Die Frohe Botschaft Qemeinsc ah Christi - Der Weg zum Nächsten geht immer über eine Brücke - Gemeinschaft Christi München

Die Seite wird erstellt Kai Freitag
 
WEITER LESEN
Oktober 2002/Heft 5 Jahrgang 33

Die

Frohe Botschaft
         Qemeinsc^ah Christi

           Der Weg zum Nächsten
              geht immer über
                eine Brücke

           Wir verkünden Jesus Christus und
         fördern Gemeinschaften der Freude,
      der Hoffnung, der Liebe und des Friedens.
IMPRESSUM                                   INHALT

Zeitschrift der                        sprecht miteinander auf dem Weg                                03
Qemem^c^ap Christi                     Ziele in der Nachfolge - Teile dein Zeugnis                    07
                                       Dem Frieden, der Versöhnung und dem Heil des Geistes           08
Verantwortlicher                       Kommt zu den Wassern                                           09
Redakteur:                             Unterwegs Früchte sammehi - Emtedank                           11
Michael Menzel                         Lebenserinnerungen                                              12
                                       Amtliches, Mitteilungen und Nachrichten                        14
Anschrift:                             Büchertisch                                                    16
Gemeinschaft Christi
Postfach 10 22 10
                                       Hilfe für Flutopfer                                            18
86012 Augsburg                         Aus Gruppen imd Gemeinden                                      19
Tel./Fax 0821/595535                   Aktuelle Rundschau                                             21
E-Post: kontakt@gemeinschaft-
christi.de
                                       Nachruf:                                                       23
                                       Liebe Freunde imd Geschwister                                  24
                                       Sommeraktivitäten 2002                                         25
Schriftleitung:                        Worte auf dem Weg                                              33
Marlis Kirsch
Friedrichstr. 71                       Eine Betrachtimg zum Totensonntag                              34
31832 Springe                          Termine                                                        35
E-Post: mariis.kirsch@t-online.de
Tel.-Nr. 05041/4993

Mitarbeiter:
Martin Käune, Bettina v.d.Eltz
Michael Menzel, Walter Lippa,
Lothar Kiysmanski, Übersetzer:
Daniela Kutsche, Michael Menzel

Erscheint jeden 2. Monat.
Nachdruck mit Quellennachweis               KONTEN DER KIRCHE
erlaubt. Beiträge aller Art erbeten,          IN DEUTSCHLAND
bitte an die Schriftleitung.
Kürzungen vorbehalten.
                                            Bischofsagent: (Zehnten, Abendmahl, Tempel, Weltkirche)
                                            Gemeinschaft Christi
                                            Postbank Hannover, BLZ 250 100 30, Kto.-Nr. 259 906 300
Jahresbezugspreis:
Inland   8,00 Euro
Ausland 10,00 Euro                          Kassenwart: (Spenden, Kirchenetat, Tagungsopfer,
                                            Hülsaspenden / Übernachtungen)
                                            Gemeinschaft Christi
Internet-Seite der Kirche:                  Postbank Hamiover, BLZ 250 100 30, Kto.-Nr. 433 603 05
http://www.Gemeinschaft-
Christi.de
                                            Frohe Botschaft: (Zeitschrift: „Die Frohe Botschaft'*)
                                            Gemeinschaft Christi
Redaktionsschluss für                       Postbank Hannover, BLZ 250 100 30, Kto.-Nr. 598 503 00
die nächste Ausgabe:
                                            BGcherwart: (Bücher und Schriften)
  05. November 2002                         Gemeinschaft Christi
                                            Postbank Hannover, BLZ 250 100 30, Kto.-Nr. 305 470 302
sprecht
miteinander
auf dem
Weg
Von Ela Gandhi

Auszug aus der Ansprache vor
der Weitkonferenz 2002 der Ge-
meinschaß Christi, anläßlich der
Verleihung des Internationalen
Friedenspreises an Ela Gandhi..

Vielleicht werden sich viele von     Kloster in einem Zeitungsartikel     Durch die Lebensform dieser
euch darüber wundem, warum ich       als "kleiner stiller Ort, der sich   Mission     inspiriert, gründete
als Afrikanerin hier bin und         auf die wahren republikanischen      Gandhi eine Siedlung in Inanda,
nicht als Inderin. Meine Ge-         Prinzipien beruft. Den Prinzipi-     die sogenannte Phoenix-Sied-
schichte steht in Verbindung zu      en der Freiheit, Gleichheit und      lung, die auf ähnlichen Prinzipi-
der meines Großvaters, Mahatma       Brüderl ichkeit wurde bis ins        en beruhte. Sie war eine Art zio-
Gandhi, der fast 21 Jahre in Af-     Kleinste Rechnung getragen. Je-      nistische Gemeinschaft. Sie lag
rika gelebt hat.                     der ist des anderen Bruder, jeder    in der Nachbarschaft einer ande-
                                     ist des anderen Schwester."          ren zionistischen Gemeinschaft,
Nur wenige Tage nachdem Gand-                                             nämlich der Shembe-Siedlung und
hi 1894 in Durban ankam, wurde       M. Thomson, der über Gandhis         der Dube Farm, die nach ihrem
er mit einem ausgeprägten Ras-       Ashrams (religiöse Hindu Ge-         Gründer Dr. John Dube, dem ers-
sismus konfrontiert, der einen       meinschaft) geschrieben hat,         ten Präsidenten des afrikani-
Wendepunkt in seinem Leben           sagt:                                schen Volkskongresses, benannt
auslöste. Er wurde aus einem Ge-                                          wurde.
richt verwiesen, weil er sich wei-
gerte seinen Turban abzuneh-         Inmitten des Rasaismns, der 1914 ging er nach Indien zurück
men, er wurde aus einem Zug          die südafrikanische Gesell- und 1916 schickte er seinen
verwiesen, weil er sich weigerte,    schaft     beherrschte,   war zweiten Sohn, Manilal Gandhi,
den 1. Klasse Wagen zu verlas-       Gandhi von tiefer Freude er- meinen Vater, zurück nach Süd-
sen, er wurde angegriffen, weil er   füllt, als er eine multikultu- afrika, damit sein Werk fortge-
sich weigerte auf dem Trittbrett     relle Gemeinschaft fernab setzt werden würde. So sind mein
einer Kutsche zu sitzen. Er ent-     jeglicher Spannungen und Vater und meine Mutter, Sushila,
schied sich in Südafrika zu blei-    Vorurteile entdeckte. Die Südafrikaner geworden.
ben und gegen diesen Rassismus       Bewohner der Mission waren Wir, meine ältere Schwester Sita,
zu kämpfen, doch mit Gewalt-         120 MSnche, 60 Schwestern mein Bruder Arun Gandhi und
freiheit als Waffe.                  und. 12.000 Afrikaner -. über- ich, wurden in der Phoenix-Sied-
                                     wiegend Kinder - die Gandhi lung geboren.
Im April 1895 besuchte er ein        als "Vorbild der Einfachheit,
Trappisten Kloster in Marian-        Tugend und Sanftmfitigkeit" Die Phoenix Siedlung und andere
hill, einige Kilometer westlich      beeindruckten.                 Ashrams die Gandhi gegründet
von Durban. Er beschrieb dieses                                     hatte, könnten als zionistische
Gemeinschaften       beschrieben    Meine Schule war ein kleines Ge-   kämpfen. Mein Vater, zusam-
werden, wo Gerechtigkeit und ein    bäude aus Hotz und Stahl mit       men mit anderen prominenten
rechtschaffener Lebenswandel        Holzwänden, die einzelne Klas-     Führern nahm an Demonstratio-
als Vorbild dienten. Alle Arbeit    sen unterteilten. Im Sommer war    nen teil und wurde einige Male
wird gewürdigt und alle sind        es sehr heiß und im Winter sehr    verhaftet. Wir kauften keine
wichtig. Es war eine zionistische   kalt und in den Klassenräumen      Kartoffeln, als zum Boykott ge-
Gemeinschaft, welche die Grund-     war es sehr laut. Es gab kleine    gen weiße Bauern aufgerufen
lage schuf, von dort aus für die    Plumpsklos in einiger Entfer-      wurde, weil sie die schwarzen Ar-
Gerechtigkeit in der Gesellschaft   nung. Wir mussten unsere Klas-     beiter ausbeuteten und daraufhin
einzutreten.                        senzimmer sauber halten und        die Arbeiter streikten. Wir mar-
                                    manchmal sogar den Vorgarten.      schierten mit den Menschen ge-
In der Phoenix Siedlung wuchs       Weil es keine weiterfuhrende       gen die verschiedensten Gesetze.
ich in einem Heim auf, in dem es    Schute in Phoenix gab musste ich   Wir demonstrierten mit Plaka-
kein Strom oder fließendes Was-     nach Durban. Ich musste 3 Kilo-    ten gegen Ausbeutung. Wir rie-
ser gab. In unserer zionistischen   meter zur nächsten Bushaltestel-   fen die Menschen auf, die bruta-
Einrichtung war es nicht so, dass   le laufen um dann eine Verbin-     len Machenschaften der rassisti-
es keine Armen unter uns gab -      dung zum Zug zu bekommen.          schen Regierung nicht länger zu
wir waren alle arm! Wir hatten      Vom Bahnhof waren es dann          dulden, wie Zwangsumsiedlung,
einen Brunnen. Von dort wurde       nochmals 5 Kilometer bis zur       Schulen mit Rassentrennungen,
Wasser geholt und ein Wasser-       Schule. Dies habe ich 4 Jahre      Gesetze über Ausweise, getrennte
tank diente uns, um Regenwasser     durchgehalten und bin dann spä-    Abschlussfeiern und andere dis-
zu sammeln. Meine Eltern waren      ter zur Universität gegangen, die  kriminierende Praktiken. Wir
auch der Ansicht, dass die staat-   in einem alten Kaufhaus unterge-   stellten Streikposten auf und or-
lichen Schulen mit Rassentren-      bracht war. Der Unterricht wurde   ganisierten Sitzstreiks. Dafür
nung nicht gut waren und so wur-    am Abend abgehalten, weil die      wurden viele von uns einge-
de ich zu Hause unterrichtet. Als   Lehrer tagsüber die weißen Stu-    sperrt, unter Hausarrest gestellt
ich heranwuchs gingen all unsere    denten der Universität Natal un-   und sogar umgebracht. Doch wir
Nachbarkinder in Schulen, nur       terrichteten und dann abends zu    machten weiter und heute kön-
ich nicht. Das konnte ich nicht     uns kamen.                         nen wir stolz sein Südafrikaner
akzeptieren.                                                           zu sein, die ihr Ziel erreicht ha-
                                    Dieses Leben war wahrscheinlich ben, Südafrika die Freiheit zu
Im Alter von 10 Jahren habe ich     besser als das der meisten bringen und relativ friedlich mit-
mich gegen den Willen meiner        schwarzen Kinder in Südafrika. einander zu leben.
Eltern durchgesetzt und besuchte    Trotzdem hat mich dieses I^ben
dann eine Schule, obwohl es kei-    so beeinflusst, dass ich Afrikane- Ein Rückblick auf das letzte
ne gute Schule war. Und an dieser   rin, eine Patriotin und eine Akti- Jahrtausend imd die gegenwärtige
Stelle möchte ich bemerken, dass    vistin geworden bin. Etwas was Realität enthüllt zahlreiche Fälle
der Mut zum Protest, der Wille      meine Kameraden und mich von Gewalt, Kriminalität, Kor-
an einer Meinung festzuhalten       selbst in unseren Bemühungen in ruption, Krieg, TeiTorismus und
und die Fähigkeit niemanden zu      Südafrika geleitet hat, kann man der Ausbeutung von Menschen,
diskriminieren, alles Lektionen     in folgende Worte zusammenfas- Tieren, unserer Umwelt und der
waren, an die ich glaubte und die   sen, die ich aus eurem Daily Bre- Wissenschaft. Das Bedür&is für
ich in den ersten zehn Jahren       ad (Tägliches Brot) habe:          eine neue Verhaltensetfaik, lur
meines Lebens von meinen El-                                           eine Umkehr zu Gott ist so groß,
tern gelernt hatte. Es sind diese                                      dass wir nicht genügend darauf
Belehrungen, die mir geholfen       Unser Glanbensweg^ kann aufinerksam machen können,
haben, von der Apartheid keiner     manchmal         herausfordernd wie wichtig es ist, diese Bot-
Gehirnwäsche unterzogen TU          und manchmal beängstigend schaft in der Welt zu vertreten.
werden. Und nun zurück zu mei-      sein. Doch weil Gott mächtig
ner Geschichte. Meine Eltern lä-    und g^enwärtig isti können Wie können wir die Einstellimg
chelten bereits über mich und       wir heute mit Gewissheit in der Menschen, Sitten und Ver-
dachten, dass ich sehr schnell      die Zoiianft gehen.                haltensweisen, die in unserer Ge-
müde werden würde jeden Tag                                            sellschaft verwurzelt sind, verän-
den langen Weg zur Schule zu                                           dern? Wie können wir Menschen
gehen (ca. 4 km pro Weg) und        Dieser Glaube gab uns die Inspi- auf ihrem Weg helfen, Glauben
über die schlechten Zustände in     ration weiterhin gegen die bös- zu haben, den nötigen Einsatz zu
der Schule. Doch ich machte un-     artige rassistische Unterdrü- zeigen, einen gemeinschaftlichen
beirrt werter.                      ckung, Apartheid genannt, zu Geist zu entwickeln und sich um
                                                      4
Bedürftige zu kümmern. Vor die-    und versuche die Person so zu pflichten, die Ausbeutung zu
sen Fragen steht die Welt heute,   verändern, damit er oder sie er- stoppen. Dies passiert schon,
inmitten eigennütziger Kämpfe      kennt, was sie Falsches tut und aber wir müssen darauf achten,
um Macht und Wohlstand, in-        bereit ist, das Falsche durch Wie- dass es keine gewalttätige Ausei-
mitten des Schreckgespenstes       dergutmachung und Umkehr zu nandersetzung wird. Gewalt ist
von Kriegen, Gewalt, Terroris-     korrigieren. In dieser Botschaft selbstzerstörerisch.
mus, sowie biologischer und che-   liegt so viel Kraft ftir uns heute
mischer Waffen.                    inmitten der Probleme im Nahen Swadeshi kann nicht vom Geist
                                   Osten, in Indien, Afghanistan, des interreligiösen Respekts und
Gandhis Botschaft der Einfach- den USA und in jedem Land der der Förderung von interreligiö-
heit, Nächstenliebe, Hilfsbereit- Erde.                                sem Gottesdienst getrennt wer-
schaft, Solidarität im Glauben                                         den. Es kann auch nicht isoliert
und Wertvorstellungen, sind Swadeshi wörtlich übersetzt be- von dem Glauben Gandhis an den
heute wichtiger als jemals zuvor. deutet "Liebe was uns gehört". grundlegenden Wert jeder Per-
Seine überzeugende Botschaft Dieses Konzept basiert auf seiner son, gleich welcher Kaste, Haut-
über den persönlichen Verzicht einfachen           Wirtschaftstheorie, farbe, Überzeugung, Religion
und Einsatzbereitschaft anstelle die sich auf der örtlichen Ebene oder Beruf gesehen werden.
von Tod und Zerstörung, ist entwickelt. Er sagte:                      Verständnis und Respekt zwi-
heute in einer Zeit der fortwäh-                                       schen den verschiedenen Glau-
renden Kriege in der Welt noch                                         bensrichtungen ist so wichtig in
wichtiger geworden. Er rief die Ich habe keinea. Zweifel, unserer Welt, die durch funda-
Menschen auf, daran zu arbeiten, dass wir einen Beitrag fiQr mental istische Tyrannei ent-
die positiven Werte der Mensch- den Wohlstand in unserem zweit ist.
heit zu stärken.                   Land leisten, wenn wir den
                                   kleinen Betrieben helfen. In jungen Jahren hat Gandhi be-
Selbstloser Dienst, harte Arbeit Ich habe auch hdnen Zwei- reits gelernt die Menschen als
und die Weiterentwicklung der fel daran, dass wahres Swa- Menschen zu lieben und sie nicht
Gesellschaft ist die Botschaft. deshi bedentet, diese hei-^ durch eine eingeschränkte Sicht-
Ich möchte drei wichtige Punkte matlichen Industrien zu er- weise des Glaubens, der Kaste
aus Gandhis Leben hervorheben, mutigen und wiederznbele- oder von Klassen zu sehen. Eine
die sich sehr auf die Botschaft ben.                                   Geschichte über seinen Freund
der Heiligen Schriften vieler Re-                                      Uka, die er immer wieder erzähl-
ligionen beziehen. Es sind dies Jedes Land, das sich selbst te, ereignete sich in seiner Kind-
satyagraha, swadeshi und sar- unbegrenztem internationa- heit.
vodaya.                            lem Wettbewerb aussetzt,
                                   kann zum Hanger gebracht Uka war der Sohn eines Straßen-
Satyagraha wurde bekannt als der werden ist damit znr Abhän- fegers. Es war eine Sitte in Indi-
gewaltlose Kampf, den er lun In- gigkeit vemrteitt, falls die en, dass ein Straßenfeger von ei-
dien austrug, um es von der briti- Fremden es darauf anlegen.          ner sehr niedrigen Schicht kom-
schen Kolonialmacht zu befrei-                                         men würde. Uka begleitete sei-
en. Das Wort bedeutet " wahrer                                         nen Vater sehr oft durch die
Kampf. Dieses Wort steht Während dies ein starkes Natio- Straßen von Porbundar, die Stadt
nicht nur ftir den Kampf zur Be- nalbewußtsein unterstützt, ist es in der Gandhi aufwuchs. Er war
freiung sondern auch ftir ein ge- aber m keinem Fall ein zerstöre- auch im gleichen Alter wie
waltloses Leben, welches von rischer Nationalismus, sondern Gandhi, der ^lich auf ihn war-
Menschen verlangt in Wahrheit eher eine Einstellung die Liebe tete, um mit ihm zu spielen.
zu leben, Wahrheit zu ftirdem auf örtlicher Ebene fördert. Es
und aktiv gegen Unwahrheiten befähigt jede Person gewinnbrin- Eines Tages sah Gandhis Mutter
und negative Einflüsse auf eine gend zu arbeiten und ein gutes wie beide miteinander spielten
liebende, gewaltlose und nicht Leben zu ftihren. Solch eine und Süßigkeiten teilten. Sie war
zerstörerische Art vorzugehen.     Wirtschaft kann helfen, die ver- sehr empört und befahl ihren
                                   heerenden Auswirkungen der Sohn sofort ins Haus zu kom-
Satyagraha kann auch als eine Globalisierung zu vermeiden, die men. Sie tadelte ihn dafür, dass
Form der wiederherstellenden wir überall in der Dritten Welt er mit einem Kind aus einer
Gerechtigkeit gesehen werden, oder auf der südlichen Halbkugel niedrigeren Schicht spielte und
weil es die Menschen nach ihren sehen. Gleichzeitig kann es Or- auch noch die Süßigkeiten mit
Taten unterscheidet. Liebe den ganisationen auf der nördlichen ihm teilte. Gandhi war verärgert
Menschen, aber nicht die Tat Halbkugel helfen, sich zu ver- über diese Zurechtweisung. Er
verlangte sofort eine Klärung
von seiner Mutter, wie sie ihre
Handlung mit ihrem Glauben in
Einklang bringen kann, dass alle
Kinder Gottes sind und sie doch
einen Unterschied zwischen ihm
und Uka machte. "Wir sind beide
Gottes Kinder, warum können
wir dann nicht miteinander spie-
len und unsere Süßigkeiten
teilen?", fragte er.

Dies war Gandhis erster Wider-
stand gegen das Kastensystem,
welches sogar noch heute Men-
schen mit unsagbarem Elend und
Diskriminierung verfolgt, ob-
wohl es illegal ist.

Sarvodaya ist das andere Kon-
zept. Es wurde nach der Ableh-
nung der Bentham Philosophie
entwickelt, nachdem die Mehr-    Dies sind die Fragen auf die wir
heit als gut angesehen wird und  eine Antwort finden müssen und      Es ist ein Ideal für das ich le-
                                 es sind diese Fragen über die wir
ersetzte es mit der Idee, das alle                                   ben mdchte, und dass ich er-
gut sind — nicht ein paar, nicht endlich anfangen müssen zu re-      leben möchte. Aber b Herr,
die Mehrheit, sondern alle, ein- den, auf Gott zu hören und dann     wenn der Preist dafür niein
schließlich der Ärmsten der Ar-  auch entsprechend handeln. Wir      Tod ist, dann bin ich dazu
men und denjenigen, die an den   leben inmitten von Gewalt und       bereit.
Rand gedrückt sind.              Zerstönmg. Lasst uns jeder in
                                 seinem Land und seiner Region
Unser Wissen kann nur wachsen, nach der Wahrheit suchen, damit
indem wir miteinander teilen und wir unseren Glauben erneuern imd    Unsere Welt ist in großer Sorge.
voneinander und von Gott ler- wahihaftig auf imserem Weg             Gewalt, Zerstörung der Umwelt,
nen. Der Materialismus in der miteinander reden, so wie Gand-        Gebrauch von Massenvemich-
Welt hat uns zu unpersönliche hi, als er die göttliche Interven-     tungsmitteln, Intoleranz, Hass
Menschen werden lassen, wir tion verspürte oder wie Martin           imd Gesetzlosigkeit sind heute
verlieren schnell unseren Glau- Luther King, als er sagte: "Ich      weit verbreitet in der Welt. Wir
ben, unsere Werte und unsere habe einen Traum" oder wie Nel-         haben ein Ziel. Lasst uns ge-
Spiritualität. Wir müssen alles son Mandela, als er unter Ankla-     me'msam gegen Armut und
daransetzten, uns von dem Ma- ge stand und sagte:                    Krankheit, Kriminalität und
terialismus, dem Fanatismus und                                      Korruption kämpfen. Und mö-
der Intoleranz zu lösen. Wir                                         gen wir uns dem Frieden weihen.
müssen die grundlegenden Werte Ich habe meine Leben den
im Leben die uns alle eigen sind Auseinandersetzungen         der
fordern.                         afrikanischen Menschen ge-
                                 widmet. Ich habe gegen die
Nach dem 11. September hat Vorherrschaft der Weilten
diese Botschaft sogar noch mehr gekämpft ich habe gegen die
Bedeutung. Wie können wir die Vorherrschaft der Schwaixen
Gewalt stoppen? Indem wir Ge- gekSmpfi. Ich habe die Ideale
walt mit Gewalt beantworten? einer Demokratie und einer
Wird die Eliminierung von Men- freien Gesellschaft erhoffi,
schen unser Problem lösen oder wo alle Menschen in Harmo-
wird es uns nur noch mehr Prob- nie and mit gleichen Mög-
leme bringen, mehr Gewalt und lichkeiten znsammenleben.
mehr Zerstörung? Ist Macht die
Antwort auf jedes Problem?
Ziele in der Nachfolge - Teile Dein Zeugnis!

                         Wachsam behüte dein Herz;
                     denn daraus quillt glückliches Leben.
                                             (Sprüche 4:23)

                 Von Ephim Brudsky, Siebziger und Leiter der Kirche in der Ukraine

Mein Herz so einzurichten, damit ich eine wirklich     zustehen. Wir sind aufgerufen, unsere Stimme zu
gute, freudige Person werde und ein echter Täter       Fragen der Gerechtigkeit zu erheben, selbst wenn
fiir Gerechtigkeit - und nicht als ein Hindernis von   wir uns damit nicht gerade beliebt machen. Ich
Jesus und seinem Wort handle - dies sind meine         glaube, wenn ich nicht fiir Gerechtigkeit einstehe,
primären Überlegungen, während ich über meine          kann ich nicht mit gutem Gewissen mein Zeugnis
persönliche und berufliche Antwort auf das heraus-     geben. Ich brauche es, denn ich denke, es wird mein
fordernde Ziel nachdenke, dass 'Jeder eine andere      Zeugnis segnen, mir helfen, Christus in meinem
Person' erreichen soll. Für mich persönlich bedeu-     Herzen zu bekräftigen und meinen Dienst beleben.
tet eine Antwort auf dieses Ziel die Notwendigkeit,
mich selbst grundlegend zu verändern.                  Ich bete zu Gott, dass er mir hilft, dass ich kein
                                                       Hindernis für Jesus bin, sondern dass ich Jesus in die
Ich muß ein wirklich guter Mensch werden,              Herzen anderer Menschen bringen kann. Ich weiß,
um andere Menschen zu erreichen. Stephen Covey         dass es geschehen kann, genauso wie es Dietrich
sagte, dass das was wir sind, weitaus wortgewandter    Bonhoeffer sagte, dass mein Zeugnis dogmatisch
kommuniziert, als alles was wir sagen oder tun. Ich    oder irrelevant für das Leben ist; dass ich zu sehr
kann die Wahrheit dieser Behauptung nur bezeu-         an meinen eigenen Vorstellungen des Evangeliums
gen. Tatsächlich macht es oft keinen Unterschied,      hänge und zu einer Art des Zeugnis Gebens, die sehr
welch gute Methoden der zwischenmenschlichen           gut zu ihrer eigenen Zeit und an ihrem eigenen Ort
Kommunikation ich nutze, wie wichtig meine Bot-        war und fiir die gesellschaftlichen Umstände, fiir die
schaft ist und selbst wie gut meine Absichten sind.    sie ursprünglich gedacht waren, aber vielleicht
Es kann sein, dass aufgrund des unsichtbaren Ein-      nicht mehr jetzt; dass ich auf bestimmten Ideen auf
flusses meines Lebens und der ständig vorhandenen      Kosten anderer herumreite, die aber ebenso wichtig
Ausstrahlung dessen, was ich bin ( nicht dessen was    sind, denn jene sind es, die Jesus einlädt: "Kommt
ich vorgebe zu sein), keine Grundlage fiir einen       her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid,
Erfolg besteht. Ja, nur grundsätzliche Güte, erfüllt   so will ich euch Ruhe geben (Matth.l 1:28)."
eine jegliche Methode mit Leben! Und ich brauche
diese Güte, dieses 'gut sein' in meinem Leben.         In den Worten des ukrainischem Theologen des
                                                       frühen 19. Jahrhunderts Pamphil Yurkevich: "Den
Ich muß ein wirklich freudiger Mensch wer-             Weg in das Herz einer anderen Person zu finden,
den, um Menschen zu erreichen. Ich weiß aus mei-       erscheint manchmal als ein leichtes Abenteuer,
nen Erfahrungen, dass nur echte Freude die             aber es erfordert ein starkes Ringen mit unserem
'Übertragungsfrequenz' hat, die mein Zeugnis von       falschen Stolz und die Überwindung unserer Lei-
Christi Liebe in die Herzen anderer bringen kann,      denschaften; es erfordert unseren freiwilligen Ge-
denen das Evangelium bis jetzt noch fremd ist. Ich     horsam gegenüber unserem Gewissen und insbeson-
brauche die Freude.                                    dere unsere aktive Liebe zu Christus und die volle
                                                       Hingabe in seinen Willen."
Ich muß ein echter Täter für Gerechtigkeit
werden, um Menschen zu erreichen, denn ich                                        Einige Menschen werden
weiß, nur über Gerechtigkeit zu reden, kann mein
                                                                                   niemals das Licht sehen,
Zeugnis leer und bedeutungslos machen. Mir ge-
fällt, was Apostel Leonard Young sagte: "Für Ge-                                   es sei denn durch Dich!
rechtigkeit einstehen bedeutet mehr, als nur über                           Einige Menschen werden Gott
Gerechtigkeit zu reden, es bedeutet Gerechtigkeit                            niemals näher kennenlernen,
zu leben."                                                                                es sei denn durch
                                                                                                Dein Leben!
Wir sind aufgerufen, mutig für Gerechtigkeit ein-
Dem Frieden, der Versöhnung und dem Heil des Geistes

                                    Friedensgebet
                                O Herr, Gott der Menschheit.

                         Obwohl es Gerüchte über einen Krieg gibt und
                 Waffen an umstrittenen Grenzen zusammengezogen werden,
                     werden Kinder in eine unsichere Welt hineingeboren,
                          in der sie ihren ersten Atemzug vollbringen.
          Sie wissen nichts von den Streitigkeiten der Erwachsenen - der Menschen,
                 die ihren Lebensweg gerade lange genug zurückgelegt haben,
                             um Angst und Hass kennen zu lernen.
            Sie verlieren ihre Unschuld viel zu früh und es wird ihnen beigebracht,
                              dass nicht alle Gedanken gleich sind,
                  dass nicht alle Länder gleich sind und dass die Menschen
                               jenseits der unsichtbaren Grenzen
                  zwischen den Völkern sowieso nicht so gut sind wie wir.

         Warum streben die Menschen eher nach Landgewiim als nach Gerechtigkeit?
         Warum streben sie danach, im Recht zu sein anstatt Nächstenliebe zu üben?
                        Macht zu entfalten anstatt Güte zu erweisen?
                    Warum wollen so viele genau die gleichen Landstriche
         und sind bereit, Waffen der Zerstörung auf junge gesunde Körper zu richten,
         währenddessen sie jede Gelegenheit, die Welt auf positive Weise zu ändern,
                                         missachten.
                     Wie kann es sein, dass das Leben so komplex wird?

            Herr, wir wenden uns dir zu, deme leidgeplagten Kinder in der Welt:
                          Die Menschen, die eine Führung brauchen,
                 um klügere Entscheidungen für sich oder ihr Land zu treffen,
           Menschen, die verzweifeln, weil sie keine Entscheidungsfreiheit haben,
Menschen, die sich nach einem ganz "normalen" Tag sehnen und Menschen, die überhaupt keine
          Vorstellung davon haben, wie das sein könnte und was das überhaupt ist.

                  Erinnere uns daran, O Herr, wie wichtig wir für dich sind.
                         Zeige uns dann, andere Menschen zu achten.
                   Mögen wir erkennen was zu Streitigkeiten anderer fuhrt,
             so dass wir mehr Verständnis aufbringen, bevor wir ein Urteil fallen.
             Mögen Menschen von dir daran gehindert werden, Unheil zu stiften
                                   und Zerstörung zu bringen
                               und Menschen die Kraft erlangen,
                         sich für die Stärkung des Lebens einzusetzen.
                                             Amen

                                              8
Kommt zu den Wassern.
                                 Predigt von Siegfried feske

                                                                      sich der Täufer zu den grundle-
                                                                      genden Theorien seiner Missi-
                                                                      onsarbeit. Diese Prophezeihun-
                                                                      gen begleiteten Generationen
                                                                      von Menschen und sind auch in
                                                                      der Gegenwart ein bedeutendes
                                                                      Element im Bestandteil der Bot-
                                                                      schaft von der Erlösung durch
                                                                      Christus. Bleiben wir mit einigen
                                                                      Gedanken bei diesem Johannes.
                                                                      Es heißt, dass viele Menschen zu
                                                                      ihm kamen um von ihm getauft
                                                                      zu werden. In diesem Zusam-
                                                                      menhang hatte sich eine nicht
                                                                      unwesentliche Begebenheit zuge-
Wenn meine Gedanken in die Der Ruf: "Kommt zu den                     tragen. Es waren unter diesen
Vergangenheit blicken, werde ich Wassern", war die Herausforde-       Menschen auch einige, mit de-
oft daran erinnert, dass es für rung, die mit der Missionsarbeit      nen Johannes keinesfalls ein-
mich als junger Bruder im Pries- von Johannes dem Täufer be-          verstanden war. Warum? Wer
tertum, oftmals mit Schwierig- gann. Eine Grundlage seines            waren diese Männer? Es waren
keiten verbunden war, wenn ich Handelns war die Vision von ei-        Pharisäer und Sadduzäer, Ange-
vor der Aufgabe stand, ein The- nem Mann, von dem er, Johan-          hörige altjüdischer Religionspar-
ma ftir die Predigt zu finden und nes, sagte, dass er mächtiger und   teien. Von ihnen wissen wir,
zu gestalten. Seit einiger Zeit ge- stärker sein soll als er. Ich     dass es, betreffs des religiösen
hört nun zu meinem Fundus auch möchte fiir meine Ausfiihrungen        Gesetzes, teilweise gegensätzli-
das Handbuch fiir einen Gemein- einige Verse aus dem 3. Kapitel       che Meinungen und Praktiken
demitarbeiter. Hier finde ich im Matthäus Evangelium lesen.           gab. Johannes sprach zu ihnen
Themen, die mir Anregungen „In der Zeit kam Johannes der              ein hartes Wort. Schlangenbrut,
bieten, vorbereitend Gedanken Täufer, predigte in der Wüste           so nennt er sie. Er forderte sie
zu erarbeiten, die ich mit denen von Judäa and sprach:, Tut Bu-       auf, erst einmal Buße zu tun be-
teilen kann, die mit mir sonn- ße; denn das Himmelreich ist           vor sie getauft werden könnten.
tags eine Gemeinschaft bilden.      nahe herbei gekommen. Es wird
                                    kommen von dem der Prophet        Wenn wir uns an einige Worte
Im Handbuch fiir das Jahr 2002, Jesaja gesagt hat, dass er die        aus dem 42. Kapitel im Jesaja
fand ich u.a. auch den Leitgedan- Stimme eines Predigers in der       erinnern, so wissen wir, dass der
ken: "Kommt zu den Wassern." Wüste sein soll'* Im 11. Vers            Prophet von einem Knecht Got-
Ein Aufruf, der sicher verschie- heißt es dann: "Ich taufe euch       tes spricht der kommen soll.
dene Gedankengänge entwickeln mit Wasser, der aber nach mir           Sein Auftrag wird es sein, Recht
kann. "Kommt zu den Wassern", kommt ist stärker als ich und           und Gerechtigkeit unter die Hei-
ist in diesem Fall, so meine ich, wird mit dem Heiligen Geist tau-    den zu bringen. Wir lesen dann
sicher der Ruf an einen Perso- fen. Ich bin nicht wert ihm die        weiter, und ich zitiere den Pro-
nenkreis, der auf der Suche nach Schuhe zu tragen," In diesen         pheten: "Das geknickte Rohr
einer ganz bestimmten Wahrheit Worten wird zum Teil          an die   will er nicht zerbrechen und den
ist. Eine Wahrheit, die in der Prophezeihung aus dem 42. Ka-          glimmenden Docht will er nicht
Botschaft von Erlösung, die pitel des Jesaja erinnert.                auslöschen." Weiter heißt es, er,
durch Christus ermöglicht wird,                                       der kommen soll, wird nicht eher
zu finden ist.                      Diese Prophezeihung, betreffend   verlöschen bis auf Erden Gerech-
                                    Johannes und Christus, machte     tigkeit aufgerichtet ist. Betrach-
                                                  9
ten wir den Missionsauftrag         In Bethlehem also begann die        Gehen wir noch einmal zurück
 Jesu im Detail, so stellen wir      Botschaft von Liebe, Vergebung      zur Begebenheit mit dem jungen
fest, dass den Annen und Unter-      und Erlösung. Diese Botschaft       Mann. Er war doch der Meinung,
drückten sein besonderes Inte-       rückte an die Stelle eines Geset-   alles befolgt zu haben was das
resse galt. Ich sehe hier einen      zes in dem gefordert wurde: Auge    Gesetz von ihm erwartete. Jesus
gewissen Zusammenhang in Be-         um Auge und Zahn um Zahn..          ließ ihn aber erkennen, dass et-
zug auf die Aussage des Prophe-      (2.Mose 21:24, und Matth.           was wesentliches von diesem
ten, vom geknickten Rohr und         5:38.)                              jungen Mann noch zu tun war.
dem glimmenden Docht, mit an-                                             Er weist auf die Kinder mit ih-
deren Worten., er wird dem phy-      Arm und unscheinbar kam dieser rem unschuldigen Wesen hin
sisch und psychisch angeschlage-     Jesus zu den Menschen. Armut und sagt ihm dann; „wenn du
nen Menschen nicht mit dem           begegnete ihm während seines vollkommen sein willst, so ver-
Finger drohen oder die letzte        Missionsauftrages des öfteren. kaufe alle deine Güter, gib den
Hoffnung nehmen.                     Im 19.Kapitel des Matthäus E- Erlös den Armen und dann folge
Ich möchte zu diesem Jesus von       vangeliums, wird von einer Bege- mir." Wie war die Reaktion des
Bethlehem einige Gedanken ü-         benheit berichtet, in der es um reichen jungen Mannes? Es war
bermitteln. Er kam zu den Men-       Reichtum und seine Folgen, im wohl zu viel, was von ihm gefor-
schen um für eine Zeit einer von     Zusammenhang mit der Bot- dert wurde; es heißt dass er trau-
ihnen zu sein. Der große Plan        schaft von Christus geht. Vom rig davon ging. Jesus nimmt dies
der Erlösung wurde somit sicht-      16. - 19. Vers lesen wir folgen- zur Kenntnis und es kommt zu
bar und nahm seinen Anfang un-       des: „Und siehe, einer trat zu ihm dem uns allen bekannten Aus-
ter den Menschen. Wir sollten        und fragte: ,Meister, was soll ich spruch von Jesus, dass ein Ka-
aber bei diesem Geschehen in         gutes tun, damit ich das ewige mel eher durch ein Nadelöhr
Bethlehem, nicht das Kind in der     Leben habe?* Er aber sprach zu geht, als ein Reicher in das Reich
Krippe als Mittelpunkt betrach-      ihm: ,Was fragst du mich nach Gottes. Wenn wir davon ausge-
ten. Der Mittelpunkt muss der        dem was gut ist? Einer nur ist hen, dass mit dem Nadelöhr eine
Christus sein, der zu den Jungem     gut. Willst du aber zum Leben kleine Tür in der Stadtmauer ge-
im 14. Kapitel des Johannes          eingehen so halte die Gebote.' meint war, die von ihrer Größe
Evangelium sagte: "Ich werde         Da fi^gte der Jüngling: Welche?' her nur dem Menschen Durch-
wiederkommen."        Wiederkom-     Jesus sagte ihm: ,Du sollst nicht gang gewährte, dann können wir
men um eine Gesellschaftsform        töten, nicht ehebreche, nicht den Sinn des Vergleiches verste-
zu eirichten, in der die Botschaft   stehlen und kein falsches Zeug- hen. Für die Jünger Jesu ergab
an die Hirten, auf dem Felde:        nis geben. Vater und Mutter sich die Frage, betreffs der Un-
Ehre sei Gott und Friede auf Er-     sollst du ehren und deinen wahrscheinlichkeit             oder    gar
den und den Menschen ein             Nächsten lieben wie dich selbst'. Unmöglichkeit(Kamel-
Wohlgefallen, sowie: liebe dei-      (Zitat Ende)                        Nadelöhr).Wer kann dann noch
nen Nächsten^ keine Utopie,                                              selig werden, lautete ihre Frage.
sondern Realität sein wird.          Diese Begebenheit könnte sich Worauf Jesus ihnen sagte, dass
                                     ebenso in unserer Gegenwart ab- bei Gott nichts unmöglich ist.
Das Kind von Bethlehem war           spielen. Wenn wir die gegenwär- Diese Worte bestätigen meine
also Mittel zum Zweck und die        tigen zwischenmenschlichen Be- Meinung über Gott, dass "ER"
Erfüllung der Aussage des Pro-       ziehungen betrachten, dann müs- albnächtig, - allgegenwärtig - und
pheten Jesaja. Durch diesen          sen wir eine traurige Realität, allwissend ist.
Christus, und in Folge im beson-     betreffs der elementarsten Be-
deren durch       bevollmächtigte    dingungen menschlichen Zusam- Können wir davon ausgehen,
Diener, wurde und wird die Bot-      menlebens, zur Kenntnis neh- dass unser Glaube imd unsere
schaft von einer versöhnenden        men. Es war für den reichen jun- Hoffnung im Jahr 2002 glei-
Liebe Gottes, bis m die Gegen-       gen Mann sicher eine harte Be- ches zum Ausdruck bringen?
wart übermittelt. Es muss unsere     dingung, die Jesus ihm stellte. Als Kommt zu den Wassern, so die
primäre Aufgabe sein, das ge-        ich diese Schriftsteile während Aufforderung an alle, die davon
sprochene Wort durch unsere          der Vorbereitung für meine Pre- für ihr Leben profitieren wollen.
Taten zu einem lebendigen            digt las, stellten sich mir zwei Wasser, mit vielerlei Bedeutung
Zeugnis zu gestalten. Hierbei        Fragen. Zum Einen: Warum diese wird es in Verbindung gebracht.
denke ich an die Worte eines         harte Bedingung? Und zum An- Es ist eine unverzichtbare Mate-
Pfarrers, der unter anderem          deren: Wie würdest du dich heute rie allen irdischen Lebens.
sinngemäß sagte: "Wir müssen         entscheiden^ wenn eine derartige
mit unserer Botschaft glaubwür-      Bedingung an dich gerichtet wür- Fortsetzung Seite 13
dig sein." (Zitat Ende)              de?
                                                    10
Unterwegs Früchte sammeln

                                                      Emtedank
                                                                        von Christa Ktene

                                         Solange wir schaffen können, vergeht uns die Zeit zu schnell und plötzlich stellen wir
                                         fest, dass die Tage schon wieder kürzer werden. Die Obstbäume befreien sich selbst
                                         von ihr«* Last, wenn niemand ae aberntet. Kürbisse und andere Früchte leuchten in
                                         satton Gelb und Rottönen. Brombeeren, Holunder und Schlehen müssen verarbeitet
                                         - I^lze gesammelt werden. Bald quellen wieder glänzende Kastaraen aus ihren
                                         stacheligen Hüllen und über viele Nüsse werden sich Mensch und Tier freuen. Dann
                                         grüfim auch die letzten Boten des Sommers aus den Gärten, wir nainen ae Herbst-
                                         und Winterastern.

Mütter füllen mit ihren Kindern kleine Körbe voll dieser KÖstlichkfltm. Die größten Kürbisse, die längsten Gurken und die
dicksten Kartoffeln werden ins Auto gehievt und ab geht's zur Emt«Jankfei^!

Zu diesem Anlass schmücken sich viele Männer, Frauen und Kinder in den ländlichen Gegenden mit ihren heimatlich«!
Trachtengewändem, Hüten, Kaf^n und Erntekronen. Das verleiht ihnen Würde, erweckt Freude und Frohsinn und ist
wunderhübsch anzusehen.

Die Marktplätze sind, natürlich auch wegen Blasmusik und Tänzen, genau wie Vereinshallen und Zdte gut be»Jcht. Aber auch
in der Kirche ist was los.

Jeder kennt das und (eder könnte etwas erzählen, woran er sich an einen früheren Emtedank Gottesdienst erinnert Bne alte
Melodie kann längst vergessene Eriebnisse wecken, ein neues Lied ermuntert die Kinder zum Mitsingen und agieren.

Familien^ttesdienste wie z.B. eine gut vorbereitete Emtedankfeier ^nd eine wertvolle Gel^enheit ein Kind mit Gott bekannt
zu machen oder sdnm Glauben zu erweitern. Es kennt die Früchte, die auch durch Sonne, Regen und Wind gewachsen sind.
Es darf sie anfassen und an einen besonderen Platz in der Kirche abl^en. Es darf «ch an der Vielfalt der Farben und Formen
erfreuen - bewundem • staunen und vielleicht zum ersten mal empfinden was es bedeutet gesegnet zu sein.

Für uns „Envachsene", die wir das Kindesalter seit eini^ oder vielen Jahren hinter uns gelassen haben hält Gott zusätzliche
Segnungen als Überraschungsgeschenk bereit. Er erwartet von uns, dass wir immer wieder auf andere Menschen zu gehen -
immer wieder versuchen unsichtbare Schwdien oder Sperren zu übenvinden, die durch Ängste eitstanden und unbewus^ sind.
Sie verunsichern und hindern uns Gutes zu tun. Unsere besten Absichten nützen nichts, wenn unser Herz verriegelt ist.

Uns ist in der Wdt die Aufgabe eines Spinds anvertraut,
 in dem sich die Klarheit Gottes widerspiegelt und so auch
den Menschen fas^ar werden kann, die von Gott
noch fern sind.

Nimm dir den Riegel
zeig mir den Spiegel,
dann will ich wirken
wie mir's gefällt!
Wird es gelingen
werde ich singen,
Früchte dir bringen
von meinem Feld.

Apg. 16.4 und 2. Kor. 3.18
Lied Nr.66 - Vers 3
                                                             11
Lebenserinnerungen
Erfahrungen - Erlebnisse - Zeugnisse

Eine Geschichte am Lagerfeuer
 aufgeschrieben von Manfred Krebs

Ich will eine Begebenheit erzählen die mich selbst aber nicht betrifft. Einigen ist sie viel-
leicht bekannt, aber man behält sie für sich. Warum? Ich finde sie ist es wert, dass sie einem
größeren Kreis erzählt wird.

Es war auf einer Missionsreise von Bruder Johann Smolny, die ihn wieder einmal in seine
Heimat führte, in die Kleinstadt Groß Wartenberg. Man fuhr damals nicht bequem mit dem
Auto, mal eben 10 km schnell in 10 Minuten. Es ging erst mit der Bahn nach Breslau. Dann
umsteigen in den Zug nach Groß Wartenberg, nur 50 km. Aber man musste dazu noch in
Oels umsteigen und so brauchte man schnell 1 Stunde.

In Groß Wartenberg angekommen war man noch nicht in der Stadt, denn der Bahnhof lag
fast 3 km außerhalb der Stadt und wenn dann schon ein paar Geschwister dort getauft waren,
kamen noch einmal 2 km zu, z.B. zu Fidelaks.

Die Geschwister wohnten in Dörfern um Groß Wartenberg herum. Nach Stradem waren es 9
km, nach Schollendorf 9 km, nach Ostrowine 10 km, nach Ottendorf ca. 5 km. Das nur zur
Kenntnis der Schwierigkeiten des reisenden Missionars.

Vielleicht hat ihn der Bruder Weiß, der als Bauer in Ottendorf lebte abgeholt oder er ist
schon vorher in Stradem, auch eine Bahnstation, ausgestiegen. Aber ich weiß nicht genau,
wie ich erfahren habe, soll er ein Fahrad gehabt haben. Ich kenne zwar die Wege, die Entfer-
nungen, weil ich in 40er Jahren als Schüler und junger Bursche mit einem Fahrrad die Km
teilweise abgestrampelt habe. Bruder Smolny kannte ich damals nicht.

Viele Menschen die dort lebten hatten in der Landwirtschaft ihren Broterwerb. So war es
wieder einmal in der Erntezeit, als Bruder Smolny zwischen einem der Dörfer um Groß War-
tenberg herum unterweg war um das Evangelium seiner Kirche, den Menschen dort als Missi-
onar zu bringen.

Vielleicht am Vormittag aufgebrochen, machte er um die Mittagszeit eine kleine Rast im
Schatten der kleinen Wälder die an seinem Wege lagen. Weiter ging es bis er zur Vesperzeit
so um 15,00 Uhr als er wieder eine Pause machte. Da traf er auf eine Gruppe von Leuten,
die bei der Feldarbeit waren. Dieser und jener kannte ihn schon, er war nicht das erste Mal
hier auf Missionsreise. Eine kurze Begrüßung und dabei sagte er ihnen, dass er am Abend
eine Bibelstunde bei Bruder „Sowieso" abhält und er sie dazu einladet. Alles schön und gut
meinten sie, aber wir haben noch einige Stunden auf dem Felde zu tun und dann seien sie
auch rechtschaffen müde.

Bruder Smolny konnte sie verstehen, er hatte in seinem Leben auch Tage und Stunden müh-
samer Arbeit hinter sich. Doch ihm kam ein Gedanke. Er machte sich sofort daran ihn den
Leuten mitzuteilen. Sein Vorschlag war folgender: Ich werde euch bei der Feldarbeit helfen,
                                               12
mit meinen Händen euch
                                                                         unterstützen. Es sind ja noch
                                                                         ein paar Stunden dafiir.
                                                                         Wenn dann der Abend und
                                                                         auch der Feierabend kommt,
                                                                         treffen wir uns im Haus von
                                                                         Bruder „Sowieso" und ich er-
                                                                         zähle euch vom Evangelium,
                                                                         von meiner Kirche und von
                                                                         dem was Gott von euch
                                                                         möchte. So bin ich erst bei
                                                                         euch, bei eurer Arbeit und a-
                                                                         bends seid ihr bei mir, bei
                                                                         meiner Arbeit. Ihr braucht
                                                                         mir nur zu zu hören, denn es
                                                                          ist mir ein wichtiges Anlie-
                                                                         gen euch das Evangelium
                                                                         mitzuteilen.

    Den Vorschlag fand man gut und er wurde in die Tat umgesetzt.

   Das war Missionieren damals und das erst vor ungefähr 75 Jahren, etwas mehr oder weniger.

    Vielleicht ist die Begebenheit etwas anders abgelaufen, aber eines ist Tatsache: Der Missionar
    half damals den Leuten bei ihrer Arbeit am Tage mit seinen Händen und so kamen sie am A-
    bend mit ihm zusammen um das Wort Gottes zu hören.

                                       Es wir sich hierbei der Weg auf-      kennen wird uns ermöglicht,
            Fortsetzung von Seite 10   tun von dem Jesus sagte, dass         wenn wir den Geist wirken lassen
                                       "ER" dieser Weg ist und dass der      von dem Jesus sagte, dass er uns
Wasser das Johannes und Jesus          Weg zu Gott nur über diesen Je-       in alle Wahrheit fuhren kann.
benötigten, um die Wiedergeburt        sus fiihrt, so finden wir es in Jo-
durch die Taufe zu demonstrie-         hannes 14 Vers 6 geschrieben.         Glauben und vertrauen wir die-
ren. Diese Wiedergeburt wird in                                              sem Versprechen Jesu auch im
Verbindung mit dem Geist ge-           Kommt zu den Wassern, wieder-         Zeitalter einer wissenschaftlich
bracht. Wenn es in Johannes 3          hole ich. Wir werden hier neue        hochentwickelten Technik?
Vers 5 heißt: "Geboren aus             Erfahrungen für die Gestaltung
Wasser und Geist" Wasser von           unseres zeitlichen und geistigen
dem es heißt, dass es das Wasser       Lebens gewinnen. Das ist mein
des Lebens ist, und wer davon          Glaube und meine Hoffnung.
trinkt nie mehr dürsten wird. In       Beim Gestatten unseres Lebens
vieler Art also kann sich das          sollten wir keinesfalls die Zei-
Substantiv Wasser darstellen. In       chen der      Zeit aus unserem
unserem symbolischen Vergleich,        Gsichtsfeld verlieren. Wenn ich
so meine ich, kann es mir als die      die Vergangenheit an mir vorü-
Botschaft von Christus, unvor-         berziehen lasse, bin ich der Mei-
stellbare Erfahrungen und Erleb-       nung, dass zu keiner Zeit diese
nisse bieten. Wir sind aufgerufen      Zeichen markanter in Erschei-
zu diesen Wassern zu kommen.           nung traten, als gegenwärtig. Ich
                                       glaube, diese Tatsache zu er-
                                                       13
Amtliches Mitteilungen
                              & Nachrichten

                                                           nannte Konto überwiesen werden.
Liebe Freunde,
                                                           Vielen Dank!
                                                           Michael Menzel
                                                           Gemeinschaft Christi
                                                           Postfach 10 22 10, 86012 Augsburg
kurz nach dem Ende unseres Familienlagers, hat
                                                           Tel.: 0821-59 55 35
mich nun die sehr gute Nachricht durch unseren A-
                                                           Fax: 0821-58 98 548
postel Len Young erreicht, dass Joey Williams
                                                           E-Mail: michaelmenzel@compuserve.com
zum I. September 2002 die Stelle des Jugendseel-
sorgers übernehmen wird. Wir hoffen, dass er nach
                                                           Postbank Hannover, BLZ 250 100 30, Konto-Nr:
erfolgter Erteilung eines Visa und einer Arbeitser-
                                                           433 603 05, Stichwort: 'Jugendseelsorger'
laubnis im Herbst nach Europa kommen kann.

Joey arbeitet zur Zeit noch als Jugendseelsorger in
Independence und hat gute Kontakte zu vielen                                 Mitteilung
Mitgliedern und Freunden in Europa, da er eine
Zeit in Frankreich gelebt hat und auch bei den in-        Seit dem zweiten Weltkrieg, haben amerikanische
ternationalen Jugendtreffen der letzten Jahre in          Mitglieder eine große Rolle für die Kirche in
Independence stets dabei war. Daher war er auch           (West-)Deutschland gespielt. In einigen Gemein-
immer wieder im Gespräch, als es um die Besetzung         den gab es regelmäßig Simultanübersetzungen und
dieser Position ging, aber erst jetzt hat es geklappt     verschiedene kleinere oder größere Gruppen aus-
und ich freue mich schon sehr auf eine ausgezeich-        schließlich aus Amerikanern bestehend trafen sich
nete Zusammenarbeit mit Joey.                             über viele Jahre hinweg. Unvergessen sind große
                                                          Wochenendtreffen in Berchtesgaden, wo in den
Da wir zur Zeit beide Wohnungen in unserem Ge-            70er Jahren ca. 100 Mitglieder und Freunde zusam-
bäude in Rotterdam zur Verfügung haben, wird Joey         men kamen.
eine der Wohnungen beziehen, während Trudi und
Bob Gimderson die andere bewohnen werden. Dies            Durch die Verringerung der Truppen Präsenz in
hat auch den Vorteil, dass sie sich gegenseitig in ei-    Deutschland, hat in den vergangenen Jahren auch
nem neuen Land unterstützen können.                       die Zahl der amerikanischen Mitglieder hier in
                                                          Deutschland stark abgenommen. Heute gibt es
Joey, der fließend Französisch spricht, wird zuerst       vielleicht noch ein knappes Dutzend, aktive wie
einen Kurs in Holländisch belegen und später auch         passive, die in ganz Deutschland verstreut sind.
für Deutsch. Joey hat Musik und Gesang studiert           Daher gibt es seit einiger Zeit auch keine rein ame-
und so bereits Erfahrung mit der Aussprache ande-         rikanische Gemeinde mehr. Jim und Judy Graham
rer Sprachen, außerdem hat er ein gutes Sprachta-         aus Reichenbach haben nun die letzte Gemeinde-
lent.                                                     kasse aus der Gegend von Kaiserslautem aufgelöst
                                                          und der deutschen Kirche zur Verfügung gestellt.
Der Plan wird sein, dass Joey die meiste Zeit in          Damit folgen sie dem Beispiele der Vergangenheit
Deutschland und den Niederlanden verbringt und            wo die deutsche Kirche immer wieder massiv fi-
auch ein wenig Zeit in anderen Gebieten Europas -         nanziell unterstützt wurde. 2435 Euro wurden über-
ähnlich wie es bei Wagner der Fall war. Joey unter-       wiesen und je zur Hälfte auf dem Reservefonds und
schreibt einen Vertrag fnr 3 Jahre.                       dem Sonderfonds Unterstützung Jugendseelsorger
                                                          verteilt.
Bitte teilt diese Informationen allen mit und erin-
nert auch daran, dass wir weiterhin und damit ohne        Vielen Dank für diese Unterstützung und fair viele
Unterbrechung, einen Teil der Kosten für den Ju-          unvergessene Erinnerungen!
gendseelsorger von der deutschen Kirche aufbrin-
gen müssen. Spenden können auf das unten ge-               Leitung der Kirche in Deutschland
                                                         14
Liebe Freunde,
      ich freue mich bekannt geben zu können, daß Wim van Klinken seine
      Bereitschaft erklärt hat, halbtags für die Europäische Region zu arbeiten,
      Er wird dies ehrenamtlich tun.

      Wie viele von Euch wissen, hatte Wim bereits zugestiinmt, als Leiter der
      Kirche in den Niederlanden zu dienen (abhängig von der Zustimmung der
      nationalen Konferenz im November), um Rudy Leegstra nachzufolgen, der zum
      Amt des Evangelisten berufen wurde.

      Als einer der regionalen Mitarbeiter wird Wim als Assistenz
      Regionsverwalter dienen und Trudi Gunderson bei der Leitung der Region
      unterstützen. Seine primäre Aufgabe wird es sein, mit den Gemeinden und
      Mitarbeitern in den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz zu arbeiten,

      Wim wird am 29. September als ein Hoher Priester in Rotterdam ordiniert
      werden. Er und seine Familie werden weiterhin in Rotterdam wohnen.

      Bitte heißt Wim als neuen Mitarbeiter der Region willkommen. Ich bin
      sicher, dass sein Beitrag für unseren gemeinsamen Dienst ausgezeichnet sein
      wird.

      Möge Gott Euch segnen!
      Len Young                                   DDD
      Apostel für Europa

                                Abrechnung Familienlager

                                       2002 - in Euro -

Einnahmen:

Telefongebühren                           46,09
Freizeitheim Küchenbenutzung              10,00
Übernachtung Haus & Zeltplatz            274,50
Opfersammlung                            648,30

Summe                                    978,89

Ausgaben:

Überaachtung Gastdiener
(Robinson)                               232,50
Diverse Ausgaben Freizeitheim             64,00
Summe                                    296,50

Der Überschuss von 682,39 Euro wird dem Sonderfonds Freizeitheim gutgeschrieben.
gez. Michael Menzel
Augsburg, den 6. August 2002
                                                  15
Büchertisch

                                     Anknüpfend an das letzte Familienla-
ger und die dort von Kees Compier gehaltenen Klassen über die Bibel,
haben wir in der Regionsleitung beschlossen, in loser Folge einige Bücher
vorzustellen, die euch in eurem Dienst behilflich sein können, bzw. inte-
ressante oder auch teilweise neue Informationen oder Gedanken beinhal-
ten. Angesichts der Fülle von theologischen und religiösen Büchern ist es
für den Einzelnen oft schwierig, Bücher über die Bibel, über Theologie und
Kirchengeschichte zu finden, die gut verständlich sind, inhaltlich fundiert
und im weitesten Sinne im Einklang mit unserer eigenen Theologie ste-
hen. In vielen Buchhandlungen, insbesondere in Ostdeutschland, tendiert
darüber hinaus die Zahl der vorrätigen theologischen Literatur gegen Null,
was erschreckend ist. Die Auswahl der diversen Versandkataloge ist e-
benfalls meist äußerst beschränkt, was gute Literatur angeht.

Die Bücher, die wir hier vorstellen, sind in der Regel über jede Buchhand-
lung bestellbar oder auch über die verschiedenen Internet Buchhändler.
Es sind alles nur Vorschläge und jeder muss natürlich selbst wählen, wel-
che Themen für ihn oder für sie hilfreich und interessant sind.

Anfangen möchten wir mit einem Buch von Karl-Wilhem Niebuhr mit dem
Titel
            "Grundinformationen Neues Testament"

Es ist eine bibelkundtich-theologische Einführung, die Fachwissen auf dem
neuesten Stand enthält, gleichzeitig aber versucht, dieses Wissen dem
Leser in verständlicher Sprache zu übermitteln. Der Autor ist sich der er-
heblichen Distanz der akademischen Exegese (Bibelauslegung) zu den Er-
fordernissen und Möglichkeiten von "Theologen im Nebenamt" bewusst
und versucht, exegetische Fachkenntnisse an "Nlchtexegeten" zu vermit-
teln. Dieses Buch ist also weniger zum Schmökern gedacht, sondern ein
Nachschlagewerk besonders für die, die Predigten und Klassen halten.

Nach drei einführenden Kapiteln, folgt der Inhalt der Reihenfolge der bibli-
schen Bücher. Dabei wird eine gute Übersicht über jedes einzelne der Bü-
cher gegeben mit Verfasser, Abfassungszeit, Adressaten, geschichtlicher
Situation und theologischen Schwerpunkten. Ein einführendes Fachbuch,
dass sehr zu empfehlen ist.

Es ist erhältlich im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen unter der
ISBN Nr. 3-525-03251-X bzw. unter der UTB Bestellnummer ISBN 3-
8252-2108-3 und kostet 24,90 Euro.

                                     16
(3=     ■ ■ ■ Neuerscheinung ■ , ■ Neuerscheinung ■ ,,                       '=^

 Unser erstes Ziel als Kirche in den nächsten Jahren ist es, dass wir Nach-
 folger sind, die ihr Zeugnis und ihre Mittel teilen. Vor allem das Teilen un-
 seres Zeugnisses fällt uns dabei
 oft sehr schwer. Wie, wem und
 wann, dies sind Fragen, die in
 dem neu von der Kirche in
 Deutschland      herausgegebenen
 Heft 'Du hast die Kraft, das
 Licht mit anderen zu teilen'
 behandelt werden.

 Auf 77 Seiten gibt es Ausführun-
 gen und buchstäblich Hunderte
 von Fragen für die Diskussion
 oder zum Selbststudium. Kleine
 Übungen, praktische Ansätze -
 ein wichtiges und hilfreiches Ar-
 beitsbuch, um unser Zeugnis
 hier in Deutschland zu teilen.
 Egal, ob wir viele oder wenige
 sind, jung oder alt, jeder und
 jede ist aufgerufen, sein/ihr
 Zeugnis zu teilen - dieses Heft
 kann dabei helfen.

 Es ist für nur 5,50 Euro bei der
 Bücherverwaiterin oder über
 die Kirchenleitung (siehe Im-
 pressum) erhältlich. Bitte beachtet auch, dass wir jetzt eine Versandpau-
 schale pro Sendung eingeführt haben, die 3 Euro beträgt.

                                                         „Die Christen müssen
                                                        Jesus Christus helfen,
                                                        sich ZU manifestieren,
                                                    indem sie ihrer Umgebung
                                                      durch ihre Lebensweise
                                                               demonstrieren,
                                            dass Liebe, Weisheit und Toleranz
                                                                möglich sind."
                                                                     (Thich Nhat Hanh)

                                       17
Hilfe für Flutopfer
Liebe Geschwister, liebe Freunde,

Die Weltkirche hat auf Anfrage
beschlossen, 10.500 Euro aus dem
Abendmahlsopfer für die Folgen
der Flutkatastrophe sofort zu
spenden. Die Summe wird an das
Deutsche Rote Kreuz weiter-
geleitet werden.

Zusätzlich werden alle Ein-
nahmen des Abendmahlsopfers
in den Monaten September und
Oktober in Deutschland, diesem
Zweck zugeführt werden!

Traditionell wird die Opfer-
sammlung der Abendmahlsgottes-
dienste in der Gemeinschaft Christi
Hilfsbedürftigen zur Verfiigung ge-
stellt. Sofern der Umschlag ent-
sprechend gekennzeichnet ist, kön-
nen Spenden für den Abendmahlsopfer Fonds natürlich jederzeit gegeben werden, auch sind direkte
Überweisungen auf das entsprechende Konto immer möglich:

                                                      Gemeinschaft Christi, Postbank Hannover,
                                                        BLZ: 250 100 30, Konto: 259 906 300,
                                                              Stichwort: Abendmahlsopfer

                                                            Bitte teilt diese Information mit allen
                                                                        Mitgliedern und Freunden.

                                                                        Mit brüderlichen Grüßen

                                                                                 Michael Menzel

                                              18
Aus Gruppen                                  i
                                            aoft
                                                                          und Gemeinden

Großräschen                                             in Gang. Somit war es möglich das Team zu ret-
                                                        ten. - Im Fazit dieses Beitrags war zu erkennen,
In der Zeit vom 24. - 30. Juli, war die Jugend der      dass ein jeder von uns fiir eine gute Funktion ver-
Kirche in Deutschland zu einem Sonmierlager in          antwortlich und somit wichtig ist. Hierbei gilt kein
unsere Gemeinde eingeladen. Auch einige Jungend-        Ansehen der Person, wie es im 2. Kap. des Römer-
liche aus den Niederlanden befanden sich unter          briefes im 11. Vers nachzulesen ist. Wen erkennen
den zwanzig Teilnehmern, die einen Teil ihrer           wir in der Person des Mechanikers; oder in der
Freizeit gemeinsam gestalteten. Wir freuten uns,        Person der Ärztin? Was könnte mit dem gut
dass die Gestaltung und Durchführung des Gottes-        funktionierenden Generator und der von ihm er-
dienstes am 28. Juli von den Lagerteilnehmem ü-         zeugten Energie gemeint sein? Könnte es sein, dass
bemommen wurde, zu denen u.a. der Leiter der            wir ftir diesen Generator alle verantwortlich sind?
Kirche in Deutschland Michael Menzel, sowie
Wagner Frohmut und Jens Oehmichen gehörten.             Sicher wirst du lieber Leser dir einige Gedanken
Der Ablauf des Gottesdienstes erfolgte auf eine an-     hierzu machen. Ich glaube, dieser so ganz anders
dere als die gewohnte Art. Wir sangen gemeinsam         gestaltete Gottesdienst, hatte uns eine wichtige
Lieder die teilweise sehr zaghaft erklangen, da die     Botschaft zu übermitteln. Eine Botschaft, die viel-
Noten fehlten. Die Mitgestaltung durch Beiträge         leicht erst bei etwas tieferem Nachdenken, ihre
einiger Lagerteilnehmer, fand ich allerdings inte-      große Bedeutung für die Gemeinschaft erkennen
ressant. Bei genauer und aufinerksamer Betrach-         lässt.
tung war ein lehrreicher Hintergrund zu erkennen,
was auch in einer regen Diskussion zum Ausdruck         Am 18. August hatten wir ebenfalls Besuch. Ker-
kam. Besonders vielsagend erschien mir der Bei-         stin und Erik Kristiansen aus Norwegen, waren un-
trag den Boukje Sihan-Gjaltema und Harri van            sere Gäste. Kerstin diente uns im Gottesdienst.
Oorschot, aus den Niederlanden, vortrugen. Der          Ihre Predigt war dem Leitgedanken des Sonntags
Inhalt, der zum Ausdruck bringen sollte "Wer ist        angepasst: "Die Gnade Gottes ist für Alle", und
wichtiger? " war etwa folgender:                        hatte eine Schriftstelle des 15. Kap. im Matthäus
                                                        Evangelium als Grundlage, in der u.a. davon be-
Eine Expedition Wissenschaftler war auf dem Weg         richtet wird, dass eine Mutter zu Jesus kam um fiir
zum Südpol. Sie befanden sich alle in der großen        ihre kranke Tochter zu bitten. In den Versen 21 -
Kabine eines Forschungsschiffes. Die Kabine wur-        28 ist darüber zu lesen.
de als Arbeitsraum und Ruheraum genutzt. Die
 Energieversorgung erfolgte durch einen Genera-         Bevor Kerstin, in ihrem Amt als Vertreterin des
tor. Dieser fiel eines Tages aus. Eine Reparatur vor    Regionsassistenten, nach der Predigt, mit der Ge-
Ort war aussichtslos. Das ganze Team befand sich        meinde über angedachte Veränderungen in den Ver-
also in einer bedrohlichen Situation. Der Mechani-      waltungsstrukturen der Kirche diskutierte, hörten
ker des Teams hatte jedoch Glück. Er entdeckte          wir Gesang von einer CD. Der Text bezog sich in
einen zu diesem Zeitpunkt funktionsuntüchtigen          seiner Aussage voll auf das Thema des Sonntags
Generator, den er wieder in Gang bringen konnte         und endeten mit den Worten: "Die Gnade Got-
und der die Versorgung, mit Strom sicherstellte.        tes sei mit allen, die Gnade sei mit mir." Als
Durch den Ausfall der Energie zeigten sich bei ei-      Fazit der Diskussion über o.g. Vorhaben sollte an
nigen Teammitgliedem schon leichte gesundheitli-        die Worte des Apostel Paulus, in seinem Brief an
che Schäden. Nachdem die Ärztin, die ebenfalls          die Thessalon icher, angeknüpft werden, in dem er
zum Team gehörte, Medikamente verabreicht hat-          schreibt: "Prüfet aber alles und das Gute behaltet."
te, entstand unter den Betroffenen eine Diskussion      Unsere Aufgabe könnte oder sollte es sein, neue
darüber, wer wohl in dieser Situation wichtiger ge-     Erkenntnisse zu gewinnen und hinzu zu fiigen.
wesen sei, der Mechaniker oder die Ärztin? Man
einigte sich auf die Ärztin. Ihre Meinung jedoch        Siegfried Jeske
war, dass der Mechaniker die wichtigste Person ge-                             c^
wesen sei, er brachte die Energieversorgung wieder
                                                       19
Sie können auch lesen