Neues aus der Juristischen Fakultät Jahresrückblick 2015 - HHU
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Neues aus der Juristischen Fakultät Jahresrückblick 2015 Absolventenehrung 2011 1 Grußwort des Dekans VIII. Düsseldorf Pre Moot Rounds Deutsch-Israelisches Austauschseminar im Mai 2015 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde unserer Fakultät, Freundeskreis-Delegation besucht das Landgericht Podiumsdiskussion "Wie geht es weiter mit der Energiewende?“ ich freue mich, Ihnen unseren Rundbrief 2015 vorstellen zu können, der Ihnen nochmals einen Überblick über alle wichtigen Ereignisse an unserer Fakultät aus Spielbericht: Fußballspiel gegen Köln dem vergangenen Jahr gewährt. Akademische Feier und Sommerfest Es grüßt Sie ganz herzlich Sommergrillen der Deutsch-Französischen Gemeinschaft Düsseldorf e.V. Ihr Sechstes duales anwaltsorientiertes Praktikumsprogramm 10 Jahre DFS - Jubiläumsfeier und Diplomverleihung in Cergy-Pontoise Karsten Altenhain Absolventenfeier LL.M. Gewerblicher Rechtsschutz Dekan Abschlussfeier Masterstudiengang LL.M Medizinrecht Berlin-Exkursion des Freundeskreises der Juristischen Fakultät 2 Personalia Dr. Paul-Otto Faßbender mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet 4 Interview mit Frau Prof. Dr. Kreuter-Kirchhof Neuer Prodekan: -Professor Dr. Lothar Michael Ernennung von PD Dr. Michael Beurskens zum Universitätsprofessor 5 Internationales Ernennung von Frau Professorin Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof Antrittsvorlesung von Professorin Dr. Katharina Hilbig-Lugani Abschiedsvorlesung von Professor Dr. Dieter Gieseler 6 Bericht des Fachschaftsrates Professor Dr. Martin Morlok zum Vorsitzenden der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer gewählt Professor Dr. Klaus-Dieter Drüen hat den Ruf an die LMU München 7 iQu angenommen 3 Aus der Fakultät und den Instituten 8 Freundeskreis Der Deutsch-Französische Studienkurs besuchte das LG Düsseldorf Düsseldorfer Jessup Moot Court Team bei nationalen Vorrunden in Heidelberg
9 Veranstaltungen 4. Abendsymposium des ISR Forum Unternehmensrecht am 9. März 2015 14. Düsseldorfer Patentrechtstage Forum Versicherungsrecht am 26. März 2015 10. Gesprächskreis Kartellrecht 5. Abendsymposium des ISR 5. Düsseldorfer Verkehrsrechtsforum Forum Versicherungsrecht am 23. Juni 2015 6. Abendsymposium des ISR Forum Unternehmensrecht am 8. Juli 2015 Europäisches Recht in Düsseldorf: Die 11th Summer School on European Business Law 2015 – Ein Rückblick Forum Versicherungsrecht am 8. September 2015 2. Jahrestagung des Instituts für Insolvenz- und Sanierungsrecht 8. Düsseldorfer Versicherungsrechtstag Forum Versicherungsrecht am 9. Dezember 2015 10 Promotionen 2
2 Personalia Dr. Paul-Otto Faßbender mit der Dr. Paul-Otto Faßbender bedankte sich für die Verlei- Ehrendoktorwürde ausgezeichnet hung des doctoris iuris honoris causa: "Eine qualifizier- te, internationale und zugleich praxisorientierte Ausbil- dung junger Studierender ist mehr denn je von beson- derer Wichtigkeit. Zur Erreichung dieses Ziels möchte ich mit meinen Möglichkeiten die Heinrich-Heine- Universität unterstützen." Paul-Otto Faßbender wurde 1946 in Düsseldorf gebo- ren und studierte ab 1967 Rechtswissenschaften zu- nächst an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg dann an der Universität zu Köln sowie der Ruhr-Universität Bochum. 1982 wurde er an der Ruhr-Universität Bo- chum mit der Arbeit "Betriebliche Altersversorgung und Versorgungsausgleich, dargestellt am Beispiel der Behandlung von Anwartschaften aus dem Bereich der Privatversicherung im Versorgungsausgleich" zum Dr. Die Juristische Fakultät der Heinrich-Heine-Universität iur. promoviert. Er war 1977 bis 1982 Mitglied des hat am 3. Februar 2015 Dr. Paul-Otto Faßbender, Vor- Vorstandes des Familienunternehmens ARAG Allgemei- standsvorsitzender der ARAG SE, die Ehrendoktorwür- ne Rechtsschutz-Versicherungs-AG, heute ARAG SE, de verliehen. Faßbender wird für sein langjähriges En- und übernahm in der Folgezeit verschiedene Verwal- gagement - insbesondere auch bei Bleibeverhandlungen tungs- und Aufsichtsratsmandate innerhalb der Versi- - und für ideelle und finanzielle Förderung des Instituts cherungsgruppe. Seit 1998 ist er Mehrheitsaktionär der für Versicherungsrecht sowie für seine Verdienste um ARAG Holding SE (vormals ARAG AG), eine von zwei die Förderung der Nachwuchswissenschaftlerinnen und Gesellschafterinnen der ARAG SE als operativer Füh- -wissenschaftler geehrt. rungsholding des ARAG-Konzerns. Den Vorsitz im Vor- stand der stark international aufgestellten ARAG SE hat Der Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Dr. Karsten er seit 2000 inne. Altenhain, betonte: "Die Juristische Fakultät zeichnet heute mit Herrn Dr. Faßbender einen Juristen und Un- Neuer Prodekan: Professor ternehmer aus, der Rechts- und Wirtschaftsgeschichte Dr. Lothar Michael geschrieben und sich in herausragender Weise um die rechtswissenschaftliche Forschung und die Förderung Seit dem 1.April 2015 ist Herr Professor Dr. Lothar des wissenschaftlichen Nachwuchses verdient gemacht Michael (Öffentliches Recht) neuer Prodekan der Juristi- hat." schen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität. Der Fa- kultätsrat bestimmte Professor Michael zum Nachfol- Prof. Dr. Dirk Looschelders, Inhaber des Lehrstuhles für ger von Professor Dr. Andreas Feuerborn (Bürgerliches Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht und Recht, Arbeitsrecht und Rechtsvergleichung), der seit Rechtsvergleichung sowie Privatversicherungsrecht und 2014 Prodekan war. Direktor des Instituts für Versicherungsrecht, fügte hinzu: "Es ist mir eine große Freude und Ehre, heute Ernennung von Privatdozent Dr. die Laudatio anlässlich der Verleihung der Ehrendoktor- Michael Beurskens LL.M. zum würde an Herrn Dr. Faßbender zu halten. Herr Dr. Faß- Universitätsprofessor bender hat uns bei der Gründung des Instituts für Ver- sicherungsrecht und später als Mitglied des Beirats in- Am 1. April 2015 hat die Rechts- und Staatswissen- tensiv unterstützt und begleitet. Für dieses persönliche schaftliche Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Engagement und die vielen wertvollen Impulse, die -Universität Bonn Herrn Dr. Michael Beurskens zum Herr Dr. Faßbender in den Jahren unserer Zusammen- Universitätsprofessor (W2) ernannt. Die Fakultät gratu- arbeit gesetzt hat, sind wir ihm außerordentlich dank- liert Herrn Prof. Dr. Beurskens sehr herzlich und bar." 3
2 Personalia wünscht ihm viel Erfolg an seiner neuen Wirkungsstät- Lesen Sie hierzu auch das Interview mit Frau Professo- te. rin Dr. Kreuter-Kirchhof ab Seite 18. Ernennung von Frau Professorin Dr. Antrittsvorlesung von Professorin Charlotte Kreuter-Kirchhof Dr. Katharina Hilbig-Lugani Am Dienstag, den 12. Mai 2015, fand vor zahlreich erschienenen Gästen die Antrittsvorlesung „Leihmutterschaft und Kindeswohl – neuer Wind in alten internationalprivat- und internationalverfahrens- rechtlichen Problemen“ von Frau Prof. Dr. Katharina Hilbig-Lugani statt. Zunächst begrüßte der Dekan der Juristischen Fakultät, Prof. Dr. Karsten Altenhain, die anwesenden Gäste. In seiner Ansprache wies er darauf hin, dass er der Tradi- tion, neue Professoren „über den Klee zu loben“, nicht folgen und die Zuhörer nicht 45 Minuten lang mit der Aufzählung von Frau Prof. Hilbig-Luganis herausragen- den Leistungen hinhalten werde. Auf ihr juristisches Am 28. April 2015 erhielt Frau Priv.-Doz. Dr. Charlotte Studium in München, ihre beiden Prädikatsexamina, Kreuter-Kirchhof ihre Ernennungsurkunde zu einer W3- ihre mit summa cum laude abgeschlossene Promotion Professur „Deutsches und Ausländisches Öffentliches und ihre 2013 – scherzhaft mit Blick auf ihr Geburts- Recht, Völkerrecht und Europarecht“ an unserer Fakul- jahr 1979 – „endlich“ vollendete Habilitation bei Frau tät. Frau Professorin Kreuter-Kirchhof wurde 1970 in Prof. Dr. Dagmar Coester-Waltjen, die vielen Fremd- Heidelberg geboren. Sie studierte ab 1990 Rechtswis- sprachen, die sie fließend beherrscht, ging er deshalb senschaften an den Universitäten Heidelberg, Genf und selbstverständlich nicht ein. Aufgrund des kartellrecht- Tübingen. 1996 legte sie in Tübingen die Erste Juristi- lichen Themas ihrer Dissertation reihe sich Prof. Hilbig- sche Staatsprüfung ab. Das Referendariat absolvierte Lugani nun, wie Prof. Altenhain mit einem Zwinkern sie beim Landgericht Heidelberg mit Stationen an der feststellte, in die lange Reihe kartellrechtlich ausgeleg- Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer, ter Professoren an der Fakultät ein. Unter Bedauern, beim Verwaltungsgerichtshof Mannheim und beim dass die Studenten ihm etwas voraus haben, da sie be- Deutschen Industrie- und Handelskammertag Brüssel. reits in den Genuss ihrer Vorlesungen gekommen sind, 1998 erfolgte die Zweite Juristische Staatsprüfung. erteilte Prof. Altenhain Prof. Hilbig-Lugani sodann das Wort. Von 1999 bis 2005 war Frau Kreuter-Kirchhof Wissen- schaftliche Assistentin am Institut für Völkerrecht der Universität Bonn. Dort wurde sie 2003 promoviert. 2005/06 war die Juristin als Richterin am Sozialgericht Hildesheim tätig, seit 2007 als Wissenschaftliche Mitar- beiterin am Institut für Völkerrecht der Universität Bonn. Die Habilitation erfolgte 2013. Lehrstuhlvertre- tungen nahm Frau Professorin Kreuter-Kirchhof an den Universitäten Köln, Düsseldorf und Bochum wahr. Sie ist verheiratet und hat drei Kinder. 4
2 Personalia Nach Begrüßung der erschienenen Gäste führte Prof. Zunächst begrüßte der Dekan der Juristischen Fakultät, Hilbig-Lugani die Zuhörer in das sich im Umbruch be- Prof. Dr. Karsten Altenhain, die anwesenden Gäste. In findende und besonders aus juristischer Sicht spannen- seiner kurzen Ansprache verwies er auf Prof. Gieselers de Thema der Leihmutterschaft ein. Anhand von Grafi- außerordentliches Engagement an der Juristischen Fa- ken stellte sie zunächst die verschiedenen Varianten kultät und dessen große Beliebtheit bei Kolleg/innen, der Leihmutterschaft sowie die unterschiedlichen Regu- Studierenden und Mitarbeiter/innen. Im Namen der lierungen in europäischen und außereuropäischen Staa- Fakultät dankte er dem scheidenden Honorarprofessor ten, insbesondere das Verbot der Leihmutterschaft in für sechzehn hervorragende Jahre in der Lehre und Deutschland, vor. Zur Vorbereitung auf die im Folgen- übergab das Wort sodann an em. Prof. Dr. Dirk Olzen. den zu erörternden Probleme der Bestimmung der Ab- stammung bei grenzüberschreitenden Leihmutterschaf- ten erläuterte Prof. Hilbig-Lugani die rechtliche Stellung von Mutter und Vater nach deutschem materiellem Recht, §§ 1591 ff. BGB. Im Anschluss daran setzte sie sich ausführlich mit dem Urteil des BGH vom 10.12.2014 – XII ZB 463/13 auseinander, das die Fra- ge der Bestimmung der Elternschaft bei Anerkennung einer ausländischen Statusentscheidung zu klären hat- te. Unter besonderer Berücksichtigung der Menschenwür- de der Leihmutter und dem Wohl des Kindes erörterte sie die rechtliche Position der Wunscheltern in Deutsch- Dieser fand in seiner Laudatio herzliche Abschiedswor- land anhand verschiedener Konstellationen. te und gab einen humorvollen Einblick in seine persön- lichen Erfahrungen mit Prof. Gieseler. Prof. Olzen be- Sodann kam sie auf die Bestimmung der Elternschaft in richtete, wie er vor etwa sechzehn Jahren als Dekan der Ermangelung einer anerkennungsfähigen ausländischen Juristischen Fakultät einen Anruf von Dr. Gieseler er- Entscheidung bei Anwendung des Art. 19 EGBGB und hielt, der sich, als er nach langjähriger Tätigkeit als Vor- den ordre-public Vorbehalt des Art. 6 EGBGB zu spre- sitzender Richter am Oberlandesgericht Hamm in Pen- chen. Besonders die Schwierigkeiten bei der Bestim- sion ging, nach einer Lehrmöglichkeit an der Juristi- mung des gewöhnlichen Aufenthalts des neugeborenen schen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität erkundig- Kindes und die sich daraus und dem Status der Leih- te. Als Prof. Olzen ihm nur die Leitung einer Arbeitsge- mutter als verheiratet oder unverheiratet ergebenden meinschaft anbieten konnte, habe er eigentlich mit ei- Zufälligkeiten für das Ergebnis der rechtlichen Eltern- ner Absage von Dr. Gieseler gerechnet. Zu seiner gro- schaft merkte Prof. Hilbig-Lugani kritisch an. ßen Überraschung habe dieser jedoch hocherfreut zu- In ihrer Schlussbetrachtung fasste Prof. Hilbig-Lugani gesagt. Die folgende Entwicklung der universitären die Ergebnisse zusammen und verdeutlichte noch ein- Laufbahn Dieter Gieselers sei vermutlich einmalig: Er mal, dass sich die Bewertung der Leihmutterschaft kenne keinen anderen Professor, dem es gelinge, Wo- nach deutschem Recht, nicht nur dank des Urteils des che für Woche so viele Studierende zum Besuch einer BGH, stark im Umbruch befindet. Vorlesung zu animieren und sie derart zu begeistern. Zum Abschluss dankte Prof. Olzen seinem Kollegen Abschiedsvorlesung von Professor und Freund Dieter Gieseler für dessen Einsatz und En- Dr. Dieter Gieseler gagement an der Juristischen Fakultät und wünschte Am Donnerstag, den 2.Juli.2015, hielt Professor Dr. ihm alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Dieter Gieseler seine Abschiedsvorlesung. 5
2 Personalia In einer zweiten Laudatio stellte Prof. Dr. Helmut Fris- Abschiedsvorlesung „Meine zweite berufliche Heimat ter insbesondere Prof. Gieselers Verdienste um den an unserer Juristischen Fakultät“ die sechzehn Jahre weiterbildenden LL.M.-Studiengang Medizinrecht her- seiner Lehre an der Fakultät Revue passieren und erin- aus, in dem dieser mehrere Jahre gelehrt habe. Bei nerte mit zahlreichen Anekdoten an die schönsten Mo- Durchsicht der gesammelten Evaluationsbögen der letz- mente seiner universitären Laufbahn. Dabei betonte er, ten Jahre habe er, Prof. Frister, feststellen müssen, dass wieviel Freude ihm die Arbeit an der Juristischen Fakul- ihm in der Gunst der Studierenden regelmäßig nur der tät stets bereitet habe und dankte allen Kolleg/innen, zweite Platz bleibe. Der erste Platz gehe – wie selbstver- Mitarbeiter/innen und insbesondere den Studierenden, ständlich – immer klar an Prof. Gieseler. Diese Beobach- seinen „Küken“, für lange Jahre der wunderbaren Zu- tung fundierte Prof. Frister sodann mit dem Vortrag sammenarbeit. Zum Ende versicherte Prof. Gieseler, er zahlreicher Zitate aus den Evaluationsbögen von Absol- werde die Juristische Fakultät immer im Herzen behal- vent/innen des Weiterbildungsstudienganges. Auch ten und zumindest in der nächsten Zeit noch für juristi- Prof. Frister dankte Prof. Gieseler abschließend ganz sche Gespräche aller Art bereitstehen. Mit stehenden herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit und Ovationen und langanhaltendem Applaus wurde er wünschte ihm für den endgültigen Ruhestand alles Gu- letztlich verabschiedet. Herr Prof. Gieseler hat sich auch te. „örtlich“ von seiner zweiten Heimat verabschiedet und sich mit seiner Frau im Chiemgau niedergelassen. Professor Dr. Martin Morlok zum Vorsitzenden der Vereinigung der Deutschen Staatsrechtslehrer gewählt Im Folgenden wurde Prof. Gieseler von seinem langjäh- rigen Mitarbeiter Benedikt Berthold und zwei Vertre- tern der Fachschaft mit herzlichen Worten des Dankes bedacht. In beiden Reden wurde das besondere Talent Prof. Gieselers herausgestellt, komplizierte juristische Zusammenhänge für Studierende verständlich zu erklä- Auf der Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen ren. Jerome Schröder und Eric Musebrink von der Fach- Staatsrechtslehrer Anfang Oktober in Speyer wurde schaft überreichten Prof. Gieseler in Anlehnung an sei- Prof. Dr. Martin Morlok zum Vorsitzenden gewählt. Die nen in Vorlesungen zum Schuldrecht regelmäßig ge- Staatsrechtslehrervereinigung ist die Organisation der stellten „Rosenfall“ einen Strauß roter Rosen und Professoren des Öffentlichen Rechts in Deutschland, schenkten ihm eine seltene antiquarische Erstausgabe Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. von Westermanns juristischem Klassiker zum Sachen- recht. Zum Abschluss kam Prof. Gieseler selbst zu Wort. In einer bewegenden Rede ließ er getreu des Titels seiner 6
2 Personalia Professor Dr. Klaus-Dieter Drüen hat den Ruf an die LMU München angenommen Professor Klaus-Dieter Drüen hat den Ruf des Präsiden- ten der Ludwig-Maximilians-Universität München auf eine W3-Professur für Öffentliches Recht, insbesondere öffentliches Wirtschafts- und Steuerrecht angenommen (Nachfolge Professor Moris Lehner). Der Lehrstuhl für Unternehmenssteuerrecht, Bilanzrecht und Öffentliches Recht wird im WS 15/16 von Herrn Dr. Christian Thie- mann vertreten. Der Schwerpunktbereich Steuerrecht, der neben Studierenden der Rechtswissenschaften auch Studierenden der Betriebswirtschaftslehre als Wahlpflichtmodul im Rahmen des Bachelor- oder Mas- terstudienganges offen steht, wird im Wintersemester 2015/2016 wie gewohnt angeboten und fortgesetzt. 7
3 Aus der Fakultät und den Instituten Der Deutsch-Französische Studien- waltlichen Vergütungsrecht, die in ihrer Dichte auch kurs besuchte das Landgericht für deutsche Studierende im zweiten Studienjahr nicht Düsseldorf einfach zu verstehen waren, wurden nach den Verhand- lungen von den zuständigen Richtern erläutert. Düsseldorfer Jessup Moot Court Team bei nationalen Vorrunden in Heidelberg Bild: Pressestelle des Landgerichts Düsseldorf Im Rahmen der Kooperation des Landgerichts Düssel- dorf mit der Juristischen Fakultät der Heinrich-Heine- Universität besuchten am Dienstag, den 24. Februar 2015, vierzehn Studierende des integrierten Deutsch- Französischen Studienkurses das Landgericht Düssel- Vom 4. bis 8. März 2015 fanden die National Rounds dorf. des Philip C. Jessup International Law Moot Courts in Heidelberg statt. Das Team der HHU konnte zwar nicht Präsident des Landgerichts Dr. Bernd Scheiff und Pro- an den Vorjahreserfolg anknüpfen, aber es hat mit ein- dekan Prof. Dr. Andreas Feuerborn, Inhaber der Profes- drucksvollen Plädoyers die Juristische Fakultät würdig sur für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Rechtsver- vertreten. Bei der in diesem Jahr vom Max-Planck- gleichung an der Heinrich-Heine-Universität, begrüßten Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völ- die Studierenden. kerrecht ausgerichteten Veranstaltung konkurrierten Das drei Jahre dauernde Universitätsprogramm ermög- 21 deutsche Universitäten im ältesten und größten licht es Studierenden der Juristischen Fakultäten der internationalen Gerichtsspielwettbewerb um die drei Université de Cergy-Pontoise und der Heinrich-Heine- deutschen Tickets für die alljährlichen International Universität, einen Doppelabschluss im deutschen und Rounds in Washington D.C. französischen Recht zu erwerben. Während im ersten Nachdem das Düsseldorfer Team nach den vier Vorrun- Studienjahr die Gruppen aus Cergy-Pontoise und Düs- denmatches gegen die Universitäten Bonn, HU Berlin, seldorf noch getrennt studieren, bilden sie ab dem München und Heidelberg berechtigt dem Einzug in das zweiten Studienjahr eine Studiengruppe, die gemein- Viertelfinale entgegensah, wurde der Traum vom Wei- sam ein Jahr in Düsseldorf und ein weiteres Jahr in terkommen beim Announcement Dinner leider nicht Cergy-Pontoise absolviert. wahr. Letztlich ergatterten dann die Humboldt Univer- Im Landgericht Düsseldorf erhielten die deutschen und sität Berlin (1. Platz) und die Ludwig-Maximilians- französischen Studierenden zunächst eine Einführung Universität München (2. Platz) die begehrten deutschen in das deutsche Gerichtssystem. Anschließend besuch- Startplätze. Die Universität Hamburg fuhr als Drittplat- ten sie zwei Gerichtsverhandlungen in Zivilsachen. Die- zierter mit. se Gerichtsverhandlungen zum Kaufrecht und zum an- 8
3 Aus der Fakultät und den Instituten Das Team der HHU bestand dieses Jahr aus Timeela ein Schiedsverfahren aus Anwaltsperspektive simulie- Manandhar, Laura Höing, Malke Wiersbitzky, Simin ren. Die Studierenden arbeiten über den Zeitraum ei- Shirali Dikloo und David Pietrzyk und wurde betreut nes halben Jahres an einem fiktiven, aber dennoch pra- von Davide Alesci, Shpetim Bajrami & Thorsten Bischof xisnahen Fall und bereiten für diesen sowohl einen Klä- (Lehrstuhl für Deutsches und Ausländisches Öffentli- ger- als auch einen Beklagtenschriftsatz vor. ches Recht, Völkerrecht und Europarecht). Die Studen- In Düsseldorf bot sich den 16 teilnehmenden Teams ten haben sich seit September 2014 auf die spannende dann im Rahmen der Pre Moot Rounds noch einmal die und anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet, als Anwälte Gelegenheit, ihre auf den Schriftsätzen basierenden eine Verhandlung vor dem Internationalen Gerichtshof mündlichen Argumentationen vor zahlreichen renom- in Den Haag durchzuführen und die Interessen „ihres“ mierten Praktikern und Experten des Schiedsverfah- Staates durchzusetzen. Die Vorbereitung umfasste das rensrechts zu testen. Der Wettbewerb sah dabei einen gemeinsame Erlernen der notwendigen völkerrechtli- straffen Zeitplan mit vier Pleadings für jedes Team in chen Grundlagen, das Verfassen von Kläger- und Be- zwei Tagen vor, was logistisch nur durch die Bereitstel- klagtenschriftsatz und das Training der Plädoyers. lung von Konferenz-Räumen durch 12 Düsseldorfer VIII. Düsseldorf Pre Moot Rounds Kanzleien möglich war. Die teilnehmenden Teams waren von der Atmosphäre während der Düsseldorfer Pre Moot Rounds sehr ange- tan, wozu sicherlich auch das Rahmenprogramm mit einem Eröffnungs-Empfang bei der Kanzlei Heuking, einem von der Kanzlei Gleiss Lutz unterstützten Braue- reiabend und einem Schlussempfang in den Räumlich- keiten der Kanzlei Baker McKenzie beitrug, wo die Uni- versität Köln als Sieger des diesjährigen Wettbewerbs verkündet wurde. Das heimische Team der Heinrich-Heine-Universität, bestehend aus Eric Barz, Niklas Janßen, Dennis Kubon, Yesra-Cecile Pauly, Natalie Post und Dennis Tontsch, das wie immer auf die hervorragende Betreuung der Bereits zum achten Mal kamen vom 12.bis 14. März beiden Coaches Christopher Czibere und Kay Pipoh 2015 ungefähr 120 Studierende und mehr als 70 Prak- unter der akademischen Leitung von Prof. Dr. Christian tiker aus 9 verschiedenen Nationen nach Düsseldorf, Kersting vertrauen konnte, zeigte ebenfalls eine starke um an den von der Düsseldorf Moot Association und Leistung und feierte eine gelungene Generalprobe für dem Freundeskreis der Juristischen Fakultät in Koopera- den Wettbewerb in Wien. tion mit der Deutschen Institution für Schiedsgerichts- barkeit organisierten Düsseldorf Pre Moot Rounds teil- Auf diesem Weg sei allen Sponsoren, Kanzleien und zunehmen. Diese bereiten die Studierenden auf die in Schiedsrichtern gedankt, die diese Veranstaltung wie- die Osterwoche stattfindenden Endausscheidungen des der zu einem vollen Erfolg gemacht haben. Willem C. Vis International Commercial Arbitration Moot in Wien vor und haben sich inzwischen zu einer Deutsch-Israelisches festen Größe im Veranstaltungskalender der Teams Austauschseminar entwickelt. Vom 26. bis zum 31.Mai fand auch in diesem Jahr wie- der das Deutsch-Israelische Austauschseminar mit der Der Vis Moot Court ist einer der größten studentischen Radzyner Faculty of Law des IDC Herzliya unter der Wettbewerbe in den Rechtswissenschaften, an dem Leitung von Prof. Dr. Jan Busche und Prof. Dr. Dirk Loo- jedes Jahr tausende Studierende teilnehmen und dabei 9
3 Aus der Fakultät und den Instituten schelders statt. Begleitet von Dr. Adam Shinar waren Nach der insgesamt sehr gelungenen Woche freuen 12 Studentinnen und Studenten aus Israel zu Gast in sich alle Teilnehmer schon jetzt auf den im nächsten Düsseldorf. Gemeinsam mit 12 deutschen Studieren- Jahr anstehenden Gegenbesuch in Herzliya. den verbrachten sie hier eine spannende und erlebnis- Ermöglicht wurde das Programm durch die großzügige reiche Woche. Unterstützung von Dr. h.c. Harry Radzyner, Ehrensena- Im Rahmen des Seminars präsentierten die Teilnehmer tor der Heinrich-Heine-Universität-Düsseldorf und Mit- ihre Lösungen der insgesamt 12 Fälle zum Thema begründer des IDC Herzliya. „Limitations on Private Autonomy“. Jeder Fall wurde hierbei sowohl nach israelischem als auch nach deut- Freundeskreis-Delegation besucht schem Recht gelöst. Die zum Teil doch sehr unter- das Landgericht schiedlichen Ergebnisse, aber auch überraschenden Gemeinsamkeiten, regten zu interessanten Diskussio- nen an. Am 27. Mai 2015 hatten 20 Studierende unserer Fakul- tät die Gelegenheit, den Arbeitsalltag am Landgericht Düsseldorf im Rahmen eines vom Freundeskreis organi- sierten Besuchs kennenzulernen. Neben dem fachlichen Teil des Seminars wurde den Studenten auch ein abwechslungsreiches Freizeitpro- Der sehr engagierte Vorsitzende des Landgerichts, Dr. gramm geboten. Dies umfasste unter anderem Ausflü- Bernd Scheiff, hatte die Delegation in das Gerichtsge- ge nach Köln, Essen und Oberhausen. Besichtigungen bäude am Oberbilker Markt eingeladen, um den Studie- der Villa Hügel, des Gasometers und des Kölner Doms renden bereits zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Ausbil- sowie eine Stadtführung in der Düsseldorfer Altstadt dung einen ersten direkten Einblick in die Arbeitsweise brachten den israelischen Gästen die deutsche Kultur der Justiz geben zu können. Dr. Scheiff erläuterte zu- und Geschichte näher. Daneben kamen auch sportliche nächst in einem kurzweiligen Vortrag die Zusammen- Aktivitäten nicht zu kurz. So sorgten eine Kanutour auf setzung und Arbeitsweise des Amts- und Landgerichts dem Essener Baldeneysee und ein Snowboardkurs in und den allgemeinen Gerichtsaufbau. der Skihalle Neuss für einprägsame Erlebnisse. Außer- Das Herzstück des von der Ausbilderungsleiterin des dem war ein Zoobesuch in der Gelsenkirchener Zoom Landgerichts Justina Zlobinski - einer Absolventin unse- Erlebniswelt Teil des Programms. Bei geselligen Abend- rer Fakultät - zusammengestellten, sehr interessanten essen in verschiedenen Düsseldorfer Restaurants hatten Programms bildete der Besuch zweier spannender Sit- die israelischen Studenten zudem Gelegenheit, mit der zungen. In einem strafrechtlichen Berufungsverfahren deutschen Küche Bekanntschaft zu schließen. konnte nicht nur der hochmoderne Schwurgerichtssaal des Landgerichts bewundert werden, sondern es wurde 10
3 Aus der Fakultät und den Instituten auch deutlich, wie schwierig es sein kann, überhaupt nomische Anreize zu schaffen, um Klimaziele zu errei- den für die Entscheidungsfindung relevanten Tatbe- chen. Frau Dr. Kesting argumentierte, dass die Rentabi- stand festzustellen, wenn die Erinnerung der Beteilig- lität von innovativen und dezentralen Energieversor- ten und Zeugen an den Tathergang aufgrund einer be- gungslösungen für internationale Geschäftskunden ein reits längeren vergangenen Zeitspanne doch sehr lü- wichtiger Anreiz sei. Herr Dr. Rosin und Prof. Dr. Kreu- ckenhaft sind. Im Gegensatz dazu bot die zivilrechtli- ter-Kirchhof betonten, wie wichtig Rechts- und Investiti- che Verhandlung bei der Kammer für Handelssachen onssicherheit für das Gelingen der Energiewende sind. besten Anschauungsunterricht dafür, dass Rechtsstrei- Einig waren sich die Teilnehmer, dass das europäische tigkeiten nicht immer aus einem tatsächlichen wirt- Emissionshandelssystem ein geeignetes Instrument schaftlichen Interesse, sondern häufig auch "aus Prin- sein kann, Treibhausemissionen europaweit zu reduzie- zip" geführt werden und dann sogar die engagierten ren, dass dieses aber reformbedürftig sei. Um das Kli- richterlichen Bemühungen um einen Vergleich zum masystem der Erde zu schützen, bedürfe es einer welt- Scheitern verurteilt sein können. weiten Kooperation. In der sich anschließenden intensi- ven Diskussion wurde deutlich, dass eine wichtige Auf- Der sehr spannende Tag wurde durch eine Hausfüh- gabe darin liegt, eine verlässliche Energieversorgung zu rung durch RiLG Frau Dr. Stoeve abgerundet, bevor der gewährleisten. Besuch dann in der Kantine des Landgerichts kulina- risch ausklang. Aufgrund des großen Anklangs soll die- Spielbericht: Fußballspiel gegen se Exkursion zum Landgericht zu einer regelmäßigen Köln Einrichtung werden. Podiumsdiskussion "Wie geht es weiter mit der Energiewende? Öko- nomische und rechtliche Aspekte" Am 23. Juni 2015 fand die Podiumsdiskussion "Wie geht es weiter mit der Energiewende? Ökonomische und rechtliche Aspekte" anlässlich der 50 jährigen Jubi- läumsfeier der Heinrich-Heine-Universität statt. Am Mittwoch, den 1. Juli 2015, fand in jahrelanger Tradition das Fußballspiel unserer Fakultätsmannschaft gegen die Fußballmannschaft der Rechtswissenschaftli- chen Fakultät der Universität zu Köln statt. Dabei wur- de das Düsseldorfer Team bei strahlendem Sonnen- Auf dem Podium diskutierten Prof. Dr. Charlotte Kreu- schein von zahlreichen Fakultätsmitgliedern und Stu- ter-Kirchhof (Juristische Fakultät), Prof. Dr. Justus denten angefeuert. Zu unserer großen Freude verstärk- Haucap (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Dr. te Prof. Dr. Payandeh als Repräsentant der Düsseldorfer Stefanie Kesting (E.On. Connecting Energies) und Dr. Professorenschaft die Fakultätsmannschaft. Peter Rosin (Anwaltssozietät White & Case). Die Dis- Schon früh erarbeitete sich das – in diesem Jahr – spie- kussion moderierte Frau Dr. Antje Höning (Rheinische lerisch überlegene Düsseldorfer Team mehrere gute Post). Torchancen, die jedoch ungenutzt blieben. Die Kölner Prof. Dr. Haucap richtete sein Augenmerk auf die bishe- konnten dem Düsseldorfer Angriffsspiel zunächst we- rigen hohen Kosten der Energiewende und darauf, öko- 11
3 Aus der Fakultät und den Instituten nig entgegensetzen. Trotz zweier Großchancen blieb renzsituation und die gute Vereinbarkeit von Beruf und der Führungstreffer in der ersten Halbzeit aus. Familie hin. Auch nach der Pause blieb die Düsseldorfer Mann- schaft das überlegene Team, auch wenn die nun stär- ker aufspielenden Kölner vermehrt zu Chancen kamen. Mitte der zweiten Halbzeit gelang den Düsseldorfern durch Björn Beckmann nach einem Torwartfehler die verdiente Führung zum 1:0. Bei diesem Ergebnis blieb es nicht lange, da wenige Minuten nach dem ersten Treffer ein Eckball zum Endstand von 2:0 verwandelt werden konnte. Niels Remberg gelang der Treffer per Kopfball. Nach dem Abpfiff ließen beide Teams den rundum gelungenen Nachmittag bei einem gemeinsamen Gril- len ausklingen. Besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Noack sowie dem Freundeskreis der Fakultät für ihre finanzielle Unter- stützung. Akademische Feier und Sommerfest Nach diesen einleitenden Worten erfolgte die Ehrung Am 16. Juli 2015 begrüßte der Dekan, Prof. Dr. Kars- der in diesem Jahr promovierten 33 Doktorandinnen ten Altenhain, im Hörsaal 3D die diesjährigen Absol- und Doktoranden. Aus diesem Kreis wurden Herr Dr. ventinnen und Absolventen der ersten Juristischen Tobias Bünten („Das Recht der Willensmängel im euro- Staatsprüfung sowie die Promovenden mit ihren je- päischen Wandel“), Frau Dr. Susanne Leitner („Ethik- weiligen Angehörigen zur akademischen Feier der Ju- Richtlinien im Arbeitsverhältnis - Unternehmerische ristischen Fakultät. Herr Thomas Kutschaty, Justizmi- Beweggründe für ihre Einführung, Inhalte Einführungs- nister des Landes Nordrhein-Westfalen, richtete ein instrumente und Aspekte der betrieblichen Mitbestim- Grußwort an die Anwesenden und warb für eine, aus mung“), Herr Dr. Jannik Otto („Der Kartellgehilfe als seiner Sicht, oftmals zu wenig beachtete Karrieremög- Bußgeldadressat im Europäischen Kartellrecht“) und lichkeit für Juristen in der Justiz und wies hier insbe- Herr Dr. Boris Derkum („Die Folgen der Geltendma- sondere auf die für Absolventen günstigere Konkur- chung nicht bestehender vertraglicher Rechte - zugleich 12
3 Aus der Fakultät und den Instituten ein Beitrag zur Problematik des unbegründeten Nach- diesem Jahr erstmalig vergebenen „Luther Rechtsan- erfüllungsverlangens“) für ihre jeweils mit ‚summa waltsgesellschafts-Preisen“ ausgezeichnet. So erhielten cum laude’ bewerteten Doktorarbeiten mit dem Herr Lennart Fleckenstein (1.250 Euro), Herr Benedikt „Dissertationspreis des Freundeskreises der Düsseldor- Berthold (750 Euro) und Herr Daniel Patrick Christoph fer Juristischen Fakultät e.V.“ in Höhe von je 1.000 Kübler (500 Euro) ihre Auszeichnung aus der Hand von Euro ausgezeichnet. Überreicht wurde der Preis vom Herrn Prof. Dr. Notker Polley, Luther Rechtsanwaltsge- Prodekan, Prof. Dr. Lothar Michael, der zugleich auch sellschaft mbH. Vorsitzender des Freundeskreises der Juristischen Fa- Auch die jeweils besten Absolventinnen und Absolven- kultät ist. ten der einzelnen Schwerpunkte wurden mit Preisen bedacht: Den mit 500 Euro dotierten Preis für den bes- ten Abschluss im Schwerpunktbereich 1 ‚Deutsches und Internationales Privat- und Verfahrensrecht‘, ge- stiftet von der Kanzlei Kapellmann und Partner, erhielt Herr Paul Wissel. Der mit 750 Euro dotierte „Preis des Plenums für Unternehmensrecht“ für das beste Ergeb- nis im Schwerpunktbereich 2 ‚Unternehmen und Märk- te‘ wurde Herrn Matthias Riemen von Herrn Professor Dr. Ulrich Noack überreicht. Der mit 500 Euro dotierte „Linklaters-Preis“ für die bes- te Hausarbeit im Schwerpunktbereich 2 ‚Kartellrecht‘, gestiftet von der Kanzlei Linklaters LLP, ging an Herrn Tim Westeppe. Anschließend wurden den anwesenden Absolventin- nen und Absolventen, welche in diesem Jahr ihre erste Den mit 1.000 Euro dotierten „GleissLutz-Preis“ für die Juristische Staatsprüfung erfolgreich abgelegt haben, beste Absolventin / den besten Absolventen im auf der Bühne durch den Dekan und den Prodekan Schwerpunktbereich 3 ‚Arbeit und Unternehmen‘, ge- ihre Masterurkunden überreicht. stiftet von der Kanzlei Gleiss Lutz, erhielt Frau Verena Witzke. Während die neuen Magistrae und Magistri auf der Bühne verblieben, wurden zunächst die drei besten Frau Stephanie Beer wurde mit dem „Wessing-Preis“ Absolventen des diesjährigen Jahrgangs mit den in und 1.000 Euro für die beste Hausarbeit im Schwer- 13
3 Aus der Fakultät und den Instituten punktbereich 4 ‚Strafrecht‘, gestiftet von der Kanzlei Der ehemals als Alumnigemeinschaft des Deutsch- Wessing & Partner, Düsseldorf, geehrt. Französischen Studienkurses (DFS) entstandene Verein erfreut sich mittlerweile an einer Vielzahl von fakultäts- Der mit 500 Euro dotierte „CBH-Preis“ wurde in die- internen und -externen Mitgliedern, die am Austausch sem Jahr an Frau Vanessa Teipel verliehen, welche die zwischen französischen und deutschen Studierenden beste Absolventin im Schwerpunktbereich 5 und an der deutsch-französischen Kultur im Allgemei- ‚Öffentliches Recht‘ war. Dieser Preis wurde von der nen interessiert sind. Kanzlei Cornelius Bartenbach Haesemann & Partner gestiftet. Erstmalig wurde der „White & Case-Preis“ für die bes- te Absolventin / den besten Absolventen im Schwer- punktbereich 7 ‚Internationales und Europäisches Recht‘ an Herrn Thorsten Bischof vergeben. Dieser ist mit ebenfalls 500 Euro dotiert und wurde von der Kanzlei White & Case initiiert. Schließlich wurden noch die drei Zwischenprüfungs- besten, Frau Maria Josyane Regenhardt (200 Euro), Frau Svenja Ehrmann und Herr Alexander Kirk (jeweils 100 Euro) mit dem „Preis des Freundeskreises“ ausge- zeichnet. Nach dem Abschluss der offiziellen Feierlichkeiten lud die Fakultät alle Anwesenden zu einem kleinen Sekt- Selbst gemachte Salate, Folienkartoffeln mit Quark und empfang ins Foyer ein, bevor später das traditionelle frische Bratwürstchen und Steaks vom Metzger lockten Sommerfest der Fakultät bei bestem Wetter kräftig rund 70 Gäste in den Vorhof des Juridicums. Bei Son- gefeiert wurde. nenschein und Musik wurden nicht nur neue deutsch- französische Kontakte geschlossen, sondern auch Wie- dersehen mit alten Bekanntschaften gefeiert. Die Veranstaltung fand im Anschluss an die Verab- schiedung der Studierenden des DFS statt, die das nächste Studienjahr an der Partneruniversität Cergy- Pontoise verbringen werden. Die DFGD e.V. freute sich besonders, den Programmbeauftragten des DFS, Herrn Prof. Dr. Feuerborn, sowie weitere Dozenten und Do- zentinnen des DFS und der Juristischen Fakultät begrü- ßen zu dürfen. Sommergrillen der Deutsch- Ein herzlicher Dank gilt allen Beteiligten, die zum Gelin- Französischen Gemeinschaft gen des Sommergrillens beigetragen haben. Die DFGD Düsseldorf e.V. e.V. freut sich, auch im nächsten Jahr, passend zum zehnjährigen Bestehen des DFS, ein fünftes traditionel- Am Donnerstag, den 23. Juli 2015, fand passend zum les Sommergrillen veranstalten zu können. Ende des Sommersemesters das vierte Sommergrillen der Deutsch-Französischen Gemeinschaft Düsseldorf e.V. (DFGD e.V.) statt. 14
3 Aus der Fakultät und den Instituten Sechstes duales anwaltsorientiertes vertieft werden können. Die Kombination zwischen der Praktikumsprogramm Ausbildung durch erfahrene und hochqualifizierte Re- ferenten und der praktischen Tätigkeit in einer An- waltskanzlei garantiert, dass die Studierenden in be- sonderer Weise mit den Anforderungen und Inhalten des heterogenen Anwaltsberufs vertraut gemacht wer- den. Die Studierenden erlangen so einen umfassenden und authentischen Einblick in das Berufsbild des Rechtsanwaltes. Nach Abschluss des Programms erhalten die Studieren- den ein besonderes Zertifikat mit den Unterschriften des Studiendekans der Düsseldorfer Juristischen Fakul- tät Prof. Dr. Horst Schlehofer und des Präsidenten der Zum mittlerweile sechsten Mal veranstaltete die Rechtsanwaltskammer Düsseldorf Herbert P. Schons. Rechtsanwaltskammer Düsseldorf in Kooperation mit 10 Jahre DFS - Jubiläumsfeier und der Juristischen Fakultät der Heinrich-Heine- Diplomverleihung in Cergy-Pontoise Universität Düsseldorf und unterstützt vom Freundes- kreis der Düsseldorfer Juristischen Fakultät e.V. zwi- schen dem 3.August und dem 11. September 2015 das duale anwaltsorientierte Praktikumsprogramm für Jurastudentinnen und -studenten der Düsseldorfer Uni. An dem Programm nahmen dieses Jahr 36 Studieren- de teil. Trotz einer geringeren Teilnehmerzahl als in den Jahren zuvor hat sich die Attraktivität des Prakti- kumsprogramms unter den Studierenden herumge- sprochen. Im Vergleich zu den Vorjahren wurde der Ablauf des Praktikumsprogramms etwas verändert. Die Schluss- veranstaltung wurde durch einen weiteren Theorietag In diesem Jahr wurde der deutsch-französische Grund- ersetzt, der sich mit der anwaltlichen Tätigkeit im studienkurs der Fakultäten Düsseldorf und Cergy- Arbeitsrecht befasste. Die übrigen Theorietage be- Pontoise 10 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums wur- schäftigten sich mit den Schwerpunktthemen „Das de die Verleihung des Doppelabschlusses an der Uni- zivilrechtliche Mandat“, „Das Mandat in einer großen versité de Cergy-Pontoise besonders feierlich gestaltet. Wirtschaftskanzlei“, „Das strafrechtliche Mandat“ und Zu den Feierlichkeiten am Freitag, den 2. Oktober „Das verwaltungsrechtliche Mandat“. Neben Vortrags- 2015, reiste auch eine Delegation aus Düsseldorf mit und Referatsteilen waren wiederum Übungen, Rollen- dem Programmbeauftragten Herrn Prof. Dr. Andreas spiele und Diskussionen ein fester Bestandteil der the- Feuerborn an. oretischen Ausbildung. Die akademische Feier im Hörsaal „Heinrich Heine“ Der Mehrwert des dualen Praktikumsprogramms im begann mit den Grußworten des Universitätspräsiden- Vergleich zu einem „normalen“ Anwaltspraktikum, ten Herrn Prof. François Germinet und der Dekanin der das nur in der Ausbildungskanzlei stattfindet, liegt juristischen Fakultät Frau Prof. Roxana Family. Beide darin, dass die theoretischen Erkenntnisse während betonten die Bedeutung des integrierten Studienkurses der Ausbildung in der Kanzlei praktisch geübt und 15
3 Aus der Fakultät und den Instituten und der Partnerschaft mit der Heinrich-Heine- studienkurs im Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht Universität, nicht nur für die juristische Fakultät, son- fortsetzen. dern für die gesamte Universität. Absolventenfeier LL.M. Daraufhin blickten die beiden Programmbeauftragten, Gewerblicher Rechtsschutz Herr Prof. Dr. Andreas Feuerborn und Herr Prof. Pierre -Henri Prélot, auf die bisherige Erfolgsgeschichte des DFS zurück, den mittlerweile 132 Studierende abge- schlossen haben. Man gedachte besonders des verstor- benen Herrn Meinhard Zumfelde, Arbeitsrichter und professeur agrégé in Cergy-Pontoise, der die Vision eines integrierten Studienprogramms im deutschen und französischen Recht hatte und diese schließlich durch die Partnerschaft mit der HHU erfolgreich um- gesetzt hat. Die Besonderheit des Progamms Cergy- Düsseldorf besteht darin, dass die Ausbildung von Anfang an in beiden Rechtssystemen erfolgt, was durch Pflichtpraktika im jeweiligen Partnerland noch intensiviert wird. Am 29. Oktober 2015 fand auf Schloss Mickeln die Anschließend bedankten sich die Studierenden des diesjährige Absolventenfeier für den weiterbildenden diesjährigen Abschlussjahrganges bei allen Anwesen- Masterstudiengang Gewerblicher Rechtsschutz statt. den und führten zur Erinnerung an die gemeinsame Der Vorsitzende des Studien- und Prüfungsausschus- Zeit eine sehr gelungene Fotopräsentation vor. ses, Prof. Dr. Jan Busche, gratulierte den 12 Absolven- tinnen und Absolventen zu ihrem Studienerfolg und Nach diesen positiven Eindrücken übergaben die Pro- überreichte die Masterurkunden. Seit Einführung des grammbeauftragten den Absolventinnen und Absol- Studiengangs im Jahr 2001 haben damit 250 Studie- venten die Urkunden des Doppelabschlusses, der aus rende den Mastergrad erhalten. Der Abend klang mit der deutschen Zwischenprüfung und der französi- anregenden Gesprächen und in heiterer Stimmung aus. schen Licence mention droit besteht. Zusätzlich ver- leiht die Heinrich-Heine-Universität den Absolventin- Abschlussfeier Masterstudiengang nen und Absolventen das Hochschulzertifikat LL.M Medizinrecht „Integrierte Licence im deutschen und französischen Am Donnerstag, den 12. November 2015, fand auf Recht". Schloss Mickeln die Abschlussfeier des Studiengangs Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung bestand LL.M. Medizinrecht statt. bei einem liebevoll gestalteten Umtrunk die Möglich- Nach den Begrüßungsworten durch den Direktor des keit, sich mit den Studierenden und ihren Angehöri- Instituts Prof. Dr. Dirk Olzen und den Dekan der Juristi- gen sowie allen an der Organisation des DFS Beteilig- schen Fakultät Prof. Dr. Karsten Altenhain sprachen als ten zu unterhalten. Man ist sich einig: Die Erfolgsge- Vertreter der Dozenten Dr. Karl-Heinz Möller und für schichte des Studienkurses soll weiter geschrieben die Studierenden Frau Theresa Stolte. werden. Ganz in diesem Sinne werden fast alle Diplo- mierten dieses Jahrgangs ihre deutsch-französische Die feierliche Überreichung der Masterurkunden erfolg- Laufbahn mit dem zweijährigen integrierten Aufbau- te durch Herrn Prof. Dr. Dirk Olzen und Herrn Prof. Dr. 16
3 Aus der Fakultät und den Instituten Dieter Gieseler. Für Prof. Dr. Dieter Gieseler war es die und für Verbraucherschutz, bevor die Gruppe im An- letzte Teilnahme am Studiengang als Dozent. Auch an schluss im Bundesinnenministerium empfangen wurde. dieser Stelle seien nochmals das einzigartige Engage- Am Nachmittag folgte dann der Besuch im Bundestag, ment und die vorbildliche Betreuung hervorgehoben, in dessen Rahmen auch die Gelegenheit zu einem aus- weshalb das Institut Prof. Dr. Gieseler zu großem führlichen Gespräch mit MdB Mahmut Özdemir be- Dank verpflichtet ist. stand. Danach hatten alle musikalisch Interessierten die Möglichkeit den Montag mit einem Besuch einer Aufführung der Staatsoper Berlin zu beschließen. Für besondere Leistungen wurden Herr Andreas Frohn, Frau Katrin Helling-Plahr und Herr Boris Abt Am Dienstag informierte sich die Gruppe in der Ge- mit einem von der Kanzlei Möller und Partner gestifte- denkstätte Berlin-Hohenschönhausen über das ehemali- ten Preis geehrt. Wir gratulieren ihnen ebenso wie ge Stasi-Gefängnis und erhielt während der Führung auch allen anderen erfolgreichen Absolventen und wertvolle Einblicke in die DDR-Vergangenheit, bevor wünschen für die Zukunft alles Gute. am Nachmittag die Rückreise nach Düsseldorf angetre- Den entspannten Ausklang fand der Abend beim Ge- ten wurde. spräch mit den Dozenten des Studiengangs am Buffet. Hier wurde nicht versäumt, auf den Erfolg anzusto- ßen, bevor die Absolventen in die Düsseldorfer Alt- stadt weiterzogen. Berlin-Exkursion des Freundes- kreises der Juristischen Fakultät Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr reiste auch in diesem Jahr eine aus 50 Studierenden und Referendaren bestehende Delegation des Freundes- kreises unter Leitung von Prof. Dr. Lothar Michael vom 20.- 24. November 2015 nach Berlin. Zunächst konnte die Hauptstadt am Wochenende mit all ihren kulturellen und touristischen Höhepunkten und natür- lich auch dem Nachtleben ausgiebig erkundet werden. Am Montag startete dann das „offizielle“ Programm mit einem Besuch des Bundesministeriums der Justiz 17
4 Interview mit Frau Professorin Dr. Kreuter-Kirchhof Interview mit Frau Professorin prozess muss rechtlich begleitet und gestaltet werden. Dr. Charlotte Kreuter-Kirchhof Dabei sind wir eingebunden in internationale Energie- märkte und haben die globale Aufgabe, das Klimasys- Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Kreuter-Kirchhof, Ihre tem der Erde zu schützen. Energierecht muss auf euro- Ernennung zur Professorin liegt jetzt ein halbes päischer Ebene in das europäische Emissionshandels- Jahr zurück. Wie haben Sie die erste Zeit an Ihrem system und die Überlegungen zu einer europäischen Lehrstuhl erlebt? Energieunion sowie international in das Völkerrecht Bereits im vergangenen Wintersemester, in dem ich eingebettet werden. Hier stellen sich neue Rechtsfra- den Lehrstuhl vertreten habe, wurde ich herzlich will- gen, denen ich mich widmen werde. Daneben arbeite kommen geheißen. Ich habe gute Bedingungen für ich an einem Projekt zur Eigentümerfreiheit auch im meine wissenschaftliche Arbeit vorgefunden. Frau internationalen Rechtsvergleich. Westhoff und eine kleine Zahl von Mitarbeitern haben mich gleich von Beginn an tatkräftig unterstützt. Schnell hat sich dann ein gutes, engagiertes Team gefunden, mit dem wir nun größere Forschungspro- jekte in Angriff nehmen und die Studierenden be- treuen können. Wenn ich an meinen Lehrstuhl kom- me, freue ich mich immer auf den Gedankenaustausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Kurz und knapp zu Beginn: Beschreiben Sie sich in drei Worten. Weltoffene Wissenschaftlerin, Familienmensch. Sie haben den Lehrstuhl für Deutsches und Auslän- disches Öffentliches Recht, Völkerrecht und Euro- parecht. Wo sehen Sie in der nächsten Zeit den Schwerpunkt Ihrer wissenschaftlichen Lehr- und Forschungsarbeit? In einer zunehmend „grenzenlosen“ Welt wächst In der Lehre vertrete ich derzeit das Europarecht und der Einfluss der Internationalisierung des Rechts wichtige Teile des Verwaltungsrechts insbesondere im stetig. Welche Bedeutung messen Sie, auch vor dem Rahmen des Examensrepetitoriums. Daneben verant- Hintergrund Ihres eigenen Werdegangs und Ihrer worte ich gemeinsam mit Herrn Kollegen Payandeh Rolle als Auslandsbeauftragte der Fakultät, Aus- den Schwerpunktbereich „Internationales und Europä- landserfahrungen bei? isches Recht“. Hier lese ich Völker- und Europarecht. Im kommenden Semester werde ich ein Seminar zu Meiner Erfahrung nach können Auslandserfahrungen einem meiner Forschungsschwerpunkte, dem interna- gerade im Studium einen großen persönlichen Gewinn tionalen Klimaschutzrecht, anbieten, bei dem wir auch bringen. Ein Auslandsstudium erweitert den Horizont das gerade verabschiedete Pariser Klimaschutzabkom- und erschließt neue Blickwinkel nicht nur auf das men analysieren und bewerten werden. Recht. Wer im Ausland studiert, gewinnt Einblicke in ein fremdes Rechtssystem, erlernt eine Fremdsprache Einen Forschungsschwerpunkt möchte ich künftig auf und begegnet Menschen und Lebensformen in einer das Energierecht legen. Durch die Energiewende soll anderen Region. Im Idealfall finden Studierende im Deutschland umweltschonend, wirtschaftlich und ver- Ausland neue Freunde und tragen zur Völkerverständi- lässlich mit Energie versorgt werden; gleichzeitig wol- gung bei. Ich möchte unsere Studierenden ermutigen len wir auf Atomenergie verzichten. Dieser Umbruch- 18
4 Interview mit Frau Professorin Dr. Kreuter-Kirchhof und unterstützen, einen Teil ihres Studiums im Aus- der Gegenstand meiner Forschung und das Fach, für land zu verbringen und Kontakte zu unseren ausländi- das ich die Studierenden begeistern möchte. Es ist der schen Studierenden hier an der Heinrich-Heine- Weg daran mitzuwirken, Frieden, Demokratie und Frei- Universität zu knüpfen. Neben unseren Erasmuspart- heit zu verwirklichen. nerschaften und internationalen Kooperationen bietet Sie haben bereits einige Universitäten aus unter- unsere Fakultät insbesondere durch den deutsch- schiedlichen Perspektiven (u.a. Studentin, wissen- französischen Studienkurs, den Begleitstudiengang im schaftliche Mitarbeiterin, Lehrbeauftragte) kennen- anglo-amerikanischen Recht und durch den Austausch gelernt. Haben Sie von den einzelnen Orten etwas mit Herzliya vielfältige Möglichkeiten für ein internati- mitgenommen, z.B. besondere Themen oder unter- onal ausgerichtetes Studium. schiedliche Arten, Rechtswissenschaften zu betrei- Stellen Sie sich vor, Sie sind für einen Tag Justizmi- ben? nisterin. Gäbe es Aspekte, die Sie an der Juristen- In der Tat habe ich in meinem Studium und meinem ausbildung verändern wollten? beruflichen Werdegang eine Reihe von Universitäten Ich würde mir mehr Gelassenheit in der Zeit wün- und juristischen Fakultäten kennengelernt. Ich habe in schen und wieder mehr Freiräume im Studium. Wis- Heidelberg, Genf und Tübingen studiert. In Genf habe senschaft braucht Freiheit; sie braucht Raum für geis- ich mich zum ersten Mal mit Fragen des Völker- und tige Neugierde und Erneuerung. des Europarechts befasst. Dies konnte ich während meines Studiums in Tübingen vertiefen. An der Univer- Was hat Sie zu Ihrer juristischen und zudem zu sität Bonn prägte mich mein akademischer Lehrer, ich einer akademischen Karriere bewogen? Wann ha- begann zu forschen, wurde promoviert und habe mich ben Sie gewusst, dass Sie Jura studieren möchten habilitiert. Lehrstuhlvertretungen habe ich in Köln, Bo- und was ist für Sie der besondere Reiz an der chum und Düsseldorf übernommen. Jede Fakultät hat Lehrtätigkeit? ihre eigene wissenschaftliche Kultur. Dies gilt für die Der Entschluss, Jura zu studieren, reifte bei mir gegen Forschungsprofile, den wissenschaftlichen Austausch Ende der Schulzeit. Schnell begeisterte mich dann das und den Dialog mit den Studierenden. Diese Vielfalt zu Fach, wozu sicher auch mein Auslandsaufenthalt an erleben, weitet den Blick und trägt dazu bei, den eige- der Universität Genf beigetragen hat. Nach meinem nen Standpunkt zu befestigen. Referendariat habe ich dann ein Jahr lang an einem Wo sehen Sie in diesem Zusammenhang die Beson- Gutachten für das Bundesumweltministerium zum derheiten, Stärken und Schwächen, der Düsseldor- internationalen Klimaschutzregime gearbeitet. Hieraus fer Fakultät? entstand der Wunsch, mich vertieft mit diesen inter- nationalen Rechtsfragen zu befassen und zu promovie- In unserer Fakultät erlebe ich unter den Lehrenden eine ren. Während einer relativ kurzen Zeit lernte ich als große Kollegialität und eine dialogoffene Zusammenar- Richterin die Praxis der Rechtsprechung kennen, habe beit mit den Studierenden. Wir sind engagiert in For- dabei aber den Wunsch, als Wissenschaftlerin zu ar- schung und Lehre. Dieser Gleichklang zeichnet unsere beiten, nicht aus den Augen verloren. Ich habe mich Fakultät aus. Da wir eine relativ kleine Fakultät sind, dann an der Universität Bonn habilitiert. Neben der kennen sich die Lehrenden und die Studierenden unter- Forschung ist für mich die Lehre ein wichtiger Teil einander gut, stehen in engem Kontakt und begegnen meines Berufs als Professorin. Der Austausch mit den einander im wissenschaftlichen Austausch. Die Wege Studierenden und ihre immer wieder neuen Anfragen sind kurz – nicht nur im Juridicum. Wenn wir in die- an das Recht bereichern. sem Jahr das 50jährige Bestehen der Heinrich-Heine- Universität feiern, wird bewusst, dass unsere ver- Bitte ergänzen Sie folgenden Satz: Jura ist für gleichsweise junge Fakultät einen guten Platz in unse- mich… 19
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