INTELLIGENZ, INTUITION UND INDIVIDUALITÄT - VORPROGRAMM 137. DEUTSCHER CHIRURGEN KONGRESS 21. BIS 24. APRIL 2020 CITYCUBE, BERLIN - DCK 2020
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137. Deutscher Chirurgen Kongress 21. bis 24. April 2020 CityCube, Berlin Vorprogramm Intelligenz, Intuition und Individualität www.dck2020.de
21. bis 24. April 2020 CityCube, Berlin 137. Deutscher Chirurgen Kongress Präsident: Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen Zusammen mit 22. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie Präsident: Prof. Dr. med. Thomas Schiedeck, Ludwigsburg Kongresspräsident: Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff, Bonn 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie Präsident: Prof. Dr. med. Peter P. Schmittenbecher, Karlsruhe Kongresspräsident: Prof. Dr. med. Konrad Reinshagen, Hamburg 8. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin Präsident: Prof. Dr. med. Dittmar Böckler, Heidelberg Tagungspräsident: Prof. Dr. med. Markus Steinbauer, Regensburg Tagungssekretär: Dr. med. Holger Diener, Hamburg 6. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie Präsident: Prof. Dr. med. Hans-Stefan Hofmann, Regensburg 3. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen Präsident: Prof. Dr. Dr. med. Lukas Prantl, Regensburg Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und für Chirurgie für Thoraxchirurgie Orthopädische Chirurgie Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft der Plastischen, für Allgemein- für Thorax-, Herz- Rekonstruktiven und und Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie Ästhetischen Chirurgen Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- für Kinderchirurgie für Unfallchirurgie und Gesichtschirurgie Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie für Neurochirurgie und Gefäßmedizin
137. Deutscher Chirurgen Kongress Deutsche Gesellschaft für Chirurgie Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende und Pflegekräfte, liebe Partner aus Industrie und Verwaltung, zusammen mit den Mitveranstaltern, den Gesellschaften für All- gemein- und Viszeralchirurgie und Kinderchirurgie sowie den übrigen chirurgischen Gesellschaften und Berufsverbänden freuen wir uns, Sie zum 137. Deutschen Chirurgen Kongress nach Berlin einzuladen. Gemeinsam Lernen und Heilen war 1872 schon die Motivation für die gemeinsame Tagung aller Chirurgen. Prof. Dr. med. Den Kongress in 2020 haben wir unter das Motto Intelligenz, In- Thomas Schmitz-Rixentuition und Individualität gestellt, wobei Intelligenz für unseren Umgang mit Künstlicher Intelligenz bis hin zur Robotik, Intuition für die wichtige chirurgische Fähigkeit auch ohne Daten auf die jeweilige Situation unserer Patienten zu reagieren und Individualität für die individualisierte Chirurgie steht. Hier kann sich nach unserer Überzeugung jede chirurgische Fachgesellschaft wiederfinden und etwas beitragen. Dieses Motto steht ein Stück weit für die Zu- kunftsfähigkeit der Chirurgie. Daneben ist uns das brennende Problem des fehlenden ärztlichen und pflegerischen Nachwuchses und die Betonung der Wissenschaftlichkeit unseres Handelns sehr wichtig. Wir würden uns freuen, wenn sich das Motto und diese Gesichtspunkte wie ein roter Faden durch den Kongress ziehen würden. Der Chirurgen Kongress wird sich nicht zuletzt den aktuellen Bedürfnissen der Ge- sellschaften widmen, die integrativ ihre Jahrestagungen abhalten: Dies sind Allge- mein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und Kinderchirurgie (DGKCH). Wir freuen uns über die zunehmende Zahl von Gesellschaften, die ganz bewusst Frühjahrstagungen ge- stalten und hierbei vor allen Dingen interdisziplinäre Themen pflegen. Die Sitzungen unserer 11 Fachgesellschaften werden durch eigene, interdisziplinäre und interpro- fessionelle Veranstaltungen des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen, der Bun- deswehr, des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe und der Rettungsdienste ergänzt und aufgewertet. Der Deutsche Chirurgen Kongress ist die gelebte Einheit der Chirurgie. Kooperationen, Freundschaften und der Gedankenaustausch auch über Fächergrenzen hinweg ent- stehen hier und werden hier gepflegt. Unser neues „Branding“ DCK2020 mit dem Un- tertitel Gemeinsam Lernen und Heilen soll dies auch nach außen sichtbar machen und wird uns über Jahre mit hohem Wiedererkennungswert begleiten. Der Deutsche Chirurgen Kongress wird inhaltlich und strukturell bewährte Formate natürlich nicht verlassen. Die gemeinsame Gestaltung durch alle Fachgesellschaften und Berufsver- bände sowie unsere Partner wird jedoch intensiviert werden. Auch werden sich immer wieder neue experimentelle Formate Ihrer Beurteilung stellen. Noch etwas: Lassen Sie uns die Wissenschaftlichkeit unseres Handelns ins Zentrum des Kongres- ses rücken. Eine Fachgesellschaft, die nicht forscht und entwickelt, wird neben Ihrer 1
137. Deutscher Chirurgen Kongress Deutsche Gesellschaft für Chirurgie eigenen Daseinsberechtigung auch die aller Mitglieder in Frage stellen. Die Sektion Chirurgische Forschung (SCF) und die Studienzentrale der DGCH (SDGC) sowie das ChirNet werden Alles aufbieten, um die translationale Bedeutung der aktuellen For- schungsinhalte und Ergebnisse darzulegen. Dies ist Zukunftssicherung, zu der wir unserem Nachwuchs verpflichtet sind. Wir sehen uns in Berlin. Bis dahin seien Sie herzlich gegrüßt Ihr Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen Präsident DGCH 2019/2020 2
Grußwort Bundesärztekammer Der digitale Wandel ist in nahezu allen Gesellschaftsbereichen in vollem Gange – auch im deutschen Gesundheitswesen. Bildge- bende Verfahren und andere IT-gestützte Methoden gehören in Kliniken und in vielen Praxen längst zum Alltag. Vielerorts profitie ren Patienten von neuen telemedizinischen Angeboten. Sowohl in der Akutversorgung, zum Beispiel von Schlaganfallpatienten, als auch bei der Versorgung chronisch Kranker sind telemedizinische Verfahren und Methoden etabliert. Das Deutsche Telemedizinpor- Dr. med. (I) tal der gematik listet mehr als 170 telemedizinische Projekte auf, Klaus Reinhardt die zurzeit in Deutschland durchgeführt werden. Auch im Vergleich zu anderen Branchen braucht sich das Ge- sundheitswesen nicht zu verstecken. Erst kürzlich kam eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zu dem Ergebnis, dass Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen Spitzenreiter darin sind, Beschäftigte durch entsprechende Fortbildungen fit zu machen für den digitalen Wandel. Auch das ist ein Indikator dafür, dass Ärzte und Krankenhaus- träger den digitalen Wandel nicht erdulden, sondern aktiv mitgestalten wollen. Das sollten sie auch. Denn die Digitalisierung berührt viele Kernbereiche des ärztlichen Berufsbilds. Wir stehen heute noch am Anfang. Perspektivisch hat die Digitalisierung aber das Potenzial, sowohl die Prozesse als auch grundsätzliche Prinzipien der gesund- heitlichen Versorgung zu verändern. Diese Veränderungen werden aber nur dann zu Verbesserungen führen, wenn Ärzte und Patienten Vertrauen in die neuen Strukturen und Abläufe entwickeln können. Viele Patienten fühlen sich von der Komplexität und Dynamik der Digitalisierung über- fordert. Nicht wenige möchten, dass alles so bleibt, wie es ist. Damit auch diese Men- schen von den neuen technischen Möglichkeiten profitieren können, müssen wir sie auf dem Weg in die digitalisierte Medizin begleiten. Wir müssen ihre digitale Kompetenz stärken. Vor allem aber müssen wir Vertrauen dafür schaffen, dass sich der Ausbau digitaler Strukturen an ihren ureigensten Bedürfnissen orientiert und nicht an den Marktinteressen von Tech-Konzernen und sogenannten digitalen Plattformanbietern. Damit das gelingt, brauchen wir eine Gesamtstrategie für den Ausbau der Digitali sierung und auch einen Ordnungsrahmen, der sowohl politische, rechtliche als auch ethische Aspekte umfasst. Es ist Aufgabe der Politik, einen solchen Rahmen zu schaffen. Unser Anliegen ist es, die Politik mit unserem besonderen Blick auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen. Unter dem Motto Intelligenz, Intuition und Individualität wird sich der 137. Deutsche Chirurgen Kongress mit diesen Herausforderungen befassen. Ich bin gewiss, dass wir spannende Vorträge und interessante Diskussionen erleben werden, aus denen wir gewinnbringende Erkenntnisse für die weitere Ausgestaltung unseres Gesund- heitssystems ziehen können. In diesem Sinne wünsche ich dem Kongress einen guten Verlauf. Dr. med. (I) Klaus Reinhardt Präsident der Bundesärztekammer 3
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, Intelligenz, Intuition und Individualität – was könnte Chirurgie besser beschreiben als das diesjährige Kongressmotto? Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie freut sich daher sehr, Sie alle zur 22. Jahrestagung im Rahmen des 137. Deutschen Chirurgen Kongresses nach Berlin einladen zu dürfen. Prof. Dr. med. Der Deutsche Chirurgen Kongress bleibt für uns und unsere Mit- Thomas H. K. Schiedeck glieder ein fester Termin im Kongresskalender. Die Tatsache, dass sich über die letzten Jahre neben der DGAV zunehmend weitere Fachgesellschaften entschließen konnten, ihre Jahrestagung zu diesem Zeitpunkt zu organisieren, garantiert nun dort eine immer breitere Palette der chirurgischen Technik. Inzwischen hat sich die inhaltliche Differenzierung zwischen der „Viszeralmedizin“ im Herbst mit der DGVS und dem Chirurgen- kongress im Frühjahr mit der DGCH bewährt: Einmal die speziellen interdisziplinären Schnittmengen zur Gastroenterologie mit Be Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff tonung auf Differentialindikation und multidisziplinärer Versor- gung – zum anderen der Focus im Besonderen auf chirurgische Technik, Organisation und Weiterbildungskonzeption. Wie bereits in den Vorjahren wird unser Kongressprogramm durch den Kongresspräsidenten der DGAV und sein Team federführend zusammengestellt. Diese Aufgabe fällt an den stellvertretenden Präsidenten – in diesem Jahr an Herrn Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff. Die Digitalisierung nimmt sowohl im Stationsbetrieb als auch in der Patientenver- sorgung immer mehr Fahrt auf, die Robotik erobert sich zunehmenden Raum in den Operationssälen. Dementsprechend werden wir gerade zu technischen und innova- tiven Aspekten großen Diskussionsbedarf haben. Das wissenschaftliche Programm der DGAV-Sitzungen spiegelt diese Aspekte in vielen Sitzungen wider und greift auch gemeinsame Hauptthemen auf. Auch in diesem Jahr haben wir eine große Anzahl an Abstracts und Einreichungen erhalten und ein für Sie aktuelles und interessantes Programm mit Vortrags- und Postersitzungen zusammengestellt. Dieser Früh- jahrskongress wird in bewährter Art von den Arbeitsgemeinschaften unterstützt und thematisch geprägt – vielen Dank an die aktiven Mitglieder. Es ist uns ein besonderes Anliegen auch den Nachwuchs aktiv einzubinden und die Sitzungen auch speziell nach den Erfordernissen an die jungen Kolleginnen und Kollegen in der Weiterbildung aus- zurichten. Viele der Sitzungen fokussieren auf das tägliche Handeln und praktische Tipps und Hilfestellungen für den chirurgischen Alltag. Es hat sich bewährt, möglichst viele Sitzungen interdisziplinär zu konzipieren, um dabei sowohl den Blick über den Tellerrand, als auch über das Tuch zu ermöglichen. Dies wird auch 2020 der Fall sein! Die Sitzungsformate wurden aktualisiert, um den sich ändernden Bedürfnissen gerecht zu werden. 4
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen, lehrreichen und interessanten Kongress, an- regende Begegnungen und den regen Austausch mit alten Freunden, Kolleginnen und Kollegen und anerkannten Fachleuten in unserem Fachgebiet. Herzliche Grüße Ihre Prof. Dr. med. Thomas H. K. Schiedeck Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff Präsident DGAV 2019/2020 Kongresspräsident DGAV 2020 5
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit großer Spannung erwarten wir den 137. Deutschen Chirurgen Kongress und die 58. Jahrestagung der DGKCH unter dem neuen Label DCK 2020 und laden Sie ganz herzlich ein, die Veranstaltung in Berlin zu besuchen. Unter dem Motto „Intelligenz, Intuition und Individualität“ sind eine Reihe von aktuellen Themen wie die Roboterchirurgie, künstliche Intelligenz, aber auch individuelle Entscheidungen des Chirurgen in der konservativen, klassischen Prof. Dr. med. Peter P. Schmittenbecher Chirurgie subsumiert. Hohe Behandlungssicherheit unter Einbezug des medizinischen Fortschritts muss oberste Prämisse unseres chirurgischen Han- delns sein. Dafür tragen wir gemeinsam Verantwortung und dürfen dies auch bei den Themen der künstlichen Intelligenz wie auch der roboterassistierten Chirurgie niemals vernachlässigen. Unter der aktuell wieder angestoßenen Diskussion der Ökono- misierung der Medizin, die versucht, einzelne Patienten und Er- krankungen in Fallpauschalen zu pressen, um eine wirtschaftlich bessere Rationalisierung durchführen zu können, dürfen die Ge- Prof. Dr. med. sichtspunkte der individuellen Betreuung des Patienten niemals Konrad Reinshagen zu kurz kommen. Ärztliche Tätigkeit bedeutet eben auch Sorgfalt, Geduld sowie individuelle Entscheidungen, die häufig auf der Intuition des Arztes fußen. Gerade die intuitiven, individuellen Entscheidungen, die auf den einzelnen Patienten abgestimmt sind, kennzeichnen den besonders erfolgreichen, engagierten Arzt und Chirurgen. Um unseren Patienten eine optimale Behandlung inklusive der neusten Entwicklun- gen in der Chirurgie zu ermöglichen, haben wir in dem Planungsprozess für den DCK 2020 von Seiten der Kinderchirurgie und der Viszeralchirurgie Wert darauf gelegt, viele interdisziplinäre Sitzungen zu organisieren. Dabei hat sich herausgestellt, dass es viele thematische Übereinstimmungen gab und daraus interessante Sitzungen zu- sammengestellt werden konnten. Dies stellt neben dem Austausch der Erfahrenen auf Augenhöhe auch eine besonders interessante Programmgestaltung für den chi- rurgischen Nachwuchs dar. Neben dem wissenschaftlichen Programm erwartet uns natürlich wieder der ge meinsame chirurgische Gesellschaftsabend, der uns gute Möglichkeiten zum zwanglosen Austausch bieten wird. Da der DCK 2020 vorerst zum letzten Mal in Berlin stattfinden wird, freuen wir uns besonders, Sie nochmals in Berlin begrüßen zu dürfen, wo Sie neben dem interes- santen Kongress das Flair der Hauptstadt einatmen können. Prof. Dr. med. Peter P. Schmittenbecher Prof. Dr. med. Konrad Reinshagen Präsident DGKCH 2017-2020 Kongresspräsident DGKCH 2020 6
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG e.V.) Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende, Wir freuen uns, Sie zur 8. Frühjahrstagung der Deutschen Gesell- schaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG e.V.), die vom 21. April bis 24. April 2020 im CityCube Berlin stattfinden wird, herzlich einzuladen und hoffentlich zahlreich begrüßen zu dürfen! Prof. Dr. med. Unter dem Motto „Intelligenz, Intuition, Individualität“ lädt der Dittmar Böckler diesjährige Kongresspräsident des 137. Deutschen Chirurgen Kongresses (DCK 2020), Univ.-Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen zum interdisziplinären Austausch und wissenschaftlichen Dis- kurs ein. Univ.-Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen ist seit Prof. H. M. Becker 1993 der zweite Gefäßchirurg, der als Präsident der Deutschen Ge- sellschaft für Chirurgie vorstehen darf. Im Sinne der 1872 formu lierten Aufgabe, „die chirurgischen Arbeitskräfte zu einigen“, führt die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin Prof. Dr. med. Markus Steinbauer e.V. (DGG e.V.) ihre „8. Frühjahrstagung der DGG“ durch und ver- sucht diesem Credo von 1872 durch schwerpunktmäßig interdis- ziplinär geplante Sitzungen mit den befreundeten chirurgischen Fachgesellschaften gerecht zu werden. Zusammen mit dem Präsidenten der DGCH Univ.-Prof. Dr. Thomas Schmitz Rixen und den Vertretern der anderen chirurgischen Fachgesellschaften aber auch mit Ihrer Unterstützung und aktiven Teilnahme, haben wir ein interessantes und abwechslungsreiches Programm für Sie zusammengestellt. Im Zeitalter der Spezialisierung der Chirurgie sind Blicke über die eigenen Fächer grenzen hinaus notwendig und ein interdisziplinärer Austausch für die Behandlungs- qualität unserer Patienten zwingend. Highlights werden in diesem Zusammenhang die Panelboard-Sitzung eines interdisziplinären Gefäßzentrums und eine „knallharte“ Boxring-Debatte sein. Die DGG nimmt auch aktiv mit Vorträgen und einem Gefäßnaht- kurs an der praxisnahen Ausbildung der Studierenden im Rahmen des Studenten forums teil. Neben dem fachlichen Austausch soll das Programm vor allem für die Aus- und Wei- terbildung unseres gefäßchirurgischen Nachwuchses von großem Interesse sein. Wir würden uns deshalb über eine aktive Bewerbung und Teilnahme von jungen in Weiter- bildung befindlichen Mitarbeitern Ihrer Kliniken und Praxen sehr freuen. Partnerland der diesjährigen Tagung wird Großbritannien sein. Wir freuen uns, ein Zeichen für die europäische Zusammenarbeit setzen zu können und erwarten einen wissenschaftlichen Austausch mit unseren langjährigen Freunden und Partnern aus England. Als Ehrenmitglieder der DGCH werden Prof. George Hamilton, London und Prof. Mike Wyatt, Newcastle geehrt und in das Programm der 8. DGG Frühjahrstagung aktiv eingebunden. 7
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG e.V.) Als Neuerung wird erneut ein Online-Kurs „Aktualisierung im Strahlenschutz nach RÖV für Ärzte, MPE, MTRA, OTA, MFA“ angeboten. Durch die Absolvierung des Online- teiles kann die Präsenzzeit verkürzt und der Kurs mit einer schriftlichen Abschluss- prüfung (23.4.2020, 14.45–16.45) abgeschlossen werden. Nehmen Sie bitte aktiv und zahlreich am Kongress teil und machen Sie bitte Werbung für „unsere Frühjahrstagung“, „unseren Chirurgenkongress“ und „unseren DGCH Präsidenten Thomas Schmitz-Rixen“. Lassen Sie uns „nach Berlin fahren“ und die Bedeutung der Gefäßchirurgie in der Chirurgischen Familie kraftvoll dokumentieren. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und heißen Sie – zunächst zum letzten Male – in Berlin zum DCK 2020 herzlich willkommen. Prof. Dr. med. Dittmar Böckler Prof. Dr. med. Markus Steinbauer Präsident DGG 2019 / 2020 Tagungspräsident DGG 2020 8
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich begrüße Sie herzlich zum 137. Deutschen Chirurgen Kongress und der 6. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie in Berlin. In diesem Jahr wurde der Kongress unter das Motto Intelligenz, Intuition und Individualität gestellt. Die Intelligenz, also die Fä- Prof. Dr. med. higkeit abstrakt und vernünftig zu denken und daraus ein zweck- Hans-Stefan Hofmann volles Handeln abzuleiten war bisher im Wesentlichen auf uns Menschen bezogen. Zunehmend werden wir im klinischen All- tag auch mit dem Versuch der Automatisierung intelligenten Verhaltens in Form der künstlichen Intelligenz konfrontiert. Aus meiner Sicht besteht kein Zweifel, dass die künstliche Intelligenz gepaart mit modernen Operationstechniken (Roboter assistierte Thoraxchirurgie) auch in unserem Fachgebiet Einzug halten wird. Mittels Radiomics wird es sicherlich irgendwann intraoperativ möglich sein, kleine Lungenrundherde besser zu detektieren und eine Aussage zur Dignität des Prozesses zu treffen. Mit Entscheidungsunterstützungssystemen werden uns dann sicher auch Therapien zur Behandlung der Erkrankung vorgeschlagen werden. Trotz dieser Fortschritte wird das chirurgische Handeln neben der eigenen Intelligenz auch nicht ohne Intuition und Erfahrung auskommen, um der Individualität unserer Patienten und deren Erkrankun- gen gerecht zu werden. Die Themenauswahl der 6. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax- chirurgie soll einen Einblick in schon aktuelle Zukunftstechniken (Robotic, Non-intuba- ted VATS) bzw. -verfahren (Immuntherapie) bieten. Aber auch der Dialog mit anderen chirurgischen Fachdisziplinen im Bereich der Metastasenchirurgie oder des Thorax traumas soll ein traditioneller Schwerpunkt auf dem DCK 2020 sein. Ich freue mich Sie, auch im Namen des Präsidenten der DGCH, Herrn Prof. Dr. Schmitz- Rixen, in Berlin 2020 begrüßen zu dürfen. Prof. Dr. med. Hans-Stefan Hofmann Präsident DGT 2020 9
Grußwort Dt. Gesellschaft d. Plastischen, Rekonstruktiven u. Ästhetischen Chirurgen Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, es ist uns eine große Freude, zum dritten Mal im Rahmen einer Frühjahrestagung, den Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie unter dem Motto Intelligenz, Intuition und Individualität mitzugestalten. Unser Dank gilt der DGCH und insbesondere dem aktuellen Prä- Prof. Dr. Dr. med. sidenten, Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen, die gesamte Chirurgie Lukas Prantl und das Fach Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirur- gie nach außen sichtbar zu machen. Intelligenz, Intuition und Individualität beschreibt in ausgezeichneter Weise die Stär- ken der Plastischen Chirurgie. Die Intelligenz spiegelt sich in unserem hohen Streben nach wissenschaftlicher Evi- denz und ständiger Verbesserung der Versorgungsqualität und Patientensicherheit wider. So war es nicht zuletzt die DGPRÄC, die sich in Reaktion auf den PIP Skan- dal seit Jahren für ein verpflichtendes Implantateregister eingesetzt hat, welches nun endlich im Juli 2021 an den Start gehen soll. Durch die zahlreichen innovativen Techniken ist die Plastische Chirurgie ein unver- zichtbarer Partner im Fächerkanon der Chirurgie. Eine kollegial gelebte interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um die hohe Versorgungsqualität unserer Patientinnen und Patienten zu garantieren und ständig zu optimieren. Ange- sichts der zahlreichen Schnittstellen anderer Fächer mit der Plastischen Chirurgie ist es uns wichtig, dass die Individualität der einzelnen chirurgischen Säulen anerkannt wird und entsprechende Grenzen respektiert werden. Nur wenn wir alle in den Kern- bereichen unserer jeweiligen Fachgebiete tätig sind, lässt sich eine optimale Patien- tenversorgung garantieren. Die fundierte langjährige Weiterbildung zum Facharzt für Plastische Chirurgie im Bereich der rekonstruktiven Mikrochirurgie, der Verbrennungs- chirurgie, Handchirurgie und ästhetischen Chirurgie lässt sich durch Wochenendkurse weder erwerben noch ersetzen. Die kritische Selbsteinschätzung mit dem Ziel der ständigen Verbesserung der Er- gebnisqualität zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten muss unser höchstes Anliegen sein und bleiben. Der DCK hilft uns allen dabei über den Tellerrand zu blicken und mögliche Kooperationen mit in unseren chirurgischen Alltag zu nehmen. Wir freuen uns auf die vielseitigen Sitzungen mit wichtigen zukunftsweisenden The- men, beispielsweise zur alternden Bevölkerung und den damit auf uns zukommenden Problemen in der Wundheilung sowie Palliativversorgung, zum autologem Gewebe ersatz und zur Weichteiltumorchirurgie, einem Gebiet, indem wir als Plastische Chirur- gen bereits individuelle Lösungen und Therapiekonzepte erarbeitet haben. Wir bedanken uns für die Einbindung in Sitzungen anderer Fachdisziplinen und freuen uns, hier unser spezielles Wissen und Können zu vermitteln und damit zum neuen 10
Grußwort Dt. Gesellschaft d. Plastischen, Rekonstruktiven u. Ästhetischen Chirurgen Branding der DCK 2020 mit dem Untertitel Gemeinsam lernen und heilen beitragen zu können. In diesem Sinne freue ich mich auf einen regen interdisziplinären Austausch, konst- ruktive Diskussionen und freundschaftliche Gespräche, damit der Mehrwert der Plas- tischen Chirurgie auch für die Kolleginnen und Kollegen sichtbar wird, denen unser Fach aufgrund fehlender Kooperationen oder Strukturen in Kliniken und Abteilungen noch nicht so bekannt ist. Seien Sie herzlich gegrüßt Ihr Prof. Dr. Dr. med. Lukas Prantl Präsident DGPRÄC 2020 11
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie eine große Freude auch beim 137. Deutschen Chirurgen Kongress einen interdisziplinären Fortbil- dungsteil gemeinsam mit den Nachbardisziplinen innerhalb der DGCH zu gestalten. Dabei bauen wir auf die überaus positiven Erfahrungen der letzten Jahre auf. Unser Dank gilt den Organi- Dr. med. satoren, allen voran dem Präsidenten der DGCH Prof. Dr. Thomas Jörg-Ulf Wiegner Schmitz-Rixen, die uns auch in 2020 diese Möglichkeit eröffnen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der unter dem Dach der DGCH organisierten Fachgesellschaften ist sehr vielgestaltig. Im Jahr 2020 wollen wir verschiedene Schwerpunktthemen gemeinsam diskutieren. So werden wir u.a. „In- novative Techniken zur Behandlung von kraniellen und Kopf-Hals-Tumoren“ mit den Kollegen der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und der Deutschen Ge- sellschaft für Neurochirurgie diskutieren. Mit den gleichen Fachgesellschaften aber auch mit der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästheti- schen Chirurgen wollen wir die Thematik der „Differenzialdiagnose und Therapie von Schädeldeformitäten“ interdisziplinär beleuchten. Das Thema „Vaskuläre Anomalien: Differenzialdiagnostik und Therapie“ wird zusätzlich noch mit den Kollegen der Deut- schen Gesellschaft für Gefäßchirurgie diskutiert. Diese Aufzählung kann jedoch nur unvollständig bleiben. Im Mittelpunkt all unserer Bemühungen steht dabei das Wohl unserer Patienten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den chirurgischen Fachdisziplinen kann dabei einen großen Beitrag leisten. Die zahlreichen gemeinsamen Sitzungen sollen aber vor allem auch die Kollegen der anderen Fachdisziplinen ansprechen, den kolle- gialen Dialog fördern und das gegenseitige Verständnis fachgebietsübergreifend ver- bessern. Der 137. Deutsche Chirurgen Kongress ist eine Leistungsschau der Chirurgie und ist durch den interdisziplinären Ansatz mehr als nur die Summe aller Leistungen der Fachgebiete. Wir freuen uns auf den regen wissenschaftlichen und beruflichen Aus- tausch. Ich wünsche uns allen einen spannenden Kongressverlauf, zielführende kollegiale Dis- kussionen und einen angenehmen Aufenthalt in Berlin. Dr. med. Jörg-Ulf Wiegner Präsident DGMKG 2020 12
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie Sehr geehrter Herr Kongresspräsident, liebe Kolleginnen und Kollegen, von Seiten der Mitglieder und des Vorstands der Deutschen Ge- sellschaft für Neurochirurgie adressieren wir mit großer Freude ein Grußwort an unsere „Muttergesellschaft“, die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie, zu Ihrem 137. Jahreskongress 2020 in Berlin. Auch Neurochirurgen können sich mühelos im Motto des Kon Prof. Dr. med. gresses „Intelligenz, Intuition und Individualität“ wiederfinden. Volker Tronnier Gerade in puncto „Intelligenz“, wenn damit artifizielle Intelligenz, vir- tuelle Realität und Robotik gemeint ist, gehört unser Fachgebiet zu den Vorbereitern dieser Technik seit den letzten 100 Jahren. Erleichtert durch unser um- schriebenes, relativ wenig bewegliches Arbeitsgebiet in einem einfach zu berechnenden Hohlkörper hat dazu geführt, dass bereits 1908 die erste stereotaktische Operation im Tier und 1947 die erste stereotaktische Operation im humanen Gehirn stattgefunden hat. Navigationsgeräte haben seit Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts den Einzug in den neurochirurgischen Operationssaal gefunden und gehören heute zum täglichen Ar- mamentarium jeder größeren Neurochirurgischen Klinik. In jene Zeit fallen auch die ersten Eingriffe mit dem Operationsroboter zur exakten Lokalisation tiefsitzender Strukturen, auch wenn die Haptik der Hand des Operateurs bis heute, von diesen Systemen nicht erreicht wird. Virtuelle Realität und Simulationssysteme zum Training zur Operations- planung werden seit Anfang der 90er Jahre im Neurochirurgischen Fachgebiet genutzt. Trotz dieser technischen Errungenschaften bleibt die Intuition des Operateurs bei unge- planten Zwischenfällen, die genaue Kenntnis der Anatomie, auch beim Ausfall dieser hoch technologisierten Systeme und das stete kritische Hinterfragen der dargebotenen Daten unerlässlich, um die optimale Therapie zum Wohl unserer Patienten zu erreichen. Bei aller Technologiebegeisterung darf diese nicht zur Technologiehörigkeit werden und es bleibt weiterhin unsere Pflicht, den Patienten als Individuum in den Mittelpunkt zu stellen, ihm Verständnis und Empathie entgegen zu bringen. Wir freuen uns, dass wir auf dem diesjährigen Kongress interdisziplinäre Sitzungen mit den anderen chirurgischen Fächern anbieten können und hoffen, damit bei möglichst vielen Teilnehmern Interesse zu wecken. Gerade ein Jahreskongress sollte die Möglich keit bieten, einmal über den Tellerrand zu schauen. Wir beglückwünschen den Kongresspräsidenten und sein Team für die Zusammen stellung eines hochinteressanten wissenschaftlichen Programms in allen chirurgischen Facetten und freuen uns auf Berlin und auf Sie! Prof. Dr. med. Volker Tronnier Präsident DGNC 2020 13
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer, es ist mir eine große Freude und Ehre, Ihnen die besten Wünsche der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie für den 137. Deutschen Chirurgen Kongress überbringen zu dürfen. Das Motto des Kongresses in 2020 „Intelligenz, Intuition und Indi- Prof. Dr. med. vidualität“ trifft sehr gut „den Puls der Zeit“ auch im Bereich der Dieter C. Wirtz Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie. Künstliche Intelligenz wird künftig immer mehr unser tägliches Handeln mitbestimmen. Dies gilt insbesondere auch für die Auswertung von Registerdaten, wie beispielsweise das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD), in dem derzeit mehr als 1 Mio. Daten sätze von endoprothetisch versorgten Patientinnen und Patienten gespeichert sind. Die weltweit einmalige Verknüpfung der Daten vom Kunstgelenkersatz im jeweiligen Krankenhaus mit den Implantatproduktdaten der Hersteller und den Daten der Kranken kassen liefert eine einzigartige Basis, Ergebnisqualität zu erfassen und zu bewerten. Dabei hängt Behandlungsqualität gerade in den chirurgischen Disziplinen sehr von der Erfahrung und auch Intuition des Operateurs ab; nämlich in der jeweiligen Situation genau das Richtige zu tun. Dazu gehört insbesondere auch differenziert zu entschei- den, wann und wie man operieren sollte, oder besser vielleicht doch konservativ zu bleiben. Das individuell optimale Behandlungskonzept für den Patienten „auszuar- beiten“ ist die Grundlage und ein „absolutes Muss“ für eine zukünftig bestmögliche Patientenversorgung. Diese Aspekte haben wir auch „in unserem Part“ des wissenschaftlichen Kongresspro- gramms aufgenommen. Themenschwerpunkte werden sein der „Rückenschmerz – eine interdisziplinäre Herausforderung“ und der „Beinschmerz – differentialdiagnos- tische Aspekte“. Der Deutsche Chirurgen Kongress lebt aber nicht nur vom wissenschaftlichen Pro- gramm, sondern vor allem auch durch die Möglichkeit, soziale Kontakte über das eigene Fach hinaus interdisziplinär zu knüpfen. Das macht diesen Kongress so interessant und einzigartig. Die DGOOC wünscht in diesem Sinne allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen interessanten Kongress mit ausreichend Zeit für produktive Gespräche und interkol- legialem Austausch. Ihr Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz Präsident DGOOC 2020 14
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Studierende und Pflegekräfte, der diesjährige 137. Deutsche Chirurgen Kongress steht unter dem Motto Intelligenz, Intuition und Individualität. Mit diesen Schwer- punkten werden aktuelle und wesentliche Herausforderungen der chirurgischen Disziplinen zielgenau beschrieben. Die gravierenden Nachwuchssorgen sowohl in der Pflege als auch im ärztlichen Prof. Dr. med. Bereich sind weitere Schwerpunkte des diesjährigen Kongresses. Jan Gummert In diesen herausfordernden Zeiten sind die Zusammenarbeit und der interdisziplinäre Austausch unter den chirurgischen Diszi- plinen wichtiger denn je. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie hat als Dachorgani- sation für die Chirurgen in diesem Zusammenhang eine elementare Bedeutung. Die deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie als eine der Fach- gesellschaften unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie wird den Kongress durch eigene und vor allem auch interdisziplinäre Beiträge nach Kräften unterstützen und gratuliert dem Tagungspräsidenten Prof. Schmitz-Rixen schon jetzt zu der Themenwahl und der hervorragenden Organisation im Vorfeld der Veranstal- tung. Im Namen der DGTHG wünsche ich allen Besucherinnen und Besuchern einen span- nenden und anregenden Kongress. Nutzen Sie die interdisziplinären Angebote und schauen Sie über den Tellerrand hinaus. Prof. Dr. med. Jan Gummert Präsident DGTHG 2020 15
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie freut sich, den Deut- schen Chirurgen Kongresses auch in diesem Jahr aktiv mitgestal- ten zu dürfen. Der Leitsatz „Gemeinsam lernen und heilen“ der Deutschen Ge- sellschaft für Chirurgie unterstreicht, dass wir unser Ziel – die Prof. Dr. med. Michael J. Raschke erfolgreiche Versorgung unserer Patienten – nicht ohne den Blick über den Tellerrand erreichen können. Die Devise passt zu- dem sehr gut zum Zitat von K. H. Bauer: „Jeder lernt von jedem.“ Unter das weit umspannende Dach der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gliedert sich auch die deutsche Unfallchirurgie mit großem Selbstverständnis ein. Besonders in der Unfallchirurgie kann man ohne den Blick über den Tellerrand vie- len Patienten nicht optimal helfen. Dieses betrifft sowohl die polytraumatisierten Patienten, deren Anzahl leider immer noch unverändert hoch ist, als auch die stark zunehmende Zahl geriatrischer Patienten. Die Unfallchirurgie benötigt das Spezial wissen anderer Disziplinen wie z.B. der Viszeral-, Neuro-, Gefäß-, Plastische Chirurgie, die unter dem Dach der DGCH vereint sind, aber auch aus anderen Fachgebieten wie Anästhesie, Geriatrie, Kardiologie, Gerinnungsmedizin etc. Der Deutsche Chirurgen Kongress bietet somit die ideale Gelegenheit, Interdisziplina- rität zu vermitteln und zu vertiefen. Das Anliegen der DGU ist es, auf dem Kongress der DGCH ein Programm anzubieten, welches den unterschiedlichen Ansprüchen der Kongressbesucher – von hoch spezia- lisiert bis breit aufgestellt – gerecht wird und möglichst viele Kolleginnen und Kollegen erreicht. Passend zum diesjährigen Kongressmotto „Intelligenz, Intuition und Individualität“ wird sich eine Sitzung mit dem Thema des computerassistierten Operierens befassen. Auch bei komplexen Verletzungen von Schulter und Ellenbogen ist mehr Individualität gefragt. Während bestimmte Operationen in unserem Fach zwar sehr standardisiert sind, ist jedoch bei komplexen Verletzungsmustern häufig ein „Plan B“ erforderlich, der einen kompetenten, breit ausgebildeten Chirurgen voraussetzt. Zu diesen Themen werden die erfahrenen „alten Hasen“ ihre Tipps und Tricks verraten. Das Thema Notfallversorgung vor dem Hintergrund neuer Strukturen in den betei- ligten Kliniken wird aufgegriffen werden. Im Bereich der Notfallversorgung besteht wohl die größte Schnittmenge zu den anderen großen chirurgischen Disziplinen (Vis- zeral-, Thorax-, Neuro-, Gefäßchirurgie). Aber auch die plastische Chirurgie gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die Gründung sogenannter Extremitäten-Boards, ein Zu- sammenschluss der an der Traumaversorgung beteiligten chirurgischen Disziplinen an zahlreichen großen Zentren, unterstreicht dies. 16
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie Mit einem Zitat von Martin Kirschner vor 85 Jahren bei der Eröffnung des damaligen Chirurgenkongresses möchte ich schließen: „Hier auf unserer alljährlichen Tagung ist der Mittelpunkt, hier schlägt das Herz der deutschen Chirurgie.“ Wir hoffen, Ihnen Lust auf Mehr gemacht zu haben, und freuen uns auf Sie in Berlin im April 2020. Prof. Dr. med. Michael J. Raschke Präsident DGU 2020 17
Grußwort Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, erneut ist es mir eine besondere Freude, sie auch im Namen des Berufsverbands der Deutschen Chirurgen zum 137. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und mitveranstaltenden Fachgesellschaften nach Berlin einladen zu dürfen. Dieser Kon- gress stellt sich erstmals mit einer neuen Marke, dem DCK 2020, Prof. Dr. med. Dr. h.c. also Deutscher Chirurgen Kongress und dem Untertitel „Gemein- Hans-Joachim Meyer sam lernen und heilen“ dar. Dieser Leitsatz verdeutlicht beson- ders die Notwendigkeit einer interdisziplinären und -professio- nellen Zusammenarbeit im klinischen Alltag mit Wissenszuwachs aus allen Bereichen des Gebiets Chirurgie; vor allem in einer Zeit zunehmender Spezialisierung ist der Blick über die eigenen Fachgrenzen hinaus mehr als angezeigt. Das Motto des Kongresses: „Intelligenz, Intuition und Individualität“ ist von allen chirurgischen Fächern in gleicher Weise gefordert. Die natürliche menschliche Intelligenz kann nun durch die sogenannte künstliche Intelligenz, gestützt auf einen möglichst großen Datenpool und der richti- gen Auswahl entsprechender Algorithmen, bei den Bemühungen um wissenschaft liche Evidenz weiter gesteigert werden. Intuition verlangt auch ohne IT-Unterstützung die situations-angepasste Reaktion des Chirurgen, sowohl bei der Indikationsstellung als auch bei der Beherrschung nicht vorhergesehener Zwischenfälle. Im Zusammen- spiel von Intelligenz und Intuition ergibt sich dann die individualisierte, also maßge- schneiderte chirurgische Therapie, wobei stets der Patient im Mittelpunkt bei dem Bestreben nach einem optimalen Behandlungsergebnis stehen muss. Entsprechend der dargestellten Trias liegt nun ein Schwerpunkt des Kongresses in der Datenerfassung und -auswertung bezüglich Diagnostik und Therapie, genauso wie der Einsatz neuer Technologien, z. B. bei roboterassistierten chirurgischen Eingriffen. Die Digitalisierung im Gesundheitswesen generell steht auch beim Gesundheitsminister J. Spahn ganz oben auf der Agenda der notwendigen Reformen und Innovationen, nicht zuletzt auch deshalb, weil Deutschland in diesem Bereich im internationalen Ver- gleich sicherlich keine Spitzenposition einnimmt. Nach einer kürzlich durchgeführten Umfrage erhofft sich die Ärzteschaft durch einen sinnvollen Einsatz der Digitalisierung vor allem eine Entlastung von dem weiter ansteigenden bürokratischen Arbeitsauf- wand, den 80% der befragten Ärzte als größtes Problem in ihrer derzeitigen Tätigkeit an- sehen. Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird von etwa der Hälfte der Ärzte als Chance für eine Verbesserung von diagnostischen und therapeutischen Ansätzen eingestuft, wobei 83% der Meinung sind, dass natürlich den Ärzten weiterhin die empa- thische Rolle einer „menschlichen Gesundheitsversorgung“ zufallen muss. Hoffentlich kann durch die forcierte Einführung der Digitalisierung bisher Versäumtes nachgeholt werden, etwaiger Aktivismus muss allerdings auch eine Gesamtstrategie erkennen lassen: So die Frage nach dem realistischen Nutzen der verschiedenen Projekte bzw. der Aufgabe, alle Betroffenen, vom Patienten bis hin zu den Leistungserbringern und anderen Institutionen, von einer aktiven Teilnahme überzeugen zu können. 18
Grußwort Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. Ein weiterer Schwerpunkt auf diesem Kongress befasst sich mit der Nachwuchsakquise und Verpflichtung zu einer hochwertigen Weiterbildung im Gebiet Chirurgie, vor allem unter dem Aspekt des sich abzeichnenden Ärztemangels bzw. der zur Verfügung ste- henden „ Arztzeit “. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen unterstützt seit Jahren die Aktivitäten im Nachwuchsbereich, so durch Workshops: „Nur Mut! Chirurgie zum Mitmachen“, die bereits in den Schulen angeboten werden. Ferner sind wir alle beson- ders gefordert, den Studierenden im praktischen Jahr die Faszination aller Facetten der Chirurgie zu vermitteln und sie für das Fach Chirurgie zu begeistern. Einen weite- ren Baustein hierzu stellt auch das seit einigen Jahren während des Jahreskongresses eingeführte und sehr gut angenommene Studentenforum dar. Traditionell beteiligt sich der BDC aktiv am Deutschen Chirurgen Kongress: Dieses Mal mit zehn Sitzungen, möglichst interdisziplinär konzipiert sowie mit drei Workshops. Besonders danken wir dabei dem Kongresspräsidenten für die Möglichkeit, erneut Sitzungen besonders für niedergelassene Ärzte mit Schwerpunktthemen und Semi- naren am letzten Kongresstag anbieten zu können. Wir hoffen damit, den Kolleginnen und Kollegen in der Niederlassung einen Anreiz zum Besuch des DCK 2020 bieten zu können. Nun sehen wir den anstehenden Kongresstagen, auch mit einigen Erneuerungen, wie Beteiligung der diagnostischen Fächer oder Boardsitzungen verschiedener Fachge biete, gespannt entgegen. Anregende, sicher auch kontroverse Diskussionen zu ver schiedenen Themenkomplexen sind zu erwarten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen relevanten Erkenntnisgewinn, intensiven fachlichen und persönlichen Aus- tausch und ausreichende Kondition bei Teilnahme am Organspendelauf. Ich freue mich auf ein Wiedersehen in Berlin! Mit besten kollegialen Grüßen Ihr Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer Präsident BDC 19
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), es ist mir eine Ehre, Ihnen seitens der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) Grußworte zum 137. Jahreskongress 2020 zukommen zu lassen! Ich glaube, es gibt keinen besseren Beleg dafür, wie eng unsere beiden großen Fachgesellschaften inhaltlich verbunden sind, als Prof. Dr. med. den Blick auf die Einladung Ihres Kongress-Präsidenten, Prof. Dr. Jürgen Floege med. Thomas Schmitz-Rixen. Die Wissenschaftlichkeit unseres Handelns ins Zentrum des Kongresses zu rücken ist auch das zentrale Motto des 2020er Internistenkongresses. „Ärzte als Forscher“ steht dafür, dass wir uns immer der (natur-)wissenschaftlichen Grundlage unserer beider Fächer bewusst sein müssen, immer neugierig und wissbegierig bleiben und nie mit dem Lernen aufhören dürfen. Natürlich – auch darin unterscheiden sich unsere Fächer bzw. Kongresse nicht – gibt es viele Situationen, wo das Wissen ungenügend ist, Leitlinien und Evidenz fehlen und wo Internisten genau wie Chirurgen versuchen müssen, auf die jeweilige Situation unserer Patienten bestmöglich zu reagieren. Gerade in meinem Fach – ich bin Neph- rologe – ist dies ein gewaltiges Problem, da wir einerseits die Patienten mit der höchsten Zahl an Komorbiditäten und der größten Polypharmazie in der Inneren Medi zin betreuen und andererseits höhergradig Niereninsuffiziente nahezu regelhaft von klinischen Studien ausgeschlossen werden. Bei allem Spezialistentum braucht es da- her ein breites Wissen in der Inneren Medizin und Intuition um mit solchen Situationen umzugehen und ich vermute, dass auch Chirurgen hiervon ein Lied singen können! Umso mehr freue ich mich, dass Sie unter dem Dach des Deutschen Chirurgen Kon- gresses viele Gesellschaften interdisziplinär bündeln können und somit chirurgischer- seits eine breite Palette von Themen kompetent behandeln können. Auch die Innere Medizin hat dies erkannt und inzwischen ist die DGIM zu einer der größten medizini schen Gesellschaften Europas geworden und kann in ihrem Kongress eine Vielzahl von Rednern aus den vielen Fachgesellschaften der Inneren Medizin bündeln. Dies ist eine bemerkenswerte und meines Erachtens unerlässliche Parallel-Entwicklung unserer beider Fächer, die in einer älter werdenden Bevölkerung und bei immer kom- plexer kranken Patienten absolut essentiell scheint. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele neue Einsichten, hoffentlich auch „über den Tellerrand hinaus“ und ereignisreiche Kongresstage. Ihr Prof. Dr. med. Jürgen Floege Vorsitzender DGIM 2019 / 2020 20
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, im Namen der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) begrüße ich Sie herzlich zum 137. Deut- schen Chirurgen Kongress. Der Leitspruch der Chirurgenkongresse „Gemeinsam Lernen und Heilen“ drückt umfassend das aus, was aus anästhesiologischem Blickwinkel unser ärztliches Handeln im perioperativen Prozess Prof. Dr. med. ausmacht – die partnerschaftliche, interdisziplinäre Zusammen Rolf Rossaint arbeit mit den beteiligten ärztlichen Fachgebieten, insbesondere den chirurgischen Disziplinen, bei der wir von- und miteinander lernen. Das Kongressmotto im Jahr 2020 „Intelligenz, Intuition und Individualität“ spannt dabei einen Bogen von leitliniengerechter wissenschafts- und evidenzbasierter Kom- petenz über erfahrungsbasierte Entscheidungen kompetenter und gut ausgebildeter Ärzte hin zu individualisierten Therapien unter Nutzung von Bioinformatik und künst- licher Intelligenz. Das sich daraus ergebende Spannungsfeld in einem von Reglemen- tierung und Standarisierung geprägten Gesundheitssystem, welches den ärztlichen Handlungsspielraum zunehmend beschränkt, gilt es intelligent zum Nutzen für unsere Patienten zu gestalten. Grade die Intuition, die man auch als Resultat langjähriger Erfahrung und Anhäufung von Wissen, oder nach Gigerenzer als „unbewusste Form der Intelligenz“ bezeichnet, sollte dabei durch technische Innnovationen nicht völlig aus dem ärztlichen Handeln verschwinden. Leitlinien, ubiquitär digital verfügbares Wissen, Algorithmen basierte Entscheidungsprozesse und künstliche Intelligenz sind im Sinne unserer Patienten wichtige Beiträge für eine noch sicherere Behandlung. Sie können aber keine Empathie und Intuition vollständig ersetzen, sondern ergänzen und unterstützen den ärztlichen Entscheidungsprozess um für jeden individuellen Patien- ten die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Ein spannender Weg, bei dem die Chirurgie ihren Partner, die Anästhesiologie, an ihrer Seite weiß. Diese interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit wird tagtäglich in den Operationssälen und auf den Stationen unseres Landes gelebt. Sie findet, was unsere Fachgebiete anbelangt, ihren Ausdruck in den traditionellen Präsi- dialgesprächen Anästhesie/Chirurgie im Januar eines jeden Jahres und begegnet uns auch beim Studium des Kongressprogrammes in vielen seiner Bestandteile. Dabei ist die Diskussion, gelegentlich auch die kontroverse Diskussion, eine Grund voraussetzung für einen erfolgreichen wissenschaftlichen Diskurs, sei es in der Grund- lagen- oder in der klinischen Forschung. Auch im Bereich der Weiter- und Fortbildung, dies zeigen auch die Arbeiten zur Musterweiterbildungsordnung, ergeben sich viele Schnittstellen, die nur gemeinsam erfolgreich gestaltet werden können. In Zeiten knapper werdender Ressourcen und einer fortschreitenden Reglementierung der Medizin muss sich diese Gemeinsamkeit auch darin manifestieren, dass wir den sich verändernden Rahmenbedingungen mit eigenen Konzepten begegnen. Kompe 21
Grußwort Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin titive, hochwertige Grundlagenwissenschaften, klinische und translationale Forschung sowie Versorgungsforschung in intra- und interprofessionellen Netzwerken sowie Forschungsverbünden bilden dabei die wissenschaftliche Grundlage unseres Han- delns. Wir wünschen Ihnen in diesem Sinne einen erfolgreichen Verlauf Ihres Jahreskongres- ses und freuen uns auf die Gelegenheit zum intensiven Gedankenaustausch mit Ihnen, den Pflegekräften und der Industrie. Mit herzlichen, kollegialen Grüßen Prof. Dr. med. Rolf Rossaint Präsident DGAI 2019/2020 22
Grußwort Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe Intelligenz, Intuition und Individualität – Gemeinsam lernen und heilen Zu den DBfK-Fortbildungstagen für Pflegeberufe im Operations- dienst im Rahmen des 137. Deutschen Chirurgen Kongress lade ich Sie herzlich ein! Die drei Schlüsselbegriffe aus dem Motto des DCK 2020 umreißen schlagwortartig die Thematiken, an denen sich die Spannungs- Dr. h.c. Franz Wagner felder im Operationsdienst und in den Funktionsbereichen im MSc, RbP Krankenhaus wie auch in der ambulanten chirurgischen Versor- gung aufladen. In der industriellen Welt sind die Prozesse der Digitalisierung horizontaler und vertikaler Wertschöpfungsketten von Unternehmen der Megatrend – mit gewaltigen Folgen für die Arbeitswelt und die Beschäftigungsver- hältnisse. Und auch im Bereich der Gesundheitsversorgung halten die Versprechungen der Industrie 4.0 Einzug. Robotik und maschinengestützte Assistenzsysteme, ver- bunden mit dem Einzug von auf algorhythmischer Massendatenanalyse beruhenden Entscheidungshilfen (harmlos verpackt unter dem nicht differenzierenden Begriff von künstlicher Intelligenz) halten ungebremst Einzug in die pflegerische und medizini- sche Versorgung. Maschinengestützte Entscheidungen versprechen, die Patienten sicherheit zu verbessern und technische Hilfen sollen die Arbeitswelt OP erträglicher machen. Die ergonomischen Belastungen im Beruf sollen erleichtert werden, langes Stehen in gebeugter Haltung, unvorteilhafte Pausenmöglichkeiten, monotone Arbeits- abläufe, all dies wird verlagert auf die Technik. Aber auch genuine Prozesse in personenbezogenen Dienstleistungen – in einer pa- tientenzentrierten Leistungserbringung – werden sich deutlich verändern. Das, was die Intuition pflegerischer und medizinischer Tätigkeit bisher ausmachte, also das Beobachten und Erfassen der Patientenmerkmale, das Überwachen, Erkennen von Symptomen, das Überprüfen und Bewerten von Veränderungen in die eine wie die an- dere Richtung, könnte in technisch-digitalisierte Systeme, in die Technik von Scannern, Sensoren und Spracherkennungsprogrammen übergehen. Da gilt es aufzupassen und das Machbare vom Sinnvollen zu unterscheiden. Wir Pflegefachpersonen müssen uns dabei aktiv in die Debatte einbringen. Diese Veränderungen haben große Auswirkungen sowohl auf die Menschen, die ver- sorgt werden, als auch auf die Menschen, die die Versorgung erbringen. Individualität, die Besonderheiten der einzelnen Patientinnen und Patienten werden aus der an- gepassten technischen Perspektive beurteilt, normativ, am Vergleichsmaßstab aller Patient/innen mit dieser Charakteristik. Berufliche Anforderungsprofile und Rollen werden (de)formiert, neben den technischen Systemen zu bestehen. Wir sind als Berufsverband bekanntlich nicht glücklich darüber, dass die bestehenden Herausforderungen nicht systematisch bearbeitet werden. Stattdessen werden neue Berufe erfunden, getrieben vor allem vom Interesse, Lücken zu füllen. Wir erwarten dazu zukünftig einen deutlich ganzheitlicheren Ansatz. Ansonsten wird es uns nicht gelingen, die aktuelle Pflegekrise aufzulösen. 23
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