Orthopädie in Österreich - Teil 1: Entwicklung, Meilensteine und Zukunft Alfred Engel, Reinhard Windhager, Erwin Lintner (Hg.)

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Orthopädie in Österreich - Teil 1: Entwicklung, Meilensteine und Zukunft Alfred Engel, Reinhard Windhager, Erwin Lintner (Hg.)
Alfred Engel, Reinhard Windhager, Erwin Lintner (Hg.)

Orthopädie in Österreich
Teil 1: Entwicklung, Meilensteine und Zukunft

Zum 60 Jahr Jubiläum der Österreichischen Gesellschaft für
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Alfred Engel, Reinhard Windhager, Erwin Lintner (Hg.)
Orthopädie in Österreich – Entwicklung, Meilensteine und Zukunft
                              Teil 1

                Gewidmet den MitgliederInnen
        der Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie
                  und orthopädische Chirurgie
Alfred Engel, Reinhard Windhager, Erwin Lintner (Hg.)

Orthopädie in Österreich
          Entwicklung, Meilensteine und Zukunft

                          Teil 1
Inhalt

                                 Prim. Univ.-Prof. Dr. Alfred Engel                                    Impressum                                                9
                                   1030 Wien, Ziehrerplatz 10/8
                                                                                                       Vorwort
                                Univ.-Prof. Dr. Reinhard Windhager
                                   1190 Wien, Budinskygasse 9                                          Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer                      11
                                        Dr. Erwin Lintner                                              Bundesminister Dr. Johannes Hahn                         15
                                   1180 Wien, Schöffelgasse 49
                                                                                                       Prof. Dr. Peter Ritschl                                  19

                                                                                                       Die Entwicklung der Gesellschaft
                                                                                                       Prof. Dr. Alfred Engel                                   22
                                                                                                         Mitgliederentwicklung                                  50
                                                                                                         Tagungen                                               51
                                                                                                         Präsidenten                                            61
                                                                                                         Ehrenmitglieder                                        69
                                                                                                         Präsidentschaften bei internationalen Gesellschaften   73
                                                                                                         Fördernde Mitglieder                                   74
                                                                                                         Arbeitskreise                                          80
                                                                                                         Meilensteine in der österreichischen Orthopädie        82
                   Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek                          Chronologie der Universitätsklinken                    118
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;     Chronologie der orthopädischen Einrichtungen           120
                         detaillierte bibliografische Daten sind im Internet
                                  über http://dnb.d-nb.de abrufbar.                                      ÖGO – eine wissenschaftliche Gesellschaft mit einer
                     Copyright © 2007 Facultas Verlags- und Buchhandels AG                               klaren Positionen                                      132
                                Berggasse 5, 1090 Wien, Austria
                                 facultas.wuv Universitätsverlag                                         Quellennachweis                                        136

                 Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und der
                       Verbreitung sowie der Übersetzung sind vorbehalten.
                                                                                                       Bedarfsentwicklung an orthopädischen Leistungen          138
                                       Satz: hv-prepress&pr                                            Dr. Erwin Lintner
                           Druck: Facultas Verlags- und Buchhandels AG
                                         Printed in Austria
                                    ISBN 978-3-7089-0198-2                                             Die Orthopädie auf dem Weg ins 21. Jahrhundert           156
                                                                                                       Prof. Dr. Reinhard Windhager
                  Titelbild: Collage aus „Orthopädie-Bäumchen“ und DNA-Helix

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Impressum                                                                          Impressum

                                                                                            Facultas Verlags- & Buchhandels AG                   Verleger
                                                                                            Berggasse 5, 1090 Wien

                                                                                            Prof. Dr. Alfred Engel                               Herausgeber
                                                                                            Prof. Dr. Reinhard Windhager
                                                                                            Dr. Erwin Lintner
                                                                                            Österreichische Gesellschaft für Orthopädie und
                                                                                            orthopädische Chrirurgie
                                                                                            c/o Medizinische Akademie, Alsertraße 4, 1090 Wien

                                                                                            tunc Marktforschung und Marketingberatung GmbH       Konzeption
                                                                                            Währingerstraße 145/28, 1180 Wien

                                                                                            hv-prepress & pr                                     Layout&Satz
                                                                                            Währingerstraße 100, 1180 Wien

                                                                                            Facultas Druck                                       Druck
                                                                                            Berggasse 5, 1090 Wien

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          November 2007

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Vorwort

                                   Dr. Alfred Gusenbauer

           Jenseits des Gründungstages der Österrei-
           chischen Gesellschaft für Orthopädie und
           orthopädische Chirurgie lag 1947 ein Europa,
           in dem hunderttausende Menschen körperlich
           unter den Folgen zweier Weltkriege litten.
           Verstümmelt in den beiden industriellen Krie-
           gen des 20. Jahrhunderts bot ihnen die Medizin Erleich-
           terungen für die Bewältigung des Alltags an. Freilich
           blieben die Schmerzen, die seelischen und körperlichen,
           letztendlich trotz des ärztlichen Könnens unbewältigbar.
           Das Wissen um die dramatischen menschlichen Folge-
           schäden von Kriegen hat nach diesen Erfahrungen zu
           einem neuen Verständnis von Politik in Europa geführt.
           In diesem stehen nicht mehr nationalstaatliche Kon-
           kurrenzen und Wettrüsten im Mittelpunkt sondern die
           Schaffung einer stabilen Friedenszone. Die Europäische
           Union so wie sie heute existiert, ist die wirksamste
           Barriere gegen das von Krieg verursachte Leid, von dem
           Europa leider noch immer nicht frei ist.

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Vorwort                                                               Vorwort

           Landminen fordern auch Jahre nach den letzten Kämp-        Wir benötigen vor allem aber auch eine ausreichende Fi-
           fen noch immer ihren verheerenden Tribut an der Zivil-     nanzierung unseres Gesundheitssystems. Die Versorgung
           bevölkerung. Wissend darum, ist mir die Ächtung dieser     darf keine Frage des individuellen Wohlstands sein. Sie
           Waffen ein zentrales Anliegen, auf das Ärzte immer         muss eine zentrale Leistung in unserem solidarischen
           wieder hingewiesen haben.                                  Wohlfahrtsstaat bleiben. Gerade orthopädische Leis-
                                                                      tungen, wie die Beispiele aus anderen Staaten zeigen,
           Die orthopädische Medizin hat in den Jahren nach dem       unterliegen häufig inhumanen Quotensystemen und
           Krieg Großartiges geleistet, um Menschen wieder in den     Alterslimitierungen. Ein derartiges Gesundheitssystem
           Alltag einzugliedern; um ihnen zumindest diesen Alltag     entspricht nicht meinen Vorstellungen und sicherlich
           erträglicher werden zu lassen. Eine lang währende          auch nicht dem Verständnis der österreichischen Or-
           Friedensepoche und die Veränderungen unserer Arbeits-      thopäden. Sie waren und sind Partner in einem solida-
           gesellschaft haben inzwischen die Arbeitsschwerpunkte      rischen Gesundheitssystem.
           der Orthopädischen Medizin völlig verändert. Die
           Forschung an den Universitäten und im Klinikalltag hat     Zum 60. Gründungsjubiläum wünsche ich daher der
           längst diesem Wandel Rechnung getragen. Österreichs        Gesellschaft das Allerbeste. Ich hoffe, dass Österreichs
           Leistungen in diesem Sektor gehören dabei international    Gesundheitssystem auch weiterhin auf Ihre Spitzenleis-
           zur Weltspitze.                                            tungen vertrauen darf.

           Damit es auch in Zukunft so bleibt, benötigen wir exzel-
           lente Ausbildungsbedingungen für die österreichischen      Alfred Gusenbauer
           Mediziner an den Universitäten und den Kliniken. Ich
           hoffe, dass unsere Argumente zur Ausbildungssicherung
           für zukünftige Generationen österreichischen Mediziner
           auch in dieser Dringlichkeit von den entscheidenden
           Stellen wahrgenommen werden.

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Vorwort

                                       Dr. Johannes Hahn

           In einer immer schnelllebigeren Zeit die sich
           in stetiger Entwicklung befindet, ist das
           60-jährige Bestehen der Österreichischen Ge-
           sellschaft für Orthopädie und orthopädische
           Chirurgie ein Anlass inne zu halten und auf
           Erreichtes zurück zu blicken.

           Wir sehen Bewegung und Bewegungsfähigkeit als
           selbstverständlich an, und erkennen oft erst bei einer
           Einschränkung wie wichtig und unverzichtbar es ist, sich
           (schmerz)frei bewegen zu können. Die Orthopädie, jenes
           Fachgebiet, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, unsere
           Bewegungsfähigkeit zu erhalten, hat in Österreich eine
           lange Geschichte, die mit großen Namen wie Adolf
           Lorenz, dem Vater von Konrad Lorenz, verbunden ist.
           Vor diesem Hintergrund haben vor 60 Jahren 21 kluge
           Köpfe mit Engagement und Weitblick die „Vereinigung
           der Orthopäden Österreichs“ ins Leben gerufen, die es
           sich als Fachgesellschaft zur Aufgabe gemacht hat, den

Seite 14                                                              Seite 15
Vorwort                                                                 Vorwort

           medizinischen Fortschritt voranzutreiben und die Weiter-    die Österreichische Gesellschaft für Orthopädie als Know-
           gabe dieses Wissens durch wissenschaftliche Sitzungen       How-Träger einen unverzichtbaren Beitrag zur Weiter-
           und Tagungen zu er-möglichen. Die aus dieser Fach-          entwicklung des Gesundheitssystems. Dies ist besonders
           gesellschaft hervorgegangene „Österreichische Gesell-       wichtig, da mit steigender Lebenserwartung auch die
           schaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie“          Orthopädie immer mehr gefordert wird.
           zählt heute knapp 1000 Mitglieder und kann auf eine
           eindrucksvolle Erfolgsgeschichte zurückblicken.             Kofi A. Annan, bis 2006 Generalsekretär der UNO, hat die
                                                                       Jahre 2001 bis 2010 zur „Bone and Joint Decade“ erklärt
           Österreich und die österreichischen Orthopäden haben        und damit die Wichtigkeit des Fachbereichs Orthopädie
           in der Entwicklung der Orthopädie stets eine bedeutende     auch im weltweiten Kontext anerkennend hervorgehoben.
           Rolle eingenommen. Als Beispiel dafür sei der künst-        Die österreichischen Universitäten, Universitätskliniken
           liche Ersatz von Hüft- und Kniegelenken erwähnt, der        und Forschungseinrichtungen werden hier sicherlich an
           weltweit wesentlich von österreichischen Orthopäden         die Erfolgstradition anschließen können und Fachgesell-
           mitgestaltet wurde. Ebenso gingen in der Behandlung         schaften, wie die Österreichische Gesellschaft für Ortho-
           von tumororthopädischen Patienten bedeutende Ent-           pädie und orthopädischen Chirurgie, sind aufgerufen auch
           wicklungen vom AKH – Universitätsklinikum Wien aus,         weiterhin, ihren unverzichtbaren Beitrag zu leisten.
           wobei die Förderung von modernen biotechnologischen
           Verfahren wie Knorpelzüchtungen an den Universitäts-        Ich gratuliere der Österreichischen Gesellschaft für Ortho-
           klinken in Österreich das ungebrochene Engagement in        pädie und orthopädische Chirurgie ganz herzlich zu ihrem
           der Forschung illustriert und die Wichtigkeit der Univer-   60-jährigen Bestehen und wünsche allen Mitgliedern viel
           sitäten als Basis dieser Forschungsarbeit verdeutlicht.     Erfolg und ungebrochenen Elan für die weitere Tätigkeit.

           Durch die Breite des Faches Orthopädie und dessen
           Bedeutung in den unterschiedlichsten Strukturen – Kran-     Dr. Johannes Hahn
           kenhaus, Facharzt, Rehabilitationseinrichtung – leistet     Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

Seite 16                                                                                                                             Seite 17
Vorwort

           Liebe Kolleginnen!
           Liebe Kollegen!
           Liebe Freunde der österreichischen Orthopädie!

           Das Buch zum 60-jährigen Jubiläum der Österrei-            Prof. Dr. Peter
           chischen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische     Ritschl
           Chirurgie reflektiert die enorme Leistung der österrei-
           chischen Orthopäden für ihre Patienten. Als derzeitiger
           Präsident der ÖGO sehe ich mich nur als Sprachrohr
           und Repräsentant für die vielen Orthopäden, durch deren
           Engagement die Orthopädie zu dem gemacht wurde, was
           sie heute in der Öffentlichkeit präsentiert und wie sie
           gesehen wird.

           Die Österreichische Gesellschaft für Orthopädie ist und
           war als wissenschaftliche Gesellschaft der treibende Mo-
           tor für die Strukturierung und Durchführung der Ausbil-
           dung und Fortbildung ihrer Mitglieder, sei es durch die
           regelmäßigen wissenschaftlichen Sitzungen, die Ausbil-

Seite 18                                                                  Seite 19
Vorwort                                                                    Vorwort

           dungsseminare, die Aktivität der Arbeitskreise oder sei     Therapieverfahren gefunden haben. Denken wir nur an
           es durch den in jedem 2. Jahr stattfindenden Jahreskon-     unterschiedliche Endoprothesen-Systeme, die weltweit
           gress. Durch diese gezielte und permanente Weiterbil-       verwendet werden, denken wir an die Beckenosteomie
           dung wird das fachliche Wissen und Know How auf             nach Chiari, an die Anwendung von hochdosiertem Me-
           konstant hohem Niveau gehalten – eine Voraussetzung         thotrexat, das erstmals beim Osteosarcom in Österreich
           für die sehr gute orthopädische Behandlung unserer Pati-    Anwendung fand. Denken wir weiters an die chirurgisch
           enten, die in jedem Winkel unseres Landes verfügbar ist.    orthopädische Tumorversorgung, wo wir in vielen Berei-
                                                                       chen Vorreiter und Wegweiser waren bzw. an die Sono-
           Aber nicht nur das patientenbezogene Fachwissen wird        graphie der Säuglingshüfte, ein Verfahren, das nahezu
           und wurde durch die Österreichischen Gesellschaft für       nobelpreisträchtig ist.
           Orthopädie und orthopädische Chirurgie sichergestellt,
           vielmehr sind es auch die wissenschaftlichen Spitzen-       To cut a long Story short – die Österreichische Gesell-
           leistungen, die von der ÖGO mitgetragen und gefördert       schaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie kann
           wurden und die das internationale Renommee der öster-       mit Stolz behaupten, dass sie für ihre Patienten und für
           reichischen Orthopädie ausmacht. Denken Sie nur an die      Österreich erfolgreich war und ist.
           Prämierungen durch wissenschaftliche Preise, die Förde-
           rung internationaler Kontakte, durch Stipendien wie das     Ihr Präsident
           Austrian-Swiss-German-Fellowship, das EFORT Stipen-         Prof. Dr. Peter Ritschl
           dium oder das Reisestipendium Technische Orthopädie.
           Durch diese Intention der Österreichischen Gesellschaft
           für Orthopädie, Spitzenleistungen zu fördern, hat sie den
           Boden bereitet für so manche herausragenden wissen-
           schaftlichen Leistungen – wie in diesem Buch zu lesen
           – die weit über unsere Grenzen hinaus Annerkennung
           und Niederschlag in diversen orthopädischen Diagnose-/

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Entwicklung der Gesellschaft                                           Entwicklung der Gesellschaft

                                                                                Der Elan dieser Vereinigung wurde jäh durch den Natio-
                           Die Entwicklung der Österreichischen Gesell-         nalsozialismus im Jahre 1938 gebremst und die Vereini-
                           schaft für Orthopädie und orthopädische Chirur-      gung 1939 aufgelöst. Emigration, Deportation, Gefallene
                           gie ist heute gerade noch aus den vorhandenen        im 2. Weltkrieg oder Kriegsversehrte waren nur einige
                           Dokumenten und Archivunterlagen rekonstru-           der Folgen dieser schrecklichen Zeit. Was man den
                           ierbar. Es ist mir ein persönliches Anliegen,        Überlebenden des Nationalismus nicht nehmen konnte,
                           diese unsere Geschichte auch den nachfolgenden       war die Überzeugung Orthopäde zu sein.
                           Orthopäden-Generationen zu erhalten.
                                                                                Es dauerte zwar bis zum 11.10.1948, bis man den Be-
Prof. Dr. Alfred                                                                schluss zur Reaktivierung der Gemeinschaft der Ortho-
          Engel                                                                 päden mit dem Ziel der Gründung der „Vereinigung der
Der Neubeginn      Mit der Genehmigung der „Vereinigung der Orthopäden          Orthopäden Österreichs“ am 9.12.1948 fasste (Ortho-
                   Wiens“ durch die Bundespolizeidirektion Wien am 29.          pädisches Spital, Wien I, Neue Hofburg). Diese Grün-
                   Juli 1937 wurde die orthopädische Welt in Österreich ent-    dung der Gesellschaft kam nicht spontan, denn dahinter
                   scheidend verändert. Alle führenden Orthopäden schlos-       standen viele Namen, die bereits 1937 aufscheinen
                   sen sich dieser Gruppe – getragen von den Herren Prof.       (Erlacher, Stracker, Aberle-Hostenegg, Königswieser,
                   Dr. Hans Spitzy, Prof. Dr. Julius Hass, Doz. Dr. Siegfried   Pekarek, Saxl, usw.).
                   Romich, Doz. Dr. Oskar Stracker, Doz. Dr. Guido En-
                   gelmann, Doz. Dr. Alfred Saxl, Dr. Alfons Königswieser,      Was jedoch bemerkenswert erscheint, ist die Tatsache,
                   Prof. Dr. Philipp Erlacher und Dr. Ernst Duschak – an.       dass man bewusst alle Orthopäden Österreichs ansprach
                   Weitere Mitglieder waren unter anderen Doz. Dr. Walter       und hier vor allem die Kollegen in der Steiermark. Prof.
                   Aberle-Horstenegg, Dr. G. Sternberg, Dr. Otto Fliegel,       Dr. Arnold Wittek war hier der Motor, der bereits am
                   Dr. Karl Schnaberth, Dr. F. Felsenreich, Dr. Gottfried       25.11.1948 die Kollegen Prim. Dr. Robert Hagen und
                   Schöler, Prof. Dr. Julius Hass, Dr. Franz. Pekarek, Dr. J.   Chefarzt Dr. Georg Neubauer aus Graz sowie Doz. Dr.
                   Kramer, Dr. A. Kramer und Dr. Alexander Hartwich.            Wilhelm Pacher aus Innsbruck aufforderte, der Gesell-

    Seite 22                                                                                                                               Seite 23
Entwicklung der Gesellschaft                                            Entwicklung der Gesellschaft

                   schaft beizutreten, was auch umgehend geschah. Weiters     Die Aufforderung zum Beitritt durch den 1. Präsidenten
                   aufgenommen wurden im Jahre 1948 Prim Dr. Wolfgang         Prof. Dr. Philipp Erlacher hatte folgenden Wortlaut:
                   v. Schosserer (Stolzalpe), Prim. Dr. Wilhelm Schäffer,
                   Dr. Robert Hagen (Graz), Dr. Otto Rocmek und Prim.                  Sehr geehrte Kollegen!
                   Josef. Ensthaler (Linz), Dr. Walter Hayek (Wiener Neu-
                   stadt), Dr. Josef Gotzmann, Dr. Arnold Sonnenschein,                Am 11.Oktober 1948 haben die Wiener Orthopäden das Wieder-
                   Dr. Gottfried Schöler, Doz Dr. Albert Lorenz, Dr. Karl              aufleben der bereits 1937 gegründeten, 1938 dann gelöschten
                   Schnaberth (Wien). Mit der konstituierenden Sitzung am              „Vereinigung der Orthopäden Österreichs“ beschlossen. Ich
                   9. Dezemebr 1948 in Verbindung mit der ersten Wissen-               richte daher an Sie die Anfrage, ob Sie diesem Plan zustimmend
                   schaftlichen Sitzung ist anzunehmen, dass die Herren Dr.            gewillt sind, Mitglied der Vereinigung der Orthopäden Öster-
                   Karl Chiari, Dr. W. Krummel, Dr. E. Popp, Dr. Walter                reichs zu werden und an ihren Bemühungen „Förderung und
                   Pflüger und Dr. J. Machacek bereits zu diesem Zeitpunkt             Ausbildung durch Vorträge und Aussprachen“, mitzuwirken.
                   Mitglieder waren.
                                                                                       Wir planen die erste gemeinsame Zusammenkunft Donnerstag,
                                                                                       den 9. Dezember 19848 um 19 Uhr im Orthopädischen Spital,
                                                                                       Wien I., Neue Hofburg. Es ist kein bestimmtes Thema vorge-
                                                                                       sehen, aber es werden freie Vorträge erwartet. Falls Sie mit
                                                                                       einem Vortrag daran teilnehmen wollen, bitte ich um rechtzeitige
                                                                                       Mitteilung.
                                                                                       Wegen der notwendigen Vorbereitungen erwarte ich Ihre Rück-
                                                                                       aüßerung möglichst noch im Oktober.

                                                                                       Mit kollegialer Hochachtung
Böhler, Stracker                                                                       Ihr Prof. Dr. Erlacher
   und Erlacher

     Seite 24                                                                                                                                  Seite 25
Entwicklung der Gesellschaft                                        Entwicklung der Gesellschaft

           Die ersten Statuten geben ebenso klar den Zweck die-      Vortragende). Man blickte aber auch etwas wehmütig
           ser Vereinigung wieder. Im Paragraph 2. steht: „Förde-    über die Grenzen ob der eingeschränkten medizinischen
           rung und Weiterentwicklung der Orthopädie und der         Möglichkeiten in Österreich. So schloss Erlacher in
           wissenschaftlichen Fortbildung durch Vorträge und         seinem Artikel „Die Gegenwartsprobleme der Orthopä-
           Aussprachen.                                              die in Schweden“ mit dem Satz: „Wir wollen dies aber
                                                                     unseren schwedischen Kollegen nicht neiden, sondern in
           Die Aufnahme der Herren Prof. Dr. Hans Spitzy, Prof.      österreichischem Optimismus hoffen, dass es auch bei
           Dr. Arnold Wittek und Prof Dr. Fritz Lange aus Deutsch-   uns einmal wieder so weit kommen möge“ (Wiener Kli-
           land im Jahre 1948 als Ehrenmitglieder unterstrich den    nische Wochenzeitschrift, Jg.60, Heft 1, 9.Jänner 1948).
           wissenschaftlichen Charakter der Gesellschaft mit dem
           Bestreben nach Öffnung und internationaler Anerken-
           nung, anknüpfend an die traditionell starken Bezie-
           hungen zur Deutschen Orthopädischen Gemeinschaft
           (siehe: Liste der Präsidenten und Ehrenmitglieder der
           DGOT aus Österreich Seite 66). Eine Teilnahme am
           Deutschen Orthopädenkongress in München 1948 und
           Bad Tölz 1949 unterstrich dies deutlich.

           Wie aus einem Bericht des Präsidenten hervorgeht, ver-
           suchte man bereits 1949 andere Tagungsorte anzustreben
           (Wissenschaftliche Sitzung auf der Stolzalpe, Thema:
           Knochen und Gelenkstuberkulose 27.5.1949 mit den
           Herren Prim Dr. Wolfgang Schosserer, Dr. Martin Salzer,
           Dr. Josef Machacek, Dr. Lange, Doz. Dr. Oskar
           Stracker, Dr. Alfons Königswieser und Fr. Stangel als

Seite 26                                                                                                                        Seite 27
Entwicklung der Gesellschaft                                         Entwicklung der Gesellschaft

                Erlacher wurde aber auch als Präsident und Vortragender   Ein Höhepunkt des Ausbaus der Kommunikation und
                (Thema: „Die chirurgische Behandlung der Wirbeltu-        Internationalität war sicher das II. Europäische Sympo-
                berkulose“) zur 23. Jahresversammlung der American        sium über die Behandlung der Skelett-Tuberkulose unter
                Academy of Orthopädic Surgeoens – A.A.O.S. – 1956         der Patronanz der Vereinigung der Orthopäden Öster-
                eingeladen. Er war von der Form der ärztlichen Fort-      reichs am 6. und 7. Juni 1957 (Beilage zu Zeitschrift
                bildung sehr beeindruckt, da er Tonfilmvorträge und       für Orthopädie, Bd. 90, 1959). Wissenswert erscheint
                2-stündige Farbfernsehdemonstrationen – übertragen        auch die Tatsache, dass in diesem Dezennium eine enge
                aus einem anderen Spital und dies bei 3.000 Teilneh-      Beziehung zwischen Orthopädie und Unfallchirurgie,
                mern – erleben konnte. Im Gegensatz dazu standen vier     vor allem in der Person von Prof. Dr. Lorenz Böhler,
                Wissenschaftliche Sitzungen der Gesellschaft pro Jahr,    bestand.
                eine größere Tagung und viele Vorträge von Orthopäden
                                                          in der Ge-      Lorenz Böhler, der Mitglied der Vereinigung der Or-
                                                          sellschaft      thopäden Österreichs war, brachte sich aktiv in wissen-
                                                          der Ärzte       schaftliche Sitzungen ein und war mitverantwortlich für
                                                          in Wien zu      fünf gemeinsame Tagungen. Vier Sitzungen fanden auch
                                                          Buche. Diese    unter Beteiligung der Gesellschaft für Physikalische
                                                          Aktivität in    Medizin unter Präsident Prof. Hans Jantsch statt (siehe
                                                          Österreich      Veranstaltungen der Gesellschaft Seite 51ff). Mit dem
                                                          war es aber,    Jahre 1960 endeten die Amtszeit von Prof. Erlacher und
                                                          die dazu        die Aufbauphase der Vereinigung der Orthopäden Öster-
 Schönbauer,    führte, dass Kontakte zu anderen Fachgesellschaften       reichs und Prof. Dr. Karl Chiari übernahm die Leitung
Krummel und     gepflegt wurden. Dies dokumentiert eine gemeinsame        der Gesellschaft für weitere vierzehn Jahre.
     Erlacher   Sitzung am 6. März 1950 mit dem Verein für Psychiatrie
                und Neurologie zum Thema „Der Rückenschmerz“.

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Entwicklung der Gesellschaft                                          Entwicklung der Gesellschaft

               Die   Dieser Zeitabschnitt war vor allem durch die Persönlich-   Die internationalen Beziehungen wurden vor allem von
Präsidentschaft      keit von Prof. Dr. Karl Chiari getragen. Sein Bestreben    Prof. Dr. Franz Endler und Prof. Dr. Karl Chiari getra-
               von   um die Eigenständigkeit des Faches – dokumentiert in       gen. Sie bewirkten die Übertragung der Ausrichtung des
      Prof. Dr.      der Errichtung des Lehrstuhls für Orthopädie an der        SICOT-Kongresses vom 1.bis 2.9.1963
   Karl Chiari       Universität Wien – war 1962 von Erfolg gekrönt. Um-        und des DGOT-Kongresses vom 17. bis
                     geben von einem starken Team – Doz. Dr. Franz Endler,      20.9.1969 nach Wien.
                     Dr. Fritz Meznik, Dr. Herbert Hubensdorf, Dr. Martin
                     Salzer, Dr. Hannes Hofer, Dr. Alfred Tomandl, Dr. Elmar    Anzumerken ist, dass Prof. Dr. Hans
                     Morscher, Dr. Franz Biron, Dr. Hellmuth Schindlmaißer,     Spitzy Gründungsvater der SICOT (La
                     Dr. Werner Frank – wurden die Geschicke der Vereini-       Société Internationale de Chirurgie
                     gung geleitet. Die Anzahl von Mitgliedern aus anderen      Orthopédique et de Traumatologie)
                     Krankenanstalten war sehr gering. Hervorzuheben ist da-    ist, da er gemeinsam mit Vitorio Putti
                     bei Prof. Dr. Hans Platzgummer von der Universitätskli-    und Robert Lovett 1913 die Idee hatte,
                                                           nik Innsbruck und    eine Orthopädische Weltvereinigung zu gründen (siehe      Hans Spitzy
                                                           Prof. Dr. Hermann    Internet SICOT). Selbstverständlich nahmen Spitzy und
                                                           Buchner (Stol-       Erlacher 1929 als Vertreter Österreichs am Gründungs-
                                                           zalpe), Prim. Dr.    kongress der SICOT in Paris teil.
                                                           Heinz Schönbauer
                                                           aus Speising und     Für die Vereinigung selbst wurde die Sommertagung
                                                           Dr. Hermann          eingeführt und 1961 erstmals in Salzburg abgehalten.
                                                           Neugebauer aus       Während der Präsidentschaft von Prof. Dr. Karl Chiari
                                                           Wien.                fand die Sommertagung jährlich statt, anschließend alle
                                                                                zwei Jahre (siehe Seite 56ff).

     Hermann
     Buchner

    Seite 30                                                                                                                                 Seite 31
Entwicklung der Gesellschaft                                       Entwicklung der Gesellschaft

           Ein Meilenstein in diesem Zeitraum war 1969 die         ausgesprochene Gedanken in Richtung der Gründung
           Schaffung eines Einladungsfonds, genannt „Oststi-       einer neuen Vereinigung, hintanzuhalten.
           pendium“. Dieses Stipendium für junge Orthopäden
           war eine der wenigen Hilfen für Kollegen, in den so     Die Wahl von Prof. Dr. Franz Endler zum Präsidenten
           genannten „Westen“ zu kommen, um andere Lehrmei-        erfolgte auf der am 10. Dezember 1973 abgehaltenen
           nungen und, Operationsmethoden kennen zu lernen.        Generalversammlung mit Statutenänderung in der
           Wesentlich war aber auch der persönliche Gedanken-      Richtung, dass eine Präsidentschaft auf zwei Jahre
           austausch.                                              befristet ist. Weiters wurde die Einbindung von Bun-
                                                                   desländervertretern beschlossen.
           Dieses Stipendium bestand bis zum 9. Oktober 1993
           und wurde vor allem durch Prof. Dr. Martin.Salzer       In der Generalversammlung von 21. Februar 1976 er-       Die Umwandlung
           und Prof. Dr. Rainer Kotz getragen Der Versuch einer    folgten weitere richtungsweisende Entscheidungen mit     von einer
           Reaktivierung 1995 mit Einführung neuer Richtlinien     der Umbenennung der „Vereinigung der Orthopäden          wissenschaftlichen
           1996 durch Prof. Kotz erbrachte jedoch keinen Erfolg,   Österreichs“ in die „Gesellschaft für Orthopädie und     Gesellschaft zu
           da der Bedarf und die politische Situation mit dem      orthopädische Chirurgie“ und dem Beitritt als assozi-    einer wissen-
           Wegfall des Eisernen Vorhanges nicht mehr gegeben       iertes Mitglied zur Dachorganisation der chirurgischen   schaftlichen und
           war.                                                    Fächer.                                                  standespolitischen
                                                                                                                            Gesellschaft
           Die überaus lange Amtsperiode und, daraus resultie-     Dies ermöglichte dem neuen Präsidenten, Prim. Dr.
           rend, ein aufgestautes Aktivitätsbedürfnis jüngerer     Schönbauer, der Gesellschaft ein stärkeres Profil ver-
           Vorstandsmitglieder führten anlässlich einer Vor-       bunden mit wachsendem Standesbewusstsein zu geben.
           standssitzung 1973 in Baden bei Wien zu einer veri-     Es wäre sonst nicht denkbar gewesen, Einspruch zu
           tablen Verstimmung von Prof. Dr. Karl Chiari. Dies      erheben gegen Gutachten, die unter dem Titel „Chirur-
           bewirkte die Wahl von Prof. Dr. Franz Endler zum        gisch-Orthopädisches Gutachten“ von einem Facharzt
           Präsident der Vereinigung. Dadurch gelang es, bereits   einer anderen Fachrichtung erstellt wurden, oder

Seite 32                                                                                                                        Seite 33
Entwicklung der Gesellschaft                                          Entwicklung der Gesellschaft

                      1977 Einspruch in der Steiermark gegen die Bezeich-        Regionalplan 1978 folgende Standorte angedacht: Auf-
                      nung: „Chirurgisch-Orthopädische Kinderabteilung mit       lösung der gemeinsamen Abteilungen Orthopädie-Un-
                                                               Ambulanz“ an      fallchirurgie (Klagenfurt und Linz) in getrennte Fach-
                                                               der Kinderchir-   abteilungen; Neuschaffung einer Abteilung in Wiener
                                                               urgischen         Neustadt, Villach, Oberwart, Steyr, Schwaz oder Hall,
                                                               Abteilung.        Eisenstadt, Zell am See, Bruck oder Leoben, Vöcklab-
                                                                                 ruck und Mistelbach.
                                                               Durch Doz.
                                                               Neugebauer        Wenn man die derzeitige Situation betrachtet, fehlen vor
                                                               erfolgte auch     allem Orthopädische Abteilungen in Bruck oder Leoben,
                                                               eine stärkere     Schwaz oder Hall. Neben den regionalen Überlegungen
                                                               Zuwendung         stand auch eine Neupositionierung in Europa zur Dis-
  Vorstandssitzung:   zur Österreichischen Ärztekammer verbunden mit einer       kussion. Die Entscheidung zum Beitritt zur COCOMAC
    Walter Pflüger,   Vertreterentsendung in das Fachärztereferat seit dem       (Co-Ordinating Comitee der 12 EEC-Länder) wurde am
Hanns Hofer, Heinz    Jahre 1978. Die Beschäftigung mit der Ärztekammer          11. Oktober 1981 getroffen. Vor dem Beitritt war die
 Schönbauer, Franz    war auf Grund einer zu ändernden Ärzteausbildungsord-      Orthopä-die durch die Person von Prof. Endler vertreten,
   Endler und Her-    nung notwendig geworden.                                   der dazu persönlich eingeladen war. Erster offizieller
    mann Buchner                                                                 Vertreter in der COCOMAC wurde Prof. Dr. Wolfgang
                      Diese intensive Auseinandersetzung mit einer neuen         Schwägerl, später Prof. Dr. Fridun Kerschbaumer.
                      Ausbildungsordnung und Ausbildungszeiten in den Ge-
                      genfächern kam unter Prof. Dr. Rudolf Bauer 1980 zu        Aus dem Beitritt ergab sich der Vorteil eines internatio-
                      einem Abschluss. Die Überlegungen für einen Regional-      nalen Reisestipendiums, welches erstmals 1982 vergeben
                      plan veränderten die Gesellschaft in eine wissenschaft-    wurde. Nicht vorherzusehen war zu diesem Zeitpunkt
                      lich-standespolitisch denkende Gesellschaft unter der      die Umwandlung der COCOMAC-Vereinigung in die
                      Leitung von Prof. Dr. Hermann Buchner. So wurden im        EFORT (Europäsche Gesellschaft für Orthopädie und

        Seite 34                                                                                                                             Seite 35
Entwicklung der Gesellschaft                                          Entwicklung der Gesellschaft

           Traumatologie) 1992 mit dem ersten Kongress vom 20.         Pass (Dr. Frank, Prof. Dr. Herbert Kristen) – Ideen und
           bis 23. April 1993 in Paris. Ein weiterer Schritt zur In-   Methoden, die von Orthopäden stammten und letztlich
           ternationalität bestand in der Teilnahme 1979 am ASG        mitunter erst unter Einbeziehung anderer Fachrichtungen
           (Österreich – Schweiz – Deutschland) -Reisestipendi-        erfolgreich verwirklicht wurden.
           um nach England und Amerika.
                                                                       Erwähnenswert ist auch die Abhaltung des ersten
           Diese Reise trat als Erster Prof. Dr. Karl Zweymüller       SICOT Instructional Course vom 28. bis 29. Oktober
           an. Es ist bis heute das beste und informativste Stipen-    1994 im AKH Wien (Organisation Prof. Dr. Nikolaus
           dium, welches jährlich vergeben wird.                       Böhler und Prof. Dr. Rainer Kotz). Beide Herren hatten
                                                                       in der Folge eine hohe Verantwortung für die Ortho-
           Auch die Gesellschaft selbst setzte Aktivitäten zur För-    pädische Welt zu tragen. Prof. Dr. Rainer Kotz wurde
           derung der Wissenschaft und beschloss so am 13. März        SICOT-Präsident (1999 – 2002) und Prof. Dr. Nikolaus
           1982 die Vergabe des Preises der Österreichischen Ge-       Böhler EFORT Präsident (2002 – 2003), was für das
           sellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie.      Land Österreich und vor allem für die Orthopädie eine
           Die Zusammenstellung der Jury erfolgte am 17. Jänner        besondere Wertschätzung darstellt.
           1983.
                                                                       Mit der Übernahme der Präsidentschaft durch Prof.
           Am 11. Dezember 1985 kam es zur Gründung eines Un-          Kotz änderte sich auch die Verwaltung der Gesell-
           terstützungsfonds für Fortbildung und wissenschaftliche     schaft. 1988 wurde das Sekretariat von der Orthopä-
           Unterstützung. In dieser Zeit beschäftigte sich der Vor-    dischen Universitätsklinik im 9. Hof an die Wiener
           stand auch mit vielen Themen wie z.B. Prothesenpass         Medizinische Akademie verlegt, da die langjährige
           (Prof. Dr. Rainer Kotz), Sonographie der Säuglingshüfte     und mit der Orthopädie engstens verbundene Sekretä-
           (Prof. Dr. Reinhard Graf), Additivfach für Rheumato-        rin Frau Edith Spaun in Pension ging. Derzeit liegt das
           logie (Prof. Dr. Wolfgang Schwägerl), Additivfach für       Sekretariat in den bewährten Händen von Frau Silvia
           Sportorthopädie (Prof. Dr. Alfred Engel), Mutter-Kind-      Konstantinou.

Seite 36                                                                                                                         Seite 37
Entwicklung der Gesellschaft                                           Entwicklung der Gesellschaft

 Der Schritt zu   Mit der Einbindung der Medizinischen Akademie wurde         turänderungsvorschläge einzubringen. Themen wie
einer modernen    der Grundstein für moderne Verwaltung und Dokumen-          Versorgungsstrukturen, die stationäre Behandlung von
   Gesellschaft   tation gelegt, die Voraussetzung für den Einstieg ins       Kindern, das Verhältnis von Orthopädie und Unfallchir-
                  Internet-Zeitalter waren, 1998 verbunden mit dem Be-        urgie und ein zentrales Endoprothesenregister konnten
                  schluss, eine PR-Agentur zu beauftragen, die Interessen     transportiert werden.
                  der Gesellschaft zu kommunizieren. Die Wahl fiel auf
                  die Firma „tunc“ in Person von Dr. Erwin Lintner, der mit   Gerade das Thema Endoprothesenregister zeigt am deut-
                  persönlichem Engagement die jeweiligen Präsidenten          lichsten, wie eine Idee – durch Prof. Dr. Karl Zweymüller
                  begleitet und professionell die Gespräche mit Ministeri-    und Prof. Dr. Reinhard Windhager primär in der Gesell-
                  en, Ärztekammer, Landespolitikern, etc. betreut.            schaft entwickelt und anschließend vom ÖBIG aufge-
                                                                              nommen – nun kurz vor der österreichweiten Realisierung
                  Die Aufnahme des Bundesfachgruppen-Obmannes                 steht, was den Erfolg von Beharrlichkeit und Überzeu-
                  1995 und des Berufsverbandes 1999 in den Vorstand           gungsarbeit der Österreichischen Orthopädie belegt.
                  bewirkte in der Orthopädischen Gemeinschaft eine
                  Zentrierung aller wesentlichen Kräfte, um gemeinsam         Besonders hervorzuheben ist das soziale Projekt, ehema-
                  Zielsetzungen realisieren zu können. Entscheidend           ligen Zwangsarbeitern eine Hilfestellung in Form von
                  für die Gesellschaft war auch die Einbindung in die         einer endoprothetischen Versorgung arthrotisch verän-
                  Strukturen des ÖBIG unter der Leitung von Frau Dr.          derter Gelenke anzubieten.
                  Michaela Moritz. Primär war der Ansprechpartner
                  Prof. Dr. Peter Bösch. Durch die Einbindung der Ös-         Erwähnt werden müssen dabei Prof. Dr. Martin Salzer,
                  terreichischen Ärztekammer, stellvertretend durch den       Prof. Dr. Reinhard Windhager, Prof. Dr. Nikolaus Böhler
                  Fachgruppenobmann Orthopädie (Dr. Erwin Plattner,           und die Industrie.
                  Dr. Rudolf Sigmund), erfolgte eine Erweiterung des
                  Kreises der Orthopäden im ÖBIG. Es eröffnete sich           Die ersten Operationen erfolgte am 12. November
                  für die Gesellschaft die Möglichkeit, Ideen und Struk-      2002 in Graz und Linz.

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Entwicklung der Gesellschaft                                         Entwicklung der Gesellschaft

                      An diesem Projekt beteiligten sich insgesamt zwölf        (19. bis 21.6.2003) zum Thema „Molekularbiologie und
                      orthopädische Abteilungen, wo 47 Patienten mit Hüft-      Gentherapie“, die in Entwicklung sind und sicherlich die
                                                     prothesen versorgt         operative Tätigkeit nachhaltig beeinflussen werden.
                                                     wurden.
                                                                                In standespolitischer Hinsicht bedarf es durch den As-
                                                                                soziierungsvertrag von 2007 mit der Österreichischen
                                                                                Ärztekammer einer Neuorientierung innerhalb unserer
                                                                                Gesellschaft, was die Ausbildung und auch die Ver-
                                                                                antwortlichkeit innerhalb der Ärztekammer anbelangt.
                                                                                Klar wurde durch den Beitritt, dass Ausbildung und die
                                                                                Kontrolle der Fortbildung in die Verantwortlichkeit der
Projekt: Orthopäden                                                             Fachgesellschaften und nicht in die Kompetenz von neu
         versöhnen    Auch der Einsatz von Prof. Dr. Rainer Kotz zum Beitritt   gegründeten fächerübergreifenden Gesellschaften gelegt
                      Österreichs zur Bone and Joint Dekade der UNO für den     wurden.
                      Zeitraum 2000 bis 2010 war erfolgreich. Am 3. Juli 2001
                      erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz der offizielle   Unsere Gemeinschaft kann auf eine Reihe äußerst aktiver
                      Beginn dieser Dekade. Sie wird sicherlich Einfluss auf    Präsidenten (Seite 61ff) und Vorstandsmitglieder zurück-
                      wissenschaftliche Entwicklungen und Therapiestrategien    blicken und darauf stolz sein. Die Fülle an zukünftigen
                      haben.                                                    Anforderungen an unsere Gesellschaft bedarf weiterhin
                                                                                einer hohen Bereitschaft aller Mitglieder, sich für Aufga-
                      Die Gesellschaft hatte auch keine Scheu, schon früh-      ben der Orthopädie unter den Gesichtspunkten der Förde-
                      zeitig neue Themen anzusprechen wie z.B. am Chirur-       rung der Wissenschaft, der hohen Qualität in der Ausbil-
                      genkongress in Baden (11. bis 13.6.1997) zum Thema:       dung, der fundierten Fortbildung und der Erfüllung eines
                      „Minimalinvasive Eingriffe am Stütz- und Bewegungs-       Versorgungsauftrages in der medizinischen Betreuung
                      apparat“ und am Orthopädenkongress in Graz 2003           vom Kleinkind bis zum älteren Menschen einzusetzen.

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Entwicklung der Gesellschaft                                         Entwicklung der Gesellschaft

                    Themen, die die Gesellschaft am längsten                   Mit der zunehmenden Spezialisierung und inhaltlichen
                    beschäftigten:                                             Trennung entwickelten sich auch Interessenskonflikte,
                                                                               vergessend, dass der Orthopäde Prof. Dr. Arnold Wittek
    Auseinander-    Nach 1945 begannen Orthopäden und Traumatologen            1914 den Bau des ersten Unfallkrankenhauses in Öster-
  setzung mit der   sich wieder neu zu strukturieren und in Gesellschaften     reich in Graz durchgesetzt und dessen Leitung von 1919
  Unfallchirurgie   zu organisieren. Es war eine bunte Gemeinschaft an Per-    bis 1940 innegehabt hatte.
                    sönlichkeiten, die sich der Orthopädie zuwandte. Neben
                    den Schülern der Schule Prof. Dr. Adolf Lorenz gab es      Mit der Präsidentschaft von Prof. Dr. Karl Chiari und der
                    Mitglieder, die von Prof. Dr. Lorenz Böhler in Wien oder   Errichtung des Orthopädischen Universitätsklinik 1962
                    von Prof. Dr. Arnold Wittek in Graz primär ausgebildet     kühlte sich die Beziehung deutlich ab.
                    worden waren. Die Gruppe war klein und man kannte
                    sich untereinander. Bis zum Jahre 1960 gab es gemein-      Der erste dokumentierte standespolitische Konflikt fand
                    same Kongresse und Wissenschaftliche Sitzungen in der      sich in den vorhandenen Sitzungsprotokollen 1976. Es
                    Gesellschaft der Ärzte.                                    war auch das Todesjahr zweier einstmals wichtiger Re-
                                                                               präsentanten von Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof.
                                                                               Dr. Albert Lorenz in Wien und Prof. Dr. Walter Ehalt in
                                                                               Graz.

                                                                               Präsident Schönbauer berichtete in diesem Jahr über eine
                                                                               Eintragung im Sanitätshandbuch, wo das Lorenz Böhler-
                                                                               Krankenhaus als Krankenhaus für Unfallchirurgie und
                                                                               Orthopädie geführt wurde. Nach seiner Rücksprache mit
                                                                               der Schriftleitung wurde in der nächsten Ausgabe Ortho-
                                                                               pädie gestrichen.
Lorenz und Böhler

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Entwicklung der Gesellschaft                                       Entwicklung der Gesellschaft

           Nicht sehr hilfreich bei den folgenden Auseinander-        Gespräche, gemeinsame Zielsetzungen bis hin zur
           setzungen war der Erwerb eines Doppelfacharztes für        schriftlichen Festlegung und abschließende Ablehnung
           Orthopädie und Unfallchirurgie. Erst durch die Abschaf-    durch den Vorstand der Unfallchirurgischen Gesell-
           fung des Doppelfacharztes und die Neustrukturierung        schaft. Das betraf auch Themen wie die Reduzierung der
           der Ausbildungsordnung wurden die Konturen beider          Ausbildungsstellen im Jahr 1998, Kongressbeteiligung
           Fächer deutlicher. In den folgenden Jahren war man         1999, gemeinsame Kommuniqués mit Argumenten der
           vor allem mit der Errichtung von neuen Abteilungen         Beibehaltung der Fächertrennung 2000 oder Doppelde-
           beschäftigt. Dies betraf die Unfallchirurgie im größeren   partements 2004.
           Ausmaß als die Orthopädie. Mehr Abteilungen bedeute-
           ten auch mehr Ausbildungsstellen und größere operative     Diese Situation wurde vor dem Hintergrund der Fächer-
           Kapazität.                                                 zusammenlegung von Orthopädie und Unfallchirurgie in
                                                                      Deutschland nicht leichter.
           Eine Zunahme von geplanten Eingriffen war die Folge,
           vergessend den primären Versorgungsauftrag zur Versor-     In Folge wurde großer Druck auf die Orthopädie aus-
           gung verunfallter Personen.                                geübt – sowohl von Seiten der Österreichischen Ärz-
                                                                      tekammer, aber auch von politischer Seite, wobei die
           1992 kam es zwischen den beiden Fächern auf Vor-           Leistungen des Faches Orthopädie im konservativen und
           standsebene zu intensiven Gesprächen in Hinblick auf       operativen Bereich zu Gunsten von Auslastungsproble-
           eine Überarbeitung des OP-Gruppenkataloges. Dies           men einzelner Krankenanstalten und operativer Über-
           stellte an sich einen guten Ansatz dar, der jedoch vom     kapazitäten nicht richtig wahrgenommen wurden. Teure
           Vorstand der Unfallchirurgischen Gesellschaft abgelehnt    Vorhalteleistungen im Akutbereich spielten dabei keine
           wurde. Leider wurde aus der Gesprächsbereitschaft bei-     Rolle. Mit Fortdauer der auch negativen Folgen der
           der von den Gesellschaften nominierten Personengrup-       Zusammenlegung in Deutschland mit Schließungen von
           pen ein rituelles Verhalten in der Abfolge: Einladung      Krankenanstalten, Reduzierung der Löhne, Einschrän-
           von Seiten der Unfallchirurgie, offene und konstruktive    kungen des Leistungsspektrums auf Kernbereiche mit

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Entwicklung der Gesellschaft                                           Entwicklung der Gesellschaft

                  Mindestzahlen an Operationen (z.B. Endoprothetik)            Die Notwendigkeit der Änderung der Ärzte-Ausbil-          Ausbildung und
                  wurde die Idee für die Unfallchirurgischen Kollegen          dungsordnung vom 22. Oktober 1975 bedeutete eine          Fortbildung
                  nicht attraktiver.                                           intensive und bis zum heutigen Tag anhaltende Beschäf-
                                                                               tigung mit dem Thema Ausbildung.
                  Vielmehr kam es 2006 zu einer gemeinsamen Absichts-
                  erklärung der Präsidenten beider Gesellschaften (Prof.       1978 wurden neue Themen wie freiwillige Facharztprü-
                  Dr. Harald Hertz, Prof. Dr. Peter Ritschl) bei Bundes-       fung, Fort- und Ausbildungsnachweis und Operations-
                  ministerin Maria Rauch-Kallat für die Beibehaltung           kalender diskutiert. Wie ernüchternd musste daher eine
                  beider Fachrichtungen. Damit fiel eine für die qualitative   Umfrage unter den Auszubildenden gewesen sein, in
                  Versorgung der österreichischen Bevölkerung sicher           der Mängel in der Ausbildung und fehlende Motivation
                  positive Entscheidung.                                       von Seiten der Ausbildungsverantwortlichen angegeben
                                                                               wurden.

                                                                               Eine weitere Umfrage zum Thema Facharztprüfung er-
                                                                               gab, dass man grundsätzlich nicht gegen eine Facharzt-
                                                                               prüfung – aber nicht zum jetzigen Zeitpunkt – sei. Um
                                                                               diese Situation zu thematisieren, beschloss die Gesell-
                                                                               schaft 1979 den Gedanken der Aus- und Fortbildung
                                                                               intensiv aufzugreifen und durch Seminare (1979: „Die
                                                                               orthopädietechnische Versorgung des Fußes“ durch Prof.
                                                                               Dr. Herbert Kristen; 1980: „Die rheumatische Hand“
      Frau BM                                                                  durch Prof. Dr. Wolfgang Schwägerl) und den Ankauf
  Rauch-Kallat                                                                 von Videogeräten und Fortbildungsfilmen entgegen-
mit Ritschl und                                                                zuwirken. Die 1980 gefällte Entscheidung, dass die in
          Hertz                                                                Ausbildung Stehenden ihren gewählten Vertreter selbst

    Seite 46                                                                                                                                Seite 47
Entwicklung der Gesellschaft                                           Entwicklung der Gesellschaft

           in den Vorstand entsenden können, sollte auch eine Be-      Dr. Fritz Meznik, Unfallkrankenhaus: Dr. Heinz
           wusstmachung der Mitgestaltungsmöglichkeiten in der         Schönbauer und Hofburg-Speising: Dr. Olaf Popp eine
           Ausbildung signalisieren.                                   Rotation statt, jedoch ohne Nachhaltigkeit.

           Ebenso wichtig und vielleicht für die Gesellschaft noch     Die erste strukturierte und verpflichtende Rotation wird
           prägender war die Erstellung eines Lernzielkataloges        2008 zwischen SMZ-Ost Donauspital, Baumgartnerhöhe
           und die Änderung der Ausbildungszeiten für das Fach         und Gersthof stattfinden.
           Orthopädie im Jahre 1986. Die Erkenntnis, dass nicht
           der gesamte Stoff der Orthopädie in jeder Abteilung         1999 erfolgte der neuerliche Auftrag der Österrei-
           vermittelt werde kann, bewirkte die Einführung von          chischen Ärztekammer, die Ausbildungsordnung und das
           Arbeitskreisen und Ausbildungsseminaren. Der erste Ar-      Rasterzeugnis neu zu erstellen und alle Vorbereitungen
           beitskreis wurde von Prof. Kristen mit dem Titel: „Tech-    für eine verpflichtende Facharztprüfung zu treffen. Für
           nik in der Orthopädie“ geleitet (siehe Seite 80f) und be-   dieses vorbildliche Gesamtwerk, das viele Väter hat,
           steht noch heute. Die Ausbildungsseminare entwickelten      seien stellvertretend die Namen Dr. Erwin Plattner,
           sich zu einem integrierten Bestandteil der Facharzt-aus-    Dr. Christian Schiller, Dr. Fritz Heckl, Prof. Dr. Alfred
           bildung und sind auch Ausdruck für eine gemeinsames         Engel, vor allem aber Dr. Rudolf Sigmund, Prof. Dr.
           Bestreben aller Orthopädischen Einrichtungen für eine       Christian Tschauner, Dr. Erwin Lintner und Prof. Dr.
           fundierte Wissensvermittlung. Die Inhalte der Seminare      Bernd Stöckel genannt.
           basierten auf dem Rasterzeugnis, dessen erste tiefgrei-
           fende Formulierung von Prof. Dr. Rainer Kotz und Prim.      Die Abhaltung der ersten Facharztprüfung am 28.No-
           Dr. Franz Landsiedl erstellt wurde.                         vember 2002 im Donauspital war ein Meilenstein der
                                                                       Gesellschaft und der Einstieg in eine neue Struktur der
           In diesem Zusammenhang wurde ein altes Thema – die          Ausbildung und auch der Ausbildungsverantwortung.
           Rotation – 1978 neu aktualisiert und diskutiert. Bereits
           zu Beginn der 60er Jahre fand zwischen Universität:

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Entwicklung der Gesellschaft                                           Entwicklung der Gesellschaft

Mitglieder-   Als am 11. Oktober 1948 die bereits 1937 gegründeten         Ab 1952 beginnt die Gesellschaft regelmäßige Tagungen   Tagungen der
entwicklung   „Vereinigung der Orthopäden“ – die allerdings in den         zu veranstalten:                                        Vereinigung der
              Kriegsjahren 1939 wieder gelöscht wurde – wieder-                                                                    Orthopäden
              erstand, zählte sie 21 Mitglieder. Es folgte eine konti-     23. bis 24.5.1952 – Sonderkrankenanstalt Stolzalpe      1952
                                                          nuierliche       Tagung der Vereinigung der Orthopäden Österreichs
                                                          Entwicklung      Thema: Knochen- und Gelenkstuberkulose
                                                          und 1964         Tagungspräsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher
                                                          konnte die
                                                          Gesellschaft     Toblbach                                                1953
                                                          erstmals         Gemeinsam mit Gesellschaft für Unfall-Chirurgie und
                                                          mehr als 100     Gesellschaft für Phyikalische Therapie
                                                          Mitglieder       Tagungspräsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher
                                                          ausweisen.
                                                          Mit Beginn       1.4.1954 – Orthopädische Station I. Chirurgische        1954
                                                          der 80er Jahre   Abteilung 9. Hof AKH
              wuchs die Anzahl der Mitglieder rascher und 1991 hatte       Festsitzung zum 100. Geburtstag Adolf Lorenz
              die Gesellschaft erstmals mehr als 500 Mitglieder zu         Tagungspräsident: Prof. Dr. Oskar Stracker
              verzeichnen.
                                                                           27. bis 28.5.1954 – Linz
              60 Jahre nach der Gründung liegt die Anzahl der Mit-         Gemeinsam mit Gesellschaft für Unfall-Chirurgie und
              glieder knapp unter 1.000.                                   Gesellschaft für Phyikalische Therapie
                                                                           Themen: Arthrosen, freie Vorträge
                                                                           Tagungspräsident: Prof. Dr. Oskar Stracker

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Entwicklung der Gesellschaft                                           Entwicklung der Gesellschaft

       1955   10 bis 11.6.1955 – Klagenfurt                                26. bis 28.5.1960 – Wien                            1960
              Gemeinsam mit Gesellschaft für Unfall- Chirurgie und         Gemeinsam mit Gesellschaft für Unfall-Chirurgie
              Gesellschaft für Phyikalische Therapie                       Thema: „Fuß“
              Themen: Poliomyelitis, Die Behandlung, Nachbehand-           Tagungspräsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher
              lung und Begutachtung der Wirbelbrüche ohne Lähmung
              Tagungspräsident: Prim. Dr. Wolfgang Schosserer              1. bis 3.6 1961 – 1. Tagung in Salzburg             1961
                                                                           Thema „Das Hüftgelenk beim Kind und Jugendlichen“
       1957   6 bis 7.6 1957 – Semmering                                   Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari
              II.Europäischees Symposium über die Behandlung der
              Skelett-Tuberkulose                                          31.5.bis 2.6.1962 – 2. Tagung in Velden             1962
              Organisation: Prof. Dr. Philipp Erlacher (Ver. d. Orthop.)   Themen: „Das Hüftgelenk beim Erwachsenen und im
                                                                           Alter, sowie Rehabilitationsprobleme “
       1958   5. bis 7.6.1958 – Bad Gastein                                Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari
              Gemeinsam mit Gesellschaft für Unfall-Chirurgie und
              Gesellschaft für Phyikalische Therapie                       SICOT-Kongreß in Wien                               1963
              Themen: Osteochondritis und freie Themen                     Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher
                                                                           28.5. bis 30.5.1964 – 3. Tagung in Bad Gastein      1964
       1959   28. bis 30.5.1959 – Innsbruck                                Thema: „Arthrodesen“
              Gemeinsam mit Gesellschaft für Unfall-Chirurgie und          Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari
              Gesellschaft für Phyikalische Therapie
              Thema: „Kniegelenk“
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher

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Entwicklung der Gesellschaft                                       Entwicklung der Gesellschaft

       1965   17. bis 19.6.1965 – 4. Tagung in Graz (aus technischen   17. bis 20.9.69 – 8. Tagung in Wien                      1969
              Gründen abgesagt)                                        Gemeinsam mit der 56. Tagung der DGOT
              Thema: „Orthopädie im Kindesalter“                       Themen: „Cytostatische Therapie in ihrer Bedeutung für
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari                  die Orthopädie; die operative Behandlung der angebore-
                                                                       nen Hüftluxation im Kindesalter“
       1966   19.5. bis 21.5.1966 – 5. Tagung in Graz                  Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari
              Thema: „Klumpfuß“
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari                  7. bis 9.5.1970 – 9. Tagung in Krems                     1970
                                                                       Thema: „Skoliose“
       1967   4. bis 6.5.1967 – 6. Tagung in Feldkirch/Rankweil        Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari
              Thema: „Die Erkrankung und Leiden des lumbosacralen      Lokale Organisation: Dr. Alfred Tomandl
              Überganges“
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari                  10. bis 12.6.1971 – 10. Tagung in Innsbruck              1971
                                                                       Themen: „Die operative Behandlung der PCP, die
       1968   22. bis 25.5.1968 – 7. Tagung in Salzburg                angeborenen Missbildungen der unteren Extremität“
              Themen: „Diagnose und Therapie der malignen Kno-         Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari
              chengeschwülste; Erfahrungen mit der operativen
              Coxarthrose-Behandlung“                                  24. bis 27.5.1972 – 11. Tagung in Krems                  1972
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari                  Gemeinsam mit der 3. Tagung der Österreichischen
                                                                       Gesellschaft für Chirurgie
                                                                       Thema: „Interdisziplinäre Probleme“
                                                                       Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari

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Entwicklung der Gesellschaft                                   Entwicklung der Gesellschaft

              1973   21. bis 23.6.1973 – 12. Tagung in Baden              18.bis 20.6.1981 – 16. Tagung in Villach               1981
                     Thema: „Biomechanische Probleme in der praktischen   Thema „Die Wirbelsäule“
                     Orthopädie; orthopädische Probleme beim Turn- und    Tagungspräsident: Prof. Dr. Fritz Meznik
                     Sportunterricht“
                     Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Chiari              2. bis 4.6.1983 – 17. Tagung in Innsbruck              1983
                                                                          Themen: „Coxarthrose; Wirbelsäule – vorderer Zugang“
              1975   29. bis 31.5.1975 – 13. Tagung in Linz               Tagungspräsident: Prof. Dr. Rudolf Bauer
                     Themen: „Die Problematik der Endoprothesen; der
                     Kreuzschmerz“                                        6. bis 8.6.1985 – 18. Tagung in Wien                   1985
                     Tagungspräsident: Prof. Dr. Franz Endler             Themen: „Obere Extremitäten und Schulter“
    Tagungen der                                                          Tagungspräsident: Prof. Dr. Wolfgang Schwägerl
 Österreichischen
     Gesellschaft                                                         18. bis 20.6.1987 – 19. Tagung in Baden                1987
   für Orthopädie                                                         Themen: „ Sonographie; freie Themen“
und orthopädische                                                         Tagungspräsident: Dr. Werner Frank
        Chirurgie
                                                                          24.bis 27.5.1989 - 20. Tagung in Wien                  1989
              1977   14. bis 11.6.1977 – 14. Tagung in Wien               Themen: „Luxatio; Coxae congenita“
                     Thema: „Kniegelenk“                                  Tagungspräsident: Prof. Dr. Rainer Kotz
                     Tagungspräsident: Prof. Dr. Heinz Schönbauer
                                                                          30.5. bis 1.6.1991 – 21. Tagung in Linz                1991
              1979   14. bis 16.6.1979 – 15. Tagung in Graz               Themen: „Varusgonarthrose; Femoropatellargelenk“
                     Thema: „Fuß“                                         Tagungspräsident: Prof. Dr. Nikolaus Böhler
                     Tagungspräsident: Prof. Dr. Hermann Buchner

       Seite 56                                                                                                                     Seite 57
Entwicklung der Gesellschaft                                     Entwicklung der Gesellschaft

       1993   30.6. bis 4.7.1993 – 22. Tagung in München             19. bis 21.6.2003 – 27. Tagung in Graz              2003
              Gemeinsam mit der DGOT und Schweizer Orthopädie        Themen „Lebensqualität, Molekularbiologie,
              Thema: „Neue Trends in der Orthopädie“                 Navigation“
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Reinhard Graf              Tagungspräsident: Prof. Dr. Reinhard Windhager

       1995   21. bis 23.9.1995 – 23. Tagung in Eisenstadt           30.11. bis 3.12.2005 – 28. Tagung in Innsbruck      2005
              Thema „Hüftendoprothetik“                              Themen „Revisionen Wirbelsäule“
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Karl Knahr                 Tagungspräsident: Prof. Dr. Martin Krismer

       1997   17. bis 21.9.1997 – 24. Tagung in Wien                 14. bis 16.6.2007 – 29. Tagung in Wien              2007
              Gemeinsam mit der DGOT                                 Thema „Knie, Fuß, schmerzhaftes Knochenmarksödem,
              Themen: „Knochendefekt; Rheumatologie Fuß“             Weichteiltumore der Extremitäten“
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Peter Bösch                Tagungspräsident: Prof. Dr. Peter Ritschl
              DGOT-Präsident: Prof. Dr. Rainer Kotz

       1999   19. bis 23.5.1999 – 25. Tagung in Gmunden
              Thema „Kinderorthopädie; Endoprothetik im Jugend-
              und Erwachsenenalter“
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Franz Grill

       2001   29.11. bis 1.12.2001 – 26. Tagung in Salzburg
              Themen: „Revisionseingriffe am Hüft- und Kniegelenk,
              Perioperatives Management t“
              Tagungspräsident: Prof. Dr. Ulrich Dorn

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Entwicklung der Gesellschaft                               Entwicklung der Gesellschaft

                                                                                                              Präsidenten,
                                                                                                              Vizepräsidenten
                                                                                                              und Vorsitzende
                                                                                                              der
                                                                                                              Gesellschaft

                                                          Präsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher               1949-1953
                                                          Vizepräsident: Prof. Dr. Oskar Stracker
                                                          1. Vorsitzender: Doz. Dr. Albert Lorenz
                                                          2. Vorsitzender: Prim. Dr. Wolfgang Schosserer

                                                          Präsident: Prof. Dr. Oskar Stracker                 1954
                                                          Vizepräsident: Prof. Dr. Alfred Saxl
           Athmosphäre einer wissenschaftlichen Sitzung   1. Vorsitzender: Prof. Dr. Philipp Erlacher
                                                          2. Vorsitzender: Doz. Dr. Albert Lorenz

                                                                                                              1955
                                                          Präsident: Prim. Dr. Wolfgang Schosserer
                                                          Vizepräsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher
                                                          1. Vorsitzender: Doz. Dr. Albert Lorenz
                                                          2. Vorsitzender: Doz. Dr. Karl Chiari

                                                          Präsident: Prim. Dr. Alfons Königswieser            1956
                                                          Vizepräsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher
                                                          1. Vorsitzender: Prim. Dr. Wolfgang Schosserer
                                                          2. Vorsitzender: Doz. Dr. Albert Lorenz

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Entwicklung der Gesellschaft                                 Entwicklung der Gesellschaft

       1957   Präsident: Prim. Dr. Alfons Königswieser           Präsident: Doz. Dr. Karl Chiari                    1962
              Vizepräsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher          Vizepräsident: Doz. Dr. Walter Aberle-Horstenegg
              1. Vorsitzender: Prim. Dr. Wolfgang Schosserer     1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Platzgummer
              2. Vorsitzender: Doz. Dr. Albert Lorenz            2. Vorsitzender: Prim. Dr. Alfred Wachter

       1958   Präsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher              Präsident: Doz. Dr. Karl Chiari                    1963
              Vizepräsident: Doz. Dr. Karl Chiari                Vizepräsident: Doz. Dr. Walter Aberle-Horstenegg
              1. Vorsitzender: Prim. Dr. Wolfgang Schosserer     1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Platzgummer
              2. Vorsitzender: Doz. Dr. Albert Lorenz            2. Vorsitzender: Prim. Dr. Alfred Wachter

       1959   Präsident: Prof. Dr. Philipp Erlacher              Präsident: Doz. Dr. Karl Chiari                    1964
              Vizepräsident: Doz. Dr. Karl Chiari                Vizepräsident: Doz. Dr. Walter Aberle-Horstenegg
              1. Vorsitzender: Prim. Dr. Wolfgang Schosserer     1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Platzgummer
              2. Vorsitzender: Doz. Dr. Albert Lorenz            2. Vorsitzender: Prim. Dr. Alfred Wachter

       1960   Präsident: Doz. Dr. Karl Chiari                    Präsident: Doz. Dr. Karl Chiari                    1965
              Vizepräsident: Doz. Dr. Walter Aberle-Horstenegg   Vizepräsident: Prim. Dr. Wilfried Krummel
              1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Platzgummer        1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Platzgummer
              2. Vorsitzender: Prim. Dr. Alfred Wachter          2. Vorsitzender: Prim. Dr. Alfred Wachter

       1961   Präsident: Doz. Dr. Karl Chiari                    Präsident: Doz. Dr. Karl Chiari                    1966
              Vizepräsident: Doz. Dr. Walter Aberle-Horstenegg   Vizepräsident: Prim. Dr. Wilfried Krummel
              1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Platzgummer        1. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Platzgummer
              2. Vorsitzender: Prof. Dr. Hans Platzgummer        2. Vorsitzender: Prim. Dr. Alfred Wachter

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