Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA

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Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
der Weg
              Mitgliedermagazin der nationalen Selbsthilfeorganisation
              blinder und sehbehinderter Menschen

              September 2018 • Nr. 3

 Mit Leser-
wettbewerb

                                        Schwerpunkt:
                                        Mobilität
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Inhaltsverzeichnis

Editorial                                  3    Die Bedeutung eines O&M-Trainings          13
                                                TOM POUCE® macht mobiler                   14
Forum                                      4    Mit «SmartShuttles» in die Zukunft?       16
Revolutionäre Brille eSight                4
Zuschriften                                4    Verbandsleben                              19
                                                Standpunkt: Giuseppe Porcu                 19
Menschen                                5       Die Entwicklung der BBZ
Luciano Butera, blinder T&I-Leiter, und         am Beispiel Luzern                         20
sein Engagement für die Entwicklung             Veranstaltungen                            22
innovativer Hilfsmittel wie Apps        5
                                                SBV-Intern                   26
Schwerpunkt                           8         Delegiertenversammlung 2018
Neue SBV-App «Intros»: Busfahren                im Kursaal Bern             26
leicht gemacht                        8         TWS 2018: Sensibilisierung
Verlässliches Zutrauen: Rania Python            für freie Leitlinien         28
und ihr Blindenführhund Yoda         10         Enge Kooperation von SBV
Mehr Autonomie mit der App                      und Accesstech/AccessAbility 29
«BlindSquare»12                                Leserwettbewerb31

Impressum
Mitgliederzeitschrift des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes SBV
im 105. Jahrgang. Sie erscheint viermal im Jahr in Grossdruck, in Braille, als Daisy-CD,
im Elektronischen Kiosk und im Web sowie auf Bestellung per E-Mail (ohne Fotos) und
auf VoiceNet (031 390 88 88, Rubrik 2 5 1) in Deutsch und Französisch ("Clin d'œil").
Herausgeber:        Schweizerischer Blinden- und Sehbehindertenverband SBV,
                    Könizstrasse 23, Postfach, 3001 Bern, www.sbv-fsa.ch
Redaktion:          SBV, 3001 Bern, 031 390 88 00, redaktion@sbv-fsa.ch,
                    Roland Erne (rer), Alfred Rikli (ar), Hervé Richoz (hr)
Übersetzungen:      USG Ittigen, Jolanda Schönenberger
Foto Titelbild:	Gestärkte Autonomie im Verkehrsalltag: Luciano Butera, blinder Leiter der
                 SBV-Fachstelle Technologie und Innovation (T&I), kann sich beim Finden
                 und Überqueren eines Fussgängerstreifens auf sein GPS-Smartphone
                 und den weissen Stock verlassen, der ihm auch in hindernisreicher
                 Umgebung Sicherheit verleiht. Foto: Markus A. Jegerlehner
ISSN-Nummern:       1422-0490 (Print), 2296-2018 (Braille), 2296-2026 (Audio)
Layout und Druck: Ediprim AG, Biel/Bienne
Braille:            Hanni und Hans Ueli Wüthrich, Anton Niffenegger
Audio:              Paul Güntert Tonstudio, Basel
Abonnement:         In SBV-Mitgliedschaft inbegriffen. Für Nichtmitglieder: CHF 28.– (Inland),
                    CHF 34.–. Der Abonnementsbetrag wird von Ihrer Spende abgezogen.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Freitag, 2. November 2018

                                            Druck auf umweltfreundliches
2                                           FSC-Papier
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser
Ob Sie das Mitgliedermagazin jeweils
in Grossdruck oder Braille lesen oder
aber mittels Daisy-CD anhören: Diese
Ausgabe steht bereits im Zeichen des
Herbsts, zumal sie uns an den Tag des
Weissen Stocks (TWS) erinnert. Der
15. Oktober ist fraglos ein zentrales
Datum für die SBV-Sektionen, die den                             Andrea Zullo,
TWS je nach vorgegebenem Thema                                   Sektionspräsi-
und zur Verfügung gestellten Mitteln                             dent Freiburg.
ausgestalten. In diesem Jahr sollen                              Foto: SBV
sie sich in den Regionen verstärkt
engagieren, denn die mit unserer          sogenannter Shuttles, deren Einsatz
Mobilität verbundenen Gefahren und        derzeit sowohl in der Deutschschweiz
Herausforderungen im Alltag dürften       wie auch in der Romandie getestet wird.
zunehmen. Erwähnt seien in diesem         Weiter finden Sie in diesem Heft Bei-
Zusammenhang etwa Gegenstände             träge zur SBV-Delegiertenversammlung
und Fahrzeuge, die taktil-visuelle        von Mitte Juni 2018 in Bern, zur Durch-
Leitlinien versperren, geräuschlose       führung des TWS in diesem Jahr wie
Verkehrsmittel oder gar selbstfahrende    auch zur Kooperation von SBV und
Kleinbusse.                               Accesstech / AccessAbility. Überdies
Nicht von ungefähr ist diese Ausgabe      lesen Sie Wissenswertes zur Entwick-
denn auch dem Schwerpunkt-Thema           lung der BBZ und zur revolutionären
"Mobilität" gewidmet, etwa mit Bei-       Brille eSight, ebenso das Porträt von
trägen über die neue SBV-App "Intros"     Luciano Butera, Leiter der SBV-
samt erstem Testlauf zum einen, die be-   Fachstelle Technologie und Innovation.
währte Navigations-App "BlindSquare"      Und machen Sie mit beim neuen
zum anderen, die Bedeutung über-          Leserwettbewerb mit abermals
prüfter Tandems von Blinden und ihren     attraktivem Wettbewerbspreis!
Führhunden sowie einer – von der
Invalidenversicherung (IV) finanzierten   Ich wünsche Ihnen eine ebenso span-
– O&M-Schulung. Erfahren Sie zudem        nende wie entspannende Lektüre und
mehr über die innovativen Möglich-        hoffe, dass Ihnen dieses Heft Freude
keiten des TOM POUCE®-Stocks als          und Kraft gibt, um zuversichtlich in die
Chance unseres nach wie vor wichtigs-     Zukunft zu blicken.
ten Hilfsmittels, des weissen Stocks,
und über das Potenzial automatisierter    Andrea Zullo

                                                                                 3
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Forum

Revolutionäre Brille eSight
Verloren gegangene Sehkraft zurück-                              – etwa um Inhalte in Dokumenten und
gewinnen ist ein Anliegen von erstran-                           auf Bildschirmen besser zu erkennen
giger Bedeutung. Mit der neusten Ver-                            oder Personen und Strassen zu identi-
sion der elektronischen Brille eSight                            fizieren sowie Szenen einer Theater-
(www.esight.ch),                                                 inszenierung zu verfolgen, wie jüngst in
gemäss "Time                                                     Martigny als Angebot der SBV-Sektion

                                            Foto: Hervé Richoz
Magazine" eine                                                   Wallis. Dafür sorgt die innovative Tech-
der besten Erfin-                                                nologie der auch in der Schweiz getes-
dungen des Jahres                                                teten Brille eSight 3, deren "Augmented
2017, lässt sich die                                             Reality" nicht von ungefähr mithin emo-
Sehschärfe deutlich verbessern. Eine                             tionale Reaktionen hervorruft. Während
frontal eingebaute HD-Kamera über-                               sich die einen darüber freuen, dass sie
trägt Bilder auf zwei in die Brille inte-                        mit ihren Enkeln gepostete Fotos und
grierte OLED-Displays und ermöglicht                             Videos teilen können, sind andere
so eine bis zu 24-fach vergrösserte                              davon begeistert, dass sie die Berge
Wahrnehmung in ungeahnter Klarheit                               wieder genauer vor sich haben.       hr

                                 Zuschriften
 Vielen Dank für die regelmässige                                genommen. Ihr gehaltvolles Mitglieder-
 Zustellung Ihres Mitgliedermagazins.                            magazin mit seiner subtilen Mischung
 Ich lese es immer mit grosser Freude,                           aus Texten mit wissenschaftlichen
 vor allem wegen der positiven Impulse,                          Aspekten wie auch mit gesellschaft-
 die mir nach der Erblindung vor zwei                            lichen und emotionalen Facetten
 Jahren immer wieder Mut machen und                              gefällt generell. Bravo!
 mich – wie Ihr Verband – anspornen,                             Philippe Eckert, Leiter Notfall-
 weiter zu lernen und zu hoffen, auch                            medizin am Centre Hospitalier
 wenn ich schon bald 70 bin.                                     Universitaire Vaudois (CHUV)
 Marina Gentile, SBV-Mitglied/
 Fachübersetzerin                                                Ihr Mitgliedermagazin ist in beiden
                                                                 Sprachen sehr gut redigiert, so dass
 Ich habe Ihren sehr guten, äusserst                             es mir Freude macht, es zu lesen.
 fundierten Beitrag zum Thema der                                Luciano Ortelli, SBV-Mitglied
 Augenhornhaut-Transplantationen in
 der Juni-Ausgabe 2018 zur Kenntnis                              (Mail: redaktion@sbv-fsa.ch)

4
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Menschen

Luciano Butera
Die Herausforderungen des Alltags bestehen
Roland Erne, Redaktor "der Weg"

Luciano Butera hat gelernt, das          tags zu verbinden, um "an beiden
Leben ohne Sehkraft anzunehmen           Orten dabei zu sein". Das sei an-
– auch im Vertrauen auf das schon        strengend, aber auch prägend ge-
in der Schulzeit erkannte Potenzial      wesen und habe seine Autonomie
elektronischer Hilfsmittel. Nach         gestärkt, so Luciano Butera.
einem Informatik-Studium an der
ETH Zürich und seinem Berufs-            Hilfreiche digitale Unterrichtsmittel
einstieg hat er vor knapp vier Jahren    Der obligatorischen Schulzeit in Zolli-
die Leitung der SBV-Fachstelle           kofen folgte so nicht von ungefähr der
Technologie und Innovation (T&I)         Übertritt ans Freie Gymnasium Bern,
übernommen, um seine Motivation          als einziger Schüler mit einer Seh-
in der Entwicklung neuer Hilfsmittel     beeinträchtigung in einer Regelklasse.
wie Apps für andere Betroffene mit       Längst auch war sein Interesse an
einer Sehbeeinträchtigung zu             Mathematik und Naturwissenschaften
bündeln. Ein Porträt.                    erwacht und mittels zum Teil digitaler
                                         Unterrichtsmittel weiter angefacht. Die
Von Geburt an blind, musste sich         Reserven im schulischen Bereich
Luciano Butera früh schon daran          wiederum liessen ihm – trotz Retinitis
gewöhnen, nicht nur in seiner Familie    pigmentosa – genug Energie, um sich
aufgehoben zu sein. Bereits mit vier
Jahren war das Internat der Blinden-
schule Zollikofen sein zweites Zu-
hause, das er jeweils wenigstens an
den Wochenenden gegen jenes seiner
aus Kalabrien stammenden Eltern
in Herzogenbuchsee vertauschen
konnte. "Das war schlicht eine Reali-
tät, neben diversen anderen Gegeben-
heiten", hält er heute nüchtern fest,
ohne die Realität unumgänglich harter    Als Leiter der SBV-Fachstelle T&I
Erfahrungen zu verheimlichen. Zudem      arbeitet Luciano Butera täglich mit
habe er damals versucht, seine private   Notebook und Braille-Zeile.
Geschichte mit jener seines Schulall-    Foto: Markus A. Jegerlehner

                                                                               5
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Menschen

effizient zu organisieren und im Vorfeld
des C-Matura-Abschlusses ein Infor-
matik-Studium anzuvisieren. Denn:
Luciano Butera wollte nicht nur zu-
nehmend mehr wissen, sondern auch
anwenden, durchschauen und ver-
stehen können.
In erster Linie entscheidend für seinen
weiteren Weg an der ETH in Zürich
waren indes berufliche Perspektiven:
"Die Informatik ist ein Fachgebiet, das
selbstständiges Arbeiten ermöglicht",
erklärt der 42-Jährige seine keines-
wegs zufällige Präferenz für ein Tätig-
keitsfeld, das ihm nahe geblieben ist.
Dennoch verschweigt er nicht, wie
schwierig die Jobsuche nach seinem         Im keineswegs gefahrlosen und
Studienabschluss 2003 für ihn war.         hindernisfreien Verkehrsalltag ist
Ein im Verlauf des Studiums absolvier-     Luciano Butera immer mit dem
tes Praktikum bei Swisscom ebnete          weissen Stock unterwegs und weiss
ihm schliesslich den Weg zu einer          auch sein Smartphone zu nutzen.
Festanstellung im gleichen Unterneh-       Fotos: Markus A. Jegerlehner
men und zu einer anschliessenden
Tätigkeit für ein Swisscom-Startup.        in Zusammenarbeit mit Industrie- und
Nach einer Management-Weiterbildung        Dienstleistungsunternehmen widmet
an der HSG in St. Gallen erfolgte          sich sein Team denn auch Tests von
sein Wechsel zur 2013 begründeten          neuen Angeboten und der Entwicklung
SBV-Fachstelle T&I, deren Konzept          eigener Apps, die sich durch ihre ein-
Luciano Butera zunächst als Projekt-       fache Anwendung auszeichnen sollen.
leiter mitentwickelte, ehe er Ende 2014    In dieser Absicht hat die von Luciano
die Leitung der Fachstelle übernahm.       Butera geleitete SBV-Fachstelle eine
                                           Testgruppe blinder und sehbehinderter
Die Chance neuer Apps                      Nutzer aufgebaut, deren Feedback
In dieser Funktion ist ihm seither ins-    Verbesserungspotenzial aufdeckt,
besondere daran gelegen, das ihm           etwa zur Ende 2017 auf den Markt
vertraute Leben von Betroffenen mit        gekommenen App "Recunia".
eingeschränktem oder fehlendem             Als ebenso ähnlich hilfreich wie weg-
Sehvermögen zu vereinfachen. Neben         weisend taxiert Luciano Butera die
der Optimierung barrierefreier Produkte    inzwischen auch mit einer Audio-

6
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Inserat

Player-Funktion bestückten E-Kiosk-
Apps für iOS und Android oder aber die
Mobilitäts-App "MyWay", die zwecks
                                                   Ihre Brille kann lesen
vereinfachter Navigation und Routen-
aufzeichnung demnächst in einer
aufgefrischten Version mit optimierten
                                                 Neu kabellose
Bedienungselementen verfügbar sein                 Version!
soll. Eine in Partnerschaft mit den Lions
Schweiz-Liechtenstein neu entwickelte
Mobilitäts-App namens "Intros" (siehe
Seiten 8–10) wiederum soll Blinde und
Sehbehinderte nach ersten Tests mit
zwei kantonalen Busunternehmen bald
schon im öV-Alltag begleiten.               Lassen Sie sich von Ihrer Brille
                                            Texte vorlesen, das Gesicht Ihres
                                            Gegenübers, Produkte, Banknoten
Gestärkte Achtsamkeit                       und Farben erkennen!
Für Luciano Butera sind die Anliegen
                                            Zeigen Sie ei nfach mit Ihrem
der von einer Sehbeeinträchtigung           Finger auf gedruckten Text in
Betroffenen im öffentlichen Bewusst-        Zeitungen, Zeitschriften, Büchern,
sein inzwischen generell weit besser        auf Speisekarten, Beschriftungen
                                            auf Produkten, Bezeichnungen
verankert als noch zur Zeit seiner          auf Strassenschildern usw.
Kindheit, auch wenn es gedauert
                                            OrCam MyEye spricht Ihnen den
habe: "Die Achtsamkeit ist markant          Text über einen kleinen Laut-
gewachsen." Das Engagement des              sprecher direkt ins Ohr.
SBV und den nationalen Dachorgani-          OrCam MyEye ist ei ne kleine
sationen zeige demnach Wirkung,             Kamera, die am Bügel einer Brille
betont er und nennt als Beispiele           befestigt werden kann.
elementare Errungenschaften wie             OrCam MyEye ist neu i n Deutsch,
                                            Französisch, Italienisch und
taktil-visuelle Markierungen nament-        Englisch erhältlich.
lich in und bei Bahnhöfen oder Blinden-
                                             Testen Sie OrCam MyEye i n Ihrer
ampeln bei Fussgängerstreifen und            Beratungsstelle, bei Accesstech
Tramhaltestellen. Überhaupt sieht er         oder i n ei ner der Filialen der
den Alltag nicht etwa von Problemen,         Stiftung AccessAbility.
sondern vielmehr von Herausforderun-        Informieren Sie sich bei:
gen geprägt, die es immer wieder zu         Luzern                 041 552 14 52
bestehen gilt – nicht zuletzt im Wissen     St. Gallen             071 552 14 52
darum, dass die Einschränkung einer         Bern                   031 552 14 52
                                            Neuchâtel              032 552 14 52
Sehschwäche nicht an unverrückbare
                                            www.accesstech.ch    info@accesstech.ch
Grenzen gebunden ist.

                                                                                      7
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Schwerpunkt

Busfahren leicht gemacht
Roland Erne, Redaktor "der Weg"

Die in Partnerschaft mit den Lions        nerschaft mit den Lions anlässlich
Schweiz-Liechtenstein entwickelte         ihres 100-jährigen Bestehens 2017
Mobilitäts-App "Intros" der SBV-          weltweit. Die aus dem Verkauf von
Fachstelle T&I soll Blinden und           gegen 250'000 Lions-Sonderbrief-
Sehbehinderten die selbstständige         marken finanzierte App soll nicht nur
Nutzung von Bussen und Trams              Blinde und Sehbehinderte aller Gene-
ermöglichen. Bis Ende Oktober             rationen, sondern auch Betagte oder
läuft in zwei Kantonen ein Test-          Eltern unterstützen, die beispielsweise
betrieb, der dazu einlädt, die Gratis-    mit einem Kinderwagen unterwegs
App zwecks wertvoller Feedbacks           sind: "Wir wollen die Weichen für die
auszuprobieren.                           Zukunft stellen", hält Carlos Rieder
                                          (Lions-Club Luzern-Habsburg) fest.
Längst sind Smartphones unerläss-
liche Begleiter im Alltag blinder und     Interaktion zwischen Fahrzeug
sehbehinderter Menschen geworden,         und Fahrgast
deren Autonomie durch hilfreiche Apps     In Kooperation mit der Dresdner Soft-
in Ergänzung von Orientierungs- und       warefirma visorApps eines erblindeten
Mobilitätstrainings der SBV-Beratungs-    Informatikers und dem primär in
stellen (siehe Seite 13) gestärkt wird.   Europa tätigen öV-Zulieferer Trapeze
Für T&I-Leiter Luciano Butera (siehe      für Hard- und Software-Lösungen hat
Seiten 5–7) Anlass genug, mit der         Luciano Butera als Projektleiter in den
Unterstützung der Sektion Zentral-        letzten Monaten die Lancierung der
schweiz die Neuentwicklung einer App      App "Intros" vorangetrieben. Dabei
an die Hand zu nehmen, die das Er-        galt es insbesondere den "Split von
kennen und eigenständige Nutzen von       App und Bus-Komponente" zu beach-
Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs      ten, zumal die Verkehrsbetriebe als
(öV) massiv erleichtern soll.             potenzielle Abnehmer mit verschiede-
Die Idee geht zurück auf eine vor drei    nen Zulieferern zusammenarbeiten
Jahren an der Hilfsmittelmesse Sight-     und die Smartphone-App per Blue-
City präsentierte App, die damals im      tooth direkt mit dem Bordsystem der
deutschen Amtskreis Soest erprobt         Linienbusse kommuniziert. Knack-
wurde. Die Realisierung einer eigenen     punkt dieser Vorgabe war das Definie-
Mobilitäts-App vorerst für einen Pilot-   ren der Grundzüge einer entsprechen-
betrieb mit Schweizer Busunterneh-        den Sprache, deren Grammatik sich
men wiederum ermöglichte die Part-        nach dem Pilotbetrieb mit Start Mitte

8
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Schwerpunkt

August 2018 auch aufgrund von Feed-
backs noch verfeinern lasse – so
Luciano Butera. Bis Ende Oktober
involviert sind vorerst die Zugerland
Verkehrsbetriebe (ZVB, siehe Kasten
Seite 10) mit der Buslinie 36 (Baar–
Steinhausen) und die Baselland
Transport AG (BLT) mit der Buslinie 47                              Screenshot
(Muttenz–Bottmingen Schloss).                                       der öV-App
Die zunächst für iOS (Versionen 11.3                                «Intros» für
und höher), später auch für Android                                 eine Testfahrt
entwickelte App "Intros" ermöglicht die                             mit BLT-Bussen
Interaktion zwischen Fahrzeug und                                   der Linie 47.
Fahrgast – für von einer Sehbeein-                                  Foto: SBV
trächtigung Betroffene vorab an stark
frequentierten Verkehrsknotenpunkten          Fahrzeugkompositionen entfällt. Zudem
mit Mehrfachhaltestellen verschiede-          werden im Bus mittels App die laufend
ner Buslinien eine elementare Unter-          aktualisierten Haltestellen angezeigt,
stützung. Auf dem Smartphone ange-            die sich auch als Ausstiegspunkte
zeigt werden Liniennummer und End-            markieren lassen. Luciano Butera sagt
haltestelle, die Fahrzeuge wiederum           es so: "Als Fahrgast drücke ich bei der
verfügen über akustisch identifizier-         Ausgangshaltestelle nach Eintreffen
bare Türen, die per Knopfdruck zu             des richtigen Busses 'Einsteigen', achte
öffnen sind, womit das nerven-                auf das Türöffnungssignal, steige ein
aufreibende Abtasten vor allem längerer       und fahre bis zur erwünschten Halte-
                                              stelle, drücke 'Aussteigen', worauf sich
                                              eine der mit Mini-Computer und Laut-
Empfehlenswerte Mobilitäts-Apps
                                              sprecher bestückten Bustüren öffnet."
• SBB Mobile: Tickets, Fahrplanaus­
   künfte etc.; Fairtiq: Tickets (Effektive
                                              Breit abgestützte Auswertung
   Strecke mit Bestpreis-Systematik)
                                              Der Testbetrieb soll Aufschluss über
• Apple Karten, Google Maps:
                                              Aufwand, Machbarkeit, Nutzungs-
   klassische Navigations-Apps
                                              verhalten und Verbesserungspotenzial
• MyWay Classic (SBV-Entwicklung),
                                              geben sowie dafür sorgen, dass die
   BlindSquare: leistungsfähige
                                              SBV-App 2019 Marktreife erlangt. Da
   GPS-Navigations-Apps
                                              "Intros" auch eine Feedback-Funktion
• AroundMe: Recherche etwa für
                                              enthält und Rückmeldungen überdies
   Restaurants, Hotels, Supermärkte,
                                              via E-Mail (luciano.butera@sbv-fsa.ch)
   Kinos, Theater, Spitäler
                                              und Telefon (031 390 88 63) erwünscht

                                                                                     9
Der Weg Mit Leser-wettbewerb - SBV-FSA
Schwerpunkt

sind, erhofft sich Luciano Butera eine     die somit zu einer breit abgestützten
rege Nutzung der Gratis-App ins-           Auswertung des Pilotbetriebs bei-
besondere von den SBV-Mitgliedern,         tragen können.

 Erster Test der App "Intros"
 Lokaltermin 26. Juli 2018 in Baar (ZG):   Chauffeur melden. Die Applikation
 Mitglieder der Sektion Zentralschweiz     eröffnet von einer Sehbeeinträchti-
 treffen sich beim Busbahnhof – T&I-       gung betroffenen Menschen eine
 Leiter Luciano Butera hat eingeladen      neue Dimension in der Kommunika-
 zu einem ersten Test der neuen            tion im öffentlichen Verkehr. Es ist
 Mobilitäts-App "Intros". Via Handy        denn auch der grosse Wunsch,
 lassen sich ZVB-Busse ankündigen,         dass eine solche Innovation bei uns
 deren Fahrstrecke vorlesen sowie          raschmöglichst flächendeckend
 gewünschte Ein- und Ausstiege dem         eingeführt wird.                    ar

 Impressionen zum App-Test in Baar. Fotos: SBV

"Mit Yoda fühle ich mich vor allem abends weit
sicherer als allein mit meinem weissen Stock"
Hervé Richoz, Redaktor "Clin d’œil"

Ist Rania Python mit ihrem Blinden-        mit Yoda eine Prüfung durchlaufen,
führhund Yoda unterwegs, fühlt sie         die aufzeigt, wie sicher und harmo-
sich beschützt. Die neue Leiterin          nisch ein Gespann sich gemeinsam
der Retina-Suisse-Beratungsstelle          fortbewegt. Ein Treffen im Beisein
in Lausanne kann sich seit drei            der Expertin Denise Javet.
Jahren auf den imposanten Labra-
dor Retriever verlassen. Auch sie          Für Rania Python ist Yoda ein treuer
hat nach den ersten sechs Monaten          Wegbegleiter, mit dem sie auch starke

10
Schwerpunkt

Gefühle verbindet. Für die Invaliden-      bestandene Prüfung im Jahr 2015 fest,
versicherung (IV) indes bleibt ein Blin-   was sie damals konstatieren konnte:
denführhund schlicht "ein leihweise        "Yoda ist ruhig und nimmt sich Zeit,
abgegebenes Hilfsmittel" im Dienst         Rania Python und Yoda sind ein Tan-
der Mobilität von Menschen mit einer       dem, das sich sicher fortbewegt und in
Sehbeeinträchtigung. Klar auch ist:        einem harmonischen Verhältnis steht."
Da es sich um ein "lebendes Hilfsmit-      Bei der rund 45-minütigen Prüfung
tel" handelt, können die Gewohnheiten      werden Verhalten und Sicherheit des
eines "Paars" dessen Sicherheit und        Gespanns auf einer bestimmten
Harmonie beeinflussen. Obschon ein         Strecke, exklusive des öffentlichen
Blindenführhund wie Yoda eine              Verkehrs, beobachtet. Zur Beurteilung
strenge Ausbildung absolviert hat, wird    kommen vierzig Faktoren wie Umge-
seine Entwicklung auch vom Lebens-         hen von Hindernissen, Befolgung von
stil und von individuellen Bedürfnissen    akustischen Signalen, Führ-Rhythmus
seiner Besitzerin mitgeprägt.              anhand einer dreistufigen Bewertungs-

Anstrengendes Examen
Deshalb überprüft Denise Javet als
Expertin des Bundesamts für Sozial-
versicherungen (BSV), ob ein Gespann
gut zusammengefunden hat und im
Alltag harmoniert. Das entsprechende
Examen ist anstrengend, wie sich
Rania Python erinnert: "Auch wenn
Yoda bereits mein dritter Blinden-
führhund ist und ich das Verfahren
inzwischen kenne, war auch diese
Prüfung ein entscheidender Moment.
Doch Denise Javet findet stets die
richtigen Worte."
Als selbstständige Instruktorin für
Orientierung und Mobilität (O&M) und
Low Vision unterstützt Denise Javet
(www.optimisevision.net) SBV- und
Retina-Suisse-Mitglieder beim Erhalt
ihrer Selbstständigkeit. Eben zurück       Ein Gespann mit verlässlichem
von einer weiteren Expertise, hält sie     Zutrauen: Rania Python und ihr
beim Treffen mit Rania Python und          Blindenführhund Yoda.
Yoda im Rückblick auf deren bestens        Foto: Fondation Asile des aveugles

                                                                                11
Schwerpunkt

skala beim Hund sowie zehn Kriterien        Falls nötig, obliegt es dem Gespann,
wie Deutung des Verhaltens des Hun-         kritische Befunde aus der Prüfung mit
des, Motivation, Korrektur, Geschwin-       der Unterstützung der Instruktorin zu
digkeit bei der Besitzerin. Wenn der        verbessern. Ihren Arbeitsweg vermag
Hund zum Schutz seiner Halterin Hin-        Rania Python mit Yoda auch an die-
dernissen nur ungenügend ausweicht,         sem Tag mühelos zurückzulegen.
zu oft schnüffelt oder "vergisst, dass er   Dennoch habe sie nach der Geburt
eigentlich arbeiten sollte", ist die Prü-   ihrer Tochter ein Mobilitätstraining
fung nicht zu bestehen. Und selbst          (siehe Seite 13) absolviert, erzählt die
wenn sich der Hund richtig verhält,         33-jährige Mutter – "für den Fall, dass
kann es vorkommen, dass er nicht            Yoda einmal ausfallen sollte". Dies
versteht, was seine Besitzerin erwartet.    ändert freilich nichts daran, dass ihr
                                            stattlicher vierbeiniger Begleiter fast
Unersetzliche Rückversicherung              schon einer unersetzlichen Rück-
Für Denise Javet steht denn auch fest:      versicherung entspricht: "Mit Yoda
"Es ist wie mit einem Kind. Ein Blinden-    fühle ich mich vor allem abends weit
führhund braucht klare Anweisungen,         sicherer als allein mit meinem weissen
und die Erziehung ist nie zu Ende."         Stock", betont Rania Python.

Mehr Autonomie mit nur einem Kurs
Hervé Richoz, Redaktor "Clin d’œil"

Ein Kurs zur Navigations-App                phone schütteln – und schon wird mir
"BlindSquare" eröffnet den Teil-            mein Standort samt Strassennummer
nehmenden neue Möglichkeiten                genannt. Ist die Funktion "Rundherum"
zur Wahrung ihrer Unabhängigkeit.           der VoiceOver-kompatiblen GPS-App
Das ergiebige Resultat soll SBV-            mit eigener Sprachausgabe aktiviert,
Mitglieder dazu ermuntern, sich             erklärt mir eine künstliche Stimme,
bewährte Hilfsmittel anzueignen,            dass sich eine Bäckerei in 100 Metern
zumal neue Technologien für die             auf der Position 7 Uhr, der Bahnhof in
eigene Mobilität und Sicherheit             200 Metern auf 5 Uhr und die Post in
zunehmend wichtiger werden.                 30 Meter auf 1 Uhr befinden. Doch
Ein lohnender Selbstversuch.                damit nicht genug! Mit "BlindSquare"
                                            kann ich beispielsweise meine An-
Wo auch immer ich mich befinde, ob          wesenheit im Bahnhof Spiez simulieren,
am Kursort im Wallis, in Lugano oder        worauf mich die App darüber aufklärt,
in Brüssel: Ich muss nur mein Smart-        wo sich unter anderem Restaurants,

12
Schwerpunkt

Apotheken oder Museen befinden.
Grossartig, nicht wahr?

Gemeinsam lernen
Dennoch ist für alle sechs blinden und
sehbehinderten Kursteilnehmer un-
bestritten, was Marc Champod aus-
spricht: "Es ist einfacher, den ersten
Schritt gemeinsam zu machen, um
danach eigenständig zu experimentie-       Erste Schritte mit "BlindSquare":
ren." Im zweitägigen Kurs der Apfel-       Das Smartphone weist den Weg.
schule durfte ich mit ihnen etwa lernen,   Foto: Hervé Richoz
zum Dorfladen zu gelangen oder den
nächstgelegenen Bankomaten und die         beim Eindunkeln zu einem ihm un-
Bushaltestelle zu finden. Da sich die      bekannten Weiler aufzubrechen. Ich
Lichtverhältnisse ändern können, nicht     wiederum konnte mühelos die genaue
alle von uns in der Stadt wohnen und       Stelle finden, wo die praktische Ab-
sich nicht immer andere Leute in der       kürzung zur Bahnhofunterführung
Nähe aufhalten, haben wir zudem            beginnt. Darüber hinaus werden
erprobt, eigene markierte Punkte zu        fortlaufend angepasste Wegstrecken
fixieren. So hat es Elio Medici auch       etwa zum Treffpunkt mit Freunden
gewagt, mit seinem Blindenführhund         oder zur Notfalleinrichtung eines

Die Bedeutung einer O&M-Schulung
Vorweg sei betont: Ein O&M-Basistraining erschöpft sich nicht in der richtigen
Handhabung des Langstocks, sondern umfasst auch Grundsätzliches wie
räumliches Vorstellungsvermögen oder Gehör- und Orientierungsvermögen
der Betroffenen. Einige überanstrengen ihre Augen oder wollen keinen
weissen Stock anschaffen und sind versucht, auf die von der IV finanzierten
O&M-Lektionen zu verzichten. Dieses "Improvisieren" ist indes ans Risiko
geknüpft, im Verkehrsalltag nicht verstanden oder nicht gesehen zu werden
– und sich damit in Gefahr zu bringen. Zudem: Wer beispielsweise von einer
fortschreitenden Sehschwäche betroffen ist, nachträglich die Anschaffung
eines Blindenführhunds erwägt oder auf ein GPS-Smartphone umsteigt,
muss sich "unangemessenes Verhalten" erst einmal wieder abgewöhnen.
Ratsam ist deshalb, auf die Unterstützung von O&M-Fachpersonen der
SBV-Beratungsstellen zu vertrauen, die Betroffenen unter Berücksichtigung
individueller Autonomiebedürfnisse sichere Strategien weitergeben.          hr

                                                                               13
Schwerpunkt

nahen Spitals auf einer App-Karte        voraussetzende und Akku-intensive
angezeigt, was insbesondere Seh-         App meine Position ungenau angibt,
behinderten entgegenkommt.               wenn ich mich nicht unter freiem
                                         Himmel befinde. Ferner will mir "Blind
Kompassnahe Orientierung                 Square" auch mal weismachen, auf
Das gemeinsame Lernen hat mich           dem Trottoir links unterwegs zu sein,
von Unsicherheiten befreit und mir       obwohl ich mich auf dem Trottoir
überdies die Fortschritte wie auch die   rechts frei von einem Irrtum bewege.
Rückschläge der anderen Kursteil-        Wie auch immer: Ist es nicht genial,
nehmer aufgezeigt. Gleichwohl kann       gleichsam über einen Kompass zu
"BlindSquare" selbstredend ein O&M-      verfügen und sich mit dem Smart-
Basistraining (siehe Kasten Seite 13)    phone nahezu überall orientieren zu
nicht ersetzen, und es ist nicht aus-    können? Mein Leben hat sich jeden-
geschlossen, dass die Internetzugriff    falls doch nochmals etwas verändert.

Achtung Hindernis!
Hervé Richoz, Redaktor "Clin d’œil"

Ein seit Ende 2017 erhältliches, eher    Langstock ruhig dem kurvigen Weg,
unscheinbares Kästchen namens            ehe sie aufschreckt, weil ihr Stock
TOM POUCE®, das Infrarot- und            plötzlich stark vibriert – Anzeichen
Laserstrahlen aussendet und sich         für ein Hindernis. Es gilt, einen freien
an jedem Langstock befestigen            Durchgang zwischen einer Haus-
lässt, ermöglicht grosse Fortschritte    mauer und einem parkierten Liefer-
in der Mobilität: Mit der Novität kön-   wagen zu finden. Mit ihrem Instruktor
nen Sehbehinderte ihre Umgebung          Benoit Lepert übt die 62-jährige blinde
genauer wahrnehmen und Blinde            Witwe an diesem Tag den Einsatz des
selbstständiger sein. Ein Augen-         Infrarotstrahls ihres TOM POUCE®
schein in Neuenburg im Vertrauen         III-Stocks, um dessen Reichweite zu
auf ein neues Hilfsmittel, das einem     erproben und den hindernisfreien
"elektronischen Blindenführhund"         Raum vor ihr zu finden. Wie sie sich
nahekommt und dessen Benutzung           fühle, will Lepert wissen, worauf
erlernt sein will.                       Françoise Witschi antwortet: "Ich bin
                                         wohl wieder zu ungeduldig, nicht
Ein sonniger Frühlingsmorgen beim        wahr?" Die beiden lachen und er-
Neuenburger "Place des Halles":          klären, dass diese Schulungstermine
Françoise Witschi folgt mit ihrem        wie auch ein absolviertes O&M-

14
Schwerpunkt

Training für grösstmögliche Autonomie      ihrer Centrevue-Sozialarbeiterin organi-
fundamental seien.                         sierten Gesprächen teilzunehmen. Auf
                                           einen weiteren Blindenführhund hat sie
Sicheres Erkunden der Umgebung             verzichtet, legt aber grossen Wert auf
Das Lokalisieren von Anhaltspunkten        ihre Unabhängigkeit. Doch es fällt ihr
wie Hausecken, Ladeneingängen,             schwer, die lärmige Nordseite des
Marktständen, Fussgängerinseln,            Bahnhofs mit den drei Hauptstrassen
Ampeln, überdachten Haltestellen im        zu durchqueren, die ein "Y" formen. Der
öffentlichen Raum mit einem TOM            Fussgängerstreifen liegt überdies nicht
POUCE®-Stock muss erlernt werden.          in einem rechten Winkel zur Strasse.
Sind mit dem herkömmlichen Lang-
stock Hindernisse am Boden zu erken-       Erleichtertes Fortbewegen
nen, warnt TOM POUCE® mittels Infra-       Mit ihrem TOM POUCE®-Stock aber
rotstrahl – genauer als Ultraschall –      kann Françoise Witschi das Ende der
durch Vibrationen vor jeglichen Objek-     gegenüberliegenden Mauer lokalisieren
ten auf einer Höhe von über 70 Zenti-      und so ungefährdet die Strasse über-
metern sowie vor Hindernissen in 2, 4      queren, um sogleich die Reichweite
und 6 Metern Entfernung. So lassen         des Strahlenbündels anzupassen und
sich eine sichere Umgebung oder ein        raschen Schrittes der Bahnhofstrasse
ausgewählter Anhaltspunkt eruieren.        entlang zu gehen. Es ist erstaunlich,
Weiter entfernte Hindernisse zwischen      wie sie es schafft, zwischen der von
6 und 10 Metern werden durch einen         Pfosten gesäumten Mauer zu ihrer
Laserstrahl ausgemacht, was etwa beim      Rechten und den schlecht geparkten
Durchqueren eines Busbahnhofs nütz-        Motorrädern zu ihrer Linken hindurch-
lich ist. So weit ist Françoise Witschi    zukommen. Françoise Witschi kann
noch nicht, weil für sie andere Bedürf-    jedenfalls nichts aufhalten, auch im
nisse vorerst im Vordergrund stehen.       Innern des Vereinshauses. Kein
Seit letztem Jahr begibt sich Françoise    Wunder, hält sie abschliessend fest:
Witschi, SBV-Mitglied seit 1993, jeweils   "Wenn ich nicht müde bin, ist der TOM
ohne Begleitung zum Neuenburger            POUCE®-Stock für meine Fortbewe-
Hôtel des Associations, um an den von      gung eine wesentliche Erleichterung."

                                                  Mit ihrem TOM POUCE®-
                                                  Stock findet Françoise
                                                  Witschi, begleitet von
                                                  Instruktor Benoit Lepert,
                                                  auch unter prekären Umstän-
                                                  den einen hindernisfreien
                                                  Weg. Fotos: Hervé Richoz

                                                                                15
Schwerpunkt

Mit "SmartShuttles" in die Zukunft?
Roland Erne, Redaktor "der Weg"

Vom Bundesamt für Strassen ASTRA
erteilte Ausnahmebewilligungen
ermöglichen erste Tests mit selbst-
fahrenden Kleinbussen. Weitere
Experimente mit automatisierten
Fahrzeugen sind geplant. Gleich-
wohl steht das führerlose Fahren
erst am Anfang.

Ihr Anblick weckt eher Erstaunen
denn Bewunderung: Die derzeit test-
weise auf Schweizer Strassen ver-
kehrenden Mini-Busse (siehe Inter-
view Seiten 17/18) fallen auf, weil sie
den putzigen Wagen eines Kinder-
Karussells nicht unähnlich sind. Bloss
fahren sie nicht automatisch im Kreis
herum und sind keineswegs den
Kleinen vorbehalten. Ihr Einsatz im
vorerst noch stark limitierten Test-
betrieb dient vielmehr dem ambitio-
nierten Vorhaben, sie dereinst in den
öffentlichen Verkehr zu integrieren
– als eine Art autonom fahrende
Sammeltaxis, die der herkömmlichen
Konkurrenz bis hin zu nicht immer gut
ausgelasteten Quartierbussen insbe-
sondere aus Kostengründen den
Rang ablaufen könnten. Vom Poten-
zial selbstfahrender Kleinbusse über-     SBV-Mitglied Georges-Henri Beney
zeugt zeigen sich jedenfalls Unter-       unternimmt mit seinem Blindenführ-
nehmen und Institutionen wie die          hund in Anwesenheit einer Begleit-
Post, SBB, ETH/EPFL in Kooperation        person eine Shuttle-Testfahrt
mit den involvierten Gemeinden,           zwischen der Innenstadt und dem
Städten und Kantonen.                     Bahnhof Sion. Fotos: Hervé Richoz

16
Schwerpunkt

Wie aber funktionieren diese auto-                 eine Begleitperson mit Führerausweis
matisierten sogenannten Shuttles                   an Bord, die auf Fahrten mit jeweils
bisher ausnahmslos französischer                   bis zu rund zehn beförderten Perso-
Hersteller wie Navya und EasyMile?                 nen im Notfall einen an Spielkonsolen
Die 4,8 Meter kurzen und nur 2 Meter               mahnenden Joystick bedienen kann.
breiten Kleinbusse verfügen über einen             Pioniergebiet war ab Juni 2016 die
Elektromotor und ausgeklügelte                     Walliser Kantonshauptstadt Sion, wo
Sensoren zwecks zentimetergenauem                  das Projekt "SmartShuttle" von Post-
Fahren und verlässlichem Erkennen                  auto Schweiz inzwischen für eine drei
von Hindernissen und Signalisierungen.             Kilometer lange Strecke zwischen
                                                   Bahnhof und Innenstadt erweitert
Testphase mit Begleitperson                        wurde. Andernorts sind die Verkehrs-
Grundlage der automatisierten Fahr-                betriebe Schaffhausen (Neuhausen),
ten im Schritttempo bis maximal 20                 Transports publics fribourgeois tpf
Stundenkilometer ist eine vorgängige               (Marly) und Transports publics
elektronische Vermessung der vorge-                genevois tpg (Meyrin) eingebunden.
sehenen Routen, die sich mittels der               Interesse an solchen Pilotversuchen
resultierenden 3-D-Karten ableiten                 haben unter anderem auch die SBB
lassen. In der Testphase ist immer                 (Zug) sowie Bern und Zürich.

"Selbstfahrende Fahrzeuge ermöglichen Blinden
und Sehbehinderten eine flexiblere Mobilität"
Roland Erne, Redaktor "der Weg", und Joël Favre, Mitarbeiter Interessenvertretung
(Dossier Strassensicherheit)

Drei Fragen an                                     Sigrid Pirkelbauer, welche Aus-
Sigrid Pirkel-                                     wirkungen haben selbstfahrende
bauer, Bereichs-                                   Kleinbusse, sogenannte Smart
leiterin Verkehrs-                                 Shuttles, auf den Verkehrsalltag
und Innovations-                                   von Blinden und Sehbehinderten?
management in                                      Und sind von einer Sehbeeinträchti-
der Abteilung                                      gung Betroffene in Tests involviert?
Strassennetze                                      Durch selbstfahrende Fahrzeuge
des Bundesamts                                     dürfte die Mobilität für Sehbehinderte
                                       Foto: zVg

für Strassen                                       und Blinde einfacher und vor allem
ASTRA.                                             flexibler werden. Denn ein vollauto-

                                                                                       17
Schwerpunkt

matisiertes Fahrzeug kann selbstständig    werden – mit welchen Auflagen und
eine Person von A nach B bringen,          Kosten?
einen Fahrer oder eine Fahrerin mit        Wie und wann diese neue Art der
Führerausweis wird es dann nicht           Mobilität kostenbewusst in den öffent-
mehr brauchen. Zurzeit finden in Sion      lichen Verkehr sowie in das Gesamt-
(VS), Marly (FR), Neuhausen am             verkehrssystem eingebunden werden
Rheinfall (SH) und in Meyrin (GE)          wird, ist aus heutiger Sicht nicht vor-
Tests mit sogenannten SmartShuttles        hersehbar. Wenn die hochentwickelten
auf öffentlichen Strassen statt. Die       Fahrzeugtechnologien allerdings mit
"SmartShuttles" können dabei von           den weiteren Möglichkeiten der Digita-
allen genutzt werden, selbstverständ-      lisierung, der Telekommunikations-
lich auch von sehbeeinträchtigten          und der Internetdienste kombiniert
Menschen. In Sion ist die Entdeckung       werden, bieten sich vielfältige Chan-
der Altstadt mittels "SmartShuttle"        cen für ein besseres Verkehrssystem.
kostenlos. Alle Fahrgäste können auf       Denn so können völlig neue Angebote
der nicht mit herkömmlichen Bussen         entstehen: zum Beispiel fahrerlose
erschlossenen Touristenroute bei sämt-     Busse, die sich ohne festen Fahrplan
lichen Haltestellen ein- und aussteigen.   und vorgegebenes Liniennetz nur an
                                           den Bedürfnissen der Kunden orientie-
Ist die Sicherheit gewährleistet,          ren (z.B. Abholung von Zuhause), oder
auch wenn keine Begleitperson              Car-Sharing-Angebote, die mit fahrer-
mit Führerausweis dabei ist, die im        losen Fahrzeugen die Mobilitäts-
Notfall eingreifen könnte?                 bedürfnisse bündeln und ohne festen
Bei den derzeit stattfindenden Tests ist   Standplatz via App gebucht werden
immer eine Begleitperson im "Smart         können. Ein unkoordinierter Einsatz
Shuttle" anwesend. Diese kann in           der digitalen Möglichkeiten kann indes
kritischen Situationen in die Fahrzeug-    auch zu Mehrverkehr und Leerfahrten
steuerung eingreifen, somit ist die        führen, wenn die neuen Möglichkeiten
Sicherheit gewährleistet. Wie zukünftig    hauptsächlich für den Komfortgewinn
sichergestellt werden kann, dass die       und zusätzliche Angebote im Individual-
selbstfahrenden Fahrzeuge auch ohne        verkehr genutzt werden. Dies hätte
Begleitperson sicher fahren können,        sinkende Energieeffizienz, zusätz-
ist zurzeit Gegenstand von internatio-     lichen Energieverbrauch und eine
nalen Diskussionen, an denen auch          stärkere Luftbelastung zur Folge.
Experten der Schweiz beteiligt sind.       Daher arbeitet der Bund auf ver-
                                           schiedensten Ebenen daran, die
Wann und wie soll diese Art von            Chancen der Automatisierung und
kollektiver Mobilität in das System        Digitalisierung zu nutzen und dabei die
des öffentlichen Verkehrs integriert       Risiken möglichst zu minimieren.

18
Verbandsleben

Standpunkt
Giuseppe Porcu, Mitglied des Verbandsvorstands

Liebe Leserin, lieber Leser
In unserer Gesellschaft werden Men-
schen oft nur nach ihren Einschrän-
kungen beurteilt. Zu schnell werden
auch wir blinde und sehbehinderte
Menschen in eine Ecke gedrängt, und
man traut uns nicht viel zu. Wir dürfen
uns das nicht einfach so gefallen las-                           Giuseppe
sen. Die Beeinträchtigung des Seh-                               Porcu. Foto:
sinns, so belastend sie auch sein mag,                           Alfred Rikli
definiert letztendlich nicht unsere
Persönlichkeit und unsere Fähigkeiten.    Mitmenschen für unsere Anliegen und
Namhafte Musiker, Schriftsteller, Maler   Bedürfnisse erreichen. Dazu kann
und Wissenschaftler sind blind. Ihre      jeder einen Beitrag leisten. Das Zau-
Einschränkung erlaubt ihnen die           berwort heisst "Interessenvertretung"
Fokussierung auf eine Sache, und sie      bzw. "ehrenamtliche Arbeit". Es erregt
erbringen dabei Höchstleistungen.         viel mehr Aufmerksamkeit und ist
Die meisten von uns haben nur den         somit viel nachhaltiger, wenn wir den
Anspruch, mit ihrer Sehschwäche ihr       Umgang mit dem weissen Stock, die
Leben meistern zu können und wün-         Arbeit eines Führhundes und die Art,
schen sich, als vollwertiges Mitglied     wie wir uns in privaten und öffentlichen
der Gesellschaft anerkannt zu werden.     Räumen bewegen, selber zeigen und
Ist das zu viel verlangt? Was können      nicht einer sehenden Fachperson
wir tun, um diesem Ziel näher zu kom-     überlassen. Jeder sollte bereit sein,
men? Wir müssen möglichst beharr-         einen kleinen Teil seiner Freizeit dafür
lich, aber trotzdem sympathisch und       zu opfern. Auch kleine Erfolge bringen
manchmal mit einem zwinkernden            grosse Befriedigung und die Erweite-
Auge für unsere Anliegen und Bedürf-      rung des eigenen Horizonts.
nisse einstehen. Wir sollten ver-         Nicht nur die Qualität der Bemühun-
suchen, von anderen nie mehr zu           gen ist ausschlaggebend, sondern
verlangen, als wir selber bereit sind     auch die Quantität! Erst dadurch wird
zu geben.                                 das Interesse der Medien, Behörden
Besonders wirksam müssen wir die          und der Gesellschaft geweckt.
Vertretung unserer eigenen Interessen     Schlussendlich stellen wir wirklich fest:
sichern und die Sensibilisierung der      "Zusammen sehen wir mehr!"

                                                                                19
Verbandsleben

Volle Kraft voraus!
Corina Bauert, Leiterin BBZ Luzern

Für die fünf Bildungs- und Be-
gegnungszentren (BBZ) des SBV
war es zuletzt eine bewegte Zeit:
Innert kurzer Zeit erarbeitete
Businesspläne sollen markant
gestraffte Budgets und so die
Defizitminimierung garantieren.
In Luzern hinzu kam der heraus-
fordernde Umzug an eine neue
Adresse. Der damit verbundene
Effort hat sich gelohnt: "Wir haben
es geschafft!"

Seit Sommer 2016 war klar, dass für           Workshop "Karten gestalten" im
das BBZ Luzern eine neue Bleibe               BBZ Luzern. Foto: Corina Bauert
gefunden werden muss, zumal die
Liegenschaft an der Allmendstrasse            kleinerer Nutzfläche: hell, ein bisschen
vor dem Abriss stand. Voller Taten-           verwinkelt und bereits gut ausgebaut.
drang haben wir danach die Suche              In optimistischer Voraussicht war der
nach geeigneten Objekten aufgenom-            vom Verbandsvorstand im Oktober
men und einige Gebäude besichtigt.            2017 bewilligte Umzug im Business-
Mit dem Entscheid des Verbandsvor-            plan bereits eingeplant. Einschnei-
stands zur Schliessung der BBZ im             dende Veränderungen wie etwa Stellen-
April 2017 war jedoch umgehend klar:          kürzungen im Nachgang zum vom
Erste Priorität hatte nun das Erstellen       Verbandsvorstand im Dezember 2017
eines Businessplans. Der Druck der            aufgehobenen Schliessungsentscheid
Kündigung machte eine Nachfolge-              wurden erst für 2019 eingerechnet.
lösung dennoch unabdingbar. Ein
Tipp, der uns im Sommer 2017 er-              Durchatmen
reichte, sollte sich als Volltreffer erwei-   Die Konzentration auf den mit einigem
sen: Eine vor einem Mieterwechsel             Mehraufwand verbundenen Umzug
stehende Liegenschaft an der Ebenau-          per Mitte April 2018 hat sich ausbe-
strasse konnte mit Räumlichkeiten             zahlt: Ein paar Monate später konnten
punkten, die uns sogleich angespro-           wir durchatmen und das neue BBZ
chen haben – trotz 140 Quadratmeter           geniessen. "Wir haben eine grosse

20
Verbandsleben

Herausforderung unter erschwerten
                                            BBZ Lausanne mit neuer Leitung
Bedingungen gemeistert. Die Erleich-
                                            Veränderungen im BBZ Lausanne:
terung darüber ist bei allen Beteiligten
                                            Per 1. Juni 2018 hat die bisherige
fast greifbar. Und ich bin stolz auf alle
                                            Mitarbeiterin Jeanene Guye Matthey
BBZ-Nutzer, die uns mit viel Engage-
                                            die Leitung übernommen – als Nach-
ment unterstützt haben; ebenso auf
                                            folgerin von Jean-Michel Boss, der
unser Team, das klaglos zahlreiche
                                            Ende Juni in Pension ging. Das BBZ-
Überstunden geleistet hat, aber auch
                                            Team ergänzen zwei Fachfrauen mit
auf alle BBZ-Leitenden, die durch eine
                                            handwerklicher Grundausbildung:
unermüdliche Rechnerei grünes Licht
                                            Cécile Ponce ist gelernte Gold-
für die Umsetzung der Businesspläne
                                            schmiedin und hat im August ihre
erarbeitet haben. Nun vertraue ich
                                            Weiterbildung in Arbeitsagogik auf-
darauf, dass wir auch alle weiteren
                                            genommen, Lucine Baeriswyl ist
Konsequenzen, die der Businessplan
                                            gelernte Schreinerin mit einer Zusatz-
mit sich bringt, mit einer solchen Ruhe
                                            ausbildung als Sozialpädagogin.
und Gelassenheit meistern können."

Inserat

                                    Erste sprechende
                                    und vibrierende
                                    Schweizer Uhr
  ACUSTICA –
  ein Projekt des SZB
                                    www.acustica-watches.ch

                                                                                21
Verbandsleben

Veranstaltungen                             Sektion Berner Oberland
                                            18.09.	Kreativgruppe B Thun, 13.30 Uhr
Sektion Aargau-Solothurn                    19.09.	Kreativgruppe Spiez, 13.30 Uhr
15.10.	Tag des Weissen Stocks              28.09.	Freitagstreff Thun, 13.30 Uhr
14.11.	Jass-Tag in der Residenz            02.10.	Gruppe Sinnesgeniesser Mei-
        "Bornblick" Olten, 10 Uhr. Kon-             ringen, Herbsternte: Tutti-Frutti,
        takt: Peter Müller, 062 216 14 37           Rätsel etc.
01.12.	Jahresabschluss-Feier,              09.10.	Kreativgruppe Thun, 13.30 Uhr
        "Aarauerstube" Aarau, 14 Uhr.
        Kontakt: Kurt Stöckli               Weitere Daten: Kreativgruppe Thun,
                                            Reformiertes Kirchgemeindehaus,
Fitness-Nachmittag: Klubschule              Frutigenstr. 22, 3600 Thun, 13.30 bis
Migros Aarau, jeweils montags,              16.30 Uhr: 23.10., 06.11., 20.11.,
14.45 Uhr. Informationen: SBV Bern,         04.12., 18.12.
031 390 88 37 oder kurse@sbv-fsa.ch.        Kreativgruppe B, Reformiertes Kirch-
Kreativ-Nachmittag: Klubschule Migros       gemeindehaus Thun, 13.30 bis 16.30
Aarau, jeden Mittwoch, 13.30 Uhr.           Uhr: 16.10., 30.10., 13.11., 27.11.,
Kontakt: Margrit Zimmermann,                11.12., 18.12.
044 940 63 79.                              Kreativgruppe Spiez, Evang. Gemein-
Stammtisch/Kaffeetreff: "Aarauer-           schaftswerk, Kornmattgasse 8, 3700
stube" Aarau, am zweiten Dienstag           Spiez, 13.30 bis 16.30 Uhr: 17.10.,
jeden Monats, 14 Uhr. Kontakt:              31.10., 14.11., 28.11., 12.12.
Kurt Stöckli, 079 232 49 22 oder            Freitagstreff Thun, Bahnhofbuffet
kurt-stoeckli@sbv-bvas.ch                   Thun, ab 13.30 Uhr: 26.10., 30.11.
                                            Freizeitgruppe, "Krone" Spiez, ab
VoiceNet: Rubrik 1 2 2                      14 Uhr: 08.11.
                                            Selbsterfahrungsgruppe Thun, bei
Sektion Bern                                Martha Rösli, Länggässli 29, 3604
12.10.	Besichtigung Bahnhof Zürich         Thun, 14 bis 15.30 Uhr: 08.10., 10.12.
                                            Gruppe Sinnesgeniesser Meiringen,
Stammtisch: 28.09., 26.10., 30.11.,         Treffpunkt Bahnhof Meiringen, Anmel-
21.12. im Restaurant "Egghölzli" Bern,      dung: Silvia Maurer, 033 971 30 77,
jeweils 18 Uhr. Jolanda Gehri,              04.12.: Adventszeit, Geschichte/Musik
079 339 79 89
                                            VoiceNet: Rubrik 1 3 1 2
Anmeldungen: sektion.be@sbv-fsa.ch
oder 076 500 63 21 (19 bis 20 Uhr)          Sektion Biel – Berner Jura
                                            10.10.	"Höck plus": Innocampus AG
VoiceNet: Rubrik 1 3 1 1                            Biel

22
Verbandsleben

15.10.	Tag des Weissen Stocks             sektion.www.sbv-fsa.ch/de
20.10.	Lotto im Café-Restaurant
        Stiftung Battenberg                Sektion Genf
02.12.	Adventsfeier im Café-Restau-       21.09.	Themenabend: Kamerun
        rant Stiftung Battenberg           06.10.	Wanderung
12.12.	"Höck plus": Fondue-Plausch        15.10.	Tag des Weissen Stocks
                                           19.10.	Themenabend: Nepal
Höck: Café-Restaurant Stiftung Batten-     03.11.	Thermalbad
berg, jeden zweiten Mittwoch im Monat,     16.11.	Themenabend: Fondue
14 bis 16 Uhr (ohne Anmeldung).            01.12.	Wanderung l’Escalade
                                           02.12.	Weihnachtsfest
Anmeldungen/Auskunft: Esther Weber,
032 331 25 13, weberesther@gmx.ch          Seniorenclub, Salle de Champel: 28.09.,
                                           12.10., 26.10., 09.11., 23.11., 14.12.
VoiceNet: Rubrik 1 3 1 3
                                           VoiceNet: Rubrik 1 4 1
Sektion Freiburg
13.10.	Place Georges-Python mit dem       Sektion Graubünden
        Schweizer Cécifoot-Team zum        26.09.	"anderssehen"-Treff: Bad Rag-
        Tag des Weissen Stocks                     ARTz, Skulpturen-Spaziergang
16.10.	Marroni-Fest in Fully (VS),        15.10.	Tag des Weissen Stocks
        Kontakt: Françoise Déglon,         31.10.	"anderssehen"-Treff: Jahres-
        079 247 54 21                              programm 2019, Chur
13.11.	Besuch der Feuerwehrkaserne        10.11.	Torball: Night-Turnier
        in Freiburg, Kontakt: Christo-     01.12.	Chlausnachmittag, Chur
        phe Rollinet, 079 253 30 68
02.12.	Weihnachtsessen in Bulle,          Wandervögel: 13.10., 10.11., 8.12.
        Kontakt: Andrea Zullo
                                           Kontakt/Informationen: Monika Koch,
Kontaktgruppen:                            079 774 81 90, sektion.gr@sbv-fsa.ch.
Düdingen: Nelly Falk, 026 493 14 19        Anmeldungen: 078 704 72 24 oder
Freiburg: Andrea Zullo, 079 554 07 16      kontakt@anderssehen.ch
Romont: Jean-Louis Uldry,
026 652 40 00                              VoiceNet: Rubriken 1 5 1 1 und 1 5 1 2
Murten: Beatrice Imoberdorf,               www.anderssehen.ch
026 670 85 85
                                           Sektion Jura
Aktuelle Informationen auf VoiceNet,       21.–	Herbstausflug ins Tessin
Rubrik 1 4 1 2, und auf http://freiburg.   23.09.

                                                                                23
Verbandsleben

15.10.	Tag des Weissen Stocks          Sektion Ostschweiz
21.10.	Wanderung                       22.09.	Herbstanlass, Info: Post, Voice-
17.11.	Fest zum Jahresende                     Net, Website
01.12.	Kartenspiel                     07.10.	Wanderung "Landmark"
                                        01.12.	Adventsfeier im KBZ St. Gallen,
VoiceNet, Rubrik 1 5 1                          Info: Post, VoiceNet, Website

Sektion Neuenburg                       Wanderungen: ohne Anmeldung,
Okt.	Torrée-Ausflug                    Infos 14 Tage vorher auf VoiceNet.
15.10.	Tag des Weissen Stocks
09.12.	Weihnachtsessen                 VoiceNet: Rubrik 1 7 2 1

VoiceNet: Rubrik 1 6 1                  Sektion Waadt
                                        18.09.	Besuch der Chocolaterie Bloch
Sektion Nordwestschweiz                 01.10.	Wanderung Pully
29.09.	Wanderung mit Erika Hammel,     15.10.	Tag des Weissen Stocks
        061 599 64 89 oder              22.10.	Brisolée-Ausflug nach Saillon
        erika.hammel@yahoo.de           05.11.	Raclette-Essen in Morges
15.10.	Tag des Weissen Stocks          08.12.	Weihnachtsfest
27.10.	Wanderung mit Barbara
        Böttinger, 061 641 63 37 oder   VoiceNet: Rubrik 1 8 1
        barbaraboe@bluewin.ch
03.11.	Familienabend                   Sektion Wallis
24.11.	Wanderung mit Peter und Vreni   16.09.	Theater mit Audiodeskription
        Geiger, 061 831 27 08 oder      11.10.	Thermalbad Layey-les-Bains
        vreni.geiger@bluewin.ch         15.10.	Tag des Weissen Stocks
15.12.	Winterbummel mit Ruth und       15.12.	Weihnachtsfest
        Otto Meister, 061 421 78 69
        oder ruot.meister@bluewin.ch    VoiceNet: Rubrik 1 7 1,
                                        www.fsa-valais.ch
Kontaktgruppe: jeweils am dritten
Mittwoch des Monats im Blindenheim      Sektion Zentralschweiz
Basel, 15 bis 17 Uhr. Stammtisch:       22.09.	Tageswanderung
jeweils am ersten Freitag des Monats    24.10.	Spaziergang
im ”Klybeck Casino” Basel, ab           13.12.	Einkehrtag im Kloster
18.30 Uhr                                       St. Otmarsberg Uznach

VoiceNet: Rubrik 1 6 1 oder             Voranzeige: Städtereise Amsterdam
061 303 30 46                           (30.05–02.06.2019), Anmeldeschluss:

24
Inserat

27.10.2018, Kontakt: Ernst Bühler,
aschi.hill@hispeed.ch                      sti ftu ng Access Ab i l i ty
                                                                gemeinnützige stiftung für
Stammtisch: 02.10., 06.11., 04.12. im                           sehbehinderte und blinde

Restaurant Bahnhof Emmenbrücke,
ab 17.30 Uhr. Kontakt Sektion:            Sie stehen als Betroffene, als
Manuela Bachmann, 079 873 23 92           Betroffener für uns im Zentrum .
oder sbv.zentralschweiz@gmail.com         Wir sind Ihre herstellerunabhängige
                                          Beratungsstelle für EDV- und elek-
Voicenet: Rubrik 1 8 1                    tronische Hilfsmittel!
                                          AccessAbility      wurde     von   der
Sektion Zürich-Schaffhausen               Accesstech AG gegründet, um die
23.09. Wandergruppe: Weinfelden –        Situation von Betroffenen im Hinblick
        Hagholz – Ottenberg – Boltshau-   auf die Technologienutzung und
        sen – Rüssinger – Weinfelden      gesellschaftliche Teilhabe weiter zu
15.10.	Tag des Weissen Stocks            verbessern. Das Team von 20
28.10.	Wandergruppe: Amriswil –          erfahrenen Mitarbeitern unterstützt
        Sommeri – Langrickenbach          Sie tatkräftig im Bereich der EDV- und
                                          elektronischen Hilfsmittel. Nebst den
        – Altnau (Obstlerpfad)
                                          Niederlassungen      in   Luzern,   St.
03.11.	Herbstanlass
                                          Gallen und Neuenburg bietet Ihnen
18.11.	Wandergruppe: Killwangen
                                          auch die 2016 eröffnete Filiale an der
        – Nachtweid Bram – Altberg
                                          Könizstrasse 23 in Bern unsere Dienst-
        – Weiningen oder Grünwald         leistungen vor Ort an.
14.12.	Weihnachtskonzert
                                          Alles aus einer Hand: Nicht nur
15.12.	Wandergruppe: Chlaus,
                                          haben wir das Produkt, wir passen es
        Schwamendingen
                                          auch an Ihre Bedürfnisse an und
                                          schulen Sie in der Handhabung.
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10.30 Uhr: 29.09., 27.10., 24.11.         Reparaturen runden unser kompe-
Anmeldung: Urs Lüscher, 044 940 93 10     tentes Angebot ab.
oder sektion.zh@sbv-fsa.ch
                                                 luzern:                neuchâtel:
Kontaktgruppe Zürich-Enge: 25.09.,          bürgenstrasse12          crêt-taconnet 12a
30.10., 27.11., Kirchgemeindehaus          fon: 041 552 14 52       fon: 032 552 14 52
Enge. Anmeldung Wandergruppe:                    st. gallen:              bern:
Urs und Iris Riediker, 044 321 78 86       rosenbergstrasse 87       könizstrasse 23
                                            fon: 071 552 14 52      fon:031 552 14 52
Aktuelle Informationen auf VoiceNet,      www.accessability.ch info@accessability.ch
Rubrik 1 9 1 2, und auf sbv-fsa.ch/
sektionen/zuerich-schaffhausen

                                                                                             25
SBV-Intern

Delegiertenversammlung 2018 im Kursaal Bern
Alfred Rikli, Bereichsleiter Interessenvertretung

Die Delegiertenversammlung vom                Käser mit je grossem Engagement
16. Juni 2018 fand im Berner Kursaal          innert kurzer Zeit bestens gelungen.
in wunderbarer Umgebung über der              So lag beispielsweise bereits das
Hauptstadt statt. Angereist waren             neue SBV-Leitbild für die Zeitspanne
an diesem prächtigen Sommertag                2019 bis 2022 zur Verabschiedung an
37 Delegierte und wie üblich eine             der Delegiertenversammlung vor.
Anzahl Gäste aus Partnerorganisa-             Retina Suisse, die Selbsthilfeorganisa-
tionen, welche die Anwesenden zu              tion von Menschen mit degenerativen
Beginn der Versammlung mit sym-               Netzhauterkrankungen, wird seit
pathischen Grussworten erfreuten.             1.1.2018 als selbstständige Organisa-
                                              tion geführt. Dies ist ein weiterer
Christina Fasser, Präsidentin von             Schritt der Konsolidierung des SBV
Retina International, berichtete so in        und der Fokussierung des Verbands
gewohnt engagierter und profunder Art         auf die Kerntätigkeiten. Remo Kuonen
zu Aktualitäten aus der Sozialpolitik         dankte seinen Vorstandskolleginnen
auf Bundesebene. Im Zentrum stan-             und -kollegen, dem Generalsekretär
den Informationen zu den Schwer-              als oberster Verantwortlicher für das
punkten und zur Entwicklung der               operative Verbandsgeschäft, den
sogenannten Weiterentwicklung der             Mitgliedern der Geschäftsleitung und
Invalidenversicherung. Als Menschen           allen Mitarbeitenden im SBV fürs
mit Einschränkungen sei es unser              Engagement im zurückliegenden
Gebot, den gewählten Politikerinnen           Geschäftsjahr.
und Politikern bei ihrem Wirken auf die
Finger zu schauen, gemahnte Chris-            Statutarische Geschäfte
tina Fasser die SBV-Vertreterinnen            Die Delegierten genehmigten das
und -Vertreter. Präsident Remo                Protokoll der Versammlung vom
Kuonen wiederum liess in seinem               10./11. Juni 2017, ferner die Jahres-
Bericht ein erstes Vorstandsjahr mit          rechnung und den Bericht der Kontroll-
drei neuen Mitgliedern Revue passie-          stelle. Der Jahresbericht 2017 wurde
ren. Vor dem Hintergrund der fort-            in vorliegender Form verabschiedet, und
schreitenden Komplexität der Rah-             die Delegierten erteilten dem Verbands-
menbedingungen für einen gesamt-              vorstand für das Geschäftsjahr 2017
schweizerisch aktiven und präsenten           Entlastung. Sie folgten dem Antrag,
Verband sei der Einstieg von Adeline          den Jahresbeitrag 2019 bei zehn Fran-
Clerc, Michaela Lupi und Christoph            ken pro Sektionsmitglied zu belassen.

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