Nützlinge im Garten Lassen Sie die fleißigen Helfer für sich arbeiten - www.naturimgarten.at

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Nützlinge im Garten
                                          LLN
                      DIE GARTEnNt uTl lU
                                                         Lassen Sie die fleißigen Helfer
                                        n.at             für sich arbeiten
                      w w w .d i e g a r te
                                          elt
                          Gartenerlebnisw
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                          mit 60 Schaugär
                                           Sp ielplatz
                          Wasserpark und

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              Garte                                      www.naturimgarten.at
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Inhalt                                                               Vorrang für Nützlinge
      Vorwort – Vorrang für Nützlinge                                3     Niederösterreich, das ökologische Gar-
                                                                           tenland, wird weit über seine Grenzen
      Vom Nutzen der Nützlinge                                       4     hinaus für seine Vorreiterrolle im
      Lebensraum Garten                                              5     Bereich des naturnahen Gärtnerns
      Plan – der nützlingsfreundliche Garten                         6     bewundert. Es ist schön zu sehen, dass
                                                                           das Wissen um die Vielfalt der Natur
      Natur im Garten – Lebensräume für Nützlinge               8–23
                                                                           in unseren Gärten weite Kreise zieht
      Wildstrauchhecken, Laub- & Obstbäume                           8     und immer mehr Menschen in unser
      Blumen- & Staudenbeete                                        10     Land lockt, die unsere Gärten erleben
      Blumenwiese, Kräuterrasen                                     12     und von uns lernen wollen.
      Feuchtbiotop/Gartenteich                                      14
                                                                           Diese neue Gartenkultur hat ihre
      Trockensteinmauer, Steinhaufen                                16     Basis in all unseren Gärten und Grün-
      Wildes Eck, Totholzhaufen                                     18     räumen – man spürt sie dort, wo die
      Laub- & Reisighaufen, Lebendiger Boden                        20     Umwelt im Gleichgewicht ist.
      Für kleine Gärten                                             22
                                                                           Wie das geht, zeigt uns seit über
      Biotopvernetzung                                              23     10 Jahren die Aktion „Natur im Gar-
      Nützlinge – fleißige Helfer im Garten                   24–57        ten“. Besonders sympathische Bewoh-
                                                                           ner unserer Naturgärten sind die so-
      Das leisten Nützlinge                                         24
                                                                           genannten Nützlinge. Welchen Beitrag
      Schädlinge regulieren: Blattläuse                             25     diese für gesunde Gärten leisten und
      Marienkäfer, Ohrwurm, Florfliege, Schwebfliege             26 ff.    wie man sie in unsere Grünräume
      Schädlinge regulieren: Schnecken                              33     locken kann, erfahren Sie in dieser
      Igel, Laufkäfer, Erdkröte, Eidechse                        34 ff.    Broschüre.
      Schädlinge regulieren: Schadraupen                            39     Wir wünschen Ihnen dabei
      Vögel, Fledermäuse, Schlupfwespen                          40 ff.    viel Vergnügen!
      Gartenpolizei – unverzichtbar im Naturgarten                  45
      Blüten bestäuben: Ohne Nützlinge geht gar nichts              47
      Wildbienen, Schmetterlinge, Hummeln                        48 ff.
      Bioabfall zersetzen: Im Einsatz für gesunden Boden            56
                                                                            Dr. Erwin Pröll        Mag. Wolfgang Sobotka
      Natur erleben – als Forscher unterwegs                       58
      Natur im Garten – Beratung & Service                          59      Landeshauptmann        Landeshauptmann-
                                                                                                   Stellvertreter
      Impressum: Medieninhaber: Land NÖ, Abt. Umweltwirtschaft und
      Raumordnungsförderung, 3109 St. Pölten; Redaktion: J. Brocks,
      C. Wundrak, J. Hambrusch; Text: M. Holzer, S. Kropf, V. Weg-
      scheider, NÖ Gartentelefon (D. Knapp, P. Kunert, H. Schleritzko,
      S. Strobelberger, C. Wundrak); Fotos: M. Benes-Oeller, J. Brocks,
      G. Gundacker, A. Haiden, F. Kiss, S. Kropf, Fotolia; Konzept/
      Layout: Heavystudios, www.heavystudios.at; Druck: Druckerei
      Janetschek GmbH, Heidenreichstein; © März 2012

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Vom Nutzen                                             Lebensraum Garten
                                                           Die Freude am Lebendigen
    der Nützlinge
     Was wäre ein Garten ohne Nützlinge? Schädlinge         Der Garten wird durch eine abwechslungsreiche
     würden überhandnehmen und die Ernte an Obst-           Gestaltung zu einem Lebens- und Erholungsraum.
     bäumen und im Gemüsegarten würde zum größten           Die Beziehung zur Natur, die Freude am Lebendi-
     Teil ausbleiben. Auch würden wir in biologischen       gen, am Wachsen und Ernten, können hier ge- und
     Abfällen regelrecht ersticken.                         erlebt werden.
     Aber zum Glück arbeiten diese freiwilligen und         Ein Zuhause für die hei-
     fleißigen Helfer aus dem Tierreich unermüdlich         mische Tierwelt wird der
     im Hintergrund. Sie halten Schädlinge im Zaum          Garten durch vielfältige
     und sichern die Bestäubung unserer Nutzpflan-          und naturnahe Struktu-
     zen. Wertvollen Kompost erhalten wir auch nur          ren. Diese Naturgarten-
     mithilfe tierischer Zersetzer. Biologisches Gleich-    Elemente sind Voraus-
     gewicht, funktionierende Nährstoffkreisläufe,          setzung für eine intakte
     gesunder Boden und eine reiche Ernte sind im           und gut funktionierende
     Garten nur durch Nützlinge möglich.                    Nützlingswelt im Garten.

                                    Nützlinge fördern       Heimelige Gehölz-
                                    bedeutet weniger        nischen
                                    Schädlinge              Sträucher und Hecken geben Sicht- und Wind-
                                      Schädlinge können     schutz und dienen als Schadstofffilter, Bäume
                                      sich nur dann mas-    sorgen für ein gutes Kleinklima. Für die Tierwelt
                                      senhaft vermehren,    sind Gehölze ein wichtiger Lebensraum und eine
                                      wenn natürliche       ergiebige Nahrungsquelle.
     Gegenspieler ausbleiben. Fehlen die Schädlinge
     jedoch völlig, gibt es keine Nahrung für Nützlinge.    Buntes Treiben
     Wer sich etwa an Marienkäfern erfreuen möchte,         Blumen und blühende Stauden bereiten die ganze
     muss auch ein paar Blattläuse im Garten tolerie-       Vegetationsperiode über mit leuchtenden Farben
     ren! Die „Räuber-Beute-Beziehungen“ sind eng:          Freude. Gemeinsam mit den Wildblumen der
     Tritt ein Schädling auf, dann vermehren sich die       Blumenwiese und dem Kräuterrasen spenden sie
     nützlichen Räuber, die die Beute dezimieren. In        den Insekten reichlich Nahrung.
     der Folge nimmt auch die Anzahl der Räuber
     wieder ab. Dieses natürliche Auf und Ab funk-
     tioniert umso besser, je vielfältiger die Lebens-
                                                            Besondere Standorte
     gemeinschaften im Garten sind.                         Feuchtbiotope und ihre artenreiche Wasservege-
                                                            tation sind ein Anziehungspunkt für viele Tiere.
     Ungeduld ist der Hauptfeind der Nützlinge              Der extreme Gegensatz dazu sind Trockenbiotope
                                                            wie z. B. Trockensteinmauern als Rückzugsgebiet
     Giftige Pestizide töten nicht nur Schädlinge, son-
                                                            für Käfer und Insekten.
     dern auch Nützlinge. In einem nützlingsfreundli-
     chen Garten steht Geduld an oberster Stelle. Es        Weitere wichtige Lebensräume sind Steinhaufen,
     dauert einige Tage, bis sich die Nützlinge durch-      Totholz, ein wildes Eck mit Brennnesseln, aber
     setzen, dann aber nachhaltig.                          auch Blumenwiesen und der Komposthaufen.

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Der nützlings-                                                                                                                 Nützlingsunterkünfte
                                                                                                                                     1   Marienkäferhaus

    freundliche
                                                                                   Wildstrauchhecke
                                                                             4                                                           (Seite 27)
                                                                                                                                     2   Ohrwurmtopf

    Garten                                        5

                                                                      Wildes Eck
                                                                                       Dachbegrünung                                 3
                                                                                                                                         (Seite 29)
                                                                                                                                         Florfliegenkasten
                                                                                                                                         (Seite 31)
                                                                                            3
                                                                                   7                                                 4   Igelhaus
      N                                                                                                       Trockensteinmauer
                O                                                                                                                        (Seite 35)
                                                                                                                                     5   Nistkasten
     W      S
                                                                                                                                         (Seite 41)
                                     2

                               Kompost                                                                    9

                                                                                                                                  Blumenwiese

                                                                                   8

                Mulchen                                                                                        Kletterpflanzen

                                              Blumen- & Staudenbeet

                1

                                                                                                                                          Totholzhaufen
                               Kräuterrasen
                                                      6                            Feuchtbiotop/
                                                                                   Gartenteich

                                                      Laub- & Obstbäume                                        Steinhaufen
                                                                                                                                     6   Fledermauskasten
     Tipp                                                                                                                                (Seite 43)
                                                                                                                                     7   Nützlingshotel
                                                           Laub- & Reisighaufen                                                          (Seite 49)

                          Alle Lebensräume                                                                                           8   Schmetterlings-
                          für Nützlinge finden                                                                                           kasten
                                                                                       Wildstrauchhecke                                  (Seite 53)
                          Sie zum Anschauen auf
                          der GARTEN TULLN!                                                                                          9   Hummelnistkasten
                          www.diegartentulln.at                                              Maßstab ca. 1:200                           (Seite 55)

6                                                                                                                                                            7
Nützlinge im Garten Lassen Sie die fleißigen Helfer für sich arbeiten - www.naturimgarten.at
Natur im Garten
                                                                                  Faulbaum       Blüten, Blätter   Bienen, Hummeln, Schlupf-
                                                                                                                   wespen, Käfer, Zitronenfalter
                                                                                  Dirndl         Blüten, Beeren    Wildbienen, Hummeln, Käfer,
                                                                                  (Hartriegel)                     Vögel (Kernbeißer, Dompfaff,
    Lebensräume für Nützlinge                                                                                      Kleiber, Eichelhäher), Hasel-
                                                                                                                   maus, Siebenschläfer

                                                                                  Großzügige Hecke

    Wildstrauchhecken
                                                                                  Sie braucht Platz, ist aber auch wunderschön.
                                                                                  Zweireihig, im Zickzack angeordnet und somit
                                                                                  breit genug, verwandeln sich die einzelnen
                                                                                  Gehölze gemeinsam zum Lebensraum „Wild-
    Die nützliche Vielfalt                                                        strauchhecke“. Stachelige oder dornige Sträucher
                                                                                  bieten ein sicheres Versteck für Vögel & Co. gegen
                                                                                  Feinde wie z. B. Katzen.
                   Info kompakt | Wildstrauchhecken                               Hecken sind nicht nur eine Abgrenzung zur
                                                                                  Straße oder zum Nachbarn. Für die Tiere sind sie
                   Welche Nützlinge leben hier?                                   auch wichtige Verbindungselemente, die sie mit
                   Vögel, Wildbienen, Schmetterlinge,                             der Umgebung vernetzen und die sie auch als
                   Schwebfliegen, Schlupfwespen,                                  Brücken in andere Biotope verwenden können.
                   Hummeln, Käfer, Nagetiere
                   Checkliste Wildstrauchhecken
                   3 Je mehr verschiedene heimische
                       Straucharten, desto mehr Tiere
                       werden angelockt
                                                                                 Laub- & Obstbäume
                   3   Ideal ist eine zweireihige Hecke                          Lebensraum in der Höhe
                       mit einigen Dornensträuchern

                                                                                  Ihr Kronendach verleiht jedem Garten einen
                                                                                  unverwechselbaren Charakter. Zwischen den
     Wildsträucher sind Ganzjahres-Allrounder: Sie
                                                                                  Ästen, in Ritzen, Spalten und Höhlen finden Tiere
     vernetzen den Garten mit der Umgebung. Ihre                                  Versteck-, Überwinterungs- und Nistmöglichkei-
     Blüten, Beeren und Blätter dienen als Nahrung                                ten. Auch das Angebot an Blüten und Früchten
     und das dichte Geäst ist ein wichtiger Lebens-                               ist groß und die Liste der Baumnutzer ist lang.
     raum für Tiere.                                                              Höhlenbrüter versorgen hier die hungrigen
                                                                                  Jungvögel mit erbeuteten Insekten, Wildbienen
     Die Nützlingshecke hat viele Nutzer:                                         bestäuben Obstbaumblüten und Spinnen lauern
                                                                                  auf Beute. Bis zu 35 verschiedene Säugetierarten
      Pflanze       Von Bedeutung sind           Lockt an                         und 19 Vogelarten haben z. B. Apfelbäume zum
      Holunder      Blüten, Beeren               Bienen, 62 Vogelarten            Fressen gern.
                                                 (z. B. Amsel, Drossel,
                                                 Mönchsgrasmücke)
                                                                                  In abgestorbenen Bäumen leben die tierischen
                                                                                  Bewohner weiter. Alte Stämme und Geäst verlei-
      Haselnuss     Blüten (wichtiger Früh-      Bienen, Eichhörnchen, Bilche,
                    blüher), Nüsse, Blätter      Kleiber, Häher, C-Falter
                                                                                  hen Struktur und locken Tiere wie z. B. Spechte,
                                                                                  Meisen, Fledermäuse und Wildbienen an.
      Wildrose      Blüten, Hagebutten, Stacheln Käfer (Weich-, Rosenkäfer),
                    (Schutzfunktion)             Schwebfliegen, Vögel             Wertvolle nützlingsfreundliche Hausbäume sind
      Berberitze    Beeren, Dornen               Vögel                            z. B.: Obstbäume, Mehlbeere, Elsbeere, Eberesche,
                    (Schutzfunktion)                                              Kirschpflaume, Blumenesche, Speierling, Trauben-
                                                                                  kirsche oder Birke.

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Blumen- & Staudenbeete
     Die farbenfrohe Attraktion

               Info kompakt | Blumen- & Staudenbeete
               Welche Nützlinge leben hier?
               Wildbienen, Schmetterlinge, Schweb-
               fliegen, Florfliegen, Schlupfwespen,
               Hummeln, Spinnen
               Checkliste Blumen- & Staudenbeete           Abgeblühtes und Stängel stehen lassen, damit
               3 Richtige Staudenauswahl unter             die Nützlinge auch im neuen Jahr ihre wichtige
                   Berücksichtigung der Standort-
                                                           Arbeit verrichten können.
                   bedingungen 
               3   Blütenpracht von Frühling bis           Das größte Überlebenspotenzial finden die
                   Herbst                                  fleißigen Helfer in einem bunt gemischten Beet
               3   Ungefüllte Blüten                       aus Stauden, Kräutern, einjährigen Sommer-
                                                           blumen und Wildblumen.
      Wer den summenden Vertretern unter den Nütz-
      lingen einen attraktiven Landeplatz im Garten        Farbenfrohes Blütenmeer
      bieten möchte, darf bei der Gestaltung nicht auf
      farbenfrohe Blumen und Stauden vergessen.            Besonders beliebt ist eine abwechslungsreiche
                                                           Mischung aus Doldenblütlern, Korbblütlern und
      Nektar-Labstelle – die Mischung macht’s              Lippenblütlern.

      Viele Nützlinge sind auf Blütenpollen und Nektar     Wer dann noch darauf achtet, dass sich die
      angewiesen. Werden Vertreter möglichst vieler        Blütenpracht vom Frühling bis in den Herbst er-
      Pflanzenfamilien angepflanzt, können sämtliche       streckt, braucht nur mehr auf das Einfinden der
      Nahrungsbedürfnisse gedeckt werden. Ausgiebig        oft unscheinbaren Besucher zu warten.
      Nahrung bieten nur Pflanzen mit ungefüllten
      Blüten, da bei gefüllten Blüten die Staubgefäße zu   Das Lieblingsmenü unserer Nützlinge
      Blütenblättern umgewandelt sind – Nektar und
                                                           Blüten für Nützlinge:
      Pollen fehlen hier.
                                                           Schafgarbe, Ziest, Kriechender Günsel, Lerchen-
      Lebensraum Pflanze                                   sporn, Glockenblume, Fetthenne, Margerite, Kugel-
                                                           distel, Königskerze, Ehrenpreis, Flockenblume,
      Sämtliche Teile einer Pflanze haben in der Natur     Herbstaster oder Katzenminze
      ihre besondere Bestimmung und Verwendung.
      Unter dichtem Blattwerk finden verschiedenste        Einjährige Blütenpracht:
      Kleintiere sichere Rückzugsräume und Versteck-       Klatschmohn, Ringelblume, Kornblume, Schmuck-
      möglichkeiten und Blätter werden als Jagdrevier      körbchen (Cosmea), Kapuzinerkresse, Bechermalve,
      von Spinne & Co. genutzt.                            Sonnenblume oder Schleierkraut

      Samenstände sind eine willkommene Winter-            Kräuter für Mensch & Nützling:
      nahrung für Vögel und hohle Stängel ein Über-        Salbei, Thymian, Dill, Borretsch, Lavendel, Kerbel,
      winterungsquartier für viele Insekten. Daher im      Koriander, Ysop, Johanniskraut, Minze, Kümmel
      Herbst unbedingt an einigen Stellen im Garten        oder Liebstöckel

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Blumenwiese                                          Kräuterrasen
     Unverzichtbarer Lebensraum                           Die pflegeleichte Alternative

               Info kompakt | Blumenwiese                            Info kompakt | Kräuterrasen
               Welche Nützlinge leben hier?                          Welche Nützlinge leben hier?
               Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge                   Wildbienen, Ameisen, Schwebfliegen,
               und Raupen, Schwebfliegen, Florfliegen,               Schlupfwespen, Laufkäfer
               Spinnen, Schlupfwespen, Laufkäfer,                    Checkliste Kräuterrasen
               Ameisen
                                                                     3 Bei Neuanlagen spezielle Kräuter-
               Checkliste Blumenwiese                                    rasenmischungen verwenden 
               3   Magere Böden, sonniger                            3   Bestehende Rasenflächen weniger
                   Standort                                             düngen und Kräuterraseninseln
               3   Auch kleinere Flächen sind ein                        anlegen
                   Eldorado für Nützlinge

                                                           Eine Alternative zur Blumenwiese, aber auch
                                                           zum klassischen Zierrasen ist der Kräuter- oder
      Eine bunte Blumenwiese ist nicht nur ein Augen-
                                                           Blumenrasen, der wie ein gewöhnlicher Rasen
      schmaus, sondern auch ein wichtiger Bestandteil
                                                           betreten werden kann.
      der heimischen Natur- und Kulturlandschaft
      und stellt einen unverzichtbaren Lebensraum für      Hier wachsen viele niedrige Kräuter und Blumen,
      viele Nützlinge dar. Besonders die bunten Farben     die auch für Nützlinge interessant sind und
      ziehen die fliegende Insektenwelt magisch an.        gleichzeitig bunte Farbtupfer in der grünen
      Ob pelzige Hummeln, bunte Falter, Bienen oder        Fläche bilden.
      Schwebfliegen – alle finden hier ihren Lebens-
      raum und ausreichend Nahrung.                        Eine pflegeleichte Alternative
      Ganz unten in der Streuschicht leben Ameisen         Durch die Mischung von Blumen, Kräutern,
      und Laufkäfer, weiter oben kriechen Raupen die       kurzwüchsigen Gräsern und Leguminosen wird
      Stängel empor und Spinnen fangen ihre Beute. In      erreicht, dass Kräuterrasenflächen nicht gedüngt,
      einer bunten Blumenwiese sind durchschnittlich       wenig bewässert und nur selten gemäht werden
      20 bis 50 verschiedene Pflanzenarten zu finden,      müssen. Bei einer Neuanlage wird das Saatgut
      im Rasen dagegen nur maximal fünf.                   flächig auf den offenen Boden gesät. Ein Kräuter-
                                                           rasen entwickelt sich aber auch von einzelnen
      Anlage einer Wiese                                   Kräuterinseln aus, die in einer bestehenden
                                                           Rasenfläche angelegt werden.
      Blumenwiesen entwickeln sich am besten auf
      mageren Böden und sonnigen Standorten, sie sind
      pflegeleicht und müssen nur zweimal jährlich
                                                           Beobachten und essen
      gemäht werden. Ausgesät wird auf offenen Böden,      Der Kräuterrasen bietet Kindern ein spannendes
      wobei ein hoher Anteil an Kräutern und Blumen        Betätigungsfeld. Neben interessanten Insekten
      und ein geringer Gräseranteil im Saatgut ein         zum Beobachten bringt er auch kulinarische
      wichtiges Auswahlkriterium darstellt. Wer nur        Leckerbissen hervor. Frische Gänseblümchen
      wenig Platz zur Verfügung hat, kann auch kleinere    können zum Beispiel für Salate oder als schmack-
      Wildblumeninseln anlegen.                            hafte Dekoration auf dem Brot verwendet werden.

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Feuchtbiotop/Gartenteich
     Wasser ist Leben

               Info kompakt | Feuchtbiotop/Gartenteich
               Welche Nützlinge leben hier?
               Frösche, Kröten, Molche, Wildbienen,
               Hummeln, Schmetterlinge, Schweb-
               fliegen
               Checkliste Feuchtbiotop/Gartenteich
               3 Halbschattiger Standort                  Schneckenjägerin und benötigt das Feuchtbiotop
               3 Mindestgröße 10 m ,     2
                                                           zur Entwicklung.
                 Mindesttiefe 1 m
                                                           Fische gehören dagegen nicht in den Teich. Die
               3 Geringe Böschungsneigung                 Ausscheidungen der Fische und das Fischfutter
               3 Ca. 5 Pflanzen pro m Wasserfläche
                                              2

                                                           fördern das Algenproblem. Außerdem fressen sie
                                                           auch die Kleinlebewesen des Teiches und stören
                                                           dadurch empfindlich das biologische Gleichgewicht.
      „Wasser ist Leben!“, darum sollte es in keinem
      Garten fehlen. Es ist Anziehungspunkt für Tiere,
      Pflanzen und nicht zuletzt für uns Menschen.
                                                           Ökologisch wertvolle Pflanzen im Teich:
                                                           Sumpfzone                     Ökologischer Nutzen
      Eine richtige Anlage sichert den Erfolg              Kalmus, Igelkolben und andere Libellen lassen sich gerne auf Blatt und
      Die Kombination aus Wasserpflanzen und einer         Röhrichtpflanzen              Stängel nieder
      Vielzahl an Kleinstlebewesen erhält das biologi-     Froschlöffel                  Wird gerne von Honigbienen, Wildbienen
      sche Gleichgewicht. Das ermöglicht dem Teich,                                      und am Wasser lebenden Käfern besucht
      sich selbst zu reinigen.                             Sumpfdotterblume              Für Schwebfliegen und Honigbienen wichtig
                                                           Fieberklee                    Blüten dienen der Hummel als Verpflegung
      Bei der Standortwahl muss darauf geachtet            Tannenwedel                   Molche, Frösche und Libellen befestigen
      werden, dass das Feuchtbiotop nicht rund um die                                    daran ihre Eigelege; Kaulquappen und junge
      Uhr der prallen Sonne ausgesetzt ist – ein Baum                                    Molche finden darunter Schutz
      oder größerer Strauch im Südwesten des Teiches       Sumpfschwertlilien            Hummeln, Schwebfliegen und sogar Pelz-
      schafft kühlenden Schatten zur Mittagszeit.                                        bienen laben sich an ihr
                                                           Sumpfvergissmeinnicht         Nahrung für Kleinstinsekten
      Die Böschungen sollten sanft abfallen, damit Tiere
                                                           Pfeilkraut                    Offene Blüten ziehen Käfer an
      wie Molche oder Kröten, aber auch z. B. ein ver-
      sehentlich hineingefallener Igel, den Wechsel vom    Tiefwasserzone und            Ökologischer Nutzen
      Feucht- ins Trockenbiotop problemlos schaffen.       Schwimmblattpflanzen
                                                           Seerose                       Nährt Hummeln, Wildbienen und Schilfkäfer
      Rasche Besiedelung                                   Teichrose                     Die stark duftenden Blüten locken Fliegen,
                                                                                         Blüten- und Schilfkäfer, aber auch Wild-
      Viele Tiere wie Libellen, Kröten, Molche, Gelb-                                    und Honigbienen an
      randkäfer oder Furchenschwimmer finden hier          Wasserhahnenfuß               Hierher kommen Wildbienen, Fliegen
      rasch ein neues Zuhause. Vögel baden gerne im                                      und verschiedene Käfer
      Teich und starten von dort aus ihre Beutezüge        Seekanne                      Wird von Hummeln, Honigbienen und
      auf Schädlinge. Die Kröte ist eine nachtaktive                                     Wildbienen besucht

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Trockensteinmauer                                   Steinhaufen
     Ein guter Platz zum Leben                           Wichtiges Ruhe- und Jagdgebiet

               Info kompakt | Trockensteinmauer                     Info kompakt | Steinhaufen
               Welche Nützlinge leben hier?                         Welche Nützlinge leben hier?
               Eidechsen, Schlangen, Spinnen,                       Eidechsen, Schlangen, Blindschlei-
               Käfer, Ohrwürmer, Vögel                              chen, Amphibien, Käfer, Spinnen
               Checkliste Trockensteinmauer                         Checkliste Steinhaufen
               3 Trockene Bauweise ohne                             3 Unterschiedlich große Steine
                 Mörtel                                                verwenden
               3 Typische Bepflanzung                               3   An ruhiger Stelle anlegen

      Im Herzen Niederösterreichs, der Wachau, finden     Steinhaufen in der Kulturlandschaft sind oft so-
      sich die wohl schönsten malerischen Steinmauern.    genannte Lesesteinhaufen der Bauern am Feld.
      Beim Bau im eigenen Garten bietet sich Natur-       Durch das Zusammenwerfen der Steine entstehen
      stein aus der näheren Umgebung an.                  mehr oder weniger große Hohlräume und Nischen,
                                                          die vielen Tieren Schutz und Unterschlupf bieten.
      Steinmauern sind wertvolle Lebensräume              So entsteht eine wunderbare, einzigartige Biotop-
                                                          form, die von einer wärmeliebenden Fauna und
      Natursteinmauern werden ohne Mörtel verlegt
                                                          Flora besiedelt wird und einen ähnlichen Lebens-
      und sind deswegen für die heimische Tierwelt
                                                          raum darstellt wie die Trockensteinmauer.
      besonders interessant. In den Ritzen und Fugen
      finden Insekten ihr Quartier. Reptilien wie
      Eidechsen und Schlangen verstecken sich hier;
                                                          Beitrag zur biologischen Schädlings-
      sie genießen auch den Sonnenplatz auf den           bekämpfung
      warmen Steinen. Nischenbrüter nützen die
                                                          Im sonnigen Bereich bietet ein Steinhaufen
      Hohlräume als Brutplatz.
                                                          Spinnentieren, Hummeln, Wildbienen, aber auch
      Kein Mauerblümchen                                  vielen Käfern und deren Larven ein wunderba-
                                                          res Rückzugsgebiet. Zauneidechsen, Schlangen,
      Die Vegetation auf einer Steinmauer zieht Insek-    Blindschleichen und Amphibien laben sich hier,
      ten wie z. B. Wildbienen und Hummeln an, die        genießen die Wärme der Steine und finden neben-
      unsere Kulturpflanzen bestäuben.                    bei Deckung vor Feinden. Im halbschattigen bis
                                                          schattigen Bereich ist ein Steinhaufen ein wert-
      Der Charme einer Steinmauer kommt am besten
                                                          voller Lebensraum für Amphibien.
      zur Geltung, wenn sie nur spärlich mit Pflanzen
      bewachsen ist. Niedrig wachsende Pflanzen um-       Er ist ein Ruhe- und Jagdgebiet für viele Insekten
      spielen die Fugen und Ritzen und lassen das Ge-     und Kriechtiere. Von hier aus starten die Nütz-
      sicht der Mauer voll zur Geltung kommen.            linge ihre hungrigen Streifzüge durch den Garten.
                                                          So sind z. B. Blindschleichen und Kröten wirkungs-
      Zahlreiche Insekten umschwirren hier Steinkraut,
                                                          volle Gegenspieler der Schnecken. In unseren
      Hornkraut, Fetthenne, Steinbrech, Hauswurz,
                                                          Breiten haben Schlangen leider ein sehr negatives
      Echten Thymian oder Salbei.
                                                          Image, dabei sind gerade sie effektive Mausjäger
                                                          und meiden Menschen!

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Wildes Eck                                             Totholzhaufen
     Unberührt und ungestört                                Krabbelstube und Tummelplatz

                Info kompakt | Wildes Eck                              Info kompakt | Totholzhaufen
                Welche Nützlinge leben hier?                           Welche Nützlinge leben hier?
                Schmetterlingsraupen, Rückzugsraum                     Spinnen, Käfer, Asseln, Ohrwürmer,
                für alle Nützlinge!                                    Schlupfwespen, Laufkäfer und
                Checkliste Wildes Eck                                  Wildbienen, Erdkröten, Schlangen,
                                                                       Eidechsen
                3 Hier darf sich die Natur frei
                    entwickeln
                                                                       Checkliste Totholzhaufen
                3   Ungestörter, ruhiger Platz
                                                                       3 Äste und vor allem dickere
                                                                           Holzstämme aufschlichten
      Ein Wildes Eck ist ein unberührter Lebensraum                    3   Ruhiger, halbschattiger Standort
      in einer ungestörten Ecke des Gartens. In diesem
      darf der Unterwuchs etwas dichter sein und hier
                                                             Ein Haufen aufgeschichteter Äste und dickerer
      bleiben auch Totholz oder ein morscher Baum-
                                                             Holzstämme, die in Ruhe vor sich hin modern
      stamm und einige Steine liegen. Diese ruhigen
                                                             dürfen, ist ein der Natur nachempfundener Le-
      Oasen werden gerne von Nützlingen angenommen.
                                                             bensraum. Beim Rückschnitt von Sträuchern und
      Brennnessel – die Lieblingspflanze der                 Bäumen fällt genug brauchbares Schnittgut an.

      Schmetterlinge                                         Krabbelstube
      Langfristig werden sich hier verschiedene Wild-        Die unterschiedlichsten Organismen treffen sich
      kräuter ansiedeln. Besonders wertvoll ist die          an diesem Ort zum Stelldichein. Ob als Winter-
      Brennnessel, die eine beliebte Futterpflanze für       quartier, Versteck, Nistplatz oder Brutstätte: Es
      Schmetterlingsraupen ist. Tagpfauenauge, Kleiner       herrscht emsiges Treiben innerhalb dieses kom-
      Fuchs, Admiral und Landkärtchen ernähren sich          plexen Haufens. Hier trifft sich das wichtigste
      als Raupe ausschließlich von den Blättern der          Kleingetier unter den Nützlingen.
      Brennnessel.
                                                             Auch selten gewordene Tiere finden sich hier
      Damit sich der Erfolg bei der Schmetterlingszucht      ein. So ernähren sich beispielsweise die Larven
      einstellt, ist darauf zu achten, dass die Brennnes-    des Hirschkäfers während ihrer Entwicklung
      seln an verschiedenen Standorten vorkommen:            von morschem Holz. Größere Individuen wie z. B.
      An vollsonnigen Plätzen frisst etwa der Distel-        Reptilien nutzen gerne diesen Tummelplatz und
      falter an den Nesselblättern, dagegen schmecken        helfen eifrig mit, den Schädlingen auf die Finger
      dem Tagpfauenauge die Brennnesseln am besten           zu schauen.
      an nur zeitweise sonnigen und eher feuchten
      Standorten.                                            Der geeignete Schauplatz
      Als Umrahmung für das Wilde Eck eignen sich            Eine geschützte, halbschattige Gartenecke wird
      Wildsträucher wie Holunder, die besonders viele        durch einen Totholzhaufen zu neuem Leben er-
      Nützlinge anlocken.                                    weckt. Wird ein sonniges Plätzchen gewählt, dann
                                                             finden sich vermehrt die Vertreter der wechsel-
                                                             warmen Tiere wie Amphibien und Reptilien ein.

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Laub- & Reisighaufen                                   Lebendiger Boden
     Das Nützlings-Mehrfamilienhaus                         Schützende Mulchschicht & Kompost

                Info kompakt | Laub- & Reisighaufen                    Info kompakt | Lebendiger Boden
                Welche Nützlinge leben hier?                           Welche Nützlinge leben hier?
                Marienkäfer, Spinnen, Käfer, Asseln,                   Regenwürmer, Asseln, Tausendfüßler,
                Ohrwürmer, Schlupfwespen, Erdkröte,                    Bakterien, Pilze
                Schlangen, Igel, Spitzmäuse, Vögel                     Checkliste Lebendiger Boden
                Checkliste Laub- & Reisighaufen                        3 Schonende Bodenbearbeitung,
                3 Laub und Reisig, auch Äste und                         nicht umstechen
                    Baumrinde aufschlichten                            3 Nur organisch düngen, am besten
                3 Stachelige Zweige schützen vor                           mit Kompost
                    Fressfeinden                                       3 Mulchen
      Aufgeschichtete Haufen aus Laub und Reisig sind        Oberirdisch schwirrt und zwitschert in natur-
      Anziehungspunkt für viele Tiere und ein wichtiges      nahen Gärten eine riesige Anzahl an Nützlingen.
      Element im Nützlingsparadies Naturgarten. An           Aber auch unter unseren Füßen, von uns fast
      geeigneter ruhiger, halbschattiger Stelle im Garten    unbemerkt und mit freiem Auge oft nicht sichtbar,
      angelegt, werden solche Haufen als Schlupfwinkel,      sind unzählige kleine und kleinste Helfer außer-
      Überwinterungsquartier, Brutzone, Versteckplatz        ordentlich fleißig und ununterbrochen aktiv.
      oder Nahrungsquelle genutzt.
                                                             Nützlinge im Kompost
      Das Nützlings-Mehrfamilienhaus                         Regenwürmer, Asseln, Tausendfüßler, Bakterien,
      Marienkäfer bevorzugen dichte Reisighaufen mit         Pilze und viele mehr kümmern sich unermüdlich
      einem Kern aus alter Baumrinde. Igel wiederum          um die Zerkleinerung und Umsetzung des pflanz-
      haben stabile Haufen aus trockenem aufgeschich-        lichen Abfalles in Kompost. Aus Bioabfall wird so
      tetem Laub am liebsten, vor allem, wenn diese          bester organischer Dünger.
      regen- und schneegeschützt angelegt sind.
      Vögel, wie etwa das Rotkehlchen, lieben etwas
                                                             Nahrung für das Bodenleben
      dickere, relativ hoch aufgeschichtete Äste, bedeckt    Damit Nützlinge im Boden langfristig aktiv
      mit dichtem Reisig besonders. Äste mit Dornen          bleiben, ist es wichtig, sie gut zu versorgen. Am
      oder Stacheln bieten einen zusätzlichen Schutz und     besten eignen sich dafür organische Dünger, wie
      laden viele Vögel zum Schlafen und Brüten ein.         Kompost oder Komposttee, Gründüngung, Mulch-
                                                             materialien, Pflanzenextrakte und Gesteinsmehl.
      Reisighaufen, die mit Kletterpflanzen wie Clematis
                                                             Optimalen Schutz bietet eine durchgehende Pflan-
      oder Geißblatt bewachsen sind, wirken besonders
                                                             zendecke. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt,
      zierend. Mit Wildrosen, Brombeeren und anderen
                                                             Laub oder Holzhäcksel bietet auf offenen Böden
      stacheligen Gewächsen überwucherte Haufen
                                                             Schutz und Nahrung und ermöglicht eine Besiede-
      dienen den darin lebenden Tieren als natürlicher,
                                                             lung bis in die obersten Bodenschichten.
      lebendiger Stacheldrahtzaun gegen Fressfeinde
      wie zum Beispiel Hauskatzen.                           Verschiedene Bodentiefen haben unterschiedliche
                                                             Bewohner. Wer aufs Umstechen verzichtet, bringt
                                                             diese Bodenschichten nicht unnötig durcheinander.

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Für kleine Gärten                                       Biotopvernetzung
     Kletterpflanzen & Dachbegrünung                         Ein Naturgarten ist nicht genug

      „Klein, aber fein“, so lautet die Devise. In kleinen    Neben der Schaffung einzelner Lebensräume für
      Gärten ist kaum Platz für große Bäume und               Nützlinge ist die Verbindung dieser in Form einer
      Sträucher. Hier besteht die Möglichkeit, mit            Biotopvernetzung von großer Bedeutung.
      Kletter- oder Kübelpflanzen die notwendige
                                                              Das Beispiel der Erdkröte zeigt, dass manche
      Vielfalt in die Gärten zu bringen.
                                                              Nützlinge mehrere Biotope zum Überleben benö-
      Extensive Dachbegrünung trägt dazu bei, einen           tigen: Im Frühling wandert sie zum Ablaichen in
      herrlichen Blickfang und ein wichtiges Rückzugs-        ein Feuchtbiotop. Nach dem Spannen der Laich-
      gebiet für viele Tiere zu schaffen. Kletterpflanzen     schnüre geht sie an Land und versteckt sich tags-
      und Dachbegrünungen verbessern vor allem in             über in geschützten Bereichen wie Totholzhaufen
      den urbanen Bereichen das Kleinklima.                   oder Steinmauern. Nachts geht sie in offeneren
                                                              Gebieten auf die Jagd.
      Als kleine Bäume eignen sich hervorragend
      niedrige Obstbäume (als Halb- oder Viertelstamm
      gezogen), die dem Menschen und den Nützlingen           Igel brauchen mehr als einen Garten
      gleichermaßen Nahrung bieten. Viele Obstsorten          Grundstücksgrenzen können unüberwindbare
      (wie Apfel, Birne oder Marille) können fabelhaft        Barrieren für Igel, Kröten & Co. darstellen, wenn
      auf Spalier gezogen werden.                             sie von Mauern oder durchgehenden Zaunfunda-
                                                              menten umgeben sind. Auch Maschendrahtzäune,
      Wertvolle Kletterpflanzen für Nützlinge                 die bis zum Boden reichen, können zur Todesfalle
      In kleinen Gärten wird die vertikale Pflanzen-          für Igel & Co. werden. Wildstrauchhecken bilden
      fläche als erweiterter Lebensraum für Nützlinge         jedoch nur für Menschen eine Grenze. Für die
      gewonnen. Zum Beispiel schätzen Vögel die Klet-         Tierwelt stellen sie wertvolle Verbindungs- und
      terpflanzen als Brutplatz und Nahrungsquelle,           Biotopelemente dar.
      blühende Arten sind ergiebige Bienenfutter-             Bei selbst gebastelten Nützlingsunterkünften muss
      pflanzen.                                               unbedingt das „Gesamtpaket“ stimmen: Auch die
      Geeignet sind etwa Akebie, Pfeifenwinde, Wald-          beste Luxusausführung von Nützlingsunterkünf-
      rebe, Efeu, Geißblatt, Jungfernrebe (Wilder Wein),      ten wird nicht besiedelt, wenn der Garten nicht
      Blauregen oder ungefüllt blühende Kletterrosen.         vielfältige naturnahe Strukturen mit ausreichend
      „Essbare“ Kletterpflanzen wie Wein, Kiwi, Brom-         Nahrung aufweist oder für Tiere nicht frei zu-
      beeren, aber auch Gemüse wie Stangenbohnen              gänglich ist.
      oder Gurken, verlagern den Nutzgarten in die
      Höhe.                                                   Das Netz naturnaher Gärten
                                                              Je mehr Naturgärten miteinander vernetzt sind,
                                                              desto besser funktioniert das Gleichgewicht der
                                                              Natur und Nützlinge finden sich automatisch ein.

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Nützlinge                                              Schädlinge regulieren:
                                                            Blattläuse
     Fleißige Helfer im Garten

      Ohne nützliche Tiere wäre ein erfolgreiches
      Gärtnern nicht möglich. Sie sorgen dafür, dass
      Schädlinge nicht überhandnehmen und somit für
      eine reiche Ernte und einen gesunden Boden.

     Das leisten Nützlinge:
                                                             Schädlinge wie Blattläuse, Nacktschnecken oder
                                                             Schadraupen zu reduzieren, ist die wichtigste
                                                             Leistung, die Nützlinge im Garten vollbringen.
                                                             Stellt sich durch geeignete Nützlingsförderung
                                                             ein biologisches Gleichgewicht ein, sind andere
                                                             Pflanzenschutzmaßnahmen meist nur noch in
      Schädlinge regulieren                                  geringem Umfang oder gar nicht mehr notwendig.
      Nützlinge sind natürliche Gegenspieler der Schäd-
      linge und halten diese im Zaum. Sie sorgen für ein     Ein wenig Geduld bitte
      biologisches Gleichgewicht im Garten und damit
                                                             Blattläuse vermehren sich rasant: Ein einziges
      für gesunde Pflanzen ganz ohne Spritzmittel.
                                                             Weibchen kann innerhalb weniger Wochen
      (Infos ab Seite 25)
                                                             Tausende Nachkommen erzeugen. Bevor man
      Blüten bestäuben                                       zu Spritzmitteln – auch zu biologischen – greift,
      Die zweite wichtige Leistung der Nützlinge ist die     ist es ratsam abzuwarten. In einem naturnahen
      Bestäubung unserer Obst-, Gemüse- und Zier-            Garten dauert es in der Regel nicht lange, bis
      pflanzen. Eine üppige Ernte im Garten ist nur          Nützlinge vorhanden sind. Bekämpft man die
      mithilfe der Bestäuber möglich. (Infos ab Seite 47)    Blattläuse sofort durch Spritzen, werden auch die
                                                             Nützlinge getötet. Einzelne überlebende oder wie-
      Bioabfall zersetzen                                    der eingewanderte Blattläuse können sich dann
      Ohne tierische Helfer würden wir im Bioabfall er-      ungehindert vermehren.
      sticken. Die Nützlinge im Boden und im Kompost
                                                             Daher gilt: Wer Nützlinge fördern will, verzichtet
      sorgen dafür, dass aus biologischen Abfällen neue
                                                             auf giftige Pflanzenschutzmittel und lässt einen
      nahrhafte Erde entsteht. (Infos ab Seite 56)
                                                             gewissen Befall an Schädlingen zu!
      Natur erleben
      In einem Naturgarten sind wir nie allein. Die          Nützlinge arbeiten nachhaltig
      Tierwelt erlaubt uns hautnahe Einblicke und            Auf dem Speiseplan vieler Tiere stehen die Blatt-
      ermöglicht uns, die Natur in ihrer ganzen Faszi-       läuse ganz oben. Eine nachhaltige Blattlausbe-
      nation kennenzulernen. Sie liefert uns spannende       kämpfung funktioniert im Garten am besten
      Naturerlebnisse während des gesamten Jahres.           mithilfe dieser Nützlinge. Auf den folgenden
      (Infos auf Seite 58)                                   Seiten finden Sie die wichtigsten Gegenspieler
                                                             der Blattläuse im Porträt.

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Marienkäfer
     Glücksbringer im Dauereinsatz

               Info kompakt | Marienkäfer
               Wie wird der Marienkäfer gefördert?
               3 Den Garten nicht penibel aufräumen
               3 Marienkäferlarven (Bild links) nicht
                   mit Schädlingen verwechseln
               Wo wohnt der Marienkäfer?
               3 Unter Laub
               3 In Steinhaufen                            Marienkäfer verstecken sich gerne unter Laub.
               3 Unter Pflanzen- oder Grasbüscheln         Das Laub unter einer Hecke oder ein großer
                                                           Laubhaufen sind einfache und gerne angenom-
      Marienkäfer sind das lebendige Glückssymbol im       mene Nützlingsquartiere. Aber auch Steinhaufen
      Garten. Die Käfer tragen meist die Grundfarbe        und dichte Pflanzenhorste werden zur Überwin-
      Rot oder Gelb mit einer unterschiedlichen Anzahl     terung genutzt.
      von schwarzen Punkten.
                                                           Marienkäferhaus
      Glücksbringer im Einsatz
                                                           Wird das Marienkäferhaus locker mit trockenem Laub befüllt, dann
      Die meisten Marienkäferarten und deren Larven        fühlt sich der Marienkäfer wie zu Hause. Aufgestellt wird es auf
      leben räuberisch und werden daher schon seit         den Boden an einem sonnigen oder halbschattigen Platz in Süd-Ost-
      Langem bei der Schädlingsbekämpfung im               Richtung (möglichst in der Nähe der zu schützenden Pflanzen).
      Gartenbau mit Erfolg eingesetzt.
      Die Eier werden in der Nähe von Blattlauskolonien
      abgelegt, damit die Larven nach dem Schlüpfen
      einen reich gedeckten Tisch vorfinden. Nach der                                                                12
      Verpuppung kommt eine neue Marienkäfergene-                               Haken
      ration zum Einsatz. Im Laufe seiner Entwicklung                                             18
      vertilgt jeder Marienkäfer mehrere Hundert Blatt-
      oder Blutläuse, Spinnmilben und andere Schäd-                                                                        12
      linge! Manche Marienkäferarten haben sich auf       24                                                                    4
      das Fressen von Mehltaupilzen spezialisiert.

      Nahrung und Unterschlupf
      Zur Entwicklung einer ausreichenden Population
                                                                                                                                20
      ist ein entsprechendes Nahrungsangebot notwen-
      dig. Speziell die ersten Blattläuse im Frühjahr                    Scharnier
      dienen als wichtige Futterquelle für den Marien-
      käfer. Es ist also wichtig, einen gewissen Blatt-
      lausbefall zu tolerieren.
                                                                                                   10                     23

26                                                                                                                                   27
Ohrwurm
     Verkannter Helfer im Garten

               Info kompakt | Ohrwurm
               Wie wird der Ohrwurm gefördert?
               3 Tagesplätze nicht stören
               3 Ohrwürmer in den Ohrwurmtöpfen
                   gezielt in die Bäume hängen
               Wo wohnt der Ohrwurm?
               3 In Laub- oder Reisighaufen
               3 Unter Steinen
               3 In Ritzen von Mauern
      Der Ohrwurm ist einer der verkannten Nützlinge
      im Garten. Namen wie Ohrkriecher und Ohr-
      zwicker zeugen vom schlechten Ruf dieses viel-
      seitigen Gartenhelfers. Seine Fähigkeit, sich in
      die engsten Ritzen zu schmiegen oder seine Zange
      am Hinterleib auch zur Verteidigung einzusetzen,
      trug vielleicht zu derartigen Namensgebungen bei.
      Die erwachsenen Tiere kümmern sich intensiv          Mittagszeit so in die Baumkrone gehängt, dass
      um ihre Eigelege und betreuen ihre Jungtiere         die untere Öffnung einen Ast oder den Stamm
      vorbildlich.                                         berührt.

      Allesfresser sind willkommen                         Von dort aus gehen die Ohrwürmer auf ihre
                                                           nächtlichen Streifzüge. Tagsüber ziehen sie
      Die vorwiegend nachtaktiven Ohrwürmer bevor-         sich in ihre dunkle Topfhöhle zurück.
      zugen tierische Nahrung wie Blatt- und Blutläuse,
      Spinnmilben sowie andere kleine Insekten. Bei
      Nahrungsmangel stehen auch Knospen, Früchte
      und andere pflanzliche Kost auf dem Speiseplan.

      Ohrwürmer gezielt fördern
      Lockere Streuschichten aus Laub und Reisighau-
      fen sowie verschiedenste Unterschlupfmöglichkei-
      ten fördern diesen Helfer.
      Ganz gezielt zur Blattlausjagd können Ohrwurm-
      töpfe eingesetzt werden. Ein Tontopf wird mit
      Holzwolle gefüllt und mit einer Aufhängevorrich-
                                                           Ein Tontopf, etwas Holzwolle, Bast oder Schnur und ein Stück
      tung versehen. Der fertige Topf wird einige Tage     Ast – fertig ist das komfortable Hotel für den Blattlausjäger.
      auf den Boden oder in die Hecke gestellt, damit er
      besiedelt wird. Der besiedelte Topf wird um die

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Florfliege
     Die Larven haben großen Appetit

                Info kompakt | Florfliege
                Wie wird die Florfliege gefördert?
                3 Reiches Blütenangebot für die
                  erwachsenen Tiere
                3 Richtige Überwinterungsplätze
                    zur Verfügung stellen
                Wo wohnt die Florfliege?
                Überwinterung in:                            Versteck und kühles Quartier gesucht
                3 Scheune, Dachboden, Garage,
                                                             Blütenflor rund um das Gartenjahr lockt die
                  Gartenhaus, Florfliegenkästen
                                                             Florfliege in den Garten. Beliebt sind Dolden-
                                                             blütler (wie Wilde Möhre, Dill, Liebstöckl oder
      Die großen, goldglänzenden Augen haben der
                                                             Wiesenkerbel) oder Korbblütler (wie Ringelblume,
      Florfliege auch den Namen Goldauge eingebracht.
                                                             Margerite oder Gänseblümchen). Kühle Räume im
      Auffallend sind die grünen, filigranen und netzar-
                                                             Gartenhaus oder in der Garage bieten gute Über-
      tigen Flügel. In der kalten Winterzeit legt sich die
                                                             winterungsmöglichkeiten. Wird hier im Frühjahr
      sonst grüne Florfliege ein braunes Winterkleid zu.
                                                             und Herbst ein Fenster einen Spalt offen gelassen,
      Einige Arten ernähren sich als erwachsenes Tier        dann kommen bald die Überwinterungsgäste.
      von Schädlingen, andere wiederum bevorzugen in         Verirren sich diese in warme Wohnräume, dann
      diesem Stadium pflanzliche Kost. Die Larven sind       sollten sie an kühlere Plätze übersiedelt werden.
      allgemein räuberisch unterwegs.
                                                                                          30
                                        Gefräßige Helfer
                                        im Garten                                                                          30
                                      Die erwachsene
                                      Gemeine Florfliege
                                      ernährt sich vor-               26                                25
                                      wiegend von Blüten-
      Oben: Florfliegenei am Stiel    staub, Pollen und
      Unten: Florfliegenlarve         Honigtau. Die Eier                                  25
                                      werden aus Grün-
                                      den der Sicherheit
                                      an langen Stielen
                                      befestigt. Ihre Lar-
                                      ven ähneln kleinen                             25
                                      gefräßigen „Kroko-                                                          12 Leisten, 25 x4x 1 cm
                                      dilen“, die mit Vor-
      liebe Blattläuse, Blutläuse, Spinnmilben und ande-     Florfliegenkasten nach Südosten orientiert, in ca. 1,5 bis
      re Schädlinge verzehren. Eine Larve verspeist im       1,8 m Höhe anbringen. Befüllt wird er am besten mit Stroh.
                                                             Den Kasten rot anmalen, denn Florfliegen fliegen auf Rot!
      Laufe ihrer Entwicklung bis zu 500 Blattläuse!

30                                                                                                                                          31
Schwebfliege                                          Schädlinge regulieren:
     Der Kolibri unter den Zweiflüglern                    Schnecken

               Info kompakt | Schwebfliege
               Wie wird die Schwebfliege gefördert?
               3 Blumen – vor allem Dolden- und
                   Korbblütler für die erwachsenen
                   Tiere
               Wo wohnt die Schwebfliege?
               3 In strukturreichen, blütenreichen
                   Gärten                                   Schnirkel- und Weinbergschnecken verursachen
                                                            nur geringe Schäden im Garten, sie sind als Zer-
      Die Schwebfliege ist leicht erkennbar durch das       kleinerer von abgestorbener organischer Substanz
      „Stehen“ im Schwirrflug über den Blüten. Um sich      sogar nützlich. Im Gegensatz dazu ist die Spani-
      vor Fressfeinden zu schützen ist das Aussehen         sche Wegschnecke in vielen Gärten zur gefürchte-
      den wehrhaften Wespen und Bienen angepasst.           ten Plage geworden.

      Schwebend im Einsatz                                  Massenvermehrung in wenigen Jahrzehnten
      Blattlausfressende Arten der Schwebfliegen legen      Die Spanische Wegschnecke wurde durch Pflan-
      ihre Eier in der Nähe der Blattlauskolonien ab.       zenimporte aus Südeuropa in den 1970er-Jahren
                         Die Larven (Bild links) sind       nach Mitteleuropa eingeschleppt. Wegen der
                         beinlos und grün bis gelblich      klimatisch günstigeren, feuchteren Bedingungen
                         gefärbt. Im Laufe der Entwick-     konnten sich die Einwanderer hier stark vermeh-
                         lung frisst eine Larve bis zu      ren. Durch die Verwendung von herkömmlichem,
                         700 Blattläuse.                    stark giftigem Schneckenkorn werden auch andere
                                                            Tiere im Garten, Haustiere und sogar Kleinkinder
                       Die Überwinterung kann als
                                                            gefährdet. Das Aufstellen von Schneckenzäunen
                       Larve, Puppe und erwachsenes
                                                            und händisches Absammeln haben sich als Maß-
                       Tier erfolgen, wobei manche
                                                            nahmen bewährt. Als letzte Möglichkeit können
                       Arten den Winter im Süden
                                                            Präparate mit Eisen-III-Phosphat eingesetzt wer-
                       verbringen und bis nach Nord-
                                                            den, die im Bio-Landbau zugelassen sind.
                       afrika ziehen. Strukturreiche
      Gärten mit Hecken oder Gehölzgruppen schaffen
      Verstecke und Überwinterungsmöglichkeiten.
                                                            Auch Schnecken haben Feinde
                                                            Vor allem Jungschnecken und Eigelege der Spani-
      Blüten locken Schwebfliegen an                        schen Wegschnecke sind ein gefundenes Fressen
                                                            für eine Reihe von Tieren im Garten. Neben Indi-
      Die erwachsene Schwebfliege ernährt sich von Blü-
                                                            schen Laufenten fressen z. B. auch Hühner gerne
      tennektar, Pollen und Honigtau – gerne besucht sie
                                                            Jungschnecken und Eigelege.
      Doldenblütler (wie Kerbel, Dill, Wilde Möhre) und
      Korbblütler (wie Ringelblume, Margerite, Flocken-     Die wichtigsten Schneckenvertilger finden Sie
      blume, Aster, Sonnenhut). Ein frühes Blütenange-      auf den nächsten Seiten im Porträt. Weitere sind
      bot von Hasel und Weide versorgt die überwin-         beispielsweise Maulwurf, Amsel und räuberische
      ternde Schwebfliege mit den notwendigen Pollen.       Insekten wie Hundertfüßler.

32                                                                                                             33
Igel
     „Natur im Garten“-Maskottchen

               Info kompakt | Igel
               Wie wird der Igel gefördert?
               3 Kein giftiges Schneckenkorn
                   verwenden
               3   Ungehindertes Wandern von
                   Garten zu Garten ermöglichen
               3   Strukturreiche Gärten mit
                   vielen Versteckmöglichkeiten
                   und großem Nahrungsangebot
               Wo wohnt der Igel?
               3 Unter Laub- und Reisighaufen             mit dickeren Ästen vor Verwehungen gesichert
                                                          ist, oder einfach eine umgedrehte Obstkiste, die
      Der Igel ist ein gern gesehener Gast im Garten.     mit etwas Reisig und Laub bedeckt ist. Wichtig
      Als standorttreuer Geselle wandert dieser Einzel-   ist, diese Plätze bis in den April hinein in Ruhe
      gänger nachts von Garten zu Garten. Um sich mit     zu lassen, um den Igel nicht zu früh aus seinem
      ausreichend Nahrung zu versorgen, braucht er ein    Winterschlaf zu wecken.
      großes Revier. Der freie Zugang zu den Gärten
      (z. B. keine durchgehenden Mauersockel) ist für
      das Überleben dieses stacheligen Säugetieres von                                                                   40
                                                                                40
      großer Bedeutung.

      Nachwuchs ist willkommen
      Für die Aufzucht der Jungen sind geschützte und
      ungestörte Bereiche im Garten erforderlich. Igel
      kommen blind zur Welt und werden von der Mut-
      ter versorgt. Nach ca. zwei Monaten verlassen sie                                                                             35
      das gut gepolsterte Nest, um selbstständig nach      25
      Nahrung zu suchen. Auf dem Speiseplan stehen
      Raupen, verschiedenste Insekten, Schnecken und
      Würmer, je nach Angebot auch Früchte und
                                                                                                10
      Beeren.
                                                                                                           10
      Geschützter Winterschlaf
                                                                          30                                    30
      Igel gehen je nach Witterung ab Mitte Oktober in
      den Winterschlaf. Ab diesem Zeitpunkt sollten die
      Igelbehausungen bereitstehen. In einem Natur-
      garten finden Igel meist ganz von selbst den ge-    Das Igelhaus wird an einer ruhigen Stelle, eventuell unter einer Hecke,
      eigneten Winterplatz: Reisig- oder Altholzhaufen,   aufgestellt. Es wird mit trockenem Laub und Stroh gut ausgepolstert.
      die einen Hohlraum bilden, ein Laubhaufen, der

34                                                                                                                                       35
Laufkäfer                                             Erdkröte
     Ein schillernder Gartenhelfer                         Goldene Augen, warzige Haut

               Info kompakt | Laufkäfer                               Info kompakt | Erdkröte
               Wie wird der Laufkäfer gefördert?                      Wie wird die Erdkröte gefördert?
               3 Strukturreiche Gärten mit                            3 Ungestörtes Wandern von Garten
                    schattigen Versteckmöglichkeiten                      zu Garten ermöglichen
               Wo wohnt der Laufkäfer?                                3   Strukturreiche Gärten mit Unter-
               3 Unter Laub und Reisig                                    schlupfmöglichkeiten
               3 In Steinritzen                                       Wo wohnt die Erdkröte?
               3 Unter Steinhaufen                                    3 Unter Laub-, Reisig- und Stein-
               Bild: Laufkäferlarve
                                                                          haufen
                                                                      3 Zur Eiablage im Laichgewässer
      Die Laufkäfer zählen zu den größten heimischen
                                                                      3 In naturnahen Gärten
      Käferarten. Das Farbspektrum reicht von intensiv
                                                            Die zu unrecht verpönten Kröten sind wichtige
      schwarz-bläulich bis hin zu metallischem Gold,
                                                            Nützlinge und bereichern jeden Naturgarten.
      die Flügeldecken scheinen wie ziseliert oder mit
      einfachen Musterungen ausgestattet. Genauso
      unterschiedlich sind auch die Ansprüche an die
                                                            Profi im Pflanzenschutz
      Lebensräume. Ein Großteil dieser Artgenossen          Früher schätzte man noch die Dienste von Kröten
      lebt räuberisch und macht auch vor Schnecken          in den Glashäusern von Gärtnereien. So manche
      nicht halt.                                           Raupe, Larve und sogar Schnecke und deren
                                                            Gelege wurde von diesem Profi vertilgt. Kröten
                                      Helfer mit Appetit    kommen zum Ablaichen immer wieder zu ihrem
                                                            Geburtsort zurück, was zu den sogenannten
                                Viele Laufkäfer freuen
                                                            Krötenwanderungen führt.
                                sich über ein Nahrungs-
                                angebot, das von Blatt-
                                läusen, Kartoffelkäfern
                                                            Schutz nötig
                                und Raupen bis hin zu       Ein Teich im Hausgarten verbessert deutlich die
                                Nacktschnecken reicht.      Lebensbedingungen. Haben sich Kröten einmal
                                Das Fressvolumen kann       eingefunden, dann sind sie sehr treue, immer
      bis zum dreifachen des Körpergewichtes betragen.      wiederkehrende Bewohner unserer Gärten. Über
      Nach der Eiablage entwickeln sich die Larven.         ein flaches Ufer finden die Kröten einen sicheren
      Sie sind sofort räuberisch unterwegs und somit        Zugang zu ihrem angestammten Laichgewässer.
      wichtige Schädlingsbekämpfer.                         Die Kröte heftet ihre Laichschnüre unter Wasser
                                                            an Pflanzen, daher ist eine artenreiche Wasserbe-
      Feuchte Verstecke verlocken                           pflanzung von besonderer Bedeutung.
      Viele Arten lieben feuchte Plätze im Garten. Im       Über die Sommermonate sind Kröten Landbe-
      schattigen Bereich verlocken gut mit Laubstreu        wohner und jagen nachts oder in der Dämmerung.
      versorgte Strauchquartiere, geschützte Stein-         Tagsüber brauchen sie kühle, dunkle Unter-
      haufen, aber auch Asthaufen, gemischt mit Laub,       schlupfmöglichkeiten wie Erdlöcher, Stein-,
      zum Bleiben.                                          Erd- oder Asthaufen.

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Eidechse                                             Schädlinge regulieren:
     Flinker Jäger                                        Schadraupen

               Info kompakt | Eidechse
               Wie wird die Eidechse gefördert?
               3 Trockenstandorte im Garten ein-
                   richten
               Wo wohnt die Eidechse?
               3 Bei Steinmauern
               3 In Steinhaufen
               3 Liebt sonnige, warme Bereiche
      Bei den urtümlichen Eidechsen verführen die
      Männchen zur Paarungszeit die Weibchen mit
      einer bunten und auffallenden Farbtracht.
                                                           Durchlöcherte Blätter, angefressene Früchte und
      Spezielle Jäger                                      Wurzeln: Fraßschäden von Raupen sind allge-
                                                           genwärtig. Bei den meisten Schadraupen handelt
      Zauneidechsen (Bild unten) und Mauereidechsen
                                                           es sich um Jugendstadien von unscheinbaren,
      (Bild oben) sind flinke und aufmerksame Jäger.
                                                           nachtaktiven Schmetterlingen.
      Spinnen, verschiedenste Insekten, aber auch Ei-
      gelege von Schnecken stehen auf ihrem Speiseplan.
                                                           Kleine Raupe Nimmersatt
      Sonne erwünscht                                      Als nimmersatte Raupen rücken Buchsbaum-
                                                           zünsler (Bild oben), Frostspanner & Co. unseren
      Eidechsen beleben
                                                           Nutz- und Zierpflanzen zu Leibe. Häufig werden
      die Sonnenbereiche
                                                           zwei oder mehr Generationen im Jahr gebildet,
      in einem Garten:
                                                           wodurch die Vermehrungsraten hoch sind. Vögel
      Eine Trockenstein-
                                                           und Fledermäuse sind die wichtigsten Gegenspie-
      mauer am richtigen
                                                           ler, aber auch räuberische Insekten und Spinnen
      Fleck, ein Lese-
                                                           freuen sich über die fetten Leckerbissen.
      steinhaufen in voller Sonne oder Kiesbeete mit
      Steinelementen locken diese interessanten Jäger
      in den Naturgarten.
                                                           Schön oder schädlich
                                                           Viele Raupen erfreuen uns später als wunder-
      Im Inneren von Steinhaufen und Steinmauern
                                                           schöne Schmetterlinge. Kaisermantel oder Perl-
      finden sie wohltemperierte Bereiche. Zum Wärme-
                                                           muttfalter bevorzugen die Blätter von Brombeeren
      tanken bevorzugen sie bewuchsfreie sonnige Flä-
                                                           und Himbeeren. Das Wiener Nachtpfauenauge
      chen. Wichtig sind aber auch passende Pflanzen,
                                                           findet sich z. B. an Apfel und Kirsche, während
      um Insekten anzulocken und um Versteckmöglich-
                                                           die Raupen des Schwalbenschwanzes an Dill und
      keiten im Außenbereich zu bieten.
                                                           Karotte knabbern. In dem Bewusstsein, dass
      Leider sind Eidechsen mancherorts selten gewor-      etwas Schönes heranwächst, sollten wir einen
      den. Dazu tragen das Verschwinden von Ruderal-       gewissen Schaden tolerieren und ein paar ange-
      flächen und auch der Einsatz von Pestiziden bei.     fressene Blätter in Kauf nehmen.

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Vögel
                                                             Abdecken des Bodens mit Laub, Rasenschnitt oder
                                                             Holzhäcksel auch für Vögel ist.

     Unsere gefiederten Freunde                              Gut über den Winter
                                                             Als erwachsene Tiere und vor allem im Herbst er-
                                                             weitern die meisten Vogelarten ihren Speiseplan
                Info kompakt | Vögel                         mit Beeren, Obst und Sämereien. Die Samenfres-
                                                             ser sind auf Gärten angewiesen, die nicht dauernd
                Wie werden Vögel gefördert?                  penibel aufgeräumt werden, sondern in denen
                                                             Stauden mit ihren Samenständen als wertvolle
                3 In Hecken Wildobst-Sträucher               Nahrung auch im Winter stehen bleiben. Wild-
                    setzen
                                                             strauchhecken, die besonders viele Beeren tragen,
                3   Samenstände an Stauden nicht
                                                             sind dann ein reich gedeckter Tisch für Rotkehl-
                    wegschneiden
                3   Gärten im Herbst nicht restlos           chen, Amsel, Zaunkönig, Drossel, Blau- und Kohl-
                    aufräumen                                meise.
                3   Nistkästen aufhängen
                                                             Vogel-Unterkünfte
                Wo wohnen Vögel?
                3 In strukturreichen Gärten mit              Vor allem bei den Höhlen- und Halbhöhlenbrütern
                    Hecken, Bäumen und Blumenwiesen          ist die Wohnungsnot groß, denn alte, hohle Bäume,
                                                             Mauerspalten oder Erdhöhlen sind rar geworden.
                                                             Aufgehängte Nistkästen werden daher schnell
      Die Vogelwelt präsentiert sich in den verschie-
                                                             von Meise, Kleiber, Gartenrotschwanz und Feld-
      densten bunten Farben – und genauso vielfältig
                                                             sperling angemietet.
      sollte der Garten sein, damit die gefiederten Tiere
      hier zu Dauergästen werden.                                                                              20

      Vogelschutz ist Pflanzenschutz                                                                                            20

      Generell benötigen alle Vögel Insekten und Wür-
      mer, denn die Nestlinge bekommen tierische Kost,
      um zu kräftigen Vögeln heranzuwachsen. Einige                                            27
      Arten fressen und verfüttern bei der Aufzucht
      ihrer Jungen pro Saison bis zu 30 kg Insekten.                                                                                 24
      Gegen Schädlinge wie Apfelwickler und Kirsch-
      fruchtfliege ist ein Vogelnistkasten in der Nähe des
      Obstbaumes der wirkungsvollste Pflanzenschutz.
                                                                                                          18
      Nahrung in Hülle und Fülle                                                                                         13,6

      Für Vögel sind im Garten alle Pflanzen will-
      kommen, die Insekten anlocken – Blumenwiesen                                                  Vordere Platte als
      sind ein Eldorado für Insekten. Das Summen und                                                Klappe konstruiert
      Krabbeln in Obstbäumen und an blühenden Stau-                               Haken
      den und Kräutern verrät auch hier eine ergiebige
      Nahrungsquelle.                                        Wer den Nistkasten bewohnen darf, entscheidet der
      Wer schon einmal eine Amsel beobachtet hat, wie        Durchmesser des Einflugloches: Blaumeise 26 mm, Kohl-
                                                             meise 30 mm, Kleiber 32 mm, Gartenrotschwanz 50 mm.
      sie unter einer Mulchschicht nach Würmern und
      anderem Getier stöbert, versteht, wie wichtig das

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Fledermäuse
                                                            Bäumen. Dabei gibt es arttypische Vorlieben. So
                                                            kommt das Mausohr in Dachstühlen von Kirchen
                                                            vor, die Bechsteinfledermaus in Baumhöhlen und
                                                            Vogelnistkästen, die Mopsfledermaus in Baum-
     Hochsozial, leider selten geworden                     spalten und die Zwergfledermaus hinter Ver-
                                                            schalungen oder Fensterläden.

                Info kompakt | Fledermäuse                  Durch chemischen Pflanzenschutz, aber auch
                                                            durch den Rückgang ihrer Lebensräume sind
                Wie werden Fledermäuse gefördert?           die meisten Fledermaus-Arten gefährdet.
                3 Nächtliche Insektenwelt als               Fledermaus-Unterkünfte
                  Nahrungsgrundlage fördern
                3 Fledermauskästen aufhängen                Fledermauskästen werden am besten in einer
                3 Einflugmöglichkeiten in Dach-             Höhe von 4 – 6 m angebracht. Das Einflugloch
                   böden, Scheunen oder Kellern             sollte nach Süden oder Osten weisen.
                Wo wohnen Fledermäuse?
                3 Sie verstecken sich tagsüber in
                   dunklen Spalten, Baumhöhlen,
                   Dachböden, Höhlen, Kellern

                                                                                                          30                    10
      Fledermäuse gelten in China als Glücksbringer,
      in unseren Breiten dagegen werden sie gerne mit
      Graf Dracula in Verbindung gebracht.
      Fledermäuse können alt werden – manche Arten
      bis zu 25 Jahre. Sie orientieren sich hauptsäch-
      lich über ihr Echoortungssystem (Ultraschall).
      Mit ihren spitzen kleinen Zähnchen vertilgen sie
                                                               2 2
      pro Nacht Insektenmengen, die ihrem eigenen
                                                                                                                           31
      Gesamtgewicht entsprechen.                                   Einflugspalt

      Pflanzen, die die nächtliche Insektenwelt anlo-       Seitenwand                 40
      cken, sind ganz besonders wichtig für Fledermäu-
      se, wie z. B. Duftgeißblatt, Nachtkerze, Weiden-               6
      röschen, Apfelrose, Borretsch und Phlox.

      Hochsoziale Fledertiere
      Ab Ende März finden sich die weiblichen Tiere in                                                     24
                                                              33            31
      den Wochenstuben zusammen, wo die Jungtiere
      gemeinsam aufgezogen werden. So treffen sich
      alljährlich 20 bis 50 Muttertiere, die ihre Jungen
      säugen und bis Ende August betreuen. Fleder-
      mäuse sind hochsoziale Tiere, die die meiste Zeit
      des Jahres in Gruppen zusammenleben.
                                                                      8

      Tagesstätte zum Schlafen                              Wo natürliche Unterkünfte fehlen, helfen selbst gebaute oder
                                                            gekaufte Nisthilfen wie Flachkästen oder Höhlenkästen.
      Tagsüber verweilen sie gerne in Spalten, Ritzen und
      Verschalungen, aber auch in alten grobborkigen

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