Oktober 2021 - Wendelin-Pflegeheim

 
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Oktober 2021 - Wendelin-Pflegeheim
Oktober 2021
Oktober 2021 - Wendelin-Pflegeheim
Wendelin Pflegeheim        Wendelin Tagesheim
Inzlingerstrasse 50        Inzlingerstrasse 46
4125 Riehen                4125 Riehen

Tel: 061 645 22 22         Tel: 061 643 22 16
info@aph-wendelin.ch       info@th-wendelin.ch
www.aph-wendelin.ch        www.th-wendelin.ch

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Oktober 2021 - Wendelin-Pflegeheim
Der Heimleiter berichtet
Liebe Bewohnende, liebe Leser des «Wendelinheftlis»

«Erntedank»

Dieses Jahr findet das kirchliche Erntedankfest bei uns offiziell
am 3. Oktober 2021 statt. Das Fest wird am ersten Sonntag im
Oktober gefeiert. Vermutlich entstammt die Idee des Ernte-
dankfestes bereits aus vorchristlicher Zeit, da die mit ihm
verbundenen Riten bereits im Römischen Reich und in Israel
erwähnt wurden. Da die Ernte – bedingt durch unterschiedliche
Klimazonen – zu verschiedenen Zeitpunkten vollzogen wird, gibt
es keinen einheitlich festgelegten Termin. In den grossen
Weltreligionen wird das Erntedankfest ganz unterschiedlich
begangen. Evangelische Gemeinden begehen das Ernte-
dankfest am Sonntag nach dem 29. September, dem so
genannten Michaelistag. Katholische Gemeinden feiern das
Fest am ersten Sonntag des Oktobers.

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Oktober 2021 - Wendelin-Pflegeheim
Allerdings ist die Feierlichkeit kein öffentlicher Bestandteil eines
Kirchenjahres. Dementsprechend steht keine Gemeinde in der
Pflicht, diese Feierlichkeit zu zelebrieren. Im Judentum feiert
man gleich zweimal im Jahr Erntedank: Einmal im Frühjahr
(Mai/Juni) mit dem «Schawuot» der Herausführung der Israeli-
ten aus Ägypten, genau 50 Tage nach dem Pessach Fest, und
einmal im Herbst mit dem «Sukkot», dem Laubhüttenfest,
welches sich über sieben Tage erstreckt. Auch wenn es im Islam
kein klassisches Erntedankfest gibt, so ähnelt das Fest des
Fastenbrechens im Anschluss an Ramadan stark diesen
Feierlichkeiten. Nachdem einen Monat lang gefastet wurde, wird
nun mit einem Festmahl das Ende der Fastenzeit gefeiert. Im
Hinduismus gibt es ebenfalls ein Erntedankfest, welches jedoch
in den verschiedenen Teilen Indiens zu einem anderen
Zeitpunkt und unter einem anderen Namen begangen wird.

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Oktober 2021 - Wendelin-Pflegeheim
In weiten Teilen Indiens wird Makar Sankranti Mitte Januar
begangen, indem die Menschen Drachen steigen lassen. Im
Süden Indiens wird das Erntedankfest drei Tage lang gefeiert –
als Pongal. In Amerika wird am vierten Donnerstag im Novem-
ber das Erntedankfest als Thanksgiving Day als nationaler
Feiertag gefeiert. In Anlehnung an das Erntedankfest der Pilger-
väter wird im Kreis der Familie ein Truthahn verspeist. Im
Unterschied zu unserem europäischen Erntedankfest danken
die Amerikaner für jeden Erfolg und für alles Gute, das ihnen im
vergangenen Jahr widerfahren ist. Die Bedeutung von Thanks-
giving hat in Amerika auch einen wichtigen sozialen und familiä-
ren Hintergrund.

Bei uns im Wendelin wurde das Erntedankfest in den früheren
Jahren, als der Bauernhof im Garten zwischen dem Wendelin
und dem Landpfrundhaus noch stand, jedes Jahr gross gemein-
sam mit der Riehener Bevölkerung gefeiert. Die Scheune vom
Bauernhof des Landpfrundhauses wurde ausgeräumt und für
das Fest vorbereitet und geschmückt. Es fand ein grosser
ökumenischer Erntedankgottesdienst mit anschliessendem
Festbetrieb rund um den Bauernhof, dem Landpfrundhaus und
dem Pflegeheim Wendelin statt. Dazu wurden allerhand reife
Früchte und Leckereien feilgeboten.

Diese Tradition wurde vom APH Wendelin nach dem Abriss des
Bauernhauses und dem an seiner Stelle errichteten Neubau
beibehalten. Jedes Jahr zu Erntedank haben wir nach einem
ökumenischen Erntedank-Gottesdienst im Wendelin, ein
grosses Herbstfest gefeiert: für alle Bewohnenden, Ange-
hörigen, Gäste und die Riehener Bevölkerung, mit Verpflegung,
Flohmarkt, Tombola und verschiedenen Verkaufsständen.

Gleichzeitig markierte dieser Tag und das Herbst- und Ernte-
dankfest auch den Geburtstag des Wendelin. Denn Ende
September 1988 wurde dazumal das Pflege- & Tagesheim im

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Oktober 2021 - Wendelin-Pflegeheim
Haus zum Wendelin offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Corona geschuldet mussten wir 2020 und leider auch in diesem
Jahr das geplante Herbstfest ausfallen lassen. Die Vorgaben
vom Bund und dem Kanton waren zu restriktiv, um diese schöne
Tradition gefahrlos und konform stattfinden zu lassen.
Wir freuen uns, wenn wir 2022 wieder gemeinsam mit Ihnen
allen, ein schönes Erntedank- und Herbstfest im Wendelin feiern
können.

Wie haben Sie früher Erntedank gefeiert?
Welche Erntedanktraditionen haben Sie erlebt?
Erzählen Sie uns?

Es grüsst Sie herzlichst Ihr

Rainer Herold
Heimleiter

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Anlässe im Oktober
07. Oktober   13.00 Uhr       Ausflug
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                              Basel
                              «Steiff‘s bewegte Welt»

Datum hängt
vom Wetter ab 13.00 Uhr       Herbstfarben Carfahrt

26. Oktober   15.00 Uhr       Erzählkaffee
                              Claire Trächslin

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Geburtstage im Oktober
Bewohnende
07.10.   Samuel Preiswerk            90
08.10.   Johanna Margaretha Meyer    99
15.10.   Rosmarie Tramèr             92
17.10.   Helene Scheidegger          92
19.10.   Rosmarie Luginbühl          92
19.10.   Franz Bucher                91
25.10.   Margareta Jans              91
28.10.   Heidi Friedlin              93
Tagesheim
02.10. Scodeller Alice               80
12.10. Huggenberger Klara            99
12.10. Berger Karl                   84
30.10. Löhrer Maja                   76
Personal
01.10.   Harun Akgün                 Küche
01.10.   Silvia Henn                 Küche
06.10.   Ursula Thön                 Pflege
07.10.   Tamara Wenger               Pflege
08.10.   Ellen Seidler               Pflege
08.10.   Semas Tirunas               Pflege
11.10.   Sirgut Ricotta Fikre        Pflege
16.10.   Sabrina Pereira             Pflege
17.10.   Patrick Krichel             Pflege
20.10.   Florian Scheurer            Hauswirtschaft
21.10.   Dolma Jolatsang Yeshi       Hauswirtschaft
21.10.   Franz Rüsch                 Technischer Dienst
24.10.   Erika Simon                 Pflege
26.10.   Patrick Pellegrini          Pflege
29.10.   David Chausset              Pflege
29.10.   Rahel Reber                 Hauswirtschaft
31.10.   Simon Carvajal Ortiz        Pflege

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Gottesdienste und Morgenbetrachtung
Gottesdienste

Donnerstag      07.10.    Pater Eugen Frei

Donnerstag      21.10.    Pfarrer Lukas Wenk

Morgenbetrachtung

Donnerstag      14.10.    Pastorin Lea Schweyer

Donnerstag      28.10.    Iréne Widmer

Die Gottesdienste und Morgenbetrachtungen finden jeweils um
10.00 Uhr im Mehrzweckraum statt.

Angehörige, Freunde, Bekannte sowie die Mieter der umliegen-
den Alterswohnungen sind zu diesen Anlässen herzlich eingela-
den. Wir bitten Sie, eine Gesichtsmaske zu tragen.

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Personelles
Austritte

30.09. Yildiz Isik        als    Fachfrau Gesundheit
30.09. Micha Schuppli     als    Hörgerätebetreuerin

Für die wertvolle Arbeit bedanken wir uns ganz herzlich und
wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.

Jubiläen im September

01.10. Dara Ali Mohamed     5 Jahre
01.10. Marcel Buess         5 Jahre
01.10. David Chausset       5 Jahre

Wir danken für die Treue und hoffen, dass sie uns noch lange
erhalten bleiben.

                           Danke

                                10
Unser Personal stellt sich vor
                                     Karinthia Bernardy

                                    Mit grosser Freude arbeite ich
                                    seit dem 1. August als Pflege-
                                    helferin im Wendelin. Ich
                                    komme aus Brasilien und
                                    lebe seit zweieinhalb Jahren
                                    in der Schweiz. Seit ich hier
                                    bin habe ich einen Deutsch-
                                    kurs besucht und als Freiwilli-
                                    ge an GGG-Projekten teilge-
                                    nommen. Ich habe eine Aus-
                                    bildung in Pflegetechnik und
                                    Physiotherapie. Meine Diplo-
                                    me werden vom Schweizeri-
                                    schen Roten Kreuz aner-
                                    kannt. Während meiner Be-
                                    rufstätigkeit habe ich Erfah-
                                    rungen im chirurgischen, klini-
schen und intensivmedizinischen Bereich gesammelt. Persön-
lich bin ich eine umgängliche und offene Person, welche sich
sehr gerne weiterentwickelt. Ich liebe es, mit meiner Familie und
meinen Freunden zusammen zu sein, ich liebe den Strand und
die Sonne, reisen, spazieren gehen und neue Orte entdecken.

Ich bedanke mich beim Wendelin für die Begrüssung. Ganz
herzlichen Dank an den 2. Stock für die Unterstützung und Hilfe.
Ich freue mich sehr, mit einem netten Team und wunderbaren
Menschen zusammenzuarbeiten.

                                11
Erika Simon

                                   Ich bin vor fünf Jahren aus
                                   privaten Gründen in die
                                   Schweiz gezogen und habe
                                   angefangen, die deutsche
                                   Sprache zu lernen und
                                   parallel dazu eine neue
                                   berufliche Karriere aufzu-
                                   bauen. In meinem Heimat-
                                   land Ungarn habe ich an
                                   einer      Universität Wirt-
                                   schaftswissenschaften stu-
                                   diert und 18 Jahre lang als
                                   Bankkauffrau und danach
                                   als selbständige Unterneh-
                                   merin gearbeitet. Da ich
meine vorherige Arbeit wegen des Umzugs aufhören musste,
wollte ich mich am Gesundheitswesen orientieren, woran ich
immer sehr interessiert war. Am 1. Juli bin ich dem Team im 2.
Stock des Wendelin als Pflegehelferin beigetreten, weil die
Atmosphäre der Station mir sehr gut gefallen hat. Vorher habe
ich 4 1/2 Jahre lang bei einem anderen Wohn-, und Pflegeheim
in Rheinfelden gearbeitet. Für die Pflege habe ich den SRK
Kurs, Einführung in das RAI-System, den Kinaesthetics Grund-
kurs gemacht und zwei verschiedene Massagen gelernt.

Um mein fachliches und theoretisches Wissen zu verbessern,
lerne ich derzeit in meiner Freizeit auf privatem Weg medizini-
sche Grundlagen in der Huber Widemann Schule in Basel.

Ich wohne in Rheinfelden und habe einen erwachsenen Sohn,
auf den ich sehr stolz bin. Meine Hobbys: Reisen, Fitness, Fahr-
radfahren, Skifahren, Theater, Literatur, Heilkräuter, alternative
Medizin, Natur, Zaubern, Gesichtsgymnastik.

                               12
Kerstin Sänger

                                 Ich arbeite seit dem 1. August
                                 2021 auf dem 2. Stock als
                                 Assistentin Gesundheit und
                                 Soziales. Es freut mich, dass
                                 ich mich auf diesem Weg
                                 vorstellen kann. Ich arbeite
                                 nun schon gut 25 Jahre in der
                                 Altenpflege und habe mich da-
                                 her entschlossen, mein Pen-
                                 sum bis zur Pensionierung zu
                                 reduzieren.

Mit meinem Mann bin ich 2009
nach Lörrach gezogen und
arbeite    seither   in   der
Schweiz. Meine Hobbys sind
meine zwei Enkelkinder, ein
Zwillingspaar. Ich fahre gern
Fahrrad und gehe ausgiebig
mit meinem Mann spazieren.

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Hörgerätebetreuung im Wendelin
                         Micha Schuppli

                        Zum 1. Oktober 2021 habe ich die
                        Wartung und Reinigung der Hörgeräte
                        im Wendelin an Herrn Pascal Roth
                        übergeben. Ich freue mich sehr, dass
                        die Hörgeräte Betreuung weiter
                        seinen notwendigen Verlauf nimmt.
                        Vermehrt kümmere ich mich zukünftig
                        um das älteste und jüngste Familien-
                        mitglied, meinen Mann, 82 Jahre, und
                        mein Grosskind, zwei Jahre alt. Wenn
                        das Wetter es erlaubt, sind wir gerne
                        draussen in der Natur, auch mit dem
Grosskind auf den sehr kreativ angelegten Spielplätzen. Malen
nach Arno Stern (nähere Informationen auf der Internetseite
www.malraum.ch) biete ich interessierten Menschen an:
Ab November 2021 im Atelier-Haus an der Bahnhofstrasse in
Riehen, jeweils am Mittwoch
von 17.00 bis 18.00 Uhr.

Anmeldung unter:
michaschuppli@bluewin.ch

Abschied nehmen von Liebge-
wordenem gehört einfach zum
Älterwerden. Mit einem lachen-
den und einem weinenden
Auge verabschiede ich mich
von Ihnen, von euch. Bestimmt
werde ich die einen oder ande-
ren spontan wieder antreffen.

Mit herzlichen Grüssen
Micha Schuppli

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Dank an Micha Schuppli
Die Geschäftsführung des Wendelin dankt Micha Schuppli für
den Aufbau und die Begleitung des Projektes Hörgeräteversor-
gung im Wendelin während der vergangenen 7 Jahre ganz
herzlich. Für die nun kommende Zeit im Unruhestand wünschen
wir Micha vor allem Gesundheit, alles Gute und herzlichen
Dank!

Frau Diana Sutter vom Hörgeräte-Atelier in Riehen wird gemein-
sam mit Pascal Roth die weitere professionelle Betreuung der
Bewohnerhörgeräte im Wendelin sicherstellen. Bei Fragen und
Anliegen wenden Sie sich bitte an die verantwortlichen Abtei-
lungsleitungen.

Rainer Herold
Heimleiter

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Es braucht ja nur ein stilles Leuchten

               Es braucht ja nur ein stilles Leuchten,
                  ein wenig Sonne dann und wann,
               ein warmer Hauch, dass sich die Blüte
                 vom kühlen Hauch erheben kann.

               Es braucht ja nur ein stilles Leuchten,
                 ein wenig Sonne dann und wann.
                 Dann glühen alle Freudenkerzen
                  an deinem stillen Leuchten an.

                             Maria Nels

                       Gedicht eingereicht von
                        Frau Micha Schuppli

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Neue Hörgerätbetreuerin
                                    Diana Sutter

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                                  jähriger Berufserfahrung als
                                  Hörgeräteakustikerin und seit
                                  1997 in der Schweiz, mit mei-
                                  nem ersten Geschäft in Rie-
                                  hen selbständig gemacht. Im
                                  Laufe meines beruflichen Wer-
                                  degangs habe ich 2 Filialen
                                  geführt, auf- und ausgebaut.
                                  Als Hörgeräteakustikerin aus
                                  Leidenschaft nehme ich mir
                                  gerne Zeit für Sie und höre
                                  Ihnen genau zu. Für mich
                                  steht der Mensch im Vorder-
                                  grund. Durch meine Selbst-
ständigkeit bin ich Herstellerunabhängig und kann dem Kunden
wirklich das bieten und empfehlen, was er möchte. Das schöns-
te an meinem Beruf sind zufriedene , glückliche Kunden die mit
leuchtenden Augen wieder am Leben teilnehmen können.

Ich bin verheiratet und habe eine Tochter und 2 Katzen. Meine
Familie ist für mich sehr wichtig. Ich versuche jede freie Minute
mit ihr zu verbringen. Zusätzlich liebe ich die Natur mit allen
Facetten.

                               17
Bericht vom Tagesheim
Erntedank – Erntedankfest: für die Gaben der Natur danken

Erntedankfeste existieren seit Urzeiten in allen Kulturen und
Religionen, ist es doch eines der ältesten Feste der Menschheit.
Auch die christliche Tradition kennt den Begriff des
«Erntedanks». In allen Konfessionen wird Gott für die Früchte
des Feldes gedankt. In der jüdischen Kultur wird «Sukko», das
Laubhüttenfest, als «Fest des Einsammelns» gefeiert. Allen ist
gemeinsam, dankbar auf eine gute Ernte und damit vollen Teller
zurückzublicken. Im Sommer sind viel Obst und Gemüse

gewachsen. Und nun ist die Zeit des Erntens gekommen. In der
Schweiz gibt es unterschiedliche Bräuche, bei denen die
Menschen für die Ernte – Getreide, Gemüse, Obst und Käse –
danken. Im Spätsommer wird in vielen Gemeinden bei der tradi-
tionellen «Sichlete» oder bei der «Chästeilet» Erntedank und
gleichzeitig der Alpabzug gefeiert. Sichlete und Chästeilet finden
im September statt, weil so die Kühe noch vor dem ersten
Wintereinbruch sicher ins Tal gebracht werden. Bei der
«Chästeilet» teilen die Bauern dann die Käselaibe, die den
Sommer über auf der Alp hergestellt wurden, unter sich auf.
                               18
Zu den Gaben der Natur gehören neben Obst und Gemüse
auch Pilze. Als passionierter Pilzsammler, der gerne Pfifferlinge
und Steinpilze kocht und isst, habe ich der Männergruppe von
meinen Erlebnissen im Wald erzählt. Pilzsammler müssen
nämlich die Plätze kennen, an denen die essbaren Schätze
wachsen. Diese Plätze geben die Sammler ungern weiter.
Zudem brauchen sie Geduld, bis das Körbchen für eine
vollwertige Mahlzeit gefüllt ist. Diese eiweisshaltigen Geschenke
der Natur zu schätzen, ist auch eine Art, Erntedank zu feiern.

Für die Ernte zu danken, heisst aber auch, bewusst und acht-
sam leben und handeln. Für mich hat dies Ute Latendorf in
ihrem Gedicht wunderbar ausgedrückt:

                         Leben lernen
                         Ute Latendorf

              Von der Sonne lernen, zu wärmen,
          von den Wolken lernen, leicht zu schweben,
             vom Wind lernen, Anstösse zu geben,
          von den Vögeln lernen, Höhe zu gewinnen,
          von den Bäumen lernen, standhaft zu sein.

            Von den Blumen das Leuchten lernen,
             von den Steinen das Bleiben lernen,
       von den Büschen im Frühling Erneuerung lernen,
      von den Blättern im Herbst das Fallenlassen lernen,
             vom Sturm die Leidenschaft lernen.

           Vom Regen lernen, sich zu verströmen,
           von der Erde lernen, mütterlich zu sein,
            vom Mond lernen, sich zu verändern,
 von den Sternen lernen, einer von vielen und doch einzigartig
                           zu sein.
   Von den Jahreszeiten lernen, dass das Leben immer von
                      Neuem beginnt.
                               19
In diesem Sinne wünsche ich allen erfüllende und sonnige
Herbsttage, reiche Ernte und ein dankbares Herz.

Patrick Weber
Tagesheimleiter

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Dank an die Bienen vom Tagesheim

«Erntedank» war auch im Tagesheim ein Thema. In Gruppenge-
sprächen wurde das Erntedankfest aus verschieden Gesichts-
punkten betrachtet. Vor allem im Herbst wird für seine Natur-
goldschätze an Früchten, Nüssen, Beeren und vieles mehr
gedankt. Nicht zu vergessen sind auch die Bienen, sie tragen
enorm viel zum Kreislauf der Natur bei. Dieses Thema wurde in
den Gesprächen sehr hervorgehoben. Nicht zuletzt, da sich der
Tagesgast, Herr Stampfli, als Imker geoutet hat. Er konnte uns
interessante und wichtige Informationen weitergeben und auch
unsere Fragen beantworten. Hier einige Informationen, die
wenige von uns wussten:

Bienen fliegen bevorzugt die Farben Blau und Gelb an. Die
Farbe Rot können sie als solche nicht erkennen – denn Bienen
sind rotblind. Verlassen die Bienen ihren Stock, um die
Umgebung nach einem reichhaltigem Blütenmeer auszukund-
schaften, sehen sie die roten Blüten lediglich als dunklen Fleck.

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Ein für uns rotes Mohnblütenfeld ist aus Bienensicht komplett
schwarz. Ultraviolettes Licht können sie hingegen gut erkennen,
da sie sich beim Fliegen am Stand der Sonne orientieren. Die
Blütenpflanzen nutzen diese Fähigkeiten der Bienen und weisen
Pigmente auf, die das ultraviolette Licht der Sonne reflektieren.
Zahlreiche Blüten haben auf ihren Kronblättern Teilflächen,
welche das ultraviolette Licht zurückwerfen und den Bienen
dadurch signalisieren, dass sich hier eine reichhaltige Nektar-
quelle – und damit der optimale Landeplatz – befindet.
Bienen können bis zu 30 km/h schnell fliegen und das mit ca.
250 Flügelschlägen pro Sekunde. Erstaunlich ist, dass die
Bienen Farben nur bei einer Fluggeschwindigkeit von maximal 5
km/h wahrnehmen können.

Die Frage, die oft von den Tagesgästen gestellt wurde, lautete:
«Wieviel Honig bringt ein Bienenvolk?» Herr Stampfli meinte,
pauschal könne man dies nicht beantworten. Denn es komme
auf die Wetterbedingungen an. Auch müsse es genügend
Blüten haben, die bestäubt werden müssen. Und zu guter Letzt
ein starkes Bienenvolk. Sollte dies alles zusammen stimmen,
wird es pro Bienenvolk ca. 25 – 30 kg Honig ergeben.

Was für ein Erntedank!

                               22
Wie man in Afrika seinen Dank zeigt
Ruth und Samuel Preiswerk-Tschopp

Wir laden Sie als Lesende freundlich ein zu einem Besuch in
der Kirche von Rungwe, Tansania, wo wir sieben Jahre in der
Nähe wohnten. Da sind gleich einige bekannte Ausstattungen
zu finden: hölzerne Bänke, meist ohne Lehne, eine erhöhte
Kanzel, ein Abendmahlstisch vorne im Raum und vielleicht auch
ein Lesepult, dann wird klar: das ist ein protestantischer Ort;
allerdings fehlen die Opferstöcke am Eingang. Es wird ohne
Instrumente viel gesungen unter der Leitung eines stockschwin-
genden Dirigenten, der auch den anwesenden Kirchenchor
leitet. Es folgen Lesung, Gebet und Predigt. Bei der Ankündi-
gung der Kollekte erheben sich einige Männer mit flachen
Körben und gehen durch die Bankreihen oder lassen die Körbe
von Hand zu Hand weitergehen. Neben Geld füllen sich die Kör-
be bald mit Naturalien frisch aus der Ernte oder aus dem Vorrat.

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Gelbe Maiskolben, farbige ausgemachte Bohnen in einem
Säckchen, Erdnüsse, Bananen, Süsskartoffeln kommen da
zusammen, aber auch frische Hühnereier und etwa ein lebendi-
ges Huhn, das bisher mit zusammengebundenen Füssen in
einem Tuch unter der Bank geschlafen hat. Alle Gaben werden
nach vorne zum Tisch gebracht, und dazu folgt ein Dankgebet.
Dann wird angezeigt, dass gleich nach dem Gottesdienst
draussen vor der Kirche die Naturalien verkauft oder versteigert
werden. Was die Kleinbauern, die vor allem für den Eigenbedarf
pflanzen, gespendet haben, können Angestellte mit festem Lohn
zu Geld umwandeln. Damit wird ein gemeinsames Zeichen
gesetzt als Dank an Gott, dem Schöpfer allen Wachstums. Der
gesamte Betrag fliesst in die Kirchenkasse für weitere Aufgaben
in der Gemeinde. Auch mit anderen Zeichen lässt sich spezieller
Dank ausdrücken. Wie waren wir erstaunt, als mitten im Jahr an

                              24
einem Sonntag zwei bekannte Lehrer aus der Gemeinde mit je
einem ca. 1 Meter hohen Tannenbäumchen aus dem nahen
Wald zum Gottesdienst kamen. Gleich erhielten wir folgende
Antwort: «Wir hatten einen grossen Streit in unserer Gemeinde
über die Erhöhung der Kirchensteuer, wie sie die kürzlich tagen-
de Kirchensynode, zu der jede Gemeinde ihre Delegierten
sandte, beschlossen hat. Eine grosse Zahl von Mitgliedern
lehnte dies ab, und so drohte eine massive Spaltung in unserer
Gemeinde. Durch beratende Hilfe von ausserhalb kam es zu
einer Einigung, und der Friede wurde wieder hergestellt, das ist
doch wie Weihnachten. Deshalb diese Bäumchen als Zeichen
des Dankes und des Friedens für die ganze Gemeinde.» In der
Stammessprache der Wanyakyusa beginnt sogar der Morgen-
gruss mit einem Dank. «Bist du gut aufgestanden?» fragt man,

                              25
und die Antwort ist «Danke, und wie bist du aufgestanden?»
Auch im weiteren Gespräch folgt immer wieder das Wort
«ndaga» (danke), so wie wir etwa «ja, ja» sagen. Es entspricht
der Höflichkeit, die man füreinander hat. Und so war es auch
für uns ein Anliegen, möglichst schnell diese Formen zu lernen
und anzuwenden im täglichen Kontakt mit den dort Wohnenden.
Wir waren von 1957 bis 1970 im Südhochland von Tansania in
der afrikanischen Moravian Church tätig, die seit 1891 aus dem
Wirken der Herrnhuter Mission (heute Mission 21) entstanden
ist.

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Erntedank feiern
                                   Martina Holder, Pfarrerin

                                   «Alle gute Gabe kommt her
                                   von Gott dem Herrn, drum
                                   dankt ihm, dankt, drum dankt
                                   ihm, dankt und hofft auf ihn!»

                                   Haben Sie diesen Kanon auch
                                   schon einmal gesungen?

                                 Es ist noch nicht lange her, da
                                 hat mir eine ältere Dame
erzählt, wie schön sie es fand, wenn zur Erntezeit Ende Sep-
tember oder im Oktober die Kirche so schön für einen Gottes-
dienst geschmückt wurde. Da sah man einmal im Jahr statt
Blumenstrauss einen Strauss aus Ähren im Chorraum der
Kirche, Blumen in wunderbaren Farben, Äpfel und andere
Früchte, ja auch mit Gemüse wurde der Tisch geschmückt. Sie
konnte sich noch genau an den Geruch der feinen Äpfel erin-
nern, die dann nach dem Gottesdienst von den Kindern ver-
speist werden durften! Noch heute feiern viele Christinnen und
Christen so das Erntedankfest, auch in Riehen gibt es jedes
Jahr Anfang September solch ein Fest. Neben dem Schmücken
und anschliessendem gemeinsamen Essen ist auch das Dan-
ken eines der Hauptmerkmale dieses Festes. Oft finden gerade
die Kinder schlichte und passende Worte in ihren Erntedank-
gebeten und erinnern uns daran, dass es gar nicht selbstver-
ständlich ist, dass wir genug zu essen haben. Ja, dass es ein
grosser Grund zum Danken ist, dass wir in einem Land leben
dürfen, welches für die Menschen sorgt und sich bemüht, dass
alle Menschen auch ein Dach über dem Kopf haben. So ein
Erntedankfest führt durch seine Traditionen, Feiern und Lieder-
singen Menschen in die Dankbarkeit hinein.

                              27
Es gibt zahlreiche Studien, die die positive Wirkung
der Dankbarkeit auf Gehirn, Gesundheit und Lebenszufrieden-
heit nachweisen: Dankbare Menschen sind oft optimistischer.
Das zeigen Beispiele aus der Psychologie und Medizin-

Forschung: Dankbarkeit macht glücklicher. Es ist somit auch
gut, wenn wir in der Erntezeit 2021, trotz vielen Verunsicherun-
gen, Dankeslieder singen und den Dank im persönlichen Gebet
nicht vergessen. Beim Erntedankfest geht es in erster Linie nicht
um Glücksoptimierung oder grössere Selbstzufriedenheit.
Es geht vielmehr darum, dass wir uns, egal wie uns zumute ist,
gemeinsam mit anderen Menschen daran erinnern, dass viele
Dinge, auch die lebensnotwendigen wie Nahrung, Kleidung oder
Wasser, nicht selbstverständlich sind und wir auch die, die diese
Dinge ermöglichen oder politische Strukturen, die dies fördern in
den Dank hineinnehmen können. Charlie Chaplin hat einmal
gesagt: «Jeder Tag, an dem Du nicht gelächelt hast, ist ein

                               28
vergeblicher Tag.» Ich würde noch hinzufügen: «Jeder Tag, an
dem Du für irgendetwas gedankt hast, ist ein guter Tag.»
Ich schätze es sehr, dass es Erntedankfeste gibt und dass wir
bei diesen Gottesdiensten auch Gott die Ehre geben. Eines der
bekanntesten Erntedanklieder hat Matthias Claudius gedichtet.
Ich mag dieses alte Lied von 1783 sehr:

Refrain:

«Alle gute Gabe kommt her von Gott dem Herrn,
 drum dankt ihm dankt, drum dankt ihm, dankt
und hofft auf ihn.

Wir pflügen, und wir streuen den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen steht in des Himmels Hand:
der tut mit leisem Wehen sich mild und heimlich auf
und träuft, wenn heim wir gehen, Wuchs und Gedeihen drauf.

Er sendet Tau und Regen und Sonn- und Mondenschein
und wickelt seinen Segen gar zart und künstlich ein
und bringt ihn dann behende in unser Feld und Brot:
es geht durch unsre Hände, kommt aber her von Gott.

Was nah ist und was ferne, von Gott kommt alles her,
der Strohhalm und die Sterne, das Sandkorn und das Meer.
Von ihm sind Büsch und Blätter und Korn und Obst von ihm,
das schöne Frühlingswetter und Schnee und Ungestüm.

Er lässt die Sonn aufgehen, er stellt des Mondes Lauf;
er lässt die Winde wehen und tut die Wolken auf.
Er schenkt uns so viel Freude, er macht uns frisch und rot;
er gibt den Kühen Weide und seinen Kindern Brot.»

Vielleicht können Sie es wieder einmal hören oder singen!

Oder auch die Bitte des Unser Vaters «unser tägliches Brot gib

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uns heute» als Bitte für die Erntedankzeit entdecken. Im christli-
chen Verständnis gehören das Danken und Teilen zusammen.
Es ist eine Bitte, die auch den anderen und die einschliesst, die
um ihr tägliches Brot bangen müssen.

Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie Ernte mit Dank verbin-
den können und auch für andere Menschen in Not in dieser Zeit
im Gebet einstehen. Damit der Dank in uns wachsen kann und
Früchte trägt, habe ich Ihnen einige Erinnerungen zum Thema
Dank abgedruckt.

Mit herzlichen Segensgrüssen

Martina Holder
Pfarrerin

Was dankbare Menschen glauben:

1   Jeder neue Tag ist ein Geschenk
2   Jeder ist gesegnet - nur jeder anders
3   Jede Herausforderung ist auch eine Chance
4   Fehler sind Teils des Lebens
5   Man braucht viel weniger, um glücklich zu sein
6   Vielen Menschen geht es schlechter als mir
7   Das Leben selbst ist ein Geschenk

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Fortsetzungsgeschichte von Hildi Hari-Wäfler
Das folgende Kapitel aus dem Buch »Felsig, karg und
hoffnungsgrün, eine Kindheit in Adelboden», passt zum Thema
dieses Heftes: «Erntedank». Es berichtet von Aktivitäten im
herbstlichen Adelboden.

Sommerausklang

In den Herbstmonaten, wenn die Menschen im Unterland von
Nebel oder einer Hochnebeldecke erzählten, genossen wir
Adelbodner meistens den schönsten Sonnenschein und schau-
ten nur auf jene graue Wolkendecke herab. Die klare Weitsicht
und die leuchtenden Farben dieser Jahreszeit luden noch
einmal zu Bergtouren ein, für die bis dahin keine Zeit war.
Wir Wäflerkinder unternahmen solche Ausflüge mit unseren
Eltern nur selten. Ab und zu bot sich jedoch die Gelegenheit, mit
Feriengästen unterwegs zu sein. Da staunten wir, was für
Herrlichkeiten aus den Rucksäcken der Fremden hervorkamen,
von denen auch wir profitierten. Sie teilten Traubenzucker,

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frische oder gedörrte Früchte, Tomaten, Brötli oder Schokolade
mit uns. Später gingen wir mit erfahrenen Berggängern oder
selbstständig auf die Gipfel. Wenn das Ziel noch weit entfernt
schien, die Sonne heiss vom Himmel herniederbrannte, der
Schweiss unaufhörlich von der Stirne tropfte und sich die Müdig-
keit bemerkbar machte, half der Gedanke: «Immer nur einen
Schritt vor den anderen setzen; jeder einzelne Schritt bringt
mich dem Ziel näher.» Was für ein erhebendes Erlebnis, es
dann endlich geschafft zu haben. Die Anstrengung hatte sich
gelohnt.
All die Bergketten und Täler, die sich vor den Augen ausbreite-

ten, entschädigten jede Mühe. Ein eigenartiges Gefühl, das
eigene Tal so aus der Vogelperspektive betrachten zu können,
aus einer gesunden Distanz, und sich vorzustellen, wie sich das
Alltagsleben dort unten abspielt und man selbst bald wieder
darin eingebunden sein würde. Die Tage wurden kürzer, die
Nächte kühler. Ab und zu legte sich schon der erste Frost aufs

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Land. Jetzt war es auch Zeit, um den restlichen Ertrag des
Gartens in Sicherheit zu bringen.

Da waren einige Kohlköpfe und etwas Lauch. Beides wurde in
einem mit dürrem Laub ausgepolsterten Loch im Garten
vergraben. Manchmal gab es böse Überraschungen, wenn sich
die Mäuse mit Lust über den Vorrat hermachten. Der Endivien-
salat kam eingewickelt in Zeitungspapier in den Keller. Stunden-
lang wurde zugekaufter Kohl fein gehobelt, mit Salz in ein Holz-
fass geschichtet und zugedeckt. So stellten wir unser eigenes
Sauerkraut her. Auch Bohnen aus dem Unterland, überbrüht
und auf langen Fäden zum Trocknen aufgehängt, bildeten wert-
volle Reserve für den Winter. In Flaschen warteten rohe
Rhabarberwürfel oder auch Krautstiele aus dem Garten darauf,
als Ergänzung zu Mahlzeiten gebraucht zu werden. Zu den
herbstlichen Arbeiten gehörte auch das Laub rechen. Die herab-
fallenden Blätter fanden in Jutesäcken Platz. Da war die Hilfe
der Kinder gefragt. Es machte uns viel Spass, durch Sprünge
aus der Höhe in den zusammengerechten Haufen zu verschwin-
den. Das Laub gab Streu für die Kühe. Auch Tannenzapfen
wurden für den Winter gesammelt und getrocknet, sie waren
begehrt für das Anfeuern der Heizung.

Die restlichen Dahlien, Margeriten, Löwenmäulchen, Schaf-
garbe und andere Blüher im Garten band Mutter mit Tannenrei-
sern zu bunten Sträussen zusammen. Willi und ich verkauften
sie bei der Prämierung der Kühe auf dem Marktplatz. Mich
kostete dies etwas Überwindung. Es fiel mir nicht leicht,
zwischen den wild gestikulierenden, laut verhandelnden Bauern
durchzuschlüpfen und ihnen meine Kreationen anzubieten, die
man dann den bestplatzierten Kühen als Auszeichnung auf den
Kopf band.

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Bildernachweis
Seite

        1   Titelseite von Helga Schmadel aus Pixelio

        3   Gemüse mit Kürbis: Foto Jürgen Treiber, Pixelio

        4   Herbstliches Gemüse: Foto Rainer Sturm, Pixelio

    15      Foto von Pixabay

    18      Alpabzug: Foto Andy Graf, Pixabay

    20      Pilze & Tomaten: Foto croisy, Pixabay

    21      Bienen: Foto PollyDot, Pixabay

    23      Kirche Rungwe: Foto von Herr & Frau Preiswerk

    24      Bananenblüte: Foto von Herr & Frau Preiswerk

    25      Lebensform in Kahori: Foto von Herr & Frau Preiswerk

    26      Hütte und Vorratshütte: Foto von Herr & Frau Preiswerk

    28      Erntedankfest: Foto von Pixabay

    30      Grain: Foto von Pixabay

    31      Adelboden: Foto F. Inniger

    32      Adelboden: Gipfelrast auf Wildstrubel, bearbeitet F. Inniger

    35      Foto von Pixabay

    36      Rückseite von Pixabay

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