NECKAR - NR. 76 | 2018 Zeitschrift des Tübinger Rudervereins - TRV Fidelia
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NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 1 INHALT VORWORT DES 1. VORSITZENDEN 2 NEUES UND INTERESSANTES AUS DEM VEREIN 4 Neu im Vorstand: Benjamin Kerth, Ute Grewe und Heinrich Lind 4 Arbeiten am Haus 7 Bootspflegetag 2018 8 Arbeitseinsätze – was gibt’s zu tun ? 10 C-Trainer-Ausbildung 12 Elias Kun und Jasper Angl FÜR Vize-Weltmeister im Zweier ohne 13 NECKARALB TEAMROWING 14 Rudern lernen in 8 Tagen und dann ins Rennen 14 SAISONRÜCKBLICK 17 Herbstsprint 2018 17 Rückblick auf die Landesmeisterschaften 2018 17 World Rowing Masters Regatta in Sarasota 22 Freundschaftswanderfahrt mit dem Ruderverein Die Spendenplattform für soziale Projekte. Regensburg 28 Wir alle können helfen, unsere Region noch lebenswerter Kulturwanderfahrt mit dem RV Esslingen zu machen. Auf gut-fuer-neckaralb.de kannst Du für soziale an den Zürichsee 31 Projekte in unserer Region spenden und Unterstützer für Deine eigene Initiative gewinnen. Jede Spende geht zu Unsere Geschäftsstelle 41 100 Prozent an die sozialen Projekte. Gesamtvorstand & weitere Ansprechpartner*innen 41 www.gut-fuer-neckaralb.de
2 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 3 VORWORT DES 1. VORSITZENDEN Terminen für die Mitglieder mehr als gelohnt. Positiv fällt zudem auf, dass mer höhere Anforderungen gestellt. Die DSGVO ist da nur ein Beispiel. Da eine gewisse Verjüngung stattfindet ist es alternativlos, Vorgänge, die au- SEHR GEEHRTE LESERINNEN UND LESER, und wir mittlerweile in allen Alters- tomatisiert ablaufen können, auch LIEBE MITGLIEDER DES TÜBINGER RUDERVEREINES schichten etliche Mitglieder und so- zu automatisieren. Einige haben sich „FIDELIA“ 1877/1911 E.V., mit eine gute Durchmischung haben. beim letzten Beitragseinzug gewun- seit 96 Jahren gibt es ihn bereits, un- haben wir im Jahr 2017 ein extrem Bei so manchem Termin gab es aber dert, warum plötzlich jedes Mitglied sere Vereinszeitschrift „Neckarblitz“, teures Boot gekauft, dessen Anschaf- auch „Probleme“, alle Wünsche auf eine Beitragsrechnung erhalten hat. die früher „Der Ruderer“ hieß. Das Er- fung nicht weniger kontrovers dis- ein bestimmtes Boot zu erfüllen. Da- Wir mussten aufgrund großer Proble- staunliche ist, dass in unserem Archiv kutiert wurde. Doch auch diese An- bei bietet der Bootspark doch genü- me mit unserer alten Software beim noch fast alle Ausgaben im Original schaffung hat sich ausgezahlt – Elias gend Möglichkeiten, zumindest dann, Beitragseinzug ein komplett neues stehen. Kun und Jasper Angl (RV Neptun Kon- wenn alle mithelfen, das vorhandene Programm anschaffen. Wie immer Seit 1924, als „Der Ruderer“ ins Le- stanz) haben mit diesem Boot in ei- Material in Schuss zu halten. Dazu geht das auch mit gewissen Anlauf- ben gerufen wurde, hat sich viel ge- nem packenden Finale bei der Junio- möchte ich an dieser Stelle nochmals schwierigkeiten einher, diese lassen tan. Nicht nur das Aussehen der Ver- ren WM die Silbermedaille gewonnen alle aufrufen. Es funktioniert nur, sich jedoch nicht vermeiden. Für die einszeitschrift – auf der Homepage und dürfen sich seither Weltmeister wenn wir alle zusammen helfen. Die Umstellung wurden ca. 80 Stunden kann man die Titelseite der ersten nennen. Natürlich mit dem kleinen Boote gehören allen Mitgliedern, da- Arbeit investiert und wir hoffen, diese Ausgabe bewundern – hat sich sehr Zusatz „Vize“ davor. Zu diesem tollen mit auch jeder und jedem selbst und sind gut angelegt und wir haben auch verändert, auch vieles andere ist im Erfolg hat, neben viel Training, mit so sollte man die Boote auch behan- hier einen wichtigen Schritt nach vor- Wandel. Sicherheit auch der „Boulanger“, so deln. Abzuwarten bis jemand kommt ne gemacht. Auch seit der letzten Ausgabe des wurde das Boot von Andreas Marx, und ein Boot repariert, bei dem man Zum Zeitpunkt der Erstausgabe un- Neckarblitzes hat sich im Verein wie- dem Inhaber der gleichnamigen Knei- gerade einen Defekt oder einen Scha- serer Vereinszeitschrift war an Com- der einiges geändert. Das Rolltor in pe in der Tübinger Altstadt, getauft, den entdeckt hat, hilft im Zweifel puter, Software und Co. noch nicht den oberen Bootshalle wurde ersetzt seinen Teil beigetragen. Auf diesem nicht weiter. Es macht übrigens auch im Entferntesten zu denken. Aber – es war Zeit, ließ sich doch das alte Niveau muss einfach alles passen, sehr viel Spaß, die Boote gemeinsam auch IBAN, Lastschrift, Beitragsein- Tor oft nur noch mit viel Kraft bewe- um Erfolg haben zu können – auch zu pflegen und kleinere Reparaturen, zug und nicht zuletzt Datenschutz gen. Auch die Fenster im Saal hatten das Boot. Elias und Jasper wurden natürlich mit fachkundiger Unter- waren, wohl zum Glück, noch nicht es dringend nötig und konnten im aufgrund ihrer herausragenden Leis- stützung, auszuführen. Wir alle set- erfunden. Sommer 2018 ausgetauscht werden. tungen erst kürzlich vom DRV für die zen uns gerne in ein super gepflegtes Ich möchte es nicht versäumen, Über diese relativ teuren, aber drin- Olympischen Jugend-Sommerspiele Boot, das eben keinen Wartungsstau mich an dieser Stelle bei allen zu be- gend notwendigen Modernisierun- in Buenos Aires, Argentinien, no- aufweist und nicht reparaturbedürf- danken, die sich im Ruderverein en- gen wurde, leider oft nur im Verbor- miniert, wurden jedoch von ihrem tig ist. Das geht aber nur, wenn je- gagieren und sich einbringen. Auch genen, diskutiert und der Eine oder College leider nicht freigestellt und mand diese Aufgaben auch ausführt. der Ruderverein funktioniert nur mit die Andere hätte es gerne gesehen, konnten so nicht teilnehmen. Auch der Ruderverein muss mit dem Engagement seiner Mitglieder. wenn wir mehr Geld in die Anschaf- Positiv entwickelt hat sich über den der Zeit gehen und die Verwaltung Es gibt so vielfältige Möglichkeiten fung neuer Boote investiert hätten. Sommer auch die Mitgliederzahl, so einfach und effizient wie mög- und wir sind über jede helfende Alles geht aber nicht auf einmal. Zu- und es ist eine Freude zu sehen, wie lich gestalten, wird es doch immer Hand dankbar. Nicht zuletzt des- dem waren unsere Bootshallen bis immer mehr Boote auf dem Neckar schwieriger Mitglieder zu finden, die wegen findet ihr seit kurzem am oben hin voll und kein neues Boot unterwegs sind. Auch hier hat sich Verantwortung übernehmen wollen. Schwarzen Brett und auch hier in hätte Platz gehabt. Und nicht zuletzt die Investition von mehr betreuten Zudem werden auch an Vereine im- dieser Ausgabe eine Liste mit ver-
4 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 5 schiedenen kleineren und größeren wohl – das ist übrigens auch eine Ute Grewe teren Neckar, die gleichmäßigen Ru- Aufgaben. interessante Geschichte, warum es derschläge, die Gespräche mit den Wichtig ist mir zum Schluss nochmals zwei Gründungsdaten gibt, über die Nun bin ich doch tatsächlich schon Mitruderern in den kurzen Pausen zu betonen, dass der Tübinger Ru- wir gerne in der nächsten Ausgabe seit 16 Jahren Mitglied im Ruderver- und auch die Grillabende nach dem derverein für alle offen steht. Egal ob berichten. ein, und viele von den Vereinsmitglie- Rudern, die immer ein sehr schöner Anfänger oder Profi – von 12 bis 112 dern werden mich – zumindest vom Abschluss des Ruderabends sind. sind alle willkommen und ich hoffe, Bis bald auf dem Neckar! Sehen her oder von den Sommerfes- Im Frühjahr diesen Jahres nun wurde es fühlen sich alle bei uns, dem Tü- ten beim Getränkeausschank – ken- ich gefragt, ob ich nicht als Nachfol- binger Ruderverein 1877 /1911 e. V. Michael Schatzinger nen. gerin von Käte Schaeffer die Leitung Als ich nun darum gebeten wurde, der Öffentlichkeitsarbeit überneh- eine kurze Vorstellung über mich für men möchte. Ich muss schon zuge- den Neckarblitz zu schreiben, habe ben, dass ich anfangs ein wenig ge- NEUES UND INTERESSANTES ich zunächst einmal die letzten 16 Jahre Rudern Revue passieren las- zögert hatte, da ich nicht wusste, ob ich das mit meiner beruflichen Arbeit AUS DEM VEREIN sen, und bin in den Sommer 2002 zu- zeitmäßig vereinbaren konnte. Und rückgegangen. Damals fing ich an der gerade jetzt, wo ich diesen Bericht NEU IM VORSTAND: BENJAMIN KERTH, UTE GREWE Kreuzerfeld-Realschule in Rotten- schreibe, ist für die jetzige Ausgabe UND HEINRICH LIND burg an zu unterrichten und meine des Neckarblitzes doch einiges zu Kollegin Lenelies (eine passionierte tun: Berichte der Vereinsmitglieder Benjamin Kerth ge überlegt, mich zur Wahl aufstellen Ruderin und Mitglied hier im Verein) anfragen, die eingehenden Berichte lassen. Nun bin ich im Amt. erzählte so begeistert vom Rudern, redigieren, Werbekunden akquirie- Hallo, Mein Ziel ist es, wie bei meinen Vor- dass ich nicht umhinkam, einmal mit- ren, unsere Sponsoren anschreiben, ich bin der „neue“ Jugendleiter! gängern, Ansprechpartner und gro- zugehen. Und aus dem einen Mal wur- dazu noch die Nachlese des sehr er- Seit meinem 13. Lebensjahr bin ich im ßer Bruder für die junge Generation den nun schlussendlich 16 Jahre Brei- folgreichen Herbstsprints 2018 und Ruderverein und engagiere mich hier zu sein. Leider hat sich dieses Jahr tensportrudern am Mittwochabend damit einhergehend ist auch schon immer wieder gerne. Schon bei mei- die Anzahl der gemeinsamen Events im Vierer mit Steuermann, zuweilen die Planung für 2019 anzudenken. nem Eintritt war der Zusammenhalt in in Grenzen gehalten. Das wird sich auch im Dreier. Mittlerweile sind we- Doch hier macht sich auch die Stär- der Jugend sehr groß. Damals haben 2019 auf jeden Fall verbessern! der Lenelies noch ich weiterhin in der ke unseres Rudervereins bemerk- wir verschiedene Dinge gemeinsam Bei Wünschen oder Problemen mit Schule tätig, doch das Rudern habe bar: wer Unterstützung braucht, unternommen. Wanderfahrten, Trai- Trainer*innen, Mitgliedern oder auch ich mir bewahrt. Sicherlich wird aus bekommt sie auch, und zwar wert- ningslager, Skiausflüge, Besuche im innerhalb der Jugend, kann man mir niemals mehr eine Regattarude- schätzend und schnell. Dies macht Badkap oder einfach nur Spiel-, Grill- mich im Verein ansprechen oder rin, doch nach wie vor macht es mir sich nicht nur beim Rudern be- und Filmeabende im Verein. Der Spaß- per E-Mail an Jugend@trv-fidelia.de richtig großen Spaß, die 10 km den merkbar, sondern eben auch bei faktor war nie zu klein. jederzeit erreichen. Dies gilt auch Neckar hinunter und wieder hinauf den verschiedenen Aufgaben der Anfang 2018 erreichte mich von der für andere Mitglieder, die mich als zu rudern – allerdings nur, wenn das Vorstandsmitglieder. Kooperation Jugend die Bitte, den Jugendleiter- Vermittler zur Jugend wünschen. Im Wetter mitspielt, aber das kennen und miteinander arbeiten auf Augen- posten zu übernehemen. Da die Ju- Gesamtvorstand vertrete ich die Inte- die Mittwochsruderer und – ruder- höhe – eben genauso, wie das in ei- gend mir besonders wichtig und wohl ressen der Jugend. innen schon von mir. Dabei schätze nem Ruderboot auch erforderlich ist. einer der sehr wichtigen Bestandteile ich jedoch nicht nur das Rudern an Und auch wenn sich mein Arbeiten eines Vereines ist, habe ich nicht lan- Viele Grüße Benjamin sich, sondern auch die Stille am un- in meinem jetzigen Amt als Leiterin
6 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 7 der Öffentlichkeitsarbeit noch etwas von Uwe Wulfrath. Uwe möchte ich ARBEITEN AM HAUS holprig gestaltet (wie das bei den ers- ganz herzlich für die gründliche Ei- ten 1–2 Jahren Rudern eben auch ist), narbeitung in meine neuen Aufgaben Liebe Vereinsmitglieder, Austausch des alten oberen Hallen- dank der konstruktiven Mithilfe der und seine Arbeit danken, die er bis zu tores gegen ein neues elektrisches Vereinsmitglieder werden sich auch meiner Übernahme geleistet hat. anlässlich des Erscheinens des Neck- Rolltor im Frühjahr. Wir hoffen, dass diese Stolpersteine aus dem Weg Da ich schon vor der Mitgliederver- arblitzes 2018 möchte ich ein paar niemand das alte Tor vermisst! An- räumen lassen. sammlung die Geschäftsstelle lei- Zeilen über unsere Renovierungs- schließend wurde die Einfahrt zu Wer immer also einen Bericht über tete, hatte ich einige Sorgen, dass und Instandhaltungsarbeiten am unseren Parkplätzen zwischen Haus eine Wanderfahrt oder eine Ruderre- die Leitung der Geschäftsstelle und Haus schreiben. Wie die meisten von und Straße verbreitert. Abschließend gatta oder ähnliches z. B. im Tagblatt der Abteilung Verwaltung zu einer euch wissen, gehört das Haus dem wurden im Sommer auch noch die oder im GEA (oder eben hier im Neck- Arbeitsüberlastung meinerseits füh- Verein und muss dementsprechend alten Saalfenster gegen neue Kunst- arblitz) veröffentlicht haben möchte, ren könnte. Heute kann man sagen, in Schuss gehalten werden. Die Er- stofffenster ausgetauscht. Die neuen darf mir gerne schreiben: grewe@ dass genau das Gegenteil der Fall ist. gänzungsarbeiten in unserem alten Fenster bieten neben der besseren trv-fidelia.de. Ich freue mich über Durch die Zusammenlegung von Ge- Kraftraum konnte ich nach der Fer- Wärme- auch eine wesentlich besse- zahlreiche Beiträge! schäftsstelle und Abteilung Verwal- tigstellung des neuen Kraftraumes re Schalldämmung, sodass der Ärger Ute Grewe tung, deren Inhalte sich gegenseitig im Winter 17/18 abschließen. Des mit Nachbarn aufgrund von Festen ergänzen, kann ich Synergieeffekte Weiteren konnten unsere drei für das weiterhin reduziert werden sollte. nutzen und die Arbeit ist optimiert Jahr 2018 gesteckten Hauptziele rea- Bei den jeweiligen Arbeiten konn- Heinrich Lind und effizienter gestaltet. Auch un- lisiert werden. Dies war zunächst der te ich den ausführenden Firmen an ter dem einstigen Vorsitzenden der In der letzten Mitgliederversamm- Abteilung Verwaltung, Peter Kreuz- lung im März dieses Jahres über- mann, waren Verwaltung und Ge- nahm ich die Abteilung Verwaltung schäftsstelle eine Einheit, denn eine explizite Geschäftsstelle gab es da- Hans Maier mals noch nicht. Die Vorteile der Zusammenlegung Metallbau, Kunst- und Bauschlosserarbeiten von Geschäftsstelle und Verwaltung machten sich direkt im Sommer be- merkbar: durch unseren enormen „Hans hält unser Bootshaus in Schuss, renoviert, plant und Zuwachs an Mitgliedern fiel mehr packt an! Ohne ihn wäre es um unser Zuhause am Neckar Arbeit an, die ich meines Erachtens nach im Vergleich mit dem vergange- wohl schlecht bestellt !“ nen Jahr deutlich besser bewältigen konnte. Ich freue mich, den Verein und sei- ne Mitglieder als Vorsitzender der Schlosserei Hans Maier Abteilung Verwaltung und Leiter Ge- Eisenbahnstraße 132 schäftsstelle weiterhin tatkräftig zu 72070 Tübingen unterstützen! Heinrich Lind Telefon 0 70 71 / 4 31 16 Telefax 0 70 71 / 25 57 98 Email hansmaiermetallbau@gmx.de
8 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 9 diesen Tagen nicht helfen, aber die UG, der Austausch der unteren zwei ersten Ruderstunden gut bewältigen Vorbereitung und die Nacharbeiten Hallentore sowie die Erneuerung der können. zu den einzelnen Vorhaben dauerten Treppe am Haupteingang (Westein- Am Bootspflegetag wurde aber nicht viele Abende. Die Teilnahme an den gang), identisch wie die Treppe vor der nur repariert, sondern auch Platz angesetzten Arbeitsdiensten war all- oberen Halle. Das werde ich aber mit für Neues geschaffen. Einige Boote gemein sehr schwach. dem geschäftsführenden Vorstand im waren ausgemustert worden, da sie Für die nächsten 3–5 Jahre habe ich, Winter in Ruhe bereden, da dies auch kaputt waren und der Ruderverein was die Renovierung unseres Hauses wieder mit höheren Kosten verbun- dringend Platz schaffen musste, um angeht, noch einiges auf meiner Liste. den wäre. Ein ausführlicher Bericht überhaupt erst über den Kauf neuer Angebote bzw. Kostenschätzungen erfolgt bei der JHV im März 2019. Boote nachdenken zu können. Unter werden uns bis Ende November vorlie- der Anleitung von Hans Maier wurden gen. Am Wichtigsten erscheint mir der Hans Maier zunächst noch gute Teile der Boote Austausch der restlichen Fenster im Leiter Liegenschaften & Technik (Ausleger, Schuhe, etc.) entfernt und die Boote abschließend zersägt. Wie- der andere Boote, wie beispielswei- se unser Holzachter „Dr. Johannes BOOTSPFLEGETAG 2018 Schmid“ gingen nach Vermittlung durch Pit Kreuzmann an das Museum Inzwischen ist er fast schon eine „Boxenstop“. kleine Tradition, der Bootspflegetag zu Beginn der Sommersaison. Auch Das Bootspflegeteam hofft, dass sich in diesem Jahr trafen sich im April, alle anderen Mitglieder des TRV an nach gründlichster Vorbereitung den gepflegten Booten erfreut ha- durch unseren Bootswart Toni Sa- ben und immer noch erfreuen! Wir nic und unseren Jugendleiter Benja- danken allen Mitgliedern des TRV min Kerth, die auf mehreren Touren für den pfleglichen Umgang mit den durch die Bootshalle den Pflegebe- Booten, das Putzen der Rollschienen darf festgestellt und Ersatzteile bzw. nach jedem Rudern und die umge- Reparaturmaterial bestellt hatten, hende Meldung von Schäden direkt wieder viele Breitensportler*innen, an unseren Bootswart Toni (boots um möglichst viele Boote auf Vorder- wart@trv-fidelia.de). Damit helft ihr mann zu bringen. Fast einen ganzen bänder erneuert und so weiter. Fast enorm, unseren Bootspark über die Tag lang wurden Rollschienen (mit alle Breitensportboote des TRV konn- Saison hinweg in einem annehmba- der Zahnbürste!) geputzt und wenn ten so versorgt werden und vor allem ren Zustand zu halten und vor allem nötig ausgetauscht, Ausleger ausge- auch die Boote, die in unseren An- auch Kosten zu senken (Rollschienen messen und eingestellt, Boote von fängerkursen zum Einsatz kommen. z. B. verschleißen schneller, wenn sie innen und außen aufs Gründlichste Auch für unsere Anfänger*innen ist nicht geputzt werden). gereinigt, Dollen gewechselt, kleine- es wichtig, mit ordentlichem Material re Schäden ausgebessert, Boote neu zu rudern, damit sie es nicht unnötig Euer Team vom Bootspflegetag 2018 bespannt, Schuhe getauscht, Kenter- schwer haben und die Aufgaben der Friederike Blume
10 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 11 ARBEITSEINSÄTZE – WAS GIBT’S ZU TUN ? Was ist zu tun ? Wen ansprechen ? Liebe Mitglieder, geben (z. B. das Reinigen und Warten Regelmäßige Reinigung und Wartung der Ergometer* N. Pietrzik der Ergometer oder die Übernahme Regelmäßiges Putzen des Kraftraums* H. Maier in unserem Ruderverein fallen viele administrativer Verwaltungsaufga- Aufgaben an. Manche fallen auf den ben). Untenstehend findet sich eine B. Kerth, N. Pietrzik, Organisation von zwei Bootspflegetagen im Jahr ersten Blick auf, andere erst auf den Liste mit Aufgaben und den jeweili- T. Sanic zweiten. Des Weiteren fallen manche gen Ansprechpartner*innen. Wenn Küchendienst beim Neujahrsempfang M. Geyer in den Aufgabenbereich des Gesamt- ihr euch also berufen fühlt, eine oder vorstands, andere in den Aufgaben- mehrere der Aufgaben zu überneh- Arbeiten beim Sommerfest M. Geyer bereich des Hausmeisters. Für wieder men, so kontaktiert gerne den jewei- N. Pietrzik, B. Kerth, andere sind wir aber auf die aktive ligen Ansprechpartner/ die Ansprech- Organisation und Umsetzung des Herbstsprints M. Geyer Mitarbeit der Vereinsmitglieder im partnerin! Gerne sind wir auch offen Rahmen der Arbeitsstunden ange- für das Schaffen neuer Aufgaben oder Arbeiten an Haus und Hof H. Maier wiesen. Um die Organisation des Arbeitsfelder, die wir hier nicht aufge- Betreuen von Veranstaltungen M. Geyer Vereins und den möglichst reibungs- listet haben. losen Ablauf vieler Projekte bewerk- Organisation eines gemeinsamen An- und Abruderns N. Pietrzik stelligen zu können, stellt sich der Viele Grüße und danke für eure tat- zu Beginn bzw. zum Ende der Saison Gesamtvorstand auch vor, manche kräftige Unterstützung! Bestellung, Schreiben und Versand von Weihnachts H. Lind, Aufgaben in Zukunft ständig zu ver- Der Gesamtvorstand karten M. Schatzinger F. Blume, Betreuung der Homepage* M. Schatzinger Unterstützung bei administrativen H. Lind, Verwaltungsaufgaben M. Schatzinger Im Juli und Dezember Küchengroßputz M. Geyer Abholen und Zurückbringen von Bannern unserer U. Grewe Sponsoren für das Sommerfest und den Herbstsprint Wartung und Pflege bzw. Reparatur der Skulls U. Wulfrath, T. Sanic Verteilen von Flyern und Aufhängen von Plakaten U. Grewe und Bannern für das Sommerfest und den Herbstsprint Fenster in Saal und Küche im März und September M. Geyer putzen Organisation der RowersNight (Auf-/ Abbau, B. Kerth, N. Pietrzik Ausschank) nach dem Herbstsprint * diese Aufgaben sind ständig zu vergeben, ggf. auch an ein „Einsatzteam“
12 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 13 Mitarbeit in der Redaktion des Neckarblitz U. Grewe, F. Blume INFO Organisation regelmäßiger Ergometertests für Wer sich für eine Trainer*innenausbildung interessiert, darf dieses Interesse B. Kerth gerne dem Gesamtvorstand kundtun! Sportler*innen* Verfassen von Artikeln bzw. Berichten über den U. Grewe Neujahrsempfang, die Jahreshauptversammlung, das Sommerfest, und den Herbstsprint* * diese Aufgaben sind ständig zu vergeben, ggf. auch an ein „Einsatzteam“ ELIAS KUN UND JASPER ANGL VIZE-WELTMEISTER IM ZWEIER OHNE Elias Kun und sein Partner Jasper An- nochmal auf und schoben sich Zenti- C-TRAINER-AUSBILDUNG gel (RV Neptun Konstanz) sicherten meter um Zentimeter wieder ran … von Paul Burger sich nach einem packenden Kampf mit nur einer Zehntel Sekunde Vor- mit dem rumänischen Duo im 2– den sprung gewann schließlich das Duo Am 13.10.2017 startete das erste › Trainer-Athlet*in-Kommunikation Vize-Weltmeistertitel der Junioren. aus Rumänien das Rennen und damit Wochenende meines Trainer-C-Lehr- › Fahren mit dem Bootshänger Spannender hätte das Rennen kaum den Weltmeistertitel. gangs, welcher sich aus drei Wo- › Rudern im Winter sein können. Nach 500 Metern führte „Die Jungs sind ein absolut tolles chenenden in der Jugendherberge › Bootstraining das deutsche Boot noch knapp vor Rennen gefahren, ich bin wahnsinnig Breisach und einer Woche Aufent- Diese und noch weitere Themen dem aus Kroatien. Dann kamen die stolz“, so der Bootstrainer Stephan halt in der badischen Sportschule wurden ergänzt durch den Lehrplan Rumänen aber immer mehr auf. Bei Gutbrod (ebenfalls aus Tübingen), in Steinbach (Baden-Baden) zusam- der Sportschule Steinbach, der aus 1500 Meter waren sie dann fast auf „für mich ist das wie Gold“. mensetzte. Um die Trainer-C-Lizenz vielen praktische Seminaren besteht gleicher Höhe. 100 Meter vor dem Ziel Der Tübinger Ruderverein gratuliert zu erhalten, folgte zuletzt noch ein und natürlich auch theoretische Leh- lagen die Rumänen dann hauchdünn Elias, Jasper und Stephan ganz herz- Prüfungslehrgang in Breisach, bei reinheiten in folgenden Bereichen in Führung, Kun und Angl kamen aber lich – wir sind total stolz ! dem sowohl der allgemeinsportli- beinhaltet: che Teil aus Steinbach, als auch der › Allgemeine Trainingslehre ruderspezifische Teil in einer theo- › Kraft & Beweglichkeit retischen und praktischen Prüfung › Ausdauer getestet wurden. Die Wochenenden › Schnelligkeit/-ausdauer verteilten sich auf einen Zeitraum › Koordination von Anfang Oktober 2017 bis Ende › Kinder- und Jugendtraining März 2018. › Methodik/ Pädagogik Folgende Themen wurden während › Krafttraining des Lehrgangs behandelt: › Bootstrimmung Genau diese Themen erwarten nun › Rechtsfragen rund um den Verein, auch Julian Bühler und Lennart Seitz, den Ruderbetrieb und den Trainer die in diesem Oktober mit dem Trai- › Regularien und Sicherheitsbestim- nerschein beginnen werden und dann mungen der Ruderwettkampfre- hoffentlich im März 2019 ebenfalls li- geln (RWR) zensierte C-Trainer sein werden.
14 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 15 TEAMROWING RUDERN LERNEN IN 8 TAGEN UND DANN INS RENNEN von der Damenmannschaft der MTO GmbH Im Juni dieses Jahres erreichte uns, uns die eine oder andere Trocken- die MTO GmbH, eine Einladung zur übung durch und endlich begaben Teilnahme am „TeamRowing“ des wir uns das erste Mal mit unserem Rudervereins Tübingen. Das Ein- Boot „Walle Merk“ aufs Wasser. Hier ladungsschreiben versprach uns 8 lernten wir einige Kommandos und Trainingseinheiten und ein großes Bewegungsabläufe kennen und Rennen, den Herbstsprint, im Okto- merkten schnell, wie viel Koordina- ber. Unsere Rudererfahrungen wa- tion und Konzentration es bedarf, ren gering, das Interesse groß und so diese synchron auszuführen. Das Hartes Training und ein Rückschlag und stellen fest, dass wir alle ganz bildeten wir kurzerhand zwei Mann- Training erschöpfte uns kognitiv So folgten etwa sieben weitere Tref- schön aufgeregt sind. Uns erwarten schaften und meldeten uns für das mehr als körperlich. Eva brachte fen. Von Mal zu Mal wurde das Ru- 350 Meter Sprint und 4 weitere Fir- TeamRowing an. uns gekonnt über den Neckar und dern koordinierter und wir testeten men-Mannschaften, gegen die wir an- stellte sich auch im Verlauf der kom- das Starten und Sprinten in Vorbe- treten: Ein Team der Schreinerei Uwe Das erste Training menden Trainingseinheiten als sehr reitung auf das Rennen. Im Vorder- Jansen, zwei Teams des Forschungs- Als wir uns zum ersten Mal am Neck- geduldige, kompetente und humor- grund stand dabei immer der Spaß instituts Synovo und ein Team von ar trafen, lernten wir unsere Traine- volle Coachin heraus. Unsere zweite an der Sache. Weniger Spaß hatte HB Technologies. Darüber hinaus er- rin und Steuerfrau Eva, sowie einen Team-Mannschaft war uns zu diesem derweil unsere zweite Mannschaft: warten uns alte Bekannte: Skulls, die spannenden und herausfordern- Zeitpunkt schon ein paar Trainings Aufgrund von Verletzungen konnte wir seit unserem ersten Training nicht den Sport kennen. Eva zeigte uns voraus und wir hatten einiges auf- sie nicht mehr trainieren und plötz- mehr verwendet haben. Wir sind ge- das Ruder-Equipment, führte mit zuholen. lich hatten wir die Gewissheit: Sie spannt, wie es sich mit diesen rudert. wird das Rennen nicht antreten. Die Walle Merk ist aber da, zuverlässig ganze Hoffnung lag nun auf uns und wie immer. Anne, Nina, Daniela und Miri von MTO mit Trainerin Eva (v. r. n. l.) das Rennen rückte immer näher. Ein Wir deponieren unsere Piccolo-Fla- letztes Training vor dem Rennen und schen am Ufer, streifen unsere frisch wir testeten, wer unsere Schlagfrau bedruckten Firmen-Shirts über und sein würde. Miri stellte sich als diese warten auf unseren Einsatz. Wir be- heraus und das Rennen konnte kom- obachten die Profi-Rennen und sind men. Was bis zu diesem Tag offen beeindruckt. Gut, dass Eva einen blieb: Wer würden eigentlich unsere kühlen Kopf bewahrt und langsam Gegner sein? unsere Kolleg*innen eintrudeln, in der Absicht, uns während des Ren- Der große Tag nens mental zu unterstützen. Das Samstag, 6. Oktober 2018. Wir treffen erste Firmenrennen startet mit den uns bei schönstem Sonnenschein um Teams der Schreinerei Uwe Jansen 10:30 Uhr am vereinbarten Treffpunkt sowie der beiden Firmen Synovo
16 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 17 und HB Technologies. Die Schreiner ziehen ins Finale ein. Nun gehen wir vom Ufer aus an und uns gelingt ein deutlich besserer Durchlauf – mitt- SAISONRÜCKBLICK selbst an den Start, neben uns das lerweile haben wir uns auch wieder zweite Team von Synovo. Vor lauter an die neuen alten Skulls gewöhnt. HERBSTSPRINT 2018 Aufregung performen wir im ersten Wir werden Zweiter, es siegt das von Ute Grewe Durchlauf eine reichlich unkoor- Team von HB Technologies. Der lie- dinierte Darbietung und Synovo bevolle Empfang unserer Kolleg*in- Bei schönstem Herbstwetter fand am Rennen beteiligten sich außerdem siegt deutlich. Aber kein Problem: nen am Ufer tröstet uns schnell Samstag, 06.10.18, auf dem Neckar auch noch zwei Mannschaften der Im Hoffnungslauf besteht noch die darüber hinweg, dass wir nicht am die Tübinger Ruderregatta „Herbst- Universität Tübingen. Möglichkeit auf eine Teilnahme am Finale teilnehmen dürfen (ein biss- sprint 2018“ mit insgesamt 20 Rennen Die Vereinsruderer einschließlich Finale. Diesmal gehen wir es ruhig chen auch der Sekt, der im Gebüsch zwischen Stauwehr und Jugendher- der Kinder und Junioren waren mit an. Unsere Kolleg*innen feuern uns auf uns wartet). Auf dem Wasser berge statt. Diese Ruderregatta ist je- verschiedenen Booten (Einer, Dop- entscheidet die Schrei- des Jahr etwas Besonderes, sind doch pelzweier, Doppelvierer) am Start, nerei Uwe Jansen das nicht nur „erfahrene“ Ruderinnen und wobei das Achter-Rennen mit Steuer- Finale für sich. Ruderer vom Tübinger Ruderverein Fi- mann den krönenden Abschluss die- delia e.V. und befreundeten Ruderver- ses sehr erfolgreichen Tages bildete: Bei bestem Wetter und einen wie dem Nürtinger Ruderverein Die Nürtinger durften dann auch mit guter Stimmung sitzen am Start, sondern auch Mannschaften einem hauchdünnen Vorsprung den wir beisammen und re- aus Tübinger Unternehmen, die nach Neckarpokal nach Hause nehmen flektieren die vergan- nur acht Trainingseinheiten an diesem und können sich zudem auf eine Füh- genen Wochen. Wir sind spannenden Rennen teilnehmen. rung durch die Alpirsbacher Brauerei einstimmig der Mei- So lieferten sich die Mannschaften von mit anschließender Verköstigung nung, dass wir gemein- HB Technologies, MTO, Synovo und freuen. sam viel Lustiges erlebt Uwe Jansen Schreinerei beim Team- Die Organisatoren des Herbstsprints und viel Neues dazu ge- Rowing im Doppelvierer mit Steuer- 2018 konnten mit Recht stolz auf lernt haben („Jetzt nach mann erbitterte Kämpfe, wobei die diese Veranstaltung sein und freuen dem Rennen habe ich Schreinerei Uwe Jansen schlussend- sich schon auf den TüSprint 2019 im auch endlich verstan- lich den Gesamtsieg davontragen Herbst nächsten Jahres – voraus- den, was Backbord und konnte. Bei den sich anschließenden sichtlich wieder am oberen Neckar. was Steuerbord ist.“). Wer weiß – vielleicht treten wir im nächsten RÜCKBLICK AUF DIE LANDESMEISTERSCHAFTEN 2018 Jahr wieder zusammen von Paul Burger an. Doch nun folgt erst einmal ein ganz ent- Die Landesmeisterschaften bildet großen Zelten, dem großen Boots- spannter Ruderausflug auch dieses Jahr für die meisten hänger, einem Vierer, fünf Zweiern zusammen mit unserer Rennruderer des Tübinger Ruder- und acht Einern vertreten. Unsere Trainerin Eva auf dem vereins den Saisonhöhepunkt. Auf jüngste Teilnehmerin war Franca mit Neckar. dem Regattaplatz waren wir mit fünf 12 Jahren, gefolgt von Marvin mit 13
18 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 19 nart fuhr auf den dritten Platz, der eigentlich für das Halbfinale gereicht hätte. Leider wurde dieses dann aber aufgrund vieler Abmeldungen kurz- fristig abgesagt und er hatte mit ei- nem knappen Rückstand keine Chan- ce mehr, noch ins Finale zu rutschen. Elias wurde somit in der Gesamtwer- tung mit einer Sekunde Rückstand auf Lennart Vierter. Jakob Hennes startete ebenfalls im Einer, allerding bei den schweren B-Junioren. Dort Jahren. Beide starteten im Einer auf wurde er Dritter und verpasste so- als Dritter über die Ziellinie fuhr, und gen und somit nur einen Finallauf. einem eigens für die C-Junior*innen mit ebenfalls den Einzug ins Finale sich somit die Bronzemedaille des Für die beiden war es erst die zweite stattfindenden Nachwuchswettbe- knapp. Die erste Medaille des Wo- Landesruderverbands ergattern Regatta in diesem Jahr. Die beiden werb der Sommertalentiade. Dort chenendes brachte Fabio Kress, der konnte. Sein großer Bruder Lennart konnten sich zwar deutlich von ihren konnten die beiden In ihrer Alter- sich im Finale nur dem Eberbacher Seitz startete am Sonntag ebenfalls Verfolgerinnen aus Heilbronn absetz- klasse, trotz der Tatsache, dass bei- Philip Thein geschlagen geben muss- mit seinem Zweierpartner Aaron We- ten, mussten aber dennoch vier an- de im Frühjahr erst mit dem Rudern te und somit Silber gewann. semann auch noch im Doppelzweier. deren Booten den Vortritt lassen. begonnen haben, die zweiten Plätze Der Vierer ohne Steuermann mit Mo- Leider verpassten auch die beiden in erkämpfen. Die Medaillen wurden ritz Hesselmann, Paul Burger, Felix der harten Konkurrenz das Finale und Den Abschluss der diesjährigen Lan- dieses Jahr vom ehemaligen Landes- Meyer und Aaron Wesemann schaffte wurden im Vorlauf Vierte. desmeisterschaften 2018 für den TRV trainer „Epfel“ überreicht. den Finaleinzug, musste sich dann Am Sonntagnachmittag war es dann ruderten Fabio Kress und Julian Büh- aber leider den anderen Mannschaf- auch für Lea Talebian und Anna Herz ler im leichten Männer Doppelzweier. Im Einerrennen der B-Junioren traten ten geschlagen geben. Aaron Wese- im Doppelzweier soweit und ihr Ren- Sie fuhren mit zwei Sekunden hinter Lennart Seitz und Elias Schweickardt mann und Paul Burger starteten am nen startete. Bei den schweren A-Ju- den Viertplatzierten über die Ziellinie dieses Jahr gegeneinander an. Len- Sonntag dann auch im Zweier, muss- niorinnen gab es nur sechs Meldun- und wurden somit leider letzte. ten sich aber der starken Konkurrenz der offenen Klasse geschlagen geben und verpassten knapp den Einzug ins Finale. Moritz Hesselmann und Yannik Pfeifer konnten sich in ihrem Zweier- rennen gegen drei Boote durchsetzen und belegten abschließend den drit- ten Platz, der die zweite Medaille der Regatta für den Tübinger Ruderver- ein bedeutete. Die dritte Medaille für den TRV ging in seinem Einerrennen an Josua Seitz, der mit zwei Zehnteln vor seinem Zweierpartner Levin Mack
20 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 21 Eine Rarität im sonst eher legeren und alternativen Tübingen sind Bars mit dem gewissen Extra an Klas- Bartista – mehr als eine Bar se und Qualität. Wer ein etwas gehobeneres Ambien- te sowie Cocktails der Extraklasse zu schätzen weiss, der wird von der Bartista begeistert sein! Leicht ab- gehoben ist die Bartista auch schon aufgrund ihrer Kirchgasse 19 Lage: Im ersten Stockwerk an der Fußgängerpassage 72070 Tübingen zwischen Holzmarkt und Marktplatz gelegen, bieten die begehrten Fensterplätze besonders an lauen Telefon +49 (70 71) 9 89 89 19 Sommerabenden einen schönen und unterhaltsamen www.bartista.de Blick auf das muntere Treiben im Herzen der Altstadt. Gästeanfragen an info@bartista.de
22 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 23 WORLD ROWING MASTERS REGATTA IN SARASOTA von Wilhelm Dieter Vier Internationale FISA World Arbeit aufgrund der Apfelernte auf Rowing-Championats–Titel in mich warten würde. Erst als klar war, Florida dass meine Familie mich unterstüt- zen würde, ging es an die Planungen. Im Frühjahr 2018 trafen wir, die vier Jeder vom Ruderteam musste beim Ruderer Werner Rösch aus Lauffen, Organisieren mithelfen. Ernst Rühl aus Wetzlar, Werner Busch aus Krefeld und meine Per- Lange Zeit war nicht klar, wie das son (Wilhelm Dieter), uns zu einem mit den Leihbooten funktionieren gemeinsamen Training in Lauffen würde. Doch dann bekamen wir über am Neckar. Bei einem gemütlichen den Veranstalter Kontakt zu mehre- Abend beschlossen wir, dass die ren Bootsverleihern, die zu unserer FISA World Rowing Regatta in Sa- Überraschung jedoch keine Skulls rasota im US-Bundesstaat Florida verliehen. Sollen wir mit den Händen unser nächstes große Ziel sein soll. paddeln, fragten wir uns? Mir kam Ich selber war noch nicht so über- die Idee, meinen US-Freund Chuck zeugt, da die Veranstaltung dieses zu kontaktieren, der uns dann auch Jahr Ende September stattfinden tatsächlich drei Paar Skulls mitbrin- sollte und in der Zeit zu Hause viel gen konnte. Das noch fehlende Paar Die Regattaanlage in Sarasota
24 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 25 wurde uns von der Firma „Concept“ nem Zeitfenster von einer Stunde Ende, da abends das Gewitterrisiko beigestellt. Nun war also alles klar. zum Training reserviert. Nun stell- enorm hoch war. te sich heraus, dass wir für die drei Anfang September legten wir nach ei- geplanten Rennen im Doppelvierer Zu den Wettkämpfen waren insge- nem Trainingstreffen in Lauffen fest, jeweils verschiedene Boote von un- samt 2030 Senioren*innen aus 48 Na- wer welche Ausrüstung (z. B. Werk- terschiedlichen Bootswerften be- tionen aus der ganzen Welt angereist. zeuge, Bekleidung, etc.) mitnehmen nutzen sollten, was so nicht geplant sollte. Es durfte ja nichts vergessen war. Doch letztlich blieb uns nichts Bei bis zu 33 Grad Celsius und einer werden. anderes übrig, doch auch das meis- Luftfeuchtigkeit von ca. 90 % ging Am 20. September ging es schließlich terten wir mit unserer Routine und es für uns beim ersten Start in der los und wir flogen von Stuttgart über Übersicht. Altersgruppe der 65-Jährigen im Atlanta nach Fort Meyers, FL. 8-Boote-Feld gleich gegen bekannte Einen Tag später bezogen wir in Endlich starteten die Ruder-Wett- Konkurrenz aus England/USA. Nach Englewood einen Bungalow, das ich kämpfe. einem Blitzstart setzten wir uns mit über einen Bekannten organisiert In den folgenden Tagen machten wir Am Donnerstag dem 25. September einer Bootslänge an die Spitze des hatte. Die Begeisterung über das Ausflüge nach Tampa an den St Pete starteten frühmorgens um 08:00 Uhr Feldes, doch das jüngere Team aus neue kurzzeitige Zuhause war groß, Beach und nach Sarasota an den (Deutsche Zeit 14:00 Uhr) die Wett- England/USA holte Schlag für Schlag jeder hatte sein eigenes Zimmer und Bradenton und den Naples Beach. kämpfe. An jedem Regattatag wa- auf. Im Endspurt konnten die Angriffe alles war schön eingerichtet – toll ! Natürlich durfte das tägliche Ergo- ren die Wettkämpfe um 16:00 Uhr zu von uns allerdings abgewehrt werden metertraining nicht fehlen. Die große Am nächsten Tag fuhren wir über 45 Entfernung zwischen dem Bungalow Zwischendurch entspannen am St Pete Beach Meilen in den Nathan Benderson Park und der Regattastrecke ist in Florida in Sarasota, um dort die Regattastre- mit einem gemieteten SUV kein Pro- cke und Trainingsbedingungen zu in- blem, da wir in der ganzen Zeit ohne spizieren. Stau und stressfrei fahren konnten. Da die Regatta offiziell erst fünf Tage später, am 27.09., starten sollte, war Zwei Tage vor dem Regattabeginn weit und breit kein anderer Ruderer kamen dann endlich die lang er- zu sehen. Es waren aber schon einige sehnten Boote von den Leihfirmen. fleißige Helfer vor Ort, die dabei wa- Die Kleinboote, wie Einer und Dop- ren, Zelte und Stände vorzubereiten. pelzweier waren aus Kanada, Marke „Ffluidesign“. Die Boote waren super Einige Ruder-Ergometer waren auch und brandneu, direkt aus der Werft. schon da, diese waren jedoch noch Alles hat gut geklappt und Sam, der abgedeckt. Da haben wir gleich ein verantwortlich Bootsmeister von erstes lockeres Training absolviert, „Ffluidesign“, half uns, wo immer es um unsere Müdigkeit aus den Mus- notwendig war. keln zu vertreiben. Das hat auch gut geklappt und alle vom Ruderteam Einen Tag vor Regattabeginn wa- waren zufrieden. ren die Doppelvierer für uns in ei-
26 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 27 und der erste Sieg wurde mit Luftkas- per Start setzten wir uns sofort an tenlänge eingefahren. die Spitze des Feldes mit insgesamt sechs Booten. Wir siegten ungefähr- Bereits eine Stunde nach dem hart det mit über sechs Sekunden Vor- umkämpften Doppelvierer-Rennen sprung vor den Teams aus Norwegen musste ich mit meinem langjährigen und den USA. Partner Werner Rösch im Doppel- zweier der Altersklasse der 70-Jäh- Beim dritten Titel waren wir im Dop- rigen wieder an den Start. Trotz der pelvierer der 75-Jährigen als Favori- zweitschnellsten Laufzeit aller 40 ge- ten gestartet. Wir wurden der Favo- starteten Boote, ging der Sieg mit le- ritenrolle gerecht und siegten gegen diglich 2 Sekunden Vorsprung an das Teams aus den USA, Dänemark, Eng- Team aus den USA. Wir fragten uns, land, Peru und Japan mit über acht ob die örtlichen Bedingungen (hohe Sekunden Vorsprung. Temperaturen, hohe Luftfeuchtig- keit) doch zu hart für solch eine kurze Nach Ewigkeit wieder im Einer. Der siegreiche Doppelvierer Erholungszeit waren? Nach 25 Jahren startete ich bei der FISA World Master Regatta mal wie- acht Boote bei starkem Seitenwind Team ein toller Erfolg. Am späten Den zweiten Titel sicherten wir uns der im Einer der Altersklasse der und Wellengang auszurichten, bis Abend nach der Regatta belohnten im Doppelvierer der Altersklasse der 70-Jährigen. Der Starter und der alle Boote startfertig waren. Als es wir uns mit einem herzhaften Steak 70-Jährigen. Wieder mit einem su- Ausrichter hatten sehr viel Mühe, alle los ging, setzte ich mich mit einem im Restaurant „Langhorn“ in Engle- Boot aus den USA (Ann Arbor) an die wood. Spitze des Feldes. Etwa 250 Meter vor dem Ziel führte der Amerikaner Am Sonntag nach der Regatta be- mit einer halben Bootslänge, doch suchten wir noch den 60 Meilen ent- WĞƌĨĞŬƚĞ ĞƐĐŚĂůůƵŶŐ Ĩƺƌ DƵƐŝŬ ƵŶĚ^ƉƌĂĐŚĞ ďĞŝŵ dƺďŝŶŐĞƌ ,ĞƌďƐƚƐƉƌŝŶƚ ϮϬϭϴĚĂŶŬ meinem energischen Endspurt unter fernte „Myakka River State Park“, um Anfeuerung meiner Bootskameraden dort Alligatoren zu sichten. Lediglich hatte der amerikanische Ruderer einen Alligator haben wir gesehen, nichts mehr entgegen zu setzen. So der aber flugs wieder in das Wasser siegte ich schließlich mit einer Luft- abtauchte. Auch auf der anschließen- kastenlänge Vorsprung und hatte den Bootstour ließ sich kein weiterer die schnellste Laufzeit aller gestar- Alligator sehen, obwohl der Boots- sĞƌĂŶƐƚĂůƚƵŶŐƐƚĞĐŚŶŝŬĂůůĞƌƌƚ teten Einer in dieser Altersklasse der führer ständig beteuerte, dass an WůĂŶƵŶŐ– ĞƐĐŚĂůůƵŶŐ– >ŝǀĞZĞĐŽƌĚŝŶŐͲ ƌLJ,ŝƌĞ 70-Jährigen. dieser Stelle normalerweise mehrere /ŶĚŽŽƌͬKƵƚĚŽŽƌ Alligatoren zu erspähen wären. Trotz der hohen Temperaturen und ĐŽƵƐƚŝĐ ŶǀŝƌŽŶŵĞŶƚ Luftfeuchtigkeit war diese World Mas- Unsere Heimreise startete am Mon- ĞĚƌŝĐ'ƌĞǁĞ ter Regatta mit den besten Senioren tag dem 1. Oktober und am Folge- ĐĞĚƌŝĐΛĂĐŽƵƐƚŝĐͲĞŶǀŝƌŽŶŵĞŶƚ͘ĚĞ *innen aus der ganzen Welt für unser tag landeten wir wieder stressfrei in ϬϭϱϭϲϱϳϮϲϲϲϲ schwäbisch-hessisch-westfälisches Stuttgart.
28 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 29 FREUNDSCHAFTSWANDERFAHRT MIT DEM RUDERVEREIN REGENSBURG von Irmgard Krohmer-Mack Nach der ersten Freundschafts-Wan- che kamen auf dem nahegelegenen derfahrt 2015 von Ingolstadt nach Campingplatz unter. Zum Frühstück, Regensburg und den tollen Veran- Abendessen und natürlich zum Ru- staltungen in Rapperswil 2016 und dern trafen sich alle in den Räumen Tübingen 2017, luden der Regensbur- beider Vereine, denn die komfortab- ger Ruderverein und der Regensbur- len Bootshäuser sind auf demselben ger Ruderklub dieses Jahr erneut die Gelände untergebracht und räumlich Rudervereine Esslingen, Rapperswil zusammen. Dadurch gibt es natür- und Tübingen ein. Dazu erstellten lich eine beneidenswerte Auswahl an Sebastian Laipple und Markus Löffler Booten, vom Achter bis zum Einer. ein Programm, bei dem wir alle das Nach der Ankunft im Laufe des Frei- Regensburger Ruderrevier und die tags, ging es am Nachmittag donau- schöne Stadt Regensburg kennenler- aufwärts bis Mattig, zum Teil im Ach- einzelnen Boote festgelegt, so dass macht das Rudern zum Genuss und nen konnten. ter, aber auch in kleineren Booten. jedes Boot mit Schwaben, Bayern das Auge kann sich an der schönen Und dieses Mal kamen die Ruderer Frachtschiffe und Kreuzfahrtschiffe, und Schweizern besetzt war. Wir Landschaft vom Boot aus erfreuen. zuhauf aus allen Vereinen. Die Ess- kleinere Motorboote, Ruderboote starteten am Ruderverein donauauf- In Distelhausen wurde dann eine Mit- linger fanden ihren Schlafplatz in und Kajaks - vieles tummelte sich auf wärts und befuhren dann nach ca. 2 tagspause eingelegt, und es bestand den Räumlichkeiten des Ruderklubs, der hier schon breiten Donau. Abends km die Naab zunächst bis Heizenho- die Möglichkeit, in der Campingplatz- die Ruderfreunde aus Rapperswil trafen wir uns dann im Biergarten fen. Dieser Nebenfluss der Donau ist gaststätte einzukehren. Da wir das und Tübingen legten ihre Matten im des Cafés unter den Linden, wo wir sehr idyllisch, hat keinen Motorboot- ganze Wochenende über wunderba- Vereinshaus des RRV aus, und man- den wunderbaren Abend unter Lin- verkehr und keine großen Kähne. Das res Wetter hatten, kühlten sich einige denbäumen bei deftigem bayrischen Essen und Bier genossen. Manche der Teilnehmer*innen kannten sich schon aus den vergangenen Jahren, andere waren zum ersten Mal dabei. So kam man schnell ins Gespräch und erfuhr, wie vielfältig sich das Vereinsleben in den verschiedenen Orten gestaltet und welche Rolle das Rudern im Leben der Menschen spielt. Am Samstag stand eine ganztägige Ausfahrt auf dem Programm (ca. 45 km). Mit einem ausgeklügelten Sys- tem wurden die Besatzungen der
30 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 31 KULTURWANDERFAHRT MIT DEM RV ESSLINGEN AN DEN ZÜRICHSEE von Ulrike Ebschner (RV Esslingen) Teilnehmende: Fee, Felix, Gerrit, morgens zwischen 6 – 8:00 Uhr oder Judith, Ralf, Steffen und Steffi aus abends rudern, besonders gerne im Tübingen, Annette, Bernhard, Fred Winter, weil es dann ruhiger ist auf Hanse, Heinz, Manfred, Stybi, Ulrike dem See. Ich finde es schon sportlich und Wolfram aus Esslingen. Sonntagsmorgens um 9:30 Uhr am Dieses Jahr findet unsere Wander- Verein zu sein, da bin ich froh, dass fahrt durch die Vermittlung von Bern- unser Rudern nicht schon um 7:00 hard am Zürichsee statt. Der Zürich- Uhr beginnt. Da doch einige neue see liegt bananenförmig südöstlich Gesichter in der Runde dabei sind von Zürich, ist rund 42 km lang und folgt eine Vorstellungsrunde vor der bis zu 3,85 km breit. An der tiefsten Kulisse des Zürichsees mit leuchten- auch im kühlen Nass des Flusses ab Nach einem wohlverdienten lecke- Stelle misst er 136 m. Entstanden ist den Straßenlaternen, beleuchteten und hielten ein kleines Nickerchen ren Frühstück im Bootshaus des Ru- er in seiner heutigen Form nach der Fenstern in den Häusern und fast im Schatten der Bäume. Danach ging dervereins gingen wir zu Fuß an der letzten Eiszeit, als das Schmelzwas- Vollmond. Unsere Feldbetten bauen es allmählich wieder zurück, diesmal Donau entlang stadteinwärts, wo uns ser der Gletscher an der Endmoräne wir im Bootshaus der Rennruderer noch mit einem Halt in Pielenhofen, um 11 Uhr zwei Stadtführerinnen be- gestaut wurde. (Herren) und im Kraftraum (Damen) wo die Boote umgetragen werden grüßten, um mit uns die vielen Sei- Bernhards Sohn Sören ist im Ruder auf. mussten. Hier zeigte sich Teamgeist ten der Stadt kennenzulernen. Zwei club Erlenbach (RCE) Cheftrainer. Wir und Steuerkunst, aber auch die Stunden lang tauchten wir in die Ge- können daher im Vereinshaus woh- Abendessen in Erlenbach Ortskenntnis der gemischten Boots- schichte dieser schönen Stadt ein, nen und dürfen die Boote vom RCE besatzungen. Am Abend lud der Ru- bewunderten die alten Gassen mit benutzen. derklub dann auf seinem Gelände ihren wunderbaren Gebäuden, Brü- So starten wir ohne Hänger in Esslin- zum Grillabend mit Würstel, Fleisch cken und natürlich den Regensburger gen und kommen am Freitagabend und reichlich vielfältigen Salaten ein. Dom. Ein kulturelles Highlight! mit unterschiedlichen Verzögerun- Wunderbar! Gut gelaunt saßen wir Körperlich und geistig angeregt und gen wegen Staus und Insiderwissen noch lange bei netten Gesprächen erfüllt traten wir den Heimweg an, bezüglich Umgehungsstrecken (Fred) zusammen. manche mit dem Auto, andere mit in Erlenbach an. Zum Rudern ist es zu Am Sonntagfrüh gab es dann ein Ru- dem Zug. spät, wir werden dafür von Olivier derangebot für „early birds“ um 7 Uhr Ein Lob auf die Organisatoren und Or- erwartet, der im RCE für den Brei- noch vor dem Frühstück. Erstaunlich ganisatorinnen und herzlichen Dank tensport zuständig ist. Er hat für uns viele fanden sich zur Bootseinteilung an alle Helferinnen und Helfer. Spargelsuppe gekocht und ein lecke- ein und auf ruhigem Gewässer ging es Nächstes Jahr werden die Esslinger res Vesper, einschließlich Erdbeeren nochmals kurz donauaufwärts, dann Ruderfreunde einladen. Wir freuen mit Sahne zum Nachtisch, vorberei- ein Stück auf der Naab entlang. Kir- uns auf die Fortführung einer inzwi- tet. Wir bekommen eine Einführung chenglocken und Radfahrer grüßten schen schon zur Tradition werdenden zum Zürichsee und hören, dass die vom Ufer herüber. Begegnung. einheimischen Ruderer meistens
32 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 33 Noch vor dem Frühstück bekommen te, idyllische Cafés und Restaurants, Gräbern der Geschwister Felix und kannte Stadtmauer. In der Zunftre- wir am Samstag eine Einweisung ausgesprochen sehenswert. Beson- Regula ein Nonnenkonvent. volution von 1336 stürzt Rudolf Brun in die Verkehrsregeln am Zürichsee ders schön ist das Grossmünster mit Der Legende nach handelte es sich mit Unterstützung des absteigenden und machen unsere erste Ausfahrt romanischer Krypta, Chorfenstern bei Felix und Regula um römische Adels und der Handwerker das herr- zur Halbinsel Au (ca. 16 km). In der von Augusto Giacometti, sowie mo- Christen, die aus der Thebäischen Le- schende Kaufmannspatriziat. Im 15. Begleitung von Olivier, Wolfram dernen Fenstern im Längsschiff von gion flohen. Weil sich die Legion bei Jahrhundert setzt sich die Herrschaft nimmt dafür seinen Platz bei den Er- Sigmar Polke, die teilweise aus sehr einem Feldzug weigerte gegen ihre der Zünfte durch. Dadurch vermin- lenbacher Masterruderern im Renn dünn geschliffenen Achaten zusam- Glaubensgenossen in die Schlacht dert sich der Handel immer mehr, achter ein, rudern wir in vergleich- mengesetzt sind. Wir kommen am zu ziehen, wurde fast die gesamte die Seidenindustrie verschwindet, baren Booten wie bei uns im Verein Rathaus, der Kirche St. Peter und Legion niedergemetzelt. Ihre Flucht Leinen- und Wollindustrie gehen zu- (Häddele, Albatros, Reichstadt, Fritz dem Kloster Fraumünster mit den führte Felix und Regula in die Nähe rück. Zürich wird zu einer beschei- Schiller). Das Wetter ist sehr gut, et- berühmten Fenstern von Chagall der Burg Zürich, wo sie als erste Ver- denen Handwerkerstadt. Mit der was gewöhnungsbedürftig ist im un- vorbei. Zuletzt erreichen wir den Pa- breiter des Christentums wirkten. Im Reformation Ulrich Zwinglis bricht bekannten Revier das Rudern ohne radeplatz und besichtigen noch das Jahre 303 wurden sie angeblich vom seit 1519 für Zürich eine neue Epo- eigenen Steuermann. Wir haben neu gestaltete Erdgeschoss der Cré- römischen Stadthalter gefangen ge- che. Es kommt zum konfessionellen Fußsteuer zur Verfügung, die aber dit Suisse das früher die Schalterhalle nommen und geköpft, weil sie ihren Bürgerkrieg. Im 16. Jahrhundert ist nicht besonders gut zu bedienen sind der Bank war. christlichen Glauben nicht ablegen Zürich eine Zunftstadt ohne Tendenz und am Sonntag entscheidet sich Dazu hören wir viel über die Geschich- wollten. Der Sage nach sollen die Ge- zur wirtschaftlichen Expansion. Erst Wolfram, das Steuer des einen Fün te Zürichs. Die Zeit des römischen köpften ihr Haupt unter den Arm ge- Flüchtlinge, wie reformierte Locarner fers auszuhängen. Beeindruckend ist Zürich beginnt im Jahr 15 v. Chr., als nommen haben um sich selbst eine und Hugenotten beleben Industrie teilweise auch der Wellengang, die es Militärstützpunkt und Zollstati- Grabstätte zu suchen. Diese fanden und Handel neu (Textilindustrie, vor Motorboote sind selbstverständlich on wurde. Davor gab es an der Stel- sie 40 Schritte weiter weg an der Stel- allem Seide). Es kommt zu relativen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung le bereits keltische Siedlungen. Im le des heutigen Großmünsters. Wohlstand. Im 18. Jahrhundert er- unterwegs und nutzen das auch 8. Jahrhundert ging der Zürich Gau Im 12. Jahrhundert wächst Zürich lebt Zürich eine kulturelle Blütezeit. aus. Zusätzlich fahren die Linienver- in die Herrschaftsgewalt der Karolin- dank guter Wirtschaftslage und wird Im 19. Jahrhundert geht Zürich zur kehrsboote und bei leichtem Wind ger über. Ludwig der Deutsche, Enkel 1218 zur freien Reichsstadt. Erst im direkten Demokratie über. 1833 wird sind auch Segelboote unterwegs. Die Karls des Großen, gründete an den 13. Jahrhundert erhält es seine be- die Universität Zürich gegründet, seit Landschaft ist beeindruckend, be- sonders bei der Rückfahrt mit Blick Abfahrt am Erlenbacher Steg Zwischenstop in Rapperswil-Jona … … am östlichen Zürichsee-Ufer auf die schneebedeckten Alpen. Nach dem ersten Rudern und Früh- stück geht es mit dem Zug nach Zü- rich, wo Olivier eine Stadtführung vorbereitet hat. Die Altstadt von Zürich ist beeindruckend. Alle Häu- ser wunderschön instandgesetzt, keine unpassenden Neubauten, vor- wiegend Fußgängerzone, schönes Pflaster, kleine gewundene Gassen, geschmackvoll dekorierte Geschäf-
34 Neckarblitz Nr. 76 | 2018 NR. 76 | 2018 NECKARBLITZ 35 der Damm zwischen Untersee und schaftlich fast noch schöner als der Obersee passiert werden. Hier gibt Untersee, weil die Bebauung gerin- es markierte Durchgänge, die gera- ger ist. Die Wiesen reichen oft bis an de so breit sind, dass ein Ruderboot das Seeufer, zwischendrin steht hier mit ausgestellten Rudern und noch und da ein gemütliches Häuschen, ca. 50 cm Zugabe hindurchpasst. Die im Hintergrund die Berge, wie im Durchgänge sind danach einige Meter Bilderbuch. Nachdem wir wieder in lang, was von den Bootsbesatzungen Rapperswil gelandet sind werden die und insbesondere den Obmännern Boote auf die Wiese hinter das Boots- auf Platz 1 einiges an Fingerspitzen- haus getragen und die Skulls aufge- Blick vom Zürichsee auf die Glarner Alpen; rundum gibt‘s überall was zu entdecken. gefühl abverlangt. Nachdem diese räumt und dann geht es mit Zug und Enge passiert ist, legen wir am Ru- eigenem Bus zurück nach Erlenbach. 1855 ist Zürich Sitz des Polytechni- kung. Zunächst rudern wir bei strah- derverein an und können dort auf der Dort bereitet uns Wolfram – mit zahl- kums. Der Dichter Gottfried Keller lendem Sonnenschein nach Rappers- Terrasse sehr schön vespern. Danach reichen Helfern – ein hervorragendes wirkt von 1861–76 als Stadtschreiber. wil (ca. 22 km), das am Übergang vom geht es weiter zu einer kleinen Runde Putencurry mit Reis. Hier zeigt sich Die Industrialisierung führt zur Land- Untersee in den Obersee liegt. Rap- auf dem Obersee (ca. 16 km). Land- dann doch seine Erfahrung vieler flucht und raschem Bevölkerungs- perswil wird dominiert vom Schloss wachstum. Die heutige Großstadt Rapperswil auf dem Schlosshügel, geht aus der Vereinigung Zürichs umgeben von der Altstadt mit klei- mit insgesamt 19 Gemeinden her- nen Gässchen. Berühmt ist es für sei- vor (1893–1934). Zürich hat heute ca. ne Rosenblüte von Mai bis Oktober. 400.000 Einwohner. Die heute überra- Es gibt 20.000 Rosenstöcke in den Vom Kanal bis zum Kaminkopf hoch! gende wirtschaftliche Bedeutung Zü- Klostergärten und einen Blindenro- richs ist vor allem auf den Dienstleis- sengarten. Die Blüte haben wir jetzt Wir brechen ab und bauen um; tungssektor zurückzuführen (Bank leider verpasst, dafür waren wir et- Wir mauern mit Kunst- und Natursteinen; und Versicherung, Kommunikation, was zu früh unterwegs. Bevor wir am Wir sperren und dämmen; Fernsehen, Tourismus). Ruderverein anlegen können muss wir bewehren, betonieren und verputzen! Nach der Führung bei strahlendem In der Bauinnung Tübingen und Wir graben auf und pflastern; Sonnenschein sind doch alle ziem- im Fachverband Bauwirtschaft Experiment Jolle Baden-Württemberg e.V. lich erschöpft und freuen sich über und wenn dann noch Zeit und Lust die Bootsfahrt mit dem Linienschiff bleiben, rudert der Chef auch mal! zurück nach Erlenbach, vorbei am Haus von Tina Turner am Seeufer von Küsnacht. Der sehr gelungene Tag geht mit einem gemütlichen Grillen zu Ende. A. Rempel, Bau-GmbH Am Sonntag werden wir von Ralf (wie Eisenbahnstr. 138, 72070 Tübingen immer) mit frischen Brötchen vom Telefon 0 70 71 / 3 73 87 Bäcker versorgt, vielen Dank! Heute brauchen wir auch eine gute Stär- Fax 0 70 71 / 3 70 03 Mobil 0172 / 7 12 20 41
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