Delphi als ein Planungsinstrument der Berufsbildungsforschung?

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FACHBEITRAG

                                              Delphi als ein Planungsinstrument
                                              der Berufsbildungsforschung?
                                              Erste Ergebnisse einer BIBB-Studie

E Delphi-Befragungen gelten als brauchbare                            Nutzen von Delphi-Untersuchungen
Methode, wenn Experten sich zur Zukunft                               In Zeiten des Wandels und der Unsicherheit treibt der
äußern sollen. Nach den bisherigen Untersu-                           Wunsch, die Glaskugel hervorzuholen und in die Zukunft
                                                                      zu schauen, dicke Blüten. Die alten Griechen hörten auf
chungen wird die Entwicklung in der beruf-                            Pythia im Apollontempel zu Delphi. In der Moderne haben
                                                                      die Wissenschaftler die alten Seher abgelöst. Bevorzugte
lichen Bildung weitaus dynamischer verlaufen
                                                                      Methode der Wahl: die sogenannte Delphi-Befragung. Der
als im allgemeinen oder universitären Sektor.                         Name erinnert noch an die Wirkungsstätte der berühmten
                                                                      Seherin, doch es verbirgt sich dahinter nichts Mythisches
Die Berufsbildungsforschung hat auf diese
                                                                      mehr: In der Regel wird ein Fragebogen entwickelt, der un-
Dynamik zu reagieren. Dabei müssen wichtige                           terschiedlichste Hypothesen zur zukünftigen Entwicklung
                                                                      enthält. Diese Hypothesen werden dann von ausgesuchten
Entscheidungen getroffen werden. Wo sind
                                                                      Experten beurteilt. Sie geben an, was sie für wahrschein-
forschungsrelevante Veränderungen zu erwar-                           lich und wichtig halten. In einer weiteren Runde werden
                                                                      dann die Experten über die Antworten ihrer Kollegen in-
ten, und welche Aufgaben müssen zuerst
                                                                      formiert. Sie sollen damit die Chance erhalten, die eigenen
angegangen werden? Keine einfachen Fragen.                            Antworten zu überdenken und gegebenenfalls zu korrigie-
                                                                      ren. Dahinter steckt die Vermutung, dass mit steigender
Doch was liegt näher, als die Delphi-Methode                          Einheitlichkeit des Urteils der Experten die Trefferquote
auch in der Forschungsplanung einzusetzen?                            richtiger Vorhersagen zunimmt. 1 Dies ist die klassische
                                                                      Vorgehensweise.2 So oder mit leichten Variationen wurde
Das BIBB startete einen ersten Versuch.                               es auch in den bisherigen Delphi-Untersuchungen im Bil-
                                                                      dungsbereich gemacht – in der BWP-Ausgabe 6/98 wurde
                 WA LT E R B R O S I
                                                                      bereits darüber berichtet.3
                 Stellv. Generalsekretär des Bundesinstituts
                 für Berufsbildung                                    Aber dürfen wir überhaupt davon ausgehen, dass die Wis-
                                                                      senschaftler heute so viel treffsicherer als die früheren Pro-
                                                                      pheten Zukunft vorhersagen können? Ist das Ganze nicht
                 ELISABETH M. KREKEL
                                                                      in Wirklichkeit viel komplizierter geworden, da sich die Be-
                 Dr. phil., Soziologin, wiss. Rätin im                gleitumstände hierfür – man denke an den immer schnel-
                 Arbeitsbereich „Bildungsökonomie,                    leren Wandel in der Technik – doch so erheblich erschwert
                 Kosten und Nutzen“, BIBB                             haben? Unsere moderne Bildungsphilosophie lautet doch
                                                                      geradezu, die Jugendlichen auf eine berufliche Zukunft
                 JOACHIM GERD ULRICH
                                                                      vorzubereiten, die in ihrer Entwicklung selbst nicht vor-
                 Dr. rer. pol., Dipl.-Psych., wiss. Rat im Arbeits-   hersehbar sei. Ist die Delphi-Methode also nicht doch nur
                 bereich „Qualifikationskonzepte, Fachkräfte-         ein bloßer Mythos, der allein von den offenbar unzerstör-
                 bedarf, Qualifizierungsstrategien“, BIBB             baren Sehnsüchten des Menschen nach Einblick in die Zu-
                                                                      kunft lebt? Tatsächlich endeten viele frühere Vorhersagen,

                                                                                                              BWP 6 /1999        11
FACHBEITRAG

           wie „Der Spiegel“ in etwas salopper Form formulierte, in         Delphi als Instrument der
           einem ziemlichen „Debakel“: Prophezeiungen im Bereich            Forschungsplanung
           der Technik hätten sich nur selten bewahrheitet (z. B. für
           1990: Wetterkontrolle und regional machbare Wetterbeein-         Ende 1998 wurden Mitarbeiter/-innen des BIBB gebeten,
           flussung, 1982: bemannte, ständige Mondstationen). Ei-           Ideen und Vorschläge für zukünftige Forschungs- und Ent-
           gentlich sei die Methode tot, aber im Zuge „der neu ent-         wicklungsaufgaben im Bereich der beruflichen Bildung zu
           standenen Wissenschafts- und Technologiegläubigkeit“             formulieren. Ausdrücklich wurde dazu aufgefordert, der
           wieder ausgegraben worden.4                                      Kreativität in dieser ersten Delphi-Runde breiten Raum zu
                                                                            lassen und auch neue, vielleicht zunächst ungewohnt an-
                                            Die Kritiker der Zukunfts-      mutende Pfade zu beschreiten. Ziel der ersten Delphi-
 Delphi-Methode                             forschung haben sicherlich      Runde war es, ungefiltert ein breites Spektrum an Ideen
 Eine von amerikanischen Wissenschaft-      Recht: Man muss sich über       abzuschöpfen; die Phase der Selektion und Bewertung war
 lern entwickelte Prognosetechnik. Wäh-     den Sinn einer Delphi-Stu-      der zweiten Runde vorbehalten. An dieser ersten Runde be-
 rend bei dem berühmten Orakel in Del-      die Gedanken machen. Man        teiligten sich 136 Mitarbeiter/-innen. Im Durchschnitt
 phi die Pythia als Medium des Gottes       sollte aber nicht allzu         machten sie jeweils fünf und insgesamt 688 Vorschläge
 Apollon diente und die Fragen von Rat      schnell den Stab brechen.       zukünftiger Forschungs- und Entwicklungsaufgaben.
 Suchenden beantwortete, sollen heute       Denn selbst wenn man hin-
 mit Hilfe von Expertenbefragungen Aus-     sichtlich Trefferquote der      Zur Vorbereitung der zweiten Runde wurden die Vorschläge
 sagen über die Zukunft gewonnen wer-       „modernen Priester“ durch-      auf Doppelungen hin überprüft und gegebenenfalls über-
 den. In mehreren (meist bis zu drei)       aus skeptisch sein sollte und   arbeitet. Damit blieben 499 Ideen übrig, die – auf insge-
 Befragungsrunden werden Informationen getrost davon ausgehen               samt 28 verschiedene Themenbereiche aufgeteilt – als
 von den Experten gewonnen und wieder darf, dass die Berufsbildung          Items in einen standardisierten Fragebogen überführt und
 an diese zurückgespielt.                   im Jahr 2020 in vielen          so an die BIBB-Experten zurückgekoppelt wurden.6 Die an-
                                            Punkten anders aussehen         gesprochenen Themenbereiche deckten das gesamte Feld
                                            wird als im Jahr 1998 ver-      der heutigen Berufsbildungsforschung ab. Die BIBB-Mitar-
                                            mutet, ist eine Delphi-Befra-   beiter/-innen wurden nun gebeten, jeden einzelnen Vor-
            gung nicht nutzlos. Denn genau genommen geht es gar             schlag einzuschätzen hinsichtlich des bisherigen For-
            nicht so sehr darum, zutreffende Aussagen über die Zukunft      schungsstandes, der Wichtigkeit des Themas für die Fort-
            zu entwickeln, sondern darum, Aussagen über die Gegen-          entwicklung der beruflichen Bildung sowie des Zeitpunkts,
            wart zu gewinnen: nämlich darüber, wie sich Experten ge-        wann die Forschungs- oder Entwicklungsaufgabe spätes-
            genwärtig die Zukunft vorstellen. Dies ist ein feiner, aber     tens in Angriff genommen werden sollte (siehe Abb. 1). Ins-
            wichtiger Unterschied. Er verweist zugleich darauf, dass        gesamt bearbeiteten 61 Mitarbeiter/-innen den Fragebogen.
            Delphi-Expertisen nur dann ihre Berechtigung haben, wenn        Die Teilnahme war freiwillig. Der Rücklauf lag bei rund
            sie ihren Nutzen bereits in der Gegenwart finden. Als Nutz-     45 %, dies war angesichts der ungewöhnlichen Länge des
            nießer kommen dabei all jene Personen und Institutionen         Fragebogens mit rund 37 Seiten ein recht gutes Ergebnis.
            in Betracht, die zukunftsorientiert Entscheidungen treffen
            müssen und dabei die beraterische Hilfe von Experten her-       In der dritten Delphi-Runde wurden die Antworten der
            anziehen möchten. In diesem Sinne trägt Delphi dazu bei,        Teilnehmer an alle BIBB-Mitarbeiter/-innen zurückgekop-
            die Legitimität politischen Handelns zu stärken. Die Alter-     pelt und für eine institutsinterne Diskussion zur Verfügung
            native wären intuitive, ratlose und willkürliche Entschei-      gestellt. Nachfolgend werden 30 Forschungs- und Ent-
            dungen.5                                                        wicklungsvorschläge aus der zweiten Runde vorgestellt, die
            Wir sehen die Stärken des Delphi-Ansatzes gerade darin:         als besonders wichtig für die Fortentwicklung der beruf-
            eine größere Gruppe von Experten mit einem ökonomisch           lichen Bildung eingestuft wurden.
            handhabbaren Befragungs- und Feedbackverfahren in ei-
            nen systematischen Beratungsprozess einzubinden. Worauf
            sich diese Beratung bezieht, ist variabel: Es kann sich z. B.
            um erwartete Entwicklungen in der Wirtschaft, Bildung           Ergebnisse aus der zweiten Delphi-
            und Technik oder auch um die zukünftigen Kernaufgaben           Runde: Wichtige Forschungsaufgaben
            eines Unternehmens handeln. Die Bildung ist aufgrund ih-
                                                                            der Zukunft
            res investiven, auf die Bewältigung von Zukunft ausge-
            richteten Charakters sicherlich ein typisches Delphi-Thema.     Die 30 Vorschläge, die auf der Skala zur Erfassung der
            Das BIBB entschloss sich, Möglichkeiten und Nutzen des          Wichtigkeit (vgl. Abb. 1) die höchsten Durchschnittswerte
            Delphi-Ansatzes für die Identifizierung zukünftiger For-        erzielten, lassen sich im Wesentlichen drei Themenkreisen
            schungs- und Entwicklungsaufgaben in der beruflichen            zuordnen. So wurden zum einen Forschungsaufgaben zum
            Bildung zu überprüfen.                                          Themenkomplex „Neue Qualifikationen, neue Berufe“ als

           12               BWP 6 /1999
Auszug aus dem
Abbildung 1
Fragebogen des BIBB-Delphi
                                                                                               Wie ist der Stand der                                                                                            Wie wichtig ist das                                                                               Wann sollte mit
Die zu beurteilenden Forschungsvorschläge                                                      bisherigen Forschung                                                                                             Thema für die                                                                                     der Bearbeitung
finden sich in der linken Spalte, rechts die                                                   oder Entwicklung?                                                                                                Fortentwicklung                                                                                   spätestens
drei Skalen zur Erfassung des Forschungs-                                                                                                                                                                       der berufl. Bildung?                                                                              begonnen werden?
standes, der Wichtigkeit und des vorge-
schlagenen Bearbeitungsbeginns.                                   DELPHI

                                                                                                                                                                                    kann ich nicht beurteilen

                                                                                                                                                                                                                                                                                      kann ich nicht beurteilen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            kann ich nicht beurteilen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           2003 bzw. noch später
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   gar nicht / nicht mehr
                                                  Themenbereich II:

                                                                                                  völlig unzureichend
                                                                                                                        eher unzureichend

                                                                                                                                                               völlig ausreichend
                                                                                                                                            eher ausreichend

                                                                                                                                                                                                                   völlig unwichtig
                                                                                                                                                                                                                                      eher unwichtig
                                                  Qualifikations- und

                                                                                                                                                                                                                                                       eher wichtig
                                                                                                                                                                                                                                                                       sehr wichtig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   1999/2000
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               2001/2002
                                                  Beschäftigungs-
                                                  entwicklung in
                                                  s p e z i f i s c h e n B e re i c h e n

                                               1 Konsequenzen der Einführung
                                                 bzw. stärkeren Nutzung von

                                                                                                  ■
                                                                                                                        ■
                                                                                                                                              ■
                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                    ■

                                                                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                                                                      ■
                                                                                                                                                                                                                                                        ■
                                                                                                                                                                                                                                                                         ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                      ■

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ■
                                                 Electronic Commerce
                                                 (z.B. Internethandel) für
                                                 die berufliche Bildung

                                               2 Tätigkeitsfelder, Qualifikations-
                                                 anforderungen und über-
                                                 fachliche Qualifikationen in
                                                                                                  ■
                                                                                                                        ■
                                                                                                                                              ■
                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                    ■

                                                                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                                                                      ■
                                                                                                                                                                                                                                                        ■
                                                                                                                                                                                                                                                                         ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                      ■

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ■
                                                 Call-Centern (von der Seel-
                                                 sorge bis hin zu Maklerdiensten
                                                 der verschiedensten Art)

                                               3 Untersuchung der
                                                 Qualifikationsentwicklungen
                                                                                                  ■
                                                                                                                        ■
                                                                                                                                              ■
                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                    ■

                                                                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                                                                      ■
                                                                                                                                                                                                                                                        ■
                                                                                                                                                                                                                                                                         ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                      ■

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        ■
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ■
                                                 in Multimedia-Berufen

besonders dringlich eingestuft (vgl. Abbildung 2). Dazu                                      mittelbar mit Forschung und Entwicklung selbst, sondern
zählen z. B. die Folgen aktueller betriebswirtschaftlicher                                   mit der Präsentation, Verbreitung und Verwendung von
Entwicklungen für die Ausbildung und die Entwicklung                                         Forschungs- und Entwicklungsergebnissen sowie sonstigen
neuer Ausbildungsberufe (Outsourcing, Internet-Marketing,                                    wichtigen Daten zu tun haben. Hier deutet sich offenbar
Online-Shopping, Globalisierung der Märkte) oder die Qua-                                    ein erweitertes Aufgabenverständnis der Forschung an. Un-
lifikationsentwicklung in neuen expandierenden Beschäf-                                      ter Nutzung der neuen Medien soll eine offensivere Ver-
tigungsfeldern samt ihren Konsequenzen für die berufliche                                    antwortung als bisher für die öffentlichkeitswirksame Ver-
Aus- und Weiterbildung.                                                                      breitung der eigenen Produkte übernommen werden. So
                                                                                             wurden als die beiden wichtigsten Aufgaben der Aufbau
Weiterhin wurden jene Forschungsvorschläge als ganz be-                                      eines interaktiven Internet-Netzwerkes „Neue Berufe“ (mit
sonders wichtig angesehen, die sich auf aktuelle Problem-                                    Umsetzungshilfen für kleine und mittlere Unternehmen)
lagen im Ausbildungsstellenmarkt und Maßnahmen zu ih-                                        sowie der Aufbau einer im Internet abrufbaren Informati-
rer Behebung beziehen. Hierunter fällt die Entwicklung von                                   onsdatenbank für ausbildungsunerfahrene Betriebe (Tipps
neuen Maßnahmen zur Förderung der Ausbildungs- und                                           für Betriebe, die in die Ausbildung einsteigen, Verbund-
Übernahmebereitschaft von Betrieben ebenso wie die Über-                                     konzepte) genannt. Ganz vorne landeten auch in puncto
prüfung der Wirkung des Sofortprogramms und sonstiger                                        Wichtigkeit die Erstellung einer berufsbezogenen Daten-
bereits bestehender Initiativen zur Verbesserung der Aus-                                    bank (so dass für jeden Ausbildungsberuf alle relevanten
bildungssituation von Jugendlichen.                                                          Informationen aus einer Quelle abrufbar sind), die Installa-
                                                                                             tion eines Servers, von dem Unterrichtsmaterialien und di-
Bemerkenswert war, welch hohe Bedeutung die Befragten                                        daktische Leitfäden abgerufen werden können, der Aufbau
informationstechnisch gestützten Service-Aufgaben ge-                                        eines Informationssystems im Internet mit regionalen Da-
genüber Dritten zuschrieben: Aufgaben also, die nicht un-                                    ten zur Berufsbildung sowie die Entwicklung eines BIBB-

                                                                                                                                                                                                                                                                      BWP 6 /1999                                                13
FACHBEITRAG

      Informationssystems für Schulabgänger und deren Eltern                                        tionsgehalt niedrig einzu-
      im Internet.                                                                                  stufen: So werden z. B.
      Die sonstigen Forschungs- und Entwicklungsaufgaben, die                                       durch eine differenzierte
      zu den dreißig wichtigsten gezählt wurden, berühren die                                       Analyse der Enthaltungen
      Felder Ausbildungsordnungsforschung, internationale Ver-                                      zum „Stand der Forschung“
      gleichsforschung, Evaluierung, Berufsbildungsstatistik und                                    wichtige    Informationen
      Differenzierung der Berufsbildung (vgl. Abbildung 2).                                         über den Etablierungs- und
                                                                                                    Verbreitungsgrad eines be-
                                                                    stimmten Forschungsthemas gewonnen. Zudem machten
                                                                    die Antworten der Befragten deutlich, dass klar zwischen
      Delphi als Planungsinstrument der                             „sachstandsbezogener“ („Was wurde bereits erforscht und
      Forschung: Schlussfolgerungen für                             erarbeitet?“) und „politisch-normativer“ Expertise („Was ist
      zukünftige Anwendungen                                        wichtig für die Fortentwicklung der beruflichen Bildung?“)
                                                                    unterschieden werden muss: Die eine Form der Enthaltung
      Unseres Wissens ist die BIBB-Studie der erste Ansatz, die     (zum Stand der Forschung) ist nicht zwangsläufig mit der
      Delphi-Methode unmittelbar zur Ermittlung zukünftiger         anderen Form (zur Wichtigkeit des Themas) verbunden.
      Forschungs- und Entwicklungsarbeit heranzuziehen. Des-
      halb interessierten uns neben den inhaltlichen Ergebnissen    Die institutsinterne Eingrenzung der Stichprobe auf BIBB-
      vor allem auch methodische Schlussfolgerungen aus die-        Mitarbeiter/-innen entlastete uns von einem Problem: Die
      sem institutsinternen Selbstversuch. Es zeigte sich z. B.,    Ideologie des Delphi-Verfahrens ist auf Konsens hin aus-
      dass es richtig war, bei den Fragen klar zwischen der         gelegt; die Experten sollen letztendlich zu möglichst ein-
      Wichtigkeit des Themas und dem Stand der Forschung zu         heitlichen Urteilen gelangen. Tatsächlich ist aber, dies zei-
      unterscheiden (vgl. Abbildung 1). Beide Aspekte hängen        gen die bisherigen Delphi-Studien zur Entwicklung im
      auch statistisch nur schwach zusammen: Zu einigen For-        Bildungsbereich, die Varianz im Urteil der Experten nicht
      schungsthemen liegen bereits Ergebnisse vor, zu anderen       gering und korreliert mit Herkunftsmerkmalen wie der be-
      wiederum nicht. Relativ stark korrelieren dagegen die Ant-    ruflichen Funktion. Damit wird aber die Stichprobenzu-
      worten zur „Wichtigkeit des Themas“ und zum „spätesten        sammensetzung bei allen Delphi-Untersuchungen zu einem
      Beginn der Bearbeitung“. Was als wichtig eingestuft wird,     zentralen Thema. Denn die Gesamtergebnisse sind davon
      soll in der Regel auch früher begonnen werden. Allerdings     abhängig, aus welchen Teilstichproben von Experten sich
      gibt es hier auch Ausnahmen, die nahe legen, bei zukünf-      der Befragtenkreis zusammensetzt. Unserer Meinung nach
      tigen Befragungen nicht auf die Zeitschiene zu verzichten.    ist diesem Aspekt in den meisten bisherigen Delphi-Stu-
                                                                    dien zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Das
                                                                    Gleiche gilt für die Auswertung und einer nach Teilgrup-
                                     Warum urteilen                 pen differenzierten Analyse unter bewusster Hintanstellung
                                                                    des Konsens-Gedankens. Man wird bei einer erneuten, über
                                Experten bisweilen                  Institutsgrenzen hinausgehenden Anwendung der Delphi-
                                                                    Methode nicht darüber hinwegkommen, differenzierte
                                    unterschiedlich?                Strukturdaten zu den Befragten selbst zu erheben. Dabei
                                                                    darf jedoch die Möglichkeit zur anonymen Bearbeitung des
                                                                    Fragebogens nicht verloren gehen.

                                                                    Was die Ideenproduktion in der ersten Runde und somit
      Richtig war es auch, die Ausweichkategorie „kann ich          die Item-Entwicklung angeht, waren die Vorschläge der
      nicht beurteilen“ anzubieten, und dies nicht nur global für   BIBB-Mitarbeiter/-innen erfreulich zahlreich. Dennoch
      ganze Themenblöcke, sondern bei jeder einzelnen Ein-          sollte bedacht werden, dass Delphi selbst keine Kreati-
      schätzung eines konkreten Forschungsvorschlags und hier       vitäts-, sondern eher eine Sammel- und Evaluationstechnik
      wiederum gesondert nach Wichtigkeit, Stand der For-           ist. Auch wenn Experten zur schöpferischen Ideenproduk-
      schung und Beginn der Bearbeitung. Die Forschung und          tion hin aufgefordert werden, so heißt dies nicht, dass dies
      Entwicklung ist auf dem Gebiet der beruflichen Bildung so     allen Experten gleichermaßen gut gelingt. Es ist unreali-
      weit fortgeschritten, dass sich nur wenige Personen zu-       stisch, davon auszugehen, dass der Expertenstatus als sol-
      trauen dürften, hier eine „Universalkompetenz“ zu besit-      cher mit einer überdurchschnittlichen Kreativität in Hin-
      zen. Dies gilt selbst innerhalb identischer Themenblöcke      blick auf die Prognose zukünftiger Entwicklungen verbun-
      wie z. B. der „Bildungsökonomie“. Es wäre im Übrigen ein      den wäre. Deshalb sollte die Ideensammlung durch kreati-
      Fehler, Urteilsenthaltungen einfach nur wie fehlende An-      vitätsförderliche Techniken (z. B. Szenario-Verfahren) un-
      gaben („missing values“) zu behandeln und ihren Informa-      terstützt werden. Damit könnte die unterschiedliche

      14              BWP 6 /1999
Abbildung 2   Übersicht über wichtige Forschungsaufgaben aus Sicht der BIBB-Mitarbeiter/-innen*
Quelle: BIBB-Delphi zur Entwicklung zukünftiger Forschungsfragestellungen
                                                                                                                         Wichtigkeit   Stand         zu bear-
                                                                                                                         des           der           beiten bis
                                                                                                                         Themas        Forschung     spätestens:

                                                                                                                          eher/sehr    völlig/eher      1999
                                                                                                                          wichtig      unzu-            oder
                                                                                                                                       reichend         2000
   Neue Qualifikationen, neue Berufe
• Folgen aktueller betriebswirtschaftlicher Entwicklungen für die Ausbildung und die Entwicklung
  neuer Ausbildungsberufe (Outsourcing, Internet-Marketing, Online-Shopping,
  Globalisierung der Märkte usw.)                                                                                          96%          96%             65%
• Qualifikationsentwicklung in neuen expandierenden Beschäftigungsfeldern:
  Konsequenzen für die berufliche Aus- und Weiterbildung                                                                   94%          76%             44%
• Lebenslanges Lernen als gesellschaftliche Aufgabe. Welche Rahmenbedingungen
  (Institutionen, Standards, Zugänge, Mitbestimmungsebenen, Finanzierungsmodelle) sind notwendig,
  um lebenslanges Lernen zu fördern?                                                                                       91%          74%             33%
• Folgen der Ausweitung von informationstechnisch gestützten Dienstleistungen für die Berufsbildung                        90%          80%             63%
• Qualifikationsbedarf und Rekrutierungsstrategien bei neu gegründeten Unternehmen                                         90%          79%             29%
• Neue Berufe und Beschäftigungsfelder (z.B. elektronischer Supermarkt) im Gefolge von Multimedia
  und technikbasierter Wissensgesellschaft                                                                                 88%          80%             59%
• Entwicklung von Instrumenten zur Früherkennung: z.B. innovative Projekte und Modellversuche,
  regionale Qualifizierungsmaßnahmen                                                                                       88%          68%             49%
• Neue Dienstleistungen und ihre arbeitsmarkt- und bildungspolitischen Konsequenzen                                        87%          71%             40%
• Sammlung von „Best practice“-Beispielen für Branchenaktivitäten bzw. sonstige Aktivitäten zur
  Umsetzung von Neuordnungen/neuen Berufen in die Praxis (Entwicklung eines „Werkzeugkastens“)                             87%          82%             50%
• Welche (berufsübergreifenden) Fähigkeiten werden in der sich entwickelnden Informations- und
  Wissensgesellschaft speziell gebraucht, und wie sind sie zu vermitteln?                                                  83%          58%             32%

     Maßnahmen zur Förderung der Ausbildungsbereitschaft
•   Erhöhung und Förderung der Ausbildungs- und Übernahmebereitschaft von Betrieben                                        91%          57%             34%
•   Überprüfung der Wirkung des Sofortprogramms                                                                            89%          87%             84%
•   Erforschung von Faktoren zur Erhöhung der Ausbildungsbeteiligung ausländischer Unternehmen                             89%          76%             51%
•   Umfang und Nutzen von staatlichen Programmen zur Erhöhung des betriebl. Ausbildungsplatzangebots                       88%          70%             57%
•   Ermittlung der Kosten, Finanzierung und des Nutzens von Verbundausbildungsmodellen                                     88%          83%             41%
•   Policy Research: Evaluation einzelner oder Kombination mehrerer Ad-hoc-Maßnahmen
    zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze                                                                           83%          79%             54%
• Entwicklung von Berufsbildungsmedien für neue Berufe, um die Ausbildungsbereitschaft zu fördern                          75%          73%             44%

   Informationstechnisch gestützte Service-Leistungen
• Aufbau eines interaktiven Internet-Netzwerkes „Neue Berufe“
  (mit Umsetzungshilfen für kleine und mittlere Unternehmen)                                                              100%          95%             71%
• Aufbau einer im Internet abrufbaren Informationsdatenbank für ausbildungsunerfahrene Betriebe
  (Tipps für Betriebe, die in die Ausbildung einsteigen, Verbundkonzepte)                                                  91%          95%             71%
• Aufbau einer berufsbezogenen Datenbank, die die Berufsbildungs- und Beschäftigtenstatistik mit
  Ergebnissen aus empirischen Erhebungen und qualitativen Informationen (z.B. Ausbildungsordnung)
  so zusammenführt, dass für jeden Ausbildungsberuf alle relevanten Informationen aus einer
  Quelle abrufbar sind                                                                                                     89%          79%             55%
• Aufbau eines Servers, von dem Unterrichtsmaterialien, didakt. Leitfäden etc. abgerufen werden können                     86%          90%             49%
• Herstellen der Markttransparenz für Lernsoftware in der Berufsbildung: Entwicklung einer Datenbank
  und eines Informationsangebots zum multimedialen Lernen                                                                  88%          90%             42%
• Aufbau eines Informationssystems im Internet mit regionalen Daten zur Berufsbildung                                      85%          76%             58%

   Sonstige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben
• Analyse und Systematisierung der derzeitigen Ansätze für neue/geänderte Strukturen
  in Ausbildungsordnungen                                                                                                  92%          63%             41%
• Systematische Beobachtung und Evaluierung ausländischer Entwicklungen in der beruflichen Bildung
  als Daueraufgabe: Wo gibt es Innovationen, Anregungen und Anstöße, die auch auf das deutsche
  Bildungssystem übertragen werden sollten?                                                                                91%          85%             53%
• Entwicklung eines Evaluationsverfahrens (-systems) für Modellversuche (national) und internat. Projekte                  90%          79%             33%
• Entwicklung eines Konzeptes zur Modernisierung von Lernerfolgskontrollen in der beruflichen Bildung                      88%          85%             33%
• Aufbau einer jährlichen Statistik zur Erfassung der latenten Nachfrage von Lehrstellenbewerbern,
  die in der offiziellen Nachfrageberechnung nicht ausgewiesen werden                                                      87%          85%             59%
• Wirkungsanalysen von Maßnahmen zur Qualifizierung und Verbesserung der Chancen
  von benachteiligten Jugendlichen                                                                                         87%          57%             21%
• Neue lernerfolgsabhängige Qualifizierungsansätze für eine differenzierte Berufsausbildung
  (z.B. Stufenausbildung: Optionsmodell, Durchstiegsmodell, Lerneinheiten, Module, Zusatzqualifizierung)                   84%          69%             29%

* Aufgeführt sind jene 30 Vorschläge, die auf der vierstufigen Skala zur Erfassung der Wichtigkeit
  (1 = völlig unwichtig, 2 = eher unwichtig, 3 = eher wichtig, 4 = sehr wichtig) die höchsten Mittelwerte erzielten.
  Berechnungen jeweils unter Ausschluss der Personen, die sich eines Urteils enthielten („kann ich nicht beurteilen“).

                                                                                                                                          BWP 6 /1999          15
FACHBEITRAG

      Befähigung der Experten zur Ideengenerierung reduziert                         Fazit
      und der Output insgesamt vergrößert werden.
                                                                                     Die Erfahrungen mit diesem ersten Forschungsdelphi sind,
      Notwendig sind zudem weitere konzeptionelle Überlegun-                         was die Ökonomie des Verfahrens angeht, vielverspre-
      gen in Hinblick auf die Auswertung der gewonnenen Da-                          chend. Relativ schnell gelingt es, eine Vielzahl von Ideen
      ten. Es ist bisher nicht ausreichend belegt, dass Fragestel-                   und Informationen bei einer relativ großen Menge von Be-
      lungen, die in Zukunft an Bedeutung gewinnen, bereits                          teiligten abzuschöpfen und zurückzuspielen. Dies macht
      heute von der Mehrzahl der Experten als solche erkannt                         das Verfahren sicherlich überall dort interessant, wo un-
      werden. Möglicherweise sind neue, kreative Ideen zunächst                      terschiedliche Institutionen in die Förderung eines gesell-
      einmal strittig, werden von Außenseitern vertreten und                         schaftlichen Bereichs eingebunden sind, je nach Funktion
      finden erst im Laufe der Zeit allgemeine Anerkennung.                          verschiedene Problemhorizonte entwickeln und dennoch
      Dies würde bedeuten, dass das Innovative und Zukunfts-                         gemeinsam die Zukunft verantworten. Der Sektor der be-
      weisende womöglich nicht so sehr auf den vorderen Plät-                        ruflichen Bildung ist dafür ein gutes Beispiel. Notwendig-
      zen einer nach Zustimmungsgrad geordneten Rangreihe                            keiten für konzeptionelle Verbesserungen und genauere
      (wie in Abbildung 2) zu entdecken ist, sondern im mittle-                      Überlegungen betreffen weniger die Delphi-Befragung als
      ren oder gar unteren Feld. Welche Heuristiken aber kön-                        solche als vielmehr die Phasen des In- und Outputs, die der
      nen den Weg zu diesen Ideen weisen?                                            Erhebung vorausgehen (Stichprobenziehung, Item-Gene-
                                                                                     rierung) bzw. sich ihr anschließen (Auswertungsmodelle
      Was gegenwärtig noch fehlt, sind bereichsspezifische Ana-                      und Schlussfolgerungen).
      lysen, also detailliertere Untersuchungen darüber, welche                      Ausgehend von den vorliegenden Ergebnissen zeigt sich,
      Forschungsaufgaben innerhalb verschiedener Themenbe-                           dass sich die Forschungs- und Entwicklungsaufgaben des
      reiche, wie z. B. „Bildungsökonomie“, „Lernstrategien“,                        BIBB vor allem auf drei Ebenen bewegen: der Gewinnung,
      „Medien“, „Europäische Berufsbildung“ oder „Qualitätsma-                       Analyse und Systematisierung von Daten, der Bewertung
      nagement“, als besonders relevant und innovativ erachtet                       und Interpretation von aktuellen Entwicklungen aus der
      werden können.7 Es reicht auch hier nicht aus, lediglich                       Sicht unterschiedlicher Entscheidungsträger (z. B. Politik,
      einfache Rangreihen anhand der Häufigkeitsverteilungen                         Betriebe, Individuum) sowie einer informationstechnisch
      oder Skalenmittelwerte zu bilden. Es gilt, differenziertere                    gestützten Vermittlung (Service) von zentralen Ergebnis-
      Hypothesen zu entwickeln, wie Konsens und Dissens un-                          sen der Berufsbildungsforschung und -entwicklung. Die
      ter den Befragten einerseits und Kreativität und Treffsi-                      mit der Delphi-Befragung gewonnenen Ergebnisse sollen
      cherheit andererseits miteinander in Beziehung stehen. Zu-                     die Forschungsplanung im BIBB unterstützen und für die
      dem gibt es personengebundene Einflüsse auf das Ant-                           Überarbeitung der Forschungsprioritäten herangezogen
      wortverhalten: Nicht nur das Ausmaß der Fachexpertise                          werden. Bevor jedoch konkrete Schlussfolgerungen getrof-
      bestimmt offenbar darüber, ob ein Urteil abgegeben wird,                       fen werden, gilt es die Ergebnisse in einem breiten Dialog,
      sondern z. B. auch die individuelle Risikofreudigkeit.                         auch außerhalb des Institutes, zu diskutieren.

      Anmerkungen

      1    Erwartet wird, dass Befragungs-         Arbeitsbericht Nr. 94/02. Mann-   5   Natürlich kann eine Delphi-         6   Mitglieder der Arbeitsgruppe,
           teilnehmer, die in ihrer Ein-           heim, 1994; Häder, M. & Häder,        Expertise allein politisches            die das BIBB-Delphi durchführ-
           schätzung unsicherer sind als           S.: Neuere Entwicklungen bei          Handeln nicht determinieren.            te, waren neben den Autoren
           ihre Kollegen, eher dazu neigen,        der Delphi-Methode. Literatur-        Sie ermöglicht einen qualifizier-       Dr. Peter Dehnbostel, Guido
           ihre von der Mehrheitsmeinung           bericht II. ZUMA-Arbeitsbericht       ten Diskurs, ist aber kein Ersatz       Franke, Dr. Peter-Werner Kloas,
           abweichenden Urteile zu korri-          Nr. 98/05. Mannheim, 1998             für die politische Entscheidung.        Dr. Dagmar Lennartz, Dr. Joaa-
           gieren und dem Meinungstrend            sowie Franke, R.; Zerres, M.P.:       Vgl. zum Nutzen von Delphi              chim Reuling, Dr. Ernst Roß
           anzugleichen. Die höhere Unsi-          Planungstechniken. Instrumente        auch die im Ausbilder-Hand-             und Dr. Jens Schmidt.
           cherheit könnte z. B. Folge einer       für zukunftsorientierte               buch (28. Erg,-.Lfg., Februar       7   Wir haben uns innerhalb der
           geringeren Sachkompetenz sein.          Unternehmensführung. Frank-           1999) veröffentlichten Rezen-           BIBB-internen Delphi-Arbeits-
           Durch die Korrektur werden ins-         furt a.M., 1994, Kap. 10.             sionen zweier Zukunftsstudien:          gruppe darauf verständigt, bis
           gesamt jene Urteile stärker ge-     3   Vgl. Kuwan, H.; Ulrich, J.G.;         BMBF (Hrsg.): Delphi-Befra-             zum Frühjahr 2000 einen Be-
           wichtet, die auf einer „sichere-        Westkamp, H.: Die Entwicklung         gung 1996/1998. Potentiale              richtsband zu erarbeiten, in dem
           ren“ und damit womöglich auch           des Berufsbildungssystems bis         und Dimensionen der Wissens-            die inhaltlichen und methodi-
           valideren Basis gefällt wurden.         zum Jahr 2020. Ergebnisse des         gesellschaft – Auswirkungen             schen Ergebnisse dieser Analy-
      2    Einen sehr lesenswerten Über-           Bildungs-Delphi 1997/98. In:          auf Bildungsprozesse und                sen nachgelesen werden können.
           blick zur Delphi-Methode geben:         BWP 27 (1998) 6. S. 3-9               Strukturen; W. Kau u.a.:
           Häder, M. & Häder, S.: Die          4   Vgl. „Debakel von Delphi“. In:        Berufsbildung hat Zukunft.
           Grundlagen der Delphi-Methode.          „Spiegel Spezial“, Nr. 10,            Ergebnisse einer Befragung von
           Ein Literaturbericht. ZUMA-             29.09.1998                            Mittel- und Großbetrieben.

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