INTELLIGENZ, INTUITION UND INDIVIDUALITÄT - VORPROGRAMM 137. DEUTSCHER CHIRURGEN KONGRESS 21. BIS 24. APRIL 2020 CITYCUBE, BERLIN - DCK 2020
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
137. Deutscher Chirurgen Kongress 21. bis 24. April 2020 CityCube, Berlin Vorprogramm Intelligenz, Intuition und Individualität www.dck2020.de
21. bis 24. April 2020
CityCube, Berlin
137. Deutscher Chirurgen Kongress
Präsident: Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen
Zusammen mit
22. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Präsident: Prof. Dr. med. Thomas Schiedeck, Ludwigsburg
Kongresspräsident: Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff, Bonn
58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie
Präsident: Prof. Dr. med. Peter P. Schmittenbecher, Karlsruhe
Kongresspräsident: Prof. Dr. med. Konrad Reinshagen, Hamburg
8. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin
Präsident: Prof. Dr. med. Dittmar Böckler, Heidelberg
Tagungspräsident: Prof. Dr. med. Markus Steinbauer, Regensburg
Tagungssekretär: Dr. med. Holger Diener, Hamburg
6. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie
Präsident: Prof. Dr. med. Hans-Stefan Hofmann, Regensburg
3. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven
und Ästhetischen Chirurgen
Präsident: Prof. Dr. Dr. med. Lukas Prantl, Regensburg
Deutsche Gesellschaft
Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft
für Orthopädie und
für Chirurgie für Thoraxchirurgie
Orthopädische Chirurgie
Deutsche Gesellschaft
Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft
der Plastischen,
für Allgemein- für Thorax-, Herz-
Rekonstruktiven und
und Viszeralchirurgie und Gefäßchirurgie
Ästhetischen Chirurgen
Deutsche Gesellschaft
Deutsche Gesellschaft Deutsche Gesellschaft
für Mund-, Kiefer-
für Kinderchirurgie für Unfallchirurgie
und Gesichtschirurgie
Deutsche Gesellschaft
Deutsche Gesellschaft
für Gefäßchirurgie
für Neurochirurgie
und Gefäßmedizin137. Deutscher Chirurgen Kongress
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Studierende und Pflegekräfte,
liebe Partner aus Industrie und Verwaltung,
zusammen mit den Mitveranstaltern, den Gesellschaften für All-
gemein- und Viszeralchirurgie und Kinderchirurgie sowie den
übrigen chirurgischen Gesellschaften und Berufsverbänden freuen
wir uns, Sie zum 137. Deutschen Chirurgen Kongress nach Berlin
einzuladen.
Gemeinsam Lernen und Heilen war 1872 schon die Motivation für
die gemeinsame Tagung aller Chirurgen.
Prof. Dr. med. Den Kongress in 2020 haben wir unter das Motto Intelligenz, In-
Thomas Schmitz-Rixentuition und Individualität gestellt, wobei Intelligenz für unseren
Umgang mit Künstlicher Intelligenz bis hin zur Robotik, Intuition
für die wichtige chirurgische Fähigkeit auch ohne Daten auf die jeweilige Situation
unserer Patienten zu reagieren und Individualität für die individualisierte Chirurgie
steht. Hier kann sich nach unserer Überzeugung jede chirurgische Fachgesellschaft
wiederfinden und etwas beitragen. Dieses Motto steht ein Stück weit für die Zu-
kunftsfähigkeit der Chirurgie.
Daneben ist uns das brennende Problem des fehlenden ärztlichen und pflegerischen
Nachwuchses und die Betonung der Wissenschaftlichkeit unseres Handelns sehr
wichtig. Wir würden uns freuen, wenn sich das Motto und diese Gesichtspunkte wie
ein roter Faden durch den Kongress ziehen würden.
Der Chirurgen Kongress wird sich nicht zuletzt den aktuellen Bedürfnissen der Ge-
sellschaften widmen, die integrativ ihre Jahrestagungen abhalten: Dies sind Allge-
mein- und Viszeralchirurgie (DGAV) und Kinderchirurgie (DGKCH). Wir freuen uns über
die zunehmende Zahl von Gesellschaften, die ganz bewusst Frühjahrstagungen ge-
stalten und hierbei vor allen Dingen interdisziplinäre Themen pflegen. Die Sitzungen
unserer 11 Fachgesellschaften werden durch eigene, interdisziplinäre und interpro-
fessionelle Veranstaltungen des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen, der Bun-
deswehr, des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe und der Rettungsdienste
ergänzt und aufgewertet.
Der Deutsche Chirurgen Kongress ist die gelebte Einheit der Chirurgie. Kooperationen,
Freundschaften und der Gedankenaustausch auch über Fächergrenzen hinweg ent-
stehen hier und werden hier gepflegt. Unser neues „Branding“ DCK2020 mit dem Un-
tertitel Gemeinsam Lernen und Heilen soll dies auch nach außen sichtbar machen
und wird uns über Jahre mit hohem Wiedererkennungswert begleiten. Der Deutsche
Chirurgen Kongress wird inhaltlich und strukturell bewährte Formate natürlich nicht
verlassen. Die gemeinsame Gestaltung durch alle Fachgesellschaften und Berufsver-
bände sowie unsere Partner wird jedoch intensiviert werden. Auch werden sich immer
wieder neue experimentelle Formate Ihrer Beurteilung stellen. Noch etwas:
Lassen Sie uns die Wissenschaftlichkeit unseres Handelns ins Zentrum des Kongres-
ses rücken. Eine Fachgesellschaft, die nicht forscht und entwickelt, wird neben Ihrer
1137. Deutscher Chirurgen Kongress
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie
eigenen Daseinsberechtigung auch die aller Mitglieder in Frage stellen. Die Sektion
Chirurgische Forschung (SCF) und die Studienzentrale der DGCH (SDGC) sowie das
ChirNet werden Alles aufbieten, um die translationale Bedeutung der aktuellen For-
schungsinhalte und Ergebnisse darzulegen. Dies ist Zukunftssicherung, zu der wir
unserem Nachwuchs verpflichtet sind.
Wir sehen uns in Berlin.
Bis dahin seien Sie herzlich gegrüßt
Ihr
Prof. Dr. med. Thomas Schmitz-Rixen
Präsident DGCH 2019/2020
2Grußwort
Bundesärztekammer
Der digitale Wandel ist in nahezu allen Gesellschaftsbereichen in
vollem Gange – auch im deutschen Gesundheitswesen. Bildge-
bende Verfahren und andere IT-gestützte Methoden gehören in
Kliniken und in vielen Praxen längst zum Alltag. Vielerorts profitie
ren Patienten von neuen telemedizinischen Angeboten. Sowohl in
der Akutversorgung, zum Beispiel von Schlaganfallpatienten, als
auch bei der Versorgung chronisch Kranker sind telemedizinische
Verfahren und Methoden etabliert. Das Deutsche Telemedizinpor-
Dr. med. (I) tal der gematik listet mehr als 170 telemedizinische Projekte auf,
Klaus Reinhardt die zurzeit in Deutschland durchgeführt werden.
Auch im Vergleich zu anderen Branchen braucht sich das Ge-
sundheitswesen nicht zu verstecken. Erst kürzlich kam eine Studie des Instituts der
Deutschen Wirtschaft zu dem Ergebnis, dass Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen
Spitzenreiter darin sind, Beschäftigte durch entsprechende Fortbildungen fit zu machen
für den digitalen Wandel. Auch das ist ein Indikator dafür, dass Ärzte und Krankenhaus-
träger den digitalen Wandel nicht erdulden, sondern aktiv mitgestalten wollen.
Das sollten sie auch. Denn die Digitalisierung berührt viele Kernbereiche des ärztlichen
Berufsbilds. Wir stehen heute noch am Anfang. Perspektivisch hat die Digitalisierung
aber das Potenzial, sowohl die Prozesse als auch grundsätzliche Prinzipien der gesund-
heitlichen Versorgung zu verändern. Diese Veränderungen werden aber nur dann zu
Verbesserungen führen, wenn Ärzte und Patienten Vertrauen in die neuen Strukturen
und Abläufe entwickeln können.
Viele Patienten fühlen sich von der Komplexität und Dynamik der Digitalisierung über-
fordert. Nicht wenige möchten, dass alles so bleibt, wie es ist. Damit auch diese Men-
schen von den neuen technischen Möglichkeiten profitieren können, müssen wir sie auf
dem Weg in die digitalisierte Medizin begleiten. Wir müssen ihre digitale Kompetenz
stärken. Vor allem aber müssen wir Vertrauen dafür schaffen, dass sich der Ausbau
digitaler Strukturen an ihren ureigensten Bedürfnissen orientiert und nicht an den
Marktinteressen von Tech-Konzernen und sogenannten digitalen Plattformanbietern.
Damit das gelingt, brauchen wir eine Gesamtstrategie für den Ausbau der Digitali
sierung und auch einen Ordnungsrahmen, der sowohl politische, rechtliche als auch
ethische Aspekte umfasst. Es ist Aufgabe der Politik, einen solchen Rahmen zu schaffen.
Unser Anliegen ist es, die Politik mit unserem besonderen Blick auf die Bedürfnisse der
Patientinnen und Patienten dabei zu unterstützen.
Unter dem Motto Intelligenz, Intuition und Individualität wird sich der 137. Deutsche
Chirurgen Kongress mit diesen Herausforderungen befassen. Ich bin gewiss, dass
wir spannende Vorträge und interessante Diskussionen erleben werden, aus denen
wir gewinnbringende Erkenntnisse für die weitere Ausgestaltung unseres Gesund-
heitssystems ziehen können.
In diesem Sinne wünsche ich dem Kongress einen guten Verlauf.
Dr. med. (I) Klaus Reinhardt
Präsident der Bundesärztekammer
3Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
Intelligenz, Intuition und Individualität – was könnte Chirurgie
besser beschreiben als das diesjährige Kongressmotto? Die
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie freut
sich daher sehr, Sie alle zur 22. Jahrestagung im Rahmen des 137.
Deutschen Chirurgen Kongresses nach Berlin einladen zu dürfen.
Prof. Dr. med. Der Deutsche Chirurgen Kongress bleibt für uns und unsere Mit-
Thomas H. K. Schiedeck
glieder ein fester Termin im Kongresskalender. Die Tatsache, dass
sich über die letzten Jahre neben der DGAV zunehmend weitere
Fachgesellschaften entschließen konnten, ihre Jahrestagung zu
diesem Zeitpunkt zu organisieren, garantiert nun dort eine immer
breitere Palette der chirurgischen Technik.
Inzwischen hat sich die inhaltliche Differenzierung zwischen der
„Viszeralmedizin“ im Herbst mit der DGVS und dem Chirurgen-
kongress im Frühjahr mit der DGCH bewährt: Einmal die speziellen
interdisziplinären Schnittmengen zur Gastroenterologie mit Be
Prof. Dr. med.
Jörg C. Kalff
tonung auf Differentialindikation und multidisziplinärer Versor-
gung – zum anderen der Focus im Besonderen auf chirurgische
Technik, Organisation und Weiterbildungskonzeption. Wie bereits in den Vorjahren
wird unser Kongressprogramm durch den Kongresspräsidenten der DGAV und sein
Team federführend zusammengestellt. Diese Aufgabe fällt an den stellvertretenden
Präsidenten – in diesem Jahr an Herrn Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff.
Die Digitalisierung nimmt sowohl im Stationsbetrieb als auch in der Patientenver-
sorgung immer mehr Fahrt auf, die Robotik erobert sich zunehmenden Raum in den
Operationssälen. Dementsprechend werden wir gerade zu technischen und innova-
tiven Aspekten großen Diskussionsbedarf haben. Das wissenschaftliche Programm
der DGAV-Sitzungen spiegelt diese Aspekte in vielen Sitzungen wider und greift auch
gemeinsame Hauptthemen auf. Auch in diesem Jahr haben wir eine große Anzahl
an Abstracts und Einreichungen erhalten und ein für Sie aktuelles und interessantes
Programm mit Vortrags- und Postersitzungen zusammengestellt. Dieser Früh-
jahrskongress wird in bewährter Art von den Arbeitsgemeinschaften unterstützt und
thematisch geprägt – vielen Dank an die aktiven Mitglieder. Es ist uns ein besonderes
Anliegen auch den Nachwuchs aktiv einzubinden und die Sitzungen auch speziell nach
den Erfordernissen an die jungen Kolleginnen und Kollegen in der Weiterbildung aus-
zurichten. Viele der Sitzungen fokussieren auf das tägliche Handeln und praktische
Tipps und Hilfestellungen für den chirurgischen Alltag.
Es hat sich bewährt, möglichst viele Sitzungen interdisziplinär zu konzipieren, um
dabei sowohl den Blick über den Tellerrand, als auch über das Tuch zu ermöglichen.
Dies wird auch 2020 der Fall sein! Die Sitzungsformate wurden aktualisiert, um den
sich ändernden Bedürfnissen gerecht zu werden.
4Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen, lehrreichen und interessanten Kongress, an-
regende Begegnungen und den regen Austausch mit alten Freunden, Kolleginnen und
Kollegen und anerkannten Fachleuten in unserem Fachgebiet.
Herzliche Grüße
Ihre
Prof. Dr. med. Thomas H. K. Schiedeck Prof. Dr. med. Jörg C. Kalff
Präsident DGAV 2019/2020 Kongresspräsident DGAV 2020
5Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
mit großer Spannung erwarten wir den 137. Deutschen Chirurgen
Kongress und die 58. Jahrestagung der DGKCH unter dem neuen
Label DCK 2020 und laden Sie ganz herzlich ein, die Veranstaltung
in Berlin zu besuchen. Unter dem Motto „Intelligenz, Intuition
und Individualität“ sind eine Reihe von aktuellen Themen wie die
Roboterchirurgie, künstliche Intelligenz, aber auch individuelle
Entscheidungen des Chirurgen in der konservativen, klassischen
Prof. Dr. med.
Peter P. Schmittenbecher
Chirurgie subsumiert.
Hohe Behandlungssicherheit unter Einbezug des medizinischen
Fortschritts muss oberste Prämisse unseres chirurgischen Han-
delns sein. Dafür tragen wir gemeinsam Verantwortung und
dürfen dies auch bei den Themen der künstlichen Intelligenz wie
auch der roboterassistierten Chirurgie niemals vernachlässigen.
Unter der aktuell wieder angestoßenen Diskussion der Ökono-
misierung der Medizin, die versucht, einzelne Patienten und Er-
krankungen in Fallpauschalen zu pressen, um eine wirtschaftlich
bessere Rationalisierung durchführen zu können, dürfen die Ge-
Prof. Dr. med. sichtspunkte der individuellen Betreuung des Patienten niemals
Konrad Reinshagen zu kurz kommen. Ärztliche Tätigkeit bedeutet eben auch Sorgfalt,
Geduld sowie individuelle Entscheidungen, die häufig auf der
Intuition des Arztes fußen. Gerade die intuitiven, individuellen Entscheidungen, die auf
den einzelnen Patienten abgestimmt sind, kennzeichnen den besonders erfolgreichen,
engagierten Arzt und Chirurgen.
Um unseren Patienten eine optimale Behandlung inklusive der neusten Entwicklun-
gen in der Chirurgie zu ermöglichen, haben wir in dem Planungsprozess für den DCK
2020 von Seiten der Kinderchirurgie und der Viszeralchirurgie Wert darauf gelegt,
viele interdisziplinäre Sitzungen zu organisieren. Dabei hat sich herausgestellt, dass
es viele thematische Übereinstimmungen gab und daraus interessante Sitzungen zu-
sammengestellt werden konnten. Dies stellt neben dem Austausch der Erfahrenen
auf Augenhöhe auch eine besonders interessante Programmgestaltung für den chi-
rurgischen Nachwuchs dar.
Neben dem wissenschaftlichen Programm erwartet uns natürlich wieder der ge
meinsame chirurgische Gesellschaftsabend, der uns gute Möglichkeiten zum
zwanglosen Austausch bieten wird.
Da der DCK 2020 vorerst zum letzten Mal in Berlin stattfinden wird, freuen wir uns
besonders, Sie nochmals in Berlin begrüßen zu dürfen, wo Sie neben dem interes-
santen Kongress das Flair der Hauptstadt einatmen können.
Prof. Dr. med. Peter P. Schmittenbecher Prof. Dr. med. Konrad Reinshagen
Präsident DGKCH 2017-2020 Kongresspräsident DGKCH 2020
6Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG e.V.)
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studierende,
Wir freuen uns, Sie zur 8. Frühjahrstagung der Deutschen Gesell-
schaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG e.V.), die vom
21. April bis 24. April 2020 im CityCube Berlin stattfinden wird,
herzlich einzuladen und hoffentlich zahlreich begrüßen zu dürfen!
Prof. Dr. med. Unter dem Motto „Intelligenz, Intuition, Individualität“ lädt der
Dittmar Böckler
diesjährige Kongresspräsident des 137. Deutschen Chirurgen
Kongresses (DCK 2020), Univ.-Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen
zum interdisziplinären Austausch und wissenschaftlichen Dis-
kurs ein.
Univ.-Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen ist seit Prof. H. M. Becker
1993 der zweite Gefäßchirurg, der als Präsident der Deutschen Ge-
sellschaft für Chirurgie vorstehen darf. Im Sinne der 1872 formu
lierten Aufgabe, „die chirurgischen Arbeitskräfte zu einigen“, führt
die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin
Prof. Dr. med.
Markus Steinbauer
e.V. (DGG e.V.) ihre „8. Frühjahrstagung der DGG“ durch und ver-
sucht diesem Credo von 1872 durch schwerpunktmäßig interdis-
ziplinär geplante Sitzungen mit den befreundeten chirurgischen Fachgesellschaften
gerecht zu werden. Zusammen mit dem Präsidenten der DGCH Univ.-Prof. Dr. Thomas
Schmitz Rixen und den Vertretern der anderen chirurgischen Fachgesellschaften aber
auch mit Ihrer Unterstützung und aktiven Teilnahme, haben wir ein interessantes
und abwechslungsreiches Programm für Sie zusammengestellt.
Im Zeitalter der Spezialisierung der Chirurgie sind Blicke über die eigenen Fächer
grenzen hinaus notwendig und ein interdisziplinärer Austausch für die Behandlungs-
qualität unserer Patienten zwingend. Highlights werden in diesem Zusammenhang
die Panelboard-Sitzung eines interdisziplinären Gefäßzentrums und eine „knallharte“
Boxring-Debatte sein. Die DGG nimmt auch aktiv mit Vorträgen und einem Gefäßnaht-
kurs an der praxisnahen Ausbildung der Studierenden im Rahmen des Studenten
forums teil.
Neben dem fachlichen Austausch soll das Programm vor allem für die Aus- und Wei-
terbildung unseres gefäßchirurgischen Nachwuchses von großem Interesse sein. Wir
würden uns deshalb über eine aktive Bewerbung und Teilnahme von jungen in Weiter-
bildung befindlichen Mitarbeitern Ihrer Kliniken und Praxen sehr freuen.
Partnerland der diesjährigen Tagung wird Großbritannien sein. Wir freuen uns, ein
Zeichen für die europäische Zusammenarbeit setzen zu können und erwarten einen
wissenschaftlichen Austausch mit unseren langjährigen Freunden und Partnern aus
England. Als Ehrenmitglieder der DGCH werden Prof. George Hamilton, London und
Prof. Mike Wyatt, Newcastle geehrt und in das Programm der 8. DGG Frühjahrstagung
aktiv eingebunden.
7Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG e.V.)
Als Neuerung wird erneut ein Online-Kurs „Aktualisierung im Strahlenschutz nach
RÖV für Ärzte, MPE, MTRA, OTA, MFA“ angeboten. Durch die Absolvierung des Online-
teiles kann die Präsenzzeit verkürzt und der Kurs mit einer schriftlichen Abschluss-
prüfung (23.4.2020, 14.45–16.45) abgeschlossen werden.
Nehmen Sie bitte aktiv und zahlreich am Kongress teil und machen Sie bitte Werbung
für „unsere Frühjahrstagung“, „unseren Chirurgenkongress“ und „unseren DGCH
Präsidenten Thomas Schmitz-Rixen“. Lassen Sie uns „nach Berlin fahren“ und die
Bedeutung der Gefäßchirurgie in der Chirurgischen Familie kraftvoll dokumentieren.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen und heißen Sie – zunächst zum letzten Male – in
Berlin zum DCK 2020 herzlich willkommen.
Prof. Dr. med. Dittmar Böckler Prof. Dr. med. Markus Steinbauer
Präsident DGG 2019 / 2020 Tagungspräsident DGG 2020
8Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich begrüße Sie herzlich zum 137. Deutschen Chirurgen Kongress
und der 6. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für
Thoraxchirurgie in Berlin.
In diesem Jahr wurde der Kongress unter das Motto Intelligenz,
Intuition und Individualität gestellt. Die Intelligenz, also die Fä-
Prof. Dr. med. higkeit abstrakt und vernünftig zu denken und daraus ein zweck-
Hans-Stefan Hofmann volles Handeln abzuleiten war bisher im Wesentlichen auf uns
Menschen bezogen. Zunehmend werden wir im klinischen All-
tag auch mit dem Versuch der Automatisierung intelligenten Verhaltens in Form der
künstlichen Intelligenz konfrontiert. Aus meiner Sicht besteht kein Zweifel, dass die
künstliche Intelligenz gepaart mit modernen Operationstechniken (Roboter assistierte
Thoraxchirurgie) auch in unserem Fachgebiet Einzug halten wird. Mittels Radiomics
wird es sicherlich irgendwann intraoperativ möglich sein, kleine Lungenrundherde
besser zu detektieren und eine Aussage zur Dignität des Prozesses zu treffen. Mit
Entscheidungsunterstützungssystemen werden uns dann sicher auch Therapien zur
Behandlung der Erkrankung vorgeschlagen werden. Trotz dieser Fortschritte wird
das chirurgische Handeln neben der eigenen Intelligenz auch nicht ohne Intuition und
Erfahrung auskommen, um der Individualität unserer Patienten und deren Erkrankun-
gen gerecht zu werden.
Die Themenauswahl der 6. Frühjahrstagung der Deutschen Gesellschaft für Thorax-
chirurgie soll einen Einblick in schon aktuelle Zukunftstechniken (Robotic, Non-intuba-
ted VATS) bzw. -verfahren (Immuntherapie) bieten. Aber auch der Dialog mit anderen
chirurgischen Fachdisziplinen im Bereich der Metastasenchirurgie oder des Thorax
traumas soll ein traditioneller Schwerpunkt auf dem DCK 2020 sein.
Ich freue mich Sie, auch im Namen des Präsidenten der DGCH, Herrn Prof. Dr. Schmitz-
Rixen, in Berlin 2020 begrüßen zu dürfen.
Prof. Dr. med. Hans-Stefan Hofmann
Präsident DGT 2020
9Grußwort
Dt. Gesellschaft d. Plastischen, Rekonstruktiven u. Ästhetischen Chirurgen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
es ist uns eine große Freude, zum dritten Mal im Rahmen einer
Frühjahrestagung, den Kongress der Deutschen Gesellschaft für
Chirurgie unter dem Motto Intelligenz, Intuition und Individualität
mitzugestalten.
Unser Dank gilt der DGCH und insbesondere dem aktuellen Prä-
Prof. Dr. Dr. med. sidenten, Prof. Dr. Thomas Schmitz-Rixen, die gesamte Chirurgie
Lukas Prantl
und das Fach Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirur-
gie nach außen sichtbar zu machen.
Intelligenz, Intuition und Individualität beschreibt in ausgezeichneter Weise die Stär-
ken der Plastischen Chirurgie.
Die Intelligenz spiegelt sich in unserem hohen Streben nach wissenschaftlicher Evi-
denz und ständiger Verbesserung der Versorgungsqualität und Patientensicherheit
wider. So war es nicht zuletzt die DGPRÄC, die sich in Reaktion auf den PIP Skan-
dal seit Jahren für ein verpflichtendes Implantateregister eingesetzt hat, welches nun
endlich im Juli 2021 an den Start gehen soll.
Durch die zahlreichen innovativen Techniken ist die Plastische Chirurgie ein unver-
zichtbarer Partner im Fächerkanon der Chirurgie. Eine kollegial gelebte interdisziplinäre
Zusammenarbeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um die hohe Versorgungsqualität
unserer Patientinnen und Patienten zu garantieren und ständig zu optimieren. Ange-
sichts der zahlreichen Schnittstellen anderer Fächer mit der Plastischen Chirurgie ist
es uns wichtig, dass die Individualität der einzelnen chirurgischen Säulen anerkannt
wird und entsprechende Grenzen respektiert werden. Nur wenn wir alle in den Kern-
bereichen unserer jeweiligen Fachgebiete tätig sind, lässt sich eine optimale Patien-
tenversorgung garantieren. Die fundierte langjährige Weiterbildung zum Facharzt für
Plastische Chirurgie im Bereich der rekonstruktiven Mikrochirurgie, der Verbrennungs-
chirurgie, Handchirurgie und ästhetischen Chirurgie lässt sich durch Wochenendkurse
weder erwerben noch ersetzen.
Die kritische Selbsteinschätzung mit dem Ziel der ständigen Verbesserung der Er-
gebnisqualität zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten muss unser höchstes
Anliegen sein und bleiben. Der DCK hilft uns allen dabei über den Tellerrand zu blicken
und mögliche Kooperationen mit in unseren chirurgischen Alltag zu nehmen.
Wir freuen uns auf die vielseitigen Sitzungen mit wichtigen zukunftsweisenden The-
men, beispielsweise zur alternden Bevölkerung und den damit auf uns zukommenden
Problemen in der Wundheilung sowie Palliativversorgung, zum autologem Gewebe
ersatz und zur Weichteiltumorchirurgie, einem Gebiet, indem wir als Plastische Chirur-
gen bereits individuelle Lösungen und Therapiekonzepte erarbeitet haben.
Wir bedanken uns für die Einbindung in Sitzungen anderer Fachdisziplinen und freuen
uns, hier unser spezielles Wissen und Können zu vermitteln und damit zum neuen
10Grußwort
Dt. Gesellschaft d. Plastischen, Rekonstruktiven u. Ästhetischen Chirurgen
Branding der DCK 2020 mit dem Untertitel Gemeinsam lernen und heilen beitragen
zu können.
In diesem Sinne freue ich mich auf einen regen interdisziplinären Austausch, konst-
ruktive Diskussionen und freundschaftliche Gespräche, damit der Mehrwert der Plas-
tischen Chirurgie auch für die Kolleginnen und Kollegen sichtbar wird, denen unser
Fach aufgrund fehlender Kooperationen oder Strukturen in Kliniken und Abteilungen
noch nicht so bekannt ist.
Seien Sie herzlich gegrüßt
Ihr
Prof. Dr. Dr. med. Lukas Prantl
Präsident DGPRÄC 2020
11Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist den Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Mund-,
Kiefer- und Gesichtschirurgie eine große Freude auch beim 137.
Deutschen Chirurgen Kongress einen interdisziplinären Fortbil-
dungsteil gemeinsam mit den Nachbardisziplinen innerhalb der
DGCH zu gestalten. Dabei bauen wir auf die überaus positiven
Erfahrungen der letzten Jahre auf. Unser Dank gilt den Organi-
Dr. med.
satoren, allen voran dem Präsidenten der DGCH Prof. Dr. Thomas
Jörg-Ulf Wiegner Schmitz-Rixen, die uns auch in 2020 diese Möglichkeit eröffnen.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der unter dem Dach der
DGCH organisierten Fachgesellschaften ist sehr vielgestaltig. Im Jahr 2020 wollen wir
verschiedene Schwerpunktthemen gemeinsam diskutieren. So werden wir u.a. „In-
novative Techniken zur Behandlung von kraniellen und Kopf-Hals-Tumoren“ mit
den Kollegen der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und der Deutschen Ge-
sellschaft für Neurochirurgie diskutieren. Mit den gleichen Fachgesellschaften aber
auch mit der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästheti-
schen Chirurgen wollen wir die Thematik der „Differenzialdiagnose und Therapie von
Schädeldeformitäten“ interdisziplinär beleuchten. Das Thema „Vaskuläre Anomalien:
Differenzialdiagnostik und Therapie“ wird zusätzlich noch mit den Kollegen der Deut-
schen Gesellschaft für Gefäßchirurgie diskutiert. Diese Aufzählung kann jedoch nur
unvollständig bleiben.
Im Mittelpunkt all unserer Bemühungen steht dabei das Wohl unserer Patienten. Die
interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den chirurgischen Fachdisziplinen kann
dabei einen großen Beitrag leisten. Die zahlreichen gemeinsamen Sitzungen sollen
aber vor allem auch die Kollegen der anderen Fachdisziplinen ansprechen, den kolle-
gialen Dialog fördern und das gegenseitige Verständnis fachgebietsübergreifend ver-
bessern.
Der 137. Deutsche Chirurgen Kongress ist eine Leistungsschau der Chirurgie und
ist durch den interdisziplinären Ansatz mehr als nur die Summe aller Leistungen der
Fachgebiete. Wir freuen uns auf den regen wissenschaftlichen und beruflichen Aus-
tausch.
Ich wünsche uns allen einen spannenden Kongressverlauf, zielführende kollegiale Dis-
kussionen und einen angenehmen Aufenthalt in Berlin.
Dr. med. Jörg-Ulf Wiegner
Präsident DGMKG 2020
12Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie
Sehr geehrter Herr Kongresspräsident,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
von Seiten der Mitglieder und des Vorstands der Deutschen Ge-
sellschaft für Neurochirurgie adressieren wir mit großer Freude ein
Grußwort an unsere „Muttergesellschaft“, die Deutsche Gesellschaft
für Chirurgie, zu Ihrem 137. Jahreskongress 2020 in Berlin.
Auch Neurochirurgen können sich mühelos im Motto des Kon
Prof. Dr. med. gresses „Intelligenz, Intuition und Individualität“ wiederfinden.
Volker Tronnier Gerade in puncto „Intelligenz“, wenn damit artifizielle Intelligenz, vir-
tuelle Realität und Robotik gemeint ist, gehört unser Fachgebiet zu
den Vorbereitern dieser Technik seit den letzten 100 Jahren. Erleichtert durch unser um-
schriebenes, relativ wenig bewegliches Arbeitsgebiet in einem einfach zu berechnenden
Hohlkörper hat dazu geführt, dass bereits 1908 die erste stereotaktische Operation im
Tier und 1947 die erste stereotaktische Operation im humanen Gehirn stattgefunden hat.
Navigationsgeräte haben seit Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts den Einzug in
den neurochirurgischen Operationssaal gefunden und gehören heute zum täglichen Ar-
mamentarium jeder größeren Neurochirurgischen Klinik. In jene Zeit fallen auch die ersten
Eingriffe mit dem Operationsroboter zur exakten Lokalisation tiefsitzender Strukturen,
auch wenn die Haptik der Hand des Operateurs bis heute, von diesen Systemen nicht
erreicht wird. Virtuelle Realität und Simulationssysteme zum Training zur Operations-
planung werden seit Anfang der 90er Jahre im Neurochirurgischen Fachgebiet genutzt.
Trotz dieser technischen Errungenschaften bleibt die Intuition des Operateurs bei unge-
planten Zwischenfällen, die genaue Kenntnis der Anatomie, auch beim Ausfall dieser hoch
technologisierten Systeme und das stete kritische Hinterfragen der dargebotenen Daten
unerlässlich, um die optimale Therapie zum Wohl unserer Patienten zu erreichen.
Bei aller Technologiebegeisterung darf diese nicht zur Technologiehörigkeit werden und es
bleibt weiterhin unsere Pflicht, den Patienten als Individuum in den Mittelpunkt zu stellen,
ihm Verständnis und Empathie entgegen zu bringen.
Wir freuen uns, dass wir auf dem diesjährigen Kongress interdisziplinäre Sitzungen mit
den anderen chirurgischen Fächern anbieten können und hoffen, damit bei möglichst
vielen Teilnehmern Interesse zu wecken. Gerade ein Jahreskongress sollte die Möglich
keit bieten, einmal über den Tellerrand zu schauen.
Wir beglückwünschen den Kongresspräsidenten und sein Team für die Zusammen
stellung eines hochinteressanten wissenschaftlichen Programms in allen chirurgischen
Facetten und freuen uns auf Berlin und auf Sie!
Prof. Dr. med. Volker Tronnier
Präsident DGNC 2020
13Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Kongressteilnehmerinnen und Kongressteilnehmer,
es ist mir eine große Freude und Ehre, Ihnen die besten Wünsche
der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie für den 137. Deutschen Chirurgen Kongress überbringen
zu dürfen.
Das Motto des Kongresses in 2020 „Intelligenz, Intuition und Indi-
Prof. Dr. med. vidualität“ trifft sehr gut „den Puls der Zeit“ auch im Bereich der
Dieter C. Wirtz Orthopädie und Orthopädischen Chirurgie. Künstliche Intelligenz
wird künftig immer mehr unser tägliches Handeln mitbestimmen.
Dies gilt insbesondere auch für die Auswertung von Registerdaten, wie beispielsweise
das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD), in dem derzeit mehr als 1 Mio. Daten
sätze von endoprothetisch versorgten Patientinnen und Patienten gespeichert sind.
Die weltweit einmalige Verknüpfung der Daten vom Kunstgelenkersatz im jeweiligen
Krankenhaus mit den Implantatproduktdaten der Hersteller und den Daten der Kranken
kassen liefert eine einzigartige Basis, Ergebnisqualität zu erfassen und zu bewerten.
Dabei hängt Behandlungsqualität gerade in den chirurgischen Disziplinen sehr von der
Erfahrung und auch Intuition des Operateurs ab; nämlich in der jeweiligen Situation
genau das Richtige zu tun. Dazu gehört insbesondere auch differenziert zu entschei-
den, wann und wie man operieren sollte, oder besser vielleicht doch konservativ zu
bleiben. Das individuell optimale Behandlungskonzept für den Patienten „auszuar-
beiten“ ist die Grundlage und ein „absolutes Muss“ für eine zukünftig bestmögliche
Patientenversorgung.
Diese Aspekte haben wir auch „in unserem Part“ des wissenschaftlichen Kongresspro-
gramms aufgenommen. Themenschwerpunkte werden sein der „Rückenschmerz –
eine interdisziplinäre Herausforderung“ und der „Beinschmerz – differentialdiagnos-
tische Aspekte“.
Der Deutsche Chirurgen Kongress lebt aber nicht nur vom wissenschaftlichen Pro-
gramm, sondern vor allem auch durch die Möglichkeit, soziale Kontakte über das eigene
Fach hinaus interdisziplinär zu knüpfen. Das macht diesen Kongress so interessant
und einzigartig.
Die DGOOC wünscht in diesem Sinne allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen
interessanten Kongress mit ausreichend Zeit für produktive Gespräche und interkol-
legialem Austausch.
Ihr
Prof. Dr. med. Dieter C. Wirtz
Präsident DGOOC 2020
14Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Studierende und Pflegekräfte,
der diesjährige 137. Deutsche Chirurgen Kongress steht unter dem
Motto Intelligenz, Intuition und Individualität. Mit diesen Schwer-
punkten werden aktuelle und wesentliche Herausforderungen der
chirurgischen Disziplinen zielgenau beschrieben. Die gravierenden
Nachwuchssorgen sowohl in der Pflege als auch im ärztlichen
Prof. Dr. med.
Bereich sind weitere Schwerpunkte des diesjährigen Kongresses.
Jan Gummert In diesen herausfordernden Zeiten sind die Zusammenarbeit und
der interdisziplinäre Austausch unter den chirurgischen Diszi-
plinen wichtiger denn je. Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie hat als Dachorgani-
sation für die Chirurgen in diesem Zusammenhang eine elementare Bedeutung.
Die deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie als eine der Fach-
gesellschaften unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie wird den
Kongress durch eigene und vor allem auch interdisziplinäre Beiträge nach Kräften
unterstützen und gratuliert dem Tagungspräsidenten Prof. Schmitz-Rixen schon jetzt
zu der Themenwahl und der hervorragenden Organisation im Vorfeld der Veranstal-
tung.
Im Namen der DGTHG wünsche ich allen Besucherinnen und Besuchern einen span-
nenden und anregenden Kongress. Nutzen Sie die interdisziplinären Angebote und
schauen Sie über den Tellerrand hinaus.
Prof. Dr. med. Jan Gummert
Präsident DGTHG 2020
15Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie freut sich, den Deut-
schen Chirurgen Kongresses auch in diesem Jahr aktiv mitgestal-
ten zu dürfen.
Der Leitsatz „Gemeinsam lernen und heilen“ der Deutschen Ge-
sellschaft für Chirurgie unterstreicht, dass wir unser Ziel – die
Prof. Dr. med.
Michael J. Raschke
erfolgreiche Versorgung unserer Patienten – nicht ohne den
Blick über den Tellerrand erreichen können. Die Devise passt zu-
dem sehr gut zum Zitat von K. H. Bauer: „Jeder lernt von jedem.“
Unter das weit umspannende Dach der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gliedert
sich auch die deutsche Unfallchirurgie mit großem Selbstverständnis ein.
Besonders in der Unfallchirurgie kann man ohne den Blick über den Tellerrand vie-
len Patienten nicht optimal helfen. Dieses betrifft sowohl die polytraumatisierten
Patienten, deren Anzahl leider immer noch unverändert hoch ist, als auch die stark
zunehmende Zahl geriatrischer Patienten. Die Unfallchirurgie benötigt das Spezial
wissen anderer Disziplinen wie z.B. der Viszeral-, Neuro-, Gefäß-, Plastische Chirurgie,
die unter dem Dach der DGCH vereint sind, aber auch aus anderen Fachgebieten wie
Anästhesie, Geriatrie, Kardiologie, Gerinnungsmedizin etc.
Der Deutsche Chirurgen Kongress bietet somit die ideale Gelegenheit, Interdisziplina-
rität zu vermitteln und zu vertiefen.
Das Anliegen der DGU ist es, auf dem Kongress der DGCH ein Programm anzubieten,
welches den unterschiedlichen Ansprüchen der Kongressbesucher – von hoch spezia-
lisiert bis breit aufgestellt – gerecht wird und möglichst viele Kolleginnen und Kollegen
erreicht.
Passend zum diesjährigen Kongressmotto „Intelligenz, Intuition und Individualität“
wird sich eine Sitzung mit dem Thema des computerassistierten Operierens befassen.
Auch bei komplexen Verletzungen von Schulter und Ellenbogen ist mehr Individualität
gefragt. Während bestimmte Operationen in unserem Fach zwar sehr standardisiert
sind, ist jedoch bei komplexen Verletzungsmustern häufig ein „Plan B“ erforderlich,
der einen kompetenten, breit ausgebildeten Chirurgen voraussetzt. Zu diesen Themen
werden die erfahrenen „alten Hasen“ ihre Tipps und Tricks verraten.
Das Thema Notfallversorgung vor dem Hintergrund neuer Strukturen in den betei-
ligten Kliniken wird aufgegriffen werden. Im Bereich der Notfallversorgung besteht
wohl die größte Schnittmenge zu den anderen großen chirurgischen Disziplinen (Vis-
zeral-, Thorax-, Neuro-, Gefäßchirurgie). Aber auch die plastische Chirurgie gewinnt
zunehmend an Bedeutung. Die Gründung sogenannter Extremitäten-Boards, ein Zu-
sammenschluss der an der Traumaversorgung beteiligten chirurgischen Disziplinen
an zahlreichen großen Zentren, unterstreicht dies.
16Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie
Mit einem Zitat von Martin Kirschner vor 85 Jahren bei der Eröffnung des damaligen
Chirurgenkongresses möchte ich schließen: „Hier auf unserer alljährlichen Tagung ist
der Mittelpunkt, hier schlägt das Herz der deutschen Chirurgie.“
Wir hoffen, Ihnen Lust auf Mehr gemacht zu haben, und freuen uns auf Sie in Berlin
im April 2020.
Prof. Dr. med. Michael J. Raschke
Präsident DGU 2020
17Grußwort
Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V.
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
erneut ist es mir eine besondere Freude, sie auch im Namen des
Berufsverbands der Deutschen Chirurgen zum 137. Kongress der
Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und mitveranstaltenden
Fachgesellschaften nach Berlin einladen zu dürfen. Dieser Kon-
gress stellt sich erstmals mit einer neuen Marke, dem DCK 2020,
Prof. Dr. med. Dr. h.c. also Deutscher Chirurgen Kongress und dem Untertitel „Gemein-
Hans-Joachim Meyer sam lernen und heilen“ dar. Dieser Leitsatz verdeutlicht beson-
ders die Notwendigkeit einer interdisziplinären und -professio-
nellen Zusammenarbeit im klinischen Alltag mit Wissenszuwachs aus allen Bereichen
des Gebiets Chirurgie; vor allem in einer Zeit zunehmender Spezialisierung ist der Blick
über die eigenen Fachgrenzen hinaus mehr als angezeigt. Das Motto des Kongresses:
„Intelligenz, Intuition und Individualität“ ist von allen chirurgischen Fächern in gleicher
Weise gefordert. Die natürliche menschliche Intelligenz kann nun durch die sogenannte
künstliche Intelligenz, gestützt auf einen möglichst großen Datenpool und der richti-
gen Auswahl entsprechender Algorithmen, bei den Bemühungen um wissenschaft
liche Evidenz weiter gesteigert werden. Intuition verlangt auch ohne IT-Unterstützung
die situations-angepasste Reaktion des Chirurgen, sowohl bei der Indikationsstellung
als auch bei der Beherrschung nicht vorhergesehener Zwischenfälle. Im Zusammen-
spiel von Intelligenz und Intuition ergibt sich dann die individualisierte, also maßge-
schneiderte chirurgische Therapie, wobei stets der Patient im Mittelpunkt bei dem
Bestreben nach einem optimalen Behandlungsergebnis stehen muss.
Entsprechend der dargestellten Trias liegt nun ein Schwerpunkt des Kongresses in der
Datenerfassung und -auswertung bezüglich Diagnostik und Therapie, genauso wie der
Einsatz neuer Technologien, z. B. bei roboterassistierten chirurgischen Eingriffen. Die
Digitalisierung im Gesundheitswesen generell steht auch beim Gesundheitsminister
J. Spahn ganz oben auf der Agenda der notwendigen Reformen und Innovationen,
nicht zuletzt auch deshalb, weil Deutschland in diesem Bereich im internationalen Ver-
gleich sicherlich keine Spitzenposition einnimmt. Nach einer kürzlich durchgeführten
Umfrage erhofft sich die Ärzteschaft durch einen sinnvollen Einsatz der Digitalisierung
vor allem eine Entlastung von dem weiter ansteigenden bürokratischen Arbeitsauf-
wand, den 80% der befragten Ärzte als größtes Problem in ihrer derzeitigen Tätigkeit an-
sehen. Auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird von etwa der Hälfte der Ärzte
als Chance für eine Verbesserung von diagnostischen und therapeutischen Ansätzen
eingestuft, wobei 83% der Meinung sind, dass natürlich den Ärzten weiterhin die empa-
thische Rolle einer „menschlichen Gesundheitsversorgung“ zufallen muss. Hoffentlich
kann durch die forcierte Einführung der Digitalisierung bisher Versäumtes nachgeholt
werden, etwaiger Aktivismus muss allerdings auch eine Gesamtstrategie erkennen
lassen: So die Frage nach dem realistischen Nutzen der verschiedenen Projekte bzw.
der Aufgabe, alle Betroffenen, vom Patienten bis hin zu den Leistungserbringern und
anderen Institutionen, von einer aktiven Teilnahme überzeugen zu können.
18Grußwort
Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V.
Ein weiterer Schwerpunkt auf diesem Kongress befasst sich mit der Nachwuchsakquise
und Verpflichtung zu einer hochwertigen Weiterbildung im Gebiet Chirurgie, vor allem
unter dem Aspekt des sich abzeichnenden Ärztemangels bzw. der zur Verfügung ste-
henden „ Arztzeit “. Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen unterstützt seit Jahren
die Aktivitäten im Nachwuchsbereich, so durch Workshops: „Nur Mut! Chirurgie zum
Mitmachen“, die bereits in den Schulen angeboten werden. Ferner sind wir alle beson-
ders gefordert, den Studierenden im praktischen Jahr die Faszination aller Facetten
der Chirurgie zu vermitteln und sie für das Fach Chirurgie zu begeistern. Einen weite-
ren Baustein hierzu stellt auch das seit einigen Jahren während des Jahreskongresses
eingeführte und sehr gut angenommene Studentenforum dar.
Traditionell beteiligt sich der BDC aktiv am Deutschen Chirurgen Kongress: Dieses Mal
mit zehn Sitzungen, möglichst interdisziplinär konzipiert sowie mit drei Workshops.
Besonders danken wir dabei dem Kongresspräsidenten für die Möglichkeit, erneut
Sitzungen besonders für niedergelassene Ärzte mit Schwerpunktthemen und Semi-
naren am letzten Kongresstag anbieten zu können. Wir hoffen damit, den Kolleginnen
und Kollegen in der Niederlassung einen Anreiz zum Besuch des DCK 2020 bieten zu
können.
Nun sehen wir den anstehenden Kongresstagen, auch mit einigen Erneuerungen, wie
Beteiligung der diagnostischen Fächer oder Boardsitzungen verschiedener Fachge
biete, gespannt entgegen. Anregende, sicher auch kontroverse Diskussionen zu ver
schiedenen Themenkomplexen sind zu erwarten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
einen relevanten Erkenntnisgewinn, intensiven fachlichen und persönlichen Aus-
tausch und ausreichende Kondition bei Teilnahme am Organspendelauf. Ich freue
mich auf ein Wiedersehen in Berlin!
Mit besten kollegialen Grüßen
Ihr
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Meyer
Präsident BDC
19Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Gesellschaft
für Chirurgie (DGCH),
es ist mir eine Ehre, Ihnen seitens der Deutschen Gesellschaft für
Innere Medizin (DGIM) Grußworte zum 137. Jahreskongress 2020
zukommen zu lassen!
Ich glaube, es gibt keinen besseren Beleg dafür, wie eng unsere
beiden großen Fachgesellschaften inhaltlich verbunden sind, als
Prof. Dr. med. den Blick auf die Einladung Ihres Kongress-Präsidenten, Prof. Dr.
Jürgen Floege med. Thomas Schmitz-Rixen. Die Wissenschaftlichkeit unseres
Handelns ins Zentrum des Kongresses zu rücken ist auch das
zentrale Motto des 2020er Internistenkongresses. „Ärzte als Forscher“ steht dafür,
dass wir uns immer der (natur-)wissenschaftlichen Grundlage unserer beider Fächer
bewusst sein müssen, immer neugierig und wissbegierig bleiben und nie mit dem
Lernen aufhören dürfen.
Natürlich – auch darin unterscheiden sich unsere Fächer bzw. Kongresse nicht – gibt
es viele Situationen, wo das Wissen ungenügend ist, Leitlinien und Evidenz fehlen und
wo Internisten genau wie Chirurgen versuchen müssen, auf die jeweilige Situation
unserer Patienten bestmöglich zu reagieren. Gerade in meinem Fach – ich bin Neph-
rologe – ist dies ein gewaltiges Problem, da wir einerseits die Patienten mit der
höchsten Zahl an Komorbiditäten und der größten Polypharmazie in der Inneren Medi
zin betreuen und andererseits höhergradig Niereninsuffiziente nahezu regelhaft von
klinischen Studien ausgeschlossen werden. Bei allem Spezialistentum braucht es da-
her ein breites Wissen in der Inneren Medizin und Intuition um mit solchen Situationen
umzugehen und ich vermute, dass auch Chirurgen hiervon ein Lied singen können!
Umso mehr freue ich mich, dass Sie unter dem Dach des Deutschen Chirurgen Kon-
gresses viele Gesellschaften interdisziplinär bündeln können und somit chirurgischer-
seits eine breite Palette von Themen kompetent behandeln können. Auch die Innere
Medizin hat dies erkannt und inzwischen ist die DGIM zu einer der größten medizini
schen Gesellschaften Europas geworden und kann in ihrem Kongress eine Vielzahl
von Rednern aus den vielen Fachgesellschaften der Inneren Medizin bündeln. Dies
ist eine bemerkenswerte und meines Erachtens unerlässliche Parallel-Entwicklung
unserer beider Fächer, die in einer älter werdenden Bevölkerung und bei immer kom-
plexer kranken Patienten absolut essentiell scheint.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele neue Einsichten, hoffentlich auch „über den
Tellerrand hinaus“ und ereignisreiche Kongresstage.
Ihr
Prof. Dr. med. Jürgen Floege
Vorsitzender DGIM 2019 / 2020
20Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
im Namen der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und
Intensivmedizin (DGAI) begrüße ich Sie herzlich zum 137. Deut-
schen Chirurgen Kongress.
Der Leitspruch der Chirurgenkongresse „Gemeinsam Lernen und
Heilen“ drückt umfassend das aus, was aus anästhesiologischem
Blickwinkel unser ärztliches Handeln im perioperativen Prozess
Prof. Dr. med. ausmacht – die partnerschaftliche, interdisziplinäre Zusammen
Rolf Rossaint
arbeit mit den beteiligten ärztlichen Fachgebieten, insbesondere
den chirurgischen Disziplinen, bei der wir von- und miteinander
lernen.
Das Kongressmotto im Jahr 2020 „Intelligenz, Intuition und Individualität“ spannt
dabei einen Bogen von leitliniengerechter wissenschafts- und evidenzbasierter Kom-
petenz über erfahrungsbasierte Entscheidungen kompetenter und gut ausgebildeter
Ärzte hin zu individualisierten Therapien unter Nutzung von Bioinformatik und künst-
licher Intelligenz. Das sich daraus ergebende Spannungsfeld in einem von Reglemen-
tierung und Standarisierung geprägten Gesundheitssystem, welches den ärztlichen
Handlungsspielraum zunehmend beschränkt, gilt es intelligent zum Nutzen für unsere
Patienten zu gestalten. Grade die Intuition, die man auch als Resultat langjähriger
Erfahrung und Anhäufung von Wissen, oder nach Gigerenzer als „unbewusste Form
der Intelligenz“ bezeichnet, sollte dabei durch technische Innnovationen nicht völlig
aus dem ärztlichen Handeln verschwinden. Leitlinien, ubiquitär digital verfügbares
Wissen, Algorithmen basierte Entscheidungsprozesse und künstliche Intelligenz sind
im Sinne unserer Patienten wichtige Beiträge für eine noch sicherere Behandlung. Sie
können aber keine Empathie und Intuition vollständig ersetzen, sondern ergänzen und
unterstützen den ärztlichen Entscheidungsprozess um für jeden individuellen Patien-
ten die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.
Ein spannender Weg, bei dem die Chirurgie ihren Partner, die Anästhesiologie, an ihrer
Seite weiß. Diese interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit wird
tagtäglich in den Operationssälen und auf den Stationen unseres Landes gelebt. Sie
findet, was unsere Fachgebiete anbelangt, ihren Ausdruck in den traditionellen Präsi-
dialgesprächen Anästhesie/Chirurgie im Januar eines jeden Jahres und begegnet uns
auch beim Studium des Kongressprogrammes in vielen seiner Bestandteile.
Dabei ist die Diskussion, gelegentlich auch die kontroverse Diskussion, eine Grund
voraussetzung für einen erfolgreichen wissenschaftlichen Diskurs, sei es in der Grund-
lagen- oder in der klinischen Forschung. Auch im Bereich der Weiter- und Fortbildung,
dies zeigen auch die Arbeiten zur Musterweiterbildungsordnung, ergeben sich viele
Schnittstellen, die nur gemeinsam erfolgreich gestaltet werden können.
In Zeiten knapper werdender Ressourcen und einer fortschreitenden Reglementierung
der Medizin muss sich diese Gemeinsamkeit auch darin manifestieren, dass wir den
sich verändernden Rahmenbedingungen mit eigenen Konzepten begegnen. Kompe
21Grußwort
Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin
titive, hochwertige Grundlagenwissenschaften, klinische und translationale Forschung
sowie Versorgungsforschung in intra- und interprofessionellen Netzwerken sowie
Forschungsverbünden bilden dabei die wissenschaftliche Grundlage unseres Han-
delns.
Wir wünschen Ihnen in diesem Sinne einen erfolgreichen Verlauf Ihres Jahreskongres-
ses und freuen uns auf die Gelegenheit zum intensiven Gedankenaustausch mit Ihnen,
den Pflegekräften und der Industrie.
Mit herzlichen, kollegialen Grüßen
Prof. Dr. med. Rolf Rossaint
Präsident DGAI 2019/2020
22Grußwort
Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe
Intelligenz, Intuition und Individualität – Gemeinsam lernen und
heilen
Zu den DBfK-Fortbildungstagen für Pflegeberufe im Operations-
dienst im Rahmen des 137. Deutschen Chirurgen Kongress lade
ich Sie herzlich ein!
Die drei Schlüsselbegriffe aus dem Motto des DCK 2020 umreißen
schlagwortartig die Thematiken, an denen sich die Spannungs-
Dr. h.c. Franz Wagner felder im Operationsdienst und in den Funktionsbereichen im
MSc, RbP Krankenhaus wie auch in der ambulanten chirurgischen Versor-
gung aufladen. In der industriellen Welt sind die Prozesse der
Digitalisierung horizontaler und vertikaler Wertschöpfungsketten von Unternehmen
der Megatrend – mit gewaltigen Folgen für die Arbeitswelt und die Beschäftigungsver-
hältnisse. Und auch im Bereich der Gesundheitsversorgung halten die Versprechungen
der Industrie 4.0 Einzug. Robotik und maschinengestützte Assistenzsysteme, ver-
bunden mit dem Einzug von auf algorhythmischer Massendatenanalyse beruhenden
Entscheidungshilfen (harmlos verpackt unter dem nicht differenzierenden Begriff von
künstlicher Intelligenz) halten ungebremst Einzug in die pflegerische und medizini-
sche Versorgung. Maschinengestützte Entscheidungen versprechen, die Patienten
sicherheit zu verbessern und technische Hilfen sollen die Arbeitswelt OP erträglicher
machen. Die ergonomischen Belastungen im Beruf sollen erleichtert werden, langes
Stehen in gebeugter Haltung, unvorteilhafte Pausenmöglichkeiten, monotone Arbeits-
abläufe, all dies wird verlagert auf die Technik.
Aber auch genuine Prozesse in personenbezogenen Dienstleistungen – in einer pa-
tientenzentrierten Leistungserbringung – werden sich deutlich verändern. Das, was
die Intuition pflegerischer und medizinischer Tätigkeit bisher ausmachte, also das
Beobachten und Erfassen der Patientenmerkmale, das Überwachen, Erkennen von
Symptomen, das Überprüfen und Bewerten von Veränderungen in die eine wie die an-
dere Richtung, könnte in technisch-digitalisierte Systeme, in die Technik von Scannern,
Sensoren und Spracherkennungsprogrammen übergehen. Da gilt es aufzupassen und
das Machbare vom Sinnvollen zu unterscheiden. Wir Pflegefachpersonen müssen uns
dabei aktiv in die Debatte einbringen.
Diese Veränderungen haben große Auswirkungen sowohl auf die Menschen, die ver-
sorgt werden, als auch auf die Menschen, die die Versorgung erbringen. Individualität,
die Besonderheiten der einzelnen Patientinnen und Patienten werden aus der an-
gepassten technischen Perspektive beurteilt, normativ, am Vergleichsmaßstab aller
Patient/innen mit dieser Charakteristik. Berufliche Anforderungsprofile und Rollen
werden (de)formiert, neben den technischen Systemen zu bestehen.
Wir sind als Berufsverband bekanntlich nicht glücklich darüber, dass die bestehenden
Herausforderungen nicht systematisch bearbeitet werden. Stattdessen werden neue
Berufe erfunden, getrieben vor allem vom Interesse, Lücken zu füllen. Wir erwarten
dazu zukünftig einen deutlich ganzheitlicheren Ansatz. Ansonsten wird es uns nicht
gelingen, die aktuelle Pflegekrise aufzulösen.
23Sie können auch lesen