Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe

Die Seite wird erstellt Julia-Hortensia Nowak
 
WEITER LESEN
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
Otto-Hahn-Gymnasium
Umbau und Sanierung NWT-Bereich
                         DOKUMENTATION
                  MEHRFACHBEAUFTRAGUNG

                                         Stadt Karlsruhe
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
INHALT

VORWORT                                             05

AUSLOBUNG                                           07

             Auslobungstext                         08

             Raumprogramm                           10

             Jurymitglieder                         11

             Teilnehmer der Mehrfachbeauftragung    12

BEITRÄGE                                            13

             Michael Weindel + Junior Architekten   14

             Feigenbutz-Architekten                 16

             Rossmann + Partner                     18

             Scholl-Architekten                     20

AUSzUG AUS dEm pROTOKOLL dER jURy                   23
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
O T T O - H A H N -
               G Y M N A S I U M
               UMBAU+SANIERUNG

                                     VORWORT

                                     Als im März 1974 der naturwissenschaftli-         Wir wollen uns deshalb ganz herzlich bei un-
                                     che Neubau am Otto-Hahn-Gymnasium ein-            serem Schulträger, der Stadt Karlsruhe, und
                                     geweiht werden konnte, war die Freude bei         insbesondere beim Amt für Hochbau- und Ge-
                                     Schülern und Lehrern sehr groß, entsprach er      bäudewirtschaft und seiner Amtsleiterin Frau
                                     doch damals den modernsten Gesichspunkten.        Sick bedanken.
                                                                                       Wir fühlten uns in die Planungen und Entschei-
                                     Vor allem der innen liegende Vorbereitungs-       dungen immer gut eingebunden.
                                     und Sammlungsraum, von dem aus man direkt
                                     in alle Fachräume gelangen kann, erwies sich
                                     zunächst als großer Vorteil für die Lehrer.
                                     Im Lauf der Jahre stellten sich dann allerdings
                                     auch einige Schwachpunkte des Flachbaus he-
                                     raus: z.B. muss überwiegend bei Kunstlicht un-
                                     terrichtet werden, z.B. übertönt bei stärkerem
                                     Regen das Trommeln der Regentropfen auf
                                     den Lichtkuppeln alle Stimmen.
                                     Am negativsten jedoch macht sich seit einigen
                                     Jahren die unzureichende Lüftung bemerkbar,
                                     die in den Sommermonaten häufig zu unzu-
                                     mutbaren Temperaturanstiegen in den Fach-
                                     räumen führt.
                                     Darüber hinaus hat sich in den letzten fünf-
                                     zehn Jahren die Situation des naturwissen-
                                     schaftlichen Unterrichts gravierend verändert.
                                     Vor allem durch die Einführung der Fächer
                                     Naturphänomene und NwT hat der Bedarf an
                                     Praktikumsräumen erheblich zugenommen, er
                                     kann z. Zt. durch die vier vorhandenen Prak-
                                     tikumsräume nicht mehr gedeckt werden. Die
                                     vier außerdem vorhandenen Hörsäle können
                                     sowohl von der Größe als auch vom Zuschnitt
                                     her nicht in Praktikumsräume umgewandelt
                                     werden.

                                     Nicht nur das Kollegium, sondern auch die
                                     Schüler- und Elternschaft freuen sich, dass
                                     durch den geplanten Umbau des naturwissen-
                                     schaftlichen Traktes die genannten Probleme
                                     beseitigt und optimale Bedingungen für den
                                     naturwissenschaftlichen Unterricht geschaffen
    Luftbild                         werden.                                           Hanns jürgen morath, Schulleiter

4                                                                                                                                       5
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
O T T O - H A H N -
    G Y M N A S I U M
    UMBAU+SANIERUNG       A U S L O B U N G

6                                             7
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
O T T O - H A H N -
       G Y M N A S I U M
       UMBAU+SANIERUNG                                                                                                           A U S L O B U N G

    Auszug aus dem AUSLOBUNGSTExT

    Anlass und zweck                                   Allgemein
    Das Otto-Hahn-Gymnasium im Stadtteil Wald-         Das Schulgebäude (Bauzeit 1972 - 1975) glie-     Im Sinne der Nachhaltigkeit wird besonderer
    stadt ist eine fünfzügige Schule mit derzeit ca.   dert sich im Wesentlichen in zwei Bereiche       Wert auf niedrige Folge- und Betriebskosten
    1200 Schülerinnen und Schülern.                    - einen mehrgeschossigen Gebäudeteil mit         über den gesamten Lebenszyklus des Gebäu-
    Die Schule wurde im Jahr 1975 in baujahres-        Klassenzimmern und Verwaltungsflächen und        des gelegt (Bauunterhaltung, Reinigungs- und
    typischer massiver Konstruktionsweise (Stahl-      einen eingeschossigen Flachbau (teilunter-       Pflegeaufwand, Wartungs- und Betriebskos-
    betonskelett, Flachdächer, Fensterbänder)          kellert) mit Aula und naturwissenschaftlichen    ten, Gebäudetechnik, Energieverbrauch).
    fertig gestellt. Die seit langem bestehenden       Fachräumen (NWT-Bereich).                        Besonderer Wert wird auf die Einhaltung des
    raumklimatischen Probleme in den naturwis-         Hierfür wird ein neues Raumprogramm zu           sommerlichen Wärmeschutzes gelegt.
    senschaftlichen Fachräumen des Flachbaus, die      Grunde gelegt, das anstelle der getrennten       Der natürliche Luftaustausch sollte außerhalb
    vor allem durch den hohen sommerlichen Wär-        Praktikumsräume und Hörsäle auf Unterrichts-     der Heizperiode auch bei Ausführung einer
    meeintrag über die zahlreichen Oberlichter         vermittlung in einheitlichen Multifunktions-/    mechanischen Lüftung möglich sein. Für den
    und innen liegende Räume verursacht werden,        Universalräumen ausgerichtet ist.                Winterfall ist der hygienische Luftwechsel zug-
    müssen durch eine Neukonzeption der Sonder-        Die Umsetzung des Raumprogramms muss in-         frei sicherzustellen.
    klassen gelöst werden.                             nerhalb der vorhandenen Gebäudehülle des         Bei Einsatz einer kontrollierten mechanischen
    Für das Projekt ist eine haushaltsreife Planung    Flachbaus erfolgen. Größere Tragwerkseingrif-    Lüftung ist Wert auf eine effektive Einzel-
    (Entwurf mit Kostenberechnung) für den Dop-        fe sind möglichst zu vermeiden.                  raumregelung zu legen.
    pelhaushalt 2013/ 2014 vorgesehen.                 Das pädagogische Konzept der Schule sieht
                                                       eine Neukonzeption der Sonderklassen mit
    Auftraggeber                                       acht gleichwertigen Multifunktions-/Univer-
    Stadt Karlsruhe, vertreten durch das Amt für       salräumen à 75 m² vor. Die Medienversorgung
    Hochbau und Gebäudewirtschaft                      erfolgt vorzugsweise von oben.
                                                       Unterrichtsräume und Vorbereitungs-/Samm-
    Vorprüfung                                         lungsräume sollen nach Möglichkeit natürlich
    Die Vorprüfung erfolgt durch Vertreter der         belichtet und belüftet werden können.
    städtischen Ämter.                                 An den NWT-Bereich schließen die großzügi-
                                                       gen und leistungsfähigen Veranstaltungs- und
    Beurteilungskriterien                              Bühnenräume der Schule an. Der Standort der
    - Qualität und Eignung des Entwurfes unter         Bühne ist aufgrund der baukonstruktiven Ge-
      funktionalen Gesichtspunkten                     gebenheiten nicht veränderbar.
    - Erfüllung des Raumprogramms                      Im Zuge der Neustrukturierung der naturwis-
    - Qualität und Eignung des Entwurfes unter         senschaftlichen Räume müssen auch die an-
      gestalterischen und architektonischen Ge-        grenzenden Fassaden und Flachdächer der
    sichtspunkten                                      Aula erneuert werden. Flachdächer sind zu be-
    - Einbindung des Sanierungs-/Umbaubereichs         grünen.
      in den baulichen Gesamtkontext                   Es wird Wert auf eine alltagstaugliche und
    - Wirtschaftlichkeit (anhand der Wirtschaft-       funktionale Gestaltung gelegt. Unter anderem
      lichkeitskenndaten) und Nachhaltigkeit           sind die Schulbaurichtlinien und die geltenden
    - Energiekonzept                                   Regeln und Normen des „Barrierefreien Bau-
                                                       ens“ zu beachten.

8                                                                                                                                                         9
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
O T T O - H A H N -
               G Y M N A S I U M
               UMBAU+SANIERUNG                                                                            A U S L O B U N G

             RAUmpROGRAmm                                      jURymITGLIEdER

     Umbau   1.1 8 NWT-Räume à 75 m²              ∑   600 m²   extern

             1.2 1 Chemie-Praktikumsraum               75 m²   prof. Christopf Kuhn
                                                               KIT, Institut Entwerfen und Bautechnik
             1.3 1 Chemie-Vorbereitung/Sammlung        84 m²
                                                               Herr Thilo Kupsch
             1.4 1 Physik-Vorbereitung/Sammlung        84 m²   Dipl.-Ing., freier Architekt

             1.5 1 Biologie-Vorbereitung/Sammlung 120 m²
                                                               intern
             1.6 1 Geographieraum                      60 m²
                                                               Frau Anne Sick
             1.7 1 Kartenraum                          15 m²   Leiterin Amt für Hochbau
                                                               und Gebäudewirtschaft (HGW)
             2.1 Toilettenanlagen Schüler
                 (9 Sitze, 14 Urinale)                         Herr joachim Frisch
                                                               Leiter Schul- und Sportamt
             2.2 Toilettenanlagen Schülerinnen
                 (10 Sitze)                                    Frau petra Kracht
                                                               HGW Abteilungsleiterin Projektmanagement
             2.3 Putzraum

             2.4 Bühnennebenraum            mind. 125 m²       beratend

             2.5 Abstell- und Lagerräume                       Frau Ulrike Schlenker
                                                               Leiterin Stabstelle Projektcontrolling

                                                               Herr jürgen morath
                                                               Schulleitung Otto-Hahn-Gymnasium

                                                               Herr dieter jürges
                                                               Fachbereichsleiter HGW für Heizungs-,
                                                               Lüftungs- und Klimatechnik

10                                                                                                                            11
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
O T T O - H A H N -
       G Y M N A S I U M
       UMBAU+SANIERUNG                                                                                                                         B E I T R Ä G E

     TEILNEHmER dER mEHRFACHBEAUFTRAGUNG

     01                                     03
     michael Weindel & junior Architekten   rossmann+partner Architekten
     Im Ermlisgrund 16                      Nürnberger Str. 5
     76337 Waldbronn/Karlsruhe              76199 Karlsruhe
                                                                                                      AULA                                                            AULA

     T +49 7243 56 75 0                     T +49 721 98 88 0                                      BÜHNENRÄUME                                                BÜHNENRÄUME

     weindel@weindel.com                    karlsruhe@rossmannundpartner.de
                                                                                                                                                   V/S

                                                                                                      VORBEREITUNG

                                                                                                                                                                        VORBEREITUNG/SAMMLUNG
                                                                                                      SAMMLUNG
     www.weindel.com                        www.rossmannundpartner.de

                                                                                                                                                    KLASSENRÄUME

                                                                                                                                                                                                KLASSENRÄUME
                                                                                    KLASSENRÄUME

                                                                                                                           KLASSENRÄUME
                                                                                                      TERRASSE

                                                                                                       VORBEREITUNG
                                                                                                       SAMMLUNG
                                                                              01                                                          03
     02                                     04
     Feigenbutz Architekten                 scholl architekten gmbh
     Bunsenstraße 14                        Stöckachstraße 16
                                                                                                                                                                      AULA

     76135 Karlsruhe                        70190 Stuttgart
                                                                                                      AULA

                                                                                                   BÜHNENRÄUME                                                     BÜHNENRÄUME

     T +49 721 82 83 80                     T +49 711 28 20 25                      KLASSEN-                          KLASSEN-
                                                                                    RAUM                              RAUM

     info@feigenbutz-architekten.de         info@scholl-architekten.de

                                                                                                                                                   KLASSENRÄUME

                                                                                                                                                                                                           KLASSENRÄUME
                                                                                   V/S                               V/S

                                                                                                                                                                      VORBEREITUNG
                                                                                                                                                                      SAMMLUNG
     www.feigenbutz-architekten.de          www.scholl-architekten.de               KLASSEN-
                                                                                    RAUM
                                                                                                                      KLASSEN-
                                                                                                                      RAUM

                                                                                   V/S                               V/S
                                                                                   KLASSEN-                           KLASSEN-
                                                                                   RAUM                               RAUM

                                                                              02                                                          04

12                                                                                                                                                                                                                        13
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
O T T O - H A H N -
               G Y M N A S I U M
               UMBAU+SANIERUNG

                01
             michael Weindel & junior Architekten
             1. preis

             Die ideale Raumzuordnung wird durch die Er-    terrichtsbereiche ablesbar und integrieren den
             weiterung des NWT-Bereichs um eine Achse       großen eingeschossigen „Fuß“ des Aula- und
             erreicht.                                      NWT-Traktes in das Gesamtensemble.
             Das neue Erschließungssystem macht die na-     Die photovoltaiken Isoliergläser der Aula-
             türliche Belichtung und Belüftung des gesam-   Oberlichter und aller Fassaden-Brüstungen
             ten Unterrichtsbereichs möglich. Zusätzlich    reduzieren der Sonneneinstrahlung und schaf-
             werden die beiden Gänge durch einen zentra-    fen gleichzeitig eine interessante Belichtung.
                                                                                                                 detailschnitt und Ansicht
             len Innenhof für einen attraktiven Kommuni-    Die drei neuen Raumspangen begünstigen
             kationsbereich aufgewertet.                    eine hohe Flexibilität der Raumgrößenverän-
             Die gesamte neue Fassade wird außen vor der    derung.
             Rohbaukonstruktion angeordnet. Gliederung
             und Farbgebung machen die Inhalte und Un-
Raumschema                                                                      Auszug aus den ERLÄUTERUNGEN

                                                                                          A

                                                                                                                              Ansicht OST

                                                                                                                               Schnitt A-A

                                                                                          A
                                                                                                                              Ansicht SÜd
                                        Lageplan                                         Grundriss Erdgeschoss

14                                                                                                                                 15
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
O T T O - H A H N -
               G Y M N A S I U M
               UMBAU+SANIERUNG

                02
             Feigenbutz Architekten
             2. platz                                                               pespektive SOpHIENSTRASSE

             Zwei Spangen von Unterrichtsräumen mit zwi-     Physik und Chemie verteilen sich auf insgesamt
             schenliegenden Sammlungs- und Vorberei-         vier Sammlungs- und Vorbereitungsräume, die
             tungsräumen werden an Ost- und Westseite        zwischen den Unterrichtsräumen angeordnet
             angeordnet und bilden den eigentlichen NWT-     sind. Die Grenzen der Themenbereiche sind
             Bereich.                                        teilweise fließend, was Vergrößerungen oder
             Die vortretenden Sammlungs- und Vorberei-       Verkleinerungen der Sammlungen ohne Platz-
             tungsräume zonieren den Erschließungsbe-        verluste ermöglicht.
                                                                                                                     detailansicht und Innenraumperspektive
             reich und werden zentrales Entwurfsthema.       Die Reduzierung der Lichtkuppeln ermöglicht
             Über die neue Fassadengestaltung beginnt der    die Dachflächen für die Aufstellung von Foto-
             naturwissenschaftliche Bereich der Schule nun   voltaikanlagen zu vermieten.
             mit seinen angrenzenden Außenbereichen zu
Raumschema   kommunizieren. Die Themenbereiche Biologie,                         Auszug aus den ERLÄUTERUNGEN

                                                                                        A

                                                                                                                                               Ansicht OST

                                                                                                                                                Schnitt A-A

                                                                                         A
                                     Lageplan                                                Grundriss Erdgeschoss                             Ansicht SÜd

 16                                                                                                                                                 17
Otto-Hahn-Gymnasium Umbau und Sanierung NWT-Bereich - Stadt Karlsruhe
O T T O - H A H N -
               G Y M N A S I U M
               UMBAU+SANIERUNG

                03
             rossmann+partner Architekten
             3. platz

             Die Neukonzeption des NWT-Bereiches sieht        An den Fassaden sind die Fachklassen ange-
             eine fassadenseitige Anordnung aller Fachklas-   ordnet. Der große Vorbereitungs- und Samm-
             sen vor. Dadurch erhält das Otto-Hahn-Gymna-     lungsraum und der WC-Bereich befinden sich
             sium tagesbelichtete Unterrichtsräume die sich   in der Mittelzone. Die Verbindung von der
             über die Fenster natürlich belüften lassen.      Aula in den NWT-Bereich erfolgt über eine
             Um die Flexibilität der Unterrichtsräume zu      großzügige Glastüranlage.
             erhöhen erfolgt die Medienversorgung von         Der große Sammlungsraum wird hauptsächlich
             oben über ein System, welches im Bedarfsfall     mit Tageslicht von oben belichtet. Am Ende des
             abgesenkt werden kann. Damit sind die Vor-       Sammlungsbereichs befindet sich die gemein-
             aussetzungen für eine multifunktionale Nut-      same Vorbereitungszone. Hier erhält man über
             zung gegeben.                                    ein Schaufenster Ausblick in den Grünzug.
             Der NWT-Bereich ist dreizonig organisiert.                                                              detailschnitt und Ansicht
Raumschema                                                                        Auszug aus den ERLÄUTERUNGEN

                                                                                         A

                                                                                                                                 Ansicht WEST

                                                                                                                                   Schnitt A-A

                                                                                         A

                                                                                                                                  Ansicht SÜd
                                              Lageplan                                       Grundriss Erdgeschoss

 18                                                                                                                                    19
O T T O - H A H N -
               G Y M N A S I U M
               UMBAU+SANIERUNG

                04
             scholl architekten
             4. platz

             Im Bestandsbau werden alle NWT-Räume über       bereich verbindet. Ein hohes Maß an Funktio-
             zwei entlang der West- und Ostfassade verlau-   nalität implizierend steht der architektonische
             fende Gänge erschlossen.                        Raum mit hochwertigen und authentischen
             Dazwischen ergeben sich daraus für die Fächer   Oberflächen und einer dezidierten Lichtfüh-
             Biologie, Chemie und Physik fließend ineinan-   rung im Vordergrund.
             der übergehende Räume für Vorbereitung und      Die Grundstruktur des Gebäudes gliedert klar
             Sammlung, Lehre und Übung, entlang dem          und sinnfällig die Masse des Gebäudes und
             östlichen Erschließungsgang die Hörsäle.        schafft durch ihre Übersichtlichkeit und Prä-
             Zwischen den Fach- und NWT-Räumen er-           gnanz ihrer einzelnen Bestandteile einfache
             hebt sich wie das Mittelschiff einer Basilika   Orientierung. Die Gestaltung der Fassade kon-
             eine gr0ßzügige und lichtdurchströmte Halle,    zentriert sich auf die Materialien Glas, Metall
             welche NWT-Räume mit Bühnen und Sanitär-        und Faserzement.                                     detailschnitt und Ansicht
Raumschema                                                                       Auszug aus den ERLÄUTERUNGEN

                                                                                          A                                   Ansicht WEST

                                                                                                                                Schnitt A-A

                                                                                          A
                                                                                                                               Ansicht SÜd
                                             Lageplan                                     Grundriss Erdgeschoss

 20                                                                                                                                 21
O T T O - H A H N -
     G Y M N A S I U M
     UMBAU+SANIERUNG                                                                                  B E W E R T U N G

                           AUSzUG AUS dEm pROTOKOLL dER jURy
                           EINzELBEWERTUNGEN

                           mICHAEL WEINdEL & jUNIOR ARCHITEKTEN              überarbeitet werden. Der vorgehängte Son-
                           Die Arbeit schlägt ein klar strukturiertes Kon-   nenschutz fällt gestalterisch aus dem Rahmen
                           zept vor. Das Programm wird in einer drei-        und sollte besser in das Gesamtfassadenbild in-
                           bündigen Struktur organisiert. Die Fachklas-      tegriert werden.
                           senräume werden gut proportioniert an den         Das energetische Konzept nutzt das Potential
                           Außenfassaden angeordnet, die Vorberei-           des Gebäudes, in dem es den Kriechkeller zu
                           tungs- und Sammlungsflächen in der Mittelzo-      einem großen Wärmetauscher umwandelt,
                           ne. Diese Mittelzone mit den beiden Erschlie-     der insbesondere eine Verbesserung der Kühl-
                           ßungsfluren wird durch einen neu eingefügten      situation im Sommer erwarten lässt. Die Tren-
                           Innenhof in ihrer Raum- und Lichtwirkung          nung der Lüftungssysteme für die Klassen und
                           aufgewertet. Der Hof ermöglicht die natürli-      V/S-Bereiche erscheint sinnvoll und schlüssig
                           che Belichtung und Belüftung des nördlichen       durchdacht. Sie findet nebenbei gestalteri-
                           V/S-Bereiches, der innenliegenden Flure und       schen Ausdruck in einem neuen zentralen Da-
                           kann gleichzeitig als Warte- und Pausenzone       chaufbau, der die Dachlandschaft des Flach-
                           genutzt werden. Durch die geschickte Anord-       baus bereichert und als zurückhaltendes Signal
                           nung und Proportionierung der Räume und           der Erneuerung in Erscheinung tritt.
                           Erschließungsflächen in Verbindung mit dem        Insgesamt ein überzeugendes Gesamtkonzept,
                           Innenhof gelingt es alle Aufenthaltsräume na-     das mit einfachen angemessen Eingriffen und
                           türlich zu belüften und zu belichten. Die pro-    Ergänzungen, einer sensiblen Neuorganisation
                           blematischen Oberlichter können somit kom-        der Funktionsabläufe und geschickter Integra-
                           plett entfallen.                                  tion des energetischen Potentials des Bestan-
                           Die Innen-/Außenbeziehung wird für alle Be-       des hohe Raumqualitäten erzeugt.
                           reiche verbessert. Der Zugang aus dem Aula-
                           Bereich bleibt in seiner Klarheit erhalten und    FEIGENBUTz ARCHITEKTEN
                           wird stimmig in den Umbaubereich weiterge-        Die Anordnung der Fach- und Vorbereitungs-
                           führt.                                            räume an einem Mittelflur ermöglicht die zen-
                           Der Bühnenbereich wird unwesentlich verklei-      trale natürliche Belichtung und z.T. natürliche
                           nert, behält aber seine ursprünglichen Propor-    Belüftung aller Unterrichts- und Vorberei-
                           tionen. Die WC-Anlagen werden unauffällig         tungsräume.
                           aber für den Ablauf richtig integriert. Die Ab-   Durch die Aufweitung der Flurzonen im Ein-
                           wasserführung im nicht unterkellerten Bereich     gangsbereich der Klassenräume entstehen
                           führt allerdings zu einem konstruktiv erhöhten    kleine Vorräume und eine angenehme Zonie-
                           Aufwand. Lage und Größe des Stuhllagers           rung der gesamten Erschließung.
                           könnten überdacht werden und dadurch zu           Nicht gelungen erscheint der Zuschnitt der
                           einer weiteren Verbesserung der Zugangssi-        Unterrichtsräume. Die Querausrichtung der
                           tuation führen. Die neuen Fassaden werden         Räume eignet sich für den Unterricht nur mit
                           im Sinne des Bestandes entwickelt und bilden      Einschränkungen.
                           einen angemessen Vorschlag im Sinne einer         Die klare Gliederung der Grundrissfigur wird in
                           energetischen Verbesserung und einer behut-       der Fassade fortgesetzt. Während die Fassade
                           samen gestalterischen Erneuerung. Die Öff-        der Unterrichtsräume zurückspringt, erhalten
                           nungsflügel müssen zur Fluchtwegsicherung         die Vorbereitungsräume boxenartige Erweite-

22                                                                                                                             23
O T T O - H A H N -
        G Y M N A S I U M
        UMBAU+SANIERUNG                                                                                                                                                            B E W E R T U N G

     rungen nach außen. Dadurch entsteht ein inte-    Die einseitige Erschließung auf der Ostseite     nicht erkennbar.                                   der Fassaden des Eingangs- und Aulabereichs
     ressantes Fassadenspiel, das jedoch nach Mei-    der Bühne ist bezogen auf die symmetrische       Obwohl die Anforderungen grundsätzlich er-         wie in der Auslobung gefordert nicht darge-
     nung der Jury teuer erkauft wird. Durch die      Grundriss-Systematik und im Sinne einer gu-      füllt sind, lässt die Arbeit insbesondere in den   stellt.
     Freistellung der tragenden Stützen entstehen     ten Orientierung schwer nachvollziehbar. Die     Erschließungs- und Mittelzonen innenräumli-        Die Kubatur liegt durch die Gebäudeerweite-
     Wärmebrücken, die nur durch zusätzlichen         Verkehrsströme werden zu sehr kanalisiert,       che Qualitäten vermissen. Die Anordnung der        rungen im Bereich der Außenwände und der
     konstruktiven Aufwand bewältigt werden           wodurch es räumlich zu Engpässen kommen          Räume erscheint eher pragmatisch gelöst und        Lichthalle im Vergleich deutlich über dem bis-
     können und die Erweiterung der Vorberei-         kann.                                            bietet keine hervorzuhebenden Raumerlebnis-        herigen Bestand.
     tungsräume nach außen verursacht ebenfalls       Die Anordnung der gut proportionierten Un-       se.                                                Durch die Raumerweiterungen der Fachräume
     einigen technischen Mehraufwand, der kri-        terrichtsräume erfolgt konsequent an den Au-                                                        nach außen stehen die bisher fassadenbündi-
     tisch hinterfragt werden muss. Die Anordnung     ßenfassaden. Dadurch wird eine gute natürli-     SCHOLL ARCHITEKTEN GmBH                            gen Stützen der verbleibenden Tragstruktur
     und Funktion der Oberlichter stellen bezüglich   che Belichtung und Belüftung ermöglicht.         Der Entwurf sieht eine dreibündige Anlage mit      ca. 2,50 m von der Fassade nach innen versetzt
     des Wärmeeintrags keine wesentliche Verbes-      Die durchgehende Zone der Vorbereitungsräu-      an den Längsfassaden liegenden Fachräumen          frei im Raum und schränken die Nutzbarkeit
     serung gegenüber dem Bestand dar.                me ermöglicht ein hohes Maß an Flexibilität      und einer mittleren Zone mit den Vorberei-         der Fachräume ein.
     Das Lüftungskonzept kann in der dargestellten    für die Nutzung. Ein direkter Außenraumbe-       tungs- und Sammlungsräumen (VuS) vor, die          Die Gebäudeerweiterungen sind insgesamt
     Form kaum funktionieren, da eine natürliche      zug wird hier leider nicht angeboten. Die Lage   nach Süden offen mit der Außenfassade abge-        konstruktiv sehr aufwändig ausgebildet.
     Querlüftung nur in begrenzen Umfang mög-         des kleinen separaten Vorbereitungsraumes        schlossen wird. Die Lagerräume der Bühne sind      In der Fassade fehlen zusätzliche Belüftungs-
     lich ist. Bei schlechter Wetterlage können die   an der Fassade bietet zwar einzelnen Lehrern     in dem in der Tiefe reduzierten Bühnenneben-       und Rettungswegflügel.
     Lichtkuppeln nicht geöffnet werden, was eine     eine Rückzugsmöglichkeit und einen natürlich     raum angeordnet, die WCs liegen in der mitt-       Die Lichthalle bildet einen interessanten Raum,
     Umstellung auf mechanische Lüftung erfor-        belichteten und belüfteten Arbeitsplatz, „ver-   leren Zone. Der Fachraumtrakt wird beidseitig      der durch die bis auf normale Flurflächen fül-
     dern würde.                                      baut“ aber die Chance der besseren Erschlie-     von der Bühne aus erschlossen.                     lende Box des VuS-Bereichs in seiner Großzü-
     Die dezentrale Anordnung der Lüftungsan-         ßung des gesamten NWT-Bereiches.                 Die Gebäudekontur wird sowohl nach Osten           gigkeit nicht wahrnehmbar wird. Die Nutzung
     lage und der damit verbundene Raumbedarf         Die WC-Anlage ist funktional richtig ange-       und Westen, als auch nach Süden durch einen        der Lichthalle als VuS-Bereich entspricht nicht
     verkleinern die ohnehin knapp bemessenen         ordnet. Die unmittelbar einzusehenden WC-        angedockten Vorbau erweitert. Die mittlere         der aufwändigen architektonischen Geste. Die
     Schrankzonen der Unterrichtsräume.               Zugänge bestimmen den wichtigen zentralen        Zone wird durch eine höhergesetzte Dachaus-        vollständig verglast ausgebildete VuS-Box in
     Insgesamt würdigt die Jury diesen konzeptio-     Erschließungsflur jedoch sehr stark.             bildung mit umlaufendem, senkrechtem Fens-         der Innenhalle ist brandschutztechnisch nur
     nell gelungenen Entwurf. Die Idee, die glatte    Die einfache Erweiterung und die Fassadenge-     terband als Lichthalle ausgebildet, in die die     sehr kostenintensiv zu realisieren.
     Fassade des Bestands in eine gegliederte und     staltung sind logisch aus dem Bestand heraus     als ein zusammenhängender Raum ausgebil-           Die architektonische Erscheinung ist sehr ei-
     rhythmisierte Fassade des naturwissenschaft-     entwickelt und ergänzen diesen auf ange-         dete VuS-Zone als Glasbox eingestellt ist.         genständig ausgebildet, weist aber keinen Be-
     lichen Anbaus überzuführen, ist gestalterisch    nehm unspektakuläre Weise. Die Dachaufsicht      Die Gebäudeerweiterung an der Fassade ist als      zug zum Bestand auf.
     sehr qualitätvoll umgesetzt.                     wird nach wie vor stark von Oberlichtern ge-     aufgeständerte, kistenartige Andockung aus-        Die Funktionalität der natürlichen Lüftung ist
                                                      prägt. Dies wird vor allem wirtschaftlich und    gebildet, die Pfostenriegelfassade mit großflä-    bei fehlender Thermik und Wind nicht zu er-
     ROSSmANN + pARTNER ARCHITEKTEN                   funktional eher kritisch gesehen.                chiger Unterteilung ist als Kastenfenster mit      warten und nur als mögliche Nachtlüftung an-
     Der Verfasser des Entwurfes Nr. 2006 schlägt     Die gewählten Materialien für die Außen- und     zwischenliegendem Sonnenschutz konstruiert.        zusehen.
     vor, den zusätzlichen Raumbedarf durch eine      Innenwände werden trotz höherer Investiti-       Das energetische Konzept sieht eine natürli-       Der Beitrag ist nach Meinung der Jury insge-
     eingeschossige, nicht unterkellerte Erweite-     onskosten wegen ihrer Langlebigkeit und dem      che Belüftung mit Zuluft über Kippfenster im       samt trotz interessanter einzelner Ideen sehr
     rung zu realisieren.                             geringeren Pflegeaufwand positiv bewertet.       unteren Fensterbereich und Abluft über das         aufwändig. Er lässt eine wirtschaftliche Umset-
     Wesentliches Merkmal des Entwurfes ist die       Auch der kompakte Baukörper lässt eine po-       Fensterband der Lichthalle vor, in der Lichthal-   zung und einen wirtschaftlichen Betrieb nicht
     dreihüftige Organisation der Nutzflächen, wo-    sitive wirtschaftliche Bilanz bezogen auf die    le erfolgt der natürliche Zuluftstrom über den     erwarten.
     bei die Vorbereitungsflächen als zusammen-       Investitionskosten und den Energiebedarf er-     Keller. Zusätzlich ist eine mechanische Belüf-
     hängende Fläche im Innenbereich angeordnet       warten. Das Technik-Konzept ist weitestge-       tung mit Wärmerückgewinnung vorgesehen.
     sind.                                            hend nachvollziehbar. Innovative Ansätze sind    Bei der Fassadenausbildung ist die Erneuerung

24                                                                                                                                                                                                          25
O T T O - H A H N -
     G Y M N A S I U M
     UMBAU+SANIERUNG

26                         27
ImpRESSUm

Stadt Karlsruhe
Amt für Hochbau und
Gebäudewirtschaft

Zähringerstraße 61
76133 Karlsruhe

T 0721 133 - 2601
F 0721 133 - 2699
hgw@karlsruhe.de
www.karlsruhe.de/
hochbau

Juli 2011
Sie können auch lesen