Neue Aspekte der peripheren Nervenstimulation
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Neue Aspekte der peripheren Nervenstimulation Univ. Prof. Dr. Rudolf Likar, MSc Vorstand der Abteilung für Anästhesiologie, allgemeine Intensivmedizin, Notfallmedizin, interdisziplinäre Schmerztherapie und Palliativmedizin Klinikum Klagenfurt am Wörthersee LKH Wolfsberg Lehrabteilung der Medizinischen Universität Graz, Innsbruck, Wien Lehrstuhl für Palliativmedizin SFU
Conflict of Interest: Vortragshonorare und Advisory Boards Wissenschaftsunterstützungen Grünenthal, Gerot Lannacher, Gebro-Pharma, CSC-Pharma, Böhringer Ingelheim, Sintetico, Reckitt Benkiser, Indivior, Fresenius
H.-N. M., geboren 1979/Januar 2021 Ambulanzbesuch: 28.01.2021 Anamnese: Die Patientin ist im Jahr 2011 auf einen Nagel getreten und hat sich dabei eine Infektion und eine Nervenverletzung im Bereich der linken Fußsohle zugezogen. In der Folge wurden mehrere Operationen und Revisionsoperationen und letztendlich ein Axogen Nerveninterponat erforderlich, Z.n. Neurolyse und Rekonstruktion des N. plant. med. li.
H.-N. M., geboren 1979/Januar 2021 Verlauf: Die Patientin gibt derzeit VAS 7 an. Schmerzqualität: stechend und brennend und zwar im Bereich des linken Oberschenkels medial vor allem aber links am medialen Fußrand. Hier zeigt sich medial an der Fußsohle eine starke Vernarbung, lateral davon bestehen keine wesentlichen Schmerzen, medial davon heftigste Schmerzen und eine Berührungsempfindlichkeit eher dem Nervus tibialis(saphenus) entsprechend. Die Schmerzen erstrecken sich bis in Höhe des Innenknöchels. Im Bereich der Zehen und der Fußballen gibt die Patientin ein bamstiges Gefühl an.
H.-N. M., geboren 1979/Februar 2021 15.02.2021 Neurochirurgie Diagnosen: Chronisches Schmerzsyndrom mit liegendem Impulsgeber disloziert im linken Oberschenkel medialseitig Status post Nervus plantaris Freilegung 2012 Status post Nerventransfer in Graz im Bereich des Nervus plantaris 2014 Status post Implantation von zwei 8 poligen Sonden im Bereich des Nervus ischiadicus dorsalseitig Oberschenkel links mit Impulsgeberimplantationen links gluteal und im Weiteren links präabdominell und im Weiteren links Oberschenkel medialseitig Letztendlich wurde der Patientin ein peripherer Nervenstimulator am Nervus ischiadicus links implantiert. Der Impulsgeber war ursprünglich am Bauch, dann am Gesäß, mittlerweile ist er medial am Oberschenkel links implantiert, wo er jedoch nach distal wandert. Anfangs hatte ihr dieser Nervenstimulator eine gewisse Verbesserung gebracht, sie war aber nie richtig zufrieden von Seiten der Schmerzsituation, mit jeder Revisionsoperation des Impulsgebers wurde die Schmerzsituation schlechter.
Eine Nervenleitfähigkeitsmessung von Jänner 2014 ergab eine neuropathische Schmerzsymptomatik, der neurophysiologische Befund war unauffällig.
H.-N. M., geboren 1979/Januar 2021 Derzeitige Therapie: Lyrica 150-150-225 mg. Trittico 75 mg 0-0-0-2/3. Cymbalta 60 mg 1-0-0. Sowie als Schilddrüsenmedikation Thyrex und Novothyral.
H.-N. M., geboren 1979/Januar 2021 Therapievorschlag: Dronabinol Tropfen 3 x 3. Bei unzureichender Wirkung und guter Verträglichkeit Steigerung auf 3 x 3 Tropfen, dann max. 3 x 12 Tropfen. Weitere Therapiemöglichkeiten???
H.-N. M., geboren 1979/Februar 2021 Ambulanzbericht 03.02.2021 Bei der Patientin wird heute eine N.tibialis Blockade links durchgeführt. Es wird 10 ml Naropin 0,2 %ig injiziert. Es wird mit Nervenstimulator genau eine Plantarflexion ausgelöst. Die Patientin hat im Bereich des Schmerzareals im Plantarbereich dann keine Schmerzen, ist schmerzfrei. Das heißt das ist eine Indikation für eine Implantation einer Bioness-Sonde ultraschallgezielt am tibialen Anteil des distalen N. ischiadicus.
H.-N. M., geboren 1979/Februar 2021 Ambulanzbericht 07.04.2021: Bei der Patientin wird heute im Bereich des linken Fußes, im Bereich der Nervus tibialis, eine Bioness-Sonde eingebaut. Es wird der Nerv aufgesucht, ultraschallgezielt markiert, dann die Bioness-Sonde praktisch positioniert und diese dann im linken Fußbereich dann stimuliert. Die Patientin kommt dann postoperativ zur Überwachung auf die Tagesklinik und das weitere Procedere ist dann vom Erfolg abhängig.
H.-N. M., geboren 1979/Februar 2021 Ambulanzbericht 21.04.2021: Die Patientin kommt zur Kontrolle nach Implantation eines peripheren Nervenstimulators am linken Unterschenkel, Nervus tibialis. Sie berichtet, dass es zu einer guten Schmerzreduktion gekommen ist und ist ausgesprochen zufrieden mit der Situation. 1 Naht wird am linken Unterschenkel entfernt, blande Wundverhältnisse. NRS 1-2 Beeinträchtigt ist die Patientin massiv durch den Impulsgeber am linken Oberschenkel, der mittlerweile ans mittlere Drittel medialseitig verrutscht ist und hier beim Gehen ständig reibt und sehr schmerzhaft ist. Diesbezüglich wird sofort NCH Kontakt aufgenommen und die Verlagerung des Impulsgeber geplant. Kontrolle mit der Bioness Sonde in 3 Monaten terminsiert. Am 19.5 Revision des Impulsgeber und plastische Straffung
Ambulanzbericht vom 21.07.2021 Die Patientin ist ausgesprochen zufrieden, die Schmerzen im Bereich der linken unteren Extremität treten nur noch etwa alle 2 Wochen auf in einer Intensität von VAS 3-4. Sie bemerkt eine massive Steigerung ihrer Lebensqualität. Das alte System am linken Oberschenkel wurde ausgebaut. Die Patientin hat insgesamt 4 Operationen, auch aufgrund einer Infektion, benötigt. Heute noch Gespräch mit dem Techniker.
Patient Th.B.; weiblich, 54a Diagnose: Chron. Cheiralgia paraesthetica rechts bei Z.n. mehrfacher CTS-OP und plastischer Rekonstruktion mit therapieresistenten neuropathischen Schmerzen im Ramus superficialis des N. radialis rechts
Patient Th.B.; weiblich, 54a 10.02.2017: Neurologe: CTS bds bei Gefühlsstörung im Bereich des 2. - 4. Fingers bds. 22.02.2017: Dekompression N. medianus dext. und Spaltung des I. Strecksehnenfaches rechts bei Tendovaginitis de Quervain dext. 21.03.2017 V.a. Belastungsreaktion mit Schlaflosigkeit bei Schmerz seit ca.1 Monat bei Z.n. Op 18.04.2017: Tendolyse und Nervenadaption: Z.n. Spaltung des I.Strecksehnenfaches mit Ausgedehnter Narbenplattenbildung und mit sekundärer Ruptur des Ramus superficialis n radialis Im 11.2017: Handchir Ibk: weitere OP 24.10.2018: Vorstellung an der Schmerzambulanz: Mb. Sudeck HDG rechts --> topische Therapie: Versatis, Qutenza dann p.o.: Transte 35,5µg/h, Saroten, Lyrika, Ergotherapie, Spiegeltherapie, TENS, Psychiatrische TA im 12.2018: Plastische –OP in IBK: Neuromentfernung am Ramussuperficialis n. rad. 18.03.2021:diagnostische US -gez. Blockade d. Nervus radialis re (+) 11.09.2019: US-gez. RF Denerv. des Ramus superficialis des Nervus radialis re. 17.07.2020: Stimrouter-Implantation an den N. radialis prox. UA rechts
Patient Th.B.; weiblich, 54a Verlauf: ➢ Stimrouter wirkt gut im Daumen - und Zeigefingerbereich ➢ Rest-Schmerzgebiet über den MCP -Bereich 3+4 besteht weiterhin. ➢ Heutige Medikation reduziert mit Hydal 1,3mg b. Bed in der Nacht bei max. Schmerzspitze, ansonsten beruhigt der Stimrouter die "Schmerzspitze“ ➢ Pat. will das „Gerät“ nicht missen (22.03.2021)
Patient Pf.M.; weiblich,29a Diagnose: Chron. Schmerzsyndrom Handgelenk li. bei CIND (=Carpal Instability Non-Dissociative) mit therapieresistenter Neuropathie des N. ulnaris links nach operativer Denervierung des Ramus dorsalis ulnaris li.
Patient Pf.M.; weiblich, 29a Schmerzen im Handgelenk seit 2008 Erstes MRT vom Handgelenk 2012: oB bei klinischem Verdacht Synovisitis 2015:Compressio nervi mediani incipiens sin. der elektroneurographische Befund ist vereinbar mit einem incipienten sensiblen Carpaltunnelsyndrom links. 10.02.2016:Rezidivierende Parästhesien im Bereich der linken OE ätiologisch derzeit nicht eindeutig zuordenbar, HWS-MRT:oB 02.09.2016: zur Iontophorese an die Schmerzamb. geschickt über die Physiotherapie mit der Diagnose: Mb. Sudeck ISB kont. mit Naropin SS vor der Ergotherapie, keine klassische CRPS Zeichen,Neuropathie des N. ulnaris, im MRT: chron. entzündliche Veränderungen im carpoulnar Gel.
Patient Pf.M.; weiblich, Operationen: 25.05.2016 OP bei CIND HDG li in IBK: arthroskopisches Shrinking 11.01.2017: 2.Arthroskopie HDG li IBK mit Denervierung des Ramus dorsalis des N. ulnaris und postoperative Mobilisierung mit axilläreren Schmerzkath., Hydal, Cymbalta, Trittico, Novalgin, Seractil.
Patient Pf.M.; weiblich, 2018: Wieder in der Schmerzamb. Mit chron. Schmerzen im HDG li bei laufender Ergotherapie , mit Hydal, Cymbalta, Lyrika: Lasertherapie, Verhaltentherapie, Vitatec,… 2019: Invasive Schmerztherapie: 1.US-gez. Ulnaris Blockade li, 2.US-gez gepulste Radiofequenz des N. ulnaris li Jänner 2021: diagnostische US -gez. Blockaden des N. ulnaris und radialis li 24.02.2021: Stimrouter Implantation in LA am N. ulnaris links
Patient Pf.M.; weiblich Verlauf: ➢ Ideale Ausbreitung der stimulativen Parästhesien im Ulnarisbereich ➢ Revision (STIMROUTE R -Ende Verlagerung) am 22.04.21 aufgrund von einem kleinen Schmerzare ale (1x1cm) subcutan im Verlauf der proximalen Stimroutersonde ➢ Problembereich: der radiale Teil des Schmerzareal am HDG wird nicht errreicht . Daher zusätzlich: dzt. Palexia 50mg 1x1 ➢ Stimuliert täglich bis zu 8h, würde „das Gerät“ nicht mehr hergeben (Aussage vom 1.09.2021)
StimRouter Neuromodulation System Minimally-invasive implant designed to treat chronic pain of peripheral nerve origin, below the cranial facial region. The minimally-invasive lead implant procedure is performed under local anesthesia through a small incision. Powered externally through the skin to stimulate the target peripheral nerve with a small, focal electrical field - interrupting the pain signal to alleviate pain. Puts patients in control of their pain with a handheld, wireless Patient Programmer.
StimRouter-System Komponenten Externer Pulse Transmitter (EPT) überträgt E-Feld Stimulation Wird nach Stimulation abgenommen und über Nacht aufgeladen Gel Elektrode wird alle 2-5 Tage erneuert
Bis zu 8 verschiedene Programme im Patienten- Gerät einstellbar
Case report A 47 year old female patient presented with refractory CRPS I following a blunt trauma to her right forearm. As interventional treatment in the form of local anesthetics (Anesthesia of peripheral branches of radial nerve) and combined infusions of ketamine/lidocaine failed to provide any significant relief she opted for WPNS treatment. Based on the topographic distribution, two electrodes (Stimwave Leads: FR4A-RCV-A0 with tines, Generation 1 and FR4A-RCV-B0 with tines, Generation 1), were placed along the course of radial and median nerves under ultrasonography monitoring and guided by intraoperative stimulation. This procedure did not involve implantation of extension cables or the power source. At a frequency of 60 Hz and 300 μs the stimulation induced paresthesia along the distribution of the nerves. Herschkowitz D. Kubias J. Wireless peripheral nerve stimulation for complex regional pain syndrome type I of the upper extremity: a case illustration introducing a novel technology. Scand J Pain. 2018 Jul 26;18(3):555-560.
Therapeutic relief was observed with high frequency (HF) stimulation (HF 10 kHz/32 μs, 2.0 mA) reducing her pain from a visual analogue scale (VAS) score of 7-4 postoperatively. Three HF stimulations programs were provided at the time of discharge, as she improved in her sensory impairment to touch, pressure and temperature at her first follow up visit. At 5-months she was able to drive, did not require opioids and allodynia disappeared. Conclusions In a case with difficult CRPS I involving upper extremity, a minimally invasive WPNS of radial and median nerves provided good symptomatic relief. The procedure was tolerated well and both electrodes remained in place without any adverse events. Implications In view of the very limited options currently available to manage CRPS, WPNS can be a promising therapeutic modality. Herschkowitz D. Kubias J. Wireless peripheral nerve stimulation for complex regional pain syndrome type I of the upper extremity: a case illustration introducing a novel technology. Scand J Pain. 2018 Jul 26;18(3):555-560.
Abstract Peripheral neuropathic pain (PNP) and complex regional pain syndrome (CRPS) can be effectively treated with peripheral nerve stimulation. In this clinical trial report, effectiveness of novel, miniature, wirelessly controlled microstimulator of tibial nerve in PNP and CRPS was evaluated. In this pilot study the average preoperative visual analog scale (VAS) score in six patients was 7.5, with 1, 3 and 6 months: 2.6 (p=0.03), 1.6 (p=0.03), and 1.3 (p=0.02), respectively. The mean average score in the six patients a week preceding the baseline visit was 7.96, preceding the 1, 3 and 6 month visits: 3.32 (p=0.043), 3.65 (p=0.045), and 2.49 (p=0.002), respectively. The average short-form McGill pain score before surgery was 23.8, and after 1, and 6 months it was 11.0 (p=0.45), 6.3 (p=0.043), and 4.5 (p=0.01), respectively. Applied therapy caused a reduction of pain immediately after its application and clinical improvement was sustained on a similar level in all patients for six months. No complications of the treatment were observed. Intermittent tibial nerve stimulation by using a novel, miniature, wirelessly controlled device can be effective and feasible in PNP and CRPS. It is a safe, minimally invasive, and convenient neuromodulative method. Sokal P. Harat M. Zielinski P. et al. Tibial nerve stimulation with a miniature, wireless stimulator in chronic peripheral neur pain. Journal of Pain Research 2017:10 613-619.
Characteristics of patient N=6 Sokal P. Harat M. Zielinski P. et al. Tibial nerve stimulation with a miniature, wireless stimulator in chronic peripheral neur pain. Journal of Pain Research 2017:10 613-619.
Parameters and duration of stimulation Sokal P. Harat M. Zielinski P. et al. Tibial nerve stimulation with a miniature, wireless stimulator in chronic peripheral neur pain. Journal of Pain Research 2017:10 613-619.
Results in VAS scale in control visits p=0.0023 using ANOVA Friedman test. Abbreviations: ANOVA, analysis of variance; VAS, visual analog scale. Sokal P. Harat M. Zielinski P. et al. Tibial nerve stimulation with a miniature, wireless stimulator in chronic peripheral neur pain. Journal of Pain Research 2017:10 613-619.
Mean averages of 21 measurements of VAS taken three times a day during a week according to patients’ diaries preceding control visit before surgery, after 1 month, after 3 months, and after 6 months in the treated leg Abbreviation: VAS, visual analog scale. Sokal P. Harat M. Zielinski P. et al. Tibial nerve stimulation with a miniature, wireless stimulator in chronic peripheral neur pain. Journal of Pain Research 2017:10 613-619.
Results in mean VAS during the week preceding the controlled visit (p=0.0003) in ANOVA Friedman test. Note: Statistical significance observed after 1 month; after 3 months, p=0.03; and after 6 months, p=0.02 in Dunn’s multiple comparison. Abbreviations: ANOVA, analysis of variance; VAS, visual analog scale. Sokal P. Harat M. Zielinski P. et al. Tibial nerve stimulation with a miniature, wireless stimulator in chronic peripheral neur pain. Journal of Pain Research 2017:10 613-619.
Targeted Peripheral Nerves Arm Ulnar Median Radial Axillary Suprascapular Trunk Ilioinguinal Intercostal Pudendal Iliohypogastric Coccygea Genitofemoral Superior Cluneal Leg Saphenous Tibial Femoral Femoral Cutaneous Sural
Common Clinical Applications Failed surgery pain – CRPS knee, hip, back Nerve compression, Back pain injury or trauma Post-stroke shoulder Spinal cord injury pain pain Foot/neuroma Post-amputation pain pain
DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
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