Burgerjahr 2015 - Burgergemeinde Bern
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Die Burgergemeinde Bern ist auf keiner Landkarte eingezeichnet. Und doch ist sie in der bernischen Kantons- verfassung als öffentlich-rechtliche Körperschaft anerkannt und dem Gemeindegesetz unterstellt. Die Burger- gemeinde vereint Werte wie Tradition und Kontinuität mit den Herausforderungen der Zukunft. Sie steht im Dienste der Bevölkerung und fördert das kulturelle, soziale und wissenschaftliche Leben in Bern. Die Mittel dazu erwirtschaftet die Burgergemeinde mit ihrem Grundeigentum und mit der DC Bank.
Inhaltsverzeichnis Berner GenerationenHaus Feste, Freude, Verbundenheit Seiten 26–27 Soziales Kultur Natur Burgergemeinde Bern Kultur Casino Forstbetrieb Stiftungen Seite 13 Seiten 20 – 21 Seite 25 Kultur- und Jugendpreis Burgerrecht Seiten 14 –15 Seite 28 Domänenverwaltung Burgerspittel Seite 29 Seiten 7–8 DC Bank Hilfeleistungen Naturhistorisches Museum Seite 30 Seiten 9–10 Seiten 22 – 23 Die Burgergemeinde Bern Burgerliches Burgerbibliothek als Arbeitgeberin Jugendwohnheim Seiten 16–17 Seite 31 Seite 11 Kulturförderung Zu guter Letzt Seite 18 Seite 32 Künstler Seite 33 Zahlen Seiten 34 – 35 3
vorwort Rolf Dähler, Burgergemeindepräsident Überall Bewegung Liebe Leserin, lieber Leser Letztes Jahr war vollgepackt mit Anlässen jeder Art. Im April machte die Herausgabe des Buchs «Von Bernern und Burgern» von sich reden. Die zweibändige historische Studie war von der Burgergemeinde im Jahr 2010 extern in Auftrag gegeben worden. Sie gewährt eine Fremdsicht auf uns. Das kann nicht schaden und garantiert zudem Entdeckungen. Die Publikation sowie die begleitenden Veranstaltungen fanden auch national ein grosses Medienecho. Mitte Juni dominierte während einer Woche das Spittelfest 2015 die Agenda der Burgergemeinde. Mit ihm wurde die Eröffnung des renovierten und teilweise umgenutzten Burgerspitals offiziell gefeiert. Die Berner Bevölkerung kam in Scharen und sorgte für eine tolle Stimmung. Das Fest war vor allem eine Bühne für das Berner GenerationenHaus und seine zwei Dutzend Partnerinstitutionen. An fast 150 Einzelanlässen kamen Alt und Jung bei prächtigem Wetter voll auf ihre Kosten. Die kleine, aber feine Sommerkonzertreihe «Jeudredi» im Spittelinnenhof hat von Juli bis September jeden Donnerstag für weitere Spittelfestgefühle gesorgt. Der Anklang war so gross, dass wir im Oktober eine zweite Konzertreihe anfügten. Ebenfalls donnerstags, jedoch alle vierzehn Tage, präsentierte die Hochschule der Künste Bern HKB in der Spittel- kapelle ihre Klassikkonzertreihe «Halt auf Verlangen!» mit talentierten Studierenden. Das Leben im Burgerspital mit seinen vielen Partnern hat sich in der Zwischenzeit gut eingespielt, und es gab auch Raum für besondere Begegnungen. Etwa wenn die ganz Kleinen der Kita Spittel die betagten Seniorinnen und Senioren im zweiten Stock besuchten. 4
vorwort Oder wenn im Berner GenerationenHaus altersübergreifende Anlässe wie Ostereierfärben, Laternenbasteln, Samichlousbesuch und Güezi backen stattfanden. Das Gastspiel der Swiss Press Photo 15 vermochte zudem weitere Besucherinnen und Besucher ins Haus zu locken. Am 18. September machte das Schweizer Radio und Fernsehen SRF mit der Sendung «Wahl-Lokal» Halt im Berner GenerationenHaus. Von früh bis spät stand das Haus in diversen, national ausgestrahlten Sendungen im Scheinwerferlicht. Den Abschluss bildete die Auf- zeichnung der Fernsehsendung «Wahl-Arena» im Spittelinnenhof. Im Kultur Casino Bern wurde intensiv an der Zukunftsplanung gearbeitet. Das Haus ist dringend sanierungsbedürftig und soll baulich auf den neusten Stand gebracht werden, damit auch die kommenden Generationen Konzerte und Anlässe im wunderschönen Ambiente dieses Traditionshauses geniessen können. Mit Ivo Adam konnte eine erfahrene Persönlichkeit als Gesamtleiter für das Haus gewonnen werden. Das Naturhistorische Museum hat eine bewegte Saison hinter sich und sorgte unter an- derem mit den Sonderausstellungen «Rock Fossils» und «Tierschmuggel – tot oder lebendig» schweizweit für Schlagzeilen. Der Forstbetrieb konnte Ende Jahr planmässig sein neues Forstzentrum beim Brem- gartenwald beziehen. Erstmals in seiner Geschichte arbeiten nun alle Mitarbeitenden an einem Standort zusammen. Die Nähe zum Wald und die kurzen Kommunikationswege ergeben Synergien und steigern die Effizienz. Über das Jahr verteilt hat die Burgergemeinde Bern ihre drei grossen Preise verliehen: Der Sozialpreis ging zusammen mit einem Förderbeitrag von 50 000 Franken an die «Spysi», welche sich dank der Preissumme eine neue Herdanlage beschaffen konnte. Die Speisean- stalt der Unteren Stadt Bern besteht seit 137 Jahren und dient noch immer dem Grundsatz ihrer Gründer: der hilfsbedürftigen Bevölkerung während der Winterzeit eine warme Mahlzeit in gemütlicher Atmosphäre anzubieten. Der Kulturpreis ging an das heimische Spoken-Word-Ensemble «Bern ist überall», welches eine überragende Rolle im aktuellen Mundartliteratur-Boom hierzulande spielt. Die Jugendpreisverleihung fand vor Jahresende zum 21. Mal statt. Es wurden fünf innovative Projekte von Jugendlichen ausgezeichnet. Und jetzt lade ich Sie ein zur Lektüre des neuen Burgerjahrs. Sie werden viel Über raschendes, aber auch Gewohntes über uns erfahren. Treu dem Leitsatz: Der Tradition verpflichtet, aufgeschlossen für den Wandel der Zeit. Herzlich Rolf Dähler, Burgergemeindepräsident 5
Der Burgerspittel Thomas Elias von der terzStiftung überreicht Eduard Haeni, Direktor des Burgerspittels, die zwei «terzLabel». Allseits hohe Zufriedenheit Im Burgerspittel mit seinen Standorten im Viererfeld und am Bahnhofplatz ist nach der langjährigen Sanierungs- und Bauphase nach und nach der Alltag eingekehrt. Die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner stieg, die Suche nach qualifiziertem Pflege- personal war eine grosse Herausforderung. Zuversicht im Angebotsmarkt Die unabhängige terzStiftung hat Ende Mehr Bewohnende, mehr Personal Das Angebot und die Nachfrage nach November die beiden Standorte des Die Zahl der Bewohnerinnen und Be Pflegeplätzen haben sich in der Stadt Burgerspittels mit je einem «terzLabel» wohner stieg im Laufe des Jahres von Bern in kurzer Zeit stark verändert. für hohe Zufriedenheit seitens der 140 auf 179. Diese Zunahme – unter Heute können Pflegebedürftige aus Bewohnerinnen und Bewohner sowie anderem bedingt durch die Eröffnung einem grossen Angebot an freien Bet- deren Angehörigen ausgezeichnet. des Standorts Bahnhofplatz zu Beginn ten auswählen. Die Burgerspittelkom- Überdurchschnittlich positiv fiel bei der des Jahres – führte zu einer Erhöhung mission ist aber zuversichtlich: Der zugehörigen Umfrage die Bewertung des Personalbestands auf knapp 170 Burgerspittel ist baulich, personell und der Freundlichkeit und der Dienst Mitarbeitende (121 Stellen). Die Suche organisatorisch hervorragend aufge- leistungsbereitschaft der Mitarbeiten- nach diplomiertem Pflegepersonal stellt und verfügt in der Öffentlichkeit den aus. Diese konnten sich im Rahmen erwies sich als schwierig und aufwän- über ein sehr gutes Image. einer anderen Umfrage selber über dig. Um dem Mangel an qualifizierten ihre Zufriedenheit äussern. Der Burger- spittel wurde zudem als Arbeitgeber sehr positiv bewertet. 81 % gaben an, mit ihrer Arbeitssituation zufrieden zu sein – im Vergleich mit vielen anderen Betrieben in der Schweiz ein klar über- durchschnittlicher Wert. 7
Der Burgerspittel Fachkräften entgegenzuwirken, enga giert sich der Burgerspittel als Ausbil- dungsstätte. Drei Lernende durften ihr Pflegediplom entgegennehmen, sieben starteten ihre Pflegeausbildung. Die freiwilligen Mitarbeitenden Die 82 freiwilligen Mitarbeitenden wa ren sowohl im Viererfeld wie auch am Bahnhofplatz im Einsatz. Insgesamt leisteten sie rund 7 300 Stunden Ar- beit (2014: 5 800 Stunden). Dank dem Im Burgerspittel herrscht auf allen Seiten hohe Zufriedenheit. grossen Interesse und Engagement der Freiwilligen konnten neue Ange- bote wie die Musikreihe «Bachzyklus», die Kulturreihe «Eine Stunde Ewigkeit», das Erzählcafé und die Hauszeitung «Spittel-Zytig» ins Leben gerufen wer- den. Die Burgerspittelkommission be- schloss, pro freiwillig geleistete Stunde einen Franken an eine gemeinnützige Institution zu spenden. Die Spende ging an das Spitalschiff «Mercy Ships», wel- ches den Ärmsten in Afrika kostenlose medizinische Versorgung ermöglicht. Lebendigkeit im Viererfeld … Der Aufwand rund um die Sanierung des Standorts Viererfeld nahm massiv ab, die betrieblichen Themen rückten stärker in den Fokus. In den verschie- Die lichte Cafeteria im Viererfeld ist ein rege genutzter Treffpunkt. denen Gebäuden und in der grosszü- gigen Parkanlage wurde es wieder so richtig lebendig. … Einziehen am Bahnhofplatz Der Burgerspittel am Bahnhofplatz ist Die «Bellevue»-Lounge, die für ge- Zu Jahresbeginn zogen die ersten eingebunden in die Projekte des Berner schäftliche wie private Anlässe gemietet Bewohnerinnen und Bewohner in das GenerationenHauses. Die Durchmi werden kann, besticht durch atembe- umgebaute Gebäude am Bahnhof- schung der Generationen brachte viel raubende Aussicht und hervorragende platz in eine der drei Hausgemein- Freude und Leben in die Hausgemein- Infrastruktur. Dies bestätigten die schaften. Hausgemeinschaft bedeutet, schaften. rund 600 Gäste, welche an knapp 50 die Bewohnerinnen und Bewohner Anlässen die Räume im 15. Stock des werden in den Alltag miteinbezogen. Hochhauses nutzten. Beispielsweise beim Zubereiten des Abendessens, beim Tischdecken oder Geschirrabräumen. Jedoch gilt stets: dürfen, nicht müssen. Dank den Haus- gemeinschaften am Bahnhofplatz kann der Burgerspittel sämtliche Be- dürfnisse älterer Menschen abdecken. 8
Soziales Übergabe des Sozialpreises 2015 an das Team der «Spysi» Willkommene Hilfeleistungen Die Angebote des Burgerlichen Sozialzentrums wurden insbesondere im Bereich des Kindes- und Erwachsenenschutzes vermehrt in Anspruch genommen. Die Sozial kommission brachte Fachleuten ebenso wie der breiten Öffentlichkeit das burgerliche Sozialwesen und das soziale Engagement der Burgergemeinde Bern näher. Der Sozialpreis ging an die «Spysi». Ein Jahr, in welchem alles rund lief Permanentes Qualitätsmanagement Vernetzen, Einblick gewähren Die Angebote des Burgerlichen Sozial Mit dem gezielten Einsatz von neuen Ein wichtiges Anliegen der Sozialkom- zentrums waren bei den Gesellschaften, Instrumenten wurde die Qualitätskont- mission war die Vernetzung. Mitte Juni Zünften und den Burgergemeinden, rolle deutlich verbessert. So wurde zum organisierte die Kommission einen welche Sozialhilfe leisten (Aarberg, Beispiel die systematische Prüfung des Anlass mit Personen, welche in Gemein- Bern, Biel, Bözingen, Burgdorf, Thun) Sozialhilfeanspruchs eingeführt. Bei den, in der Stadt oder beim Kanton sowie bei der burgerlichen Kindes- und Verdachtsmomenten nahm das Burger- politisch oder operativ im Sozialbereich Erwachsenenschutzbehörde sehr ge- liche Sozialzentrum im Auftrag einer eingebunden sind. fragt. Dies galt insbesondere im Bereich burgerlichen Behörde die Dienste der Zudem wurde im Rahmen der des Kindes- und Erwachsenenschut Sozialinspektion in Anspruch. Allerdings medialen Auftritte, die das Buch «Von zes. Das Burgerliche Sozialzentrum bestätigten sich keinerlei Verdachts Bernern und Burgern» hervorrief, verrichtete seine Aufgabe zeitnah und momente. Ein weiterer Pfeiler der Quali das burgerliche Sozialwesen einer kompetent. tätssicherung stellt die kontinuierliche breiten Öffentlichkeit näher gebracht. Weiterbildung der Mitarbeitenden des Einblick in das soziale Engagement Burgerlichen Sozialzentrums dar. der Burgergemeinde sowie der Ge sellschaften und Zünfte erhielten die Besucherinnen und Besucher des Burgerlichen Sozialzentrums am Tag der offenen Tür des Burgerspitals 9
Soziales bKESB – Zusammenarbeit mit PriMa Burgerinnen und Burger, welche wegen eines Schwächezustands schutzbe- dürftig sind, erhalten wenn nötig von der burgerlichen Kindes- und Erwach- senenschutzbehörde (bKESB) einen Beistand oder eine Beiständin. Im Laufe des Jahres errichtete die bKESB für 17 Personen eine Beistandschaft. Bei fünf Personen hob sie die Beistandschaft Apéro im Vorfeld der Sozialpreisverleihung in der Dampfzentrale Bern auf, da sie nicht mehr nötig war. Neben Berufsbeiständinnen und -beiständen führen zurzeit gut 75 Privatpersonen und anlässlich der öffentlichen Füh- Sozialpreis an die «Spysi» mit Engagement ein Beistandsamt, rungen durch das Haus. Ausserdem Eine schöne Aufgabe ist jeweils die manche von ihnen seit vielen Jahren. initiierte die Sozialkommission einen Verleihung des Sozialpreises. Der In der Regel sind es Burgerinnen und burgergemeindeinternen Gedanken vorgeschlagene Preisträger muss ein Burger, welche von ihren burgerlichen austausch. Er sollte einerseits der grosses soziales Engagement nach Heimatgemeinden der bKESB vorge- Vernetzung der sozial tätigen Institu weisen können und in oder um Bern schlagen wurden. In der Fachsprache tionen innerhalb der Burgergemeinde tätig sein. Bei der diesjährigen Preis heissen sie «private Mandatstragende», dienen und andererseits eine Diskus- trägerin, der «Spysi» (Speiseanstalt der abgekürzt «PriMa». Sie sind wichtige sion unter den Teilnehmenden über Unteren Stadt Bern), waren diese Pfeiler des burgerlichen Erwachsenen burgerliche Themen wie Geschichte, Kriterien bestens erfüllt. Die «Spysi» an schutzes. Das Burgerliche Sozialzentrum Recht, Freiwilligenarbeit und Kommu- der Junkerngasse 30 bietet in den ist Fachstelle für die Aus- und Weiter- nikation anstossen. Wintermonaten kostengünstige bildung der PriMa. warme Mahlzeiten in einer gemütlichen Die Oberwaisenkammer verzeich- und mit viel Herzwärme gefüllten nete keine Aktivitäten. Umgebung an. Der Preis ermöglichte der «Spysi» den Kauf einer dringend benötigten neuen Herdanlage im Wert von 50 000 Franken. Die zahlreichen grösseren und klei- nere Vergabungen an Institutionen und Projekte, welche Kindern, Jugendlichen, Senioren, Menschen mit speziellen Bedürfnissen, Migranten und weiteren Menschen zugute kommen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, werden sehr geschätzt. 10
Burgerliches Jugendwohnheim Aufnehmen und integrieren Das Burgerliche Jugendwohnheim mit seinen Abteilungen Schosshalde und SAT-Projekt hat ein erfolgreiches, aber sehr anspruchsvolles Jahr hinter sich. Die Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Asylbewerberinnen und Asylbewerbern bedeutete eine grosse Herausforderung. Vermehrt ambulant statt stationär Grosse Herausforderung für die Das Umfeld des Burgerlichen Jugend- So leistet das Burgerliche Mitarbeitenden wohnheims verändert sich stetig. Die Da die minderjährigen Asylbewerbe- Nachfrage nach flexiblen und mass Jugendwohnheim rinnen und Asylbewerber ohne ihre geschneiderten Lösungen für Kinder, einen Beitrag, Flüchtlinge Eltern in die Schweiz eingereist sind, Jugendliche, junge Erwachsene und fehlen ihnen der familiäre Rückhalt Familien stieg erneut. Stationäre Unter möglichst schnell in und die elterliche Autorität. Diese Situ- bringungen werden immer stärker das hiesige Gemeinwesen ation zu meistern, ist für die Mitarbei- hinterfragt, soziale Dienste und andere tenden eine grosse Herausforderung. zu integrieren. zuweisende Stellen suchen vermehrt Dank verschiedenen Schulungs- und nach ambulanten Hilfen und Unter- Beratungsangeboten fühlen sie sich stützungen. Die Rückmeldungen der aber der Aufgabe gewachsen. So leis- Auftraggeberinnen und Auftraggeber für längere Aufenthalte. Deshalb wurde tet das Burgerliche Jugendwohnheim bestätigen aber: Die Qualität und die das Burgerliche Jugendwohnheim einen Beitrag, Flüchtlinge möglichst Professionalität der erbrachten Be angefragt, ob es unbegleiteten minder schnell in das hiesige Gemeinwesen ratungs-, Unterstützungs- und Betreu- jährigen Asylbewerberinnen und zu integrieren. ungsdienstleistungen werden sehr Asylbewerbern Aufnahme gewähren geschätzt. könnte. Das Burgerliche Jungendwohn Zum Tod von Pierre Wissler heim beschloss nach Überprüfung Im Juni verstarb Pierre Wissler, lang- Flucht in die Schweiz ohne Eltern seines Zwecks und Leistungsauftrags, jähriger Vorsteher des Burgerlichen Das Burgerliche Jugendwohnheim ist eine gewisse Anzahl solcher Minder- Jugendwohnheims Schosshalde. Er von der Weltpolitik direkt betroffen: jähriger aufzunehmen. Es galt, die hat die Institution nachhaltig geprägt Unter der grossen Zahl von Flüchtlingen Voraussetzungen zu schaffen, damit und in eine neue Zeit geführt. Für sein erreichen immer mehr unbegleitete sich die jungen Asylbewerberinnen Wirken und Schaffen, zusammen mit Kinder und Jugendliche die Schweiz. und Asylbewerber so rasch wie möglich seiner Gattin, gebührt ihm der grosse Die Einrichtungen, in denen diese an die kulturellen, sozialen und gesell- Dank der Burgergemeinde Bern. jungen Flüchtlinge nach ihrer Ankunft schaftlichen Verhältnisse anpassen in der Schweiz leben, eignen sich nicht konnten. Weiter wurde versucht, ihnen Anschluss an Schulen, Arbeitsmög lichkeiten und weitere integrations fördernde Angebote wie zum Beispiel Deutschkurse zu ermöglichen. 11
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Kultur Casino Arbeit an der Zukunft Obwohl die Sanierung des Kultur Casinos Bern näher rückte und Kräfte absorbierte, lief der Betrieb im über 100-jährigen Haus am Casinoplatz auf Hochtouren. Im Frühling 2016 übernimmt der renommierte Gastronomiefachmann Ivo Adam die Geschäftsleitung des Kultur Casinos – bis dahin wird das Haus ad interim von einer Co-Leitung geführt. Projektierungsarbeit hat begonnen Im Dezember 2014 hatte das burger- Ein strategisch wichtiger liche Stimmvolk den Projektierungs Faktor ist, dass kredit für das Sanierungsprojekt «Kultur Casino 2020» gesprochen. So konnte die Führung des Kultur- sich der Generalplaner an die Arbeit machen und mit seinen Fachplanern und Gastronomie- jede Ecke des Gebäudes gründlich un- betriebs künftig aus einer tersuchen. Ein erster Entwurf des Vor- Hand erfolgt. projekts wird bis Frühling 2016 über- arbeitet. Der geplante Umbau dauert von Juli 2017 bis September 2019. Als neuer Geschäftsleiter konnte per 1. April 2016 Ivo Adam gewonnen Musikalische und andere werden. Der Seeländer ist erfahrener Höhepunkte Unternehmer, Eventmanager und Nicht nur das Berner Symphonieor- Gastronomiefachmann. In den vergan- chester sorgte für musikalische Höhe genen 10 Jahren baute er erfolgreich punkte, auch verschiedene andere mehrere Gastronomiebetriebe im Künstlerinnen und Künstler füllten Tessin und in Zermatt auf. Der aktuell die Säle mit Musik: Grigory Sokolov, verpachtete Gastronomiebetrieb im Hélène Grimaud oder Stephan Eicher, Kultur Casino Bern wird bis zum Umbau um nur einige wenige zu nennen. im Sommer 2017 unverändert durch Hinter den Kulissen des sanierungsbedürfti- Neben den musikalischen Höhe gen Kultur Casinos Bern den bestehenden Pächter fortgeführt. punkten fanden im Kultur Casino rund Die bisherige Direktorin verliess das 450 Tagungen, Feierlichkeiten und Regionale und nationale Kultur Casino Bern im Sommer. Ein er Bankette statt. Für das Casino Restau- Ausstrahlung folgreiches Dreierteam hat ad interim rant verlief das Jahr im Grossen und Das Kultur Casino Bern soll sich bei die Co-Leitung des Hauses übernommen. Ganzen zufriedenstellend. Die treuen seiner Wiedereröffnung im Herbst Stammgäste bilden ein solides 2019 als zeitgemässe Konzert- und Fundament. Kulturstätte von regionaler und nationaler Ausstrahlung mit innovati- ver Gastronomie präsentieren. Das Sanierungsprojekt ist auf diese Ziele ausgerichtet. Ein strategisch wichtiger Faktor ist, dass die Führung des Kultur- und des Gastronomiebetriebs künftig aus einer Hand erfolgt. 13
Kultur Sprachkonzerte und eine clevere Idee Die Burgergemeinde hat dem Verein «Bern ist überall» ihren Kulturpreis verliehen und damit auch ein positives Signal an das Berner Literaturschaffen ausgesandt. Der Hauptpreis des Jugendpreises ging an das Start-up-Unternehmen Cleverclip, welches der Menschheit hilft, die Welt ein klein wenig besser zu verstehen. Motor einer ganzen Bewegung Gewinner des Kulturpreises 2015 ist der Verein «Bern ist Überall». Die Burgergemeinde honorierte mit ihrem Entscheid die Originalität, die künst lerische Qualität, die Beliebtheit und den Erfolg des Vereins. Auftritte, die unter dem N amen «Bern ist überall» stattfinden, sind nicht bloss Lesungen, sondern Sprachkonzerte. Das leben dige und innovative Ensemble trägt die Berner Kultur über die Stadt- und Kantonsgrenzen hinaus. «Bern ist überall» als führende Spoken-Word- Formation der Schweiz ist Motor einer ganzen Bewegung. An der Preisver leihung im Bierhübeli gestalteten die Mitglieder von «Bern ist überall» das Rahmenprogramm gleich selbst. Der mit 100 000 Franken dotierte Kultur- Die Jugendpreisverleihung 2015 lockte ein grosses Publikum ins Bierhübeli. preis der Burgergemeinde Bern ist einer der grössten der Schweiz. Die «abgestaubte» Gräfin Mariza Franken dotierte Anerkennungspreis Der Förderpreis im Wert von 10 000 ging an die Geschwister Rothen. Jasmin Cleverclip vereinfacht die Welt Franken ging an das Projekt des Rothen und ihre Schwestern tanzen Der Hauptpreis des Jugendpreises in 21-jährigen Simon Burkhalter. Der leidenschaftlich gerne und geben ihr der Höhe von 12 000 Franken ging an Regisseur und Initiator der Operette Talent mehrmals wöchentlich an das Start-up-Unternehmen Cleverclip Gräfin Mariza verlieh der Operet- jüngere Tanzbegeisterte weiter. Der von Carlo Badini. Mit seiner Geschäfts- ten-Kultur in Bern neuen Schwung. zweite Anerkennungspreis ging an den idee trifft er den Nerv der Zeit. Nach- Seine Adaption ist klassisch, aber Mundart-Popsänger Jan Mattmann. dem er genug hatte von langweiligen nicht verstaubt. Der erste mit 3 000 Der 25-jährige Berner bietet seine Broschüren und Produkttexten, suchte vom Alltag inspirierte Musik gratis zum er nach neuen, allgemeinverständli- Download an, da es ihm vor allem chen Wegen. Anhand von selbstge- darum geht, seine Freude an der Musik zeichneten Visualisierungen erklärt das zu teilen. neunköpfige Team komplizierte Pro Die Burgergemeinde Bern verleiht dukte oder Sachverhalte so, dass sie den Jugendpreis jährlich an talentierte jeder versteht. Jugendliche zwischen 13 und 25 Jahren im Kanton Bern. Er wurde zum 21. Mal verliehen. 14
Kultur Vielleicht schon eine künftige Jugend preisträgerin? Gruppenfoto aller mit dem Jugendpreis 2015 Ausgezeichneten Die Tanztruppe der Rothen-Schwestern nach ihrem Auftritt Der Kulturpreis ging an die Spoken- Word-Formation «Bern ist überall». Die Jugendpreisverleihung klang bei einem «läbigen» Stehdiner aus. «Bern ist überall» als führende Spoken-Word-Formation Auch viele Fans besuchten die der Schweiz ist Jugendpreisverleihung. Motor einer ganzen Bewegung. 15
Burgerbibliothek Die Burgerbibliotheksbaustelle Ende November, hier der Schultheissensaal Heimat in Sicht Der Umbau des Archiv- und Bibliotheksgebäudes Münstergasse 61+ 63 schritt plangemäss voran, die Vorfreude auf den Umzug in die neuen Räumlichkeiten und auf die Wiedereröffnung ist gross. Mitte März verstarb mit Hermann von Fischer eine grosse Persönlichkeit der bernischen Denkmalpflege und Kulturförderung. In jeder Hinsicht auf Kurs Zum Tod von Hermann von Fischer Zweck der Ochs-Stiftung erweitert Als geradezu spektakulär erwiesen sich Mitte März verstarb Dr. h.c. Hermann Bei der Bibliothekskommission gingen im Rahmen der Ausbauarbeiten an von Fischer. Der langjährige Denkmal- 32 wissenschaftliche Gesuche der der Münstergasse 61+63 die Öffnung pfleger des Kantons Bern war von 1966 Universität Bern ein. Davon wurden 24 des Hofgartens und der Einbau der bis 1994 Mitglied der Bibliothekskom- Gesuche mit insgesamt 61 200 Franken neuen Decke mit Oberlichtern für den mission und ab 1975 deren Präsident. unterstützt. Ein besonderer, mehrjäh- zweigeschossigen Lesesaal der Uni- In seine Amtszeit fielen bedeutende riger Beitrag ging an die vom Institut versitätsbibliothek. Trotz kleineren Pro- Veränderungen des Bibliotheksbetriebs. für Germanistik ausgerichtete Friedrich jektänderungen und einigen Erschwer- Hermann von Fischer sichtete und Dürrenmatt-Gastprofessur für Weltlite- nissen konnten Qualität, Termine und ordnete schon seit Jahren die Schriften ratur. Bei der Ochs-Stiftung gingen seit Kosten jederzeit eingehalten werden. und Dokumente seiner Familie sowie 2012 keine Gesuche mehr ein. Deshalb Die Universitätsbibliothek wird ihren seine eigenen Forschungsarbeiten, wurde der mittlerweile etwas veraltete Standort Ende Mai 2016 fürs Publikum um sie einmal der Burgerbibliothek zu Stiftungszweck erweitert. öffnen, die Burgerbibliothek den übergeben. Hier werden sie nun in ihrigen Anfang Juli 2016. dankbarer und herzlicher Erinnerung an ihn sorgfältig verwahrt. 16
Burgerbibliothek Im April fand im Yehudi Menuhin Forum Bern die gut besuchte Vernissage des zweibändigen Werks «Von Bernern und Die neu konzipierten Arbeitsräume im Dachbereich Burgern. Tradition und Neuerfindung einer Burgergemeinde» statt. Das Buch löste zahlreiche, grösstenteils positive Medienberichte aus. Gleiches gilt für die Referate der Autorinnen und Auto- ren, welche einzelne Themen des Buchs vertieften. Nach wie vor Zurückhaltung Auch im letzten Jahr des Provisoriums in der Nationalbibliothek wurden Schenkungen nur sehr zurückhaltend angenommen. Dennoch erhielt der Bereich Privatarchive Geschenke und Deposita mit einem Umfang von 30 Laufmetern (Vorjahr 70). Als neues Gesellschaftsarchiv durfte die Burger- Parkettarbeiten im Hallersaal bibliothek in Ergänzung zum Nachlass auch das Vereinsarchiv Ernst Kreidolf als langjähriger Autor der Rubrik Service führte zu begeisterten Rück- geschenkweise übernehmen. Für den «Schöne alte Region» im Anzeiger meldungen, so beispielsweise jene Bereich Bongarsiana konnte im März Region Bern bekannt sein. Mit der eines amerikanischen Historikers auf an einer Auktion ein Brief des Diplo Sammlung übernahm die Burger Facebook: «Wonderful archivists who maten Jacques Bongars erworben bibliothek von Hans-Ulrich Suter auch are very helpful, knowledgable and werden. die Tradition, jeweils im Anzeiger interested in their work.» Der Lesesaal Die rund 1500 Postkarten um Region Bern ein Bern-Bild zu kom war zu 87,5 % (Vorjahr 89 %) ausgelas- fassende Ansichtskartensammlung von mentieren. tet. Dank dem zunehmenden Recher- Hans-Ulrich Suter wurde digitalisiert cheangebot im Online-Archivkatalog und war ab Mai im Online-Archiv Bewährte Voranmeldepflicht finden vermehrt auch Benutzende, katalog der Burgerbibliothek Bern ab- Das im provisorischen Lesesaal in der welche keinen wissenschaftlichen For- rufbar. Vielen Bernerinnen und Bernern Nationalbibliothek eingeführte System schungsarbeiten nachgehen, den Weg dürfte Hans-Ulrich Suter (1936 – 2012) der Voranmeldepflicht für die Benut- in die Burgerbibliothek. So recher- zerinnen und Benutzer mit Vorbestel- chierte etwa die Requisiteurin eines lung der zu konsultierenden Bestände Theaters für ein Stück von Molière über bewährte sich. Die Benutzenden Form und Schrift von Briefen des schätzten die Sicherheit, einen freien 17. Jahrhunderts. Arbeitsplatz zur Verfügung zu haben und bei der Ankunft die gewünschten Archivalien bereits vorzufinden. Dieser 17
Kulturförderung Burgerliche Förder-Kultur Die Kulturförderung ist in der Burgergemeinde Bern fest verankert. Die einmaligen und wiederkehrenden Beiträge beliefen sich im vergangenen Jahr auf fast drei Millionen Franken. Zudem wurden die Grundlagen für die Erarbeitung einer burgerlichen Kulturpolitik gelegt. Mehr Klarheit verschaffen Die einmaligen Beiträge wurden in den Die Burgergemeinde spielt auf dem Bereichen Design / Kunsthandwerk, Platz Bern eine wichtige Rolle als För Film / Fotografie, Kunst, Literatur, Musik, derin des kulturellen Schaffens. Mit Sonstiges, Tanz und Theater vergeben. einer umfassenden Kulturpolitik möch- Die jährlich wiederkehrenden te die Burgergemeinde noch mehr Beiträge beliefen sich auf 1,7 Millionen Klarheit über Ziel und Zweck der Franken. Empfänger dieser Beiträge Kulturförderung erhalten. Die Kultur- waren unter anderen die Stiftung Konzert kommission hat Grundlagen für einen Theater Bern, die Stiftung Schloss Prozess zur Entwicklung einer solchen Oberhofen, die Stiftung Camerata Bern, Kulturpolitik erarbeitet. das Theater an der Effingerstrasse, der Verein Knabenmusik, der Verein Inter Für Tanz, Theater und mehr nationales Jazzfestival und das Berner 622 Gesuche um Unterstützungsbei Kammerorchester. träge wurden eingereicht, 609 durch die Kulturkommission behandelt. Gesuche, welche ausserhalb der Finanzkompetenz der Kommission Die Kulturkommission lagen, wurden dem Kleinen Burgerrat hat Grundlagen unterbreitet. 166 Gesuche wurden Blick in den Kinosaal des geförderten abgelehnt, deren 13 im Laufe des Kinos Rex für einen Prozess zur Jahres storniert oder zurückgezogen. Entwicklung einer Insgesamt wurden Projektbeiträge in Verein Cinéville für den Umbau des umfassenden Kultur der Höhe von 1,3 Millionen Franken Kinos Rex; Verein museen bern für die geleistet. Beiträge gingen beispiels Aktion «Gratis ins Museum», bei der an politik erarbeitet. weise an folgende Akteure und Projekte: fünf Samstagen im August 2016 freier Eintritt in die Berner Museen gewährt wird; Verein Radio Rabe für die Jubi- läumsveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen des Lokalradios; Murten Productions GmbH für die Freilicht- theaterproduktion «Die helvetische Revolution»; Verein bee-flat für eine Jazz-Konzertreihe im Progr. 18
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Forstbetrieb Raum im Dachbereich des neuen burgerlichen Forstzentrums Schöne, neue Heimat Die Turbulenzen am Holzmarkt und der Hitzesommer hielten den Forstbetrieb auf Trab. Freude hingegen bereiteten der Bezug des neuen Forstzentrums an der Halenstrasse und die flächendeckende Einführung des Herkunftszeichens «Schweizer Holz» im Kanton Bern. Holzmarkt wie nach einem Orkan Bis Ende Jahr wurde der volle Hiebsatz, Mit einem Entscheid für Der Schweizer Holzmarkt wurde von die jährliche nachhaltig einschlagbare der Aufhebung der Euro-Untergrenze Holzmenge, von rund 30 000 Festmetern Schweizer Holz Mitte Januar hart getroffen. Die Rund- Holz ausgeschöpft. verringern holzpreise fielen innerhalb weniger Stunden um 20 Prozent. In der Schweiz Herkunftszeichen als Garantie Konsumentinnen und entstand ein erhebliches Überange- Das Herkunftszeichen «Schweizer Holz» Konsumenten bot, da die bisher exportierten Rund- wurde auch im Kanton Bern flächen holzmengen im Inland verblieben. deckend eingeführt. Der offizielle Ein ihren ökologischen Die Situation am Holzmarkt präsentier- führungsanlass fand im burgerlichen Fussabdruck und tragen te sich wie nach einem Orkanereignis. Bremgartenwald statt. Das Herkunfts- Der Forstbetrieb stellte die Holzernte zeichen garantiert Konsumentinnen zu vitalen und umgehend ein, um die Marktsituation und Konsumenten, dass sie Holz aus attraktiven Wäldern in nicht weiter zu belasten. Er ging strate- der Schweiz und damit aus einer garan- gische Partnerschaften mit bewährten tiert nachhaltigen Produktion aus der der Schweiz bei. Forstunternehmen ein und entwickelte neue Verfahren der Zusammenarbeit. Fortan nahm der Forstbetrieb Holz erntearbeiten nur auf Bestellung vor. 20
Forstbetrieb Effiziente und umweltschonende Waldbewirtschaftung dank Tannenfällaktion aus 30 Metern Höhe betrachtet moderner Holzernteverfahren kombiniert mit Handarbeit Nähe beziehen. Mit einem Entscheid Der Sicherheit zuliebe Neues Forstzentrum bezogen für Schweizer Holz verringern Konsu- Im August musste der Forstbetrieb aus Wie geplant, konnte der Forstbetrieb mentinnen und Konsumenten ihren Sicherheitsgründen die Reservats- am 1. Dezember sein neues Betriebs- ökologischen Fussabdruck und tragen Doppeltanne im Sädelbach fällen. Der gebäude an der Halenstrasse beziehen. zu vitalen und attraktiven Wäldern in rund 200 Jahre alte und 50 Meter hohe Noch im Juli war bei einem starken der Schweiz bei. Baum war einer der grössten Bäume Gewitter Wasser durch eine defekte Der Hitzesommer mit seiner gros der Burgergemeinde Bern. Da ein Aussendachfolie ins Gebäudeinnere sen Trockenheit und Waldbrandgefahr Stamm bereits abgestorben war und gedrungen. Dank grossem Effort von war vor allem für ältere Nadelholz die Tanne entlang einer viel besuchten allen Beteiligten konnte der Zeitplan- wälder problematisch. Das heisse Wetter Strasse stand, wurde sie gefällt. Das eingehalten werden. Erstmals in seiner brachte dafür am Holzmarkt Vorteile. Holz bleibt im Wald liegen und erfüllt Geschichte ist der gesamte Forstbe Bereits im Juli konnte die Buchenholz nun als Totholz die Ziele des Reser- trieb mit allen Förstern an einem Stand- ernte beginnen. Das Holz wies in den vats. Im Dählhölzli mussten alte, faule ort zusammengeführt. Die Nähe zum Stämmen so wenig Wasser auf, als wäre Bäume dringend gefällt werden. Wald und die kurzen Kommunikations- es im Winter geschlagen worden. Der Mehrere Bäume waren hohl, und die wege ergeben Synergien und steigern asiatische Laubholzmarkt (China) nahm teilweise mehrere Tonnen schweren die Effizienz. das frühe Angebot dankbar an. Stämme hätten auf die Dählhölzlibe sucher fallen können. Das Konzept Wald-Wild-Jagd mit den Jägervereinen Hubertus Bern und Laupen wurde fortgesetzt. Beide Jagdvereine führten im Forst eine Reh- Vereinsjagd durch. 21
Naturhistorisches Museum Die Folkmetaller von Eluveitie in der Ausstellung Rock Fossils Wespe, Kauz und der Paracidaris eluveitie Zum fünften Mal in Folge hat das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern die magische Grenze von 100 000 Eintritten in einem Jahr überschritten. Konkret besuchten 107 854 Personen das älteste Museum Berns. Die Strategie der unkonventionellen, erfrischenden Anlässe ging voll auf. Sondereffort geleistet Im Januar fand eine Feldkampagne zur Die Vögel sind eine sehr gut untersuch- In seinen drei Abteilungen arbeiten Meteoritensuche im Oman statt. Die te Tiergruppe. Trotzdem konnte ein am Naturhistorische Museum 21 sechs Teilnehmenden aus der Schweiz, Forscherteam um Manuel Schweizer, Wissenschaftlerinnen und Wissen- zwei davon aus dem Naturhistorischen Ornithologie-Kurator des Naturhisto schaftler. In den letzten vier Jahren Museum, fanden 93 Meteoriten im rischen Museums, eine neue Eulenart wurde ein Sondereffort geleistet, um Gesamtgewicht von 59,5 Kilogramm. beschreiben: den Wüstenfahlkauz. die Erfassung der Sammlungen vor anzutreiben. Seit 2012 wurden fast Zwei neue Wespenarten «Rock Fossils»: Souvenir einer 650 000 Objekte digital erfasst. beschrieben verstorbenen Legende Eine Gruppe mit Forschern aus Der Wespenspezialist Hannes Baur, Ein Höhepunkt des vergangenen Jah- Japan, Ungarn und der Schweiz hat tätig im Naturhistorischen Museum, hat res war die Sonderausstellung «Rock in Südchina sieben neue Landschne- zwei neue Wespenarten beschrieben. Fossils» im März, welche die heimliche cken-Arten entdeckt – darunter die Die eine wurde in einer unscheinbaren Liebelei zwischen Paläontologie und kleinste Landschnecke der Welt. Zehn Autobahnunterführung in Niederwan- harter Rockmusik beleuchtete. Die Exemplare dieser Art würden durch gen entdeckt, die andere im Wallis auf Ausstellung wurde mit einem Gratis- ein Nadelöhr passen. Die Publikation der Lauchernalp auf einer Lärche. Die konzert der international erfolgreichs- sorgte in der Weltpresse für Aufse- beiden neu beschriebenen parasiti- ten Schweizer Rockband der Gegen- hen. Mitautorin ist Adrienne Jochum, schen Wespenarten gehören aufgrund wart, den Folkmetallern von Eluveitie, Doktorandin am Naturhistorischen ihrer glänzend grünen Farbe zur Grup- eröffnet. Das Museum widmete der Museum Bern. pe der Erzwespen. Band gar ein Fossil, nämlich die neue 22
Naturhistorisches Museum Ein kleiner Besucher bastelt an der Museumsnacht mit fachkundiger Hilfe einen Fledermauskasten. Es gibt auch hierzulande noch unbekannte Tierarten: Der Insekten- fossile Seeigel-Art Paracidaris eluveitie. spezialist Hannes Baur hat eine neue Wespe beschrieben. Zum Schluss der Ausstellung gab es eine Überraschung: Lemmy Kilmister, kürzlich verstorbener Frontmann der legendären Motörhead, liess sich mit dem T-Shirt der Ausstellung ablichten. «Tierschmuggel» zieht das Publikum «Bar der toten Tiere» vom Die dritte Ausgabe von «Durch die Gän- in seinen Bann Erfolg überrollt ge» präsentierte die hochstehende und Ebenfalls zu den Höhepunkten des Das Naturhistorische Museum setzt in kreative Küche von «&Söhne» im beson- Jahres zählte die Eröffnung der aktu- seiner Strategie auf unkonventionelle deren Ambiente des Museums. Und mit ellen Sonderausstellung Tierschmug- Anlässe, die auf erfrischende Art und «Unter dem Finnwal» wurde eine neue gel im November. Die Ausstellung Weise Naturthemen vermitteln und ein Veranstaltungsreihe geschaffen. zeigt Objekte, die am Schweizer Zoll heterogenes Publikum ins Haus locken. konfisziert wurden, und erzählt, wie Dies unter dem Veranstaltungslabel Ein etwas anderer Geschäftsbericht Schmuggler ihre Ware zu verstecken «Hilfe, es lebt!». Der grosse Publikums- Das Naturhistorische Museum beauf- versuchen. erfolg schlechthin war wiederum die tragte die Macher von «Experiment Das Geschenk des Museums «Bar der toten Tiere». Über 5 000 Gäste Schneuwly», statt eines langweiligen vereins, ein raumfüllendes Lebensbild frequentierten an den ersten sieben Geschäftsberichts, den niemand liest, des Plateosauriers von Frick, fand Abenden im Herbst die Bar. einen Kurzfilm zu schaffen. So ent- grossen Anklang. Es wurde nach den Weitere Veranstaltungen verliefen stand der humorige Videoclip «Büsu» neusten wissenschaftlichen Erkennt- ebenfalls äusserst erfolgreich: An der mit Matto Kämpf in der Hauptrolle. nissen zu Fauna und Klima der späten Museumsnacht entdeckten die über Trias-Zeit entwickelt. 7 000 Gäste das Haus mit Taschenlam- pen, was eine ganz besondere Atmo- sphäre erzeugte. Die zweite Ausgabe des «Mad Scientist Festival» stiess unter anderem mit einer Schaben-Installation tier-ethische Diskussionen an. Die 15 Ausgaben von «Winterbergs Überstun- de» waren wiederum sehr gut besucht. 23
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Stiftungen Erfolge und Erneuerungen Zur Förderung von Kultur und Wissenschaft führt die Burgergemeinde Bern die Kulturstiftung, die Albrecht von Haller-Stiftung sowie die Paul Klee-Stiftung. Letztere wurde in die «Museumsstiftung für Kunst der Burgergemeinde Bern» um benannt und mit einem erweiterten Zweck ausgestattet. Paul Klee-Stiftung Albrecht von Haller-Stiftung Der Stiftungsrat hat sich mit den An- Die finanziellen Im Rahmen ihrer strategischen Positi- passungen als Folge der Zusammen- onierung hat sich die Stiftung intensiv Möglichkeiten der neuen führung von Zentrum Paul Klee und mit der Zukunft der von ihr getragenen Kunstmuseum Bern auseinanderge- Stiftung werden Datenbank zu Albrecht von Haller und setzt. Es wurde beschlossen, per 2016 der Oekonomischen Gesellschaft Bern die «Paul Klee-Stiftung der Burger- in dem Masse erhöht, («Haller- / OeG-Datenbank») beschäf- gemeinde Bern» in «Museumsstiftung damit das Kunst tigt. Ein extern erstelltes Gutachten für Kunst der Burgergemeinde Bern» empfiehlt die Umwandlung der beste- museum in ungefähr henden Datenbank in eine moderne, umzuwandeln und deren Zweck auf das Kunstmuseum Bern und das Creaviva gleichem Umfang im Netz zugängliche Daten- und Editi- auszudehnen. Bisher hatte die Burger- onsplattform. Diese ermöglicht neben wie bisher gefördert dem Ausbau und der langfristigen gemeinde das Kunstmuseum direkt unterstützt. Die finanziellen Möglichkei- werden kann. Sicherung der Haller- / OeG-Datenbank ten der neuen Stiftung werden nun in auch die Integration von Datenbestän- dem Masse erhöht, damit das Kunst den inhaltlich verwandter Projekte. Die Paul Klee-Stiftung bewilligte im museum in ungefähr gleichem Umfang Der Stiftungsrat hat die Gesuche letzten Jahr ihres Bestehens unter an- wie bisher gefördert werden kann. um finanzielle Unterstützung des derem einen Beitrag an die Ausstellung Die Ausstellung «Klee & Kandinsky», Projekts «Erschliessung der Moose in «Klee und die Surrealisten», welche im an welche die Paul Klee-Stiftung einen Hallers botanischen Werken und in November 2016 starten soll. Zudem Beitrag geleistet hatte, erfreute sich seinem Herbarium» sowie um Koope- unterstützt die Stiftung die digitale grosser Resonanz. Sowohl Medien als ration der Universität Fribourg mit Plattform «Zwitschermaschine». Diese auch Fachleute zeigten sich enthusias- der Haller- / OeG-Datenbank positiv bezweckt, neue Forschungsergebnisse tisch, das Publikum war begeistert. Zur beantwortet. oder noch nicht erschlossenes Quellen- Sammlungsausstellung «Klee in Bern» material zugänglich zu machen. wurde die Begleitpublikation «Mit Klee durch Bern» realisiert. Diese wurde von Kulturstiftung der Stiftung unterstützt und verkaufte Der Stiftungsrat kam nach einer Über- sich in grosser Zahl. Vollständig von der prüfung zum Schluss, dass der be burgerlichen Stiftung finanziert wurde stehende Stiftungszweck zu einengend die Publikation «Hinterglas-Gemälde», ist. So wurde eine Zweckerweiterung welche im Juni erschien. beschlossen mit dem Ziel, die Förder- tätigkeit der Kulturstiftung besser von der regulären Förderpraxis der Burger- gemeinde Bern abzugrenzen. Zwar wurden verschiedene Gesuche geprüft, doch entsprachen sie allesamt nicht den Anforderungen der Stiftung. 25
Berner GenerationenHaus Das gemeinsame Ostereierfärben war einer von vielen altersübergreifenden Anlässen. Feste, Freude, Verbundenheit Das Berner GenerationenHaus hat einen schwungvollen Start hingelegt: Bereits in seinem ersten Betriebsjahr begeisterte das Begegnungs- und Kulturzentrum im Burgerspital Jung und Alt. Die Begegnung der Generationen fand statt, die kulturellen Veranstaltungen waren gut besucht, die Dienstleistungen wurden rege genutzt. Ein Höhepunkt war das Spittelfest Mitte Juni. Würdig eingeweiht Spittelmärit, ein Breakdance-Workshop in der CaféBar statt. Liebhaberinnen Ende 2014 hatte das renovierte Burger und ein Mini-Kurzfilmfestival. Als und Liebhaber der Kammermusik hat- spital seine Türen und Tore geöffnet. Höhepunkt auf der Hauptbühne im Hof ten ab Oktober Gelegenheit, Studie So richtig gefeiert wurde diese Er erwiesen sich die Live-Konzerte von rende und Dozierende der Hochschule öffnung im Rahmen des einwöchigen Fiji!, Traktorkestar und Eldorado FM. Am der Künste Bern (HKB) im Rahmen der «Spittelfests» Mitte Juni. Die Berner Sonntag fand in der Spittelkapelle der Konzertreihe «Halt auf Verlangen» in Bevölkerung kam in Scharen und erste Gottesdienst nach der Renovation der Spittelkapelle zu hören. Von August sorgte für eine grossartige Stimmung. des Burgerspitals samt Taufe eines bis Oktober gastierte die «Swiss Press Das Fest war vor allem Bühne für das Neugeborenen statt. Photo 15» im GenerationenHaus. Das Berner GenerationenHaus und seine fotojournalistische Schaffen in der zwei Dutzend Partnerinstitutionen. Bei C’est Jeudredi! Schweiz stiess auf reges Interesse. fast 150 Einzelanlässen kamen Alt und Das Berner GenerationenHaus ist als Jung voll auf ihre Kosten. Für grosse Begegnungs- und Kulturzentrum aus- Momente sorgten etwa die Gurten gelegt. Entsprechend sind kulturelle eisenbahn im Kleinformat, der vielfältige Veranstaltungen und generationenver- bindende Projekte zentrale Bestand teile des Hauses. Mit «Jeudredi» fanden im Sommer und Herbst jeden Donners- tagabend Konzerte und Lesungen im Innenhof des Burgerspitals respektive 26
Berner GenerationenHaus Die «Generation 2.0» erklärt den Umgang mit Smartphones und mehr. Jugendliche erklären die Neuen Medien Ein schöner Erfolg war das Generati onenprojekt «Generation 2.0 erklärt Neue Medien», eine Zusammenarbeit zwischen dem Berner Generationen Haus, Pro Senectute Bern, dem Check- point Stadt Bern und der Jugend- Job-Börse Bern (JJBB). Jugendliche berieten interessierte Bernerinnen und Berner zu konkreten Anwendungs fragen von Smartphones und Co. Auf- grund der grossen Nachfrage wurden Auch die Kleinsten nahmen am Spittelfest teil. kurzfristig drei weitere Veranstaltungen organisiert. Das Projekt wird 2016 weitergeführt. Das erste generationenübergrei- Ein Esel im Burgerspital Innenhof wird zur Arena fende Projekt war am Ostersamstag die Anfang Dezember hiess es im Berner Die Veranstaltungen im Burgerspital Ostereiersuche mit anschliessendem GenerationenHaus: «Dr Samichlous stiessen bei der Bevölkerung, aber «Eiertütsche» im Innenhof des Burger- chunnt!» Begleitet von Schmutzli und auch bei den Medien, auf grosses Inte- spitals gewesen. Bereits am Mittwoch Esel, besuchte der Samichlaus das resse. Die enorme Nachfrage nach öf- davor hatte im Rahmen der Ferien- und Burgerspital und öffnete seinen grossen fentlichen Führungen (rund 300) konnte Freizeitaktion «Fäger» ein Ostereier Sack für alle Kinder, die ihn besuchten. nur durch ein erweitertes Angebot mit färben für Kinder zusammen mit Senio- Bis Weihnachten fand im Berner Gene- freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mit- rinnen und Senioren stattgefunden. rationenHaus ein abwechslungsreiches arbeitern gedeckt werden. Nationale Adventsprogramm statt. Aufmerksamkeit erlangte das Berner Auch der interessante Angebots- GenerationenHaus Mitte September: Mix mit umfangreichen Dienstleistun- Ab den frühen Morgenstunden sen- gen in den Bereichen Beratung, Pflege, dete SRF live aus dem Burgerspital. Im soziale Sicherheit und Zusammen «Wahl-Lokal» wurden den ganzen Tag leben fand eine breite Nachfrage. Die über Gäste aus Politik und Kultur emp- Tagungsräume waren gut besucht. fangen, um Themen wie Altersvorsorge und Rentenreform zu diskutieren. In den frühen Abendstunden folgte eine «Wahl-Arena» im Spittelinnenhof. 27
Burgerrecht Grosse Familie, wichtige Unterstützung Einburgerungen, Sozialhilfe, Ausbildungsbeiträge und Studiendarlehen, burgerliche Wappen – die Aufgaben der Burgerkommission sind vielfältig. Insgesamt 63 Personen wurde das Burgerrecht erteilt, das sind deutlich mehr als im Vorjahr. Aufnahme in die Burgerfamilie Zwei bewilligte Gesuche, Die burgerlichen Stimmberechtigten Die Kommission 17 neue Wappen haben in 27 Einburgerungsgeschäften Die Burgerkommission hat ihre Regle- 63 Personen das Burgerrecht erteilt. Im hat mehreren Personen mente über Ausbildungsbeiträge und Vorjahr waren es 46 Personen gewe- wirtschaftliche Hilfe Studiendarlehen überarbeitet und sen. Obwohl weiterhin ein Grossteil der den neuen Ausbildungsmöglichkeiten Gesuche von burgernahen Personen gewährt sowie angepasst. Im Berichtsjahr wurden zwei gestellt wird, ersuchen immer wieder Integrationsangebote Gesuche um Ausbildungsbeiträge und auch Einzelpersonen und Familien um ein Gesuch für ein Studiendarlehen Einburgerung, die keinerlei familiären und Testarbeitsplätze eingereicht. Ein Darlehen und ein Aus- Bezug zur Burgergemeinde aufweisen. vermittelt. bildungsbeitrag wurden gewährt. Ihre Motivation liegt oft darin, sich Ausserdem nahm die Burgerkom- jenseits der parteipolitischen Lager für mission 17 neue Wappen ins Wappen- anderweitige Perspektiven zur beruf- Bern engagieren zu wollen. register der Burgergemeinde Bern auf. lichen Integration eröffnet. Fachlich unterstützt und begleitet wurde die Perspektiven eröffnen Burgerkommission dabei von ihrer Die Burgerkommission ist zuständig Almosnerin sowie vom Burgerlichen für die Sozialhilfe der Burgerinnen und Sozialzentrum. Zur Klärung der Frage, Burger, die keiner Gesellschaft oder ob Sozialhilfeleistungen missbräuchlich Zunft angehören. So hat die Kommis bezogen wurden, hat die Burger sion mehreren Personen wirtschaftliche kommission in zwei Fällen die Sozial Hilfe gewährt, Integrationsangebote inspektion beigezogen. und Testarbeitsplätze vermittelt oder Die Burgerkommission hatte sich vermehrt auch mit der Frage zu beschäf- tigen, ob und wie Burgerinnen und Burger unterstützt werden können, die nach langjährigen Aufenthalten im Aus- land oder in anderen Kantonen ihren Lebensabend in einer bernischen Alters- institution verbringen möchten. 28
Domänenverwaltung Grosses Portfolio, grosse Verantwortung Das Immobilienportefeuille der Domänenverwaltung setzte sich Ende Jahr aus 2 314 ietobjekten in 170 Mietliegenschaften, 676 Baurechten, 38 Landwirtschaftsbetrieben M und 14 Forstliegenschaften sowie der Bewirtschaftung der St. Petersinsel und des Burgerspitals in Bern zusammen. Die Erträge aus der Domänenverwaltung dienen der Burgergemeinde Bern zur Erfüllung ihrer Aufgaben zugunsten der Allgemeinheit. Baustart im Kiental Wetterkapriolen auf der Ende Oktober wurde auf einer Bau- St. Petersinsel rechtsparzelle der Burgergemeinde an Auf der St. Petersinsel mussten vom der Wölflistrasse der neue städtische 7. bis 15. Mai das Restaurant und das Entsorgungshof Schermen eröffnet. Hotel wegen Hochwasser geschlossen Die Hightech-Anlage ist nach dem werden. Die Insel war während Tagen «Drive-in»-Prinzip aufgebaut. Im August von der Aussenwelt abgeschnitten, begannen in Muri die Bauarbeiten für Inselgäste mussten mit dem Taxiboot den neuen Campus der International nach Erlach geschifft werden. Nach School of Berne. Das Land gehört der der Nässe kam die Trockenheit und Burgergemeinde Bern und wird im veranlasste die Burgergemeinde dazu, Baurecht abgegeben. Ebenfalls im ab Mitte Juli ein Feuerverbot über August erfolgte der Spatenstich zum die St. Petersinsel zu verhängen. Ende Bau des Wasserkraftwerks Spiggen- September wurden die neue Signaletik bach im Kiental. Die Burgergemeinde und die zusätzlichen Informationstafeln als Landbesitzerin ist zu 47 % am an den drei Ankunftsorten der Insel und Projekt beteiligt. Der produzierte Strom auf dem Wegnetz installiert. soll ab 2017 etwa 2 200 Haushalte versorgen. Betriebe zusammengelegt Sunnebode in Worb, Visualisierung eines Weil der Pächter auf dem Breitenacker- Einzug im erweiterten Sportzentrum weiteren künftigen Projekts gut in Kehrsatz seinen Betrieb infolge Nach zweijähriger Bauzeit zogen im Pensionierung abgeben musste, wurde Sommer die Nutzer im erweiterten Zen- In Kehrsatz entsteht ab 2016 auf Land dieser mit dem Lindenhofgut in Belp trum für Sport und Sportwissenschaft der Burgergemeinde Bern das neue zusammengelegt. Der neue Betrieb im Berner Neufeld ein. In Spiez wird die Quartier «Im Breitenacker». Ab Juni umfasst nun 28 Hektaren Land. Im Landi Niesen auf einer burgerlichen wurden die von Baumassnahmen be- Betriebszentrum auf dem Breitenacker- Baurechtsparzelle bis im Sommer 2016 troffenen Teile des Areals vom Archäo- gut wurde das Wohnhaus umfassend eine grössere Verkaufsstelle realisieren. logischen Dienst des Kantons Bern saniert. Gleich auf vier Landwirtschafts- in einer ersten Etappe untersucht. betrieben fand auf Ende Jahr ein Gene- Ebenfalls im Juni bewilligte das rationenwechsel statt: auf dem Neu- burgerliche Stimmvolk einen Ver- weidgut (Rosshäusern), dem Neuhofgut pflichtungskredit von 2,2 Millionen (Bern / Riedbach), dem Hintermärchli- Franken für die Totalsanierung der gengut (Allmendingen) und auf dem schützenswerten Liegenschaft Tavel- Alpbetrieb Gornere / Kohlere (Kiental). weg 8 in Muri. In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Kantons Bern entstehen bis Herbst 2016 zwei einzig- artige und stilvolle Mietwohnungen. 29
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