Olympiastadt St. Moritz - Der Traum von St. Moritz Dorf und der Winterolymp Corviglia Masterplan Mai 2013
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Olympiastadt St. Moritz Titel Der Traumder von St.neuesten Moritz Dorf und derVision Winterolymp Corviglia Masterplan Subhead wenn Mainötig 2013
Vorwort von Otto Steiner NEIN Um diese Ziele zu erreichen sagten die Stimmbürger des Kantons Graubündens zur Olympiakandidatur von 1. muss das Dorfzentrum verkehrsarm werden und zwar möglichst grossflächig. Davos / St. Moritz. Vom Palace über den Postplatz bis zum Schulhausplatz und darüber hinaus. Ver- kehrsarm heisst nicht verkehrsfrei. Aber der Such- und Durchgangsverkehr muss TROTZDEM verhindert und eine neue Erschliessung der oberen Dorfteile gesucht werden. schauen die Gemeinde St. Moritz und die Engadin St. Moritz Mountains AG nach vorne und nehmen neue Projekte ins Visier, um die Zukunft des Engadi- 2. Der Geist von St. Moritz als Wintersportstadt soll im Dorf erlebbar werden. ns positiv zu beeinflussen. Der ursprüngliche Auftrag von Engadin St. Moritz Aus dem Schulhausplatz wird der Olympiaplatz. Hier finden die Siegerehrungen Mountains an uns Gestalter lautete: Wie bringen wir im Sommer mehr Gäste der grossen Meisterschaften satt. Und jeden Abend wird hier eine lebendige St. auf die Corviglia? Diese Aufgabe wurde durch die Gemeinde St. Moritz im Lau- Moritzshow zum Anziehungspunkt. Hier werden der Geist und das Erbe von fe des Projektes erweitert: Wie schaffen wir ein attraktives Umfeld im Dorf St. Moritz erlebbar. St. Moritz? Und wir wollen mit unserer Arbeit die grundsätzliche Frage stellen: 3. Das Parkhaus Quadrellas wird umgenutzt. Die grosse Fläche mitten im Dorf wird WAS KÖNNTE DER TRAUM VON ST. MORITZ SEIN? zu einem lebendigen Gastro- und Shoppingzentrum mit bewusst moderaten Miet- Sagen wir es offen: Der Ruf von St. Moritz ist besser als das Erscheinungsbild vor preisen, damit auch Dorfbewohner diese Läden betreiben können und ein breites Ort. Während Glamour und Promis, Cüpli und Pelz die Wahrnehmung draussen Publikum angesprochen werden kann. prägen, sind es verstopfte Strassen und Renditenbauten aus den Sechzigerjahren, die vor Ort das Bild bestimmen. St. Moritz ist so teuer geworden, dass nur noch 4. Am Standort der Rondelle des Parkhauses entsteht eine attraktive Signatur- Prada und Gucci mithalten können. Die Konsequenz dessen ist, dass das Leben architektur, die den neuen Olympiaplatz krönt. erstickt und das Dorf nicht mehr pulsiert. Längerfristig ist dies auch für Promis und Pelze schädlich. 5. Von hier startet die Corvigliabahn. ST. MORITZ WÜRDE SICH RADIKAL ANDERS ANFÜHLEN 6.Die Corviglia wird zum Winterolymp. Hier werden die Geschichte der Grossan- · wenn das Dorf intakt wäre lässe gefeiert, die Pioniere von St. Moritz präsentiert und es gibt die Möglichkeit · ein aktives Tages- und Nachtleben besitzen sportliche Herausforderungen selbst zu erleben. · eine gesunde Ganzjahresdestination würde und · der Verkehr nicht mehr stören würde 4
Wir stecken damit den Planungsperimeter weiter als zuerst definiert. Die Ideen rund um das Parkhaus und den Schulhausplatz sollen in den entsprechenden Gemeindegremien weitergedacht werden. Die Konzepte rund um die Bahn werden von der Engadin St. Moritz Mountains AG geprüft und hier besteht die Absicht, schnellstmöglich die Umsetzung anzugehen. Für die Umsetzung der Idee des Turmes oder der Halle auf der Corviglia müssen mögliche Partner, Sponsoren, Mäzenen oder Investoren gesucht werden. Hier sind Gemeinde und Bergbahn gemeinsam gefordert. Wir sind überzeugt, dass mit der Realisierung dieser Ideen ein echter Fortschritt in der Wahrnehmung der Destination St. Moritz möglich ist und dass es sich auch wirtschaftlich lohnt, den Sommer auf der Corviglia zu lancieren mit einer Attrak- tion, die das ganze Jahr touristisch genutzt werden kann. 1 Lasst uns da beginnen, wo wir Spielraum zur Verfügung haben: Bei der Bahn und den Stationen. Lasst uns Aufräumen, Schrecklichkeiten entfernen und die entstan- 2 denen Freiflächen sorgfältig und mit den grossen Themen von St. Moritz bespielen: dem eleganten Sport, der kraftvollen Leistung der Pioniere und dem schönen Lebensgefühl. Aufräumen und Schönmachen ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber reicht alleine nicht aus. Es braucht ganz bestimmte Setzungen. Es braucht ein massives Zeichen am Schulhausplatz, das für die Erneuerung von St. Moritz steht. Und es braucht oben auf dem Berg Angebote, die weit über die Normvorstellung hinaus St. Moritz die Besucher begeistern. Wenn wir diese Pakete geschnürt haben, dürfen wir den Traum von St. Moritz hervor holen und den Geist von der Corviglia langsam herunter zitieren in die Gassen und Strasse von St. Moritz. Auf dass aus den ver- stopften Strassen Flaniergassen werden und das Leben zurückkehrt samt einer Lageplan sportlichen Atmosphäre mit dem Duft der weiten Welt! Legende Ausschnitt aus dem Geodatenserver Oberengadi verkehrsberuhigte Zone/ Fussgängerzone Dieser Plan stellt einen Zusammenzug von amtliche Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der mögliche Umgehungsstrasse/ Tunnel oder Haftung übernommen. Rechtsverbindliche Ausk Bergbahn 1 Parkhaus Quadrellas 2 Parkhaus Serletta 5
Inhalt Vorwort 2 Management Summary 7 St. Moritz Dorf Der Olympiaplatz 9 Die Talstation 11 Die Fahrt auf die Corviglia 13 Corviglia Bergstation- das Gebäude 15 Bergstation- die Ankunft 17 Die Inszenierung des Winterolymp 19 Architektur 21 Die Pioniere von St. Moritz 23 Das Haus des Winterolymp 25 Simulation Wintersport und Rückweg 27 Alternative Variante 29 Wie geht es weiter? 31
Inszenierung St. Moritz / Corviglia Winter Natur Winter Sport St. Moritz Top of the World Natur Sportereignisse Sport Olympia St. Moritz Geschichte Top of the World Sportereignisse Ski WM Corviglia Geschichte Olympia Ski WM Corviglia hausberg von St. moritz Genuss Hausberg von St. Moritz Status Erlebnis Essen Sport machen Pioniere Aussicht W. Amstutz Pioniere GenussJ. Badrutt Erlebnis W. Amstutz Status G. Sachs Erlebnis Erlebnis Sport machen Badrutt Essen P. Kasper Glamour G. Sachs Aussicht W. Bogner Geschichte Glamour P.Kasper Geschichte etc. Bogner St. Moritz St. Fussgängerzone Moritz Fussgängerzone Flanieren Essen Flanieren Essen Shoppen Shoppen
Management Summary für Schnelleser ST. MORITZ DORF • In Chantarella wird die Olympiade 1948 anhand der Werbeplakate gezeigt Die Inszenierung beginnt bereits im Dorfkern von St. Moritz. Der Schulhausplatz • Die zweite Bahnfahrt erzählt mit Plakaten von den Ski WMS von 1974 / 2003 wird umbenannt in Olympiaplatz. Die fünf olympischen Ringe werden den Platz • Und in der Bergstation wird die Vorfreude auf die Ski WM 2017 geweckt dominieren. Sie sind Ausgangspunkt für alle anderen Optimierungen und Verschö- Die Bergstation Corviglia wird gestalterisch angepasst. Die Besucherwege werden nerungen. Der Olympiaplatz wird zum Zentrum von St. Moritz. einfach und übersichtlich, die Fassaden einheitlich. Die Bergstation wird zum Tor für die neue Attraktion auf dem Felsenkopf. Der Platz hinter der Bergstation Anstelle des Parkhaus-Rondelles entsteht ein dominantes Gebäude. Es haucht wird neu gestaltet. Skiliftstation und Heinekenbar werden in einem Gebäude dem Platz den Geist der grossen weiten Welt ein. Das Gebäude wird zur Ikone. Es zusammengefasst. Das Fahnenmeer der beiden Olympiaden wird zu einem sinnli- beherbergt belebende Angebote für die St. Moritzer und die Gäste aus aller Welt. chen Erlebnis. Es ist die vorgezogene Talstation der Corviliabahn. DAS WAHRZEICHEN AUF DER CORVIGLIA DIE FAHRT MIT DER BAHN Das neue Gebäude auf dem Felskopf vor der Corviglia wird zum Wahrzeichen der Mit einer Aufsteighilfe erreichen die Bahngäste die nötige Höhe, um waagrecht auf Gesamtinszenierung. Es ist das „grosse Bild“, das in der Werbung und bei den einer geschlossenen Brücke zur eigentlichen Einsteigestation zu gelangen. Die Fernsehübertragungen der WMs präsentiert wird. Rund um und in der neuen Ikone heutige Talstation wird zur schlichten Warteboutique. Die Neugestaltung stellt die hat der Besucher ein breites Angebot an Möglichkeiten, die für ganz verschiedene Bahn und die Dynamik in den Vordergrund. Auf der Bahnfahrt wird der Besucher in Besucherschichten und Altersgruppen zugeschnitten sind. Es gibt unterhaltsame die Themen und Angebote der Corviglia-Inszenierung eingestimmt. Der Besucher Angebote, aber auch geistreiche und poetische Momente. Der Besucher kann erfährt, dass er oben auf dem Berg eine Vielfalt von Möglichkeiten hat und spürt, konsumieren, sich aber auch aktiv betätigen. Der Besucher entscheidet selber, was an welch bedeutendem Ort er ist. Hier unten beginnt eine Geschichte, die sich über er erleben und wie viel Zeit er investieren möchte. den ganzen Berg erstreckt und die im Turm auf dem Felskopf vor der Corviglia ihren Höhepunkt finden wird: Die Geschichte von St. Moritz. • Die Talstation erzählt plakativ die Geschichte der Winterolympiade 1928 • In der ersten Bahnfahrt stimmen wir auf die Ski Weltmeisterschaft 1934 ein 9
St. Moritz Dorf Der Olympiaplatz – der Platz der Stars SCHULHAUSPLATZ Heute zeigt sich der Platz nicht von der besten Seite. Der Durchgangsverkehr domi- Aus dem Schulhausplatz wird der Olympiaplatz. Gekrönt wird der Platz mit einer niert das Leben, das Parkhaus ist zwar ein schlichter Bau mit Qualitäten, ist aber neuen Architekturikone, die auf dem Rondell des Parkhauses entstehen wird. überstellt mit allen möglichen Tafeln und Werbeelementen. Dieser Bau verursacht viel Verkehr. Der Platz ist heute mit den unterschiedlichsten Kleingebäude (Warte- Das Gebäude hat drei Aufgaben häuschen) und Lichtkandelabern möbliert. Die Schulhausmauer grenzt ab. 1. Das Gebäude wird zur Ikone. Es muss ein extravagantes Gebäude am wichtigsten Platz des Dorfes sein und haucht den Geist der grossen weiten Welt. Es schliesst Es ist das Ziel, so viel Verkehr wie möglich von diesem Platz zu nehmen. Kann das städtebaulich den Platz ab. Parkhaus anders erschlossen werden? Wird es total ersetzt? Kann der Durchgangs- verkehr mit einem grosszügigen Tunnel radikal reduziert werden? Kann die 2. Es beherbergt belebende Angebote für die St. Moritzer und für die Gäste aus aller Busschleife verschoben werden? Welt. Es gibt viele Gründe, dieses zentrale Gebäue mehrmals zu besuchen. Hier findet man die Tourist-Info, es hat Dorfläden, ein Kaffeehaus und eine Bar. Und in Würde man warten bis all diese Fragen geklärt sind… Der Platz soll für Fussgänger der Nacht wird mit einem kulturaktiven Angebot ein junges Publikum angelockt. attraktiv werden! Wir wollen einfaches, tägliches Leben auf den Platz. Mit einer charmanten, eindrücklichen und faszinierenden Installation soll der Platz geprägt 3. Das neue Gebäude ist die vorgeschobene Talstation der Corvigliabahn. Hier wird und damit die Wünsche nach Massnahmen zur Verkehrsentlastung beschleunigt auf die Corviglia eingestimmt. Mit einer mechnischen Aufstiegshilfe erreichen die werden. Bahngäste die nötige Höhe, um waagrecht auf einer geschlossenen Brücke zur eigentlichen Einsteigestation zu gelangen. Über dem Platz schwebt eine grandiose Lichtinstallation. Die fünf Olympischen Ringe sind bereits bei Tageslicht atemberaubend. Nachts werden sie zum Mag- Die Architektur dieses neuen Gebäudes braucht die Handschrift eines grossen neten. Auf den neuinstallierten Sitzstufen vor dem Schulhausgebäude kann man das Architekten. Weltarchitektur ist gefragt und soll möglichst bei einem sympathischen farbenfrohe, sich laufend ändernde Spektakel verfolgen. Dies passt perfekt zu dem Star in Auftrag gegeben werden. Bei einem, der es versteht ein Wahrziechen zu Ort, an dem all die Siegerehrungen stattgefunden haben und auch in Zukunft weiter entwerfen, welches eine Aufbruchstimmung erzeugt. stattfinden werden. Das Gebäude wird zum Pendent des neuen Wahrzeichens auf der Corviglia, dass INSTALLATION bereits vom Tal her sichtbar ist. Beide Gebäude verleihen der Corviglia und auch Die Installation ist der Startpunkt, um dem Platz neues Leben einzuhauchen. Er dem Schulhausplatz ein neues Gesicht. Auch bei den Fernsehübertragungen bilden soll pulsieren, zum Treffpunkt werden. Tags, wie Nachts. Die Läden am Platzrand sie den idealen Hintergrund und senden der Welt ein klares Bild von St. Moritz: bekommen vermehrt Besucher. Bars und Cafés werden bewusst und bevorzugt modern, innovativ, einladend und freundlich. angesiedelt. Hier werden im Sommer die Open-Air-Kulturveranstaltungen ausge- richtet. 11
St. Moritz Dorf Der Zugang zum Berg am Olympiaplatz Eine aussergewöhnliche Architektur schwebend über dem Platz Am Abend und in der Nacht wird der Raum anders genutzt. Die neue In-Bar lädt Die Talstation hat ein neues Gesicht bekommen und ist durch den Bau des «Cor- zum Verweilen ein. Ein Ort an dem ein gepflegtes Glas Wein bei passender Live- viglia Gates» ins Zentrum des Dorfes gerutscht. Die Gäste werden mit einer musik genossen werden kann. Aufstiegshilfe auf die Höhe des Parkhausdaches geführt. Unterwegs sehen sie edel präsentierte Pokale, Medaillen, Olympische Fackeln der vergangenen Jahre. Der Aus der neuen Architekturikone führt eine gedeckte Brücke zur heutigen Tal- Gast wird auf das Thema „Winterolymp“ emotional vorbereitet. Der ankommende station. Diese wird zur schlichten Warteboutique. Heute zeigt sie sich als eine Gast ist der Gewinner. überstellte Bahnstation. Die Reduktion stellt die Bahn und ihre Technik in den Vordergrund. Der Glamour des Berges soll aber spürbar werden. Hier warten Der Platz hinter dem Parkhaus wird zur Ein- und Ausladestation für die Busse die Besucher auf die Fahrt zum Gründerberg des Wintersportes. Hier beginnt die der Hotelgäste. Gäste, die mit dem Auto kommen, finden direkt im Parkhaus ihren Erfolgstory von St. Moritz. Die Plakate der Olympiade 1928 verbreiten Aufbruch und Parkplatz und können über die interne Erschliessung direkt in die Station. Kultur. Erstmals zeigen wir hier die Tapeten, die aus Symbolen und Bildern von St. Moritz gestaltet sind. Die Tapete wird zum wiederkehrenden und begleitenden Eine Après-Ski-Bar hat ihren Platz neben der neuen Station auf dem Dach Element bis hoch auf die Corviglia. gefunden und lädt mit schickem Ambiente und einer neuen Sicht über St. Moritz und den Olympiaplatz zum Verweilen ein. Die Ticketschalter verbleiben in der heutigen Talstation. Sie werden dem neuen Ambiente entsprechend optisch angepasst. Die Mitarbeiter sind stilvoll gekleidet Corviglia Gate – Innen und begegnen dem Gast ohne Sicherheitsglas. Die Kassenmitarbeiter sind gleich- Im Inneren der Station erlebt der Gast einen grosszügigen Raum. Durch die Glas- zeitig Berater und Gastgeber. Sie verkörpern den Geist der Bergbahn und von fassade hat man eine geniale Aussicht über den Olympiaplatz. Hier gibt es eine St. Moritz. chice Bar, eine Versammlungszone und Informationen zum Angebot auf dem Berg und in St. Moritz. 13
Die Fahrt auf die Corviglia Die Fahrt auf die Corviglia DIE BAHNFAHRT Das Innenleben der Bahnen strahlt in einem neuen Design. Dieses ist wertig gestaltet mit edlen Materialien und dem Charme der Jahrhundertwende oder Belle Époque. Entsprechende Klangteppiche erinnern an die verschiedenen Epochen. In jeder Stufe verändert sich der Klangteppich und wird immer zeitgenössischer. In der ersten Bahnfahrt stimmen wir auf die Ski Weltmeisterschaft 1934 ein. Die Plakate werden in die Bahn appliziert. Der erste Teil der Fahrt im Tunnel ist mittels einer Ton-Licht-Installation bespielt. Der Gast erlebt das Getöse einer Zuschauermenge, wie beim Start eines WM-Laufs. Die Funktionalität und die Kapazität der Wagen bleiben trotz des wertigen Ambi- entes erhalten. UMSTEIGEN IN CHANTARELLA Die Zwischenstation Chantarella wird wie die Talstation pinselsaniert und mit der „Tapete“ vereinheitlicht. Plakate der Winterolympiade 1948 sind die wichtigsten Informationsträger. Die zweite Bahnfahrt erhält Plakate der Ski WMS von 1974 / 2003. Die Musikeinspielungen sind auch aus den 70ern. Und in der Bergstation wird die Vorfreude auf die Ski WM 2017 geweckt. 15
Corviglia Bergstation - Das Gebäude BERGSTATION Die Bergstation ist heute ein wildes Konglomerat von Gebäuden. Verschiedene Baustile und Etappen konkurrenzieren miteinander. Hat die Talseite des Gebäudes an sich noch Qualitäten, wird es an der Rückfassade schwieriger. Hier ist eine neue Gliederung wichtig. Sie ist schliesslich der Teil des Gebäudes, der für die Gäste beim Aufenthalt ständig präsent ist. Ihr Charme entspricht heute dem eines reinen Funktionsgebäudes. Aber eine Bergstation ist mehr. Sie ist Ankunftsort eines Traumes. Der Gast hat dafür bezahlt und entsprechend hoch ist seine Erwar- tung. Im Sommer ist die Situation besonders augenfällig, denn dann dominieren die übriggebliebenen Insignien des Winters. Die Einrichtungen für den Skisport. Ladenlokale sind geschlossen. Warten auf den Winter ist angesagt. Aber die ver- unklärte Wegeführung ist nicht nur ein Sommerproblem. Dem Gebäude fehlt eine einfache Klarheit. Eigentlich spricht nur die gewaltige Investition nicht für eine Neukonstruktion. 17
Corviglia Bergstation - Die Ankunft 5 2 MASSNAHMEN 4 Darum wird das Beste aus dem Bestehenden gemacht. Die Bergstation und die Umgebung werden von den Winterinsignien befreit. Die Ankunftshalle wird bis zum Aussenplatz durchgezogen und erlaubt sofort einen Blick in die Landschaft. Auch von aussen ist der Ein- und Ausgang am Gebäude gut lesbar. Durch die lineare 3 Wegführung und den Tageslichteinfall ist den Besuchern klar, wo sich der Ein- und 1 6 Ausgang befindet. Die Halle bietet Platz zum Warten und zum Verweilen. Ent- lang dieses Gebäudeteils erstrecken sich die „Nebenräume“ der Bergstation: der Zugang zu Mathis Food Affairs, der neu gestaltete Shop, die Skischule, die WCs, der Grundriss EG Zugang zu den Terrassen und zum Self-Restaurant. Der prominenteste Eingang öffnet sich zum Zugang des neuen Wahrzeichens auf dem Felskopf. Das Gebäude wird zum Leitsystem. Dank der klaren Gliederung braucht es kaum Schilder. Nur Hinweise auf die Toilette. Die Attraktionen werden über grossflächige Symbole angeteasert. 7 9 Legende Grundriss UG 8 1 1. neue Bahnhofhalle 2. Sanitäre Anlagen 3. Self-Restaurant 4. Shop 5. Zugang Turm 6. Skischule 7. Terasse 8. Restaurant Mathis Food Affairs 9. Unterhalt 19
Corviglia Die Inszenierung des Winterolymps ATTRAKTION UND HAUPTTEIL Hier auf der Corviglia findet der Hauptteil der Inszenierung statt. Die Bergstation ist Empfang und Serviceteil der Attraktion, sie ist das Bindeglied zwischen dem Tal und der Attraktion Für die neue Attraktion auf dem Felskopf und die Vergrösserung der Shopfläche braucht es einen Erweiterungsbau der Bergstation. Mit dem neuen Volumen wird auch der Aussenplatz besser gefasst. Der grüne Heineckenpilz wird entfernt und dafür ein neues fliegendes Gebäude gebaut. Es wird seinen Standort neben dem 3 Gebäude des Sass Runzöl Lift finden. Durch eine geschickte Anordnung soll der Platzcharakter verstärkt werden. Eine freundliche und pflegeleichte Platzge- staltung gliedert die Fläche im Sommer. Ein Fahnenmeer mit den 26 Fahnen der 2 ersten Olympiade und den 48 Fahnen der zweiten Olympiade verweist auf die Teil- nehmernationen der bisherigen Olympiaden. Jede Fahnenstange zeigt die Teilneh- merliste des jeweiligen Landes. Die Medaillengewinner werden in Gold, Silber oder 1 Bronze markiert. Sie schaffen eine starke Bildikone und einen Erinnerungsplatz für die sportlichen Grossereignisse. Und Wind, der für das ständige Bewegen des 4 Fahnenmeers zuständig ist, hat es genug auf der Corviglia. 5 Lageplan Legende 1. neue Bahnhofhalle 2. Rückbau Heinekenpilz 3. Neubau Bar an Skilift 4. Zugang Turm 5. Turm auf Bergspitze 21
Corviglia Zur Architektur Draussen auf dem Felsenkopf soll eine Weltarchitektur entstehen, als grosse neue Ikone für St. Moritz. Die Architektur ist zeitgenössisch avantgardistisch und hebt sich deutlich von der Landschaft ab. Sie ist bereits vom Tal aus gut sichtbar und lässt die Corviglia so zum Sehnsuchtsort werden. Das Gebäude ist mit der Berg- station über ein System aus Liften, Brücken und Räumen verbunden. Dieser Weg hinaus auf den Felskopf beinhaltet bereits den ersten Teil der Hauptattraktion: Die Pioniere von St. Moritz. Hier erlebt der Besucher die Geschichte von St. Moritz als Pionierort des Wintersportes auf eine erzählerische Weise. Der Turm ist vor allem Aussichtsturm und Architekturerlebnis. Er beinhaltet aber auch den zweiten Teil der Attraktion: Das Haus des Winterolymps. Dieses 1 beinhaltet eine Inszenierung der sportlichen Grossereignisse, die in St. Moritz aus- 4 2 getragen wurden und auch in Zukunft stattfinden werden. Auf dem Rückweg zur Bergstation können die Besucher verschiedene Sportarten und Wettkampfstim- 5 mungen interaktiv erleben. Es soll richtig Spass machen. 3 Systemschnitt Legende 1. Bergstation Corviglia 2. Zugang zu Attraktionen 3. Zugang Turm mit den Pionieren von St. Moritz 4. Turm mit Haus des Winterolymps 5. Rückweg mit Sportsimulationen 23
Corviglia Die Pioniere von St. Moritz Die Geschichte der Pioniere von St. Moritz startet in der Bergstation und wird in einer getakteten, begehbaren Show erzählt. Gruppen von ca. 20 Personen können alle 4 Minuten in das Abenteuer starten; jeweils in der richtigen Sprache und behindertengerecht. Jeder Pionier bekommt seinen Raum und über seine Taten und sein Leben wird erzählt. Die Erzählung ist chronologisch aufgebaut und startet mit Johannes Badrutt. Jeder Raum bringt die Gäste ein Stück näher an den Turm und ein Stück weiter in der Geschichte. Johannes Badrutt, der das Hotel Kulm eröffnete und mit der berühmten Wette seine englischen Sommergäste auch im Winter nach St. Moritz holte und somit den Wintertourismus begründete. Damit entstanden auch die Anfänge des Wintersports, da Badrutt sich immer neue spannende Beschäftigungen im Schnee für seine Gäste ausdachte. Sein Sohn Casper Badrutt, der das berühmte Palace Hotel ins Leben rief und damit den Ruf St. Moritz als luxeriösen und mondänen Winterort weiter ausbaute. Günther Sachs und Willy Bogner und viele weitere Persönlichkeiten, die mit ihrem Lifestyle, ihren Filmen und ihren Ideen St. Moritz zu seinem heutigen Bekannt- heitsgrad verholfen haben. Im letzten Raum, der sich bereits im Turm befindet, öffnet sich die letzte Türe und entlässt die Besucher ins Foyer des Turmes. Hier an der Panorama-Glasscheibe hat man einen atemberaubenden Blick über St. Moritz und das gesamte Tal. 25
Corviglia Das Haus des Winterolymp Im neuen Wahrzeichen ist auch das Haus des Winterolymps untergebracht. Für jedes Grossereignis bauen wir ein Fernsehstudio der entsprechenden Zeit auf. Von den bescheidenen ersten Bildern, die laufen lernten, bis zur modernen Übertra- gungstechnik erzählen wir anhand der Technik- und Fernsehgeschichte über die Grossereignisse, die in St. Moritz stattgefunden haben. Die Gäste erleben in den Fernsehstudios wie sich die Anlässe veränderten: 1928 (Olympiade), 1932 (SKI-WM), 1940 (beinahe Olympiade), 1948, (Olympiade), 1974 (SKI-WM), 2003 (SKI-WM), 2017 (SKI-WM), 2022 (Olympiade). Die einzelnen inszenierten Räume geben nicht nur Einblicke in die jeweilige Technik, sondern auch in die Mode, die Rekorde, die Helden und Verlierer, die Zuschauer und Fans, die Zeitmessungen und die Insignien der Grossveranstal- tungen, wie Fackeln und Startnummern. Ein wahrhaftiges Stück Sportgeschichte wird am authentischen Ort auf eine neue Weise erzählt. Die Räume werden im Free-Flow erlebt. Der Gast kann selbst wählen was er sehen und wie lange er bleiben möchte. 27
Corviglia Simulation des Wintersportes RÜCKWEG Auf dem Rückweg vom Turm zur Bergstation kann der Gast Sportarten selber Ebenso gibt es Stationen, die die Emotionen während der Grossveranstaltungen ausprobieren. Wer hat noch nicht davon geträumt einmal im Bob den Eiskanal erlebbar machen. In einem Raum kann man den Moment der Siegerehrung selbst hinunter zu sausen, eine WM-Abfahrt auf den Ski oder einen Sprung von der Ski- erleben. Auf dem Siegerpodest stehend, mit einer Medaille um den Hals, hört man sprungschanze zu wagen? Natürlich kommen nicht nur die jungen, waghalsigen seine Nationalhymne und den tosenden Applaus der Zuschauer. Hier macht das Gäste hier zum Zuge, denn alle Simulatoren und Teststrecken sind so konzipiert, Zusehen, Applaudieren und Mitfiebern ebenso viel Spass, wie das Bedienen der dass auch Zuschauen enorm viel Spass macht. Stationen oder der Ritt auf den Simulatoren. MÖGLICHE SPORTARTEN In einem grosszügigen, passiven Simulator erleben die Gäste die original Abfahrt in Bild, Ton und physisch. Auf einer gelenkig gelagerten Plattform, auf der jeweils 10 Personen Platz finden, erleben sie den atemberaubenden steilsten Start einer Abfahrt. Sie spüren die Bodenwellen unter ihren Füssen, den Fahrtwind im Gesicht, die Fliehkräfte in den Kurven und die Einfahrt ins Ziel. Ein aktiver Simulator, in dem die Benutzer die rasante Fahrt in der Natureisbahn 1 nicht nur erleben, sondern diese auch selbst beeinflussen können. Im Zweierteam müssen mutigen Gäste einen möglichst schnellen Start hinlegen, schnell in den Bob steigen, die kurvige Strecke möglichst in Ideallinie hinuntergleiten und am Schluss den Bob zum Stehen bringen. Das alles virtuell animiert, also ohne einer 2 wirklichen Gefahr ausgesetzt zu sein. Eine Rangliste verkündigt die Tagesbesten, sowie die ewigen Besten. Legende 3 1. Bergstation Corviglia 2. Rückweg mit Sportsimulationen Grundriss GR 3. Turm 29
3 4 2 5 6 7 1 8 8 1 Legende Grundriss EG Grundriss UG 1. Bergstation Corviglia 2. Ski-Lift 3. Bar 4. Haus des Winterolymp 5. Pionier-Show 6. Halle mit Wintersportsymulatoren 7. Shop 8. Zugang zur Halle
Corviglia Alternative Variante zum Turm Natürlich ist ein Turm-Projekt in den Alpen eine sehr grosse Herausforderung. Aus diesem Grund ist eine alternative Variante entwickelt worden. 5 Auf dem Platz hinter der Bergstation wird eine rund 1000 Quadratmeter grosse 1 rund 6 Meter hohe Halle ausgehoben. Diese Halle erhält viel Front und Oberlicht. 2 3 4 Sie nimmt die drei Ausstellungsbereiche „Pioniere“, „Grossanlässe“ und „Interak- tion“ auf. Die Realisierung der Halle ist realistischer. Sie ist bescheidener, hat aber nicht die Ausstrahlung und den Symbolcharakter der Turmvariante. Systemschnitt Legende 1. Bergstation Corviglia 2. Zugang zur Halle 3. Halle mit Sportsimulatoren 4. Haus des Winterolymps 5. Skilift mit Bar 31
Wie geht es weiter? Das Gesamtprojekt ist eine Vision, die von verschiedenen Organisationen getragen werden muss. Die Projekte unten im Dorf liegen in der Hand von der Gemeinde. Hier hat Gemeindepräsident Sigi Asprion persönlich die Verantwortung für das Vor- antreiben der Teilprojekte übernommen. Zurzeit laufen sehr viele Projekte parallel. Sie sollen in einer Kommission zusammengeführt und dann in einem Mitwirkungs- verfahren vorangetrieben werden. Die Bergbahn beschäftigt sich intensiv mit der Umsetzung der Ideen im Bereich der Stationen und Bahnen und wird bereits 2013 die ersten Massnahmen reali- sieren. Zuerst ist Aufräumen auf der Corviglia angesagt. Das grüne Heinekenzelt soll ersetzt werden mit einer schlichten Installation am bestehenden Gebäude des Sass Runzöl Lift. So schaffen wir Platz vor der Bergstation und entfernen gleich- zeitig eine Schrecklichkeit, die besonders im Sommer sehr stört. Die Talstation, die Zwischenstation und teilweise auch die Bergstation sollen ein neues Innengesicht erhalten. Die Fahrzeuge werden im selben Stil ausgestattet. Ein Massnahmenpaket, das bereits bis zum nächsten Winter realisiert werden soll, wird momentan geschnürt. Die Bergbahn setzt mit diesen Sofortmassnahmen ein Zeichen, dass sie an den Traum von St. Moritz glaubt. 33
Impressum AUFTRAGGEBER KONZEPTION Copyright © Engadin St. Moritz Mountains AG Otto Jolias Steiner Das Urheberrecht an allen von uns Markus Meili Mauro Testerini erbrachten Leistungen verbleibt bei Via San Gian 30 Philipp Schroth STEINER SARNEN SCHWEIZ. CH-7500 St. Moritz Katharina Klüber Mit der vollständigen Bezahlung der festgelegten Leistungen erhält der Gemeinde St. Moritz ARCHITEKTUR UND ILLUSTRATION Auftraggeber ein exklusives und unein- Gemeindepräsident Sigi Asprion Philipp Schroth geschränktes Nutzungsrecht daran. Via Maistra Katharina Klüber Eine allfällige weitere Kopie oder Über- 7500 St. Moritz Steve Walther tragung von Nutzungsrechten bedarf einer schriftlichen Vereinbarung. PROJEKTVERFASSER TEXT Steiner Sarnen Otto Jolias Steiner Sarnen, Mai 2013 AG für Kommunikation Philipp Schroth Pilatusstrasse 18 6060 Sarnen Bildnachweis Titelseite/ S. 31 Copyright by: ENGADIN St. Moritz Telefon +41 41 660 83 30 swiss-image.ch/Christof Sonderegger Telefax +41 41 660 83 09 mail@steinersarnen.ch www.steinersarnen.ch
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