Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See

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Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
Nr 10 / Dezember 2017

notabene
                                           Zeitschrift für die Mitarbeitenden der Zürcher Landeskirche

Jugendarbeit /        Was Jugendliche bewegt
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Auf der Zielgeraden                        Zwischen Wettsingen
zur Grossstadt-Kirchgemeinde               und Weihnachten
Wie Zürich das urbane Kirchenleben plant   Aus der Agenda eines Kantors geplaudert
Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
Editorial / Inhaltsverzeichnis

Liebe Leserin, lieber Leser

Beim Thema Jugendliche habe ich null          Allein schon deshalb kann man froh
                                                                                                              Aktuell
Ahnung. Das versichern mir Experten,        sein, wenn Teenager in dieser mitunter
mit denen ich das Thema hin und wieder      turbulenten Lebensphase der Ablösung                    Nachrichten
zu erörtern versuche: meine Kinder.         bei Bedarf Ansprechpartner finden, de-                               3–5
Wenn die wüssten, dass ich eben dazu        nen sie etwas mehr Know-how zutrauen
ein Editorial schreibe, dann fänden die     als den Eltern. Jugendarbeiterinnen und            Best of «diesseits.ch»
das etwa so anmassend und peinlich,         Jugendarbeiter nehmen diese Aufgabe in                 Mit Kindern
wie wenn ich mir vornehmen wollte, ein      vielen Kirchgemeinden wahr. Sie beglei-          auf dem Ego-Trip?
Intro über Quantenphysik zu texten.         ten junge Menschen beim schwierigen                                     5
  Aber da sie das ja nicht zu erfahren      Übergang ins Berufsleben, sorgen für
brauchen, kann ich einen Versuch wa-        Gestaltungs- und Begegnungsmöglich-                       Schwerpunkte
gen. Bei aller Demut kann ich nämlich       keiten und vor allem für den nötigen             Auf dem Weg zur
ins Feld führen, dass ich – drei Jahr-      Freiraum, damit sie sich entfalten und
zehnte ists her – selber einmal Experte     ihren eigenen Weg ins Leben finden                    Grossstadt-
war. Und auch wenn das Expertenwis-         können.                                           Kirchgemeinde
                                              Gute Jugendarbeit behaupte nicht zu                                6–8
                                            wissen, wo es langgeht, sagt Jens van                   Anlaufstelle
                                            Harten, Jugendbeauftragter der Lan-
«Was wir über die                           deskirche, bescheiden. Es gelte vielmehr
                                                                                              für Palliative Care
                                                                                                                    9
Jugend zu wissen                            zusammen mit den Jugendlichen her-
                                                                                       Was Jugendarbeit bewegt
glauben.»                                   auszufinden, wo der Weg hinführe. Wie
                                                                                                              10 – 12
                                            viel Vertrauen und Verständnis das
                                            braucht und wie das gelingen kann, le-
                                                                                                            Rubriken
sen von damals in vielen Belangen über-     sen Sie im Artikel ab Seite 10.
holt ist, so gibt es doch einige Konstan-     Ich persönlich meine, durch die Lek-         Themen und Termine
ten, die die Zeiten überdauern: zum         türe etwas mehr Ahnung vom Thema                                  12 – 14
Beispiel der Befund, dass Eltern von Ju-    gewonnen zu haben. Ich werde mich                          Porträt:
gendlichen im Allgemeinen – und der         gleichwohl hüten, damit bei meinen Ex-             Kantor zwischen
eigenen im Besonderen – keine oder          perten zu prahlen.
hoffnungslos veraltete Ahnungen davon                                                           Wettsingen und
haben, was Jugendliche sind, wollen und     Christian Schenk                                      Weihnachten
brauchen.                                   Redaktor «notabene»                                                    15
                                                                                                   Impressum /
                                                                                              Die kleine Predigt
                                                                                                                  16
Frohe Weihnachten und es guets Nöis!
Die nächste Ausgabe des «notabene» finden Sie Anfang Februar wieder
in Ihrem Briefkasten. Aktuelle News lesen Sie in der Zwischenzeit auf
www.zhref.ch und auf den Social-Media-Kanälen der Landeskirche.
Die Abteilung Kommunikation wünscht Ihnen frohe Weihnachten und
alles Gute für den Start ins 2018.

2                                                                                                notabene    10 / 2017
Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
European Christian Convention / Kommt                         ein europäischer
Kirchentag nach Zürich?
                                                                                                           Kirchentagsteilnehmer in
                                                                                                           Berlin. Gibt es dereinst ein
                                                                                                           Treffen in Zürich?

                                                                                                                    gab, auf die Agenden anderer christli-

                                                                                        Foto: DEKT/Jenna Dallwitz
                                                                                                                    cher europäischer Organisationen oder
                                                                                                                    Kirchentage anderer Länder abzu-
                                                                                                                    stimmen.
                                                                                                                      Die Finanzierung des Gesamtprojekts
                                                                                                                    umfasst nach derzeitigen Schätzungen
                                                                                                                    für Vorbereitung, Durchführung und
sch. Den Glauben sichtbar machen, ein      sich Kirchensynode und Kirchenrat be-                                    Nachbereitung ein Gesamtvolumen von
Zeichen für ein friedensstiftendes und     reits heute mit der möglichen Ausgestal-                                 15 Mio. Franken. Aufgrund der europä-
versöhnendes Christentum für Europa        tung und Organisation eines solchen                                      ischen, gesellschaftlichen und kirchli-
setzen – das kann ein Kirchentag bewir-    Grossereignisses. Der Kirchensynode                                      chen Bedeutung des Projekts werden für
ken, an dem Menschen verschiedener         lag am 28. November (nach Redaktions-                                    die Finanzierung staatliche und kirchli-
Kirchen zusammenkommen. Zürich             schluss) ein Projektbeschrieb vor, der die                               che Institutionen angesprochen. Für die
könnte der Ort sein, der einen solchen     Ziele und den aktuellen Stand der Pla-                                   Reformierte und Katholische Kirche im
Kirchentag im Zeitraum 2023 bis 2025       nung skizziert. Derzeit strebt die Refor-                                Kanton Zürich rechnet man mit Kosten
beherbergt. Die Idee besteht schon seit    mierte Landeskirche für eine Bewerbung                                   in der Höhe von je 4 Mio. Franken. An-
einigen Jahren. In den kommenden Mo-       als Austragungsort eine gemeinsame                                       trag und Bericht zum Finanzplan sollen
naten dürfte sich nun klären, ob und wie   ökumenische Trägerschaft mit der Ka-                                     im Sommer 2018 vor die Kirchensynode
die Umsetzung vonstattengeht. Weil da-     tholischen Kirche im Kanton Zürich an.                                   kommen.
bei der Zürcher Landeskirche eine tra-     Ebenso gilt es, den europäischen Kir-
gende Rolle zufallen würde, befassen       chentag, den es in dieser Form noch nie                                  www.zhref.ch/kirchensynode

Steuervorlage 17 / Kirchen
                   melden sich                                                                                      KirchGemeindePlus /
bei Steuerreform zu Wort                                                                                            Umfrage zu
                                                                                                                    Regionen
sch. Nach Ablehnung der Unterneh-          meinden zu berücksichtigen, sondern
menssteuerreform III vor einem Jahr ar-    explizit auch «Kirchgemeinden» und                                       mo. Die im letzten Winter durchge-
beiten Bund und Kantone unter dem          andere «dem Gemeinwohl dienende                                          führte Vernehmlassung zu KirchGe-
Titel Steuervorlage 17 an einer neuen      Aufgaben».                                                               meindePlus zeigte eine zunehmende Re-
Vorlage. In diesem Zusammenhang ha-           Auch im Kanton Zürich haben die Re-                                   gionalisierung der kirchlichen Arbeit.
ben auch die Kirchen Stellung bezogen.     formierte Landeskirche und die Katho-                                    Für diese Entwicklung möchte der Kir-
In einer gemeinsamen Vernehmlas-           lische Kirche ihre Erwartungen beim                                      chenrat in Form von Kirchenregionen
sungsantwort weisen die evangelisch-re-    Regierungsrat deponiert. Kirchenrat                                      einen verlässlichen Rahmen für Koope-
formierte, die christkatholische und rö-   und Synodalrat haben in einem Schrei-                                    rationsbildungen bieten, seien dies Zu-
misch-katholische Kirche in der Schweiz    ben die Erwartung dargelegt, dass die                                    sammenschlüsse oder Formen überge-
darauf hin, dass die Steuerreform den      Kirchen entsprechend der Summe ihrer                                     meindlicher Zusammenarbeit. Der
gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt      Steuerausfälle anteilsmässig an den vor-                                 kirchenrätliche Bericht vom 3. Mai 2017
nicht gefährden dürfe. Grundsätzlich       gesehenen     Kompensationszahlungen                                     an die Kirchensynode enthielt einen
befürworten die Kirchen die eingeschla-    beteiligt und analog zu den politischen                                  Entwurf für die Festlegung solcher Kir-
gene Richtung, mahnen jedoch auch          Gemeinden entlastet werden. Da sich                                      chenregionen, wobei betont wurde, dass
Änderungen an: Erstens soll der Kan-       die Kirchen zu beträchtlichen Anteilen                                   diese erste Übersicht weiter evaluiert
tonsanteil an der direkten Bundessteuer    über die Steuern der juristischen Perso-                                 werden müsse. In diesem Zusammen-
erhöht werden. Zweitens soll das Gesetz    nen finanzieren, wären sie von einer                                     hang wird der Kirchenrat die Kirchen-
nicht nur dazu auffordern, bei der Um-     Senkung des Gewinnsteuersatzes für                                       pflegen Anfang Jahr zu einer Umfrage
setzung der Reform die Städte und Ge-      Firmen stark betroffen.                                                  zu den Kirchenregionen einladen.

notabene   10 / 2017                                                                                                                                       3
Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
Reformationssonntag / Auf               welchem Boden                                                    blue church / Jazz            trifft
stehen wir?                                                                                              Kirche
sch. Am vergangenen Reformations-

                                            Foto: Gion Pfander
sonntag haben verschiedene reformierte                                                                   kom. Seit gut einem Jahr knüpfen kir-
Landeskirchen das Reformationsjubi-                                                                      chennahe Jazzmenschen und jazznahe
läum mit grossen Festtagsgottesdiensten                                                                  Kirchenmenschen unter dem Titel «blue
gefeiert. Die Zürcher Landeskirche lud                                                                   church» ein Netzwerk, das die Musik-
zum Gottesdienst in der Zürcher Pau-                                                                     sprache des Jazz mit der Gedankenwelt
lus-Kirche. Für die Liturgie unter dem                                                                   der Bibel verbindet. Mit regelmässigen
Titel «Weil wir Grund haben» zeichne-                                                                    Jazzgottesdiensten und Predigten im Di-
ten Catherine McMillan, Botschafterin                                                                    alog mit der Musik sollen der Jazz und
für das Reformationsjubiläum, und Kir-                                                                   seine Liebhaber und Liebhaberinnen in
                                                             Zürcher Paulus-Kirche in Festbeleuchtung.
chenrätin Esther Straub verantwortlich.                                                                  der Kirche eine feste Heimat bekom-
Die Predigt hielt Kirchenratspräsident                                                                   men. In diesem Advent sind gleich fünf
Michel Müller. Er erinnerte die Gottes-                      bensboden, auf dem wir stehen, zu be-       Veranstaltungen von «blue church» im
dienstbesucher ganz zu Beginn daran,                         zeugen und zu begründen. «Wir heissen       Raum Zürich geplant. In allen Veran-
dass die Paulus-Kirche auf demselben                         christliche Kirchen, nach diesem Chris-     staltungen werden Daniel Stickan, Or-
Baugrund wie die benachbarte katholi-                        tus. Christus ist aber kein abstraktes      ganist in Lüneburg, und Uwe Steinmetz,
sche Kirche «Bruder Klaus» steht, und                        Prinzip oder eine leere Formel, sondern     Saxophonist in Berlin, für den Sound
folgerte: «Wir stehen auf demselben Bo-                      Gott, der Mensch wird.»                     sorgen. Matthias Krieg wird als Organi-
den des christlichen Glaubens.» Heute                                                                    sator des Netzwerks präsent sein. Daniel
seien wir als Einzelne und als Gemein-                       Die ganze Predigt auf: www.zhref.ch         Schmid von der KunstKlangKirche und
schaft immer wieder gefragt, den Glau-                       Impressionen auf www.flickr.com/zhrefch     Daniel Baumann von der Kunsthalle
                                                                                                         öffnen ihre Türen. Ralph Kunz sorgt für
                                                                                                         die wissenschaftliche Begleitung.

Handbuch / 700            Seiten Reformation
men. Zum Ende des europäischen Jubi-                         tantischen Bewegung über das ganze 16.
läumsjahres legen Martin Ernst Hirzel                        Jahrhundert und darüber hinaus in den
und Frank Mathwig die deutsche Fas-                          Städten und ihren Landschaften be-
sung eines vor einem Jahr auf Englisch                       schrieben. Beleuchtet werden auch die
erschienenen Handbuchs vor, das die                          Wirkungen der Reformation in Theolo-        Hier klingt blue church
Eigenheiten der Schweizer Reformation                        gie und Kirche, Schule und Bildung, Ge-     •   Workshop: Improvisieren beim
beleuchtet und zweifellos für Jahre Stan-                    sellschaft, Politik und Kultur. Nicht nur       Predigen und im Dialog mit der
dards setzen wird. Es war Zeit, nachdem                      den institutionalisierten Kirchen, auch         Musik. 15. Dezember. (geschlos-
seit Gottfried W. Lochers (Die Zwingli-                      der Täuferbewegung ist eine eigene Be-          sene Veranstaltung)
sche Reformation im Rahmen der Euro-                         trachtung gewidmet.                         •   Workshop: Jazz auf der Orgel
                                                                                                             Daniel Stickan und Organisten
päischen Kirchengeschichte, 1979) und                          Der umfassende Anspruch und der
                                                                                                             16. Dezember. KunstKlangKirche,
Bruce Gordons (The Swiss Reforma-                            Blick auf ein internationales und breites       Wollishofen
tion, 2002) Werken zwar wertvolle Stu-                       Publikum gefällt, ebenso, dass eine Aus-    •   Konzert: Orgel, Saxophon, Wort
dien und Quelleneditionen erschienen                         einandersetzung mit der Theologie ge-           16. Dezember, 17 Uhr. Kunsthalle,
sind, aber keine umfassende Darstellung                      schieht, was man sonst in historischen          Limmatstrasse 270, Zürich
eines der wichtigesten Ereignisse der                        Handbüchern eher vermisst.                  •   Jazzgottesdienst / Feier in der
Schweizer Geschichte.                                                                                        Installation The Church von Rob
                                                                                                             Pruitt. Ralph Kunz und Studieren-
  Detailliert zeichnet das Handbuch                          Amy Nelson                                      de. 17. Dezember, 17 Uhr. Kunst-
nach, wie es zwischen Boden- und Gen-                        Burnett, Emidio                                 halle, Limmatstrasse 270, Zürich
fersee «von einer diffusen Bewegung zu                       Campi (Hg.): Die                            •   Workshop: Improvisieren beim
einer konsolidierten Kirchengemein-                          Schweizerische                                  Predigen und im Dialog mit der
schaft mit wohldefinierten Glaubenssät-                      Reformation. Ein                                Musik. Ralph Kunz und 10 Pfarr-
                                                                                                             leute. 18. Dezember. Hirschengra-
zen und Praktiken» in unterschiedlichen                      Handbuch. TVZ,
                                                                                                             ben 50, Zürich
Geschwindigkeiten und Ausprägungen                           2017. 744 Seiten,
                                                                                                             Anmeldungen für Workshops:
kam. Nach einer Skizze der Hinter-                           Fr. 90.–                                        sara.ejiro@zh.ref.ch
gründe wird die Ausbreitung der protes-                                                                      www.bluechurch.ch (ab 15.12.)

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Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
@zh.ref.ch / Mail
steht weiter zur
Verfügung                                      Best of Blog /
                                               Eintauchen auf diesseits.ch
mo. Aufgrund von Vertragsänderungen
seitens des Kirchenmails-Anbieters Da-
tenpark ändern sich die Kosten für die     Ego-Projekt Kind?
@zh.ref.ch-Adressen. Bisher wurden die     von Stephan Jütte                           dere Zeitung aufschlagen. Aber was
Leistungen für die Accounts über die       Diese Woche durfte sich Claudia Baer        Frau Baer hier bietet, steht leider nicht
Zentralkasse finanziert. Aufgrund die-     als kritische Tabubrecherin in der NZZ      nur für den Niedergang einer politisch
ser Tarifänderung hat der Kirchenrat in    inszenieren. Entgegen der weitverbreite-    liberalen Medienkultur, die sich nur
seinem Brief an die Kirchgemeinden         ten Meinung seien Kinder nicht «unsere      noch im Exzess und der Provokation
vom 22. Juni 2017 empfohlen, entspre-      Zukunft», sondern ein Selbstverwirkli-      spürt, sondern ist typisch für eine klein-
chende Beträge ins Budget 2018 einzu-      chungsprogramm einzelner Erwachse-          krämerische und wohlstandsverwahr-
stellen, da die Landeskirche aus Kosten-   ner. In Zeiten von Verhütungsmitteln        loste politische Kultur. Freilich: Werte
gründen von der weiteren Finanzierung      kann ein realisierter Kinderwunsch of-      sind in einer freien und pluralen Gesell-
des Kirchenmails evtl. absehen müsse.      fenbar mit der Wahl eines Hobbys ver-       schaft immer umstritten und nicht selten
Die im selben Brief in Aussicht gestell-   glichen werden. Ohnehin lohnen sich         selbst ein Machtmittel. Wer aber boden-
ten Klärungen haben nun aber doch zu       Kinder volkswirtschaftlich nicht, weil      los schwärmerisch zweckrationale Argu-
einer Nachfolgelösung geführt: Behör-      sie im Schnitt mehr Sozialhilfeleistungen   mente aneinanderreiht, muss sich schon
denmitgliedern und Mitarbeitenden          beziehen als Steuern und Abgaben be-        fragen lassen, worauf sich diese Zwecke
wird ab 1. Januar 2018 für vorerst ein     zahlen. Im Gegenteil seien Kinder ange-     denn beziehen. Die Organisation einer
Jahr ein Mailaccount (@zh.ref.ch) mit      sichts der wachsenden Bevölkerungs-         Gesellschaft kann sich ja nicht damit le-
1GB Speicherplatz (Variante «Midi»)        zahlen eine ökologische Bedrohung.          gitimieren, dass sie möglichst effizient
zur Verfügung gestellt. Die Kosten wer-                                                ist. Effizient sind auch Atombomben,
den von der Zentralkasse übernommen.                                                   Straflager oder die Ein-Kind-Politik.
Bestehende Free- und Basic-Accounts        «Kinder sind kein                           Aber was soll mit den effizient eingesetz-
werden automatisch in Midi-Accounts                                                    ten Mitteln erreicht werden? Worauf
überführt. Bestehende Pro-Accounts,        Mittel in der Suche                         zielen sie ab? (...)
die mehr als 1GB Speicherplatz aufwei-     nach Glück.»                                   Was sagt dieses Denken, das Kinder
sen, werden zum neuen Pro-Abo umge-                                                    als freie Selbstverwirklichungsoption
wandelt und wie gewohnt direkt der ent-                                                begreift, über unser Verhältnis zum Le-
sprechenden        Kirchgemeinde      in   «Jeder zusätzliche Mensch bedeutet          ben aus? Man muss nicht bösartig sein,
Rechnung gestellt. Bestehende Pro-Ac-      noch mehr CO2-Ausstoss.» Aber nicht         um den Gedanken Baers weiterzuführen
counts, die mehr als 4GB Speicherplatz     nur ökologische, auch kulturelle Gründe     und zu fragen: Müssen dann Eltern, die
aufweisen, werden mit CHF 5.00/Jahr        liessen sich anführen: «Auch aus libera-    trotz negativem Ersttrimestertest das
pro zusätzliches 1GB der entsprechen-      ler Sicht wäre dies vorzuziehen: Je enger   Projekt nicht abbrechen, nicht noch viel
den Kirchgemeinde (resp. der hinterleg-    die räumlichen Verhältnisse werden,         mehr in die Pflicht genommen werden?
ten Rechnungsadresse) in Rechnung ge-      umso mehr ‹gute›, will heissen: mora-       Müssen wir nicht Strafzahlungen ein-
stellt. Abonnenten, die ihren Pro- in      lisch aufgeladene Gründe gibt es, den       führen für all jene, die eine solche Unter-
einen Midi-Account umwandeln wol-          Freiraum des Einzelnen zu beschneiden,      suchung verweigern? Man darf ein be-
len, melden dies Datenpark (support@       damit er die Gesellschaft als Ganzes        hindertes Kind bekommen, muss dann
datenpark.ch).                             nicht stört.» Für den Vaterschaftsurlaub    einfach dafür geradestehen...
                                           bedeutet das eine klare Absage: «Die           Eigentlich ist mir eine liberale Haltung
Infos und Neu-Anmeldungen:                 Leistungen der Eltern für die Allgemein-    sehr nahe. Menschen sollen eigenverant-
www.datenpark.ch/e-mail                    heit dagegen sind vorab ideeller Natur,     wortlich ihr Glück suchen. Aber Kinder
                                           der Staat übernimmt fast immer hohe         sind kein Mittel in der Suche nach
                                           Restkosten. Der Anspruch auf einen          Glück. Sie sind unsere Lehrmeister und
                                           Vaterschaftsurlaub steht denn auch aus      Lehrmeisterinnen darin, dass sich wirk-
                                           dieser Perspektive quer in der Land-        liches Glück nicht egoistisch erreichen
                                           schaft.»                                    lässt. (...)
                                              Man könnte ob so viel pseudolibera-
                                           len Unsinns einfach den Kopf schütteln      Weiterlesen und mitdiskutieren auf:
                                           und weiterblättern – oder gleich eine an-   www.diesseits.ch

notabene   10 / 2017                                                                                                             5
Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
Fotos: Christian Schenk
                                           Kirchgemeinde Zürich /

                                           Auf dem Weg
                                           zur Grossstadt-
                                           Kirche
Stimmt die Kirchensynode zu, wird Zürich bald zur
grössten Kirchgemeinde der Schweiz. Andreas
Hurter, Präsident des Reformierten Stadtverbands,
schaut zurück auf übersprungene Hürden und
vorwärts auf die letzten Meter der Zielgeraden –
und darüber hinaus. Interview: Christian Schenk

 Andreas Hurter,                          mierten Stimmbürgerinnen und Stimm-        gestalten diese Kirchgemeinde auch aus
 Stadtpräsidentin                         bürger 2014, die 34 Kirchgemeinden zu      einer grossstädtischen Optik, können
 Corine Mauch, ei-                        einer Kirchgemeinde zusammenzufüh-         neue Schwerpunkte und Akzente setzen.
 nes der über                             ren, war ein mutiger Schritt. Er hat uns
 80 000 Mitglieder                        dazu verpflichtet, diesen Entscheid auch   An welche Schwerpunkte denken Sie?
 der künftigen                            umzusetzen, trotz vielem Unbekannten,      Nehmen wir das Beispiel Kirchenmusik:
 Kirchgemeinde                            das damit verbunden war und ist.           Wir können über die Quartiergrenzen
 Zürich, verglich den Zusammenschluss                                                hinaus verschiedene musikalische Pro-
 kürzlich mit jener mutigen Fusion der    Zürich wurde durch die Fusion zur          file entwickeln. Oder nehmen wir das
 19 politischen Gemeinden, die Zürich     Grossstadt. Wird die Kirchgemeinde         Handlungsfeld Diakonie: Auch hier
 zu Beginn des 20. Jahrhunderts zur       Zürich mit dem Zusammenschluss             können wir das diakonische Handeln
 Grossstadt werden liess. Was sagen       auch grossstädtischer, urbaner?            künftig für die ganze Stadt planen. Das
 Sie zum Vergleich?                       Das werden wir sehen. Durch das Zu-        erlaubt es, die Kräfte zu bündeln. Diese
 Vielleicht ist das noch etwas zu früh,   sammenwachsen zu einer Kirchge-            Bündelung der Kräfte können wir auch
 dies so zu bewerten. Aber etwas muss     meinde erhalten wir jedenfalls eindeutig   für das Wächteramt der Kirche nutzbar
 man sagen. Der Entscheid der refor-      mehr Ausstrahlung und Gewicht. Wir         machen: Die Stimme der Kirche der

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Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
Urbanes Kirchenleben
                                    rund um die Bullinger-                                                                        Kirchensynode
                                    kirche in Zürich Hard                                                                         entscheidet über
                                    (links), in der Bahnhof-
                                    kirche am HB (mitte)
                                                                                                                                  Zusammenschluss
                                    oder in den Altstadtkir-                                                                      An ihrer Sitzung vom 16. Januar
                                    chen (rechts).                                                                                2018 entscheidet die Kirchensyno-
                                                                                                                                  de über den Antrag und Bericht
                                                                                      «Durch das                                  des Kirchenrates zur Vereinigung
                                                                                      Zusammenwachsen                             der stadtzürcherischen Kirchge-
                                                                                                                                  meinden und der Kirchgemeinde
                                                                                      erhalten wir mehr                           Oberengstringen zur Kirchgemein-
                                                                                                                                  de Zürich. Stimmt das Kirchenpar-
                                                                                      Ausstrahlung und                            lament dem Antrag zu, entstünde
                                                                                                                                  mit über 80 000 Mitgliedern die
                                                                                      Gewicht.»                                   mitgliederstärkste Kirchgemeinde
                                                                                                                                  der Schweiz. Antrag und Bericht
                                                                                                                                  auf: www.zhref.ch/kirchensynode

                                                                                      geht darum, das zu zentralisieren, was
                                                                                      sinnvoll ist: Dienstleistungen und Lei-
                                                                                                                                  Zwei Gemeinden
                                                                                      tungsaufgaben, Personalmanagement,
                                                                                                                                  im Alleingang
                                                                                      Liegenschaftsverwaltung,       Finanzen,    Der Zusammenschluss wird für 32
                                                                                                                                  (von 34) Kirchgemeinden des
                                                                                      Kommunikation. Da sind wir viel effizi-
                                                                                                                                  Stadtverbandes Geltung haben.
                                                                                      enter, wenn wir das aus einer Hand tun.     Die Kirchgemeinden Zürich Hir-
                                                                                      Das schafft Entlastung und Freiraum         zenbach und Witikon wollen selb-
                                                                                      für die, die das kirchliche Leben gestal-   ständig bleiben bzw. erwägen den
                                                               Foto: Markus Fässler

                                                                                      ten. Und das bleibt auch künftig vielfäl-   Austritt aus dem Stadtverband. Es
                                                                                                                                  finden jedoch weitere Gespräche
                                                                                      tig und nahe bei den Menschen.              statt darüber, ob ein Rahmen ge-
                                                                                                                                  schaffen werden kann, der es den
                                                                                      Was denken Sie: Wie wird ein Kirchen-       beiden Kirchgemeinden ermög-
                                                                                                                                  licht, einem Anschluss an die
Foto: streetchurch

                     Gemeinschaft und Gastfreundschaft                                mitglied den Zusammenschluss wahr-
                     pflegen im Generationenhaus in Zürich                                                                        Kirchgemeinde Zürich doch noch
                                                                                      nehmen?                                     zuzustimmen. Ein Verbleib in der
                     Höngg (oben) oder in der «streetchurch»
                     im Kreis 4 (links).                                              Da muss man sich klar machen, von           Selbständigkeit wäre mit einer Rei-
                                                                                      welchen Mitgliedern wir sprechen. Von       he von Schwierigkeiten verbunden.
                                                                                      denen, die sich aktiv am Kirchenleben       Es sei keineswegs gegeben, dass
                                                                                                                                  die personellen Konstellationen
                                                                                      beteiligen, oder von jener grossen Mehr-    und Ressourcen auch in Zukunft
                     «Das kirchliche                                                  heit an Mitgliedern, die der Kirche zuge-   den Alleingang gestatten, schreibt
                                                                                      wandt sind. Ich spreche bewusst nicht       der Kirchenrat. Die beiden Kirch-
                     Leben bleibt nahe                                                von distanziert, denn diese Mitglieder      gemeinden müssten eigene Ver-
                     bei den Menschen.»                                               haben eine grosse Wertschätzung gegen-
                                                                                                                                  waltungen aufbauen, es bräuchte
                                                                                                                                  eine Aufteilung der Erträge aus
                                                                                      über der Kirche, auch wenn sie sich         den Kirchensteuern und eine Aus-
                                                                                      nicht – oder vielleicht momentan nicht      scheidung des Anteils am Vermö-
                                                                                      – aktiv in der Kirchgemeinde engagie-       gen des heutigen Stadtverbands.
                                                                                                                                  2014 hatten die Stimmberechtigten
                     ganzen Stadt Zürich kann sich in der                             ren. Jedenfalls tragen sie die Kirche mit
                                                                                                                                  der Stadt Zürich und der Kirchge-
                     Gesellschaft besser Gehör verschaffen.                           ihren Steuern massgeblich mit. Diesen       meinde Oberengstringen dem Zu-
                     Die Wirkung wird in vielen Bereichen                             Menschen können wir besser zeigen,          sammenschluss der 34 städti-
                     grösser.                                                         welche Leistungen die Kirche erbringt,      schen Kirchgemeinden zu einer
                                                                                      und dass wir mit den Mitteln, die uns ge-   Kirchgemeinde zugestimmt. Der
                                                                                                                                  vom heutigen Stadtverband erar-
                     Witikon, eine der drei Gemeinden, die                            geben sind, eine gute Wirkung erzielen.     beitete Zusammenschlussvertrag
                     den Zusammenschlussvertrag ablehn-                                                                           wurde bis im Sommer 2017 von 31
                     te, sorgt sich darum, dass die lokale                            Wie spüren aktive und in ihrem Quar-        Kirchgemeinden gutgeheissen. Die
                     Präsenz der Kirche in den Quartieren                             tier verwurzelte Mitglieder den Wandel      Kirchgemeinden Zürich Oerlikon,
                                                                                                                                  Zürich Hirzenbach und Zürich Witi-
                     verloren gehen könnte. Tut sie das?                              zur Grossgemeinde?                          kon lehnten ihn ab. Der Kirchenrat
                     Wir haben den Auftrag, dafür zu sorgen,                          Ich weiss, dass es Menschen gibt, die       führte in der Folge Gespräche mit
                     dass das kirchliche Leben in den Quar-                           eine emotionale Bindung haben zu ihrer      den drei Kirchgemeinden. Aus den
                     tieren weiterhin gepflegt, die Nähe zu                           Kirche. Ich kenne das aus Friesenberg.      Gesprächen mit der Kirchgemein-
                                                                                                                                  de Zürich Oerlikon ging hervor,
                     den Menschen aufrechterhalten wird.                              Dafür habe ich Verständnis. Der Zu-         dass die Gemeinde den Mehrheits-
                     Der Grundgedanke der Fusion ist nicht                            gang zu Gottesdienst und Seelsorge wird     entscheid akzeptiert und Teil der
                     der Wunsch, alles zu zentralisieren. Es                          auf jeden Fall in der ganzen Stadt ge-      neuen Kirchgemeinde sein wird.

                     notabene     10 / 2017                                                                                                                         7
Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
währleistet bleiben. Bei der Gottes-           zum Ort. Eine vollständig zentralisierte
dienstpraxis wird es Veränderungen ge-         Kirchgemeinde ist zu weit weg. Kommt
                                                                                               «Wer verliert,
ben. Der Sonntagmorgengottesdienst             dazu, dass wir die Kirchenpflege im Mi-
                                                                                               wird gewinnen»
wird nicht mehr gleichzeitig in jeder der      lizsystem beibehalten wollen. Auch des-         Ein Kommentar zur Stadtfusion von
                                                                                               Michel Müller, Kirchenratspräsident
Stadtkirchen gefeiert werden. Die Pre-         halb braucht es diese Kirchenkreise mit
digtorte werden weniger. Aber dafür            Kreiskommissionen vor Ort.                      2014 haben sich Menschen in die
sammelt sich am neuen Ort auch eine                                                            Behörden der 33 Kirchgemeinden
                                                                                               der Stadt Zürich und in Ober-
grössere Gemeinde. Und das hat doch            Im ganzen Kanton sind Gemeinden im              engstringen wählen lassen, deren
eine ganz andere Ausstrahlung, da ent-         Rahmen von KirchGemeindePlus dar-               Aufgabe für eine Amtsperiode darin
steht ein neues Gefühl der Zugehörig-          an, sich auf die Zukunft auszurichten.          bestand, ihre Kirchgemeinde aufzu-
keit, eine neue Kraft der Gemeinde.            Sie setzen mit Ihrem grossen Zusam-             lösen und in den grösseren Rahmen
                                                                                               der Kirchenkreise und der ganzen
                                               menschluss ein starkes Zeichen …
                                                                                               Stadt zu überführen. Der Auftrag
Ein wichtiges und emotionsgeladenes            Wir sind und fühlen uns als Teil der gan-       dazu kam vom Stadtzürcher Kir-
Thema ist die Frage der Immobiliennut-         zen Zürcher Landeskirche. Wir sind auf          chenvolk, gut basisdemokratisch
zung. Was für eine Strategie sehen Sie         die Unterstützung des Kirchenrates und          also. So klar der Auftrag war, so an-
                                                                                               spruchsvoll die Umsetzung. Wer ar-
da vor?                                        der Kirchensynode angewiesen. Und die
                                                                                               beitet schon gerne daran, sich auf-
Wir haben 200 Liegenschaften. Das ist          spüren wir auch. Ich bin dankbar, dass          zulösen? Es gebührt allen
ein Gut der Kirche, das wir bestmöglich        der Kirchenrat einen guten Antrag über          Mitarbeitenden in Stadtverband,
nutzen wollen. In erster Linie dienen die      den Zusammenschluss an die Kirchen-             Kirchenpflegen, Pfarrschaft und Ge-
                                                                                               meindediensten grosser Respekt.
Liegenschaften dem kirchlichen Betrieb.        synode formuliert hat. Das schafft Klar-
                                                                                               Enorm viel Energie ist aufgewendet
Wir wollen sie aber auch denen zur Ver-        heit für die 32 Kirchgemeinden, die wil-        worden, um die reformierte Kirche
fügung stellen, die sie für sinnvolle und      lens sind, den Zusammenschluss zu               in der Stadt Zürich in eine neue Zu-
                                               tätigen.                                        kunft zu führen. Kirche wie bisher
                                                                                               wird es mancherorts nicht mehr ge-
                                                                                               ben, dafür Kirche neu. Die Überfüh-
                                               Welche Erkenntnisse aus dem städti-             rung der bisherigen Gemeindestruk-
«Alle gestalten mit,                           schen Fusionsprozess sind für andere            turen in einen neuen Rahmen
alle tragen                                    Kirchgemeinden von Bedeutung?                   eröffnet viele Möglichkeiten, den
                                                                                               Menschen in der Stadt Zürich auf
                                               Wir hatten mit der Zustimmung an der
Verantwortung.»                                Urne 2014 ein starkes Zeichen und einen
                                                                                               eine neue Weise zu begegnen. Dort,
                                                                                               wo sie leben, in Nachbarschaft und
                                               klaren Auftrag des Stimmvolks, diese            in veränderten Quartieren gegen-
                                               Fusion zu realisieren. Das gab uns eine         über vor 50 Jahren, als die letzte Ge-
gemeinnützige Aufgaben nutzen. Das             starke Legitimation. Rückblickend muss          meindereform stattfand. Aber auch
                                                                                               unterwegs in der ganzen Stadt, wo
gehört zum gesamtgesellschaftlichen            man sagen, dass der Prozess sehr an-            ich mir eine Vision auch für die gan-
Auftrag der Kirche. Wenn wir mit den           spruchsvoll war und ist. Auch deshalb,          ze Stadt Zürich, die Reformations-
Liegenschaften Erträge erwirtschaften,         weil wir von Anfang an die Partizipation        stadt, wünsche!
sollen diese fair und marktüblich sein.        aller gross geschrieben haben. Das ist          Kirchenrat und Kirchensynode mö-
Diese Erträge kommen dann wieder               nicht immer ein schneller, aber für ein         gen diese enorme Vorbereitungsar-
                                                                                               beit für den Zusammenschluss der
dem Handeln der Kirche zu Gute. Wich-          reformiertes Kirchenverständnis der
                                                                                               Kirchgemeinden würdigen, indem
tig ist dabei die Kostentransparenz. Bes-      richtige Weg. Wir sind eine Kirche, die         sie sie unterstützen. Viele Verant-
ser wir setzen faire Preise fest und leisten   alle mitgestalten und in der alle Verant-       wortliche sind mittlerweile auch et-
bei Bedarf Unterstützung. Damit ma-            wortung tragen. Dann braucht es für             was müde geworden, es braucht
                                                                                               jetzt einen Durchbruch. Und dann
chen wir auch das Handeln der Kirche           solche grossen Reformen auch eine Hal-
                                                                                               wird neue Energie für die Zukunft
sichtbar. Das hat nichts mit Gewinnma-         tung des Glaubens und der Hoffnung,             frei. Auch wenn die bisherigen Ge-
ximierung zu tun. Wir streben eine Nut-        dass der Wandel gelingt. Dabei müssen           meindestrukturen verloren gehen,
zenmaximierung an.                             wir uns immer auch bewusst sein, dass           so kann eine neue Vision für die
                                               auch diese Reform ein vorläufiges Er-           Stadt gewonnen werden. Auch wenn
                                                                                               noch vieles nicht klar ist, nicht klar
Sie gliedern die Gemeinde in zehn              gebnis ist. Wenn die Kirchgemeinde Zü-          sein kann, weil es sich erst in der
Kirchenkreise. Welche Rolle spielen            rich am 1.1.2019 realisiert ist, ist das also   Umsetzung zeigen wird, so braucht
diese? Und wie begegnen Sie der Ge-            nicht ein End-, sondern ein neuer An-           es viel Vertrauen. Was kann der Kir-
fahr, dass – durch die Hintertür – eine        fangspunkt.                                     che Besseres geschehen, als dass
                                                                                               sich die Mitglieder gegenseitig ver-
territoriale Unterstruktur entsteht?
                                                                                               trauen lernen, damit auch die Ein-
Die Einteilung in Kreise hat mit der                                                           wohner der Stadt der Kirche ver-
Grösse der Kirchgemeinde zu tun. Die                                                           trauen können? Ich wünsche der
Kirchenkreise sollen dafür sorgen, dass                                                        Kirchgemeinde Stadt Zürich die nö-
                                                                                               tige Zuversicht aus dem Glauben an
die Kirche vor Ort weiterhin spürbar
                                                                                               den heraus, um dessentwillen wir
und verankert bleibt. Dazu braucht es                                                          gewinnen, auch wenn wir loslassen
auch organisatorisch eine gewisse Nähe                                                         (Mt. 16,25)!

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Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
Palliative Care /

 Schwerkranke begleiten

                                                                                                    Foto: Shutterstock
 Helpline vermittelt Seelsorgende für palliative Begleitung.

rod. Für die seelsorgliche Begleitung                 verzögert. Verschiedene Fachleute enga-                            einen Segen zu sprechen oder gemein-
schwerkranker Menschen und ihrer An-                  gieren sich für Lebensqualität bis zu-                             sam zu schweigen. Die Angebote der
gehörigen im Rahmen einer palliativen                 letzt. Dabei steht der Mensch im Zent-                             Kirchen sind unentgeltlich und für alle
Betreuung haben die Reformierte und                   rum, mit Körper, Seele und Geist und in                            Patientinnen und Patienten offen. Be-
Katholische Kirche im Kanton Zürich                   seinen sozialen Bezügen. Es gilt Schmer-                           auftragter für das Thema Palliative Care
eine zentrale Telefonnummer eingerich-                zen zu lindern, die grösstmögliche Selb-                           ist auf reformierter Seite Pfarrer Mat-
tet. Ein ökumenisches Team von Seel-                  ständigkeit zu erhalten und psychische,                            thias Fischer. Er arbeitet in der Abtei-
sorgerinnen und Seelsorgern, die in der               soziale wie auch spirituelle Aspekte zu                            lung Spezialseelsorge der Landeskirche
palliativen Begleitung ausgebildet sind,              integrieren. Für diese Begleitung am Le-                           und ist Spitalseelsorger im Pflegezent-
berät in einem Erstgespräch am Telefon                bensende vermitteln die beiden Kirchen                             rum Bachwiesen in Zürich. Für die ka-
Betroffene und Angehörige in ihren Fra-               mit ihrer neuen zentralen Stelle professi-                         tholische Kirche verantwortet Lisa
gen nach einer religiösen und spirituel-              onelle Seelsorgende. In der Regel sind                             Palm, Spitalseelsorgerin am Universi-
len Unterstützung. Auf Wunsch sucht                   dies die Pfarrerin, der Pfarrer der ansäs-                         tätsspital Zürich, das Thema.
das Team der Hotline einen Seelsorger,                sigen Kirchgemeinde.
der eine persönliche Begleitung über-                   «Geschützt durch das Seelsorgege-                                Die zentrale Telefonnummer lautet
nehmen kann.                                          heimnis sind Sie eingeladen zu erzählen,                           044 554 46 66 (ausser Stadt Winterthur)
  «Palliative Care bejaht das Leben und               Fragen zu besprechen, zu klagen und                                und 052 224 03 80 (Stadt Winterthur) und
akzeptiert das Sterben», heisst es im                 sich auch über Schönes zu freuen»,                                 ist von Montag bis Freitag zwischen
Flyer, der das neue Seelsorge-Angebot                 heisst es im Flyer. Je nach Wunsch ist es                          8 und 17 Uhr bedient.
vorstellt. In der Palliative Care wird der            möglich, ein Ritual zu gestalten, Kom-                             www.zhref.ch/themen/palliative-care
Sterbeprozess weder beschleunigt noch                 munion oder Abendmahl zu feiern,

sch. Wer sorgt sich um die Kinder, wenn
                                             Foto: istock

Eltern plötzlich in die Krise geraten?
Das von der Landeskirche entwickelte
Projekt «SOS-Kinderbetreuung» in
Winterthur leistet in solchen Fällen
Hilfe. Seit 2015 unterstützen geschulte
Freiwillige Familien, wenn Eltern mit
psychischen Problemen nicht mehr für
ihre Kinder sorgen können. Vermittelt
werden die Einsätze von einer Koordi-
                                                            SOS-Kinderbetreuung /      Familien stützen
                                                            Ein diakonisches Pionierprojekt der Kirche findet eine
nationsstelle (50%), die sich auch um die
                                                            neue Trägerschaft.
Ausbildung und die professionelle Be-
gleitung der Freiwilligen kümmert.
  Nach der Pilotphase wird die «SOS-                   nachhaltig weiterzuentwickeln. Christa                            in 14 Familien. Die Einsätze je Familie
Kinderbetreuung» nun auf den 1. Ja-                    Egger bleibt Leiterin der Koordinati-                             werden jeweils individuell vereinbart.
nuar 2018 in den «Verein Familien- und                 onsstelle. Sie weist darauf hin, dass das                         Die SOS-Kinderbetreuung ergänzt die
Jugendhilfe Winterthur» (FUJH) über-                   diakonische Angebot weiterhin gefragt                             Ressourcen des Familiensystems. Sie
führt. Die neue Trägerschaft soll die or-              ist. Jährlich gelangen über 50 Anfragen                           versteht sich als Überbrückungsangebot
ganisatorischen Rahmenbedingungen                      an die Koordinationsstelle. Willkommen                            in einer Notlage.
optimieren und die Koordinationsauf-                   sind deshalb auch künftig Freiwillige,
gaben in ein professionelles Fachteam                  die sich für die anspruchsvollen Betreu-                          FUJH – Verein Familien- und Jugendhilfe
mit ähnlichen Aufgaben einbetten. Der                  ungsaufgaben zur Verfügung stellen.                               St. Gallerstrasse 57, Winterthur
Verein FUJH verpflichtet sich dabei, das                  Im Betriebsjahr 2016 leisteten Freiwil-                        052 244 02 30, www.fujh.ch
Projekt innerhalb seiner Strukturen                    lige insgesamt 501 Betreuungsstunden

notabene    10 / 2017                                                                                                                                               9
Notabene - Jugendarbeit / Was Jugendliche bewegt - ref. Kirchgemeinde Oetwil am See
Unterhaltsarbeiten, Reinigungen,
                                                                                         Transporte: Die «streetchurch»
                                                                                         unterstützt Jugendliche beim
                                                                                         Einstieg in die Arbeitswelt. Auch
                                                                                         Zivildienstleistende helfen mit.

                                                                                                     Zivildienst in der Kirche
                                                                                                     Zivildienst kann man auch in der Kirche
                                                                                                     leisten: mit sozialdiakonischen Engage-
                                                                                                     ments in Kirchgemeinden, in Lagern, bei
                                                                                                     Einsätzen in der «streetchurch» oder bei
                                                                                                     der kirchlichen Fachstelle bei Arbeitslo-
                                                                                                     sigkeit DFA. Die jungen Männer sind für
                                                                                                     grössere Projekte und Anlässe ab fünf
                                                                                                     Tagen bis zu sechs Monaten im Vollpen-
                                                                                                     sum einsetzbar.
                                                                                                     Die Vermittlung für Kirchgemeinden ob-
                                                                                                     liegt neu der Landeskirche. Jugendbe-
                                                                                                     auftragter Jens van Harten unterstützt
                                                                                                     Kirchgemeinden bei der Suche nach ei-
                                                                                                     nem passenden Kandidaten und berät
                                                                                                     über mögliche Einsätze. Zivis können

                                                                            Foto: streetchurch
                                                                                                     sich mit Lebenslauf und Motivations-
                                                                                                     schreiben bewerben. Kontakt und Be-
                                                                                                     werbungen: jens.vanharten@zh.ref.ch,
                                                                                                     044 258 91 79
Kirche und Jugend /
                                                                                                     jungen Erwachsenen. Drängt sich denn

Was Jugendarbeit                                                                                     eine Neuausrichtung der kirchlichen Ju-
                                                                                                     gendarbeit auf ? Sind die Jungen heute
                                                                                                     anders und haben demnach auch andere

bewegt                                                                                               Bedürfnisse?
                                                                                                       Jens van Hartens Antwort fällt zwei-
                                                                                                     geteilt aus: Seit je bedeute Pubertät, sich
Was brauchen Jugendliche? Und was hat ihnen die
                                                                                                     von den Eltern abzulösen und sich
Kirche zu bieten? Jens van Harten, Jugendbeauf-
                                                                                                     Gleichaltrigen hinzuwenden. «Jugendli-
tragter der Landeskirche, über neue und alte Anfor-                                                  che brauchen heute wie damals Frei-
derungen bei der Arbeit mit jungen Menschen.                                                         räume, um sich neu zu entdecken, und
Von Madeleine Stäubli-Roduner                                                                        sie brauchen wertschätzende Beziehung
                                                                                                     und Interesse, wollen ernst genommen
                                                                                                     und begleitet, nicht belehrt oder für un-
                                                                                                     reif gehalten werden.» Informelle Zei-
Seite an Seite stehen zwei junge Männer       jungen Männer bringen Know-how und                     ten, etwa am Lagerfeuer im Konflager,
vor der Fensterfront und machen sich          frischen Wind in Kirchgemeinden, ste-                  eröffneten Räume für spannende Fra-
an die Arbeit: Der eine ist Zivildienstler,   hen altersmässig den Jugendlichen nah                  gen. Gleichzeitig sei die Gesellschaft
22 Jahre alt, und zieht einen Sozialein-      und tragen ihre positiven Erfahrungen                  komplexer geworden. «Die Digitalisie-
satz dem Militär vor. Der andere ist 17       mit der Kirche weiter.» Die bisher beim                rung prägt den Alltag und die Arbeits-
Jahre alt, steht zwischen Schulabgang         Stadtverband angesiedelten kirchlichen                 welt; viele Erwachsene wissen eigentlich
und schwierigem Start ins Berufsleben         Zivi-Einsätze werden im neuen Jahr von                 auch nicht, wohin die Reise geht.» In
und steckt mitten in einer Sinnkrise.         der Landeskirche koordiniert (siehe                    solchen Umbruchzeiten hätten Jugend-
Jetzt putzen sie gemeinsam Fenster im         Kasten). Mit diesem Projekt sendet die                 arbeiter eine wichtige Bindefunktion.
Auftrag der Jugendkirche «streetchurch».      Landeskirche laut van Harten ein star-                 Erfolgreiche Jugendarbeit behaupte
Das Arbeitsintegrationsprojekt hat sie        kes Signal für ihr Engagement im Ju-                   nicht zu wissen, «wo es durchgeht», son-
für ein paar Wochen zusammengeführt           gendbereich.                                           dern vermittle in demütiger Haltung:
und eröffnet ihnen Erfahrungen, die                                                                  «Lass uns zusammen herausfinden, wo
beide bereichern und weiterbringen.           Sind die Jungen heute anders?                          wir hingehen.»
   «Das Engagement von Zivildienstlern                                                                 Jugendarbeiter benötigten Freude und
ist eine Riesenchance für die Kirche»,        Die Integration von Zivildienstlern ist                Offenheit für die Energie der Jugendli-
sagt Jens van Harten, Jugendbeauftrag-        nur eines der Projekte in der landes-                  chen, ebenso aber Verständnis für deren
ter der Landeskirche. «Die motivierten        kirchlichen Arbeit mit Jugendlichen und                verändertes Umfeld. Gemäss einer aktu-

10                                                                                                                           notabene   10 / 2017
Fotos: SEK-FEPS / www.reformaciton.ch

                                        Zusammen unterwegs – zusammen feiern: Anfang November trafen sich unter dem Motto «Reformaction» Jugendliche in Genf zu einem
                                        Festival rund um den Glauben. Auch viele Zürcher Jugendliche und Jugendarbeitende waren mit von der Partie.

                                        ellen Studie der ETH Zürich nennen Ju-       giert werden.» Generell empfiehlt er den      nenpark Mischeli der reformierten Kir-
                                        gendliche heute Monitoring – die elekt-      Zuständigen in Kirchgemeinden, sich           che Reinach BL, einem Areal mit Spiel-
                                        ronische Form der Überwachung – als          ökumenisch sowie mit weiteren Akteu-          und Begegnungsangeboten für Jung und
                                        häufigste Form von persönlicher Grenz-       ren der Jugendarbeit zu vernetzen.            Alt. Der dortige Jugendtreff dient als
                                        verletzung. «Youtube und soziale Netz-       «Man muss nicht alles neu erfinden,           Drehscheibe zwischen den Generatio-
                                        werke haben die Welt verändert und zu        aber man muss die vorhandenen Ange-           nen und übergibt den Jugendlichen ver-
                                        einem neuen Traumberuf unter Jugend-         bote kennen», sagt van Harten, der sel-       antwortungsvolle Aufgaben im Betrieb.
                                        lichen geführt, dem Youtuber», sagt van      ber breit vernetzt ist und halbjährlich         Den Mut für derartige Formate
                                        Harten. Die Wirtschaft bewerbe Kinder        Fachtreffen für Jugendarbeit organi-          wünscht sich der passionierte Jugendar-
                                        und Jugendliche gezielt und übe mit          siert. Potenzial für Vernetzungen sieht er    beiter auch andernorts. Ihm schweben
                                        scheinbar unverzichtbaren Produkten          auch in einer regional organisierten Ju-      Ideen für neuartige Jugendprojekte vor,
                                        und Marken Druck aus, der sie zwinge,        gendarbeit, etwa im Aufbruchprojekt           die sich am Menschenbild des Evangeli-
                                        mit Gleichaltrigen mithalten zu können.      KirchGemeindePlus.                            ums orientieren und den Jugendlichen
                                                                                                                                   helfen, sich zu orientieren und zu integ-
                                        Was soll unsere Jugendarbeit?                Apps und Generationenpark                     rieren. «Wer, wenn nicht die Kirche,
                                                                                                                                   kann und soll Jugendlichen Zeit, Räume
                                        Die Freizeitangebote von Verbänden,          Interessante Ideen findet van Harten          und Aufmerksamkeit jenseits des Kon-
                                        Sportvereinen und kommerziellen An-          auch jenseits der Kantonsgrenze. So hat       sumzwangs bieten?», fragt er.
                                        bietern sind riesig. Was kann hier kirch-    er kürzlich den Jugendarbeitenden die
                                        liche Jugendarbeit beitragen? Van Har-       Veranstaltungsplattform «Pfefferstern»
                                        tens Wunsch ist klar: Jugendliche sollen     der St. Galler Kantonalkirche vorge-
                                        in schwierigen Lebenssituationen beglei-     stellt. Die Plattform listet Angebote aller
                                        tet und unterstützt werden. «Dafür           St. Galler Kirchgemeinden für den Ju-            Beauftragt für
                                        braucht jede Kirchgemeinde ein Leit-         gendbereich auf. Diese Vernetzung                Jugendarbeit
                                        bild, das ihre Jugendarbeit definiert und    schont die Ressourcen der Gemeinden              In der Stadt Zürich
                                                                                                                                      aufgewachsen, en-
                                        die Ziele formuliert.» Das sei essenziell    und ermöglicht Synergien. Die Jugendli-          gagierte sich Jens
                                        für eine gute Zusammenarbeit inner-          chen können auf ihrem Smartphone im              van Harten früh im
                                        und ausserhalb der Kirchgemeinde und         kostenlosen App aus dieser Vielfalt ihr          städtischen CVJM. Nach einer KV-
                                        daher Chefsache. Doch ein Leitbild           kirchliches Freizeitangebot zusammen-            Lehre arbeitete er als Leiter eines
                                                                                                                                      Mittagstischs in Dietlikon. Der Fami-
                                        fehle an vielen Orten, obwohl die Grund-     stellen. Derzeit wird das Angebot in ein-        lienvater war stets teilzeitlich tätig
                                        lagen im Diakoniekonzept und im religi-      zelnen Zürcher Kirchgemeinden getes-             und studierte Sozialarbeit, als seine
                                        onspädagogischen Konzept vorhanden           tet. Van Harten verspricht sich einiges          beiden Töchter schulpflichtig wur-
                                        wären. Dies bedauert van Harten: «Ju-        von solchen Neuerungen: «Wie wir die             den. Van Harten arbeitet in der Abtei-
                                                                                                                                      lung Kirchenentwicklung der Lan-
                                        gendarbeit gelingt gerade dort, wo der       Jugendlichen erreichen? – Mit vielseiti-         deskirche, im Bereich Jugend, an der
                                        Teamgedanke die Gemeindearbeit leitet        gen Angeboten!», ist er überzeugt. Und           Seite von Diana Abzieher, die den Be-
                                        und Aufgaben gezielt geteilt und dele-       mit Freiräumen, wie etwa im Generatio-           reich Junge Erwachsene betreut.

                                        notabene    10 / 2017                                                                                                             11
Themen und Termine

                                                            Ort und Termin nach Absprache                      ins Handauflegen als kirchliche                 den Pfarrpersonen gesucht:
            Kurse &                                         Information: 044 258 92 15                         Praxis»: auf https://vimeo.                     Aus Huldrych Zwingli wird
            Weiterbildungen                                 simone.strohm@zh.ref.ch                            com/241869448                                   Hund Zwilch Girly. Reformation
                                                                                                                                                               einmal anders? Ein Projekt für
                                                            Reihe «AndersLesen»                                «Fürchte dich nicht»                            aufgeschlossene Pfarrperso-
            Ökumenisches                                    Jahreslosung 2018                                  Der Grundkurs vermittelt                        nen, die Freude am Austausch
            Netzwerktreffen                                 Gott spricht: Ich will dem Durs-                   Kenntnisse und Kompetenzen                      mit Jugendlichen haben und ihr
            Generationenarbeit                                                                                 in Palliative Care und bietet                   Auto für ein Kunstprojekt tem-
                                                            tigen geben von der Quelle des
            In der kirchlichen Generatio-                                                                      Gelegenheit zur Vertiefung in                   porär zur Verfügung stellen.
                                                            lebendigen Wassers umsonst
            nenarbeit mit Schwerpunkt                                                                          Spiritual Care, in der seelsor-                 Infos: Carola Berendts
                                                            (Off. 21,6). Wenn etwas gratis
            Familie möchten wir Begegnun-                                                                      gerlichen, religiös-spirituellen                huldrych.zwingli@hundzwilch-
                                                            zu haben ist, verliert es schnell
            gen fördern. Am besten gelingt                                                                     Begleitung, der Verlustbewälti-                 girly.ch, 077 467 83 28
                                                            an Wert. Beim Trinkwasser
            das, wenn Interessierte und                                                                        gung und der Abschiedsgestal-                   www.hundzwilchgirly.ch/kunst-
                                                            besteht diese Gefahr nicht – es
            Engagierte sich konfessionsver-                                                                    tung. Leitung: Matthias Fischer,                projekt
            bindend kennenlernen, über                      ist vielmehr eine politische
                                                            Frage, ob sauberes Wasser                          Lisa Palm, Daniel Burger
            ihre Arbeit und Ideen ins                                                                          24. / 25. Janur, 15. / 16. März,                Europa als Wertegemein-
            Gespräch kommen und Inspira-                    überhaupt etwas kosten darf. In                                                                    schaft – Ist das Erbe der
                                                            der Jahreslosung 2018 wird das                     20. April, 8.30 bis 17.30 Uhr
            tionen für die Praxis erhalten.                                                                                                                    Aufklärung gefährdet?
                                                            Wasser des Lebens umsonst                          Spital Affoltern am Albis, Spital
            Leitung: Jessica Stürmer, Mela-                                                                                                                    Vorträge und Podiumsdiskus-
                                                            verheissen. Sie erkunden                           Wetzikon, Kursschluss Johan-
            nie Wakefield, Peter Weskamp                                                                                                                       sion: Die vielbeschworene Wer-
                                                            gemeinsam die Vielschichtigkeit                    neum Zürich.
            16. Januar, 12 bis 14 Uhr                                                                                                                          tegemeinschaft Europa zeigt
                                                            dieser Zusage.                                     Anmeldung: 044 258 91 53
            Hirschengraben 50, Zürich                                                                                                                          Risse. Der Umgang mit Migra-
                                                                                                               matthias.fischer@zh.ref.ch
            Anmeldung:                                      9. oder 11. Januar, jeweils 18 bis                                                                 tion, wachsende Rechtspopu-
            katja.freese@zh.ref.ch                          21 Uhr, Hirschengraben 50,                                                                         lismus und Nationalismus stel-
                                                                                                               Socical Media für
                                                            Zürich. Anmeldung: wtb@ref.ch                                                                      len den Kontinent vor
                                                                                                               Einsteigende
            Einführungskurs                                 044 258 92 17, www.wtb.ref.ch
                                                                                                               Sie lernen, wie in Ihrer Kirchge-               Herausforderungen. Was
            Fiire mit de Chliine und                                                                                                                           geschieht mit den Werten der
                                                                                                               meinde Social Media (speziell
            Kolibri                                         Workshop im Händeauflegen                                                                          Aufklärung? Wie steht es um
                                                                                                               Facebook) sinnvoll eingesetzt
            Die Teilnehmenden werden                        Grundlegende Einführung in die                                                                     Menschenrechte, Gewalten-
                                                                                                               werden können, was zu beach-
            befähigt, in den Bereichen                      Praxis des Händeauflegens und                                                                      trennung und Toleranz? Welche
                                                                                                               ten ist und wo die Gefahren
            «Fiire mit de Chliine» und «Koli-               Einblicke in die biblisch-christli-                                                                Aufgaben stellen sich für Poli-
                                                                                                               und Chancen liegen.
            bri» selber Anlässe für Kinder                  che Tradition. Leitung: Pfarrerin                                                                  tik, Gesellschaft und Religion?
                                                                                                               Leitung: Barbara Roth
            zu gestalten. Sie erhalten Hin-                 Anemone Eglin                                                                                      Leitung: Jeannette Behringer
                                                                                                               22. März, 18 bis 21 Uhr,
            tergrundwissen zum stufenge-                    20. Januar, 14 bis 18 Uhr                                                                          25. Januar, 17.15 bis 21 Uhr
                                                                                                               Hirschengraben 50, Zürich
            rechten Arbeiten mit Kindern.                   Offener St. Jakob, Kirchgemein-                                                                    Lagerstrasse 102, Zürich
                                                                                                               Anmeldung: 044 258 92 76
            Leitung: Oliver Wupper                          dehaus Stauffacherstrasse 8/10.                                                                    Info: www.zhref.ch/europa-als-
                                                                                                               annemarie.huber@zh.ref.ch
            20. Januar, 9 bis 17.30 Uhr                     Anmeldung:                                                                                         wertegemeinschaft
            Hirschengraben 50, Zürich                       michael.schaar@zh.ref.ch
            Anmeldung:                                                                                                                                         Der Engel
            annemarie.huber@zh.ref.ch                       Gespräch, Begegnung                                                                                Das Stück von Silja Walter wird
                                                                                                               Veranstaltungen                                 vom Theater 58 aufgeführt. Die
                                                            und Händeauflegen
            Kommunikationsberatung                                                                                                                             Zuschauer werden mit Flücht-
                                                            Zuhören – Händeauflegen –
            Individuelle Beratung für Ein-                                                                                                                     lingsproblemen und existenziel-
                                                            Segen empfangen                                    Pfarrpersonen für ein
            zelne oder Teams zu den The-                                                                                                                       len Fragen konfrontiert und sol-
                                                            Jeden Samstag, 10 bis 13 Uhr                       Kunstprojekt gesucht
            men Vielfalt der Mitglieder und
                                                            Offener St. Jakob, Zürich                          Für ein partizipatives Kunstpro-
            zielgruppengerechte Kommuni-
                                                            Kurzfilm zum Thema: «Einblick                      jekt von Hanswalter Graf wer-
            kationsmassnahmen. Leitung:
            Simone Strohm, lokale und
            regionale Kommunikationsbera-
            tung; Leo Jost, Webberatung;
            Barbara Roth, Social Media

                                                                                                 Kunstprojekt «Hund Zwilch Girly»
                                                Foto: ZVG

                                                                                                                                                   Foto: ZVG
Foto: ZVG

                                                                                                   Foto: ZVG

            12                                                                                                                                                           notabene     10 / 2017
len daraus für sich eine Antwort                                 Johann Christian
                           finden und Stellung beziehen.                                    25. Dezember, 17.15 Uhr
                           3. März, 19 Uhr. Johanneum,
                           Aemtlerstrasse 43a, Zürich                                       KlosterTage zum
                           Weitere Termine:                                                 Jahreswechsel
                           www.theater58.ch                                                 «Du zeigst mir den Weg des
                                                                                            Lebens ...» (Ps. 16,11). Für alle,
                           On her Majesty’s Service –                                       die die Festtage individuell
                           Das Pfarrmusical                                                 gestalten und gleichzeitig in
                           Zum 250-Jahr-Jubiläum des                                        Gemeinschaft – mit einem viel-
                           Zürcher Pfarrvereins.                                            seitigen Rahmenprogramm –
                           Der Plot: Ein bewährtes Mittel,                                  verbringen möchten.
                           einen Berufsstand wie die                                        30. Dezember bis 2. Januar
                           Pfarrschaft positiv zu präsentie-
                           ren, ist die Selbstironie: Die                                   Silvesterabend
                           humorvolle, selbstkritisch-liebe-                                Gottesdienst um 18 Uhr;

                                                                                                                                                                Foto: ZVG
                           volle Darstellung der eigenen                                    festlicher Abend ab 19.30 Uhr
                           Fähigkeiten und Grenzen. So                                      im Klosterkeller. Vier–Gang–
                           soll die Präsentation des Pfarr-                                 Menü: Fr. 65.–
                           berufes auf der Bühne mit                                        31. Dezember, 17.30 Uhr                                                         Ökumenischer Brückenschlag
                           James Bond-Motiven und –
                                                                                                                                                                            Im Vorfeld der Fasten- und Passionszeit findet am
                           Songs gebrochen werden. Auf                                      Musik und Wort – tacchi alti
                                                                                                                                                                            4. Februar 2018, ein ökumenischer Gottesdienst im
                           der Bühne werden nur Pfarrper-                                   Das Ensemble tacchi alti spielt
                                                                                                                                                                            Grossmünster und anschliessend ein ökumenisches
                           sonen stehen.                                                    Werke von Theodore Dubois, R.                                                   Wurstessen in der Helferei statt. Kirchenratspräsident
                           Aufführungen: 26. / 27. Januar                                   Murray Schafer, Jacques Ibert                                                   Pfr. Michel Müller und Generalvikar Josef Annen (Litur-
                           Reformierte Kirche Balgrist,                                     1. Januar, 17.15 Uhr                                                            gie), Abt Urban (Predigtdialog), Pfr. Christoph Sigrist
                           Zürich. Kontakt:                                                                                                                                 (Predigtdialog und Liturgie), werden gemeinsam im Got-
                           best@bestproductions.ch                                          Was will ich – was ist                                                          tesdienst predigen und anschliessend gemeinsam die
                           www.pfarrverein.ch                                               wichtig?                                                                        Würste aus den Regionen, in denen Huldrich Zwingli tä-
                                                                                            Seminar zur ganzheitlichen                                                      tig war, verteilen. Die Jodelmesse von Jost Marty er-
                                                                                            Standortbestimmung. Leitung:                                                    klingt im Gottesdienst. «Ein Wurstessen stand am An-
                                                                                            Lukas Niederberger                                                              fang der Zürcher Reformation; nun wird ein Wurstessen
                           Kloster Kappel                                                   5. bis 7. Januar                                                                den ökumenischen Brückenschlag und den Schatten-
                                                                                                                                                                            wurf Zwingli in die heutige Zeit schlagen und werfen»,
                           Auskunft / Anmeldung:                                            Dem Leben schreibend auf                                                        heisst es in der Ausschreibung.
                           Tel. 044 764 88 30                                               der Spur                                                                        4. Februar, 10 Uhr, Grossmünster & Kulturhaus Helferei
                           www.klosterkappel.ch                                             Das eigene Leben in Worte fas-
                                                                                            sen. Leitung: Andreas Fischer
                           Dem Advent seine Stille                                          und Jutta Wurm Fischer
                           geben                                                            6. bis 7. Januar
                           «Worte ohne Zunge»                                                                                                               Pilgertipp                                                          Winterpilgern 2018 zu Fuss
                                                                                            Achtsamkeit                                                                                                                         Täuferweg von Merishausen/
                           Leitung: Peter Wild
                                                                                            Ruhe und Leichtigkeit dank                                      Pilgerzentrum St. Jakob Zürich                                      SH nach Schleitheim SH
                           15. bis 17. Dezember
                                                                                            buddhistischer Weisheit finden                                  www.jakobspilger.ch                                                 13. / 15. Januar
                                                                                            Leitung: Marc Oberer                                                                                                                Täuferweg in Summiswald/BE
                           KlosterTage zu Weihnachten
                                                                                                                                                            Traditioneller Dreikönigstreff                                      Leitung am Samstag: Brigitte
                            Für alle, die die Festtage indivi-                              13. bis 14. Januar
                                                                                                                                                            Pilgersuppe und Rückblick auf                                       Vuichard, Pilgerbegleiterin EJW
                           duell gestalten und gleichzeitig
                                                                                            Musik und Wort – Jomtov                                         das Tagespilgern 2017                                               Leitung am Montag: Pilgerpfar-
                           in Gemeinschaft verbringen
                                                                                            Klezmerband                                                     6. Januar, 19 Uhr                                                   rer Michael Schaar
                           möchten
                                                                                            Margot Peyer, Gesang; Eva                                                                                                           20. / 22. Januar
                           23. bis 26. Dezember
                                                                                            Pedol, Klarinette; Cindy Oppli-                                 LAufmerksamkeit
                                                                                            ger, Akkordeon; Marlies Bruhin,                                 Ein Tag im Schweigen –                                              Winterpilgern mit Tourenski
                           Musik und Wort –
                           Les Musiciens du Roy                                             Posaune; Eveline Wittwer, Kla-                                  ein Pilgerweg von Zürich ins                                        Leitung: Pfr. Karl Flückiger
                           «Weynacht bei Bachs», Werke                                      vier und Susann Brandenberg,                                    Kloster Kappel                                                      26. / 27. Januar
                           von Buxtehude, Johann Sebas-                                     Kontrabass, spielen ihr neues                                   27. Januar, 9 Uhr                                                   Anmeldung bis 10. Januar
                           tian Bach und seinen Söhnen                                      Programm «let’s klez»                                           Treffpunkt Kirche St. Jakob am
                           Carl Philipp Emanuel und                                         28. Januar, 17.15 Uhr                                           Stauffacher, Zürich
                                                                                                                                 Foto: flickr.com/zhrefch

                                                                                                                                                                                                     Foto: flickr.com/zhrefch
                                                                 Foto: flickr.com/zhrefch
Foto: flickr.com/zhrefch

                           notabene     10 / 2017                                                                                                                                                                                                            13
Buchtipp: Der Adventsbesen und andere                                    Buchtipp:
Weihnachtsgeschichten                                                    Anna Reinhard & Ulrich Zwingli

                               rod. Von Fairness und Menschlich-                                      rod. «Als du dann mit dem Ross Rich-
                               keit handeln die kleinen und feinen                                    tung Albis wegzogst, ahnte ich, ich
                               Weihnachtsgeschichten der ehema-                                       sehe dich nie mehr. Vom Frieden pre-
                               ligen Gemeindepfarrerin und Journa-                                    digtest du von der Kanzel, in den
                               listin Käthi Koenig. Da findet sich die                                Krieg zogst du, nachdem du von der
                               vorweihnächtliche Korrespondenz                                        Kanzel gestiegen bist. Ich protestiere
                               von sechs Wichtelfreundinnen, die                                      gegen Kanzel und Krieg!» Sie liebt
                               sich von je einer Freundin deren                                       und verehrt ihn, sie bestürmt ihn und
                               besondere Stärke wünschen. Da ist                                      fleht ihn an. Anna Reinhart, Gattin des
                               Rickli, eine pummelige Aussenseite-                                    Zürcher Reformators Zwingli, setzt in
                               rin, die im Krippenspiel zu einem                                      Christoph Sigrists Romanbiografie
                               schweigenden Häufchen Elend                                            alles daran, ihren eigensinnigen Theo-
                               zusammenfällt und nach langem                                          logen-Gatten vom Kampf abzuhalten.
                               Schweigen singt: «Ich steh an deiner                                   Mit fantasiestarker Einfühlung lässt
                               Krippe hier». Ein ertappter Dieb                                       der Autor die Frau hinter dem Refor-
                               bringt dem Zeitungsverträger das                                       mator zu pulsierendem Leben erwa-
                               frech gestohlene Geld zurück und                                       chen. Wenn sie in der Briefform den
wird überraschend zu seinem Berufskollegen. Ausgesprochen                Kriegsdrang ihres Mannes beklagt, kommt sie der Leserin so nahe
unterhaltsam kommt das Sitzungsprotokoll eines kirchlich enga-           wie eine leidende Freundin, und mit ihr der geliebte Verstorbene.
gierten Quartetts daher, das «überraschende Ideen» für das Weih-         Dessen Überzeugungen, Gewohnheiten und theologische Entde-
nachtsprogramm sucht. Für Besuchende, mit denen es das                   ckungen gewinnen durch ihre Augen ungeahnte Tiefen.
Schicksal nicht so gut gemeint hat, wird eine «Nacht der Trauer»           In das fiktive Tagebuch sei viel reformationsgeschichtliches Wis-
geplant. «Und die Glücklichen? Dürfen die gar nicht kommen?»,            sen über Zwingli eingeflossen, zugleich aber auch viel Eigenes,
fragt ein Jugendarbeiter. Eine humorvolle und tiefsinnige Persiflage     schreibt Klara Obermüller in ihrem Geleitwort. Ob man derart mit
des kirchlichen Planungsalltags vor Weihnachten.                         einer Figur der Vergangenheit, einer weiblichen erst noch, umge-
Käthi Koenig: Der Adventsbesen und andere Weihnachtsgeschichten,         hen dürfe, habe sich der Autor gefragt. Obermüller kann sein Vor-
mit Illustrationen von Christine Seiterle. TVZ, 2017. 172 Seiten,        gehen, eine Person wie Anna Reinhart als Projektionsfläche zu
Fr. 22.00                                                                benutzen, gutheissen, «solange man dabei nicht gegen historische
                                                                         Plausibilität verstösst». Und letzteres kann dem in der Reformati-
                                                                         onsgeschichte versierten Autor nicht unterstellt werden.
                                                                         Christoph Sigrist: Anna Reinhart & Ulrich Zwingli – Von der Tochter
Buchtipp: Nikolaus-Predigten im                                          eines Gastwirts zur Frau des Reformators. Herder-Verlag, 2017.
Fraumünster                                                              224 Seiten, Fr. 24.50

                             sch. Wenn sich ein Altphilologe dem
                             heiligen Nikolaus an die Fersen
                             heftet und ihn und seine Legende
                                                                         Bildungstipp: Milieugerecht bestatten
                             zurück in seine Zeit und bis nach
                             Kleinasien verfolgt, werden plötzlich                                           Bestattungen bringen Pfarre-
                             neue Dimensionen und Details einer                                              rinnen und Pfarrer in Kontakt
                             Heiligenvita bekannt, von der man                                               mit Menschen aus unter-
                             glaubte, längst alles gewusst zu                                                schiedlichen Lebenswelten.
                             haben. Die Spurensuche bei diesem                                               Diese zu erkennen und einzu-
                             «Bischof mit Zivilcourage» leitet                                               schätzen hilft, Vorbereitungs-
                             Klaus Bartels und setzt sie als                                                 gespräche, Bestattungsfeier
                             Vorspann zu einer Reihe von acht                                                und die nachfolgende Beglei-
                             gehalt- und humorvollen                     tung angemessen zu gestalten. In der Trauerbegleitung sind
                             Doppelpredigten, die er zusammen            Bestattungen Schlüsselmoment. Im Kurs «Milieusensible Bestat-
                             mit Fraumünsterpfarrer Niklaus Peter        tungspraxis» lernen die Teilnehmenden Kriterien kennen, um ihre
                             in den letzten Jahren bestritten hat.       Bestattungspraxis auf ihre Milieusensibilität zu reflektieren. Sie
                             Der Theologe und der Philologe              gewinnen Klarheit darüber, zu welchen Lebenswelten die Men-
                             kredenzen dabei einander und dem            schen gehören, mit denen sie es in ihrer Kasualpraxis zu tun
Publikum Texte aus der Bibel und der griechisch-römischen                haben und entwickeln Modelle für ihre Gemeinde.
Geisteswelt und schlagen Brücken von der einen in die andere               Im Kurs setzen sich die Teilnehmenden unter der Leitung des
Welt, über die man als Laie wohl selten gegangen ist. So manches         deutschenExperten Heinzpeter Hempelmann mit dem Milieuansatz
Gleichnis, so mancher Bibelvers erscheint da in anderem und              auseinander, tauschen Erfahrungen mit einem Bestatter und einer
neuem Licht. Die Predigten handeln von der Nächstenliebe, von            Ritualbegleiterin aus und diskutieren Problemstellungen.
einem Kind, das Frieden bringt oder vom Wünschen und                     Der fünftägige Kurs findet in zwei Teilen statt und startet am 11. Juni
Schenken – mit durchaus nicht nur antiken und biblischen,                2018. Anmeldefrist ist der 31. Dezember 2017. www.bildungkirche.ch
sondern auch sehr aktuellen und weihnachtlichen Bezügen.
Klaus Bartels, Niklaus Peter: Nikolaus-Predigten im Fraumünster –
Antike und biblische Texte im Dialog. TVZ, 2017. 144 Seiten, Fr. 19.80

                                                                                                                         notabene      10 / 2017
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