Norwegen Reiseführer mit aktuellen Reisetipps und zahlreichen Detailkarten xxx
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NORWEGEN KARTENVERZEICHNIS Oslo-Fjord. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Oslo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56/57 Südnorwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70/71 Hardangervidda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86/87 Bergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Von Bergen nach Trondheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108/109 Von Oslo nach Lillehammer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Von Lillehammer nach Trondheim. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Trondheim. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 Von Trondheim nach Mo i Rana. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 Von Mo i Rana nach Narvik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 Finnmark / Nordkap. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196/197 Tromsø. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 Östliche Finnmark. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220/221 Lofoten / Vesterålen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 Spitzbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 2
NORWEGEN Nordkapp Nordkapp No Polhavet NORD- Skarsvåg AUSTLANDET Gamvik Berlevåg 0 100 200 km Vardø © Nelles Verlag GmbH, München Hammerfest SPITSBERGEN SØRØYA Vadsø Olderfjord Tanabru X x Longyearbyen N O R W E G I A N S E A E6 Lakselv E6 Linahamari 1139 Kirkenes FINNMARKS- EDGEØYA Alta E 75 Tromsø Kaamanen Sørkapp 221 199 238 VIDDA 197 EN ÅL Kautokeino Oteren ER Andenes Törmänen E6 RUSSIA ST 718 VE Narvik Kaaresuvanto Palojoensuu D N N Svolvær Skarberget E 10 Kiruna A Muonio Sodankylä L TE Leknes 2123 E8 FO Ulvsvåg Vittangi Kelloselkä P Svappavaara Kolari LO E 75 23 Gällivare Fauske X x Kemijärvi 1 P Bodø Lansjärv Rovaniemi ircle Storjord A Jokkmokk Arctic C Karunki Morjärv 179 Mo Töre X x L i Rana Keminmaa Pudasjärvi DØNNA Boden 18 S W E D E N a 9 Luleå Mosjøen hni VEGA Oulu Trofors Tärnaby Slagnäs E 12 Jörn X x Glommersträsk Raahe Bot 1699 E6 Storuman VIKNA VIK Skellefteå Pulkkila Namsos Grong Dorotea Åsele Vännäsby Umeå F I N L A N D N O R W A Y D Jakobstad LAN Steinkjer Strömsund FRØYA Pietarsaari Örnsköldsvik Vaasa Stjørdalshalsen (Vasa) E 75 SMØLA 167 X x Östersund X x MT E 14 Kristiansund TRONDHEIM Jyväskylä of Kurikka Lunde 249 JÄ 1796 Harnösand E 12 Oppdal Røros Ånge Åndalsnes Jämsä Ålesund Kristinestad Sundsvall Tynset Tännäs E4 Måløy Nordfjordeid TAMPERE Dombås Sveg Ljusdal Nokia Gald- Hudiksvall Pori Otta 2464 X x Gulf Førde 2083 høpiggen Koppang Lahti Florø 2469 E6 Söderhamn Rauma Hämeenlinna Lavik Järvenpää 87 VANTA Lærdalsøyri Lillehammer 153 Mora VANDA X x Elverum E 16 E 16 Malung Gävle Geilo 156 Hamar Falun ÅLAND TURKU/ ESPOO ESBO HELSINKI Voss 99 Norra Ny ÅBO 108 BERGEN Borlänge X x Hardangervidda Torsby Avesta TALLINN X x p Skare Nasjonalpark OSLO 57 425 UPPSALA Nörrtälje B A LT I C X x Västerås X x Haukeligrend Drammen ESTONIA Karlstad STOCKHOLM E 134 Fredrikstad Örebro Haapsalu Haugesund Larvik Säffle Eskilstuna HIIUMAA S. Vänern Pärnu Stavanger Langesund Strømstad Sandnes Kragerø K 54 E4 SEA Newcastle A Nörrköping Kuressaare Evje E 18 R Mariestad R Uddevalla SAAREMAA S. Egersund E Vättern Ainaƒi Flekkefjord Kristianssand A G Linköping E 39 K Falköping Mandal S E6 E 22 Fårösund Roja 71 Visby Ventspils Skagen Borås Vimmerby G OT L A N D N O RT H Hirtshals Västervik 174 RIGA GÖTEBORG JÖNKÖPING DENMARK Byxelkrok Ljugarn L AT V I A X x S EA Frederiks- E4 Oskarshamn Burgsvik PÛvilosta JÜTLAND Kopenhagen, ÖLAN D JELGAVA Hanstholm havn Kiel Ljungby 3
IMPRESSUM / KARTENLEGENDE LEGENDE Top-Attraktion Borgund (Ort) in Karte gelb Unterlegtes Staatsgrenze ss (in Text Vøringfossen wird im Text erwähnt (Sehenswürdigkeit) und Karte) Autobahn / internationaler Flughafen / sehr sehenswert X xyY nationaler Flughafen Schnellstraße s (in Text Fernverkehrsstraße und Karte) 18 Entfernung in Kilometer Orientierungsnummer Hauptstraße 8 < in Text und Karte p Nationalpark 8 < Orientierungsnummer UNESCO Welterbe Landstraße in Text und Stadtplan Glittertinden Berggipfel Öffentliches bzw. Fahrweg bedeutendes Gebäude 2470 (Höhe in Meter) Hotel / Restaurant Io Touristeninformation Eisenbahn Einkaufszentrum / Markt Hospital / Postamt Fährlinie Kirche Fußgängerzone Stortinget P Busstation / Parkplatz U-Bahn mit Haltestelle E6 14 Straßennummern IMPRESSUM: Nelles Guide: Norwegen All rights reserved © Nelles® Verlag GmbH, 81379 München, Machtlfinger Str. 26 Rgb. Info@Nelles.com, www.Nelles.com ISBN 978-3-86574-732-7 Lizenzbestimmungen: Gegenstand des Nutzungsverhältnisses sind die von Nelles Verlag GmbH publizierten digitalen Reisefüh- rer „Nelles Guide“. Nelles Verlag GmbH gestattet nur Letztkunden die Nutzung des „Nelles Guide“. Nelles Verlag GmbH räumt den Nutzern ein nicht ausschließliches und beschränktes Recht zur Nutzung des „Nelles Guide“ ein. Die Nutzer sind berechtigt, jeweils eine digitale Kopie des gewünschten Reiseführers downzuloaden, davon eine elektronische Kopie zur Sicherung anzulegen und, soweit von Nelles Verlag GmbH zur Verfügung gestellt, einen Ausdruck herzustellen sowie davon zwei Kopien anzufertigen. Jede weitere Nutzung ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Nelles Verlag GmbH zulässig. Verstößt der Nutzer gegen diese Lizenz- bestimmung, so verpflichtet er sich, unabhängig von einem weitergehenden Schadensersatzanspruch, für jeden schuldhaften Verstoß eine Vertragsstrafe zu bezahlen. Der Nutzer wird darüber informiert, dass die Firma Nelles Verlag GmbH zum Schutze des „Nelles Guide“ technische Maßnahmen ergriffen hat. Der Nutzer ist nicht berechtigt, die technischen Schutzmaßnahmen ohne Zustimmung von Nelles Verlag GmbH zu umgehen. Die von Nelles Verlag GmbH angebrachten Urheberrechtshinweise, Quellenan- gaben und Markenbezeichnungen dürfen vom Nutzer weder verändert noch beseitigt werden. Haftungsausschluss: Alle Angaben im „Nelles Guide“ werden von dem Team der Nelles Verlag GmbH sorgfältig recherchiert und auf den aktuellen Stand gebracht sowie, soweit möglich, auf Stimmigkeit überprüft. Trotz sorgfältiger Recherchen ist es nicht ausgeschlossen, dass die Angaben im „Nelles Guide“ nicht oder nicht mehr zutreffend sind. Nelles Verlag GmbH kann daher ebenso wenig wie das Team vom „Nelles Guide“ eine Haftung für die Vollständigkeit und Richtigkeit der im „Nelles Guide“ dargebotenen Angaben übernehmen. Nelles Verlag GmbH und sein Team können insbesondere nicht für Schäden, Unannehmlichkeiten oder Unstimmigkeiten, Verletzungen oder sonstige Folgen durch die Angaben im „Nelles Guide“ verantwortlich gemacht werden. Die- ser Haftungsausschluss gilt jedoch nicht für Schäden aus der Verletzung des Lebens, des Körpers oder der Gesundheit, die auf einer fahrlässigen Pflichtverletzung von Nelles Verlag GmbH oder einer vorsätzlichen oder fahrlässigen Pflichtverletzung eines gesetzlichen Vertreters oder Erfüllungsgehilfen von Nelles Verlag GmbH beruhen. In gleicher Form gilt der Haftungsausschluss nicht für sonstige Schäden, die auf einer grob fahrlässigen Pflichtverletzung von Nelles Verlag GmbH oder auf einer vorsätzlichen oder grob fahrlässigen Pflichtverletzung eines gesetzlichen Vertreters oder Erfüllungsgehilfen von Nelles Verlag GmbH beruhen. Nelles Verlag GmbH haftet nicht für die Verfügbarkeit ihrer Leistungen. Bei den Hyperlinks und Werbeanzeigen handelt es sich um fremde Inhalte, für deren Richtigkeit keine Haftung übernommen werden kann. Die Nelles Verlag GmbH distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten der verlinkten Seiten. In keinem Fall haftet die Nelles Verlag GmbH für irgendwelche direkten, indirekten, speziellen oder sonstigen Schäden, die sich aus der Nutzung einer verlinkten Website ergeben. - F1820 - 4
INHALTSVERZEICHNIS Kartenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Impressum / Kartenlegende / Haftungsbeschränkung . . . . 4 É FEATURES Höhepunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10 Einstimmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Hurtigruten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Norwegens Stabkirchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Die Samen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Bergwandern in Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Mitternachtssonne und Nordlicht . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Ê GESCHICHTE UND KULTUR Geschichte im Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Geschichte und Kultur Norwegens . . . . . . . . . . . . . . . .27 Geografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39 Wirtschaft und Sozialstaat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Ë OSLO Svinesund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Halden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53 Moss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54 Oslo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . . 64-65 Ì SÜDNORWEGEN Die Küste von Telemark bis Kristiansand . . . . . . . . . . . . 69 Nordsjøveg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .73 Stavanger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74 Ryfylke-, Suleskar- und Setesdalstraße . . . . . . . . . . . . . 75 Telemark-Kanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . . 78-79 Í VON OSLO NACH BERGEN Die Südroute: Oslo – Haugesund – Bergen . . . . . . . . . . .84 Die Nordroute: Hønefoss – Gol – Eidfjord – Bergen . . . . . .90 Bergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .97 INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . 102-103 5
INHALTSVERZEICHNIS Î VON BERGEN NACH TRONDHEIM Wege von Fjord zu Fjord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Die Küstenroute E39 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Die Innere Fjordroute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . 146-147 Ï VON OSLO NACH TRONDHEIM Der Königsweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 Hamar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Lillehammer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154 Gudbrandsdal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Peer-Gynt-Weg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158 Dovrefjell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 Røros . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164 Trondheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165 INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . 172-173 Ð DER LANGE WEG ZUM NORDKAP Trondheim – Mo i Rana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177 Mo i Rana – Narvik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188 Narvik – Tromsø . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195 Land der Samen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200 Hammerfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206 Nordkap . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . 211-213 Ñ FJORDE AM EISMEER Die Östliche Finnmark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 Vom Nordkap nach Kirkenes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218 INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . . . . 225 Ò LOFOTEN, VESTERÅLEN UND SVALBARD Lofoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229 Vesterålen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234 Svalbard . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 INFO: Restaurants, Sehenswürdigkeiten . . . . . . . . . . . . . 239 6
INHALTSVERZEICHNIS Ó REISE-INFORMATIONEN Reisevorbereitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 Norwegen in Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 Information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 Einreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 Geld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 Gesundheitsvorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 Klima und Reisezeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Kleidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Reisewege nach Norwegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Flug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 Bahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Fähre / Schiff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Bus / Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242 Reisen im Land . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Bahn / Bus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Fähren / Fjordfahrten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 Inselverbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 Küstenschifffahrt / Hurtigruten . . . . . . . . . . . . . . . 244 Flugzeug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 Mietwagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244 Praktische Tipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Alkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Angeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Banken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Botschaften / Konsulate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Einkaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Elektrizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245 Essen und Trinken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Feiertage und Feste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Nationalparks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Notfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Preisniveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Rauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Telefon und Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246 Wandern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 Zeit / Zoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 Sprachführer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 Hotelverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 7
HÖHEPUNKTE HÖHEPUNKTE xxNærøyfjord (S. 130): Steil, eng und traumhaft schön ist der Fjord, auf- xxOslo (S. 54): Norwegens Met- regend sind die Wege dorthin per Stra- ropole ist reich, modern und sportlich: ße oder Schiff; UNESCO-Welterbe. genussvolles Shopping, Oper in ele- xxAurlandsfjord (S. 131): Was- ganter Architektur – und direkt vor der serfälle rauschen Steilwände herab. An Haustür: Skilaufen, Wandern, Segeln. Land wartet die urige Flåmbahn, die xxMuseumsinsel Bygdøy (S. sich bis hier hinunterschraubt. 61): Museen im Grünen ehren Wikin- xxBorgund (S. 133): Das traditi- ger und Forscherhelden wie Nansen; onsreiche Dorf konnte sich seine alte Seefahrts- und Volksmuseum erinnern Stabkirche fast unverändert seit dem an die geschickte Bewältigung des har- 12. Jh. bewahren – ein Kostbarkeit. ten Alltags der Seefahrer- und Bauern- xxStabkirche von Urnes (S. 135): nation. Die einsame Stabkirche am Lustrafjord xxPreikestolen (S. 76): Der ist berühmt für ihre geschnitzten Orna- „Kanzel“-Felsen fällt 600 m steil in den mente. UNESCO-Welterbe. Lysefjord ab; 130 000 Wanderer besu- xxGeirangerfjord (S. 142): Der chen jährlich seine 25 m x 25 m große enge, 15 km lange Fjordarm mit 800 m Plattform – ein Geländer gibt es nicht! hohen Steilwänden und märchenhaf- xxBergen (S. 97): Die Seefahrt ten Wasserfällen ist zusammen mit dem prägt noch heute die Stadt zwischen sie- Nærøyfjord UNESCO-Welterbe. ben Hügeln und vielen Inseln; internati- xxNidarosdom (S. 167): Im Mittel- onales Flair hat sie seit dem Mittelalter. alter pilgerte man nach Trondheim zum Edvard Grieg ließ sich hier inspirieren; Grab des hl. Olav in dieser größten go- die Bergen-Festspiele haben Weltrang. tischen Kirche Skandinaviens. Künstler xxBryggen (S. 99): In Bergens vieler Generationen gestalteten sie. malerischstem Stadtviertel lebten deut- xxAlta-Felszeichnungen (S. 202): sche Hansekaufleute und steuerten Hoch im Norden verblüffen in Alta tau- jahrhundertelang die Geschicke der sende erstaunliche Gravuren aus Stein- Stadt; seit 1979 UNESCO-Welterbe. und Bronzezeit; das Museum dort be- xxHurtigruten (S. 107): Die einsti- leuchtet die Welt der Menschen jener gen Postboote sind heute kleine Kreuz- Ära und die Kultur der Region. UNESCO- fahrtschiffe; die Tour Bergen – Kirkenes Welterbe. – Bergen fahren sie in 11 Tagen. xxNordkap (S. 209): Ein nackter xxSognefjord (S. 110): Norwe- Fels, eine unterirdische Touristenhoch- gens Fjord der Superlative – 200 km burg, und doch ein magischer Punkt, lang und 1300 m tief, seine Schönheit besonders zur Mitternachtssonne. Und: ist kaum zu übertreffen, dazu liegen Der nicht enden wollende Weg dorthin zwei Welterbestätten an seinen Ufern. mit seinen grandiosen Landschaften ist xxJostedalsbreen (S. 111): Europas allein schon die Reise wert. größter Plateaugletscher – geübte Wan- xxLofoten (S. 229): Die unver- derer und Skienthusiasten laufen drüber- gleichliche Schönheit der steilen Insel- weg, eine Straße führt untendurch. welt und die besondere Fischereige- xxAtlanterhavsvegen (S. 121): Wie schichte macht den Archipel einzigar- ein Kunstwerk in der Landschaft setzt tig und zu einem begehrten Ziel von sich die 8-km-Straße aus eleganten Brü- Künstlern und Urlaubern. cken und Meeresinseln zusammen. xxSvalbard (S. 236): Majestätisch und unwirklich erscheint Spitzbergens Eis- und Felslandschaft, aber ihre un- Rechts: Die bezaubernde Inselwelt der Lofoten zieht barmherzige Natur ist eine große Her- viele Besucher an. ausforderung für alle, die sie betreten. 10
EINSTIMMUNG 1 Höhepunkte / Einstimmung Foto: vianch (Fotolia) EINSTIMMUNG hohen Kunstsinn – so konstruierten sie auch ihre einzigartigen Stabkirchen. Norwegische Fjorde sind bezau- Wagemut und technisches Know- bernd, vor allem vom Schiff muten die How sind norwegische Markenzeichen: engen Meeresarme mit ihren steilen Helden wie Amundsen oder Nansen Kliffs und Wasserfällen magisch an. Das bezwangen widrigste Natur, und auch bergige Land hat viele Naturwunder zu die Heimat hat man im Griff: Solide In- bieten, vom jäh abstürzenden Felsen genieurkunst schuf in schwierigstem Preikestolen im Süden bis zu den Ren- Terrain Tunnel, Straßen, Schienen oder tieren am Nordkap oder den Eisbären Brücken, die Norwegens Schönheiten und Gletschern Spitzbergens. erschließen. So macht Reisen Vergnü- Gut 65 000 km2 Natur schützt Norwe- gen! Verkehrsbauten wie Telemark- gen in 46 Nationalparks. Man genießt Kanal, Flåm-Bahn, Trollstigen oder sie als Spaziergänger, Angler, Jäger Atlanterhavsvegen sind für sich schon oder Trekker; man wandert in wegloser bewundernswerte Ziele. Wildnis oder läuft Ski von Hütte zu Hüt- Das Geld für die eindrucksvolle Inf- te. Selbst der Himmel ist in Norwegen rastruktur und die vorbildliche Versor- etwas Besonderes: Dank dem warmen gung der Bevölkerung sprudelt nur Golfstrom ist das Land bis in den hohen zum Teil aus den Öl- und Gasquellen Norden besiedelt und zu bereisen: Dort in der Meereszone um das Staatsge- macht die Mitternachtssonne den Som- biet. Die Bürger zahlen weiterhin hohe mer zum Erlebnis, das bunt flackernde Abgaben – auch Touristen werden für Nordlicht den Winter. Umwelt- und Straßensteuern zur Kas- Die Vorväter der Norweger waren vol- se gebeten. Die Norweger finden es ler Mut und Erfindergeist: Sie erreichten selbstverständlich, dazu beizutragen, Amerika lange vor Kolumbus, ihr Schiff- dass ihr schönes Land modernisiert und bau zeigt handwerkliches Geschick und zugleich die Natur bewahrt wird. 11
GESCHICHTE IM ÜBERBLICK Neolithikum, Bronze- und Dänische Herrschaft (1523-1814) Eisenzeit 1536 Einführung der Reformation durch dänisches Ca. 10 000-4000 v. Chr. Steinzeitliche Völker be- Dekret. Die Kirche wird entmachtet und Norwegens siedeln den Küstenraum von Südnorwegen bis in Verwaltung dänisch. den hohen Norden. 1588-1648 Dänenkönig Christian IV. kurbelt Nor- 4000-1500 v. Chr. Die jungsteinzeitliche Bevölke- wegens Wirtschaft an; u. a. gehen die Silbergruben rung betreibt Ackerbau; Felszeichnungen entstehen in Kongsberg, die Kupferbergwerke in Rørøs und in Alta und anderen Orten. der Städtebau von Kristiansand und Christiania/ 1500-500 v. Chr. Bronzezeitliche Kulturen leben Oslo auf ihn zurück. vorwiegend im südwestlichen Küstenraum und 1700-1721 Wegen der dänisch-schwedischen haben enge Kontakte zu Jütland. Feindschaft verliert Norwegen im Großen Nor 500 v. Chr.-ca. 500 n. Chr. Die Völker der Eisenzeit stellen oft Waffen her und verfeinern den Bootsbau (Kraweelbauweise). Funde beweisen Kontakte zum Römerreich. Am Ende der Ära beginnt die Völker- wanderung. Wikingerzeit (8.-11. Jh.) Ab Mitte 8. Jh. Das Bauern- und Seefahrervolk der Wikinger unternimmt, vermutlich aus Landmangel, von Norwegen aus Beutezüge süd- und westwärts; es wird seit dem Überfall auf das englische Kloster Lindisfarne 793 zum Schrecken des übrigen Europa. 9. Jh. Norwegische Wikinger lassen sich in Frank- reich (Normandie), Irland und auf Inseln des Nord- atlantiks wie Island nieder. In Norwegen bilden sich kleine Häuptlingsreiche. 872 In der Schlacht am Hafrsfjord setzt sich Harald Hårfagre an die Spitze der Kleinkönige und eint das Foto: SOMATUSCANI (iStockphoto) Land, allerdings nicht auf Dauer. 996 Olav I. Tryggvason lässt sich in England taufen, gründet Nidaros (Trondheim) und beginnt mit der Missionierung Norwegens. 29.7.1030 In der Schlacht von Stiklestad fällt zwar Olav II. (der Heilige), doch die Wunder an seinem Grab machen ihn später zum Nationalheiligen und Nidaros zum Pilgerziel. Mit der Etablierung des Christentums ist der Schrecken der Wikingerzeit zu Ein holzgeschnitzter Wikingerfürst erinnert an die Ende. Anfänge Norwegens als Nation. Christliches Mittelalter (11.-15. Jh.) dischen Krieg große Gebiete an Schweden. 11.-12. Jh. Bürgerkriege um die Königsnachfolge 1814 Dänemark muss als Kriegsverlierer Norwegen erschüttern das Land. an Schweden abtreten. Mitte 13. Jh. Aufgrund von Verträgen mit Håkon IV. fasst die Hanse in Bergen Fuß. Union mit Schweden (1814-1905) Um 1350 Die Pest dezimiert mindestens die Hälfte 17.5.1814 In Eidsvoll begehren national gesinnte der norwegischen Bevölkerung. Norweger die Unabhängigkeit Norwegens und 1397-1523 Königin Margarete I. von Dänemark beschließen eine Verfassung, doch noch behält verbindet Skandinavien zur Kalmarer Union. Nor- Schweden die Oberherrschaft. wegen wird abhängig von Dänemark und verliert Mitte 19. Jh. Marcus Thrane begründet die nor- seine Eigenständigkeit. wegische Arbeiterbewegung. Sprachforscher Ivar 12
GESCHICHTE IM ÜBERBLICK Aasen entwickelt das Landsmål (Nynorsk), ein hält die Hoheit über Spitzbergen. 1 Norwegisch, das sich vom dänisch beeinflussten 1936 Die Arbeiterpartei (Sozialdemokraten) stellt Boksmål abheben und die norwegische Eigenstän- die Regierung; Norwegen erholt sich nach der Welt- digkeit betonen soll. wirtschaftskrise. Geschichte im Überblick 2. Hälfte 19. Jh. Eine nationalromantische norwe- 1939 Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erklärt gische Unabhängigkeitsbewegung greift um sich, Norwegen seine Neutralität. der sich viele Schriftsteller, Künstler und Intellektu- 1940 Deutschland überfällt Norwegen; König und elle anschließen. Regierung fliehen nach Großbritannien, von dort 1905 In einer Volksabstimmung entscheiden sich agiert die Exilregierung. 99,5 % der Norweger für die Loslösung von Schwe- 1940-1945 In Norwegen regiert die NS-Marionette den. Vidkun Quisling. Der norwegische Widerstand wird im Untergrund aktiv; 1942 zerstört die SS als Vergel- tung das Dorf Telavåg. Der Weg ins 21. Jahrhundert 1945 Norwegen wird Gründungsmitglied der UN, erster Generalsekretär ist der Norweger Trygve Lie. 1948 Der verschärfte Ost-West-Konflikt fördert Norwegens Beitritt zur NATO. 1948-1951 Norwegens Wirtschaft erhält Unter- stützung aus dem Marshall-Plan. Seit den 1960er-Jahren Öl- und Gasfunde vor der norwegischen Küste machen das Land zu einem der reichsten Europas. Die Sozialversicherungsbeiträge verwaltet ab 1967 der staaatliche Pensionsfonds. 1991 Nach König Olavs Tod besteigt sein Sohn als Harald V. den Thron. Ein neuer Staatsfonds inves- tiert die Öleinnahmen im Ausland. Foto: Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin 1994 Olympische Winterspiele in Lillehammer. 2009 Wiederwahl von Jens Stoltenberg als Minis- terpräsident (Arbeiterpartei). 2010 Norwegen und Russland einigen sich über Grenzziehung im Nordpolarmeer. 2011 Der Rechtsextremist A. Breivik schockiert das Land durch ein Blutbad. 2013 Die neue Ministerpräsidentin Erna Solberg von der konservativen Partei Høyre koaliert mit den Der Dichter Henrik Ibsen (1828-1906), eine wichti- Rechtspopulisten. ge Stimme Norwegens im 19. Jh. 2016 Der Ölpreisverfall mindert vorübergehend Norwegens Ölexporteinnahmen. Unabhängigkeit und Zweiter Weltkrieg 2017 Nach Wiederwahl führt Erna Solberg ihre (1905-1945) rechte Minderheitsregierung fort. Der Staatliche 1905 Der moderne norwegische Staat wird ge- Pensionsfonds klettert auf über 1 Billion US$. gründet. 2020 Der Nationale Verkehrsplan, den 1100 km 1905-1914 Wirtschaftsaufschwung – die Fischin- langen Küstenschnellweg E 39 zwischen Kristian- dustrie modernisiert sich; und Wasserkraftwerke sand und Trondheim fährenfrei auszubauen und versorgen nun weite Teile des Landes mit Strom. die Fahrzeit zu halbieren, soll bis 2029 verwirklicht 1906 Håkon VII. wird zum König gekrönt. werden. Das Projekt ist wegen der Tunnelbauten, 1913 Wahlrecht für Frauen. die mehrere tiefe und breite Fjorde unterqueren 1914-1918 Norwegen ist im 1. Weltkrieg neutral. müssen, mit enormen Kosten verbunden; der 27 1920 Norwegen tritt dem Völkerbund bei und er- km lange Rogfast-Tunnel verläuft in 392 m Tiefe. 13
Stabkirchen sind Norwegens Beitrag zur europäischen Kirchenarchitektur (Hopperstad bei Vik). peresanz (Shutterstock.com)
HURTIGRUTEN ausgebaut wurden, ging das Passa- gieraufkommen der Hurtigrute zurück. Diese Lücke wurde von den zahlreicher werdenden Touristen gerne genutzt. Wenn auch der Transport von Touristen heute eine der Haupteinnahmequellen der Postschifflinie ist, so definiert sie ihren Zweck nach wie vor mit der regel- mäßigen, ganzjährigen Versorgung der norwegischen Häfen zwischen Bergen und Kirkenes. Noch immer brauchen die Schiffe für die 2500 sm (4630 km) lange Strecke von Bergen nach Kirkenes und zurück zwölf Tage und verkehren täglich nach einem festen Fahrplan, wenn auch nur noch 34 Häfen angelau- fen werden. Nur die Größe der neueren Foto: Fotos593 (Shutterstock.com) Schiffe hat sich geändert: Waren es frü- her kleine Dampfer von ca. 2500 BRT, so sind die im 21. Jh. gebauten Schiffe der Flotte elegante Cruiseliner mit vib- rations- und geräuscharmem Antrieb, haben über 300 Kabinen und ein paar Dutzend Luxussuiten, in denen auch ein HURTIGRUTEN Whirlpool nicht fehlt. Früher hängte der Postmeister den Die Kreuzfahrt ohne Etikette roten Briefkasten der königlichen Post in jedem Hafen an die Gangway. Heute Das kleine Schwarze darf ebenso zu wird zwar keine Post mehr befördert, Hause bleiben wie das Dinnerjacket, aber die Einwohner kommen noch, um denn es sind nicht unbedingt die ge- die Touristen zu beäugen. sellschaftlichen Veranstaltungen auf Das gesellschaftliche Leben an Bord dieser außergewöhnlichsten Kreuzfahrt war früher bescheiden; auf den heu- der Welt, die oft lange im Voraus aus- tigen renovierten und neuen Schiffen gebucht ist: Die wichtigste Rolle spielt wie Kong Harald, Spitsbergen, Fram oder das Naturerlebnis der ungemein langen Roald Amundsen (Bj. 2018) dagegen und vielseitigen norwegischen Küste. gibt es Panoramasalons, opulente Buf- Hurtigruten („die schnelle Route“) fets und gut bestückte Bars. begann als Postschifflinie, die ab 1893 Das Schiff verlässt Bergen am Abend regelmäßig die nautisch anspruchsvolle und passiert am folgenden Morgen Strecke Trondheim-Hammerfest fuhr. So das Vestkapp. In der Schärenwelt vor konnten die Bewohner der einsamen Ålesund kommt man direkt an der Vo- Küsten- und Hinterlandsorte des Nor- gelinsel Runde vorbei. Trondheim wird dens reisen und mit Post und Gütern ver- immer morgens angelaufen, und die sorgt werden. Ab 1908 wurden 70 Häfen 3½ Stunden Aufenthalt ermöglichen zwischen Bergen und Kirkenes bedient. den Besuch der Altstadt und des Ni- Erst als nach dem 2. Weltkrieg die darosdoms. Knapp 2 Std. nördlich des Straßen und das Flugnetz in Norwegen Hafens Nesna, auf der Höhe des Svar- tisen-Gletschers, schreitet „Neptun“ zur Oben und rechts: Traumreise – mit einem Schiff der Polarkreistaufe. Hurtigruten entlang der norwegischen Küste. Nördlich von Bodø weicht das Schiff 16
HURTIGRUTEN 1 Hurtigruten Foto: bennymarty (iStockphoto.com) auf das offene Meer aus, eine manch- se – sei es per Flugzeug, Bahn oder PKW mal stürmische Überfahrt, für die man – lässt sich mit einem Stück Hurtigrute aber durch den Anblick der steil aufra- kombinieren: An Häfen mit Flugplätzen genden Lofotenwand entschädigt wird. gibt es Transferbusse zum Hafen, für Bereits einen Tag später ankert das Orte mit Bahnhöfen ebenfalls; für Autos Schiff gegenüber der Eismeerkathedra- stehen Parkplätze zur Verfügung. le von Tromsø und gelangt dann durch Dazu kommt das überaus freundli- die nordnorwegische Inselwelt nach che Bordpersonal, das es manch kurz Hammerfest und Honningsvåg, wo ein entschlossenem Passagier schon er- Ausflug zum Nordkap möglich ist. Der möglicht hat, einen nicht vorgesehen weitere Verlauf der Fahrt nach Kirkenes Landausflug zu machen. Die meisten bietet einige kleine Fischereihäfen, Nor- Linienschiffe haben erfahrene Guides wegens östlichsten Punkt vor der Insel für Ausflüge an Bord; diese informieren Hornøya und die besten Gelegenheiten auch während der Schifffahrt über Land zur Beobachtung der Mitternachtsson- und Leute und über die vielfältige Natur ne über dem Eismeer. entlang der Route – selbst bei Dunkel- Die Liegezeiten in den Häfen genügen heit und dickem Nebel kann die See- für eine Besichtigung der Sehenswürdig- fahrt voll spannender und lehrreicher keiten; daneben werden Landausflüge Geschichten sein. zu entfernteren Attraktionen angebo- Die Hurtigruten-Flotte umfasst ne- ten, deren Dauer auf die Liegezeiten des ben den Linienschiffen auch Schiffe, die Schiffs abgestimmt ist. Dies erfordert weltweit, v. a. in arktischen und antark- präzise Planung, denn jeder Stopp und tischen Gewässern auf Kreuzfahrt sind jeder Schiffswechsel sollte mindestens (www.hurtigruten.de). Um umwelt- 3-4 Monate vorgebucht sein. Auf kurz- freundlicher zu werden, werden künftig fristig frei werdende Plätze zu hoffen, ist die Motoren umgebaut und mit Flüssig- ein Vabanque-Spiel. Jede Norwegenrei- gas und Strom aus Akkus betrieben. 17
STABKIRCHEN STABKIRCHEN England zog, lernte er dort, dass sich Christentum und heidnische Gotthei- Die hölzernen, auf langen Masten ten und Gebräuche durchaus miteinan- („Stäben“) ruhenden und mit Drachen- der verschmelzen ließen. Fortan galt in köpfen geschmückten Kirchenbauten, Norwegen die Regel „Soviel heidnisches Stabkirchen genannt, seien der einzige Brauchtum wie möglich und soviel originäre Beitrag Norwegens zur euro- Christentum wie nötig“, und mit dieser päischen Kirchenarchitektur; die chris- Politik trat das Christentum in Norwe- tianisierten Wikinger, die sie errichtet gen auch seinen Siegeszug an. haben, hätten ihre Boote quasi auf den Weil man den heidnischen Göttern Kopf gestellt, um in den umgekehrten auch noch christliche Heilige als Kor- Schiffsrümpfen ihren ersten Messen relat zur Seite gab, war der Traditions- beizuwohnen – so oder ähnlich wird oft bruch für die Bevölkerung so abge- die Entwicklung der Stabkirchen darge- mildert, dass die neue Religion nur als stellt. Nichts an dieser These ist grund- Weiterentwicklung der alten erschien. legend falsch, doch greift sie in jeder Damit war das Volk auch bereit, dem Hinsicht zu kurz, weil sie die spezifische neuen Gott Kultstätten zu errichten, die Form der Bauten nur an ihren Erbauern mit den Symbolen des alten Glaubens festmacht, statt sie in jenen gesamteu- geschmückt wurden. Um 1250, als das ropäischen Kontext zu stellen, der ihre Land durchgehend christianisiert war, Entwicklung erst möglich gemacht hat. soll es zwischen 700 und 1000 Stabkir- Zwei Dinge sind dabei wesentlich: chen gegeben haben. Erstens war die Christianisierung in Eu- Warum aber gerade dieser Kirchen- ropa immer erst dann erfolgreich, wenn typ? Hier tritt das spezifisch Norwegi- man die „Feuer und Schwert“-Methode sche zu Tage: der Reichtum an Holz und durch subtilere Formen ersetzte. Zwei- die Erfahrung im Umgang damit hatten tens sind alle Kirchen Europas ganz be- zwei völlig verschiedene Techniken wusst in konträrem Stil zu den Häusern hervorgebracht: einerseits den Bau von der Gemeinde errichtet worden, um die festen, wärmeisolierten Häusern aus Einzigartigkeit Gottes architektonisch Baumstämmen und andererseits die zu manifestieren. Dies gilt auch für Nor- Konstruktion von leichten, tragfähigen wegen. Schiffen. Wollte man also die Häuser Die norwegische Christianisierung Gottes in einem anderen Stil bauen als beginnt mit den Kaperfahrten der Wi- die Blockhäuser der Bevölkerung, blieb kinger in die Normandie, wo sie sess- nur die Möglichkeit, sich am Stil des haft, Christen und dem französischen Schiffbaus zu orientieren, denn größe- König lehnspflichtig wurden. Über die re Steinbauten waren damals in Nor- nie abreißenden Familienbande drang wegen noch unbekannt. So entstand die Kunde von dem neuen Glauben zu der Gedanke, die Schiffsarchitektur zu den frühen norwegischen Königen, die nutzen, aber das Schiff umzustülpen. die Chance begriffen, mit Hilfe dieser Dies ist sicher leichter erdacht als ge- monotheistischen Religion – und sich tan, denn ein auf dem Kopf stehendes selbst an der Spitze – ein größeres Kö- Schiff, noch dazu auf dem Trockenen, nigreich zu schaffen. Diese Versuche birgt eine Fülle statischer und konser- misslangen, solange der neue Glau- vatorischer Probleme. So muss die Zahl be – wie unter Olav Tryggvasson – mit der Masten so erhöht werden, dass die Gewalt durchgesetzt werden sollte. Erst schwere Last des hohen Dachstuhls ge- als Olav Kyrre mit seinem Vater nach tragen werden kann, aber die Masten dürfen nicht isoliert stehen, sondern Rechts: Senkrechte Stäbe tragen das Dachgestühl müssen elastisch so miteinander ver- der Stabkirchen (Urnes). bunden sein, dass sich das Bauwerk 18
STABKIRCHEN 1 Stabkirchen Foto: Santi Rodriguez (Shutterstock.com) nicht gegen den Wind stellt, sondern senkrecht angebrachten Bohlen und sich gleichsam in ihm wiegt. Mit der deckte das Dachgestühl mit harzrei- Knaggentechnik, die den Spanten im chen Lärchenschindeln, die man – wie Schiffsbau entspricht, und den neu den gesamten Bau – mit Holzteer im- entwickelten Querkreuzen, die schon prägniert hatte. bald den Namen des Märtyrers Andreas Aus Gründen der Stabilität und der trugen, bekam man diese Probleme in besseren Wärmedämmung verzichtete den Griff. Schwieriger war es, eine Kon- man weitgehend auf Fenster in den un- servierungsmethode zu finden, die die beheizbaren Kirchen, sie wurden aber Tragmasten vor Fäulnis schützen konn- mit Kerzen und Kienspänen illuminiert. te, denn bei einfachem Eingraben in die Die Unbeheizbarkeit, die Pest und das Erde wären diese binnen kürzester Frist offene Licht waren Gründe, warum es durchgefault. von den fast 1000 norwegischen Stab- Man löste das Problem dahinge- kirchen nur noch 30 gibt. Viele sind ab- hend, dass man den Kirchengrundriss gebrannt. In der Pestzeit starben drei aus Steinplatten herstellte, auf denen Viertel der Bevölkerung, und die Holz- mächtige Balken die genaue Kirchen- kirchen verrotteten; später zogen die form anzeigten. An diesen wurden die Gemeinden moderne, heizbare Stein- Stäbe mit Holzdübeln befestigt und so kirchen vor. lange provisorisch abgestützt, bis der Bei der Verzierung der Portale und Dachstuhl aufgelegt werden konnte – Dächer ihrer Stabkirchen bedienten mit ihm bekam der Bau eine erste Sta- sich die alten Baumeister jener magi- bilität. Dann begann man, die Stäbe un- schen Ornamente, Ranken und Symbo- tereinander zu verbinden, wobei man le, die bereits ihre Schiffe vor Geistern, nur hölzerne „Nägel“ verwendete, um Götterzorn und Nornen geschützt hat- einer Rissbildung vorzubeugen. Zuletzt ten. So kommt es, dass Odin gleichsam verplankte man die Außenwände mit für den christlichen Gott Wache schiebt. 19
DIE SAMEN Lebensweise der Samen. Hier finden sich aber auch schon die Überheblichkeit und Arroganz der Wikinger gegenüber den unkriegerischen, „feigen“ Samen, denen man schon bald den abwer- tenden Schimpfnamen „Lappen“ gab. Sie galten überdies als Land- und Nah- rungskonkurrenten, die man von ihren Siedlungen und Weideflächen vertrei- ben konnte, ohne dass sie sich zur Wehr setzten. Daneben konnte man mit ihnen vorteilhafte Geschäfte machen, denn vom wahren Wert der bei ihnen einge- tauschten Edelmetalle und Pelze hatten sie wenig Ahnung. Soweit sie sich in wirtschaftlich unbedeutende Regionen wie die karge Finnmark zurückzogen, sich zwangschristianisieren ließen, Steu- ern zahlten und auch sonst nicht weiter Foto: Peter Butzke störten, durften sie als verachtete Min- derheit weiter dahinvegetieren. Doch genau diese Tendenz, die Sa- men in Ungunstregionen, in denen sie nur als nomadisierende Hirten von DIE SAMEN Rentierherden überleben konnten, abzudrängen, hat die heute so schüt- Die ältesten menschlichen Siedlungs- zenswerte Samenkultur hervorge- spuren in Skandinavien sind die der bracht, mit Hütten (gammen), Zelten, Komsakultur an den Küsten der heutigen Trachten, Rentierschlitten (akja, pulka) Finnmark. Vieles spricht dafür, dass diese und Skiern. Bis dahin hatten die Samen frühen Siedler aus Sibirien eingewander- durchaus auch Ackerbau und Fischerei te Samen („Sumpfleute“) waren. Insofern betrieben, was sie aber mit dem Verlust könnte man sie als die Ureinwohner der Ackerflächen und der Küstenland- Skandinaviens bezeichnen. Lückenlos striche aufgeben mussten. Sie waren beweisbar ist die samische Besiedlung damit gezwungen, ihre Lebensweise, Skandinaviens erst seit der Eisenzeit ihre Ernährung und ihren Lebensrhyth- (800-300 v. Chr.), in einer Zeit, als sich die mus ganz auf das einzige Nutztier ab- Germanen gerade anschickten, in den zustellen, das ihnen geblieben war: das Norden vorzudringen. Rentier. Was daran nicht verzehrbar war, Den aggressiven Germanenstämmen diente als Rohstoff zur Herstellung von hatten die Samen wenig entgegenzu- Bekleidung und Gerätschaften. Als wei- setzen. Ihre Überlebenstechnik war das terer Rohstofflieferant stand nur die kar- Zurückweichen und nicht der Kampf. ge Waldtundra mit Krüppelbirken, Moo- So beschreibt es auch im 9. Jh. Ottar von sen und Steinen zur Verfügung. Einziger Hålogaland in einem Bericht an König Luxus waren einige wenige Schafe, de- Alfred den Großen von England, dem ren Wolle die Samen zu ihren Trachten, ältesten schriftlichen Zeugnis über die Bandschnüren und Mützen verwoben. Die vier Zipfel ihrer Mützen stehen für die Himmelsrichtungen und die Frei- Oben und rechts: In dem Gebiet um Tromsø pflegen heit, in jede Richtung ziehen zu können. die Samen noch ihre althergebrachten Traditionen. Eine Änderung solcher Ausgrenzungs- 20
DIE SAMEN 1 Die Samen Foto: V. Belov (Shutterstock.com) politik der Samen ergab sich erst zu Be- halten. Ob dies aber auch ihre Kultur er- ginn des 20. Jh. Gut gemeint und doch hält, ist fraglich, denn ihre Handwerks- völlig verfehlt, begann man, den Samen künste, ihre Sagen und Gesänge (joik) die Segnungen des Sozialstaats über- und ihre weit reichenden Großfamili- zustülpen, sie in der Art eines gütigen enbande sind aus dem entbehrungs- Kolonialherrn zu „zivilisieren“. reichen Nomadenleben entstanden. Erst nach dem 2. Weltkrieg reifte Und feste Arbeitsplätze erfordern auch die Erkenntnis, dass die alte Kultur der feste Wohnungen, wobei solche aber Samen nur aus sich selbst heraus er- meist auf Kleinfamilien zugeschnitten halten werden könne – besonders die sind. Das Problem besteht darin, eine finno-ugrische Sprache – und dass das Lebensweise, die aus Verzicht hervor- Brauchtum der Samen ein wichtiger gegangen ist, mit den „Segnungen der Teil skandinavischer Entwicklung sei. Zivilisation“ zu verschmelzen, die in Daraufhin errichtete man samische Form von Wohnwagen, Fernseher, Mo- Schulen und Kulturhäuser, zahlte Ein- torschlitten und Geländemotorrad auch kommensbeihilfen und Stipendien. Seit bei den noch nomadisierenden Samen 1990 gibt es in Karasjok ein „Samisches längst Einzug gehalten haben. Parlament“, das aber nur beratende Heute sind es nur noch 3000 der Funktion hat. Viele Samen gaben ihre etwa 40-50 000 norwegischen Samen, traditionelle Lebensweise und ihre Her- die eine „modifizierte“ traditionelle den auf, wurden sesshaft und damit Lebensweise praktizieren und sich Konkurrenten um die ohnehin knappen mit dem Verkauf von Bandwebereien Arbeitsplätze im strukturschwachen und Souvenirs aus Birkenrinde, Ren- Norden. Es mussten daher neue, oft tierfell, Horn oder Knochen ein Zubrot hoch subventionierte Arbeitsplätze in verschaffen. In der Samenhauptstadt der Land- und Forstwirtschaft geschaf- Karasjok wird den Besuchern im Erleb- fen werden, um die Samen im Land zu nispark Sápmi die alte Kultur vermittelt. 21
BERGWANDERN IN NORWEGEN BERGWANDERN IN NORWEGEN en“ erfordern. Auch wenn die „Wege“ durch rote T’s oder Steinmännchen ge- Mit rund 20 000 km markierten Wan kennzeichnet sind, sollten Sie nicht ohne derwegen ist Norwegen ein Paradies für Karte und Kompass gehen. Wanderer. An die 490 Hütten, über alle Die Tagesetappen liegen zwischen Regionen verstreut, stehen Wanderern 4 und 7 Stunden Gehzeit, konditionell zur Verfügung. Die bewirtschafteten sollten Sie darauf vorbereitet sein. Je Hütten haben einen hohen Standard leichter der Rucksack, umso leichter die und sind fast Berghotels. Tour! Anzustreben sind 8 kg für Frauen, Für selbstbewirtschaftete Hütten leiht 10-12 für Männer. Das erreicht man nur man sich beim norwegischen Wander- mit äußerst sorgfältigem Packen. Die be- verein DNT (s. S. 247) einen Schlüssel wirtschafteten Hütten verfügen fast alle und findet dort auch umfangreichen über Trockenräume, so dass unterwegs Proviant – ein einmaliges System, das etwas gewaschen werden kann. großes Vertrauen in die Benutzer setzt. Jotunheimen: In diesem Natio- Der norwegische Winter dauert sehr nalpark im Zentrum Südnorwegens lange, noch im Mai kann man Ski laufen. befinden sich die höchsten Berge des Vor Ende Juni sollte keine Wanderung Landes; der höchste, der Galdhøpig- begonnen werden. Normalerweise gen, erreicht 2469 m. Dieses alpinste öffnen die Hütten am letzten Wochen- Gebiet Norwegens weist mehr als 150 ende in Juni, dann sind auch alle Brü- Bergspitzen über 2300 m auf, mit vielen cken wieder montiert. Zu Beginn der Gletschern, an einigen Stellen werden Wandersaison ist noch mit hohen Was- Gletschertouren angeboten. Die mar- serständen in den Flüssen zu rechnen. kierten Wege gehen durch grüne Hoch- Je nach Höhenlage geht man auch im täler, öfter über Geröll und Blockgestein Sommer immer wieder über Schnee- und bieten imposante Ausblicke auf felder. Hauptsaison, mit den größten grandiose Gipfel. Hüttenbelegungen, ist von Mitte Juli bis Hardangervidda: Vidda bedeutet Mitte August. Als ideal wird der August „Weite“, und die scheint in der Hardan- angesehen: der Wasserstand in den gervidda grenzenlos. Dieses größte Flüssen ist am niedrigsten, die Schnee- Hochplateau Europas ist zwar relativ schauerwahrscheinlichkeit sehr gering flach und nur im Westen bei ca. 1700 und anhaltende Sonnenperioden sind Höhenmetern gebirgiger. Aber trotz häufig. Beeindruckend ist die Herbst- der relativ geringen Durchschnittshöhe färbung Anfang September; Mitte Sep- von 1100-1300 m dürfen die Anforde- tember schließen dann die Hütten. rungen nicht unterschätzt werden: Die Bei der Tourenplanung sollten Norwe- Baumgrenze liegt bei 900 m, und die gen-Neulinge berücksichtigen, dass die Vegetation ist bereits arktisch; immer Bedingungen in 1000 m Höhe in Nor- wieder sind kleine Moore und unzäh- wegen denen auf 2000 Höhenmetern lige Wasserläufe zu überwinden und in den Alpen entsprechen. Im Westen deshalb wasserdichte Schuhe sinnvoll. und in Fjordnähe herrscht zudem selten Von West nach Ost nimmt die Nieder- stabiles Wetter, das bedeutet für Wande- schlagsmenge deutlich ab. Die Hardan- rer: unbedingt für jedes Wetter gerüstet gervidda ist reich an Spuren alter Jagd- sein, mit gutem Regenzeug und festen kultur und alter Handelswege (z. B. die Wanderschuhen. Stellen Sie sich auf Route der Nordmannsslepa). recht steinige Wege ein, die „Hinschau- Rondane: Ein beliebtes Wanderge- biet; im Osten des Landes und deshalb Rechts: Von der Sognefjell-Hochstraße zu erreichen mit trockenem, stabilem, sonnenrei- – die Hurrungane-Berge (zwischen Kossbu- und chem Klima gesegnet. Zehn Berge ra- Fannaråken-Hütte). gen über 2000 m hinaus, wurden aber 22
BERGWANDERN IN NORWEGEN 1 Berwandern in Norwegen Foto: Helga Rahe in der Eiszeit rund geformt und sind Rogaland-Hochland zusammenfassen dadurch relativ leicht zu begehen. Die könnte. Setesdalsheiene ist als Wander- manchmal etwas monotone Landschaft region geprägt von viel Abwechslung mit steinigen Trogtälern und Moränen und häufigen Auf- und Abstiegen. Of- bekommt durch den üppigen Flechten- fene Täler mit saftig grünen Wiesen ste- wuchs ein farbiges Bild, das im Herbst hen in Kontrast zum nackten Fels, der besonders leuchtet. Auch für Norwe- ungewöhnlich zerklüftet und mit vielen gen-Neulinge eignet sich Rondane gut kleinen Steinen gesprenkelt ist. Hier als Wandergebiet. gibt es viele Flüsse und auch Seen, die Trollheimen: Nördlich vom Dov- zum Teil künstlich entstanden sind. Die- regebirge und südlich von Trondheim ses bisher im Ausland wenig bekannte liegt das schöne Wandergebiet Troll- Wandergebiet ist von Hamburg aus heimen. Eine vielgestaltige Landschaft, über Kristiansand leicht erreichbar und die den Wanderer mit steilen Auf- und schont den Geldbeutel, da hier selbst- Abstiegen immer wieder herausfordert. bewirtschaftete Hütten überwiegen. Kalkreicher Schiefer sorgt für üppige Ve- Femundsmarka: Diese eher stille getation, und man findet seltene Pflan- Gegend gehört ebenfalls zu den „ver- zenarten. Das Innerdalen ist besonders nachlässigten“ Gebieten. Von Røros aus, reizvoll; es wird beherrscht vom Inner wo sich ein informatives Nationalpark- daltaarnet. Ideal für Kletterer; der DNT zentrum befindet, gelangt man gut in veranstaltet Kletterkurse (s. S. 247). diese von urwüchsigen Kiefernwäldern Setesdalsheiene: Ganz im Süden geprägte Landschaft. Auf dem See be- des Landes erstreckt sich, oberhalb steht regelmäßiger Schiffsverkehr, so der Baumgrenze, dieses sehr abwechs- dass man die Route abwechslungsreich lungsreiche Wandergebiet. Setesdals- gestalten kann. Die höchste Erhebung heiene, Sirdalsheiene, Suldalsheiene: misst 1305 m, die Wanderwege liegen Namen, die man geografisch unter auf 800-900 m Höhe. 23
MITTERNACHTSSONNE UND NORDLICHT Foto: Rageziv (Dreamstime.com) MITTERNACHTSSONNE „nachts“ so viele Breitengrade weit süd- UND NORDLICHT lich des Pols zu sehen, wie die Erdachse gegenüber der Erdumlaufbahn geneigt Wer es nicht erlebt hat, glaubt es ist. Da der Pol auf 90º liegt und die Erd- nicht. So ist es auch nicht weiter ver- achse um 23º 27’ geneigt ist, muss dies wunderlich, dass die Schilderung des auf 66º 33’ nördlicher Breite der Fall sein; Phänomens der nächtlichen Sonne, die eben dieser Breitenkreis heißt Polar- frühe Skandinavienreisende verfasst kreis, und dort geht in der Sonnwend- haben, in Mitteleuropa auf Skepsis stieß. nacht die Sonne nicht mehr unter. Dabei ist das Phänomen „Mitternachts- Das Phänomen der Dämmerungs- sonne“ astronomisch recht einfach zu nächte, in denen es nach dem Sonnen- erklären: Die Erde umkreist im Laufe ei- untergang relativ hell bleibt, ist noch nes Jahres einmal die Sonne, wobei die südlich vom Polarkreis bis 50,5° zu er- Erdachse aber nicht senkrecht auf der leben. Direkt am Pol dagegen beginnt Umlaufebene steht, sondern gegen- der 187 Tage dauernde „Polartag“ am über dieser um 23° 27’ geneigt ist. 21. März und endet am 23. September. Dies führt dazu, dass die Sonne im Wandert die Sonne dann weiter nach Nordsommer, wenn das nördliche Ende Süden, ist sie, sobald sie den Äquator der „schiefen“ Erdachse zur Sonne hin überquert hat, am Nordpol nicht mehr zeigt, über den Nordpol hinweg auf die zu sehen, und die 178 Tage lange (Nord- Nachtseite der Erde scheinen kann. Im ) „Polarnacht“ beginnt. Wenn die Sonne günstigsten Fall, nämlich am 21. Juni schließlich den südlichen Wendekreis zur Mittsommernacht, ist sie daher auch erreicht hat, ist sie tagsüber dann auch am nördlichen Polarkreis nicht mehr zu Oben: Mitternachtssonne am Nordkap. Rechts: Son- sehen, dies ist die Wintersonnenwende. nenpartikel glühen in der Atmosphäre und erzeu- Ein typisches Polar-Phänomen ist gen das Polarlicht (Hamnoy/ Lofoten). auch die Rotfärbung der Sonne: je tiefer 24
MITTERNACHTSSONNE UND NORDLICHT 1 Mitternachtssonne und Nordlicht Foto: kwasny221 (stock.adobe.com) sie um Mitternacht am Horizont steht, km Höhe, kollidieren die Sonnenteil- desto intensiver ist ihr Rotton. Dies liegt chen mit den ionisierten, elektrisch ge- daran, dass beim Durchgang des Son- ladenen Teilchen der Atmosphäre. Die nenlichts durch die Atmosphäre der Energie der Sonnenteilchen überträgt Tagseite und zusätzlich durch die der sich dabei auf Atmosphärenatome, die Nachtseite die kurzwelligen blauen und dann in dem charakteristischen Licht ultravioletten Bestandteile des Lichts aufleuchten. stärker herausgefiltert werden, als dies Diese Lichterscheinungen, die in bei einfachem Atmosphärendurchgang fortwährender Bewegung über das Fir- der Fall wäre. mament zucken, reichen von bläulich Ein faszinierendes Himmelsleuchten leuchtenden, durchscheinenden Vor- in Form farbiger Lichtschleier tritt – be- hängen bis zu grünlichen wallenden sonders nach starker Sonnenfleckenak- Schleiern, manchmal mit gelblichen tivität – in den Polarregionen der Erde und rötlichen Einsprengseln versehen. auf: das Polarlicht. Es lässt sich oft in lan- Sie bilden ein faszinierendes kosmi- gen, klaren Winternächten beobachten. sches Feuerwerk. In Norwegen ist es als Nordlicht manch- Die Erscheinung des Nordlichts hat mal noch weit südlich des Polarkreises sich als eine gute Möglichkeit heraus- zu erleben. gestellt, Genaueres über die Natur des Der Grund für diese Erscheinung ist Sonnenwinds zu erfahren. Da die Zu- der Sonnenwind, ein Strom von elekt- sammensetzung der Atmosphäre re- risch geladenen Teilchen, den die Son- lativ gut bekannt ist, lässt sich aus den ne ständig aussendet. Das Magnetfeld Eigenschaften wie z. B. den Farben der der Erde fängt diese Teilchen ein und Leuchterscheinungen auf die Art der lenkt sie zu den erdmagnetischen Polen Kollisionspartner schließen. So ist das hin ab. Dort, in den oberen Schichten Nordlicht gleichsam der Bote, der eini- der Atmosphäre, zwischen 70 und 400 ge Vorgänge auf der Sonne verrät. 25
Foto: Archiv für Kunst und Geschichte, Berlin 26 GESCHICHTE
GESCHICHTE Im Neolithikum, der jüngeren Stein- GESCHICHTE UND zeit (ca. 3000-1500 v. Chr.), finden sich KULTUR NORWEGENS dann Anfänge von Ackerbau und Vieh- zucht. Die Keramik entwickelte sich wei- Von den ersten Siedlern zu den ter („Trichterbecherkultur“), kam jedoch 2 Wikingern über ein bescheidenes Stadium nicht hinaus. In dieser Zeit entstanden viele Geschichte und Kultur Die Vor- und Frühgeschichte Norwe- der frühen einfachen Felszeichnungen, gens lag lange im Dunkeln. Erst in den wie man sie zum Beispiel am Ekeberg bei letzten Jahrzehnten ist sie verstärkt Oslo bewundern kann oder, besonders Gegenstand archäologischer Untersu- schön, in Alta, wo sie zum UNESCO-Welt- chungen geworden. So geht man heute erbe erklärt wurden. davon aus, dass mit dem Abschmelzen Funde aus der Bronzezeit in Nor- des Eispanzers der letzten Eiszeit vor ca. wegen (1500-500 v. Chr.) sind überaus 10 500 v. Chr. die Westküste Norwegens spärlich. Der Grund dafür ist, dass Zinn von Süden nach Norden allmählich in Norwegen praktisch nicht vorkommt besiedelbar wurde. Dieser Prozess ist und daher teuer eingetauscht werden u. a. dem Golfstrom zu verdanken, der musste. Die Felszeichnungen der Bron- die norwegische Küste bis hinauf nach zezeit beweisen allerdings, dass die Spitzbergen erwärmt. Bewohner Norwegens Rad, Pflug und Dass die Besiedlung der Westküste Wagen kannten, Gegenstände, die sich in relativ kurzen zeitlichen Abständen gut aus Holz fertigen ließen. In diese erfolgte, beweisen altsteinzeitliche Fun- Zeit fällt auch die Weiterentwicklung de, die sowohl am Oslofjord im Süden der Ski-Technik, die später auch von des Landes als auch am Altafjord jen- den Wikingern übernommen wurde. seits des Polarkreises gemacht worden Statt zweier gleichlanger Schneebretter sind. Ob die Neuankömmlinge über die benutzte man einen 3 m langen Gleitski vereiste See des Kattegat wanderten und einen nur 1 m langen Schubski. Die oder bereits mit Booten entlang der Religion dürfte ein Sonnenkult gewe- Küste ruderten, ist ungeklärt. Fest steht, sen sein, wie Sonnenräder in den Fels- dass 7000 v. Chr., nach dem Abschmel- zeichnungen nahe legen. zen des Eises und damit der Entlastung Für die Eisenzeit (500 v. Chr.-300 der Skandinavischen Halbinsel, durch n. Chr.) waren die Voraussetzungen Landhebung eine Landverbindung von in Norwegen deutlich besser: Gibt es Mitteleuropa nach Skandinavien ent- doch vielerorts so genannte Sumpfer- stand. Über diese wanderte eine neue ze, die sich einfach verhütten lassen, Steinzeitkultur ein. Ihre Blütezeit lag wenn man diese Technik erst einmal im 5. Jahrtausend v. Chr., als die Kera- beherrscht. Das neue Metall wurde fast mikherstellung eingeführt wurde und ausschließlich in der Waffenproduktion auch ein lebhafter Handel mit Werk- eingesetzt. Dies belegt, dass kriegeri- zeugen aus Grünstein (Diabas) entlang sche Auseinandersetzungen zwischen der Küste bis in die Höhe des heutigen den einzelnen Siedlergruppen damals Trondheim im Gange war. In dieser an der Tagesordnung waren. In der „Küchenabfall“ (Køkkenmøddinger) ge- Endphase der Eisenzeit, mit der gro- nannten Kultur lebten die Bewohner ßen europäischen Völkerwanderung, überwiegend vom Fischfang und dem gelangten die ersten Germanen nach Sammeln von Muscheln, wie Funde aus Skandinavien. damaligen Abfallgruben belegen. Den Begriff Scandinavia hat Plinius der Ältere im ersten Jahrhundert nach Links: Frühes Zeugnis der Silberschmiedekunst der Christus geprägt. In der einschlägigen Wikinger (10. Jh., Vendel-Stil). Literatur wird „Skandinavia“ am häufigs- 27
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