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März 2021 Eine repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung..................................................................................................................... 1 Kritik an Corona-Maßnahmen gewachsen ............................................................................... 2 Unübersehbarer Wunsch nach Lockerungen............................................................................ 3 Für regional differenzierte Corona-Regeln ............................................................................... 5 Schlechte Noten für Corona-Krisenmanagement .................................................................... 6 Regierungszufriedenheit nimmt weiter ab .............................................................................. 7 Politikerzufriedenheit: Deutliche Verluste für Spahn und Altmaier ....................................... 8 Sonntagsfrage: Negativtrend der Union setzt sich fort ........................................................... 9 Studieninformation .................................................................................................................. 11
Zusammenfassung Die Corona-Infektionszahlen haben in Deutschland zuletzt leicht zugelegt. Entsprechend hält eine Mehrheit der Deutschen die geltenden Corona-Maßnahmen nach wie vor prinzipiell für angemes- sen oder unterstützt deren Verschärfung. Allerdings wächst in der Bevölkerung die Kritik an den bestehenden Maßnahmen weiter. Zudem ist nicht zu übersehen, dass sich die Bundesbürger zu- mindest einen Einstieg in die Lockerung von Alltagseinschränkungen wünschen. Die Hälfte favori- siert eine teilweise Aufhebung geltender Corona-Regeln. Ihre vollständige Aufhebung wünscht sich derzeit nur jeder Zehnte. Der Wunsch nach einer Öffnung betrifft alle Lebensbereiche, wobei die Bundesbürger insbesondere die Auflagen für Läden und Geschäfte sowie für Restaurants überprüft haben wollen. Die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern sehen sich derzeit nicht nur mit der Forderung größerer Bevölkerungsteile nach Maßnahme-Lockerungen konfrontiert. Die Politik muss sich ebenso massiven Zweifeln am derzeitigen Krisenmanagement stellen. Mit der Impfstoffbeschaf- fung und der Organisation der Corona-Impfungen sind jeweils drei Viertel der Wahlberechtigten weniger oder gar nicht zufrieden. Sieben von zehn äußern ihr Unbehagen an der Organisation des Schulbetriebes und der Kita-Betreuung im Lockdown sowie an den bereitgestellten Hilfen für Wirt- schaft und Selbständige. Zwei Drittel sind unzufrieden mit der Bereitstellung und Nutzung von Corona-Schnelltests. Ebenso viele vergeben schlechte Noten dafür, wie die Politik ihre Corona-Ent- scheidungen begründet und erklärt. Die Unzufriedenheit mit dem Corona-Krisenkurs in Deutschland prägt im März die Sicht auf Bundesregierung, Kanzlerin und CDU-Minister. Nach 55 Prozent im Vor- monat sind aktuell 50 Prozent mit der Regierungsarbeit zufrieden, 49 Prozent üben Kritik. Der schlechteste Wert seit Ausbruch der Pandemie im vergangenen Jahr. Die Kanzlerin fällt auf den niedrigsten Zustimmungswert seit April 2020. Vor allem aber haben der Gesundheits- und der Wirt- schaftsminister Sympathieeinbußen zu verkraften. Jens Spahn erzielt mit 39 Prozent den geringsten Zuspruch seit November 2019, während Peter Altmaier mit aktuell 33 Prozent den schlechtesten Wert seit Übernahme des Wirtschaftsressorts verbucht. Mit der rückläufigen Bewertung der Berliner Regierungsarbeit setzt sich der Negativtrend für die Union in der Sonntagsfrage fort. Bei einer Bundestagswahl zum aktuellen Zeitpunkt käme die CDU/CSU auf 33 Prozent (-1), der niedrigste Unions-Wert im ARD-DeutschlandTREND seit Ausbruch der Pandemie im März letzten Jahres (27 Prozent). Der Koalitionspartner SPD verbessert sich dem- gegenüber leicht. Mit aktuell 16 Prozent bliebe die SPD bislang allerdings hinter den Grünen, die 20 Prozent (-1) in Aussicht hätten. Die AfD legt im März um 1 Punkt auf 11 Prozent zu. Die Linke (+1) schließt zur FDP auf und hätte wie die Liberalen (-1) 7 Prozent in Aussicht. Alle übrigen Parteien kämen zusammen unverändert auf 6 Prozent (+/-0). Für den Ausgang von Wahlen nicht unbedeutend ist die jeweilige Personalkonstellation. Wer aller- dings die Parteien im Herbst in den Bundestagswahlkampf führen wird, ist auch sechs Monate vor dem Wahltermin noch nicht abschließend geklärt. Von den beiden potenziellen Bewerbern um die Unions-Kandidatur schneidet Markus Söder (54 Prozent) im Bevölkerungsurteil nach wie vor deut- lich besser ab als Armin Laschet (35 Prozent). Der CDU-Parteivorsitzende bleibt zugleich erkennbar hinter den Zufriedenheitswerten des SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (48 Prozent) zurück. Robert Habeck (29 Prozent), möglicher Grünen-Spitzenkandidat, liegt im aktuellen Politikerranking klar hinter Söder, Scholz und Laschet und knapp vor dem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner (26 Prozent). Wen die Linke im September als Spitzenkandidaten ins Rennen schicken wird, ist bislang ebenfalls nicht entschieden. Die frisch gewählte Parteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow ist selbst zwei Dritteln der Linken-Anhängern kein Begriff. Aufgrund ihrer geringen Bekanntheit kommt sie aktuell auf eine ähnlich geringe Zustimmung wie der AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____1
Kritik an Corona-Maßnahmen gewachsen Die Corona-Infektionszahlen haben in Deutschland zuletzt leicht zugelegt. Entsprechend hält knapp die Hälfte der Deutschen (47 Prozent) die geltenden Corona-Maßnahmen nach wie vor für ange- messen, während 20 Prozent deren Verschärfung unterstützen. Allerdings wächst in der Bevölke- rung die Kritik an den bestehenden Maßnahmen weiter: Nach 22 Prozent Anfang Februar und 27 Prozent zur Monatsmitte sind mittlerweile 30 Prozent der Meinung, dass die Maßnahmen zu weit gehen. Widerspruch erfahren die Corona-Maßnahmen vor allem aus dem Lager der AfD (70 Pro- zent), in sichtbarerem Umfang ebenso aus Teilen der FDP-Anhängerschaft (51 Prozent) sowie in der Wählergruppe der sonstigen Parteien (58 Prozent). ARD-DeutschlandTREND März 2021 Aktuelle Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie… Parteianhänger gehen nicht weit gehen zu weit angemessen genug CDU/CSU 15 63 22 47 Grüne 17 60 21 30 SPD 21 56 21 20 Linke 26 48 25 FDP 51 31 12 gehen zu weit sind angemessen gehen nicht weit genug AfD 70 14 13 +3 -7 +4 Sind aus Ihrer Sicht die geltenden Corona-Maßnahmen in Deutschland alles in allem angemessen, gehen sie zu weit oder gehen sie Ihnen nicht weit genug? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND im Morgenmagazin Februar 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____2
Unübersehbarer Wunsch nach Lockerungen Trotz der prinzipiellen Akzeptanz der Maßnahmen ist nicht zu übersehen, dass sich die Bundesbür- ger zumindest einen Einstieg in die Lockerung von Alltagseinschränkungen wünschen: Zwar möchte ein Drittel der Deutschen (34 Prozent), dass an den bestehenden Maßnahmen strikt festgehalten wird. Gut die Hälfte (53 Prozent) aber favorisiert stattdessen zumindest eine teilweise Aufhebung geltender Corona-Regeln. Ihre vollständige Aufhebung wünscht sich derzeit jeder Zehnte (10 Pro- zent). ARD-DeutschlandTREND März 2021 Corona-Maßnahmen in den kommenden Wochen Parteianhänger vollständig teilweise an Maßnahmen aufheben aufheben festhalten AfD 50 41 9 53 FDP 11 65 20 34 SPD 7 49 43 Linke 5 51 44 10 CDU/CSU 3 52 43 Maßnahmen Maßnahmen teilweise an Maßnahmen vollständig aufheben aufheben festhalten Grüne 2 53 43 Sollte die Politik in Deutschland an den geltenden Corona-Maßnahmen festhalten, sie teilweise oder vollständig aufheben? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____3
Der Wunsch nach einer Öffnung betrifft alle Lebensbereiche, wobei die Bundesbürger insbesondere die Auflagen für Läden und Geschäfte sowie für Restaurants überprüft haben wollen, gefolgt von Hotels und Schulen. Für den Kultur- und Sportbereich wird die Forderung nach Lockerungen etwas seltener erhoben. Aber auch dort ist letztlich nur etwa ein Drittel für ein Festhalten an den derzeit bestehenden Einschränkungen. ARD-DeutschlandTREND März 2021 Corona-Maßnahmen in den kommenden Wochen vollständig teilweise an Maßnahmen aufheben aufheben festhalten Läden und Geschäfte 27 55 17 Restaurants und Gastronomie 28 52 18 Hotels und Übernachtungsbetriebe 23 54 21 Schulen 27 43 24 Kinos, Museen und Theater 19 49 30 Fitnessstudios und Sportstätten 19 46 32 Und wie ist das mit…? Sollte man an dort geltenden Corona-Maßnahmen weiter festhalten, sie teilweise oder aber vollständig aufheben? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____4
Für regional differenzierte Corona-Regeln Bei der Lockerung wie der Verschärfung von Corona-Maßnahmen unterstützen die Bundesbürger nach einem Jahr Pandemie eher ein regional differenziertes Vorgehen, das dem konkreten Infekti- onsgeschehen vor Ort Rechnung trägt und weniger deutschlandweite Vorgaben. Vier von zehn (38 Prozent) favorisieren zwar einheitliche Corona-Regelungen, die unabhängig von der Zahl der Infek- tionen flächendeckend bestehen. Sechs von zehn (58 Prozent) plädieren jedoch stattdessen für regional geltende Regeln, die die Infektionszahl am jeweiligen Ort berücksichtigen. ARD-DeutschlandTREND März 2021 Regionale oder zentrale Corona-Regeln Regeln sollten einheitlich und Regeln sollten regional gelten Parteianhänger überall gelten, unabhängig von und abhängig von der Zahl der der Zahl der Infektionen Infektionen am jeweiligen Ort zentrale Regeln regionale Regeln Linke 51 46 SPD 46 54 38 CDU/CSU 35 64 58 Grüne 34 65 AfD 33 59 FDP 23 72 Wenn es darum geht, in Deutschland Corona-Maßnahmen zu lockern oder eventuell auch wieder zu verschärfen: Welche der beiden folgenden Ansichten stimmen Sie eher zu? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____5
Schlechte Noten für Corona-Krisenmanagement Die politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern sehen sich aktuell nicht nur mit der Forderung größerer Bevölkerungsteile nach Maßnahme-Lockerungen konfrontiert. Die Politik muss sich mitt- lerweile ebenso massiven Zweifeln an ihrem derzeitigen Krisenmanagement stellen. Mit der Impf- stoffbeschaffung (74 Prozent) und der Organisation der Corona-Impfungen (73 Prozent) sind jeweils etwa drei Viertel der Wahlberechtigten weniger oder gar nicht zufrieden. Sieben von zehn äußern ihr Unbehagen an der Organisation des Schulbetriebes und der Kita-Betreuung im Lockdown (67 Prozent) sowie an den bereitgestellten Hilfen für Wirtschaft und Selbständige (69 Prozent). Zwei Drittel sind unzufrieden mit der Bereitstellung und Nutzung von Corona-Schnelltests (66 Prozent). Ebenso viele vergeben schlechte Noten dafür, wie die Politik ihre Corona-Entscheidungen begrün- det und erklärt (65 Prozent). ARD-DeutschlandTREND März 2021 Zufriedenheit mit dem Corona-Krisenmanagement in Deutschland sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden Begründung und Erklärung der Corona-Maßnahmen durch 34 65 die Politik Bereitstellung und Nutzung von Corona-Schnelltests 25 66 Organisation der Corona-Impfungen 22 73 Organisation des Schulbetriebs und der Kita-Betreuung 21 67 Hilfen für die Wirtschaft und für Selbständige 21 69 Beschaffung von Impfstoffen gegen Corona 21 74 Wie zufrieden sind Sie mit dem Corona-Krisenmanagement in Deutschland, wenn es um …. geht? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____6
Regierungszufriedenheit nimmt weiter ab Die Unzufriedenheit mit dem gegenwärtigen Corona-Krisenkurs prägt die Sicht auf die Bundesre- gierung. Nach 55 Prozent im Vormonat sind aktuell 50 Prozent mit der Regierungsarbeit zufrieden, 49 Prozent üben Kritik. Der schlechteste Wert für das Berliner Kabinett seit Ausbruch der Pandemie im vergangenen Jahr. Ein wohlwollendes Zeugnis stellen der Koalition die Anhänger von Union (82:17 Prozent) und SPD (60:39 Prozent) aus. In den Reihen der Grünen (51:47 Prozent) halten sich Zustimmung und Ablehnung derzeit nur noch etwa die Waage. In den Reihen von Linken (39:61 Prozent), FDP (34:66 Prozent), vor allem aber der AfD (7:93 Prozent) überwiegt die Kritik. ARD-DeutschlandTREND März 2021 Zufriedenheit mit der Bundesregierung Parteianhänger sehr zufrieden / weniger / zufrieden gar nicht zufrieden CDU/CSU 82 17 45 SPD 60 39 34 Grüne 51 47 Linke 39 61 15 FDP 34 66 5 AfD 7 93 sehr zufrieden weniger gar nicht Keine Partei 40 57 zufrieden zufrieden zufrieden -1 -4 +6 -2 Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Februar 2021 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Weiß nicht / keine Angabe A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____7
Politikerzufriedenheit: Deutliche Verluste für Spahn und Altmaier Das kritische Urteil zum Corona-Krisenmanagement hinterlässt Spuren im aktuellen Politikerran- king. Die Kanzlerin führt zwar die Liste der populärsten Politiker weiter an, fällt mit 64 Prozent (-5) allerdings auf den niedrigsten Zustimmungswert seit April letzten Jahres (64 Prozent). SPD- Vizekanzler Olaf Scholz ist derzeit nach Angela Merkel das beliebteste Regierungsmitglied (48 Pro- zent; +2). Während der Finanzminister leicht an Zuspruch zulegt, werden SPD-Außenminister Heiko Maas (44 Prozent; -4) und SPD-Familienministerin Franziska Giffey (30 Prozent; -7 zu Juni) schlech- ter bewertet als zuletzt. Die größten Sympathieeinbußen aber betreffen den Gesundheits- und den Wirtschaftsminister. Jens Spahn erzielt mit 39 Prozent (-12 zum Vormonat) den geringsten Zuspruch in der Bevölkerung seit November 2019, während Peter Altmaier mit aktuell 33 Prozent (-10) sogar den schlechtesten Sympathiewert seit Übernahme des Wirtschaftsressorts verbucht. ARD-DeutschlandTREND März 2021 Politikerzufriedenheit Be- sehr zufrieden / zufrieden weniger / gar nicht zufrieden kanntheit Angela Merkel CDU -5 64 34 98 Markus Söder CSU ±0 54 38 92 Olaf Scholz SPD +2 48 39 87 Heiko Maas SPD -4 44 40 84 Jens Spahn CDU -12 39 55 94 Armin Laschet CDU -2 35 50 85 Peter Altmaier CDU -10 33 54 87 Franziska Giffey** SPD -7 30 36 66 Robert Habeck* Grüne -2 29 37 66 Christian Lindner FDP ±0 26 58 84 Jörg Meuthen AfD +4 11 48 59 Susanne Hennig-Wellsow Linke 9 18 27 Sind Sie mit der politischen Arbeit von …? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zu Februar 2021 / *Januar 2021 / **Juni 2020 Fehlende Werte zu 100 Prozent: Kenne ich nicht / weiß nicht / keine Angabe Für den Ausgang von Wahlen nicht unbedeutend ist die jeweilige Personalkonstellation. Wer aller- dings die Parteien im Herbst in den Bundestagswahlkampf führen wird, ist auch sechs Monate vor dem Wahltermin noch nicht abschließend geklärt. Von den beiden potenziellen Bewerbern um die Unions-Kandidatur schneidet Markus Söder im Bevölkerungsurteil mit unverändert 54 Prozent nach wie vor deutlich besser ab als Armin Laschet. Der CDU-Parteivorsitzende bleibt mit einem Zuspruch von 35 Prozent (-2) zugleich erkennbar hinter den Zufriedenheitswerten des SPD- Kanzlerkandidaten Olaf Scholz zurück. Robert Habeck, möglicher Grünen-Spitzenkandidat, liegt im aktuellen Politikerranking mit einem Zuspruch von 29 Prozent (-2) klar hinter Söder, Scholz und Laschet und knapp vor dem FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner (26 Prozent). Wen die Linke im September ins Rennen schicken wird, ist ebenfalls nicht entschieden. Die frisch gewählte Par- teivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow ist selbst bei zwei Dritteln der Linken-Anhängern (66 Pro- zent) kein Begriff. Aufgrund ihrer geringen Bekanntheit kommt sie aktuell auf eine ähnlich geringe Zustimmung (9 Prozent) wie der AfD-Bundessprecher Jörg Meuthen (11 Prozent). A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____8
Sonntagsfrage: Negativtrend der Union setzt sich fort Mit der rückläufigen Bewertung der Berliner Regierungsarbeit setzt sich der Negativtrend für die Union in der Sonntagsfrage fort. Bei einer Bundestagswahl zum aktuellen Zeitpunkt käme die CDU/CSU auf 33 Prozent (-1), der niedrigste Unions-Wert im ARD-DeutschlandTREND seit Ausbruch der Pandemie im März letzten Jahres (27 Prozent). Der Koalitionspartner SPD verbessert sich dem- gegenüber leicht. Mit aktuell 16 Prozent bliebe die SPD bislang allerdings hinter den Grünen, die 20 Prozent (-1) in Aussicht hätten. Die AfD legt im März um 1 Punkt auf 11 Prozent zu. Die Linke (+1) schließt zur FDP auf und hätte wie die Liberalen (-1) 7 Prozent in Aussicht. Alle übrigen Parteien kämen zusammen unverändert auf 6 Prozent (+/-0). ARD-DeutschlandTREND März 2021 Sonntagsfrage zur Bundestagswahl 33 20 16 11 7 7 6 CDU/CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Andere -1 +1 +1 -1 +1 -1 ±0 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland / Reihenfolge der Parteien entspricht dem Ergebnis der letzten Bundestagswahl Werte in Prozent / Veränderungen in Prozentpunkten zum ARD-DeutschlandTREND vom 07. Januar 2021 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____9
ARD-DeutschlandTREND März 2021 Wahl- und Umfrageergebnisse Bundestagswahl Zeitverlauf Wahlergebnisse seit 1998 aktuelle Umfrageergebnisse 50 50 40 40 32,9 CDU/CSU 33 CDU/CSU 30 30 20 20,5 SPD 20 20 Grüne 12,6 AfD 16 SPD 10 10,7 FDP 10 11 AfD 9,2 Linke 7 Linke / FDP 8,9 Grüne 0 0 Sep 17 Sep 18 Sep 19 Sep 20 Mrz 18 Mrz 19 Mrz 20 Mrz 21 1998 2002 2005 2009 2013 2017 Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre? Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland Werte in Prozent Die Sonntagsfrage zur Bundestagswahl misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölke- rung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wäh- lern. A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____10
ARD–DeutschlandTREND März 2021 Repräsentative Studie zur politischen Stimmung im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT Studieninformation ____________________________________________________________________________ Autorin WDR Ellen Ehni 0221 220-1800 Redakteurin WDR Claudia Müller 0221 220-1800 Betreuung infratest dimap Roberto Heinrich 030 533 22-0 Grundgesamtheit Wahlberechtigte in Deutschland Erhebungsmethode Zufallsbasierte Telefon*- und Online-Befragung *davon: 60% Festnetz, 40% Mobilfunk Fallzahl 1.296 Befragte (847 Telefoninterviews und 449 Online-Interviews) Gewichtung nach soziodemographischen Merkmalen und Rückerinne- rung Wahlverhalten Sonntagsfrage mit separater Gewichtung Erhebungszeitraum 01. bis 02. März 2021 Schwankungsbreite 1.000 Befragte: 2* bis 3** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 10 Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent Durchführendes Institut infratest dimap Ansprechpartner infratest dimap Dr. Nico A. Siegel 030 53322-0 Reinhard Schlinkert 0228 32969-3 Roberto Heinrich 030 533 22-0 A R D - D E U T S C H L A N D T R E N D M Ä R Z 2 0 2 1 _____11
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