Orientierung - Stadt Mannheim
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Romane des Jahres 2011. Bei uns im Bestand. Orientierung
Die aufgeführten Bücher fanden in folgenden überregionalen Zeitungen Beachtung und wurden dort rezensiert: FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung / Sonntagszeitung FR Frankfurter Rundschau NZZ Neue Zürcher Zeitung SZ Süddeutsche Zeitung taz die tageszeitung ZEIT Die Zeit Abbey, Edward: Die Monkey Wrench Gang. Ein Roman. – Walde + Graf. – 470 Seiten. Mit 35 Jahren Verspätung erscheint der US-Kultroman um eine kleine Gruppe radikaler Umweltaktivisten in Deutschland. Die Geschichten von immer tollkühneren Anschlägen auf neue Straßen, Brücken und andere moderne Errungenschaften lesen sich fast schon wie eine Anleitung zum zivilen Ungehorsam ... NZZ, 15. 02. 2011 Abbott, David: Die späte Ernte des Henry Cage. Roman. – Deutscher Taschenbuch-Verlag. – 357 Sei- ten. Henry war beruflich sehr erfolgreich; privat aber scheint er alles falsch gemacht zu haben. Mit sei- nem Sohn ist er zerstritten, von seinem Enkel weiß er lange nichts. Als er sich der Familie wieder annähert, geschieht ein furchtbarer Unfall, und Henry muss sich fragen, ob er die Schuld daran trägt. SZ, 18. 07. 2011 Adiga, Aravind: Letzter Mann im Turm. Roman. – Beck. – 513 Seiten. Eine Geschichte um Geld und Macht, Luxus und Entbehrung, ein breites Gemälde der Menschen in Bombay und nicht zuletzt das Porträt einer brodelnden Stadt. „Der letzte Mann im Turm“ wirft einen tiefen Blick in die Herzen und Köpfe der Bewohner einer Mega-City – einfache Menschen, die an einem Ort ohne Grenzen bis an ihre Grenzen getrieben werden. FAZ, 01. 10. 2011 / SZ , 06. 12. 2011 Adler-Olsen, Jussi: Erlösung. Der dritte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q; Thriller. – Deutscher Taschen- buch-Verlag. – 587 Seiten. Im Sonderderzernat Q in Kopenhagen landet ein verblasstes Schriftstück, das mit menschlichem Blut geschrieben wurde. Die Entzifferung führt Carl Mørck und seinen Assistenten auf die Spur eines Verbrechens, dem in den 1990er-Jahren zwei Jungen zum Opfer fielen. FAZ, 14. 07. 2011 Albers, Sophie: Wunderland. Roman. – Knaus. – 166 Seiten. Hanna ist Journalistin und will ein Porträt über Tamer schreiben, einen jungen Mann mit palästinensischem Vater und deutscher Mutter. Tamer ist manchmal ein Macho und hat Ansichten, die sie abstoßen, gleichzei- tig fasziniert er sie aber auch. Sie will ihn verstehen und taucht ein in seine Welt. taz, 04. 06. 2011 Amann, Jürg: Der Kommandant. Monolog. – Arche-Literatur-Verlag. – 108 Seiten. Unbearbeitet, lediglich etwas verdichtet und verknappt veröffentlicht Amann die Aufzeichnungen von Rudolf Höß, 1941–1943 Kommandant in Auschwitz, die dieser kurz vor seiner Hinrichtung 1947 im Ge- fängnis zu Papier brachte. FR, 19. 07. 2011 Ames, Greg: Der bisher beste Tag meines Lebens. – Steidl. – 327 Seiten. James, 28 Jahre alt, Werbetexter in New York, kommt zu Thanksgiving in seine Heimatstadt Buffalo zurück – mit dem Vorsatz, seine Mutter zu töten. Ellen ist an Demenz erkrankt und James kann es nicht mehr ertragen, seine Mutter leiden zu sehen, zumal er ihr vor Jahren einen Selbstmord ausge- redet hat. FAZ, 25. 02. 2011
Ani, Friedrich: Süden. Roman. – Droemer. – 363 Seiten. Acht Jahre nach dessen letztem Fall setzt der erfolgreiche Krimiautor Friedrich Ani seinen Münchner Kommissar Tabor Süden erneut auf die Spur eines Vermisstenfalles, den Süden mit gewohntem Ge- spür am Ende erfolgreich lösen kann. SZ, 07. 05. 2011 Aslam, Nadeem: Das Haus der fünf Sinne. Roman. – Rowohlt. – 459 Seiten. Ein Engländer, eine Russin und ein Amerikaner illustrieren mit ihren tragischen persönlichen Schick- salen die unheilvolle Entwicklung Afghanistans während der letzten Jahrzehnte. FAZ, 26. 04. 2011 Auóur Jónsdóttir: Jenseits des Meeres liegt die ganze Welt. Roman. – btb. – 283 Seiten. Sunna, eine etwas chaotische junge Verlagsangestelle aus Reykjavik, löst mit Hilfe des zehnjährigen Helgi und ihrer umtriebigen Mutter das Rätsel um das Verschwinden der Galeristin Arndis, einer Freundin aus der gemeinsamen Studienzeit in Barcelona. FAZ, 09. 08. 2011 Avallone, Silvia: Ein Sommer aus Stahl. Roman. – Klett-Cotta. – 414 Seiten. Anna und Francesca sind die besten Freundinnen. Doch mit 14 kann auch eine Kleinigkeit zur Katastrophe werden und ein Sommer reicht, um das Leben der beiden durcheinanderzuwirbeln. FAZ, 14. 07. 2011 Bachmann, Ingrid: Die Radiofamilie. – Suhrkamp. – 410 Seiten. Die vor einigen Jahren im Nachlass eines Wiener Journalisten entdeckten 15 Folgen der in den 1950er- Jahren erfolgreichen „Radiofamilie“ stammen aus der Feder Ingeborg Bachmanns (1926–1973) und zeigen die Schriftstellerin von einer unerwarteten Seite: als amüsant und routiniert schreibende Unterhaltungsautorin. SZ, 16. 06. 2011 / FAZ, 01. 07. 2011 / FR, 09. 07. 2011 Balschun, Nicole: Ada liebt. Roman. – DuMont. – 190 Seiten. Ada liebt Bo und Bo liebt Ada, doch für beide gibt es kein Happy End. Bo züchtet Schweine, alles an ihm und um ihn herum riecht nach Schwein, und Ada, intellektuelle Studentin, traut Schweinen leider nicht über den Weg. Deshalb misstraut sie auch ihrer Liebe. FAZ, 26. 02. 2011 Bánk, Zsuzsa: Die hellen Tage. Roman. – S. Fischer. – 540 Seiten. Süddeutschland in den 1960er-Jahren: Im Mittelpunkt steht die Mädchenfreundschaft zwischen der vaterlosen Seri und dem Zirkuskind Aja. Dritte im Bunde wird der introvertierte Karl. Als die drei in Rom zu studieren beginnen, wird ihre Freundschaft zur Zerreißprobe. SZ, 22. 02. 2011 / FAZ, 13. 03. 2011 / ZEIT, 14. 04. 2011 Barbal, Maria: Càmfora. Roman. – Transit Buchverlag. – 240 Seiten. Anfang der 1960er-Jahre verlässt ein katalanischer Landwirt sein Dorf und geht mit seinem Sohn und dessen Frau nach Barcelona. Während die Männer in der neuen Umgebung scheitern, entwickelt nur die Frau Kraft, ihren Weg zu gehen. NZZ, 10. 12. 2011
Baronsky, Eva: Magnolienschlaf. Roman. – Aufbau Verlag. – 184 Seiten. Die junge Russin Jelisaweta reist nach Deutschland, um Wilhelmine zu pflegen. Ohne es zu wissen, löst sie schlimme Erinnerungen in der alten Frau aus. Aber auch Jelisaweta trägt schwer an der Ver- gangenheit. Bald befinden sich die Frauen in einem Kleinkrieg, aus dem sie nur die Wahrheit retten kann. FAZ, 29. 03. 2011 Baum, Antonia: Vollkommen leblos, bestenfalls tot. Roman. – Hoffmann und Campe. – 208 Seiten. Eine junge Frau begibt sich von der Provinz in die Stadt auf der Suche nach Glück und ihrem Platz in der Gesellschaft. Doch sie scheitert an ihrer eigenen Unfreiheit. FAZ, 25. 10. 2011 / SZ, 10. 11. 2011 / ZEIT, 17. 11. 2011 Beckett, Simon: Verwesung. Thriller. – Wunderlich. – 443 Seiten. Drei junge Mädchen verschwinden spurlos. Als der Außenseiter Jerome Monk gesteht, sie ermordet zu haben, scheint der Albtraum ein Ende zu haben. Zehn Jahre später bricht er aus dem Hochsicher- heitsgefängnis aus, eine Racheserie nimmt ihren Anfang ... FAZ, 01. 03. 2011 Begley, Louis: Schmidts Einsicht. Roman. – Suhrkamp. – 414 Seiten. Einziger Lichtblick im Leben von Albert Schmidt, dem verwitweten, vereinsamten New Yorker An- walt im Ruhestand, ist die frisch aufgeflammte Liebe zu der Pariserin Alice; doch die hält ihn hin ... Unabhängige Fortsetzung von „Schmidts Bewährung“ und Abschlussband der Schmidt-Trilogie. FAZ, 13. 11. 2011 / SZ, 06. 12. 2011 Bender, Aimee: Die besondere Traurigkeit von Zitronenkuchen. Roman. – Berlin-Verlag. – 299 Seiten. Kurz vor ihrem neunten Geburtstag schmeckt Rose Edelstein in dem von ihrer Mutter gebackenen Zitronenkuchen mehr als Zitronen, Zucker und Butter – einen Hauch Traurigkeit. In den nächsten Jahren muss sie lernen, mit einer besonderen Gabe zu leben ... FAZ, 29. 06. 2011 Bennett, Alan: Miss Fozzard findet ihre Füße. – Wagenbach. – 137 Seiten. In sieben Monologen stellen sich Personen vor, die skurrile, zum Teil sogar schreckliche Erfahrungen gemacht haben. FAZ, 23. 07. 2011 Berger, John: A und X. Eine Liebesgeschichte in Briefen. – Hanser. – 205 Seiten. In Briefen an ihren durch ein diktatorisches Regime verurteilten Geliebten beschwört eine Frau die gemeinsame Vergangenheit und die Sehnsucht nach Freiheit. FAZ, 28. 01. 2011 Berman, Sabina: Die Frau, die ins Innerste der Welt tauchte. Roman. – S. Fischer. – 302 Seiten. Eine Autistin und Erbin einer Thunfischfabrik, die sich den Tieren mehr verbunden fühlt als den Men- schen, entwickelt humanere Methoden des Thunfischtötens und hat damit international Erfolg, bis sie in die Schusslinie militanter Tierschutzorganisationen gerät. FAZ, 07. 12. 2011 Bernuth, Christa: Wer schuld war. Roman. – Deutscher Taschenbuch-Verlag. – 217 Seiten. Wer ist Schuld an Pauls Tod? Christa Bernuth reiht alle infrage kommenden Personen aneinander und webt dadurch ein interessantes Beziehungsgeflecht. FAZ, 16. 12. 2011
Bierbichler, Josef: Mittelreich. Roman. – Suhrkamp. – 391 Seiten. Drei Generationen einer Wirtsfamilie an einem See, zwischen Erstem Weltkrieg und Gegenwart. Die bäuerlich geprägte bigotte Dorfgemeinschaft verschließt gerne die Augen vor den Realitäten der Welt, doch zeitgeschichtliche Ereignisse dringen auch in die traditionelle Seewirtsfamilie ein. FAZ, 15. 09. 2011 / SZ, 20. 09. 2011 / NZZ, 13. 12. 2011 Binding, Tim: Fischnapping. Roman. – Mare. – 334 Seiten. Fortsetzung von „Cliffhanger“: Eigentlich wollte Al seine Ehefrau von der Klippe stürzen, doch leider hat er die falsche Frau erwischt. Jetzt sitzt Al fälschlicherweise für den Mord an seiner unehelichen Tochter in Haft. Doch nach vier Jahren eröffnen sich ganz neue Perspektiven für Al ... FAZ, 07. 04. 2011 Bjørnstad, Ketil: Die Frau im Tal. Roman. – Insel-Verlag. – 334 Seiten. Der Autor schildert einfühlsam den Weg des jungen Pianisten Aksel Vinding aus tiefer Verzweiflung zu neuer Hoffnung. FAZ, 27. 04. 2011 Bolaño, Roberto: Das Dritte Reich. Roman. – Hanser. – 316 Seiten. Udo Berger hat nur eine Leidenschaft: Kriegsspiele. Selbst im Urlaub an der Costa Brava verbringt er die meiste Zeit mit dem Strategiespiel „Das Dritte Reich“, einer Simulation des Zweiten Weltkriegs. Eines Abends lernt Udo den mysteriösen Verbrannten kennen, ein angeblich durch Folter verunstal- teter Lateinamerikaner, von dem er sofort fasziniert ist. Im „Dritten Reich“ soll dieser den Part der Alliierten übernehmen und den Lauf der Geschichte ändern. FAZ, 08. 10. 2011 / SZ, 11. 10. 2011 Böldl, Klaus: Der nächtliche Lehrer. Roman. – S. Fischer. – 125 Seiten. Der Kieler Skandinavist erzählt hier die Lebensgeschichte eines Lehrers in einer nordschwedischen Provinzstadt, der immer mehr den Boden unter den Füßen verliert und zu einer verschrobenen Außen- seiterfigur wird. SZ, 20. 01. 2011 Born, Katharina: Schlechte Gesellschaft. Eine Familiengeschichte. – Hanser. – 264 Seiten. Die Tochter des früh verstorbenen Schriftsstellers Nicolas Born führt uns in weitem Bogen am Bei- spiel dreier Generationen einer Familie vom bäuerlichen Leben über zwei Kriege bis hin in unsere digitalisierte Zeit. Im Mittelpunkt dieses Familienepos stehen drei willensstarke Frauen. SZ, 10. 03. 2011 / FAZ, 24. 03. 2011 Bose, Bhuddadeva: Das Mädchen meines Herzens. Roman. – Ullstein. – 181 Seiten. In dem kurzen Roman des bengalischen Autors berichten vier Männer über einen flüchtigen Augen- blick der Liebe. NZZ, 09. 02. 2011 Bovenschen, Silvia: Wie geht es Georg Laub? Roman. – S. Fischer. – 284 Seiten. Georg Laub, ein erfolgsverwöhnter Schriftsteller, gerät in eine Lebenskrise, die ihn veranlasst, aus seinem bisherigen Leben zu verschwinden. Spurloses Untertauchen – gelingt es und will er es letzt- lich? FAZ, 12. 03. 2011 / SZ, 15. 03. 2011 / NZZ, 05. 07. 2011
Brandt, Jan: Gegen die Welt. Roman. – DuMont. – 927 Seiten. Jan Kuper wächst in den 1980er-Jahren als Sohn des Drogisten in einem ostfriesischen Ort auf und wird dort zum Außenseiter, als er behauptet ein UFO gesehen zu haben. Weitere, für das Dorf un- angenehme Ereignisse fallen auf Daniel zurück, und ein Kampf gegen die einengende Provinzialität beginnt. SZ, 03. 09. 2011 / FAZ, 10. 09. 2011 / ZEIT, 06. 10. 2011 Brizuela, Leopoldo: Nacht über Lissabon. Roman. – Insel Verlag. – 724 Seiten. Im November 1942 ist Lissabon voller Diplomaten, Spione und Flüchtlinge. Als ein Anschlag auf ein Schiff verübt wird, eskaliert die Situation und Menschen mit ganz unterschiedlichen Schicksalen und Motiven treffen aufeinander. FAZ, 23. 02. 2011 Buhl, Marc: Das Paradies des August Engelhardt. Roman. – Eichborn. – 236 Seiten. Marc Buhl erzählt lakonisch und mit großem Gespür für die unfreiwillige Komik aller Menschheitsbe- glücker die Geschichte eines frühen Aussteigers, der auf einer deutschen Kolonialinsel in der Südsee einen Sonnenorden gründet. FAZ, 18. 06. 2011 Buselmeier, Michael: Wunsiedel. Theaterroman. – Wunderhorn. – 158 Seiten. Im Sommer 1964 hat der junge Ich-Erzähler Moritz Schoppe in dem oberfränkischen Städtchen Wunsiedel zehn leidvolle Wochen zugebracht; sein Engagement bei den dort alljährlich stattfinden- den Luisenburg-Festspielen geriet zum Fiasko. SZ, 16. 09. 2011 / FAZ, 22. 09. 2011 / FR, 06. 10. 2011 Byatt, Antonia S.: Das Buch der Kinder. Roman. – S. Fischer. – 894 Seiten. Zwischen 1895 und dem Ersten Weltkrieg gehen im Haus des englischen Journalisten und Freidenkers Wellwood, seiner Ehefrau Olive, einer Schriftstellerin, und ihrer sieben Kinder Künstler, Intellektuelle und Reformer ein und aus. Ein Familienroman des Fin de Siècle mit viel integrierter Historie dieser Zeit. NZZ, 08. 10. 2011 Calis, Nuran David: Der Mond ist unsere Sonne. Roman. – S. Fischer. – 205 Seiten. Alen schmeißt nach dem Tod seines Vaters die Schule und arbeitet als Türsteher. Er träumt von Geld, Partys in St. Tropez und einer eigenen Bar in Genua. Als sein Cousin hinter seinem Rücken Geschäfte macht, wird aus Freundschaft Misstrauen, Verrat und Gewalt. FR, 24. 11. 2011 Camilleri, Andrea: Streng vertraulich. Roman. – Nagel & Kimche. – 262 Seiten. Italien 1929: Der Duce plant die Erweiterung der afrikanischen Kolonien. Deshalb soll der Neffe des Äthiopischen Kaisers in der Bergbauschule von Vigatà auf Sizilien aufs höchste verwöhnt werden, was zu einer grotesken Farce voll schreiender Dummheit führt. SZ, 26. 04. 2011 / FAZ, 10. 05. 2011 Capus, Alex: Léon und Louise. Roman. – Hanser. – 314 Seiten. Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Léon 1918 Louise kennenlernt. Es ist eine Liebe, die zwei Welt- kriege, jahrelange Trennungen und große politische Umwälzungen übersteht und erst 68 Jahre spä- ter, bei Léons Tod, ein Ende finden soll. FAZ, 05. 04. 2011 / SZ, 07. 09. 2011
Castellanos Moya, Horacio: Der schwarze Palast. Roman. – S. Fischer. – 331 Seiten. 1944 wird im von einer Militärdiktatur beherrschten El Salvador der Journalist Pericles inhaftiert. Seine Frau Haydée beginnt, sich politisch zu engagieren, sein Sohn beteiligt sich an einem Putsch- versuch und muss fliehen. FAZ, 04. 07. 2011 Cayrol, Jean: Im Bereich einer Nacht. Roman. – Schöffling. – 254 Seiten. Auf dem Weg zu seinem Vater begreift der Sohn, dass es keine Rückkehr gibt. FAZ, 06. 06. 2011 / SZ, 11. 08. 2011 Cerha, Ruth: Kopf aus den Wolken. Roman. – Eichborn. – 252 Seiten. Annas Bruder Franjo kehrt nach einem Tauchgang nicht mehr zurück. Jahrelang fragt sie sich, was wohl geschehen sein mag. Rastlos zieht sie von Ort zu Ort. Erst die Liebe von Paul gibt ihr genug Kraft, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. FAZ, 22. 07. 2011 Cheever, John: Die Lichter von Bullet Park. Roman. – DuMont. – 254 Seiten. Lebenslügen und Krisen in der scheinbar heilen Welt einer amerikanischen Vorstadt südlich von New York. FAZ, 12. 03. 2011 / SZ, 11. 04. 2011 Cleave, Chris: Little Bee. Roman. – Deutscher Taschenbuch-Verlag. – 316 Seiten. Die junge Nigerianerin „Little Bee“, ist aus ihrer Heimat einem schrecklichen Schicksal entkommen und meldet sich nach zwei Jahren in einem englischen Flüchtlingslager bei dem gut situierten Ehepaar Sarah und Andrew, dem sie in Nigeria unter schlimmen Umständen begegnet ist – mit weitreichenden Folgen. FAZ, 23. 07. 2011 Coe, Jonathan: Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim. Roman. – Deutsche Verlags-An- stalt. – 405 Seiten. Während eines Wettrennens für eine Öko-Zahnbürstenfirma, das ihn zu den Shetlandinseln führen soll, ergründet der 42-jährige, depressive Engländer Max, ehemaliger Abteilungsleiter eines Kauf- hauses und von seiner Frau und seiner zwölfjährigen Tochter verlassen, seine Vergangenheit. Hu- morvoller Roman. SZ, 02. 02. 2011 / FAZ, 09. 03. 2011 Coupland, Douglas: JPod. Roman. – Tropen. – 519 Seiten. Ethan Jarlewski und fünf Kollegen, deren Namen auch mit „J“ beginnen, sitzen Tag für Tag im Büro ei- ner Computer-Spiele-Firma und programmieren. Eine sarkastische Reise durch die Angestelltenwelt des 21. Jahrhunderts beginnt. FAZ, 05. 11. 2011 / SZ, 28. 11. 2011 Daeninckx, Didier: Tod auf Bewährung. Roman. – Liebeskind. – 265 Seiten. Um 1920, kurz nach dem Ersten Weltkrieg, führt René Griffon seine Detektei in Paris. Die aktuelle Suche nach einem Erpresser wirft ein Licht auf die tatsächliche Realität jener Zeit. ZEIT, 04. 08. 2011
Dasgupta, Rana: Solo. Roman. – Blessing. – 463 Seiten. Ein fast 100-jähriger Mann blickt auf sein Leben zurück, das ihn von Bulgarien nach Deutschland und wieder zurück führte, wo er Faschismus, Kommunismus und den neuen kriminell durchsetzten Kapitalismus erlebte. NZZ, 20. 01. 2011 Dobelli, Rolf: Massimo Marini. Roman. – Diogenes. – 379 Seiten. Der Züricher Bauunternehmer Massimo Marini schafft den Aufstieg vom geduldeten Immigranten- kind zum hofierten Mitglied der Gesellschaft. In Rückblenden erzählt sein Anwalt als Ich-Erzähler das bewegte Leben dieses außergewöhnlichen Mannes. SZ, 29. 01. 2011 / FAZ, 24. 06. 2011 Donovan, Gerard: Ein bitterkalter Nachmittag. Roman. – Luchterhand. – 335 Seiten. Ein Nachmittag in einem Dorf irgendwo in Europa: Ein Mann gräbt auf einem Feld ein großes Loch und ein anderer wacht über ihn. Nach wenigen Stunden wird klar warum sich beide an diesem Ort befinden und dass die Geschichte der Menschheit verbunden ist mit der Geschichte der Gewalt. SZ, 13. 05. 2011 / FAZ, 07. 11. 2011 Draesner, Ulrike: Richtig liegen. Geschichten in Paaren. – Luchterhand. – 251 Seiten. In 17 Geschichten erzählt die in Berlin lebende Autorin von Paaren, ihren Gefährdungen und Ver- wicklungen und mancherlei Brechungen in menschlichen Lebenszielen und Begegnungen. FAZ, 05. 11. 2011 Dückers, Tanja: Hausers Zimmer. Roman. – Schöffling. – 491 Seiten. Die junge Julika lebt im geteilten Berlin der 1980er-Jahre inmitten von Altbauhäusern samt dunklen Hinterhöfen, während sie immer wieder vom fernen Patagonien und sich ins hell erleuchtete Zim- mer ihres Nachbarn träumt. FAZ, 25. 02. 2011 / SZ, 15. 09. 2011 Eco, Umberto: Der Friedhof in Prag. Roman. – Hanser. – 519 Seiten. Ein italienischer Fälscher gerät in Paris in allerlei Verschwörungen und wird selbst zur treibenden Kraft, sei es in der Dreyfus-Affäre oder beim Zusammenfantasieren der „Protokolle der Weisen von Zion“, einer antisemitischen Hetzschrift. FAZ, 08. 10. 2011 / SZ, 08. 10. 2011 / taz, 22. 10. 2011 Énard, Matthias: Zone. Roman. – Berlin-Verlag. – 588 Seiten. Auf einer Zugfahrt von Mailand nach Rom drängen sich einem Mann, der im jugoslawischen Bür- gerkrieg gekämpft und in Algerien Massaker erlebt hat, Assoziationen von anderen historischen Gräueltaten auf. taz, 10. 01. 2011 Erdrich, Louise: Schattenfangen. Roman. – Suhrkamp. – 238 Seiten. Die intensive Chronik einer zutiefst unglücklichen Ehe. Scheinbar sind der Maler Gil und seine Frau Irene, Kunstwissenschaftlerin und seine Muse, für einander bestimmt. In Wirklichkeit verbindet sie eine Hassliebe. Als Irene merkt, dass ihr Mann ihr Tagebuch liest, führt sie es scheinbar weiter, in Wirklichkeit nutzt sie es als Mittel der Manipulation und vertraut ihre wahren Gefühle einem gehei- men Tagebuch an. FAZ, 24. 06. 2011
Evers, Sturat: Zehn Geschichten übers Rauchen. Roman. – Frankfurter Verlags-Anstalt. – 191 Sei- ten. Eine Sammlung melancholischer, feinsinnig erzählter Kurzgeschichten, lose verbunden durch das Motiv Rauchen. SZ, 09. 09. 2011 / FAZ, 08. 10. 2011 Fallada, Hans: Jeder stirbt für sich allein. Roman. – Aufbau Verlag. – 704 Seiten. Mit Postkarten, deren Texte gegen das Hitler-Regime gerichtet sind, versucht das Werkmeisterehe- paar Quangel seinen privaten Widerstand, nachdem sie von dem „Heldentod“ ihres Sohnes erfahren haben. Ungekürzte Orginalfassung. SZ, 12. 03. 2011 / FAZ, 10. 04. 2011 / ZEIT 28. 04. 2011 Fatah, Sherko: Ein weißes Land. Roman. – Luchterhand. – 477 Seiten. Bagdad in den 1930er Jahren. Der junge Araber Anwar versteht nichts von den politischen Wirren seiner Zeit. Er träumt von schönen Häusern, von fernen Reisen und vielleicht ein bisschen von der Schwester seines jüdischen Freundes. Er träumt davon, ein »Jemand« zu werden. Doch dann gerät er mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs unter den Einfluss der »Schwarzhemden«, der faschistischen Jugendorganisation im Irak. Ein bitter wahres Märchen nimmt seinen Lauf, ein Abenteuerroman mit- ten durch die Katastrophen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. SZ, 11. 10. 2011 / FAZ, 22. 10. 2011 Feldenkirchen, Markus: Was zusammengehört. Roman. – Kein & Aber. – 318 Seiten. Der Investmentbanker Benjamin erzählt von seiner Geschäftsreise, die ihn im Zusammenhang mit der Großbanken-Pleite nach Irland führt, und von seiner nie vergessenen Jugendliebe, der Irin Victoria. FAZ, 18. 01. 2011 Fioretos, Aris: Der letzte Grieche. Roman. – Hanser. – 415 Seiten. Fiktive Lebensgeschichte von Jannis Georgiadis, geb. 1943 in Smyrna, geflüchtet nach Mazedonien in eine karge Bergregion, aus der er nach Schweden immigriert, auf der Suche nach einem besseren Leben als „Gastarbeiter“ in der Fremde. SZ, 05. 03. 2011 / FAZ, 25. 03. 2011 / NZZ 28. 04. 2011 Florescu, Catalin Dorian: Jacob beschließt zu lieben. Roman. – Beck. – 402 Seiten. Die abenteuerliche Lebensgeschichte des Jacob Obertin, der im rumänischen Banat aufwächst und unter den turbulenten Bedingungen der Zeitgeschichte einen ganz eigenen Überlebenskampf führt. Eine Art Schelmenroman. SZ, 05. 09. 2011 Fois, Marcello: Die schöne Mercede und der Meisterschmied. Ein sardischer Roman. – Eichborn. – 208 Seiten. 1889: Michele Angelo und Mercede, beide Verstoßene und wie ohne Herkunft, geben sich bei ihrer ersten Begegnung ein stummes Versprechen – das in die Ehe führt. Das neue Geschlecht der Chironis wirkt von paradiesischem Glück verwöhnt; nach den Zwillingen Pietro und Paolo kommen in den darauf folgenden zehn Jahren Gavino, Luigi Ippolito und Marianna zur Welt. FAZ, 06. 10. 2011 Forton, Jean: Isabelle. Roman. – Graf. – 301 Seiten. Die zynische Geschichte einer kühl kalkulierten Verführung. FAZ, 20. 12. 2011
Fortunato, Mario: Unschuldige Tage im Krieg. Roman. – Schöffling. – 243 Seiten. Küsse werden zu Kreuzungspunkten verschiedenener Lebensbahnen und ändern deren Verlauf: Welt- krieg und Faschismus lässen Londoner Intellektuelle auf eine italienische Familie und Mousolinis Sol- daten auf englische Kolonisten in Afrika treffen oder ihrer Liebe in Russland begegnen. FAZ, 13. 01. 2011 / SZ, 15. 01. 2011 / NZZ 15. 01. 2011 Fox, Paula: Die Zigarette und andere Stories. – Beck. – 254 Seiten. „Die Zigarette und andere Stories“ versammelt bislang auf Deutsch unveröffentlichte Erzählungen der Autorin. FAZ, 03. 06. 2011 Frame, Janet: Dem neuen Sommer entgegen. Roman. – Beck. – 287 Seiten. Die schüchterne, in London lebende neuseeländische Schriftstellerin Grace verbringt in Nordeng- land ein Wochenende bei einem Journalisten und seiner Familie. Währenddessen hinterfragt sie ständig ihr eigenes Verhalten kritisch oder zieht sich voller Heimweh in ihre eigene Welt als „Zug- vogel“ zurück. SZ, 21. 07. 2011 Franck, Julia: Rücken an Rücken. Roman. – S. Fischer. – 380 Seiten. In Ostberlin Ende der 1950er-Jahre wachsen die Geschwister Ella und Thomas im Haus der Bildhauerin Kä- the auf sich allein gestellt auf. Käthe ist eine starke aber barsche Frau, deren Herzlosigkeit und Aggression Ella zu spüren bekommt, während Thomas sich zu fügen versucht. Thomas und Ella geben einander Halt. FAZ, 22. 10. 2011 / SZ, 26. 11. 2011 Frank, Kim: 27. Roman. – Rowohlt Taschenbuch-Verlag. – 252 Seiten. „27“ ist das Debüt des Sängers und ehemaligen Frontmannes der Band „Echt“ Kim Frank. Mika glaubt bereits mit 19, dass sein Leben mit 27 enden wird. Getrieben von dem Gedanken an all die großen Musiker, die mit 27 gestorben sind, versucht er, einer von ihnen zu werden. FAZ, 30. 04. 2011 Fröhlich, Anna Katharina: Kream Korner. Roman. – Berlin-Verlag. – 170 Seiten. Eine junge Frau lebt zumeist zurückgezogen auf einem alten französischen Landsitz. Doch die Familie hat auch Verbindungen zu einem märchenhaft reichen indischen Sikh-Clan, in dessen Palästen die De- kadenz von den Wänden tropft: für die Heldin ein schillernder Ort der Möglichkeiten. FR, 16. 03. 2011 Gaddis, William: JR. Roman. – Deutsche Verlags-Anstalt. – 1038 Seiten. Eine bittere Satire auf das amerikanische Wirtschafts- und Finanzwesen sowie auf den Niedergang jeglicher Kultur. FAZ, 15. 01. 2011 Gass, William H.: Der Tunnel. Roman. – Rowohlt. – 1092 Seiten. Prof. William F. Kohler hat soeben ein Buch über Schuld und Unschuld in Nazideutschland vollendet und sitzt an der Einleitung. Aber statt einem das eigene Schaffen hervorhebenden Text entsteht eine autobiografische Bekenntnisschrift. SZ, 06. 12. 2011
Genazino, Wilhelm: Wenn wir Tiere wären. Roman. – Hanser. – 158 Seiten. Im Mittelpunkt des neuen Romans des Büchner-Preisträgers von 2004 steht ein freischaffender Architekt um die 40, dem sich durch den Tod eines Freundes beruflich wie privat neue Chancen eröffnen – an denen er dann aber auf ganz ungewöhnliche Art scheitert. SZ, 26. 07. 2011 / FAZ, 30. 07. 2011 / ZEIT 06. 10. 2011 Gilmour, David: Die perfekte Ordnung der Dinge. Roman. – S. Fischer. – 252 Seiten. Roman des kanadischen Schriftstellers und Journalisten, der auf sein Leben zurückblickt. FAZ, 04. 03. 2011 / SZ, 04. 05. 2011 Glavinic, Thomas: Lisa. Roman. – Hanser. – 203 Seiten. Ein Mann hat sich wegen einer gefühlten Bedrohung durch eine Serie von Morden zusammen mit seinem kleinen Sohn in eine einsame Hütte zurückgezogen und teilt, vollgepumpt mit Drogen und Alkohol, seinen Frust in einem Livestream-Programm seinen Hörern mit. SZ, 08. 02. 2011 / FAZ, 11. 02. 2011 / taz 02. 04. 2011 Grass, Günter: Grimms Wörter. Eine Liebeserklärung. – Steidl. – 357 Seiten. Günter Grass erzählt das Leben der Brüder Grimm auf einzigartige Weise als Liebeserklärung an die deutsche Sprache und die Wörter, aus denen sie gefügt ist. NZZ, 08. 01. 2011 Grisham, John: Das Geständnis. Roman. – Heyne. – 527 Seiten. Der todkranke Sexualstraftäter Travis Boyette gesteht Reverend Keith Schroeder einen Mord, für den der junge Schwarze Donté Drumm verurteilt wurde und in vier Tagen hingerichtet werden soll. Für Schroeder und seine Helfer beginnt ein verzweifelter Wettlauf gegen die Zeit. SZ, 07. 10. 2011 / FAZ, 05. 11. 2011 Grodstein, Lauren: Die Freundin meines Sohnes. Roman. – Klett-Cotta. – 350 Seiten. Self-made-man Peter will nur das Beste für seinen Sohn Alec. Doch der verliebt sich ausgerechnet in Laura, deren geheimgehaltene Teenagerschwangerschaft vor Jahren mit einem Säuglingsmord endete. FAZ, 09. 08. 2011 Gröschner, Annett: Walpurgistag. Roman. – Deutsche Verlags-Anstalt. – 443 Seiten. Am Walpurgistag, dem 30. April, in der vielschichtigen Metropole Berlin, spielen die grimmig-skurrilen Geschichten von ziemlich durchgeknallten Typen, bis zum Showdown inmitten der alljährlichen Kra- walle. SZ, 29. 10. 2011 Gruber, Sabine: Stillbach oder Die Sehnsucht. Roman. – Beck. – 379 Seiten. Ein nach dem Tod ihrer Freundin aufgefundenes Manuskript, die eigenen Erinnerungen und ihr ge- genwärtiges Leben werden für die Protagonistin Clara zu einem Geflecht persönlicher Schicksale vor dem historisch-politischen Hintergrund Italiens von der Zeit des Faschismus bis heute. SZ, 27. 07. 2011 / FAZ, 20. 09. 2011 / NZZ 12. 10. 2011 Grün, Lili: Zum Theater! Roman. – AvivA. – 215 Seiten. Ihr erstes Engagement an ein Provinztheater führt die junge Schauspielelevin Loni Holl Mitte der 1930er-Jah- re ins aufregende Leben der Bretter, die die Welt bedeuten. Doch der Erfolg kommt nicht mit tiefgründiger Dramatik, sondern mit „brauchbarem Kitsch“ und der Idealismus bekommt erste Risse... FAZ, 14. 10. 2011
Hacker, Katharina: Eine Dorfgeschichte. – S. Fischer. – 125 Seiten. Ein Kind verbringt mit der Familie die Sommer in einem kleinen Dorf im Odenwald. Doch die Keller unter den Häusern, der dunkle Wald, die Gespräche der Erwachsenen, das „Teufelsgrab“ am Ende des Dorfes und auch die Erzählungen der Großmutter sind ihm unheimlich. SZ, 13. 10. 2011 / FAZ, 15. 10. 2011 Hackl, Erich: Familie Salzmann. Erzählung aus unserer Mitte. – Diogenes. – 184 Seiten. Persönliche Erinnerungen und Dokumente zum tragischen Schiksal einer deutsch-österreichischen Familie, die ins Räderwerk totalitärer Systeme des 20. Jahrhunderts geraten ist. NZZ, 15. 01. 2011 Haderlap, Maja: Engel des Vergessens. Roman. – Wallstein. – 287 Seiten. Maja Haderlap erzählt die Geschichte eines Mädchens, einer Familie und zugleich die Geschichte eines Volkes. Erinnert wird eine Kindheit in den Kärntner Bergen. Überaus sinnlich beschwört die Autorin die Gerüche des Sommers herauf, die Kochkünste der Großmutter, die Streitigkeiten der Eltern und die Eigenarten der Nachbarn. SZ, 14. 07. 2011 / FAZ, 19. 07. 2011 / NZZ 08. 10. 2011 Haenel, Yannick: Das Schweigen des Jan Karski. Roman. – Rowohlt. – 187 Seiten. Der französische Autor Yannick Haenel erzählt in seinem Buch die Geschichte des polnischen Kuriers Jan Karski. Er bezieht sich in den ersten zwei Teilen des Buches auf historische Fakten und verleiht Karski im dritten Teil eine Stimme und lässt ihn in einem inneren Monolog über sein Leben erzählen. FAZ, 02. 05. 2011 Hamilton, Hugo: Der irische Freund. Roman. – Luchterhand. – 284 Seiten. Persönliche Konflikte und tödliche Auseinandersetzungen bestimmen das Schicksal eines nach Dublin geflüchteten jungen Serben beim Versuch, in einem fremden Land heimisch zu werden. FAZ, 23. 07. 2011 Handke, Peter: Der große Fall. Erzählung. – Suhrkamp. – 278 Seiten. Im Mittelpunkt von Handkes neuer Erzählung steht ein Schauspieler in einer Berufs- und Lebenskri- se, der sich zu einem langen Spaziergang aufmacht von einem Haus am grünen Stadtrand von Paris bis hinein ins Zentrum der Stadt. SZ, 28. 03. 2011 / FAZ, 09. 04. 2011 / taz 07. 05. 2011 Hart, Maarten ‘t: Unterm Scheffel. Roman. – Piper. – 284 Seiten. Alexander Goudveyl ist ein erfolgreicher Pianist. Als ihn eines Abends eine junge Dame anspricht, stürzt sich der verheiratete Mann in eine intensive Affäre. Seine Liebe zu der Dame wird immer tie- fer, während ihre immer mehr nachlässt. Worauf hat sich Alexander da eingelassen? SZ, 25. 11. 2011 Haslinger, Josef: Jáchymov. Roman. – S. Fischer. – 270 Seiten. Während der kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei wurde der ehemalige Torwart der Eishockey-Nationalmannschaft, schon in den 1930er-Jahren ein Star, nach fiktiven Anschuldigungen zu Zwangsarbeit in einem Uranbergwerk verurteilt, an deren Folgen er nach seiner Haftentlassung starb. SZ, 30. 09. 2011 / FAZ, 07. 10. 2011 / NZZ 08. 10. 2011
Hein, Christoph: Weiskerns Nachlass. Roman. – Suhrkamp. – 318 Seiten. Rüdiger Stolzenburg, 59 Jahre alt, hat eine halbe Stelle als Dozent an einem kulturwissenschaftlichen Institut. Finanziell stark eingeschränkt, soll er auch noch eine Steuernachforderung begleichen. Ihm wird klar, dass sein zersplitterndes Umfeld Gewalt provoziert ... SZ, 25. 08. 2011 / FAZ, 02. 10. 2011 / ZEIT 08. 12. 2011 Hemingway, Ernest: Paris, ein Fest fürs Leben. Die Urfassung. – Rowohlt. – 315 Seiten. Hemingways letztes Buch führt zu seinen Anfängen zurück, es ist der Roman seiner Pariser Jahre, ein Erinnerungsbuch voll jugendlicher Kraft und melancholischem Humor. Die Urfassung des Klassikers in neuer Übersetzung. SZ, 02. 07. 2011 / FAZ, 02. 07. 2011 Herrera, Yuri: Abgesang des Königs. Roman. – S. Fischer. – 141 Seiten. Atmosphärisch dicht wird vom Untergang eines Drogenbarons erzählt, der samt seines ganzen Hof- staates mit Anhängern in einer Mansion in der mexikanischen Wüste in Saus und Braus lebt. NZZ, 04. 06. 2011 Hill, Reginald: Der Tod und der Dicke. Kriminalroman. – Droemer. – 553 Seiten. Der für Mid-Yorkshire zuständige Polizeibeamte Andrew Dalziel liegt nach einer Bombenexplosion im Koma. Peter Pascoe, sein Stellvertreter, versucht, den Fall zu lösen, in den sich Geheimdienste und eine Vereinigung von Irak-Veteranen einmischen. ZEIT, 05. 05. 2011 Hilu, Alon: Das Haus der Rajanis. Roman. – Beck. – 354 Seiten. Der sinnlich-poetische, im Palästina der frühen zionistischen Zeit spielende Roman weist in seiner arabisch- jüdischen Dreiecksgeschichte parabelartig auf die kaum lösbar erscheinenden gegenwärtigen Konflikte in diesem Raum. SZ, 02. 03. 2011 / NZZ, 10. 08. 2011 Høeg, Peter: Die Kinder der Elefantenhüter. Roman. – Hanser. – 482 Seiten. Die dänische Familie Finø ist nur auf den ersten Blick eine normale Familie. Als die spleenigen Eltern eines Tages verschwinden, starten Sohn Peter und Tochter Tilte eine groß angelegte Suchaktion, die sie in aberwitzige Situationen bringt ... SZ, 11. 01. 2011 Horst, Norbert: Splitter im Auge. Kriminalroman. – Goldmann. – 349 Seiten. Thomas Adam, genannt „Steiger“, war als Mitglied einer Mordkommission an der Aufklärung eines Sexualmordes beteiligt. Der Täter wurde schnell gefasst und verurteilt. Neue Details veranlassen Steiger, auf eigene Faust in dem abgeschlossenen Fall zu ermitteln. Er gerät in tödliche Gefahr ... ZEIT, 29. 09. 2011 Houellebecq, Michel: Karte und Gebiet. Roman. – DuMont. – 416 Seiten. Jed Martin stellt Straßenkarten und Satellitenbilder gegenüber. Zum Durchbruch verhelfen ihm jedoch Porträts. Einer der Porträtierten ist Michel Houllebecq. Jed wird zu einem wichtigen Gegenwartskünstler und die hübsche Olga verliebt sich in ihn. Doch dann geschieht ein grausamer Doppelmord. FAZ, 12. 03. 2011 / FR, 15. 03. 2011 / SZ 15. 03. 2011
Hustvedt, Siri: Der Sommer ohne Männer. Roman. – Rowohlt. – 299 Seiten. Die New Yorker Dichterin Mia hat eine Krise und verbringt den Sommer in der Nähe ihrer 90-jährigen Mutter, die im Heim lebt. Mia schreibt sich ihre Wut über ihren untreuen Ehemann und auch sonst eine Menge vom Herzen und allmählich entdeckt sie sich wieder neu. FAZ, 18. 03. 2011 / SZ, 23. 03. 2011 / taz 05. 04. 2011 Indriói G. Thorssteinson: Taxi 79 ab Station. Roman. – Transit Buchverlag. – 117 Seiten. Reykjavik, Anfang der 1950er-Jahre: Ragnar verdient seinen Lebensunterhalt als Taxifahrer. Es gibt nur wenig Abwechslung in seinem Leben. Da lernt er eine junge Frau kennen und verliebt sich - aber Gogo ist schon verheiratet. SZ, 13. 07. 2011 Ingendaay, Paul: Die romantischen Jahre. Roman. – Piper. – 466 Seiten. Der ewig pubertierende Dreißiger Marko gibt sein Studium auf, um etwas aus seinem Leben zu machen, und wird Versicherungsvertreter. Bei der Suche nach einer passenden Frau versucht er es zuerst bei seiner Freundin Martina ... FAZ, 09. 09. 2011 / SZ, 19. 12. 2011 Jacobsen, Roy: Der Sommer, in dem Linda schwimmen lernte. Roman. – Osburg. – 269 Seiten. Der zehnjährige Finn wächst zu Beginn der 1960er-Jahre in einer Osloer Trabantenstadt bei seiner Mutter auf. Als ein rätselhafter Untermieter einzieht und dann auch noch seine sechsjährige Halbschwester Linda bei ihnen Unterschlupf findet, gerät sein Leben ins Wanken. FAZ, 18. 10. 2011 Jacobsen, Howard: Die Finkler-Frage. Roman. – Deutsche Verlags-Anstalt. – 436 Seiten. (Tragi-)komischer Roman um den erfolgreichen Autor und Produzenten Julian Treslove, der sein Le- ben als verfehlt betrachtet und sich vom Judentum seines Freundes Sam Finkler faszinieren lässt. FAZ, 24. 09. 2011 / NZZ, 08. 10. 2011 Jergovic, Miljenko: Wolga, Wolga. Roman. – Schöffling. – 328 Seiten. Während des Kommunismus der siebziger Jahre sucht der vom Leben gestrafte Dzelal Pljevljak im islamischen Glauben Trost und fährt regelmäßig mit seinem schwarzen Wolga von Split an der dal- matischen Küste nach Livno ins benachbarte Bosnien-Herzegowina, um in der Moschee zu beten. Durch die Begegnung mit einer ebenfalls muslimischen Familie beginnt seine Einsamkeit in einem Land voller Bespitzelung und Verrat gerade zu schwinden, da nimmt die Geschichte auf einer dieser Fahrten plötzlich eine tragische Wendung. NZZ, 22. 11. 2011 Jón Kalman Stefánsson: Der Schmerz der Engel. Roman. – Piper. – 342 Seiten. Es ist Winter, kalt; Schnee und ewiges Eis lassen den Postboten Jens und einen Jugendlichen den Kampf des Menschen gegen die Elemente führen. Von Hof zu Hof kämpfen sie durch den Norden Islands. NZZ, 11. 10. 2011 Kaiser-Mühlecker, Reinhard: Wiedersehen in Fiumicino. Roman. – Hoffmann und Campe. – 318 Seiten. Ein talentierter, aber bindungsunfähiger junger Mann, der in Wien ohne Abschied seine Freundin verlässt, geht nach Argentinien, um an einem agrarökonomischen Projekt zu arbeiten. Er scheitert menschlich immer wieder an den schwierigen und ungeordneten Beziehungen zu seinem Mitmen- schen. SZ, 06. 09. 2011 / FAZ, 07. 09. 2011
Kelman, Stephen: Pigeon English. Roman. – Berlin-Verlag. – 297 Seiten. Harri ist vor wenigen Monaten aus Ghana nach London gekommen. Mit seiner Familie lebt er in einem tristen Hochhaus-Viertel. Nachdem ein Junge in der Nachbarschaft getötet wurde, macht Harri sich als Superdetektiv auf Spurensuche. FAZ, 26. 04. 2011 / SZ, 12. 07. 2011 Kermani, Navid: Dein Name. Roman. – Hanser. – 1228 Seiten. Hier schreibt einer über alles, was es zu wissen gibt über sein Leben und das Leben überhaupt: die Gegenwart und die Vergangenheit seiner Familie, die Erinnerung an gestorbene Freunde und die mitreißende Lektüre Jean Pauls und Hölderlins. Die Geschichte seines Großvaters, der von Nahost nach Deutschland ging, wird zum Herzstück des Romans. SZ, 12. 09. 2011 / NZZ, 08. 10. 2011 Kerouac, Jack: On the road. – Rowohlt. – 574 Seiten. Auf der Suche nach Intensität und aus Protest gegen das bürgerliche Leben trampt Kerouac (1922 –1969) Anfang der 1950er-Jahre kreuz und quer durch die USA und Mexiko, schreibt über seine Erfahrungen und Eindrücke und wird damit zur Kultfigur der Beat Generation. SZ, 28. 02. 2011 / NZZ, 19. 03. 2011 Khadra, Yasmina: Die Schuld des Tages an die Nacht. Roman. – Ullstein. – 413 Seiten. Ein Algerier erzählt rückblickend von seiner Kindheit und Jugend im Algerien der Unabhängigkeitszeit. ZEIT, 10. 02. 2011 Khider, Abbas: Die Orangen des Präsidenten. Roman. – Edition Nautilus. – 155 Seiten. Ein junger Iraker gerät zufällig in die Hände des Saddam-Regimes und verbringt zwei Jahre im Kerker, aus dem er fast ebenso zufällig befreit wird. FAZ, 09. 04. 2011 / SZ, 19. 04. 2011 / NZZ 25. 04. 2011 Kiesbye, Stefan: Hemmersmoor. Roman. – Tropen. – 206 Seiten. In einem im wahrsten Sinne des Wortes gottverlassenen Dorf in Norddeutschland kommt es während einer Mutprobe einiger Kinder zu einer Katastrophe, die das Leben sämtlicher Beteiligter für immer verändern wird. SZ, 10. 05. 2011 Klüssendorf, Angelika: Das Mädchen. Roman. – Kiepenheuer & Witsch. – 182 Seiten. Die Geschichte einer freudlosen, desolaten Kindheit in der DDR, geprägt von häufiger Abwesenheit des Vaters und unberechenbaren Wutanfällen der Mutter, denen sich das Kind durch kleine Fluchten in die Literatur und Fantasie zu entziehen sucht, bis es schließlich tatsächlich ausbricht. SZ, 18. 08. 2011 / FAZ, 02. 10. 2011 / NZZ 08. 10. 2011 Knausgard, Karl Ove: Sterben. Roman. – Luchterhand. – 574 Seiten. Sechs Bände umfasst der autobiografisch angelegte Romanzyklus „Min Kamp“ (übersetzt: „Mein Kampf“), in dem der norwegische Autor schonungslos sein eigenes Leben zur Schau stellt. Der erste Band widmet sich Kindheits- und Jugenderinnerungen und beschreibt detailliert das schwierige Ver- hältnis zum Vater. NZZ, 21. 06. 2011
Köhlmeier, Michael: Madalyn. Roman. – Hanser. – 172 Seiten. Sebastian Lukasser hat der kleinen Madalyn das Leben gerettet. Seitdem ist er ihr Vertrauter, auch als es um ihre erste Liebe geht. ZEIT, 03. 02. 2011 Krauss, Nicole: Das große Haus. Roman. – Rowohlt. – 374 Seiten. Geschichten um einen monströsen Schreibtisch, der Schicksale begleitet und Geheimnisse birgt, er- zählen in labyrinthhafter Verzweigung betörend poetisch und weise vom Behaustsein und Vertrieben- sein, von Liebe und Einsamkeit. FAZ, 15. 01. 2011 / SZ, 25. 01. 2011 / FR 05. 05. 2011 Kreisler, Georg: Ein Prophet ohne Zukunft. – Verbrecher Verlag. – 320 Seiten. Die Geschichte und kriminelle Karriere des Kriegskindes Erwin in der Wiener Nachkriegswelt des schönen Scheins. Romandebut des Wiener Kabarettisten. FAZ, 24. 12. 2011 Krien, Daniela: Irgendwann werden wir uns alles erzählen. Roman. – Graf. – 234 Seiten. Sommer 1990, in einem Dorf im Osten Deutschlands: Die 17-jährige Einzelgängerin Maria erlebt die leidenschaftliche Kraft der Liebe – mit einem Mann, der im Dorf als Sonderling gilt und ihr Vater sein könnte. SZ, 30. 12. 2011 Kuczok, Wojciech: Lethargie. Roman. – Suhrkamp. – 250 Seiten. Die Schicksale dreier Menschen, deren Leben an einem Wendepunkt steht, kreuzen sich: ein junger ho- mosexueller Arzt, eine Pop-Ikone, deren Stern am Popularitätshimmel sinkt, und ein Schriftsteller mit Schreibblockade, der todkrank ist. Sie alle treffen eine radikale Entscheidung ... FAZ, 04. 01. 2011 Kumpfmüller, Michael: Die Herrlichkeit des Lebens. Roman. – Kiepenheuer & Witsch. – 237 Seiten. Im Sommer 1923 lernt der tuberkulosekranke Franz Kafka, als Dichter nur Eingeweihten bekannt, in einem Ostseebad die 25-jährige Köchin Dora Diamant kennen. Und innerhalb weniger Wochen tut er, was er nicht für möglich gehalten hat: Er entscheidet sich für das Zusammenleben mit einer Frau, teilt Tisch und Bett mit Dora. FAZ, 02. 10. 2011 / SZ, 11. 10. 2011 Kurbjuweit, Dirk: Kriegsbraut. Roman. – Rowohlt. – 332 Seiten. Die deutsche Soldatin Esther und der afghanische Schuldirektor Mehsud – mit unaufdringlicher Schilderungs-, Reflexions- und Kompositionskunst kann Kurbjuweit auch vom Unwahrscheinlichsten glaubhaft, differenziert und spannend erzählen. SZ, 10. 03. 2011 / FAZ, 12. 03. 2011 / NZZ 23. 07. 2011 Kuttner, Sarah: Wachstumsschmerz. Roman. – S. Fischer. – 288 Seiten. Luise und ihr Freund Flo beschließen, endlich erwachsen zu werden, aus den elterlichen Wohnungen auszu- ziehen und eine gemeinsame Bleibe zu suchen. Am Anfang ist alles einfach nur super, doch dann fangen sie an, über das Leben und ihre Zukunft nachzudenken ... FAZ, 03. 12. 2011
Leine, Kim: Die Untreue der Grönländer. Roman. – Mare Verlag. – 333 Seiten. Der dänische Autor erzählt die Geschichte von Jesper, der ein Jahr lang in der Krankenstation einer ost- grönländischen Siedlung arbeitet. Hier lernt er die Sturheit der Grönländer, ihre Heimatverbundenheit und ihr alltägliches Leben gleichzeitig zu lieben und zu hassen. NZZ, 24. 05. 2011 Leonard, Elmore: Road dogs. Roman. – Eichborn. – 303 Seiten. Der Bankräuber Jack Foley wird durch die Unterstützung des reichen Exil-Kubaners Cundo Rey vor- zeitig entlassen. Cundos attraktive Frau würde am liebsten mit den Millionen ihres Mannes durch- brennen. Jack muss sich schließlich zwischen seiner Ganovenehre und Dawns weiblichen Reizen entscheiden. FAZ, 02. 02. 2011 Leroy, Gilles: Zola Jackson. Roman. – Kein & Aber. – 175 Seiten. Die über 60-jährige Lehrerin Zola Jackson weigert sich, ihr Haus zu verlassen und vor dem Hurrikan Katrina zu fliehen. Während die Katastrophe alle Befürchtungen übertrifft, versinkt Zola in Erinne- rungen an ihr Leben als Schwarze in New Orleans und an ihren verstorbenen Sohn Caryl. SZ, 05. 03. 2011 / FAZ, 11. 06. 2011 Lethem, Jonathan: Chronic City. Roman. – Tropen. – 490 Seiten. Gesellschaftskritischer Roman in einem utopisch verfremdeten Manhattan. Ein Ex-Schauspieler und Müßiggänger befreundet sich mit einem gesellschaftlichen Außenseiter. FAZ, 27. 02. 2011 / SZ, 07. 03. 2011 / NZZ 15. 06. 2011 Lewitscharoff, Sibylle: Blumenberg. Roman. – Suhrkamp. – 216 Seiten. Eines Tages liegt im Arbeitszimmer des Philosophen Blumenberg ein Löwe, den außer ihm selbst niemand zu sehen scheint. Als das Tier auch im Hörsaal auftaucht, beeinflusst es, obwohl von ihnen nicht gesichtet, unmerklich die Lebensläufe einiger Studenten. SZ, 10. 09. 2011 / FAZ, 08. 10. 2011 Lustiger, Gila: Woran denkst du jetzt. Roman. – Berlin-Verlag. – 286 Seiten. Der Tod des Onkels, der für das Heranwachsen der Schwestern Tanja und Lisa von unschätzbarer Bedeutung war, führt die beiden erfolgreichen Frauen in das Haus ihrer Kindheit zurück und lässt in ihrem nächtlichen Gespräch Enthüllungen familiärer Geheimnisse zu. NZZ, 17. 09. 2011 Maak, Niklas: Fahrtenbuch. Roman eines Autos. – Hanser. – 363 Seiten. Niklas Maak erzählt in seinem Roman „Fahrtenbuch“ nicht nur die Geschichte eines Autos, sondern verknüpft diese anhand des Fahrzeugbriefes mit den Menschen, die es gefahren sind. SZ, 17. 09. 2011 / ZEIT, 06. 10. 2011 / FAZ 18. 10. 2011 Makanin, Vladimir S.: Benzinkönig. Roman. – Luchterhand. – 479 Seiten. Major Schilin ist als Lageroffizier im Tschetschenienkrieg verantwortlich für die Verteilung von Treib- stoff. Diese Tätigkeit nutzt er für einen schwunghaften Handel auf eigene Rechnung – auch mit dem Feind. FAZ, 21. 07. 2011
Manotti, Dominique: Einschlägig bekannt. – Argument-Verlag. – 250 Seiten. Kriminalroman um ein Polizeikommissariat im Pariser Vorort: Noria Ghozali vom Zentralen Nach- richtendienst ermittelt gegen die zynische Polizeifunktionärin Le Muir, die die vom Innenminister geforderte Säuberungspolitik konsequent in die Tat umsetzt, auch wenn es Menschenleben kostet. ZEIT, 07. 09. 2011 Márai, Sándor: Die Schwester. Roman. – Piper. – 277 Seiten. Der Erzähler und der berühmte Pianist Z. lernen sich im transsilvanischen Winter in einem Gasthof in den Bergen kennen. Als ein Liebespaar freiwillig in den Tod geht, ist die lustige Stimmung mit einem Mal weggewischt und Z. erinnert sich an seine große unerfüllte Liebe. NZZ, 26. 10. 2011 Markares, Petros: Faule Kredite. Ein Fall für Kostas Charitos; Roman. – Diogenes. – 396 Seiten. Die Morde an mehreren Bankern lassen die griechische Finanzwelt erzittern. Die Krise trifft inzwischen jeden, auch die, die sich in Sicherheit wähnten – und Kommissar Charitos steckt mittendrin. FAZ, 05. 07. 2011 / SZ, 11. 08. 2011 / ZEIT 03. 11. 2011 Martel, Yann: Ein Hemd des 20. Jahrhunderts. Roman. – S. Fischer. – 205 Seiten. In einer Mischung aus Roman, Essay und Theaterstück befasst sich der kanadische Autor (geboren 1963) mit den Möglichkeiten, den sprachlosen Opfern des Holocaust mit rein fiktionalen Mitteln eine Stimme zu geben. FAZ, 30. 09. 2011 / SZ, 13. 11. 2011 McCabe, Eugene: Tod und Nachtigallen. Roman. – Steidl. – 296 Seiten. Die junge schwangere Beth will im von England regierten Irland im Jahr 1883 mit dem Gutsarbeiter Ward, einem brutalen, fanatischen Rebellen (was sie nicht weiß), und dem Gold ihres Stiefvaters fliehen. FAZ, 03. 12. 2011 McCarten, Anthony: Liebe am Ende der Welt. Roman. – Diogenes. – 359 Seiten. Zunächst will niemand der 16-jährigen Delia glauben, dass sie von Außerirdischen entführt wurde und mit ihnen Sex hatte. Doch dann wird nicht nur sie schwanger, sondern auch andere Mädchen behaupten, von Aliens geschwängert worden zu sein. FAZ, 22. 11. 2011 McLain, Paula: Madame Hemingway. Roman. – Aufbau Verlag. – 456 Seiten. Fiktiv, aber auf biografischen Daten fußend: Roman über Ernest Hemingway und seine erste Ehe aus der Perspektive der Ehefrau Hadley Richardson. FAZ, 02. 07. 2011 Melle, Thomas: Sickster. Roman. – Rowohlt Berlin. – 330 Seiten. Zwei junge Männer stehen an vorderster Front einer überhitzten Konsum- und Leistungswelt und halten stand, bis die Beschleunigung ihr Leben erfasst, überwuchert. FAZ, 13. 09. 2011 / taz, 12. 10. 2011 Meloy, Maile: Tochter einer Familie. Roman. – Kein & Aber. – 382 Seiten. Abby, Anfang 20, beschließt, die Geschichte ihrer Familie aufzuschreiben. Dabei kommt sie Geheim- nissen auf die Spur. FAZ, 30. 12. 2011
Meyer, Deon: Rote Spur. Roman. – Rütten & Loening. – 625 Seiten. Terroristen planen einen Anschlag im Stadion von Kapstadt, eine Schmugglerin will alle täuschen, eine Agentin verliebt sich in den Falschen – und mittendrin Lemmer, der Bodyguard. FAZ, 25. 11. 2011 Mingels, Annette: Tontauben. Roman. – DuMont. – 175 Seiten. „Danach“ und „Davor“. Zwei Geschichten verbinden sich zu einem Roman, in dem das Schicksal das Leben zweier Paare verhängnisvoll miteinander verstrickt, ohne dass die Figuren voneinander wissen. NZZ, 20. 04. 2011 Mitchell, David: Number 9 dream. Roman. – Rowohlt. – 536 Seiten. Eiji Miyake, ein junger Mann von der Insel Yakushima, kommt in die pulsierende Mega-City Tokio, um seinen Vater zu finden. Seine reale Lebenswelt vermischt sich mit einer virtuellen, sein Suchen und Fnden verläuft in einem verwirrenden Spiel aus Traum und Realität. SZ, 06. 06. 2011 / FAZ, 20. 07. 2011 Modick, Klaus: Sunset. Roman. – Eichborn. – 191 Seiten. Der gründlich recherchierte biographische Roman zeichnet nicht nur das Leben des Erfolgsschrift- stellers Lion Feuchtwanger (1884–1958) eindringlich nach, sondern gibt auch ein farbiges Porträt von dessen engem Freund und literarischem Weggefährten Bertolt Brecht. FAZ, 03. 05. 2011 / ZEIT, 30. 06. 2011 Moers, Walter: Das Labyrinth der Träumenden Bücher. Ein Roman aus Zamonien. – Knaus. – 426 Seiten. Der zamonische Dichterfürst Hildegunst von Mythenmetz kehrt über 200 Jahre nach ihrer Zerstörung in die Stadt der Träumenden Bücher, Buchhaim, zurück. Durch ein Rätsel, das er lösen will, gerät Mythen- metz in einen unaufhaltsamen Strudel von Ereignissen, der ihn zu vernichten droht ... taz, 17. 12. 2011 Moor, Margriet de: Der Maler und das Mädchen. Roman. – Hanser. – 299 Seiten. Im Jahr 1664 zeichnet Rembrandt in Amsterdam den Leichnam einer frisch hingerichteten Mörderin. In zwei unabhängigen Erzählsträngen rekonstruiert de Moor das kurze, verpfuschte Leben der jungen Frau und den Alltag des mit knapp 60 Jahren hoch angesehenen, aber verschuldeten und frisch verwitweten Künstlers. SZ, 09. 06. 2011 Munro, Alice: Zu viel Glück. Zehn Erzählungen. – S. Fischer. – 362 Seiten. Beziehungsgeflechte zwischen Menschen und deren Dynamik und Wandlungsfähigkeit verbinden die zehn Erzählungen der kanadischen Autorin. Liebe, Ehe, Tod, Aufbruch und Neubeginn sind nur einige der darin enthaltenen Themen. FAZ, 09. 07. 2011 / SZ, 09. 07. 2011 / taz 23. 07. 2011 Murakami, Haruki: 1Q84. Buch 3; Roman. – DuMont. – 570 Seiten. Im dritten Teil des Epos findet Tengo im Krankenbett seines Vaters eine „Puppe aus Luft“ vor, die ein Abbild Aomames als junges Mädchen in sich birgt. Er greift nach ihrer Hand und eine unsichtbare Verbindung entsteht. Fortan wartet Tengo darauf, der Puppe nochmals zu begegnen. FAZ, 15. 10. 2011 / SZ, 16. 11. 2011 / ZEIT 29. 12. 2011
Muschg, Adolf: Sax. Roman. – Beck. – 455 Seiten. Drei junge Rechtsanwälte beziehen 1970 ein „Spukhaus“ mitten im schweizerischen Münsterburg. Der Beginn einer über 40 Jahre erzählten Geschichte, in deren komplizierten Handlungsstrukturen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Leben und Tod auf unergründliche Weise mischen. FR, 08. 01. 2011 Neuhaus, Nele: Schneewittchen muss sterben. Kriminalroman. – List. – 535 Seiten. Fortsetzung von „Tiefe Wunden“: Nach zehn Jahren im Gefängnis wegen Mädchenmordes kehrt Tobias Sartorius in sein Heimatdorf Altenhain zurück und beginnt, da er sich an die Taten nicht erin- nern kann, Fragen zu stellen. Das wollen einige Dorfbewohner mit allen Mitteln verhindern. taz, 29. 01. 2011 Neville, Stuart: Die Schatten von Belfast. Thriller. – Rütten & Loening. – 441 Seiten. Zwölf Jahre hat Gerry Fegan als Killer der IRA in Belfast im Gefängnis gesessen, bis er vorzeitig begnadigt wurde. Doch der Bürgerkrieg hat tiefe Spuren hinterlassen. Um die quälenden Geister der Getöteten zu beseitigen, beginnt er einen Rachefeldzug gegen die Auftraggeber und Verräter. FR, 08. 03. 2011 Niffoi, Salvatore: Die barfüßige Witwe. Roman. – Zsolnay. – 202 Seiten. Im archaischen Bergdorf Tabulé gibt sich Mintonia, viel zu jung auf grausame Weise zur Witwe ge- macht, der Blutrache hin. SZ, 28. 04. 2011 / NZZ, 28. 05. 2011 Nwaubani, Adaobi Tricia: Die meerblauen Schuhe meines Onkels Cash Daddy. Roman. – Deutscher Taschen- buch-Verlag. – 495 Seiten. Ein arbeitsloser Universitätsabsolvent arbeitet nach vergeblicher Suche, eine qualifizierte Stelle zu bekommen, als Assistent seines Onkels, der im großen Stil reiche Weiße betrügt. FR, 21. 06. 2011 Oates, Joyce Carol: Die Lästigen. Eine amerikanische Chronik in Erzählungen. – Eichborn. – 378 Seiten. Die 19 zwischen 1963 und 1999 entstandenen und erstmals ins Deutsche übertragenen Kurzge- schichten sind ein Panorama der dunklen Seite Amerikas; sie erzählen von Rassismus, von kaputten Beziehungen oder zerrütteten Familien und sind von einer Atmosphäre unterschwelliger Gewalt durchzogen. SZ, 15. 03. 2011 Östergren, Klas: Porträt eines Dandys. Roman. – Kein & Aber. – 543 Seiten. Südschweden, Frühling 2008: Nur noch wenige Minuten bis zur digitalen Übertragung von „La Bohème“ aus der New Yorker Metropolitan Opera in einem kleinen Kino auf dem Lande. Minuten, die Claes Leben schlagartig durcheinanderbringen, denn im Foyer trifft er auf Madeleine, mit der ihn in den fernen 80er Jahren eine düstere Geschichte verband. FAZ, 14. 06. 2011 / SZ, 23. 08. 2011 Olmi, Véronique: Die erste Liebe. Roman. – Kunstmann. – 283 Seiten. Am Abend ihres 25. Hochzeitstages entdeckt Emilie eine Suchanzeige auf einem Stück Zeitungspa- pier, in das der Wein eingewickelt war: „Emilie, Aix 1976. Komm so schnell wie möglich zu mir nach Genua. Dario“ Sie lässt alles stehen und liegen, nimmt den Autoschlüssel und fährt los. SZ, 14. 03. 2011
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