Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH

 
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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Nummer 111, September 2018

                 Original Züchter
                 SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH

Original Braunvieh auf den Alpen   Vorstandsausflug SOBZV
Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
I n h a l t « O r i gin a l Z ü c h t e r » N r. 111                                                                          Standpunkt

                                                                                  Standpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3        Ein neues Herz für
     Swiss Power.
                                                                                  Original Braunvieh auf den Alpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
                                                                                  Erster Schweizer Bio-Viehtag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30                                               den OB-Verband
                                                                                  SOBZV-Vorstandsreise 2018. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
     Die besten Gene für Ihre Zucht.                                              Stierenzüchter-Event . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40                             Die Geschäftsstelle ist das Herz unseres Verban-
                                                                                  Treffen mit Braunvieh Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44                                                  des, sämtliche Finanzen und Mitgliedermutatio-
                                                                                  Geschäftsführerwechsel SOBZV.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46                                                         nen laufen darüber. Beide Bereiche müssen lau-
                                                                                  SOREXPO 2019. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50                      fend und seriös erledigt werden, damit nichts
                                                                                  Agenda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53   vergessen geht und der aktuelle Stand erhalten
                                                                                  Viehmarkt .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54       werden kann. Tobias Hofmann hat diese Aufga-
                                                                                  Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54          be während gut sieben Jahren bravourös ge-
                                                                                                                                                                                                                  meistert. Im Namen des Vorstandes und unserer
                                                                                                                                                                                                                  Mitglieder danke ich Tobias herzlich für seine
                                                                                        Titelbild: Heinz (li) und Sepp Planzer bewirt-
                                                                                                                                                                                                                  pflichtbewusste, geleistete Arbeit und die wert-
                                                                                        schaften mit ihrer Familie im Urserntal die
                                                                                                                                                                                                                  volle Zeit, die er in unseren Verband investiert
                                                                                        weitläufige Alp Garschen. Stolz sind die beiden
                                                                                                                                                                                                                  hat. Ich wünsche Tobias für die Zukunft beste
                                                                                        auf ihre herrliche Viehherde. Wie zum Beispiel
                                                                                                                                                                                                                  Gesundheit, viel Glück in Haus und Stall und hie
                                                                                        die gehaltsstarke Joel Tochter Jolanda ( VG 85).
                                                                                                                                                                                                                  und da ein paar freie Stunden mit seiner Familie.
                 RUBIO (OB)                                                             Das Porträt finden Sie in diesem Heft.
                 Valido x Rio x Reno                                                                                                                                                                              Herzlich Willkommen
                 Bild: Mutter Rio RUBINA

                     Milch                                                                                                                                                                                        Mit Tamara Bieri konnten wir eine freundliche,
                     Inhaltsstoffe                                                                                                                                                                                kompetente Persönlichkeit als Nachfolgerin von
                     Exterieur                                                                                                                                                                                    Tobias gewinnen. Ihre Ausbildungen und ihr Ar-
                                                                                                                                                                                                                  beitsumfeld bringen beste Voraussetzungen zur
                                                                                                                                                                                                                  Ausübungen ihrer neuen Aufgabe. Ich heisse Ta-
                                                                                                                                                                                                                  mara in unseren Reihen herzlich willkommen und
                                                                                                                                                                                                                  wünsche ihr viel Freude und Ausdauer im neuen
                                                                                                                                                                                                                  Amt als Geschäftsführerin des OB-Verbandes.

                                                                                                                                                                                                                  Im Namen des Vorstandes: Felix Honegger

                                           ROMOLO (OB)
                                           Rino x Rico x Olino
                                           Bild: Romolo TINA

                                              Inhaltsstoffe
                                              Rahmen
                                              Euter

                                                                                  Sieben Jahr führte Tobias Hofmann (li) die Ge-
                                                                                  schäftsstelle des Schweizerischen Original Braun-
                                                                                  viehzuchtverbandes.

                                                                                                                                                                                                                                                                 3
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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Alp Garsche n, K a nto n U r i                                                                            Alp Ga r sch en, Kanton Uri

„Dank OB Alternativen in der Zuchtarbeit.“
Die Familie Planzer hält neben den 14 OB-Kühen auch sieben Braunvieh
Milchkühe. Den Sommer verbringen sie auf der Garschenalp am Furkapass.

reb. „Viele Kühe eignen sich heute nur noch für      OB-Züchter, hat aber neben den 14 „Originalen“
die reine Stallhaltung mit einer TMR-Fütterung.      gleichzeitig auch noch sieben Kühe mit mehr
Es ist anspruchsvoll, mit dem aktuellen Stieren-     oder weniger hohem Braunvieh-Blutanteil im
angebot noch eine gute Alpkuh zu züchten“, so        Stall. Ob bei den Originalen oder beim Braun-
OB-Züchter Heinz Planzer. Zum Glück habe man         vieh, das Zuchtziel der Züchterfamilie Planzer ist
das Original Braunvieh in den letzten Jahrzehn-      bei beiden Rassen das Gleiche: Mittelgross, ro-
ten erhalten. So hätte man heute für die Anpaa-      bust, starkes Euter und gute Eutergesundheit.
rung noch interessante Alternativen. Auf der Alp     Dazu noch ein feines funktionelles Fundament,
müssten Kühe dem Gras selber nachgehen, da           mit dem die Milchkühe auf dem steinigen Ober-
seien robuste und problemlose Tiere gefragt, die     staffel „Garschen“ zügig zu den Weideflächen
auch unter diesen Bedingungen ansprechende           laufen können.
Leistungen erbringen. „Die Braunvieh-Kuhfamilie
von der 18-jährigen Ribisel Tochter Romi hat sich    Zwei Stammkühe vom Schwarzenberg
auf unserem Betrieb bewährt, weil sie all die Vor-   Auf dem Betrieb Lehn, wie der Heimbetrieb der
züge des Original Braunviehs aufweisst und           Planzer’s in Bürglen, Kanton Uri heisst, gehen die   Anuri Arnika (E X 92), Tochter von Anuschka produzierte in fünf Laktationen bisher über 40‘000 kg Milch.
auch weitervererbt. Nur farblich ist sie anders“.    Originalen fast alle auf zwei Stammkühe zurück:      Diese konnte Sepp Planzer vor 36 respektive 23        auf dem Hof der Familie Fluder, Schwarzenberg,
Heinz Planzer ist zwar ein bekennender               Edgar Tochter Evi und Madeiro Tochter Müsli.         Jahren von Hermann Aregger, Schwarzenberg             für welche die Familie Planzer auch Jungvieh
                                                                                                          kaufen. „Mit diesen beiden Kühen und ihren            alpt. Der Winzer Sohn hat insbesondere in der
                                                                                                          Nachkommen machten wir in der Euterposition           Bemuskelung, bei der Persistenz und in den Zell-
                                                                                                          grosse Fortschritte. Das Exterieurmerkmal, in         zahlen Spitzenwerte. Und auch im Exterieur
                                                                                                          welchem das OB damals noch weit hinter dem            überzeugt er, wobei da die Euterposition noch
                                                                                                          Braunvieh zurücklag“, so Sepp Planzer. Gerade         herausragt. Die bekannteste Tochter von Wito ist
                                                                                                          Müsli verfügte über ein hervorragendes Euter.         im Moment sicher Willia (EX 93) von Hanspeter
                                                                                                          Sie wurde als Erstmelk an der SOBA in der Abtei-      Fluder, die Tagessiegerin der diesjährigen Luzer-
                                                                                                          lungdritte. An der gleichen Ausstellung stand         ner Kantonalviehschau und SOREXPO Abtei-
                                                                                                          Müslis Mutter an der Spitze ihrer Abteilung und       lungssiegerin. So schliesst sich der Kreis.
                                                                                                          Müslis Vollschwester wurde zweite. Madeiro            Madeiro Müsli wechselte einst vom Schwarzen-
                                                                                                          Müsli schaffte in zehn Laktationen über 60‘000        berg ins Urnerland, mit Wito fand die starke Ge-
                                                                                                          kg Milch. Bereits ihre Mutter Edgar Eva und           netik wieder in den Kanton Luzern zurück.
                                                                                                          Grossmutter Lardon Delta wiesen eine Lebens-
                                                                                                          leistung von über 60‘000 Liter auf. Auch Müsli‘s      Kaum passende Stiere beim Braunvieh
                                                                                                          Tochter Mars Marisa schaffte eine ähnlich hohe        Die Familie Planzer hat selber keinen Zuchtstier.
                                                                                                          Lebensleistung. Und die Grosstochter Älpler           Auf einer so weitläufigen Alp wie Garschen sei es
                                                                                                          Anuschka läuft heute noch rüstig auf der Alp mit.     schwierig, einen Stier zu halten. „Wir hatten ein-
                                                                                                          Sie steht im Moment sogar mit 80‘000 kg Milch         mal einen Muni. Im Herbst waren einzelne Jung-
                                                                                                          da. Anuschka ist nicht nur eine Zuchtfamilienkuh,     tiere trächtig, die eigentlich noch zu jung waren“,
                                                                                                          dank ihrem Sohn Winzer Wito ist sie auch eine         erzählt Sepp Planzer. Die Kühe paaren sie gezielt
Eine Kuh mit viel Ausdruck: Stierenmutter Älpler Anuschka (E X90) bewegt sich auf den Alpweiden trotz     erfolgreiche Stierenmutter. Wito stand drei Jahre     an. Dabei werden alle OB-Tiere selbstverständ-
ihres stolzen Alters von 13 Jahren und einer Lebensleistung von über 80‘000 kg Milch noch zügig.

4                                                                                                                                                                                                                5
Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Alp Garsche n, K a nto n U r i                                                                             Alp Ga r sch en, Kanton Uri

                                                                                                           Pendeln zwischen Bürglen und Realp
                                                                                                           Im Urner Reusstal waren Landwirtschaftsflächen immer rar. Anders in Realp im
                                                                                                           Urserntal, wo es früher möglich war, genügend Pachtland zu erhalten.

                                                                                                           reb. Während der Sommermonate pendeln                 2‘400 m.ü.M erstrecken. „Eine gute Organisation
                                                                                                           Heinz Planzer, seine Mutter Regina und der Lehr-      der Arbeits­abläufe ist für unseren Betrieb sehr
                                                                                                           ling oft vom Heimet „Lehn“ in Bürglen zur Heu-        wichtig. Nur dank einem guten Team, zu wel-
                                                                                                           ernte nach Realp aber auch zur Alp Garschen am        chem in den Arbeitsspitzen auch langjährige Ge-
                                                                                                           Furkapass, wo Vater Sepp Planzer und eine sai-        hilfen gehören, kann der grosse Arbeitsanfall
                                                                                                           sonale Aushilfe die Hauptarbeit bewältigen. Ne-       überhaupt bewältigt werden“, erklärt der 32-jäh-
                                                                                                           ben den elf Hektaren Landwirtschaftlichen Nutz-       rige Betriebsleiter Heinz Planzer.
                                                                                                           flächen im „Unterland“, wie das Urner Reusstal
                                                                                                           von den „Urschnern“ genannt wird, bewirtschaf-        Heutransport per Lastwagen
                                                                                                           tet er zusammen mit seiner Familie im Urserntal       Alles Heu wird auf dem Heimbetrieb in Bürglen
                                                                                                           in der Umgebung von Realp noch 25 Hektaren            gelagert. Dabei wird dieses von den Parzellen in
                                                                                                           Naturwiesen und Weiden. Dazu kommen noch              Realp lose mit einem Lastwagen heimtranspor-
                                                                                                           die weitläufigen Alpflächen, die sich von 1‘550 bis   tiert. „Acht Ladewagenfuder à 19 m3 können wir
Romolo Roswita stammt aus Anuri Arnika. Sie ist sehr gehaltsstark und besticht mit ihrer Euterqualität
(LBE: Euter 87 / Zitzen 86).

lich mit einem OB-Muni besamt. Und auch das           melk nur gut 5‘000 Liter gab und ihre Höchstleis-
Braunvieh wird mehrheitlich mit OB besamt. „Will      tung (8‘412 kg) erst mit elf Jahren erreichte. Sie
man heute beim Braunvieh eine robuste und mit-        verfügt über einen ZW Milch von minus 500 kg.
telgrosse Kuh züchten, kommt man kaum um              Der Lehrlingsausbildner erhofft sich von der ge-
eine Anpaarung mit einem Original Braunvieh-          nomischen Selektion eine gewisse Korrektur, da-
stier herum“, so Heinz Planzer. Seine eigenen         mit der ZW Milch etwas aussagekräftiger werde.
Braunviehkühe stammen von Stieren wie Sesam           Selber achtet er bei der Stierenauswahl mehr
oder Ribisel. Beides Zuchtmunis, die ähnlich wie      darauf, wieviel Milch auf der weiblichen Seite ef-
viele OB-Stiere breite mittelgrosse Nachkommen        fektiv produziert wurde, und das auf mehrere
mit eher durchschnittlchen Milchmenge züchte-         Generationen zurück.
ten. Diese beiden Braunviehstiere haben noch
eine weitere Gemeinsamkeit mit vielen OB-Verer-       Ziel ist eine reine OB-Herde
bern: Ihre Töchter waren Langsamstarter. „Die         Langfristig möchte die Famile Planzer eine reine
Vorzüge von solchen Zuchtstieren und ihren            OB-Herde auf dem Betrieb. Solange das Braun-
Nachkommen werden oftmals verkannt“, so               vieh sich aber gut bewährt, wird dieses auf dem
Heinz Planzer. Meist hätten diese Tiere gar nie       Hof bleiben. Da der OB-Blutanteil bei den Braun-
die Zeit, ihr volles Leistungspotential zu zeigen,    viehtieren hoch ist und die milchbetonten Braun-
da sie zu früh ausgemerzt würden. „Zudem wer-         viehkühe in den letzten Jahren verkauft wurden,
den Kühe mit tieferen Erstlaktations - Leistungen     sind auf der Alp kaum Rassenunterschiede of-
und solche aus alter Genetik auch beim Zucht-         fensichtlich. Eine grosse Abweichung bestehe
wert Milch zu sehr bestraft. Dadurch gehen auch       aber trotzdem: Der Marktpreis liege beim Origi-
interessante Blutlinien verloren“. Als Beispiel       nalvieh um einiges höher. Und das bei den Nutz-
nennt er Stierenmutter Anuschka, die als Erst-        kühen wie auch bei den männlichen Kälbern.
                                                                                                           Neben der Alp Garschen bewirtschaften die Planzer’s rund um Realp 25 Hektaren Wiesland.

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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Alp Garsche n, K a nto n U r i                                                                                Alp Ga r sch en, Kanton Uri

so auf einmal transportieren“, erklärt Heinz Plan-    Bewilligungsgesuch für den Auftrieb gestellt wer-   .
zer. Die Transportkosten seien zwar nicht uner-       den muss. Auch wäre der Zeitbedarf einer eige-
heblich. „Aber für uns war das früher die einzige     nen Milchverarbeitung und den damit verbunde-
Möglichkeit, unseren Betrieb zu erweitern“, blickt    nen     höheren   Personalkosten     nicht    zu
Vater Sepp Planzer zurück. Im Sommer 1976, ei-        unterschätzen, so Heinz Planzer.
nem extrem trockenen Jahr, fragten Sepp und
sein Bruder Kari Planzer, die den Betrieb damals
zusammen führten, die Korporation Ursern an,
Vieh auf deren Alpen auftreiben zu können, um
so den Futterengpass zu überbrücken. Durch
diesen Kontakt konnten sie im Sommer darauf
erstmals die Alp Garschen bewirtschaften. Da zu
dieser Zeit in Andermatt bei der Bahn und dem
Militär viel Arbeit vorhanden war, gaben viele
Bauern im Urserntal ihre Betriebe auf. Die Plan-
zer’s konnten so immer mehr Fläche zupachten,
mittlerweile sind es 25 Hektaren LN.

Alpflächen von 1‘550 bis 2‘400 m.ü.M
Zur Alp Garschen gehören verschiedene Weide-
flächen. So die zwei Unterstaffel für die Kühe, wo
diese um 25 Tage im Juni und noch einige Wo-
chen im Herbst gemolken werden. Im Juli ziehen
die 20 bis 25 Milchkühe in den Oberstaffel „Gar-                                                          Unmittelbar neben den Geleisen der Furka Bergstrecke steht der einfache Alpstall des Oberstaffels
schen“, der 30 Gehminuten von der Furkapass-                                                              „Garschen“, gut geschützt von einem monumentalen Felsbrocken. Links davon befindet sich die Alphütte.
strasse entfernt ist. Auch mit den 150 Stück
Jungvieh wird gezügelt. Von Realp auf 1’550
m.ü.M. bis auf 2‘400 m.ü.M erstrecken sich die
Rinderweiden. Die Jungviehherde besteht neben
25 eigenen Tieren aus Fremdvieh von den Kanto-
nen OW, AG, LU und UR. Die Alp­weiden sind
zwar steinig und oft steil, aber gutgrässig. Dank
Weideflächen auf verschiedensten Höhenstufen,
sowie auf Sonn- und Schattseite, können Plan-
zer’s Kühe Ende August letztmals in eine frische
Weide gelassen werden. Dadurch bleibt die
Milchmenge ziemlich Konstant. Diese wird
grösstenteils an die ZMP abgeliefert. Ein Teil wird
im Herbst zu Butter verarbeitet. Die Infrastruktur
zum Käsen ist auf der Garschenalp nicht vor-
handen. Investitionen in eine eigene Milchverar-
beitung sind nicht geplant, da die Alp im Eigen-      In den steilen und steinigen Hängen des Urserntal
tum der Korporation Ursern ist und alljährlich ein    weidet das Jungvieh der Familie Planzer.
                                                                                                          Sepp Planzer geht seit 42 Jahren auf die Garschen z’Alp.

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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Alp Flüh l a ue ne n i n Jus t ist a l (B E )                                                               Alp F lü h la u enen in J ustistal (BE)

Spannende Herdenbeobachtungen
Petra Graber, freie Mitarbeiterin des Original Züchters und aktive Jungzüchterin,
verbrachte den vergangenen Sommer auf der Alp Flühlauenen in Justistal (BE). Auf
dieser sömmern sowohl Tiere von Hochleistungsmilchrassen wie auch Zweinut-
zungstiere. Im folgenden Bericht erzählt sie von ihren Beobachtungen.

peg. «Ist der Unterschied zwischen Zweinut-          Rassen sehr ähnlich. Beide kommen im Frühling
zungsrassen und Hochleistungskühen auf der           top fit auf die Alp und im Herbst sind diese, nach
Alp wirklich so gross? Diese Frage stelle ich mir    einem strengen Sommer mit dem weiten Laufen
ab und zu, wenn ich unserer vielseitigen Herde       für Gras und Wasser, immer noch fit. Interessant
beim Weiden zuschaue. Manchmal ist es für            ist es immer, wenn wir mit den Kühen etwas wei-
mich sogar ein Spektakel, wie sich die Kühe un-      ter laufen müssen. Vorne weg immer unsere ei-
tereinander verhalten. Zusammen mit meiner           gene 13-jährige OB-Kuh Ulla. Verfolgt wird sie
Kollegin Kathrin Felder aus Schüpfheim erlebe        von drei weiteren OB Kühen und der Simmenta-
ich den zweiten Alpsommer im bekannten Justis-       ler Kuh Fibi. Hinten nach laufen oft die Hochleis-
tal in Sigriswil auf der Alp Flühlauenen. Die Alp    tungskühe.
liegt zwischen 1‘250 und 1‘500 Meter über Meer
und wird zweistafflig bewirtschaftet. Wir haben
25 Kühe und einen Stier von 18 verschiedenen
Bauern. Daher ist es normal, dass wir auch viele
verschiedene Rassen haben.
                                                                                                            Die herrlich gelegene Alp Flühlauenen in Justistal (BE ). Foto: BL
25 Kühe von 18 verschiedenen Bauern
Wir verarbeiten den ganzen Sommer die Milch zu
Käse. Die Alpzeit dauert von Anfangs Juni bis
Ende September. In dieser Zeit fallen ca. 3.5 Ton-
nen Berner Alpkäse an. Zudem produzieren wir
auf Wunsch der Bauern noch etwas Butter und
Ziger. Um die Käsemilch (Schotte) zu verwerten,
halten wir 16 Alpschweine, welche im Herbst ge-
schlachtet werden. Die Alp umfasst total 26 Hek-
taren wovon 1 ha Waldweide, 2 ha Wildheu, und
2 ha Streuland sind. Die Alpen im Justistal gelten
allgemein als gutgräsig.

Braune Kühe im Fleckviehgebiet
In unserem Gebiet sind die Original Braunen
Kühe etwas Exoten. Von den 25 Alpkühen sind
sechs Braune, vier davon OB-Kühe. Zwei weitere
sind reine Simmentaler und die Restlichen haupt-
sächlich Swiss Fleckvieh und Holstein. Mit dem       OZ-Mitarbeiterin Petra Graber (li) und ihre Kollegin
OB sind vor allem die Simmentaler zu verglei-        Kathrin Felder aus Schüpfheim arbeiteten im vergan-
chen. In der Körperkondition sind diese beiden       genen Sommer auf der Alp.                              Doppelte OB Vertretung beim Brunnentrog.

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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Alp Flüh l a ue ne n i n Jus t ist a l (B E )                                                               Alp F lü h la u enen in J ustistal (BE)

                                                                                                            OB-Kuh noch Potenzial
                                                                                                            Was die Milchleistung angeht, hat die OB-Kuh
                                                                                                            noch Potenzial nach oben. Vor allem im Früh-
                                                                                                            sommer, wenn sie auf die Alp kommt und wieder
                                                                                                            ins frische Gras kann, sollte man eigentlich eine
                                                                                                            kleine Steigerung erwarten können. Allerdings ist
                                                                                                            sie mit der Persistenz näher an der SF-Kuh als
                                                                                                            die Holsteiner. Mit den harten Bedingungen
                                                                                                            kommt unsere bevorzugte Rasse gut zurecht.

                                                                                                            Alpabfahrtstermin ein Jahr im Voraus
                                                                                                            Da bei uns die Alpabfahrt immer schon ein Jahr
                                                                                                            im Voraus festgelegt wird, findet diese heuer trotz
                                                                                                            des Futtermangels erst am 21. September statt.
                                                                                                            Uns bleibt nichts anderes übrig, als Heu im Stall
                                                                                                            zu zufüttern. Auch hier ist der Stellenwert des
                                                                                                            Tourismus mittlerweile sehr gross.

                                                                                                            Eine gute Alpkuh ist dominant
                                                                                                            Die Kühe sind während des Tages im Stall. Am          Eine SF Kuh, die ihre Milchleistung durch den
                                                                                                            Abend, wenn wir sie auf die Weide lassen, gehen       ganzen Sommer sehr gut halten konnte.
                                                                                                            sie jeweils kurze Zeit fressen und kommen dann
                                                                                                                                                                  zum Brunnentrog zurück. Dieser Moment ist
                                                                                                                                                                  ebenfalls immer sehr interessant. Auch hier steht
                                                                                                                                                                  die OB-Kuh wieder zuvorderst. Ist eine Originale
                                                                                                                                                                  am Trog, braucht eine andere erst gar nicht zu
Die 13-jährige Gral Ulla von der Familie Graber läuft beim Gang auf die Weide stets voraus.                                                                       versuchen auch ans Wasser zu kommen. Diese
                                                                                                                                                                  Dominanz ist im Stall nicht immer nur angenehm.
Trittsicherheit ist wichtig auf der Alp                 die SF-Kühe viel Milch. Die Besten leisten zwi-                                                           Besonders wenn sie am Morgen während dem
Von der Trittsicherheit her sind die Original Brau-     schen 25 – 30 kg pro Tag. Solange wir im unteren                                                          Melken Heu fressen. Teilweise wird man auf dem
nen sichtlich im Vorteil. Sie schauen genauer auf       Staffel sind, können sie die Leistung gut halten.                                                         Melkstuhl zwischen den Kühen hin und her ge-
den Boden und stehen dort ab, wo es trittsicher         Im oberen Staffel jedoch müssen sie vor allem für                                                         stossen, weil die OB-Kuh ihrer Nachbarin kein
ist. Auch bei den Klauen haben sie ihre Stärken,        Wasser weiter laufen. Hier sinkt die Leistung der                                                         Halm Heu gönnt. Eine gute Alpkuh ist aber domi-
da sie hartes schwarzes Klauenhorn aufweisen.           Holstein Kuh ziemlich rasant. Am besten durch                                                             nant. Damit in einer Herde mit Tieren von so vie-
Sehr selten kommt es bei uns vor, dass eine             den Sommer können die SF-Kühe ihre Leistung                                                               len Bauern irgendwann Ruhe einkehrt, braucht
braune Kuh ein Klauenproblem hat.                       halten. Dieses Jahr ist die lange Trockenheit si-                                                         es eine Chefin die für Ordnung sorgt. Für mich ist
                                                        cher speziell, wir müssen das Gras viel mehr ein-                                                         das Beobachten, wie das Original Braunvieh den
Milchleistungsvergleich                                 teilen und die Kühe bis unter die Felswände trei-                                                         Sommer auf der Alp verbringt, etwas vom
Da bei uns viele Bauern nur eine Kuh z`Alp haben,       ben. Dies geht über längere Zeit an keiner Kuh                                                            Schönsten. Ganz einfach weil es die ideale Alp­
bringen sie ein Tier, das viel Milch gibt, nicht sel-   spurlos vorbei. Auch das Wasser war während                                                               kuh ist und sie sich in den Bergen auch sichtlich
ten sogar frischgekalbte. Hier sind allerdings die      diesem Zeitraum ein Problem, war doch der                                                                 wohl fühlt».
OB-Kühe nicht mehr ganz an der Spitze. An-              Brunnentrog an zwei Morgen leer.
fangs Sommer geben vor allem die Holstein und                                                               Eine SF Kuh, die ihre Milchleistung durch den
                                                                                                            ganzen Sommer sehr gut halten konnte.

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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Alp Hi nte rfe l d i m M e i e n t a l                                                                       Alp Hin te r feld im Meiental

Das Team macht uns stark
Auf der Susten Passstrasse von Uri herkommend unterhalb des Sustenbrüggli liegt
die Alp Hinterfeld. Diesen Sommer haben sich dort drei junge Schwyzer Original
Braunvieh Burschen zum Alp Team gesellt.

Team
LN. Neben Christian Wiget aus Steinen, André
Bürgler und Benno Nauer aus Illgau wird die Be-
legschaft auf der Alp Hinterfeld mit dem Wilders-
wiler Simon Pfäffli und der Brunnerin Luzia Schu-
minetz ergänzt. „Wir sind ein gutes Team“, wird
erzählt. „Es ist sicher von Vorteil, dass wir
Schwyzer Jungs uns von der Schulzeit und der
Arbeitswelt her kennen“, ergänzt Benno. Das
Team ist von der Alpgenossenschaft mit einem
Anstellungsvertrag angestellt.
                                                                                                             Alphütte der Alp Hinterfeld
Bezug zum Original Braunvieh                                                                                 terkreisen keine Unbekannten. Die Käseherstel-         Weideverhalten, Krankheitsanfälligkeit,
André Bürgler, der gelernte Zimmermann, ist auf                                                              lung liegt in der Obhut von Simon Pfäffli: „Ich        Leistungsbereitschaft, Handling
der Alp der Zusenn und Mitarbeiter in der Kä-         die Kühe unterstellt. Beides sind gelernte Land-       habe mit einem Genossenschafter ein Kalb der           Die Tagesmilchmenge bei der ersten Wägung
serei. Christian Wiget ist verantwortlich für die     wirte. Die Schwyzer sind seit Kindheit mit dem         Rasse Simmentaler Reinzucht getauscht, somit           muss mindestens fünf Liter betragen. Pro Wä-
Rinder und die Schweine und Benno Nauer sind          OB vertraut, die Betriebe der Väter sind in Züch-      bin ich jetzt auch stolzer OB-Kuhbesitzer“. Im         gung darf die Tagesmilch um einen Liter sinken.
                                                                                                             Haushalt führt Luzia Schuminetz das Zepter.

                                                                                                             Tagesablauf und Organisation
                                                                                                             Auf der Alp gibt es neben dem Stall noch fünf
                                                                                                             verschiedene Melkstandorte, an denen im
                                                                                                             Melkstand gemolken wird. Um 4.15 Uhr wird mit
                                                                                                             dem Stallen oder Zusammentreiben der Kühe
                                                                                                             begonnen. „Milch vor sieben ist geil, alles andere
                                                                                                             isch Göfelet“. Mit diesen Worten bestimmt Simon
                                                                                                             den Start der Käseproduktion. Während des Ta-
                                                                                                             ges steht Rinder kontrollieren, Käse schmieren,
                                                                                                             Kühe auf die Weide lassen, Melkstand zügeln,
                                                                                                             Zäunen, Güllnen und weitere, wohl den meisten
                                                                                                             bekannten Arbeiten, auf dem Programm. Ein
                                                                                                             normaler Alptag endet so um 19.30 Uhr. Für das
                                                                                                             Wohl der Gäste und das Lädeli ist Luzia besorgt.
                                                                                                             „Sie kocht hervorragend“, tönt es am Tisch. Am
                                                                                                             Abend gibt es von Akkordeonist André manch-
                                                                                                             mal ein „Fyrabig-Tänzli“. „Leider bin ich der einzi-
                                                                                                             ge Musikant unter uns“, so André.
Luzia Schuminetz, Simon Pfäffli, Benno Nauer, Christian Wiget und André Bürgler bilden das Alpteam. (v.l.)

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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Alp Hi nte rfe l d i m M e i e n t a l                                                                   Alp Hin te r feld im Meiental

Wird diese unterschritten, oder wenn die Zellzah-    men Zweinutzungstier alle Ehre erweist. Das
len 700 überstiegen, wird die Kuh Galt gestellt      Handling der Tiere ist eher Betriebs-, und nicht      Alp Hinterfeld
oder mit Medikamenten behandelt. „Bei uns            Rassen bezogen. Etwas zutraulicher sind jedoch
müssen alle Tiere durchs gleiche Loch“, so die       die Originalen. Kühe, egal welcher Rasse, sind        Eigentümerin der Alp Hinterfeld in Wassen ist die Alpgenossenschaft Meiental. Sie wird mit
einstimmige Aussage der Älpler. Im Stall bekom-      lernfähig und finden vermehrt Zutrauen zum Be-        Tieren von 14 Bauern aus dem Urnerland bestossen. Die Alpzeit dauert vom 16. Juni bis 15.
men die Kühe drei Kilo Heu. Diesen Frühling sei      treuer.                                               September (organisierter Alpabzug). Die Alpfläche umfasst 150 ha. Die Hütte steht auf 1‘650
das Gras zu trocken gewachsen. Die Anzahl auf-                                                             m.ü.M. Tiere: 100 Kühe der Rassen Braunvieh, Original Braunvieh, Rotfleckvieh, Schwarzfleck-
getriebene Kühe sei dieses Jahr optimal gewe-        Verpflichtungen der Genossenschafter                  vieh und Swiss Fleckvieh. 40 Rinder, 44 Alpsauen (werden im Hirtenlohn mit der Genossen-
sen. „Bei den Rindern dürften etwas mehr sein,       Für die Genossenschafter, die die Alp mit Tieren      schaft abgerechnet) und 5 Hühner. Alpprodukte: Milch, Käse, Butter, Joghurt, Zieger.
noch besser wären einige Ziegen, welche die          bestossen, gilt folgende Regel: Pro aufgetriebe-
Stauden abfressen würden“, erklärt Christian Wi-     ne Kuh sind sieben Arbeitsstunden zu leisten.
get. Die Weiden sind nicht sauer. „Eine ring be-     Diese werden bei der Instandstellung für den Al-
weidbare Kuhalp“, so der Küher Benno Nauer. Im       pbetrieb, das Einwintern der Hütten und für an-
Gelände laufen die Originalen Tiere ruhiger und      fallende Arbeiten erledigt. Das Alp-Team kann via
machen ihre Schritte überlegter. „Sie weiden         Alpvogt solche Arbeiten melden.
energieeffizienter.“ Wird das Gras eher knapp, so
ist die OB-Kuh darauf bedacht, ihren eigenen Er-     Augustaussage
haltungsbedarf zu bewahren, wo die Milchtypen        „Auch bei uns hielt die Hitze und Trockenheit
tendenziell mehr Weg zurücklegen, um mehr            nicht halt. Um die Dauer der Alpzeit zu gewähren
Grünfutter aufzunehmen“, erklärt Christian Wi-       waren wir bestrebt, mit den Tieren bisher wenig
get. Dieses Verhalten überträgt sich dann logi-      genutzte Weiden wieder zu beweiden. Der Mehr-
scherweise auf die Körperkondition und die Ge-       aufwand zum Wohl des Tieres wird sich hoffent-
sundheit. Somit sind die Milchtypen an den           lich auszahlen. Die Zufriedenheit der Genossen-
Klauen anfälliger. Der Milchtyp behält aber die      schafter wird sich zeigen.“ erklärte das Alpteam
Milchleistung konstant, wo die OB-Kuh mit der        an Maria Himmelfahrt.
Menge etwas zurückgeht und das Tier dem Na-

Auf den Alpweiden herrscht eine grosse Rassenvielfalt.                                                   Der Ausblick von Hütte Richtung Sustenbrüggli ist atemberaubend.

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Original Züchter SCHWEIZER ORIGINAL BRAUNVIEH
Alp Hi nte rfe l d i m M e i e n t a l: Im p r essio n e n (z V g )   Alp Hin te r feld im Meiental: Impressionen (zVg)

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Alp Ris ch d e r Fa mi l i e B ier i                                                                           Alp R isch d er Familie Bieri

Herzblut für die Original Braune Kuh
Die Alp Risch der Familie Bieri liegt 1‘260 m ü.M. auf der Entlebucher Seite vor der
Glaubenberg Passhöhe.

fam. Die ganze Familie Bieri hilft auf der Alp            Schweine und 30 Hühner mit auf die Alp. Acht
Risch tatkräftig mit, Bauer Ueli und seine Frau           Stück Jungvieh bleiben auf dem Heimbetrieb,
Martha mit den Kinder Ueli, Reto und Luzia. Die           der 16 ha umfasst. Mitte Mai gehen sie mit dem
Alp ist im Besitz der Kooperation. Bieri‘s bewirt-        Vieh zu Fuss auf die Alp. Die fremden Rinder
schaften sie seit 42 Jahren. Ueli geht dieses Jahr        kommen am 1. Juni und bleiben bis Mitte Sep-
zum 26. Mal mit dem Vieh auf die Alp.                     tember. Mit den Kühen fährt Familie Bieri bereits
                                                          anfangs September geschmückt nach Hause.
Mit allem Vieh selbst auf die Alp
Zur Alp gehören 198 ha, davon 68 ha Weide, 100            Alles selbst vermarktet
ha Wald und 30 ha unproduktive Fläche. Bestos-            Martha Bieri ist verantwortlich für die Käseverar-
sen wird sie mit 53 Normalstössen (18 OB Kühe,            beitung. Da auf der Alp ein zu kleiner Käsekeller
7 Mutterkühe mit Kälber, 57 Stück Jungvieh). Ueli         vorhanden ist, haben die Bieri‘s im neu gebauten
bringt 18 eigene Kühe, 10 Stück Jungvieh, 12              Wohnhaus auf dem Heimbetrieb noch ein zu-

                                                                                                               Adelio Alpenrose (E X 91) Ø 4L 5‘791 kg Milch 4.27 Fett 3.64 Eiweiss (Züchter: Simon Maurer, Süderen)

                                                                                                               sätzliches Käselager. Die Milch von Hörner tra-
                                                                                                               genden Kühen wird zu Käse, Butter und Rahm
                                                                                                               verarbeitet. Viele Spezialitäten bieten sie im Di-
                                                                                                               rektverkauf an: Sennenmutschli, Raclette, Kräu-
                                                                                                               ter-Knoblauchkäse und Kräuterbutter. Insgesamt
                                                                                                               werden 1.5 bis 2 Tonnen Käse vermarktet. In der
                                                                                                               Umgebung können das ganze Jahr vier Läden
                                                                                                               mit Produkten vom Betrieb beliefert werden.

                                                                                                               ,,Am Morgä usla ond am Abä esch graset
                                                                                                               ond ghertet»
                                                                                                               Ueli lacht und beschreibt kurz und bündig die
                                                                                                               Originale Kuh mit diesen Worten. Vor acht Jahren
                                                                                                               kaufte Ueli die ersten reinen OB-Kälber an. Vor-
                                                                                                               her haben sie mit OB-Stieren gearbeitet, aber
                                                                                                               ROB-Kühe gehabt. Jetzt ist noch ein ROB-Tier in
                                                                                                               der Herde, welches diesen Herbst geschlachtet
                                                                                                               wird. Somit haben sie den Betrieb komplett auf
                                                                                                               OB umgestellt. Bereits letztes Jahr kalbten die
Von links: Reto, Luzia, Martha und Ueli Bieri (es fehlt Ueli Bieri jun.).                                      ersten selbst gezüchteten Rinder ab. Die Familie

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Alp Ris ch d e r Fa mi l i e B ier i                                                                  Alp R isch d er Familie Bieri

schwärmt von der OB Zucht. Es wird ein saiso-
nales Abkalben angestrebt. Damit dies funktio-
niere, brauche es einen Stier. Letzten Herbst war
dies ein Vero Menznau / Harry Helvetia Muni von
Haas Ueli. Die Originalen seien robuster und wür-
den schöner hinaus auf die Weide gehen. Junior
Reto schwärmt über die Körperkondition der Ori-
ginalen im Herbst. Anfang August werden alle
Tiere auf der Alp entwurmt. Da eher schwerere
Flieschboden vorherrsche, sei der Wurmdruck
gross. Ueli meint, er habe mit den reinen OB
nicht weniger Milch als mit den ROB Kühen. Die
Kühe bekommen jeden Abend Heu. Gegen Ende
der Alpzeit sind die meisten galt. Seit 18 Jahren
arbeiten sie im Stall erfolgreich mit Homöopathie.

Wir danken der Familie Bieri für die Gastfreund-
schaft und wünschen weiterhin viel Glück in
Haus, Hof und Stall.
                                                     Reto Bieri ist begeisterter Jungzüchter.

                                                                                                      Die Alp Risch liegt auf 1‘260 m ü.M.

Monti Hilda (E X 91) HL 3L 6274 kg Milch 4.27 Fett 3.68 Eiweiss (Z: Hansueli Schoch, Schwellbrunn).

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Alp D os s e n, Wi e s e n b e r g N W                                                                         Alp Do sse n , Wiesenberg NW

Familie Käslin – eine richtige Grossfamilie                                                                                                                        50 Stück Vieh
                                                                                                                                                                   Der Weg zur Alp führt am «Chärnoupersee» vor-
Ruhig ist es auf der Alp Dossen nie. Die sechs Kinder Lara, Beno, Sina, Kira, Jael
                                                                                                                                                                   bei, von dem Franz Arnold der Band «Wiudä
und Elin halten ihre Eltern Martina und Andreas Käslin-Gisler immer auf Trab. Die
                                                                                                                                                                   Bärg» singt. Auch Andres singt bei diesem Lied
Sommerferien verbringen sie auf der Alp.
                                                                                                                                                                   mit. Die Alp umfasst 42 Hektaren und hat 29.2
                                                                                                                                                                   Stösse. Für die rund 50 Stück Vieh, wovon 9
MAS. Der Wiesenberg-Jodler Andreas Käslin,              Zufahrtstrasse ist grosse Erleichterung                                                                    Kühe, 10 Kälber und 31 Rinder sind, sorgt die
bekannt auch als Andres, bewirtschaftet zusam-          Noch nicht lange Zeit führt eine Strasse direkt zur                                                        Familie Käslin selbst. Zum Teil hilft ihnen ein Zivil-
men mit seiner Familie im Kanton Nidwalden in           Alphütte, die wie der Name bereits sagt, unter                                                             dienstangestellter. Mit der Milch werden Kälber
Ennetmoos einen Milchwirtschaftsbetrieb. Im             einem Dossen liegt. Was früher mit der Motorga-                                                            auf der Alp gemästet. Ebenfalls sind 11 Ziegen, 3
Sommer ist er mit seinem gesamten Bestand auf           rette oder zu Fuss zur Hütte transportiert werden                                                          Schweine und 2 Hasen auf der Alp. Natelemp-
der Alp «Dossen» im Wiesenberg. Die Alp «Dos-           musste, kann heute über die Strasse mit dem                                                                fang gibt es auf dieser Alp kaum. Doch das sei
sen» liegt 1‘637 Meter über Meer. Der Weide-            Auto gebracht werden. Das sei eine grosse Er-                                                              herrlich meinte Andres während Sohn Beno dar-
gang zieht sich jedoch von 1’500 bis 1’900 Me-          leichterung und vereinfacht vieles. Früher war es                                                          über klagt, da er die Fussballmatchs der Welt-
ter. Ende Mai startet die Alpzeit und dauert bis        nicht möglich, eine Kuh auf der Alp in einem                                                               meisterschaft verpasste. Doch Käslin’s nehmen
zirka anfangs Oktober. Das sind rund 125 Tage,          Klauenstand zu behandeln. Deshalb schätzt er                                                               das mit Humor. Manch gutes Erlebnis haben die
die Andres mit seinem Vieh auf der Alp verbringt.       es, dass die Klauen der OB Kuh vielfach prob-                                                              Kinder hier auf der Alp. Gerade präsentierten sie
Zu Hause übernimmt er die Heuernte selbst, für          lemlos sind.                                                                                               voller Freude die Frösche, die sie gefangen hat-
die er bei schönem Wetter nach Ennetmoos hin-                                                                                                                      ten. Neben der Alphütte haben sie kleine Holzkü-
unterfährt.                                                                                                                                                        he, für die sie selbst einen Stall und einen Zaun
                                                                                                                                                                   gebaut haben. Während Beno auf dem kleinen
                                                                                                                                                                   Vorplatz vor der Alphütte Unihockey spielt, sind
                                                                                                                                                                   die Mädchen mit Knüpfen von Armbändchen be-
                                                                                                                                                                   schäftigt. Langweilig wird es den Käslin’s kaum.

                                                                                                               Martina und Andres Käslin-Gisler.

Die Kinder der Familie Käslin-Gisler: Jael, Kira, Sina, Lara mit Elin und Beno (v.l). Alle Kinder tragen ein
Stirnband mit der Aufschrift «Käslin’s OB» und ein wunderschön gesticktes Oberteil mit der Alp Dossen.         Die herrliche Aussicht von der Alphütte «Dossen».

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Alp D os s e n, Wi e s e n b e r g N W                                                                      E n tleDo
                                                                                                            Alp     b usse
                                                                                                                        ch n , Wiesenberg NW

Genügsames Original Braunvieh                         mer richtig fit, behalten aber ihre Bemuskelung».
Seit 1936 ist die Alp im Besitz der Familie Käslin.   Andres ist es wichtig, dass die Kühe im Herbst
Das heisst die Gebäude sind im Privateigentum,        gut aussehen. So füttert er auch immer Heu und
denn die Alp Dossen ist eine der sieben Gemei-        Kleinsiloballen zu. «Lieber etwas weniger Kühe,
nalpen der Kernalp. Neben seiner Original Braun-      aber diese sollen es guthaben».
viehherde nimmt Andres auch Grauvieh und
Brown Swiss Tiere von Nachbarn auf die Alp.           Zuchtfamilie auch auf der Alp
Sein Herz schlägt aber klar für das Original          Mit auf der Alp ist auch die Zuchtfamilie, die And-
Braunvieh. «Die Originalbraune Kuh ist viel ge-       res im Frühling 2018 präsentierte. Die Ven-
nügsamer» sagt er und lacht. «Sie ist viel ruhiger    to-Tochter Vanessa erreichte mit 78 Punktetotal
im Umgang und gemütlicher». Das kann aber             eine A-Familie. Von ihrer Tochter Rino Roxana
nicht immer nur ein Vorteil sein. Gerade wenn         wurde der Stier Jaro, ein Joel-Sohn von der
man Stress habe, können die Originalen sehr           Swissgenetics angekauft. Roxana kalbte im Ja-
stur sein. «Wenn sie nicht wollen, dann wollen sie    nuar, steht jetzt noch mit 26 kg Tagesmilchleis-
nicht!» Wenn man mit den Brown Swiss ver-             tung da und ist auf einen Laktationsabschluss
gleicht, ist die Originale Kuh leichter und kom-      von 7‘995kg Milch projektiert. Ob Jaro bei der
pakter, was sie gebirgstauglicher mache. Klar         Swissgenetics einmal zum Einsatz kommt, wird
nimmt die Körperkondition während der Alpzeit         sich noch zeigen. Klar ist, dass seine Mutter und
ab. Die Fleischigkeit ist im Herbst aber trotzdem     Grossmutter auch auf der Alp funktionieren.
noch besser. «Die Kühe werden über den Som-

                                                                                                            In diesem Frühjahr präsentierte die Familie Käslin-Gisler die Zuchtfamilie von Vento Vanessa (A78). Nicht
                                                                                                            nur die Tiergruppe und die Aussicht waren beeindruckend, auch die grosse Gastfreundschaft und die zahl-
                                                                                                            reichen Besucher waren eindrücklich.

Die OB-Kühe von der Familie Martina und Andres Käslin auf der Alp.

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VORTUNO-OB
                             AJA-ob Runzli VORTUNO-OB F2F                     KK: BB               BCN: A1/A1
                                                                                                                  CH 120.1265.4025.8
                                                                                                                        aAa: 561 423
                                                                                                                                                                               ZENIT-OB
                                                                                                                                                                               Furrer Gartleft Bürglen ZENIT-OB F2F                   KK: AA         BCN: A1/A2
                                                                                                                                                                                                                                                                       CH 120.1312.0964.5
                                                                                                                                                                                                                                                                             aAa: 561 432
                                        Roy-RUNZLI x Gold-FORTUNA EX95 x Winzer-LINDA EX93 x Waldo-WANDA 1 VG87                                                                              Vulkos-VALIDO x Hecker-ZORA EX92 x Medard-ZONYA EX91 x Zeno-ZITA G+82
                             GA 08.18                         100                    110                    120                                                                                                   Was für eine Kombination! Milchwert 132, +43kg
                             Gesamtnote      117                                                                                                                                                                  Fett sowie +34kg Eiw., Fleischwert 100 und trotz-
                             Rahmen          118                                                                                                                                                                  dem 112 im Euter! Der einzige Original Braun-
                             Euter           123                                                                                                                                                                  viehstier mit +1’486kg Milch. Gesext verfügbar.

                             60 B%             M: + 314 kg               F: + 37 kg / + 0.36%                   E: + 30 kg / + 0.27%                                                                                  Milchwert                132           Fleischwert           100

                                                                                                                                                    ZENIT-OB
                                                                                                                                                                                                                      Gesamtnote               109           Becken                113
                                                                                                                                                                                                                      Euter                    112           Aufhängung hi. Breite 118
                                                                                       Runzli-Sohn aus einer
                                                                                     langlebigen Kuhfamilie.
                                                                                      Fortuna (LL: 46’914kg),                                                                  URAN-OB
                                                                                                                                                                               Roos Menznau URAN-OB F2F                               KK: BB         BCN: A2/A2
                                                                                                                                                                                                                                                                       CH 120.0956.4107.9
                                                                                                                                                                                                                                                                                 aAa: 513
                                                                                      Linda (LL: 71’744kg) &                                                                           Funker-URNER x Karlo-KORINTA EX92 x Lord-MIRTA EX93 x Original-ORISSA x Medor-MEITE
 M: AJA-ob Gold FORTUNA-OB

                                                                                    Wanda 1 (LL: 101’091kg).                                                                                                         URAN konnte mit seinen Töchtern an
                                                                                     KK: BB, Gesamtnote 117                                                                                                       diversen Ausstellungen auftrumpfen. Hohe

                                                                                                                                                    Strickler Uran URANIA-OB
                                                                                           und ein Euterindex                                                                                                     Fett- sowie Eiweiss-Prozente (+0.25/+0.31).
                                                                                                                                                                                                                          KK: BB und das Käse-Logo.
                                                                                                von 123.
                                                                                                                                                                                                                      Milchwert               122            Fleischwert           103
                                                                                                                                                                                                                      Fett %               + 0.25            Becken                115
                                                                                                                                                                                                                      Eiweiss %            + 0.31            Aufhängung hi. Breite 121

                             EROS-OB                                                                              CH 120.1084.6230.1
                             N. Looser’s OB Venner EROS-OB F2F                    KK: AB            BCN: A1/A1
                                          Vogt-VENNER x Vento-VANESSA EX95 x Hold-HIBA G+ 84 x Kastor-KERSTIN EX93
                                                                                                                        aAa: 435 261
                                                                                                                                                                               WENGER-OB
                                                                                                                                                                               Horat Seewen WENGER-OB F2F                             KK: BB             BCN: A2/A2
                                                                                                                                                                                                                                                                      CH 120.0711.2420.6
                                                                                                                                                                                                                                                                            aAa: 342 516
                                                                 Hoher Fleischwert (103) & leichte Geburten.
                                                                                                                                                                                          Funker-WILLIAM x Magnus-BIANCA EX90 x Veri-BETTINA EX91 x Viktor-BELINDA G+83
                                                                 Mutterkuh Schweiz anerkannt. Bei EROS ver-
Looser’s OB Vento VANESSA

                                                                                                                                                                               G 08.18                            100                     110                  120
                                                              schmelzen Jubel JUSTA EX95 und Miss Sorexpo
                                                                                                                                                                               Milchwert         114
                                                                 2015 Vento-VANESSA EX95. Gesext verfügbar.
                                                                                                                                                                               Becken            120
                                                                 Normalgeburten        103                 Gesamtnote            113                                           Fleisch           114
                                                                 Fruchtbarkeit         103                 Fundament             112
                                                                 Fleischwert           103                 Euter                 116                                           83 B%              M: + 609 kg                     F: + 26 kg / + 0.02%                E: + 19 kg / - 0.03%

                             VEROS-OB
                             Roos OB Venner VEROS-OB F2F                          KK: AC            BCN: A1/A1
                                                                                                                  CH 120.1113.1413.0
                                                                                                                        aAa: 561 432
                                                                                                                                                                                                                                          Mutterkuh Schweiz an-
                                                                                                                                                                                                                                         erkannt, Fleischwert 114,
                                          Vogt-VENNER x Vero-VERONA EX94 x Dom-FURKA EX95 x Kastor-BIANCA EX92
                                                                                                                                                                                                                                             Kappa Kasein BB,
                                                                  Sohn aus Vero-VERONA EX94 mit 117 GN und
                                                                                                                                                                                                                                         Roboter- sowie Käse-Logo.
                                                                 einem Euterindex von 122. VERONA ist die Miss
                                                                  Sorexpo 2016. Mit +0.48% Fett die Nummer 1.
                                                                                                                                                                                                                                          Sehr breite Hintereuter,
                                                                               Gesext verfügbar.                                                                                                                                        hervorragende Becken und
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                                                                                                                                                    WENGER-OB

                                                                 Milchwert              109                Gesamtnote            117
   VEROS-OB

                                                                 Fett %              + 0.48                Fundament             118                                                                                                            William-OB-Sohn.
                                                                 Eiweiss %           + 0.22                Euter                 122

                                28                                                                                                                                                                                                                                               29
                                                                                              Select Star SA Telefon 022 349 73 73 • Fax 022 348 23 42 • info@selectstar.ch • www.selectstar.ch
Ers ter S chw e i ze r B i o -V ie h t a g                                                                    E r ste r Sch weizer Bio-Viehta g

Original Braunvieh – die Bio-Weide-Kuh
Am ersten Schweizer Bio-Viehtag wurden verschiedene Weidekuh-Rassen präsen-
tiert. Die Kuhgruppe von OB-Züchter Ueli Appert zeigte dabei alle Vorzüge der Dop-
pelnutzungsrasse.

reb. „Meine Originalen können gut mit Gewichts-        seine Kühe stoffwechselstabiler. Neben den Tie-
schwankungen umgehen. Auch wenn sie nach               ren von Ueli Appert wurden auch noch je vier
dem Abkalben ebenfalls etwas an Gewicht ver-           Kühe der Rassen Grauvieh, Swiss Fleckvieh und
lieren, haben sie selten Stoffwechselprobleme“,        Kiwi-Cross gezeigt. Die Betriebsleiter erklärten
erklärte Ueli Appert am ersten Schweizer               ihre Strategie und natürlich die Vorzüge der je-
Bio-Viehtag in Alberswil / LU. Der Original Braun-     weiligen Rasse.
viehzüchter aus Udligenswil / LU präsentiert auf
dem Gelände der Agrovision Burgrain vier seiner        Fast ausschliesslich Weidegras
Kühe. „Doppelnutzungsrassen haben mehr                 Nach den Richtlinienänderungen, die an der
Muskeln dafür aber weniger Fett“, erklärte er der      diesjährigen DV von Bio Suisse beschlossen
grossen Besucherschar weiter. Dadurch seien            wurden, muss eine Bio-Kuh in Zukunft mit

                                                                                                              Anet Spengler vom FiBL erklärt an der OB-Kuh von Ueli Appert Veränderungen in der Körperkondition.

                                                                                                              höchstens fünf Prozent Kraftfutter und viel be-     Auch Fleisch bringt Einkommen
                                                                                                              triebseigenem Gras Milch produzieren. Eine An-      Ueli Appert wies am ersten Bio-Viehtag auf wei-
                                                                                                              forderung, die die OB- / ROB-Kühe von Ueli Ap-      tere Stärken der Original Braunviehrasse hin. „Ich
                                                                                                              pert bereits heute erfüllen. Neben etwas            verdiene nicht nur an der Milch, sondern auch
                                                                                                              Zuckerrübenschnitzel erhalten diese pro Kuh         beim Verkauf einer Metzgkuh gutes Geld“. Jähr-
                                                                                                              und Jahr nur 80 kg Kraftfutter. Das Grundfutter     lich zieht er vier Kuhkälber für die Remontierung
                                                                                                              besteht während der Vegetationszeit nur aus         auf. Dadurch kann er Kühe, die nicht seinen Vor-
                                                                                                              Weidegras und ein wenig Heu, das als Lockfutter     stellungen entsprechen, ausselektionieren. „Bei
                                                                                                              im Fressgitter dient, wo gemolken wird. Dabei       3‘500 Franken für eine Bio-Metzgkuh ist das
                                                                                                              verfolgt der Luzerner Bio-Bauer ein striktes Wei-   Ausselektionieren nicht nur züchterisch sondern
                                                                                                              deregime: Die Kühe sind entweder am Tag oder        auch wirtschaftlich interessant“. Auf dem Hof der
                                                                                                              in der Nacht auf der Weide. Das heisst also, dass   Familie Appert steht immer ein OB-Zuchtstier.
                                                                                                              die Tiere während des halben Tages keinen Zu-       Diese kauft er meist am Zuger Stierenmarkt an.
                                                                                                              gang zum Futter haben. „Das funktioniert sehr       Ueli Appert bezeichnet sich selber nicht als Vieh-
                                                                                                              gut. Die Kühe fressen dadurch während der Wei-      zuchtexperte: „Die nötigen züchterischen Hinter-
                                                                                                              dezeit fast Nonstop, und kommen mit vollen          grundinformationen hole ich mir entweder bei
                                                                                                              Bäuchen in den Stall“. Trotz dieser sehr einfa-     meinem Kollegen Bendedikt Brand, Andeer oder
Die elfjährige Irus Tochter Grace (Ø 8L 5‘713 kg, 4 % Fett, 3.2 % Eiweiss, 56 ZZ ) gefällt Ueli Appert: Sie   chen Fütterung erzielt er ansprechende Leistun-     bei meinem Cousin Robert Wiget, Steinen. Wich-
verfügt über ein aggressives Weideverhalten.                                                                  gen (siehe Kasten).                                 tig ist ihm bei der Stierenauswahl, dass diese aus

30                                                                                                                                                                                                                 31
Ers ter S chw e i ze r B i o -V ie h t a g                                                                                                                               Besuchen
                                                                                                                                                                         Sie uns an
                                                                                                                                                                             der
Betrieben stammen, die ebenfalls viel Weiden.        20 Hektaren gross ist das Heimet der Familie Co-                                                                    AGRAMA
Momentan sorgt Leo Sohn Tasso für Trächtigkei-       rinne und Ueli Appert. Die ganze Betriebsfläche
                                                                                                                                                                          Halle 2.2,
ten auf dem Bio-Betrieb. Tasso stammt aus der        ist arrondiert. Dadurch haben sie die Möglichkeit,
Vero-U-Bach Tochter Nagura der Gebrüder Win-         die Weiden nach zwei Umtrieben wieder zu Mä-
                                                                                                                                                                         Stand A004
terberger, Meiringen.                                hen, was zu einer hohen Futteraufnahme und
                                                     schönen Pflanzenbeständen führt. Neben der
Bevorzugt den leichten OB-Typ                        Milchproduktion, sind die Legehennenhaltung,
Vor 15 Jahren begann Ueli Appert’s Vater, seine      eine Vielzahl an Hochstammbäumen und die
Braunviehkühe zurück zu kreuzen. Dadurch ste-        Photovoltaikanlage weitere Betriebszweige.
hen heute viele ROB-Tiere auf dem Betrieb. Kühe
kauft Appert höchst selten zu. Wenn aber, dann
reine Original Braunviehtiere. Als er seinen Be-       Herdendaten Ueli Appert:
trieb in der Vergangenheit etwas vergrössern
konnte, erstand er zwei Tiere. „Auch beim Kuh-         Kreuzbeinhöhe: 140 – 145 cm
zukauf suche ich OB-Tiere aus Betrieben, deren         Milchleistung: 5‘850 kg / 4.02 / 3.42
Fütterung ähnlich der unsrigen ist“. Zudem be-         Lebensleitung: 25‘000 kg
vorzugt er den eher kleineren, gedrungenen OB-         Zwischenkalbezeit: 13 Monate
Typ. Leichtere Tiere hätten bei Nässeperioden          Zellzahlen: 63‘000
auf den Weiden Vorteile.

                                                                                                                         INNOVATIVEN PFLANZLICHEN SPEZIALITÄTEN
  Bio Suisse Präsident und OB-Züchter                                                                         die e
                                                                                                                   h
                                                                                                           natürlic                                 natürlicher BIO Trockensteller
                                                                                                              Linie
  reb. Es war natürlich selbstverständlich, dass                                                                                                    Reinigung’s Bolus nach dem Kalben
  Bio Suisse Präsident Urs Brändli am ersten
                                                                                                                                                    Stille Brunst
  Bio-Viehtag auch beim Original Braunvieh vor-
  beischaute. „Auf unserem Betrieb, der mittler-                                                                                                    Hoher Zellzahlgehalt
  weile von meinem Sohn geführt wird, stehen
  rund 80 Prozent ROB-Tiere“, so Brändli. Zur                                                                                                     LGC SA                ) 026 913 79 84
  Remontierung werden nur reine OB-Stiere ein-                                                                                                    1627 Vaulruz              www.lgc-sa.ch
  gesetzt. Die Vorzüge der Doppelnutzungsras-
  se würden sich nicht nur auf dem Heimbetrieb
  zeigen. „Wir alpen seit drei Jahren alle Kühe im
  Valsertal. Die Älpler sind von der Berggängig-
  keit unseren Tieren begeistert. Diese würden
  an Hängen weiden, wo schon seit Jahren kei-                                                                                Natürliche Algenprodukte für
  ne Kühe mehr gefressen hätten“.
                                                                                                                             lebendige Böden!
  Zwei Bio Bauern, die von den Vorzügen der Dop-
  pelnutzungsrassen überzeugt sind: Bio Suisse
  Präsident Urs Brändli (li) und Ueli Appert.                                                             Wytor AG, 8637 Laupen, Tel. 055 266 19 11, www.wytor.ch, info@wytor.ch
                                                                                                          Hefti Werner, 8777 Betschwanden, Tel. 079 413 08 65

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SO BZV-Vo rs ta n d s r e i s e 2 0 1 8                                                                 SOB Z V-Vo r standsreise 2018

Mit Pferdewagen eine schöne Gegend erlebt                                                               scheinungsbild der Kühe, sondern sie ist auch        zu können. Als erste touristische Attraktion ging
                                                                                                        eng liiert mit der züchterischen Arbeit und der      es über einen Waldweg zum kleinen Stausee na-
Rund um Hütten war das Motto der diesjährigen Vorstandsreise, die Andi Staub
                                                                                                        daraus resultierenden Leistungsbereitschaft und      mens Teufenbachweier, der über einen Stollen
organisierte. Dazu bot er zwei von Pferden gezogene Gesellschaftswagen als
                                                                                                        letztlich der Wirtschaftlichkeit der Kühe. Der       mit Wasser aus der Sihl gespiesen wird und für
grosse Überraschung für die Fahrt rund ums Dorf Hütten auf.
                                                                                                        Zweinutzungstyp mit guter Milch- und Fleischleis-    die Elektrizitätsproduktion genutzt wird. Dass
                                                                                                        tung aus einem hohen Anteil an Raufutter ist die     sich in diesem idyllisch gelegenen Stausee auch
RB. Obwohl auch der Originalzüchter das schö-                                                           Kuh, die Andi in seinem Stall züchtet und nutzt.     die Fische wohlfühlten, war unverkennbar. Fi-
ne und vor allem heisse Wetter, das wohl in die                                                         So liegt die aktuelle durchschnittliche Milchleis-   schen war aber verboten. Die gemütliche Fahrt
schweizerische meteorologische Geschichte                                                               tung der 30 Kühe bei 7‘680 kg mit den guten In-      ging mit Gesprächen über Gott und die Welt, die
eingehen wird, bald als eher schwer erträglich                                                          haltstoffen von 4,0 % Fett und 3,57 % Eiweiss.       aktuell äusserst schwierige Trockenperiode und
einstufen muss, bot es an diesem Donnerstag                                                                                                                  natürlich über OB-Zuchtthemen weiter in Rich-
doch beste Reisebedingungen. Schliesslich                                                               Weiter mit den Pferdegespannen                       tung Schönenberg. Ein Halt in diesem lieblichen
wollte sich Hütten und seine attraktive Umge-                                                           Leistungsbetont war durchaus auch der vielseiti-     Dörfchen wurde verbunden mit dem Besuch der
bung von der besten Seite zeigen. Als Ausflugs-                                                         ge Znüni für die Gäste auf dem Hof der Familie       Tirggelbäckerei Suter, wo die Gäste vom Bäcker-
höhepunkt bot der Aufstieg auf den 890 Meter                                                            Staub. Brauchen konnte man das durchaus,             meister Carlo Magnano und seiner Mitarbeiterin
hohen Unterrossberg, der bereits auf schwyzeri-                                                         denn die zu erwartende Reise mit zwei Gesell-        Helene Schuler begrüsst und in das spezielle
schem Boden liegt, eine fantastische Aussicht                                                           schaftswagen, die mit den erprobten Fahrern
ins Dorf hinunter.                                                                                      Hans Zürcher und Alfred Staub auf dem Hof ein-
                                                                                                        trafen und zur Abfahrt bereit standen, erforderte
                                                                                                        genügend Energie und Flüssigkeit, um die zu-
                                                  Andi Staub begrüsst die Gäste.                        nehmende Hitze ohne grosse Schäden ertragen

                                                  Bei Andi Staub gings los
                                                  Kehren wir nun aber an den Start des Ausfluges,
                                                  auf den Betrieb von Andi Staub zurück. Dort
                                                  wurde man herzlichst von den drei Töchtern und
                                                  natürlich ihrem Vater begrüsst. Er sei „Strohwitt-
                                                  lig“ erklärte Andi und freute sich über den Einsatz
                                                  seiner Töchter, die Kaffee und feinste z’Morgen-
                                                  gebäcke für die eintreffenden Gäste organisier-
                                                  ten. Natürlich ging es dann auch schnell in den
                                                  Stall zu den bekannten OB-Kühen aus der lang-
                                                  jährigen und erfolgreichen Zucht von der Familie
                                                  Staub, die an der weitherum bekannten Dorf-
                                                  schau viel zur beachtlichen Qualität des Original
                                                  Braunviehs aus Hütten beitragen. Dass hinter
                                                  diesen Zuchterfolgen viel Zuchterfahrung und
                                                  Freude steht, konnte auch an der Stallwand mit
                                                  vielen Plaketten und einem grossen Bild der Kuh
                                                  Lilli abgelesen werden. Der literarische Hinter-
                                                  grund der OB-Zucht wurde da in die Worte ge-
                                                  fasst: „ Liebi und Freud a üse Original Brune Tier,
Eine gemütliche Fahrt boten die zwei Freiberger   mached üs jede Tag glücklich.“ Die Freude am
Gespanne von Hans Zürcher und Alfred Staub.       OB entspringt bei Andi aber nicht nur dem Er-         OB-Züchter als Züri-Tirggel-Bäcker.

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                                                                                                          Nächstes Ziel: Oerischwand                            könne aber nur mit fressfreudigen Kühen erreicht
                                                                                                          Nach der eindrucksvollen Fahrt mit den vier Frei-     werden. Grosse Aufmerksamkeit schenkt Ro-
                                                                                                          bergern, die ja wie das Original Braunvieh zu den     land auch dem leichten Abkalben. Zusammen
                                                                                                          lebenden schweizerischen Kulturdenkmälern ge-         mit seinem Vater hat er den 3-jährigen Stier Rei-
                                                                                                          rechnet werden dürfen, war die Lust nach Kühen        mo als Kalb von Martin Schrepfer gekauft und ist
                                                                                                          wieder erwacht. Dazu hatte Andi den bekannten         überzeugt, dass er auf seine Kühe passt. Vater
                                                                                                          Zuchtbetrieb Oerischwand der Familie Betschart        und Sohn sind sich einig, dass sie damit eine
                                                                                                          ausgelesen. Der Betrieb steht seit gut einem Jahr     gute Wahl getroffen haben und mit dem Stier das
                                                                                                          unter der Leitung von Roland und Monika Bet-          Leistungsniveau halten können und Reimo die
                                                                                                          schart. Das junge Ehepaar darf aber auf die enge      Anlagen für den geforderten Zweinutzungstyp
                                                                                                          Zusammenarbeit mit Edwin und Anna Betschart           mitbringt. Das wird durchaus auch ersichtlich,
                                                                                                          abstellen. Stolz ist Roland auf die langjährige und   wenn die Bemuskelung von den 15 Kühen aus
                                                                                                          erfolgreiche Zuchtarbeit seines Vaters mit dem        vier Generationen mit einem Durchschnitt des
                                                                                                          Original Braunvieh. „Ich bin voll überzeugt vom       Zuchtwertes Bemuskelung von 108 angeschaut
                                                                                                          Original Braunvieh“, sagte Roland. Er wolle die       wird. Edwin kennt die Qualitäten der Vorfahren
                                                                                                          züchterische Arbeit im Sinne seines Vaters wei-       des Stieres bestens und ist darum überzeugt,
                                                                                                          terführen und dem leistungsbetonten Zweinut-          dass Reimo die bestehende Qualitätszucht wei-
                                                                                                          zungstyp weiter treu bleiben. Das Niveau zu hal-      ter bringen wird. Natürlich wurden die Gäste
                                                                                                          ten ist denn auch eine grosse Herausforderung         auch auf der Oerischwand mit einem weiter zu
                                                                                                          und liegt aktuell auf einem Leistungsschnitt von      empfehlenden Zvieri verwöhnt. Dadurch gestärkt
                                                                                                          7‘966 kg mit Gehalten von 4,2 % Fett und 3,5 %        konnte sich die Gruppe auf den Weg zum Be-
                                                                                                          Eiweiss. Gemäss Vater Edwin kann von einer ho-        trieb der Familie Nauer auf dem Unterrossberg
Die Aussicht vom Unterrossberg oberhalb von Hütten auf den Zürichsee ist eindrücklich.                    hen Raufutterleistung ausgegangen werden. Das         auf 890 Meter über Meer machen.

Handwerk der Tirggelproduktion, die auf eine         dels aus dem 2 mm dicken Teig formen. Die klei-
178-jährige Geschichte zurückblicken kann, ein-      nen Kunstwerke kamen schlussendlich in den
geführt wurden. Den frischen Teig, bestehend         Laufbandofen und wurden während gut drei Mi-
aus 70 % Weizen, 30 % Bienenhonig und einer          nuten bei 350 Grad gebacken.
geheimen Gewürzmischung, hatte Magnano
vorbereitet. Damit konnten die Gäste ihre per-       Zu Fuss um Pferde zu schonen
sönlichen Tirggel mit bereit gestellten Holz-Mo-     Für eine längere Verschnaufpause sorgte der
                                                     Mittagshalt am Hütternerseeli, wo die Pferde
                                                     Schatten unter Obstbäumen fanden und die bei-
                                                     den Fahrer diese vor den Bremsen mit einem
                                                     Rauchstrick schützen konnten. Die Auffahrt zu-
                                                     rück ins Dorf Hütten ging über einen recht steilen
                                                     Anstieg. Um die Pferde da etwas zu schonen,
                                                     stiegen die Gäste gemäss den Wünschen der
                                                     Fahrer ab und gingen die kleine Distanz zu Fuss.
                                                     Das wussten die Freiberger zu schätzen und
                                                     nahmen die gemütliche Rückfahrt zum Aus-
                                                     gangspunkt der Rundfahrt in starkem Schritt und
                                                     Trab in Angriff.
Aufstieg auf den Unterrossberg                                                                            Die OB-Kühe der Familie Betschart wurden bestaunt.

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SO BZV-Vo rs ta n d s r e i s e 2 0 1 8                                                                 SOB Z V-Vo r standsreise 2018

Zu Besuch bei Dominik und Monika Nauer             angepasste Milchkuh war schon das Zuchtziel
Vom Betrieb Oerischwand sah man in südöstli-       von Dominiks Vater. Und da will sein Sohn züch-
cher Richtung hinauf zum Unterrossberg. Dazwi-     terisch mit seiner speziellen BS-Kuh weiterma-
schen lag ein Aufstieg, der doch gut 20 Minuten    chen. Er setzt auf eine nicht zu grosse Kuh mit
in Anspruch nahm. Der Originalzüchter nahm         Substanz. Ein sichtbarer Muskelansatz ist Domi-
den Weg auch über die nach oben immer röter        nik wichtig, denn die Stierkälber mästet er selber
werden Wiesen unter die Füsse. Diese Gegend        auf dem Betrieb, während die Milch alle zwei
kennt auch Anna Betschart besten, weil sie dort    Tage mit einem Lieferrecht von 100 000 Liter zum
aufgewachsen ist. Ihr Neffe, Dominik der Vierte,   Weitertransport auf den Betrieb von Betschart
hat den Betrieb 2016 übernommen und ein Jahr       gebracht wird. Die durchschnittliche Leistung
später konnte der notwendig gewordene Stall-       liegt aktuell bei 7‘200 kg mit einem Gehalt von
neubau mit viel Eigenleistungen getätigt und in    4,3 % Fett und 3,3 % Eiweiss. Dominik möchte
diesem Jahr bezogen werden. Die 25, alle aus       auch weiter mit der BS-Genetik arbeiten, sagte
eigener Zucht stammenden Kühe der Rasse            er überzeugt. Wichtig für ihn sei doch, dass in
Braunvieh, konnten in diesem Jahr erstmals im      einem traditionellen Braunviehgebiet noch brau-
Vierer-Butterfly-Melkstand gemolken werden.        ne Kühe gehalten werden. Der Original Züchter
Der Originalzüchter hatte die Möglichkeit, den     freute sich über das Engagement und den Mut
Vater von Dominik (Dominik III) beim Melken zu     der jungen Bauersfamilie, die ihren beruflichen
besuchen, während die gemolkenen Kühe be-          Weg gefunden hat und auch für die Nutzung und
reits im Freilaufstall am Fressen des schmack-     Pflege dieser wunderschönen Landschaft einen
haften Bergheu waren. Eine gute und standort-      wichtigen Beitrag leistet.
                                                                                                        Die Reisegruppe beim Fototermin.

Der neue Stall der Familie Nauer.                                                                       Nicht per Auto oder per Bahn, nein mittels Pferdefuhrwerk war der OB-Vorstand unterwegs.

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Sti erenzüchte r-Ev e nt

Neuen Stallungen
Zahlreiche Interessierte trafen sich am 16. August 2018 am Stierenzüchter-Event.
Swissgenetics präsentierte ihre neuen Stallungen in Mülligen.

MAS. Bei strahlend blauem Himmel begrüsste          aktuellen Zahlen der Swissgenetics hielt: «Im Ge-
D. Savary im Namen der Swissgenetics zahlrei-       netik Programm steht ganz klar: Neben dem
che Stierenzüchter der Rasse Original Braunvieh,    schnellen Zuchtfortschritt will der Schweizer
Brown Swiss und Fleischrassen am Stierenzüch-       Züchter komplette Stiere und nicht Extremtiere».
ter-Event. Eingeladen waren Züchter, welche in      Mit dem neuen Stall ist Swissgenetics flexibel
den letzten drei Jahren einen Muni an die Swiss-    und kann dem schnellen Wandel gerecht wer-
genetics verkaufen oder in Vertrag geben konn-      den. Man könne ganz nach dem Konzept «Just in
ten. Um 9.00 Uhr trudelten die eingeladenen         Time» handeln, erwähnte Stefan Felder. Weiter
Gäste aus der gesamten Schweiz auf der Pro-         zeigte er auch Statistiken über den Verkauf der
duktionsstation der Swissgenetics in Mülligen       Samendosen der Swissgenetics. Jede zweite
ein. Nach einer Begrüssungsrunde wurde eine         verkaufte Samendose der Swissgenetics kommt
Stierenpräsentation durchgeführt. Dabei wurde       von einem Fleischrassenstier. Von den restlichen
neben weiteren Brown Swiss- und Fleischras-         Dosen ist jede zweite von einem Optimisstier und
senstieren der Original Braunviehstier Bucher’s     jede dritte eine Selexion Dose. Bei der Original
Valido RUBIO von Thomas Bucher vorgestellt,         Braunviehrasse liegt der Einsatz von gesextem
ein Valido-Sohn, der am 24.12.2016 geboren ist.     Samen bei 10 Prozent und der Anteil von Opti-
                                                    misstieren bei 40 Prozent. Weiter wurde auch
Platz für 140 bis 150 Stiere                        erwähnt, dass das Original Braunvieh die einzige
Des Weiteren stand die Besichtigung der neuen       Rasse sei, die in den letzten Jahren permanent
Stallungen im Mittelpunkt. Das nagelneue Ge-        einen Aufwärtstrend zeige. Nach dem interes-
bäude bietet Platz für 140 bis 150 Stiere. Es be-   santen Vortrag stand das Mittagessen an. Da-
steht aus rund 102 Boxen, in denen jeweils ein      nach folgte ein gemütliches Ausklingen am
bis zwei Tiere gehalten werden können. Die Me-      Nachmittag mit interessanten Gesprächen unter
chanisierung erleichtert den Stierenpflegern den    den Züchtern. Gegen 15.00 Uhr ging der Event
Alltag. Mit dem Mistschieber, dem Güllesepara-      dem Ende entgegen.
tor und einer automatischen Einstreu-
maschine, die das Strohhäcksel vor
den Hochboxen verteilt, ist der Neubau
gut eingerichtet. Viel Wert wurde auch
auf grosszügige Platzverhältnisse ge-
legt. Rund sechs Millionen Franken in-
vestierte die Organisation in das neue
Gebäude, inklusiv der Photovoltaikan-
lage auf dem gesamten Dach.

Komplette, nicht extreme Stiere
Nach der Besichtigung ging es weiter
in das Restaurant Ochsen in Lupfig, wo
Direktor Stefan Felder ein Referat mit   Interessiert betrachteten die Gäste die vorgeführten Stiere.

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