagerung der Güter von der
                   Strasse auf die Schiene

Recherche:         Relevantes Eisenbahnnetz zwischen Rotterdam und Genua
                   Welches sind die wichtigsten Linien zwischen Rotterdam und
                   Genua? Welches sind die wichtigsten Ortschaften?

Möglicher Titel:   Ein Schweizer Jahrhundert-Bauwerk für Europa

Hauptbotschaft:    Dank der NEAT erfolgt der Gütertransport zwischen
                   Rotterdam und Genua umweltfreundlich. Der Gotthard-Basistunnel ist
                   das Herzstück dieser europäischen Verkehrsachse und verkürzt die
                   Reisezeit zwischen der Nord- und Südschweiz.
Planung NEAT Themenweg
Station 1 – Inhaltliches Feinkonzept
Ein Jahrhundert-Bauwerk für Europa und die Schweiz

Die NEAT (Neue Eisenbahn-Alpentransversale) ist eines der weltweit grössten Bauprojekte und das
grösste Umweltschutzprojekt, das die Schweiz je realisiert hat. Drei Flachbahntunnel (Gotthard-
Basistunnel, Lötschberg-Basistunnel und Ceneri-Basistunnel) sowie weitere Ausbaumassnahmen
ermöglichen eine leistungsfähige Eisenbahninfrastruktur, um den Schwerverkehr durch die Alpen
vermehrt umweltgerecht von der Strasse auf die Schiene zu verlagern. Nicht nur im Güter-, sondern
auch im Personenverkehr sind dadurch kürzere Fahrzeiten, höhere Frequenzen und verbesserte
Transportkapazitäten für den Transitverkehr auf dem Korridor zwischen Rotterdam und Genua möglich.
Die Reisenden profitieren mit dem Ausbau der Nord-Süd-Achse insbesondere auch von mehr
Verbindungen und kürzeren Fahrzeiten zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin. Die Reisezeit
von Zürich nach Lugano beträgt nur noch knapp zwei Stunden und von Zürich in die norditalienische
Metropole Mailand nach Eröffnung des Ceneri-Basistunnels nur noch 2 Stunden und 58 Minuten. Mit
dem Ceneri-Basistunnel wird auch die Fahrt zwischen Locarno und Lugano dank einer neuen
Direktverbindung um gut eine halbe Stunde verkürzt.

Herzstück der NEAT ist der Gotthard-Basistunnel, der unter Sedrun durchführt und Bestandteil des
europäischen «Korridors Rhein–Alpen» ist, der sich über 1400 bzw.1500 Kilometer von Rotterdam bzw.
Zeebrugge via Gotthard und Lötschberg bis nach Genua erstreckt. Vom Nordportal bei Erstfeld im
Kanton Uri führt der Gotthard-Basistunnel zum Südportal bei Bodio im Kanton Tessin. Der Haupttunnel
ist 57 km lang und besteht aus zwei einspurigen Röhren, die 40 Meter auseinanderliegen und jeweils
nach rund 325 Metern durch einen Querstollen miteinander verbunden sind. Zählt man alle Verbindungs-
und Zugangsstollen sowie Schächte zusammen, misst das ganz Tunnelsystem über 152 Kilometer. Der
Gotthard-Basistunnel ist aber nicht nur der längste Eisenbahntunnel der Welt, sondern auch der tiefste.
An der höchsten Stelle beträgt die Felsüberlagerung bis zu 2300 Meter.
Planung NEAT Themenweg
Station 1 – Inhaltliches Feinkonzept
Bauherrin des Gotthard-Basistunnels ist die Alptransit Gotthard AG (ATG), eine Tochtergesellschaft der
SBB. Der Bau dauert 17 Jahre und kostet 12,2 Milliarden Schweizer Franken.
Die ersten Pläne für einen Ausbau der Gotthardachse als Flachbahn gehen auf den Geologen Arnold
Escher von der Linth zurück. Schon bei der Projektierung des ersten Gotthardtunnels in den 1860er-
Jahren legt der Pionier erste Überlegungen dazu auf den Planungstisch. Es sollte dann noch mehr als
ein Jahrhundert und mehrere Versuche dauern, bis ein realisierbares Projekt zur Abstimmung kommt.
Am 27. September 1992 stimmt das Schweizer Volk mit 64 Prozent Ja-Anteil der Vorlage zur Neuen
Eisenbahn-Alpentransversalen (NEAT) zu. 1993 erfolgen die ersten Sondierungsbohrungen bei der
Piora-Mulde – dem vermeintlichen «pièce de resistance» bei diesem Jahrhundert-Bauwerk. 1996 beginnt
die Einrichtung der Baustelle Sedrun. Am 27. September 1998 genehmigt das Schweizer Stimmvolk die
Leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und am 29. November die Vorlage zur
Modernisierung der Bahn (FinöV) und sichert damit die Finanzierung der NEAT.

Im November 1999 startete der Hauptvortrieb für den Gotthard-Basistunnel, 2002 kommt die erste
Tunnelbohrmaschine zum Einsatz. Die Ausbruchs- und Rohbauarbeiten dauern bis März 2012, der
Innenausbau wird im September 2012 abgeschlossen. Drei Jahre später ist auch die Bahninfrastruktur
fertig eingebaut. Mit einem mehrtägigen Fest wird der Gotthard-Basistunnel am 1. Juni 2016 feierlich
eröffnet und am 11. Dezember 2016 fahrplanmässig in Betrieb genommen.
Planung NEAT Themenweg
Station 2 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 2 – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station 2 – Inhaltliches Feinkonzept
Diese geologischen Hindernisse wurden gemeistert

These:             Viele Hindernisse mussten überwunden werden

Recherche:         Schnitt durch den Berg/Tunnel mit den geologischen Schichten
                   Wo waren die Hindernisse, Gefahren, Überraschungen?
                   Quellen möglicher Gesteinslieferanten

Möglicher Titel:   Lieber steinharter Granit als zuckerfeiner Dolomit

Hauptbotschaft:    Die Tunnelbauer hatten viele Herausforderungen zu meistern. Die
                   Piora-Mulde drohte das Bauwerk schon in der Planungsphase zum
                   Scheitern zu bringen. Doch es kam glücklicherweise anders: Die
                   schwierigsten Stellen waren anderswo. So minutiös der Berg analysiert
                   wurde, so hatten die Ingenieure und Mineure noch ein paar böse
                   Überraschungen zu meistern.
Planung NEAT Themenweg
Station 2 – Inhaltliches Feinkonzept
Lieber steinharter Granit als zuckerfeiner Dolomit

Mit Vermutungen und Kaffeesatzlesen lässt sich kein Tunnel bauen. Schon gar nicht ein
Jahrhundertbauwerk wie der Gotthard-Basistunnel. Der AlpTransit Gotthard AG als Bauherrin und den
vielen Ingenieuren und Geologen gelingt eine planerische Meisterleistung. So unberechenbar wie die
unterschiedliche Geologie der Massive der Zentralalpen auf der Länge des Gotthard-Basistunnels
scheint, so nahe an der Realität und fundiert erweisen sich die Probebohrungen, geophysikalischen
Messungen und Voraussagen der Experten. Und das, obwohl die Voraussetzungen so manchen
Entscheidungsträgern Kopfzerbrechen verursachen könnten: Die Vorabklärungen von Geologen ergeben
auf der Baulänge über 90 Störzonen.

Im Längsprofil des Gotthardbasistunnels gibt es sechs verschiedene geologische Zonen:

Aar-Massiv: Der grösste Teil dieses Zentralmassiv der Schweizer Alpen besteht aus Gneis, Granit und
aus kristallinen Schiefern – ideale Voraussetzungen für den Vortrieb mit Tunnelbohrmaschinen.
Planung NEAT Themenweg
Station 2 – Inhaltliches Feinkonzept
Druckhaftes Gebirge im nördlichen Tavetscher Zwischenmassiv: Gut 950 Meter unter der Kapelle
«Sontga Onna» in Camischolas (Sedrun) erweist sich ein weiches, lockermaterialähnliches Gestein
namens Kakirit als eine grosse Herausforderung, welche es im Tunnelbau in dieser Form bisher noch
nicht gab. Wegen der geringen Festigkeit des Gesteins hat ein ausgebrochener Hohlraum die Tendenz,
sich sofort wieder zu schliessen. Die durchörterten Tunnelmeter in dieser ausgeprägten geologischen
Störzone schliessen sich als Folge des sich ausdehnenden Fels innerhalb weniger Wochen zum
grössten Teil wieder, wenn keine Gegenmassnahmen getroffen werden. Auch die ausgebrochene
Tunnelstirnfläche, in der Fachsprache Ortsbrust genannt, verformt sich stark. Berechnungen ergeben,
dass sich der Tunnel auch bei einer Stützung auf jeder Seite immer noch um bis zu 70 Zentimeter
verengen wird. Die daher entsprechend grösser ausgebrochenen Abschnitte in dieser Zone müssen
deshalb mit doppelten verformbaren Stahlbögen radial und Stahlankern radial und in Längsrichtung
gesichert werden damit die grossen Verformungen kontrolliert eintreten können. So kann sich der Berg
während mehreren Wochen austoben, wie es in der Mineursprache heisst. Erst wenn das Gebirge ein
Gleichgewicht gefunden hat, kann das Tunnelgewölbe mit Spritzbeton und danach mit einer
Betoninnenschale von bis zu 90 Zentimeter Stärke gesichert werden. Der besondere Vortrieb im
äusserst druckhaften Gebirge gelingt über die rund 1000 Meter gemäss den Vorgaben der Planer
perfekt, bestätigt die theoretischen Annahmen und kann dank der guten Leistung aller Beteiligter mit der
ersten Röhre am 7. Oktober 2007 und damit um mehrere Monate früher als geplant abgeschlossen
werden.
Planung NEAT Themenweg
Station 2 – Inhaltliches Feinkonzept
Die Urseren Garvera-Zone wurde aufgrund der Erfahrungen vom Gotthard Strassentunnel als gleich
schwierig beurteilt, wie das nördliche Tavetscher Zwischenmassiv. Tatsächlich war sie dann harmlos und
es entstand rasch ein Vorsprung von einem Jahr auf das Bauprogramm. Dadurch konnte man von
Sedrun aus den verspäteten Vortrieb von Faido her mit einer Losgrenzenverschiebung entlasten. Damit
wurde der Grundstein gelegt, dass der schon 2016 und nicht wie eine zeitlang geplant 2017 in Betrieb
gehen konnte.

Das Gotthard-Massiv weist geologische Ähnlichkeit mit dem Aar-Massiv auf. Hier herrscht vor allem
Gneis vor. Als besonders hartnäckig für den maschinellen Vortrieb erweist sich der auf eine viel grössere
Länge als erwartet auftretende, äusserst harte Medelser Granit. Dieser beansprucht die
Tunnelbohrmaschinen in höchstem Ausmass, welche dementsprechend häufiger revidiert werden
müssen.

Piora-Mulde: Die umfassenden Vorarbeiten zur Piora-Mulde haben glücklicherweise rechtzeitig gezeigt,
dass die befürchtete Störzone nicht eintreten wird. Dabei hat sie aufgrund der politischen Diskussionen
fast das ganze Projekt in Frage gestellt. Zwischen 1993 und 1998 untersuchen die Ingenieure mit einem
5600 Meter langen Sondierstollen von Polmengo aus und mittels 19 Sondierbohrungen die Piora-Mulde.
Man befürchtet, dass der wassergesättigte Dolomit-Anhydrit mit seiner zuckerkörnigen Konsistenz das
ganze Projekt gefährden kann. Doch die Ergebnisse der Sondierarbeiten verbreiten Optimismus. Auf
dem Niveau des Gotthard-Basistunnels zeigt sich das Gestein fest und trocken, so dass der
Durchörterung mit einer Tunnelbohrmaschine grünes Licht gegeben werden kann. Zwischen dem
unteren Ende der wasserführenden Schichten in der Piora-Mulde und dem Tunnelniveau liegen 250
Meter. Am 15. Oktober 2008 ist die Piora-Mulde erfolgreich durchquert und damit ein wichtiger
Meilenstein beim Bau der NEAT erreicht.
Planung NEAT Themenweg
Station 2 – Inhaltliches Feinkonzept
Penninische Gneiszone: Im nördlichen Teil der penninischen Gneiszone werden Lucomagnogneise
angetroffen, im nördlichen Teil steilstehend und weiter südlich flachliegend. Die flachliegenden
Lucomagnogneise weisen beim Vortrieb grosse Verformungen auf, was auch dazu führt, dass die bereits
aufgefahrene erste Röhre durch das Auffahren der zweiten Röhre Schäden bekommt.
 Im Gegensatz zu den vorherigen geologischen Zonen verlaufen hier die Gesteinsschichten von der
Leventina bis nach Bodio nicht mehr steil oder senkrecht, sondern fast horizontal. Der Übergang von den
Leventina-Gneisen zu den Lucomagno-Gneisen wurde bei den Vorarbeiten mehrfach problemlos
durchfahren und deshalb als wenig problematisch erachtet. Gerade beim Ausbruch der grossen für die
Multifunktionsstelle Faido traf das aber nicht mehr zu. Zwei grössere Störungszonen querten die
geplanten Hohlräume und sorgten für grosse Verformungen und Bergschläge. Um die Probleme in den
Griff zu bekommen, mussten die Verbindungstunnel der Multifunktionsstelle um rund 600 Meter nach
Süden, in besser geologische Verhältnisse verschoben werden. Das ganze brauchte zwei Jahre Bauzeit
und führte zur Verzögerungen im Teilabschnitt Faido. Beim Südportal sorgt die Lockergesteinsstrecke im
Bergsturz «Ganna di Bodio» für eine bautechnisch anspruchsvolle Aufgabe mit grossen Hohlräumen und
riesigen Gneis-Blöcken.

Neben den unterschiedlichen Gesteinsarten stellen Bergschlag und Wassereinbrüche die Tunnelbauer
vor schwierige Herausforderungen. Beim Vortrieb in Erstfeld dringen zeitweise bis zu 400 Liter Wasser
pro Sekunde in den Tunnel.
Planung NEAT Themenweg
Station 3 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 3 – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station 3 – Inhaltliches Feinkonzept
Was passiert heute im Tunnel

These:             Dafür wurde die NEAT gebaut

Recherche:         Wie sieht eine Schaltzentrale aus?

Möglicher Titel:   Der Gotthard-Basistunnel: Hightech tief im Berg

Hauptbotschaft:    Dank dem Tunnel durch den Gotthard rücken die Deutschschweiz und
                   das Tessin geografisch näher zusammen. Passagiere und Güter
                   profitieren davon. Doch bei dem grossen Zeitgewinn darf eines nicht
                   vergessen werden: Die Sicherheit. Der Gotthard-Basistunnel wurde mit
                   den modernsten Sicherheitseinrichtungen ausgerüstet und ist der
                   sicherste Tunnel der Welt.
Planung NEAT Themenweg
Station 3 – Inhaltliches Feinkonzept
Der Gotthard-Basistunnel: Hightech tief im Berg

Dank dem Tunnel durch den Gotthard rücken die Deutschschweiz und das Tessin geografisch näher
zusammen. Passagiere und Güter profitieren davon. 50 Personenzüge und unzählige Güterzüge mit
einer Länge von bis 750 Metern fahren heute täglich durch den Gotthard-Basistunnel. Pro Stunde
können bis zu sechs Güter- und zwei Personenzüge je Richtung verkehren. Die bis zu 2000 Tonnen
schweren Güterzüge erreichen dabei eine Maximalgeschwindigkeit bis zu 160 (?) Kilometer pro Stunde.
Personenzüge sind mit bis zu 250 Stundenkilometern unterwegs.

Der Gotthard-Basistunnel ist mit den modernsten Sicherheitseinrichtungen ausgerüstet und der sicherste
Tunnel der Welt. Verschiedene Anlagen sorgen bereits vor Einfahrt in den Tunnel dafür, dass allfällige
Mängel an den Zügen rechtzeitig erkannt werden. Dank modernster Zugsicherung und eines
ausgeklügelten Betriebskonzeptes können die Züge auch bei hoher Geschwindigkeit und im Abstand von
nur drei Minuten sicher verkehren. Die zwei Multifunktionsstellen in Sedrun und Faido bieten als
Nothaltestellen Gewähr, dass sich Passagiere bei einem Ereignis in Sicherheit und innert kürzester Zeit
von Erhaltungs- und Interventionszentren in Biasca und Erstfeld aus mittels Lösch- und Rettungszügen
evakuiert werden können. Im Abstand von 325 Metern gibt es Querschläge in die zweite Röhre, welche
die Sicherheit im Tunnel zusätzlich erhöhen. Insgesamt hat die SBB rund 3900 Mitarbeitende für den
Dienst im Gotthard-Basistunnel ausgebildet. Von den Lokführern und dem Zugspersonal über
Unterhaltsarbeiter bis zu Zuständigen für den Fahrdienst und den Tunnelbetrieb.
Planung NEAT Themenweg
Station 3 – Inhaltliches Feinkonzept
Die Betriebsleitzentrale «Centro d’esercizio di Pollegio (CEP)» für den Gotthard-Basistunnel befindet
sich auf der Südseite des Portals. Von Pollegio aus werden sämtliche Zugbewegungen von Art-Goldau
bis zur italienischen Grenze kontrolliert, wie auch alle elektrischen und elektromechanischen Anlagen wie
Lüftung, Beleuchtung, Funk- und Telefonsysteme sowie die Tore im Tunnel überwacht und zum Teil auch
ferngesteuert. Im Bahnverkehr übliche Signale sucht man im Gotthard-Basistunnel indes vergebens: Die
Fahranweisungen gelangen direkt von der Leitstelle über das neue Zugsteuerungssystem ETCS
(European Train Control System) in den Führerstand der Lokomotiven, wo die Lokführer auf speziellen
Anzeigegeräten sehen, wie schnell sie fahren dürfen.
Planung NEAT Themenweg
Station 4 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 4 – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station 4 – Inhaltliches Feinkonzept
Der Traum und dessen Untergang

These:             Der Traum und Alptraum der Porta Alpina

Recherche:         Bild- und Textmaterial als Grundlage für die Künstler
                   Wertung: Welches sind die wichtigsten Personen und was die
                   Meilensteine? Gibt es Personen, mit denen es sich lohnen würde, ein
                   Interview zu führen, um sie real hören zu können?

Möglicher Titel:   Porta Alpina – grosser Bahnhof für Sedrun?

Hauptbotschaft:    Die Surselva träumte davon, mit einem eigenen Bahnhof
                   Direktanschluss an grosse europäische Städte zu gewinnen. Doch es
                   folgte ein böses Erwachen, die Vision der Porta Alpina wurde von
                   Bundesbern begraben. Doch: Ist der Zug wirklich abgefahren?
Planung NEAT Themenweg
Station 4 – Inhaltliches Feinkonzept
Porta Alpina – grosser Bahnhof für Sedrun?

«Heute, am 5. Mai des Jahres 2000, tritt der neue Fahrplan in Kraft. Als beachtenswerte Neuerung bringt
er den Europa-Afrika-Express. Die Schweizerischen Bundesbahnen sind mit Recht auf diesen Zug stolz;
denn dass ihm zur Alpentraversierung die Gotthard-Route zugewiesen worden ist, zeugt nicht nur für die
zentrale Verkehrslage der Schweiz, sondern auch für den neuzeitlichen Ausbau ihrer Stammlinie. In zwei
Stunden durchfährt der Express die Strecke von Basel nach Chiasso, für die man noch vor fünfzig
Jahren aber fünf Stunden benötigt hatte. (…) Die Aufschriften (der Eisenbahnwagen) lauteten: London–
Kairo–Khartum und Paris–Istanbul–Teheran. (…) Sanft fiel der Zug in die Bremsen und hielt in der von
Menschen wimmelnden Halle der Tunnelstation Sedrun.
Von hier konnte das mondäne Sportzentrum in sieben Minuten in bequemem Lift durch einen 830 Meter
hohen Schacht erreicht werden. Dadurch waren die Skifelder am Vorderrhein in Stundennähe von Basel,
Zürich und Mailand gerückt. (…) Hier konnte man zum Beispiel neben einer frohen Schar von Skifahrern
einer Gestalt im Tropenanzug begegnen. (…) Ein langer Gang führt zu Laboratorien, wo unter
Ausschluss von kosmischen Strahlen Versuche durchgeführt werden. Zwei Panzertüren, unter denen
Geleise verschwinden, deuten darauf hin, dass die Armee sich diese atombombensichere Tiefe zu Nutze
gemacht hat. Man flüstert, dass sich dahinter ausgedehnte Lager und sogar Fabriken befinden würden.
In einem geheimen Keller wurde von der Nationalbank ein Teil der Goldreserve gehortet.»

Was sich wie ein durchaus realistisches Szenario liest, ist eine Vision des Ingenieurs Eduard Gruner.
Diese wird 1947 (!) in der Zeitschrift «Prisma» publiziert. Der Aufsatz trägt den Titel «Reise durch den
Gotthard-Basis-Tunnel».
Planung NEAT Themenweg
Station 4 – Inhaltliches Feinkonzept
Die schnellere Anbindung der Strecke Zürich–Mailand mit Zwischenstopp in Sedrun ist gut ein halbes
Jahrhundert später keine Utopie mehr. Durch die Umnutzung des Zwischenangriffs in Sedrun soll die
Vision des tiefsten Bahnhofs der Welt bald Realität werden. Die Surselva träumt von einem eigenen
Bahnhof mit Direktanschluss an grosse europäische Städte. Das kühne Projekt stösst um die
Jahrhundertwende bei der einheimischen Bevölkerung auf offene Ohren. Nationalrätin Brigitta Gadient
bringt 2000 die Idee aufs Tapet, die Multifunktionsstelle Sedrun zu einem Umsteigeort für die Surselva
und den Kanton Graubünden auszubauen. Drei Jahre später publiziert der Kanton Graubünden eine
Studie, die der Realisierung der Porta Alpina einen wirtschaftlichen Nutzen sowie eine betriebliche wie
auch bauliche Machbarkeit attestiert.
Architekt Arthur Loretz weibelt für die Idee der Porta Alpina, die seiner Heimat einen wirtschaftlichen
Aufschwung ermöglichen soll. Die Dimensionen des geplanten Tiefbahnhofs sind eindrücklich: Vier
Räume, jeder davon fast 40 Meter lang, 10 Meter breit und über 5 Meter hoch. Darin sollen etwa 250
Personen Platz finden. An der Gemeindeversammlung gibt es keine einzige Gegenstimme. Die
Bevölkerung des Kantons Graubünden stimmt im Februar 2006 mit 71% einem Verpflichtungskredit für
den Bau der Porta Alpina Sedrun von 20 Mio. Franken zu. Der Bundesrat spricht sich ebenfalls dafür
aus, die Möglichkeit eines mit einem Personenlift erschlossenen Tiefbahnhofes weiter zu verfolgen. Doch
bald wird dem Pioniergeist der Wind aus den Segeln genommen: Nachdem der Bundesrat 2005 mangels
Klarheit über Kosten und Betriebskonzept seinen Entscheid zu einem Finanzierungsbeitrag verschiebt,
erteilt er dem Projekt sieben Jahre später eine «vorläufige» Absage. Ein Halt 800 Meter unter Sedrun
hätte zu starke Beeinträchtigungen auf die Kapazitäten des Personenverkehrs und auf den
Gütertransitverkehr zur Folge. Zudem müsste der Kanton Graubünden gemäss einer SBB-Studie für die
hohen Unterhalts- und Betriebskosten von Lift und Station jährliche Subventionen in der Höhe von neun
Millionen Franken leisten. Die Bündner Kantonsregierung rechnet mit zusätzlichen Kosten für den
Ausbau der Porta Alpina von rund 50 Millionen Franken. Der Traum der Porta Alpina ist 2012
ausgeträumt. Oder doch nicht? 2020 gibt es Bestrebungen, das Projekt nun doch wieder aufzunehmen.
Ein wenig darf die Surselva weiter an den grossen Traum glauben…
Planung NEAT Themenweg
Station 3/4 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 3/4 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 5 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 5 – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station 5 – Inhaltliches Feinkonzept
Alles Wissenswerte zum (Tunnel-)Bau

These:             Der Tunnel der Rekorde

Recherche:         Rekorde: Welche gibt es? Welche sind interessant? Und welche
                   Vergleiche wären spannend?

Möglicher Titel:   Der Tunnel der Rekorde

Hauptbotschaft:    Noch nie wurde ein so langer Eisenbahntunnel gebaut.
                   Erfahrungswerte für den Bau eines so langen unterirdischen Werkes
                   wie den Gotthard-Basistunnel gab es keine. Entstanden ist ein
                   pionierhaftes Meisterwerk, das für zukünftige Projekte dieser Art neue
                   Massstäbe setzte – und mit innovativen Baumethoden neue Standards
                   schuf.
Planung NEAT Themenweg
Station 5 – Inhaltliches Feinkonzept
Der Tunnel der Rekorde

Noch nie ist ein so langer Eisenbahntunnel gebaut worden. Erfahrungswerte für den Bau eines Tunnels
in ähnlicher Dimension gab es nur von Verbindungen unter dem Meer (Seikan-Tunnel in Japan und
Eurotunnel zwischen Frankreich und England). Der Simplontunnel mit vergleichbaren
Gebirgsüberlagerungen war weniger als halb so lang. Die Ingenieure und Tunnelbauer hatten
dementsprechend viel Pionierarbeit zu leisten. Der Gotthard-Basistunnel ist ein Meisterwerk, das für
zukünftige Projekte dieser Art neue Massstäbe setzt – und mit innovativen Baumethoden neue
Standards setzt.

Rekorde und Innovationen:
• Der Gotthard-Basistunnel ist mit 57 Kilometer Länge und 308 Kilometer verlegten Schienen der
  längste Eisenbahntunnel der Welt. Die Länge der Oströhre beträgt 57,104 Kilometer, die Weströhre ist
  57,017 Kilometer lang. Insgesamt verfügt das Tunnel- und Stollensystem über eine Gesamtlänge von
  151,840 Kilometer.
• Insgesamt fällt beim Bau 28,2 Millionen Tonnen Ausbruchsmaterial an, das möglichst umweltschonend
  und wirtschaftlich genutzt oder abgelagert wird. Eine beachtliche Menge, mit der man umgerechnet
  gleich fünf der weltbekannten Cheops-Pyramiden aus Ägypten bauen könnte. Frühzeitig wurde
  erkannt, dass das Ausbruchsmaterial ein wertvoller Rohstoff ist. In ausgedehnten Vorversuchen wurde
  nachgewiesen, dass sich auch dem Ausbruchmaterial Betonzuschlagstoffe gewinnen lassen. Damit
  konnten die natürlich vorkommenden Kiesreserven geschont und viele unnötige Kiestransporte
  vermieden werden.
Planung NEAT Themenweg
Station 5 – Inhaltliches Feinkonzept
  Bei den Baustellen der Zwischenangriffe (Baulose) in Erstfeld, Amsteg, Sedrun, Faido und Bodio wird
  der Ausbruchrohstoff in Materialaufbereitungsanlagen gebrochen, gesiebt, gerundet, in Sedrun sogar
  entglimmert und anschliessend in sechs verschiedene Fraktionen mit unterschiedlicher Korngrösse
  aufgeteilt. Über 30 Prozent des Materials wird als Kies und Sand zur Herstellung von Beton verwendet
  und in den Berg zurückgeführt. Jeder Kubikmeter Beton im Tunnel ist nur aus Zuschlagstoffen aus
  Ausbruchmaterial hergestellt. Qualitätsprobleme gab es nie. Eine Meisterleitung der Kies- und
  Betonwerke und der Bauunternehmer.
  Mit dem verbleibenden Material werden Flüsse und Bäche renaturiert, alte Kiesgruben aufgefüllt und
  mit gut 2,5 Millionen Tonnen Ausbruchsmaterial im Urnersee das Reussdelta aufgeschüttet, um
  Lebensräume für Vögel und Laichplätze für Fische sowie Badeinseln zu schaffen.
• Die maximale Felsüberlagerung des Tunnels beträgt 2300 Meter. Das entspricht fast achtmal der Höhe
  des Eiffelturms. Diese grosse Überlagerung führt zu sehr hohen Spannungen im Fels und zu hohen
  Gebirgstemperaturen während dem Ausbruch von bis zu 46° C. Die Arbeitsstellen mussten auf 28°C
  gekühlt werden.
• Bis zur Inbetriebnahme gibt es 2841 Testfahrten mit insgesamt 109'644 Kilometern. Dies entspricht
  des zweieinhalbfachen Erdumfangs.
• Die Tunnelröhren sind auf eine Lebensdauer von 100 Jahren ausgerichtet. Damit die Abdichtung
  gegen Wassereinbrüche für ein Jahrhundert gewährleistet ist, müssen die Techniker die Tunnelwände
  akribisch alle zwei Zentimeter vermessen. Insgesamt ergeben sich so 8,2 Milliarden Messpunkte. Mit
  herkömmlicher Messtechnik würde dieses Arbeit 275 Jahre dauern. Dank eines Laserscanners
  schaffen es die Vermessungstechniker in nur eineinhalb Jahren.
Planung NEAT Themenweg
Station 5 – Inhaltliches Feinkonzept
• Südlich von Sedrun führt das Trassee des Gotthard-Basistunnels an den Bogenstaumauern Nalps und
  Santa Maria der Kraftwerke Vorderrhein vorbei. Vom Bau des Sondierstollen zum Rawiltunnel und aus
  dem Gebiet des Gotthardpasses war bekannt, dass sich die Felsoberfläche als Folge von
  Tunnelbauten um 10 Zentimeter und mehr absenken kann. Im Fall des Sondierstollens am Rawil gab
  es dann auch erhebliche Schäden an der Staumauer Zeuzier. Als Folge davon wurde auf den
  Autobahntunnel am Rawil verzichtet. Ein solches Szenarium galt es am Gotthard-Basistunnel zu
  vermeiden. Mit hochempfindlichen Messgeräten wurden die Gebirgsverformungen schon mit mehreren
  Jahren Vorlauf zum Tunnelvortrieb jeden Tag, Sommer und Winter, täglich mehrfach vollautomatisch
  gemessen und ausgewertet. Zusätzlich wurden jedes Jahr Präzisionsnivellements über Passstrassen,
  Gebirgswege und durch entleerte Kraftwerksstollen gemessen. Mit all diesen Informationen konnten
  die Tunnelbauer, der Talsperrenbetreiber, die behördliche Aufsicht und die beigezogenen Experten
  eine Modellvorstellung entwickeln wie sich das Gebirge im Gefolge des Tunnelbaus verformt, um
  rechtzeitig die richtigen Massnahmen auszulösen. Im Herbst 2006 musste dementsprechend ein
  Wasserzutritt direkt unter der Staumauer Nalps mittels Injektionen abgedichtet werden. Weitere, auch
  grössere Wasserzutritte im Vortrieb im Gebiet Santa Maria, mussten nicht mehr abgedichtet werden.
  Auch im Gebiet Nalps-Santa Maria wurden dann Setzungen im Bereich von bis zu 8 Zentimeter
  festgestellt, alles aber ohne Schäden an den Staumauern.
Planung NEAT Themenweg
Station 6 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 6 – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station 6 – Inhaltliches Feinkonzept
Wer baute den Tunnel

These:             Diese Menschen haben den Tunnel gebaut

Recherche:         Pläne der ehemaligen Containersiedlung
                   Unterschiedliche Personen finden, die sich für ein Porträt eignen
                   Fragenkatalog erstellen und Interviews führen

Möglicher Titel:   Die stillen Helden im lauten Bauch des Berges

Hauptbotschaft:    2400 Ingenieure, Geologen und Arbeiter schufen in 17 Jahre ein
                   aussergewöhnliches Bauwerk. 2400 Lebensgeschichten, die sich für
                   Wochen, Monate oder gar Jahre kreuzten. Mit dem Ziel, einen
                   gigantischen Tunnel zu bauen, der uns und die nächsten Generationen
                   überleben wird.
Planung NEAT Themenweg
Station 6 – Inhaltliches Feinkonzept
Die stillen Helden im lauten Bauch des Berges

2400 Ingenieure, Geologen und Arbeiter schaffen in 17 Jahren ein aussergewöhnliches Bauwerk. 2400
Lebensgeschichten, die sich für Wochen, Monate oder gar Jahre kreuzen. Mit dem Ziel, einen
gigantischen Tunnel zu bauen, der uns und die nächsten Generationen überleben wird.

Jeder dritte Mineur auf der Baustelle in Sedrun ist Deutscher, 16 Prozent sind Schweizer und 15 Prozent
aus Österreich, insbesondere aus Kärnten und Steiermark. Das Mölltal in Kärnten wird in Anlehnung an
die vielen Mineure, die von dort stammen, das «Tal der 1000 Stiefel» genannt. Weitere vertretene
Nationalitäten unter den Mineuren in Sedrun sind Spanien, Italien, Portugal und Ex-Jugoslawien.
Tunnelbau ist seit jeher ein Männerberuf. Frauen als Mineure gibt es auf den Baustellen des Gotthard-
Basistunnels kaum, aber in verschiedenen anderen Funktionen: in der Kantine, in der Assistenz und im
Personalwesen der Baustellenleitung, aber auch als Geologin und Ingenieurin bei der Planung und dem
Bau des Teilabschnitts Sedrun des Gotthard-Basistunnel.

Die Mineure arbeiten zehn Tage und haben dann vier Tage frei. Dann fahren sie meistens zu ihren
Familien heim. Die Arbeit im Tunnel erfolgt in drei Schichten à je 150 Mann – um 6 Uhr, 14 Uhr und 22
Uhr. Auch am Wochenende, nicht aber am 4. Dezember, am Tag der Heiligen Barbara.
Planung NEAT Themenweg
Station 6 – Inhaltliches Feinkonzept
Untergebracht ist ein Grossteil der Sedruner Mineure in provisorischen Arbeiterunterkünften. Das
Containerdorf für die Unterbringung der rund 400 Tunnelbauarbeiter wird intern liebevoll «Barackistan»
genannt. Für ein gut 10 Quadratmeter kleines Zimmer im Containerdorf (mit einem 80 cm breiten Bett)
bezahlen die Mineure 15 Franken pro Nacht, inklusive Putzfrau. WC und Bad befinden sich auf der
Etage. Kochen ist auf dem Zimmer verboten. Die Mineure verpflegen sich in der Kantine. Nimmt man die
Zahlen vom Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels zum Vergleich, dann ist die Lebenssituation in Sedrun
komfortabel. Um 1875 hatten die bei privaten Vermietern untergebrachten Mineure durchschnittlich 3,2
Quadratmeter zur Verfügung, in den Unterkünften der Bauunternehmung je 5,91 Quadratmeter. Die
Räume wurden mit mehreren Personen geteilt. Der Tageslohn betrug damals vier bis fünf Franken,
abzüglich 12 bis 15 Rappen für die Krankenkasse, 30 Rappen für das Öl für die 5 Franken teure
Tunnellampe, 2.50 Franken für drei Mahlzeiten in einer Taverne sowie 30 Rappen für ein Bett, das
gemäss den Schichten mit drei anderen Personen geteilt werden musste. So ergaben sich tägliche
Fixkosten von gut 3.30 Franken.
Planung NEAT Themenweg
Station 6 – Inhaltliches Feinkonzept
Mögliche Interviewpartner:
• Hubert Bär, Mineur aus Kärnten, arbeitete elf Jahre als Vortriebspolier und Schichtleiter von mehr als
  30 Mitarbeitern auf der Tunnelbaustelle Sedrun. Beim Durchschlag durchquerte er als erster Mensch
  den Basistunnel – mit der Statue der Heiligen Barbara im Arm. Ist mit Adolf Ogi befreundet.
• Christian Krauer, Ingenieur, Leiter Baustelle Sedrun.
• Robin Lora, österreichischer Mineur in Sedrun, gründete eine Familie und blieb nach Abschluss der
  Arbeit in Sedrun in der Schweiz.
• Rene Kaufmann aus der ostdeutschen Stadt Sangershausen war zuerst in der Grubenwehr, dann als
  Disponent und schliesslich als Lokführer auf der Baustelle Sedrun tätig. Schon sein Urgrossvater und
  sein Grossvater arbeiteten in der Esse. Seit er 16 Jahre alt ist, arbeitet Rene Kaufmann ebenfalls im
  Bergbau.
• Stefan Krummenacher, Geomatikingenieur aus Rapperswil-Jona, sorgte mit seinen Berechnungen
  dafür, dass die Tunnelbohrmaschinen nicht von ihrem Kurs abwichen.
• Uwe Dietel, Sprengmeister in Sedrun, stammt aus Schwarzenberg im sächsischen Erzgebirge, war
  früher bei Wismut im Uranabbau tätig.
• Theres Bachmann, Bauleiterin aus Schaffhausen, arbeitete auf der Baustelle Faido und war einige der
  wenigen Frauen im Tunnel.
• Cristina Pagani-Boiani, Ingenieurin in Projektierung und beim Unternehmer
• Anita Weber, Geologin während vielen Jahren
• Andrea Bucher, Projektleiterin Testdurchführung Alptransit Gotthard.
• Denise Werffeli, Leiterin Kommandoraum Betriebszentrale Süd, SBB, Pollegio.
• Konrad Beck ist Illustrator und hat die 20jährige Baugeschichte des Gotthardtunnels in einem
  Kinderbuch detailgetreu nachgezeichnet.
• Robert Meier, ehemaliger Chefbauleiter Sedrun
Planung NEAT Themenweg
Station 7 – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station 7 – Skizze/Moodbilder

Klopfstation mit unterschiedlichen Steinen und
Tunnelbau-Spielplatz
Planung NEAT Themenweg
Station 7 – Inhaltliches Feinkonzept
Das passierte im Tunnel

These:             Der Bau der NEAT war ein Kraftakt

Recherche:         Welche Gesteine gab es im Tunnel?
                   Bau, Vortriebsarten

Möglicher Titel:   Der mühsame Kampf gegen die Tücken des Berges

Hauptbotschaft:    Sie gingen dorthin, wo noch kein Mensch vor ihnen war: Tief unter der
                   Erde kämpften sich die Mineure durchs Gestein. Jeder Zentimeter
                   musste dem Berg abgetrotzt werden. Eine knochenharte Arbeit – trotz
                   modernster Technik und schweren Maschinen.
Planung NEAT Themenweg
Station 7 – Inhaltliches Feinkonzept
Der mühsame Kampf gegen die Tücken des Berges

Sie gehen dorthin, wo noch kein Mensch vor ihnen war: Tief unter der Erde kämpfen sich die Mineure
durchs Gestein. Jeder Zentimeter muss dem Berg abgetrotzt werden. Eine knochenharte Arbeit – trotz
modernster Technik und schweren Maschinen. Im Berg ist es laut, stickig, staubig und bis zu 46 Grad
warm. Der Vortrieb erfolgt zeit- und kostensparend sowohl vom Nord- und Südportal in Erstfeld und
Bodio wie auch von den Zwischenangriffen Amsteg, Sedrun und Faido her.

Die Mineure brechen die beiden Röhren während den elf Jahre dauernden Vortriebsarbeiten zu 75
Prozent mit Tunnelbohrmaschinen aus, der Rest im konventionellen Vortrieb (Sprengen bzw.
Baggervortrieb). Die Wahl des konventionellen und des maschinellen Vortriebs richtet sich nach den
Gebirgsverhältnissen, den Erschliessungsmöglichkeiten und den Umweltbedingungen. Für
Sprengvortrieb wie im Südvortrieb im Tunnelabschnitt unter Sedrun werden Sprenglöcher in den Felsen
gebohrt, mit Sprengstoff gefüllt, verdämmt und anschliessend gesprengt. Nach Belüftung und Sicherung
der freigelegten Zone erfolgt der Abtransport des weggesprengten Gesteinsmaterials, das sogenannte
«Schuttern». Beim Gotthard-Basistunnel werden der Abschnitt Sedrun, der ein Kilometer lange
Zugangsstollen und die zwei 800 Meter tiefen Schächte für die Mineure sowie die Querschläge durch
Sprengungen und mit Baggern ausgebrochen. Den ersten der zwei vertikalen, 800 Meter tiefen Schächte
in Sedrun erstellten südafrikanische Arbeiter einer Diamantenmine in Zusammenarbeit mit Arbeitern aus
Lesotho.
Planung NEAT Themenweg
Station 7 – Inhaltliches Feinkonzept
Beim maschinellen Vortrieb sind für die langen Distanzen und aufgrund der mehrheitlich guten
Felsbedingungen gleichzeitig vier Tunnelbohrmaschinen im Einsatz. Diese sind 400 Meter lang, bis zu
2700 Tonnen schwer, verfügen über jeweils 4700 PS, kosten gegen 30 Millionen Franken und sind
durchschnittlich während 320 Tagen im Jahr im Einsatz. Ein 17köpfiges Team betreut und wartet die
kolossale Maschine im Drei-Schicht-Betrieb. Die gigantischen Bohrköpfe wiegen 225 Tonnen, haben
einen Durchmesser von bis zu 9,58 Meter und drehen sich mit 6 Umdrehungen pro Minute. Die
Tunnelbohrmaschinen schaffen im Mittel durchschnittlich 11 Meter pro Tag. Ein rekordverdächtiger Wert
gelingt den Mineuren im Juli 2009 im Abschnitt Erstfeld einmal mit 56 Metern innerhalb von nur 24
Stunden. Andererseits gibt es Tage, an denen das Gestein nur wenige Meter Vortrieb pro Tag zulässt.
Ein Bohrkopf einer der vier Tunnelbohrmaschinen ist heute beim Eingang zum Verkehrshaus der
Schweiz in Luzern ausgestellt. Ein zweiter steht in Pollegio vor dem CEP.

Faszinierend ist die Präzision, mit denen die unzählige Kilometer langen Vortriebe aufeinandertreffen:
Beim Durchschlag im Abschnitt Amsteg–Sedrun beträgt die Querabweichung 137 Millimeter, die
Abweichung in der Höhe sogar nur 3 Millimeter. Bei der Durchörterung des Streckenabschnittes Faido–
Sedrun beträgt die Abweichung beim Zusammentreffen der beiden Ausbrüche nur 80 Millimeter im
Quervergleich und 10 Millimeter in der Höhe. Diese hohe Präzision ist nicht nur ein Verdienst der
Geomatiker, sondern auch der zuverlässigen und exakten Arbeitsweise der Mineure unter teilweise sehr
schwierigen Bedingungen vor Ort zu verdanken. Die grossen Herausforderungen für Mensch und
Maschine bestehen in den vielschichtigen und nicht ungefährlichen Arbeiten bei der Bewältigung von
Ereignissen wie druckhaftes und teilweise fliessendes Gebirge, Wasser- und Materialeinbrüchen.
Wassereintritte in den Tunnel bei Sedrun müssen mittels Injektionen des Gebirges verhindert werden.
Dies vor allem zur Vermeidung von Setzungen an der Oberfläche im Bereich der Staumauern Nalps
(südöstlich Sedrun) und Santa Maria (Lukmanier).
Planung NEAT Themenweg
Die Auswirkungen
                    A                    B                       C                      D                     E                   F

                                     Ökologische                                                                              Ökologische
 Thema

              Wirtschaftliche                                                   Was holte man aus
                                   Auswirkungen im     Schutz der Bauarbeiter                        Soziale Auswirkungen   Auswirkungen im
              Auswirkungen                                                       dem Tunnel raus
                                      Grossen                                                                                   Kleinen
 Spielort

              Wegkreuzung         Aussichtsplattform           Kirche                Badesee               Im Wald          Beim Drun Delta
 Format

            Übersichtstafel mit   Panoramatafel und     Statuen Sammlung          Installation mit
                                                                                                          Hörstation         Schaukästen
             Drehelementen           Feldstecher            und Zitate              Findlingen
Planung NEAT Themenweg
Station A – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station A – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station A – Inhaltliches Feinkonzept
Wirtschaftliche Auswirkungen

These:             Nach dem Aufschwung wieder zurück zum Anfang

Recherche:         Geschichten und Fakten suchen, die interessant sind für den Vorher-
                   Bauzeit-Nachher-Vergleich

Möglicher Titel:   Sedrun – ein Dorf zwischen Nachhaltigkeit und Neuorientierung

Hauptbotschaft:    Das vormals beschauliche Bergdorf sprang mit dem Bau des Gotthard-
                   Basistunnels auf den Entwicklungs-Schnellzug auf. Inzwischen hat das
                   zuvor prosperierende Dorf markant an Geschwindigkeit verloren und
                   droht wieder aufs Abstellgleis zu geraten.
Planung NEAT Themenweg
Station A – Inhaltliches Feinkonzept
Sedrun – ein Dorf zwischen Nachhaltigkeit und Neuorientierung

Die wirtschaftliche Situation in einigen Regionen Graubündens ist zunehmend geprägt von Abwanderung
(vorwiegend jüngerer Einwohnerinnen und Einwohner), dem Fehlen von attraktiven Arbeitsplätzen sowie
Geburtenrückgang und Überalterung. So auch in der Surselva.

Mit dem Bau des Gotthard-Basistunnels springt das vormals beschauliche Bergdorf auf den
Entwicklungs-Schnellzug auf. Von 1996 bis 2016 erleben Sedrun und die umliegenden Dörfer einen
Aufschwung. In den Jahren vor Baubeginn zählt die Bevölkerung rund 1500 Einwohnerinnen und
Einwohner. Dazu erwartete man rund 1000 Baustellenbeschäftigte, die auch die Infrastruktur des Dorfes
mitbenutzen würden. Im Maximum sind es während der Bauzeit 700 Personen. Durch den
zwischenzeitlichen Anstieg der Bevölkerungszahl steigen auch die Steuereinnahmen von juristischen
und natürlichen Personen und die Quellensteuer, was zu einer Reduktion der Gemeindeschulden führt.

Das Baugewerbe sowie das übrige Gewerbe profitieren weitaus am meisten von der NEAT-Baustelle.
Darüber hinaus gehen jedoch auch beachtliche Summen in die Hotellerie und Gastronomie der Region.
Auch andere Branchen wie der Einzelhandel profitieren von den Beschäftigten und Besuchern der
Baustelle. So wird beispielsweise im Dorfladen das Biersortiment vergrössert, zeitweilig ist ein Bordell
offen, verschiedene Betriebe stellen zusätzliches Personal ein und vermieten Unterkünfte.
Planung NEAT Themenweg
Station A – Inhaltliches Feinkonzept
Allein die Rhätische Bahn (RhB) und die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) erhalten zusammen
insgesamt 120 Mio. Franken für den Ausbau ihrer Infrastruktur in Zusammenhang mit dem
Zwischenangriff Sedrun (Bahnerschliessung der Baustelle, Neubau Bahnhof Disentis, Disentisertunnel,
Bahnstromversorgung usw.). Das Los 360 (Tunnel Sedrun) mit einer Summe von 1’160'471’000 CHF
stellt mit Abstand die höchste Vergabe eines Einzelloses für Bauarbeiten für den Gotthard-Basistunnel
dar. Knapp ein Fünftel aller Aufträge wird an Unternehmen in der Region Obere Surselva vergeben – das
entsprechen Auftragsvergaben in der Höhe von 37 Millionen Schweizer Franken . Dazu kommt die
Wertschöpfung durch die Beschäftigten der NEAT-Baustelle in Sedrun. Ein Kadermitarbeiter gibt im
Durchschnitt jährlich 28'114 Franken oder 82 Prozent seiner Ausgaben in der Region Obere Surselva
aus, ein Arbeiter jährlich 13'877 Franken. 2003 macht dies mehr als 4,5 Millionen Franken aus, die in der
Region verbleiben. Alleine in der Periode 1996 bis 2003 beträgt die zusätzliche Wertschöpfung für die
Region gut 17 Millionen Franken. Besucher des Informationszentrums tätigen zusätzliche Umsätze in der
Höhe von mindestens 300’000 Franken pro Jahr. Der gesamte Beitrag der Baustelle zur regionalen
Wertschöpfung in der Region Obere Surselva wird auf etwa 122 Millionen Franken geschätzt.

Der Grossteil der Arbeiter ist in einer Containersiedlung unterhalb des Dorfes einquartiert. Viele
Kaderangestellte dagegen – je nach Bauphase 50 bis 100 Personen – mieten in der Region Wohnungen
Dies führt auf dem Mietwohnungsmarkt in Sedrun zu einer deutlichen Verknappung des Angebots und
einem steigenden Preisniveau.
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Station A – Inhaltliches Feinkonzept
Nach Abschluss der Bauarbeiten hat sich vieles wieder normalisiert und auf das Ausgangsniveau
eingependelt. Mit dem Zusammenschluss der Skigebiete Sedrun und Andermatt (sowie Disentis) und
den Investitionen von Samih Sawiris erhofft sich die einheimische Bevölkerung einen neuen
Aufschwung. Sie will verhindern, dass ein Rückfall in die Zeit vor dem Bau des Gotthard-Basistunnels
droht. Abhilfe soll unter anderem das Entwicklungskonzept im Rahmen des Projektes PREGO (Projekt
Raum- und Regionalentwicklung Gotthard der vier Kantone Graubünden, Uri, Tessin und Wallis)
schaffen. Die überregionale und überkantonale Zusammenarbeit setzt sich mit der Zukunft der
Gotthardregion auseinander und versucht, die Vision eines lebendigen, einzigartigen Gotthard-Raumes
umzusetzen, der attraktiv für seine Bevölkerung, die Wirtschaft und seine Gäste ist.
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Station B – Standort
Planung NEAT Themenweg
Station B – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station B – Plan
Planung NEAT Themenweg
Station B – Inhaltliches Feinkonzept
Ökologische Auswirkungen im Grossen

These:             Die Landschaft hat sich durch durch den Bau des GBT sichtbar
                   verändert

Recherche:         Geschichten und Fakten suchen, die interessant sind für den Vorher-
                   Bauzeit-Nachher-Vergleich.
                   Landschaftliche und andere sichtbare Änderungen dokumentieren.

Möglicher Titel:   Wie der Bau des Gotthard-Basistunnels die Landschaft
                   veränderte

Hauptbotschaft:    Der unsichtbare unterirdische Tunnel hat an der Oberfläche
                   offensichtliche Spuren hinterlassen.
Planung NEAT Themenweg
Station B – Inhaltliches Feinkonzept
Wie der Bau des Gotthard-Basistunnels die Landschaft veränderte

Ein grosses Augenmerk legt die AlpTransit Gotthard AG bei der Planung und beim Bau des Gotthard-
Basistunnels auf die Umweltverträglichkeit. Mögliche Risiken für Mensch, Flora und Fauna, Luft und
Wasser werden frühzeitig eruiert und mit umfangreichen Massnahmen vermindert. Um die Luftbelastung
zu minimieren, erfolgen Materialtransporte per Bahn und Schiff sowie der Transport des
Ausbruchsmaterials über Förderbänder. Die Bauunternehmen werden verpflichtet, alle ihre Fahrzeuge
und Maschinen mit Dieselpartikelfilter auszurüsten, um den Ausstoss der Schadstoffmengen gering zu
halten und ihre Mitarbeitenden zu schützen. Temporär erstellte Lärmschutzwälle aus
zwischengelagertem Humus und Oberboden und beschränkte Betriebszeiten auf den Baustellen
dämmen die Lärmemissionen für die Bevölkerung ein. Dort, wo der Bau in bestehende Lebensräume für
Tiere und Pflanzen eingreift, erfolgen frühzeitig Kompensationsmassnahmen wie Aufforstung gerodeter
Bäume, Renaturierung von Bachläufen und naturnahe Gestaltung von Bachläufen, damit die Population
umsiedeln kann.

Acht Umwelt-, Natur- und Heimatschutzverbände bestimmen einen Vertreter, der mit der AlpTransit
Gotthard AG in Kontakt steht, um die Anliegen der Interessengruppen zu vertreten. Die Bauherrin
ihrerseits informiert transparent über die Planungs- und Bauvorhaben und lädt die Verbände zweimal
jährlich zu Informationstagen in von den Baumassnahmen betroffenen Gebiete ein.
Planung NEAT Themenweg
Station B – Inhaltliches Feinkonzept
Mit dem Ausbruchmaterial geht die Bauherrin neue Wege: Dank innovativen Aufbereitungsanlagen und
neuartigen, von Hochschulen und Industrie entwickelten Techniken ist es möglich, das Material so
aufzubereiten, dass der zuvor als Abfallprodukt angesehene Ausbruch als Betonzuschlagstoff genutzt
und zurück im Tunnel – quasi als rezykliertes Material – verbaut werden kann. Bisher galt das
Ausbruchmaterial als minderwertig und war als wertvoller Rohstoff verkannt. Beim Bau des Gotthard-
Basistunnels werden 34 Prozent des Ausbruchsmaterials wieder im Tunnel verbaut. Erste Schätzungen
1997 gehen von 20 Prozent aus. Was nicht in den Tunnel zurückgeführt wird, wird andernorts zu
Renaturierungen verwendet. So entstehen im Uferbereich des Urnersees drei Naturschutz- und drei
Badeinseln, nachdem die Reuss weite Teile der Mündung wegerodiert hat und auch der Kiesabbau in
den letzten 100 Jahren die ehemalige Flachwasserzone beschädigt hat. Die Uferzone verschob sich 300
Meter landeinwärts. Heute erfreuen sich dank der Aufschüttung nicht nur Wasserratten an den
Badeinseln im Erholungsgebiet Reussdelta; auch Zugvögel finden hier eine willkommene
Zwischenstation auf ihrer langen Reise und gefährdete Fischarten eine wichtige Laichstätte, um ihre Art
zu erhalten.

In der Gemeinde Tujetsch entstehen durch die NEAT-Baustelle und Geländeaufschüttungen markante
Veränderungen in der Landschaft:

1) Der Lag Claus Surrein ist ein 3200 Quadratmeter grosser Badesee, der auf einer ehemaligen
Deponie mit Ausbruchmaterial des Gotthard-Basistunnels entstanden und renaturiert worden ist. Die
Gemeinde suchte das Gespräch mit den Verantwortlichen der AlpTransit Gotthard AG, um die Idee eines
Badesees als Projekt gemeinsam voranzutreiben. 2012 wird der Badesee offiziell eingeweiht.
Planung NEAT Themenweg
Station B – Inhaltliches Feinkonzept
2) Wie mit Zonen verfahren wird, wo die Interessen der Landwirtschaft, der Gemeinde und des Kantons
höher gewichtet werden als Natur- und Landschaftsschutz, veranschaulicht das Beispiel beim Val da
Claus. Das natürliche entstandene Trockental kann nicht ersetzt werden. Dieser Umstand erfordert mit
der Revitalisierung einer Auenlandschaft am Vorderrhein eine ökologische Ersatzmassnahme.

3) Der Installationsplatz mit Standseilbahn wird nach Beendigung der Baustelle weitgehend
zurückgebaut. Auf dem Areal verbleibt eine Industriezone mit Kieswerk.

4) Im Val Bugnei wird das Gelände mit nicht verwertbarem Ausbruchmaterial aufgefüllt und unter
Aufsicht der Umweltspezialisten zugunsten der heimischen Flora und Fauna neu modelliert und der Bach
Drun da Bugnei verlegt. Entgegen den ersten Planungen wird die Böschung mit der Trockenwiese zum
Schutz des Lebensraumes für Tiere und Pflanzen jedoch nicht weiter als Ausbruchmaterial-Deponie
genutzt. Dieses Material wird stattdessen für den Bau des Badesees bei Claus Surrein genutzt.

5) Der Zugangsstollen zur Porta Alpina ist während dem Bau des Gotthard-Basistunnels der einzige
Zugang zum Zwischenangriff Sedrun. Heute erinnert das Portal an diese Meisterleistung des Tunnelbaus
– und an den Traum des tiefsten Bahnhofs der Welt.

6) Das Entlüftungswerk Val Nalps ist mit seiner prägenden Form zu einer architektonischen Ikone des
NEAT-Projektes geworden. Die ästhetische Betonplastik erfüllt nicht nur funktionale Kriterien einer
effektiven Entlüftung, sondern fungiert mit seiner Keilform als auch Schutzschild gegen Lawinen und
Steinschläge.
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