Niedermolekulares Heparin bei Tumor-assoziierter venöser Thromboembolie - immer noch "CATCH of the day"?
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Übersichtsarbeit 256 Niedermolekulares Heparin bei Tumor-assoziierter venöser Thromboembolie – immer noch „CATCH of the day“? A. Matzdorff Asklepios Klinik Uckermark, Schwedt Schlüsselwörter boembolie-Rezidive betrachtet, war Tinzaparin Summary Tumor-assoziierte Thromboembolie, CATCH, sogar signifikant besser. Blutungen waren mit In December 2014 the CATCH study was Tinzaparin, NMH Tinzaparin auch nicht häufiger, so genannte presented at the annual meeting of the nicht-schwerwiegende, aber klinisch relevante American Society of Hematology. CATCH is a Zusammenfassung Blutungen sogar signifikant seltener. Die randomized controlled trial comparing the Im Dezember 2014 wurde auf dem Jahres- CATCH-Studie ist die bisher größte Studie zur low molecular weight heparin tinzaparin kongress der American Society of Hematolo- Frage der Langzeitantikoagulation nach Tu- with warfarin for 6 months extended treat- gy die CATCH-Studie vorgestellt. Sie ver- mor-assoziierter VTE. Sie bestätigt die Empfeh- ment (=secondary prophylaxis) of cancer-as- gleicht die Gabe des niedermolekularen He- lung der Fachgesellschaften, dass niedermole- sociated venous thromboembolism (VTE). parins Tinzaparin mit dem Vitamin-K-Ant- kulare Heparine in der Sekundärprophylaxe 6.9 % of patients in the tanzaparin arm ex- agonisten Warfarin in der 6-monatigen Lang- bei Tumorpatienten mit venöser Thromboem- perienced recurrent symptomatic and asymp- zeittherapie (Sekundärprophylaxe) nach Tu- bolie den Vitamin-K-Antagonisten vorgezogen tomatic VTE compared with 10 % in the war- mor-assoziierter venöser Thrombose oder werden sollten. farin arm, this difference was statistically not Lungenembolie (VTE). Die Studie zeigt, dass significant. However, comparing only symp- 6,9 % der mit Tinzaparin behandelten und tomatic VTE tinzaparin was significantly 10 % der Warfarin-Patienten eine symptoma- better. There was no difference in the inci- tische und/oder asymptomatische Rezidiv- Keywords dence of major bleeding events, but signifi- Thromboembolie entwickelten. Der Unter- Cancer-associated venous thromboembolism, cantly fewer patients experienced clinically schied war statistisch nicht signifikant. Wenn CATCH, tinzaparin, LMH relevant non-major bleeding with tinzaparin man jedoch nur die symptomatischen Throm- than warfarin. The CATCH study is so far the largest study on extended treatment of cancer-associated VTE. It supports the guide- Korrespondenzadresse Zitierweise des Beitrages/Cite as: line recommendation that low molecular Prof. Dr. med. A. Matzdorff Low molecular heparin for cancer-associated weight heparins should be preferred to vit- Innere Medizin II, Asklepios Klinik Uckermark venous thromboembolism – still the “CATCH of Auguststr. 23, 16303 Schwedt/Od. the day“? amin K antagonists for anticoagulation of Tel. 03332/53–4620, Fax 03332/53–4629 cancer-associated VTE. Phlebologie 2015; 44: 256–260 E-Mail: a.matzdorff@asklepios.com http://dx.doi.org/10.12687/phleb2279-5-2015 Received: 4. August 2015 Accepted: 7. August 2015 English version available at: www.phlebologieonline.de Zwischen 2000 und 2010 hat die Zahl der Männer und Frauen, die um 1960 geboren bei Tumorpatienten 4–7-mal höher als bei Krebsneuerkrankungen bei Männern um wurden, wird im Laufe ihres Lebens eine Nicht-Tumorpatienten (6, 7). Zahlreiche, ca. 21 %, bei Frauen um 14 % zugenommen Krebserkrankung entwickeln (3). für Tumorpatienten spezifische Risikofak- (1). Dies wird durch die zunehmende Zahl Venöse Thromboembolien (VTE) sind toren sind dafür verantwortlich: häufigere älterer Menschen, aber auch durch das län- eine häufige Komplikation bei Krebs. Bis operative Eingriffe als bei Nicht-Tumorpa- gere Überleben von Krebspatienten erklärt. zu 8 % der ambulanten und 20 % der statio- tienten, Immobilisierung durch Schmer- In Deutschland leben aktuell 1,5 Mio. nären Tumorpatienten entwickeln eine zen, im Rahmen der Chemotherapie oder Menschen mit Krebs (2). Die Hälfte aller VTE (4, 5). Insgesamt ist das VTE-Risiko bei Infektionen, höheres Alter, Medika- © Schattauer 2015 Phlebologie 5/2015
257 A. Matzdorff: Niedermolekulares Heparin bei Tumor-assoziierter venöser Thromboembolie mente, die das Thromboserisiko erhöhen selnden Begleitumständen einer Tumor- selber tragen muss (z.B. USA), kann der (Hormone, bestimmte Anti-Tumorwirk- therapie (Operationen, Tumorblutungen, Preis eines Präparates die Therapie-Ad- stoffe). Dazu kommt, dass Tumoren häufig veränderte Ernährung wegen Übelkeit u. härenz wesentlich beeinflussen. selber die Gerinnung aktivieren, weil akti- Erbrechen, Thrombozytopenie) mit einem • Aufgrund dieser zahlreichen Verände- vierte Gerinnungsfaktoren und Thrombo- NMH viel besser anpassen kann als mit ei- rungen stellt sich die Frage, ob die Leit- zyten wiederum das Wachstum des Tu- nem langwirksamen VKA. Problematisch linien-Empfehlung eines NMH für die mors und die Dissemination von Tumor- ist, dass es sich um „alte“ Studien handelt. Therapie Tumor-assoziierter VTE heute zellen fördern (8, 9). Drei der genannten Studien wurden in den überhaupt noch Gültigkeit haben. In 4–14 % alle Tumor-assoziierten venösen 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts initi- der Behandlungsrealität erhalten näm- Thromboembolien verlaufen tödlich (10, iert, die vierte kurz nach 2000 (LITE 1994, lich 50–60 % aller Tumorpatienten ein 11). Damit ist die Mortalität von VTE bei CANTHANOX 1995, CLOT 1999, ONCE- orales Antikoagulans (VKA, zuneh- Tumorpatienten vergleichbar der Mortali- NOX 2001). mend auch NOAKs) (21–32). Könnte tät von Infektionen in der Neutropenie das daran liegen, dass die o.g. Studien zu (12). alt und die Empfehlungen im heutigen Onkologie im Wandel Praxisalltag nicht mehr vermittelbar sind? Therapie Tumor-assoziierter Die Behandlung von Tumorpatienten hat Thromboembolien sich in den letzten Jahren stark gewandelt. • Tumorpatienten leben heute selbst bei Die CATCH-Studie Die Prävention und die Behandlung von metastasierter Erkrankung oft mehrere Tumor-assoziierten VTE ist ein wichtiger Jahre. Die Lebensqualität spielt daher ei- Eine aktuelle Studie sollte deshalb die Aspekt der onkologischen Versorgung ge- ne umso größere Rolle. Für den Patien- Wirksamkeit und Sicherheit der Behand- worden. Zahlreiche nationale und interna- ten macht es einen Unterschied, ob er lung mit einem NMH bei Patienten mit ak- tionale Leitlinien empfehlen bei Tumorpa- langfristig eine Spritze bekommt oder tiver Tumorerkrankung und akutem venö- tienten ein Vorgehen, das sich von der nur eine Tablette einnehmen muss. sem thromboembolischem Ereignis unter- VTE-Behandlung bei Nicht-Tumorpatien- • Tumorpatienten werden überwiegend suchen. Die CATCH-Studie (Comparison ten unterscheidet (13–16). Bei Nicht-Tu- ambulant behandelt, auch wenn sie eine of Acute Treatments in Cancer Haemosta- morpatienten wird man eine VTE in der VTE entwickeln. Sie (oder ihre Lebens- sis [36]) ist eine multinationale, randomi- Regel mit einem niedermolekularen Hepa- partner) müssen in der Lage sein, die sierte Phase-III-Studie, die das NMH Tin- rin (NMH) oder Fondaparinux für einige Antikoagulationsbehandlung selber zu zaparin (innohep® 20.000) mit dem Vita- Tage anbehandeln und dann auf einen ora- applizieren, was bei Spritzen naturge- min-K-Antagonisten Warfarin vergleicht. len Vitamin-K-Antagonisten (VKA) um- mäß nicht so einfach ist. Allerdings Patienten mit aktiver Krebserkrankung stellen oder man beginnt gleich mit einem kann auch der Aufwand für Laborun- (d.h. der Tumor wurde in den letzten sechs der neuen oralen Antikoagulanzien (NO- tersuchungen (INR-Bestimmung bei Monaten diagnostiziert oder behandelt AK). VKA, häufigere Arztbesuche) langfristig oder eine komplette Remission wurde Bei Tumorpatienten empfehlen die Leit- als Belastung empfunden werden. nicht erreicht oder ein Rezidiv ist eingetre- linien jedoch, das NMH nicht nur initial • Tumorpatienten werden immer älter ten) und symptomatischer venöser Throm- während der akuten Erkrankungsphase, und die Nierenfunktion ist bei älteren bose und/oder Lungenembolie wurden in sondern auch langfristig für mindestens Patienten häufig eingeschränkt. Das die Studie eingeschlossen. Die Patienten 3–6 Monate zur sog. Sekundärprophylaxe kann das Blutungsrisiko bei einer Anti- wurden randomisiert zwischen zu geben. NOAKs werden aktuell bei Pa- koagulation mit NMH erhöhen. • 175 IU/kg Tinzaparin 1 x tgl. s.c. für 6 tienten mit aktiver Tumorerkrankung noch • Tumorpatienten bekommen heute ihre Monate oder nicht empfohlen, weil bisher noch zu weni- Chemotherapie nicht mehr als Infusion • 175 IU/kg Tinzaparin 1 x tgl. s.c. für ge Daten zu Wirksamkeit, Sicherheit und in der Klinik, sondern zunehmend als 5–10 Tage und dann überlappende Um- möglichen Interaktionen mit Tumormedi- orale Therapie mit nach Hause. Mit der stellung auf Warfarin für die restlichen 6 kamenten vorliegen. Zahl der einzunehmenden Medikamen- Monate (▶ Abb. 1). Die Bevorzugung der NMH bei Tumor- te sinkt die Compliance und gerade ein patienten beruht auf den Ergebnissen von 4 als belastend oder gefährlich (Angst vor Die CATCH-Studie wurde im Sommer Studien (LITE Studie [17], CANTHA- Blutungen) empfundenes Medikament 2010 geöffnet. 165 Zentren in 32 Ländern NOX-Studie [18], CLOT-Studie [19], ON- kann dabei „hinten runter fallen“. auf 5 Kontinenten rekrutierten in nur 3 CENOX-Studie [20]). Alle vier Studien • Ökonomische Erwägungen Fließen Jahren die geplante Zahl von 900 Patienten. zeigten, dass NMH genauso wirksam sind heute viel stärker als früher in Therapie- Die Patienten waren im Mittel 59 Jahre alt wie VKA, aber weniger Blutungskomplika- entscheidungen ein. In einem Gesund- und in einem guten Allgemeinzustand tionen haben. Dies erklärt sich daraus, dass heitssystem, wo der Patient einen rele- (ECOG 0–1 77 %, ECOG 2 23 %). Die Tu- man die Antikoagulation den rasch wech- vanten Teil der Medikamentenkosten morarten verteilten sich auf: Gynäkologi- Phlebologie 5/2015 © Schattauer 2015
A. Matzdorff: Niedermolekulares Heparin bei Tumor-assoziierter venöser Thromboembolie 258 Tinzaparin 175 Anti-Xa IU/kg Körpergewicht 1x täglich s.c. Patienten mit aktiver Abb. 1 Tumorerkrankung und 1 Monat Studienkonzept der symptomatischer 6 Monate CATCH-Studie (2014 proximaler TVT Follow up Ann Meet Am Soc und/oder LE (n=900; Hematol, Late brea- Randomisierung 1:1) Warfarin (Ziel-INR 2–3); überlappend mit initial Tinzaparin king Abstr #2; mit über 5–10 Tage freundlicher Geneh- migung der LEO Pharma GmbH) sche Tumore 23 %, Kolorektalkarzinome schied zwischen den Behandlungsarmen CATCH vs. CLOT 13 %, Lungenkarzinome 12 %, Mammakar- (2,9 % Tinzaparin, 2,7 % Warfarin). Das Ri- zinome 9 %, hämatologische Malignome siko einer schweren Blutung war bei älteren Die CATCH-Studie vergleicht Tinzaparin 10 %. Bei 55% der Patienten war die Tu- Patienten, Patienten mit Metastasen und mit Warfarin. Die CLOT-Studie von 2003 morerkrankung bereits metastasiert. insbesondere mit ZNS-Metastasen erhöht verglich Dalteparin mit Warfarin (19). Da Der primäre Zielparameter für die Be- (37). Klinisch relevante, nicht-schwere Blu- die Hauptautorin bei beiden Studien die urteilung der Wirksamkeit war das Auftre- tungen waren mit Tinzaparin jedoch insge- Gleiche war, lag ein Gegenüberstellung na- ten von Rezidiv-Thromboembolien, der samt seltener (11 % Tinzaparin, 16 % War- he und zeigte, dass sich an der Erkenntnis, primäre Sicherheitsparameter das Auftre- farin, P=0,03). dass NMH den VKA vorzuziehen sind, ten schwerer Blutungen. 6,9 % der Tinzapa- Das 6-Monate-Gesamtüberleben war in nichts verändert hat. Zwei Unterschiede rin- und 10 % der Warfarin-Patienten ent- der Tinzaparin-Gruppe und bei den War- fallen jedoch auf: wickelten eine symptomatische und/oder farin-Patienten gleich (59 % vs. 60 %). Dass 1. In der „alten“ CLOT-Studie traten unter asymptomatische Rezidiv-Thromboembo- ~40 % der Patienten am Ende des Beobach- Warfarin und Dalteparin deutlich mehr lie, der Unterschied war statistisch nicht tungszeitraums verstorben waren zeigt, symptomatische Thrombosen und Lun- signifikant (Hazard Ratio 0,65; P=0,07) dass nicht nur „leichte“ Fälle in die Studie genembolien auf als in der aktuellen (▶ Abb. 2). Wenn man allerdings nur die eingeschlossen wurden, sondern ein typi- CATCH-Studie. Dies kann daran gelegen symptomatischen Rezidiv-Thromboembo- sches onkologisches Patientengut. Dies un- haben, dass in der CLOT-Studie mehr lien betrachtet, dann war der Unterschied terstreicht die Relevanz der Ergebnisse für Patienten eine aktive Tumortherapie er- signifikant (2,7 % mit Tinzaparin vs. 5,3 % die klinische Praxis. hielten als in der CATCH–Studie (CLOT mit Warfarin, HR 0,48; P=0,04). 78 % vs. CATCH 44 %). Patienten mit ak- Bezüglich des Auftretens schwerer Blu- tiver Tumortherapie haben jedoch eine tungen gab es keinen signifikanten Unter- höhere Komplikationsrate, weil die Anti- koagulation bei Operationen, Chemo- therapie-bedingter Thrombozytopenie, Nephro- oder Hepatotoxizität auch ein- HR 0,65 (95% CI 0,41-1,03) Warfarin mal ausgesetzt werden muss. p = 0,07 n=451 2. In der CATCH-Studie scheinen fatale Risikoreduktion = 35% Lungenembolien häufiger zu sein als in der CLOT-Studie. Dies liegt möglicher- Cumulative incidence weise daran, dass in der CATCH-Studie auch alle plötzlichen und ungeklärten Tinzaparin Todesfälle ohne spezifische alternative n=449 Ursache als fatale Lungenembolie ge- wertet wurden, was in der CLOT-Studie nicht der Fall war. Insgesamt zeigt die Gegenüberstellung bei- der Studien aber, dass sich an der Überle- Days in trial genheit niedermolekularer Heparine bei der Behandlung von Tumor-assoziierten Abb. 2 Inzidenz symptomatischer und asymptomatischer VTE-Rezidive. (2014 Ann Meet Am Soc He- VTE in den letzten 15 Jahren nichts geän- matol, Late breaking Abstr #2; mit freundlicher Genehmigung der LEO Pharma GmbH) dert hat (▶ Tab. 1). © Schattauer 2015 Phlebologie 5/2015
259 A. Matzdorff: Niedermolekulares Heparin bei Tumor-assoziierter venöser Thromboembolie Tab. 1 Vergleich CATCH- mit CLOT-Studie. Literatur CATCH-Studie (36) CLOT-Studie (19) 1. http://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Kreb Patientenzahl N=900 N=667 sarten/Krebs_gesamt/krebs_gesamt_node.html (abgefragt 1.8.15) Mittleres Alter der 59 Jahre 62,5 Jahre 2. Krebs in Deutschland 2009/2010. 9. Ausgabe. Ro- Patienten bert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland Tumorentitäten Gyn. Tumore 23 %, Magen- Gyn. Tumore 10 %, Magen- e.V. (Hrsg). Berlin 2013. Darm-Karz. 13 %, Lunge 12 %, Darm-Karz. 16 %, Lunge 13 %, 3. Ahmad AS, Ormiston-Smith N, Sasieni PD. Mammakarzinome 9 %, häma- Mammakarzinome 16 %, häma- Trends in the lifetime risk of developing cancer in tol. Malign. 10 % tol. Malign. 10 % Great Britain: comparison of risk for those born from 1930 to 1960. Br J Cancer 2015; 112: Metastasierung* 55 % 67 % 943–947. 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Wie können Palliativpatienten in weit 8. Gil-Bernabé A, Lucotti S, Muschel RJ. Coagulation fortgeschrittenen Krankheitsphasen anti- and metastasis: what does the experimental litera- Ausblick koaguliert werden? Viele Tumorpatienten ture tell us? Br J Haematol 2013; 162: 433–441. 9. Lin RJ, Afshar-Kharghan V, Schafer AI. Paraneo- Die CATCH-Studie ist bis heute die größ- werden heute nicht vom Hämatologen/On- plastic thrombocytosis: the secrets of tumor self- te Studie zur Rezidivprophylaxe Tumor- kologen, sondern in anderen Fachdiszipli- promotion. Blood 2014; 124: 184–187. assoziierter Thromboembolien. Die Stu- nen (Gynäkologie, Urologie, Gastroentero- 10. Kroll MH, Pemmaraju N, Oo TH, et al. Mortality die verfehlt knapp das Signifikanzniveau logie, etc.) oder allein durch den Hausarzt from Cancer-Associated Venous Thromboembol- ism. Blood 2014; 124: Abstr. #4829. beim primären Wirksamkeitsparameter betreut. Die Leitlinien zur Thrombose- 11. Khorana AA, Francis CW, Culakova E, et al. (symptomatische plus asymptomatische therapie sind aber bisher fast ausschließlich Thromboembolism is a leading cause of death in venöse Thromboembolien). Bei den nur in hämato-onkologischen oder hämosta- cancer patients receiving outpatient chemother- symptomatischen venösen Thrombosen seologischen Fachkreisen publiziert und apy. J Thromb Haemost 2007; 5: 632–634. 12. Kuderer NM, Dale DC, Crawford J, et al. Mortality, wird jedoch das Signifikanzniveau er- diskutiert worden. Es ist von größter Wich- morbidity, and cost associated with febrile neut- reicht. Klinisch relevante, nicht-schwere tigkeit, dass alle an der Betreuung von Tu- ropenia in adult cancer patients. Cancer 2006 ; Blutungen sind signifikant seltener mit morpatienten beteiligte Fachgruppen in 106: 2258–2266. Tinzaparin im Vergleich zu Warfarin. Die diesen Weiterbildungsprozess mit einbezo- 13. Farge D, Debourdeau P, Beckers M, et al. Inter- national clinical practice guidelines for the treat- hohe Gesamtmortalität (ca. 60 % in bei- gen werden. ment and prophylaxis of venous thromboembol- den Therapiearmen) belegt, dass nicht ism in patients with cancer. J Thromb Haemost. nur “low-risk” Patienten eingeschlossen 2013; 11: 56–70. Interessenkonflikt 14. Lyman GH, Khorana AA, Kuderer NM, et al; wurden, sondern ein typisch onkologi- American Society of Clinical Oncology Clinical sches Patientengut. Aktienbesitz: Roche, Bayer; Beratungs- Practice Guideline. Venous thromboembolism Mit der CATCH-Studie ist das Kapitel und Gutachtertätigkeit: AMGEN, Aspen prophylaxis and treatment in patients with cancer: „Therapie Tumor-assoziierter VTE“ jedoch Germany, Boehringer Ingelheim, Behring, American Society of Clinical Oncology clinical practice guideline update. J Clin Oncol 2013; 31: nicht abgeschlossen. Zahlreiche weitere Leo Pharma; Honorare: AMGEN, Glaxo- 2189–2204. Fragen müssen in den nächsten Jahren be- SmithKline, Baxter, Boehringer Ingelheim; 15. Lyman GH, Bohlke K, Khorana AA, et al. Venous antwortet werden: Welche Antikoagulation Bristol-Myers Squibb, Roche, Leo Pharma; Thromboembolism Prophylaxis and Treatment in ist bei Patienten mit Thrombozytopenie, Finanzierung wissenschaftlicher Untersu- Patients With Cancer: American Society of Clini- cal Oncology Clinical Practice Guideline Update mit ZNS-Metastasen oder bei VTE-Rezidi- chungen: Leo Pharma. 2014. J Clin Oncol 2015; 33: 654–656. ven unter korrekter Antikoagulation die 16. NCCN Clinical Practice Guidelines in Oncology. Beste? Wie gehen wir mit Patienten um, die Cancer-associated venous thromboembolic dis- Ethische Richtlinien ease. Version 1/2014, www.nccn.org (abgefragt ein NMH nicht spritzen können oder wol- 1.8.15) len? Welche Rolle sollen die NOAKs bei Für dieses Manuskript wurden keine Studi- Patienten unter aktiver Krebstherapie spie- en an Menschen oder Tieren durchgeführt. Phlebologie 5/2015 © Schattauer 2015
260 A. Matzdorff: Niedermolekulares Heparin bei Tumor-assoziierter venöser Thromboembolie 17. Hull RD, Pineo GF, Brant RF, et al. LITE Trial In- boembolism: findings from the MASTER Registry. 31. Caprini JA, Tapson VF, Hyers TM, et al. NABOR vestigators. Long-term low-molecular-weight he- Haematologica 2008; 93: 273–278. Steering Committee. Treatment of venous throm- parin versus usual care in proximal-vein thrombo- 24. Spirk D, Ugi J, Korte W, et al. Long-term anticoagu- boembolism: adherence to guidelines and impact sis patients with cancer. Am J Med 2006; 119: lation treatment for acute venous thromboembolism of physician knowledge, attitudes, and beliefs. J 1062–1072. in patients with and without cancer. The SWIss Ve- Vasc Surg 2005; 42: 726–733. 18. Meyer G, Marjanovic Z, Valcke J, et al. Compari- nous ThromboEmbolism Registry (SWIVTER) II. 32. Schellong SM, Gerlach H, Hach-Wunderle V, et al. son of low-molecular-weight heparin and warfarin Thromb Haemost 2011; 105: 962–967. Diagnosis of deep-vein thrombosis: adherence to for the secondary prevention of venous throm- 25. Delate T, Witt DM, Ritzwoller D, et al. Outpatient guidelines and outcomes in real-world health care. boembolism in patients with cancer: a randomized use of low molecular weight heparin monotherapy Thromb Haemost 2009; 102: 1234–1240. controlled study. Arch Intern Med 2002; 162: for first-line treatment of venous thromboembolism 33. Kakkar AK, Levine M, Pinedo HM, et al. Venous 1729–1735. in advanced cancer. Oncologist 2012; 17: 419–427. thrombosis in cancer patients: insights from the 19. Lee AY, Levine MN, Baker RI, et al. Randomized 26. Marchena PJ, Nieto JA, Guil M, et al. RIETE Inves- FRONTLINE survey. Oncologist 2003; 8: 381–388. Comparison of Low-Molecular-Weight Heparin tigators. Long-term therapy with low-molecular- 34. Francis CW, Kessler CM, Goldhaber SZ, et al. versus Oral Anticoagulant Therapy for the Preven- weight heparin in cancer patients with venous Treatment of venous thromboembolism in cancer tion of Recurrent Venous Thromboembolism in thromboembolism. Thromb Haemost 2012; 107: patients with dalteparin for up to 12 months: the Patients with Cancer (CLOT) Investigators: Low- 37–43. DALTECAN Study. J Thromb Haemost 2105; 13: molecular-weight heparin versus a coumarin for 27. Belhadj Chaidi R, Thollot C, et al. Adherence to 1028–1035. the prevention of recurrent venous thromboem- guidelines for the treatment of venous throm- 35. Farge D, Debourdeau P, Gorin NC, et al. Long- bolism in patients with cancer. N Engl J Med 2003; boembolism in cancer patients: a retrospective Term Use of Low-Molecular-Weight Heparins 349: 146–153. analysis of 145 cases. [Article in French]. J Mal (LMWH) for Cancer-Associated Venous Throm- 20. Deitcher SR, Kessler CM, Merli G, et al. ONCE- Vasc 2013; 38: 185–192. boembolism (VTE): Patients’ Perception in Tro- NOX Investigators. Secondary prevention of ve- 28. Kleinjan A, Hutten B, Di Nisio M, et al. Anticoagu- pique, a Prospective, Multicenter, Observational nous thromboembolic events in patients with ac- lant treatment of cancer patients with pulmonary Study. Blood 2014; 124: Abstr. #4272. tive cancer: enoxaparin alone versus initial enox- embolism in the real world. Actual use of low-mo- 36. Lee AYY, Kamphuisen PW, Meyer G, et al. for the aparin followed by warfarin for a 180-day period. lecular-weight heparin in cancer. Neth J Med 2014; CATCH Investigators. Tinzaparin vs warfarin for Clin Appl Thromb Hemost 2006; 12: 389–396. 72: 467–472. treatment of acute venous thromboembolism in 21. Kakkar AK, Levine M, Pinedo HM, et al. Venous 29. Rahme E, Feugère G, Sirois C, et al. Anticoagulant patients with active cancer. A randomized clinical thrombosis in cancer patients: insights from the use in patients with cancer-associated venous trial. JAMA 2015; 314: 677–686. FRONTLINE survey. Oncologist 2003; 8: 381–388. thromboembolism: a retrospective cohort study. 37. Kamphuisen PW, Lee AYY, Meyer G, et al. on be- 22. Wittkowsky AK. Barriers to the long-term use of Thromb Res 2013; 131: 210–217. half of the CATCH Investigators. Characteristics low-molecular weight heparins for treatment of 30. Sevestre MA, Belizna C, Durant C, et al. Carmen and risk factors of major and clinically relevant cancer-associated thrombosis. J Thromb Haemost Investigators for the Groupe Francophone Throm- non-major bleeding in cancer patients receiving 2006; 4: 2090–2091. bose et Cancer (GFTC). Compliance with recom- anticoagulant treatment for acute venous throm- 23. Imberti D, Agnelli G, Ageno W, et al. MASTER In- mendations of clinical practice in the management boembolism – the CATCH study. J Thromb Hae- vestigators. Clinical characteristics and manage- of venous thromboembolism in cancer: the most 2015; 13 (Suppl 2): 182 Abstr.#OR228.A ment of cancer-associated acute venous throm- CARMEN study. J Mal Vasc 2014; 39: 161–168. Anzeige
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