Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich

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Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
D A S MA G AZ I N V O N           Ö S T ERRE I C H
                                                 04 | Dezember 2018—Februar 2019

Palmöl-Protest
Den Regenwald verteidigen

Pinguin-Party
Den Schutz der globalen Meere ausweiten

Plastik-Razzia
Die größten Müllschleudern zur Verantwortung ziehen
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
I N H A LT

                                                                                                                                                                                                                      04 In Aktion Greenpeace-News aus aller Welt
                                                                                                                                                                                                                      06	Öl aus Feuer Greenpeace bringt Palmölindustrie
                                                                                                                                                                                                                           in Erklärungsnot
                                                                                                                                                                                                                      10	Ozean 2.0 Lukas Meus beim Auftakt der
                                                                                                                                                                                                                           Meeresschutz-Verhandlungen
C o v e r f o t o : © B j o r n Va u g n / B O S F/ G r e e n p e a c e , Fo t o s : © G r e e n p e a c e /A r n a u d V i t t e t , © M i t j a K o b a l / G r e e n p e a c e

                                                                                                                                                                                                                      12	Spurensuche im Müll Den Plastikschleudern auf
                                                                                                                                                                                                                           den Fersen
                                                                                                                                                                                                                      14	In den Urwald geschnäuzt Abholzungen für
                                                                                                                                                                                                                           Wegwerfprodukte
                                                                                                                                                                                                                      16 	Den Stecker ziehen Steuergeld heizt die Klima­
                                                                                                                                                                                                                           katastrophe an
                                                                                                                                                                                        Unterwegs                     18 	Korn für Korn Mehr Geld für Bio-Anbau!
                                                                                                                                                                                                                      19 	Zug um Zug Wir sorgen für nachhaltigen Verkehr
                                                                                                                                                                                        im Namen                      20	Grünes Leben Umweltschutz im Alltag
                                                                                                                                                                                        der Umwelt.                   20	Gemeinsam gegen Goliath Erfolge im Jahr 2018
                                                                                                                                                                                                                      23 Ihr Beitrag Ein Leben lang und länger
                                                                                                                                                                                        Unser Schiff „Arctic Sun­
                                                                                                                                                                                        rise“ war Ende des Jahres     E d it o r ial
                                                                                                                                                                                        beim sogenannten „Großen
                                                                                                                                                                                        Pazifikmüllfleck“. Dieser
                                                                                                                                                                                        erstreckt sich von Kalifor­
                                                                                                                                                                                        nien über Hawaii bis nach
                                                                                                                                                                                        Japan. Unsere Expedition
                                                                                                                                                                                        sammelte Proben, um die
                                                                                                                                                                                        Verantwortlichen der Plas­
                                                                                                                                                                                        tikflut zu finden und zur
                                                                                                                                                                                        Rechenschaft zu ziehen.

                                                                                                                                                                                                                      Liebe Leserinnen und Leser!

                                                                                                                                                                                                                      Heuer haben wir nach und nach die Aufmachung unseres
                                                                                                                                                                                                                      Magazins überarbeitet. Mit ansprechenden Foto-Storys
                                                                                                                                                                                                                      und Infografiken sowie einem modernen Look starten
                                                                                                                                                                                                                      wir ins nächste Jahr. Ausgewählte ACT-Artikel sind nun
                                                                                                                                                                                                                      auch online unter act.greenpeace.at zu finden, sodass Sie
                                                                                                                                                                                                                      Ihre wichtigsten Anliegen bequem teilen können. Beson-
                                                                                                                                                                                                                      ders erfreulich war auch heuer die rege Teilnahme
                                                                                                                                                                                                                      an unserer SpenderInnen-Befragung. Weit über 3000
                                                                                                                                                                                                                      UnterstützerInnen haben daran teilgenommen. Dadurch
                                                                                                                                                                                                                      erfahren wir, welche Themen Ihnen am Herzen liegen,
                                                                                                                                                                                                                      und können so auch künftig bestmöglich in Ihrem Sinne
                                                                                                                                                                                                                      arbeiten. Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen, sich in
                                                                                                                                                                                                                      unsere Kampagnen einzubringen! Ein aufregendes Jahr
                                                                                                                                                                                                                      mit vielen Erfolgen liegt hinter uns. Lassen Sie es ruhig
                                                                                                                                                                                                                      oder mit einem Knall ausklingen – wir sehen uns 2019!

                                                                                                                                                                                                                      Olja Alvir und Stefan Kerschbaumer
                                                                                                                                                                                                                      ACT-Redaktion

                                                                                                                                                                                    2                                                                                        3
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
A K T I O N E N A U S A L L E R W E LT                                                                            KO LU M N E

                                                                                                     Māori gegen OMV                ⇒

                                                                                                     Öl ist Geschichte! Das machten Klima-AktivistInnen
                                                                                                     der auf Neuseeland indigenen Māori Ende dieses
                                                                                                     Jahres lautstark klar. Das österreichische Öl- und Gas-
                                                                                                     unternehmen OMV hatte vor kurzem hier Bohrplatt-
                                                                                                     formen von Shell übernommen. „Es ist unverantwort-                                                                                          Bernhard Obermayr
                                                                                                     lich, weiterhin nach Öl und Gas zu bohren. Um die                                                                                           Stellvertretender Geschäftsführer
                                                                                                     Klimakatastrophe zu stoppen, müssen die restlichen
                                                                                                     Reserven im Boden bleiben“, sagen Emily Bailey von
                                                                                                     Climate Justice Taranaki, Agnes Wharehoka vom Dorf                                                                Bau jetzt – zahl später
                                                                                                     Parihaka und Kura Niwa vom Unterstamm Pukerangi-
                                                                                                     ora. Sie fügen in einem gemeinsamen Statement hin-                                                                Viktor Orbán besucht Wladimir Putin – das bedeutet
                                                                                                     zu: „Unsere Vorfahren sammelten hier schon seit Jahr-                                                             selten gute Nachrichten für die Umwelt. Unlängst

                                                                                                                                                                                                                                                                                     Fotos: © Paul Hilton/Greenpeace, © Mitja Kobal/Greenpeace
                                                                                                     hunderten Muscheln. Öl, das 2007 tonnenweise an                                                                   mussten die beiden bei einem Gipfel in Moskau zuge-
                                                                                                     der Küste angespült wurde, machte das Sammeln von                                                                 ben, dass das neue mit russischen Geldern finanzierte
Fo t o s : © G r e e n p e a c e / Ja s o n Bl a i r, © Be r n d L a u t e r / G r e e n p e a c e

                                                                                                     Muscheln zwei Jahre lang unmöglich. Gleichzeitig                                                                  Atomkraftwerk im ungarischen Paks ganz erhebliche
                                                                                                     sind unsere Siedlungen in Küstengebieten durch den                                                                Mängel aufweist. Die Fertigstellung muss deutlich
                                                                                                     Meeresspiegelanstieg akut gefährdet. Wir kämpfen für                                                              verschoben werden. Greenpeace in Ungarn kämpfte in
                                                                                                     eine nachhaltige Zukunft für die nächsten Generatio-                                                              den letzten Jahren unerbittlich gegen das AKW.
                                                                                                     nen, für eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe!“ ●                                                                Nach dem Motto „bau jetzt – zahl später“ bietet Russ-
                                                                                                                                                                                                                       land weltweit Finanzierungspakete für Atomkraftwer-
                                                                                                                                                                                                                       ke an – verlockend für Regierungen, die kurzfristig
                                                                                                                                                                                                                       denken und handeln. Ganz typisch für Atomkraft
                                                                                                                                                                                                                       werden hier nicht nur die Umweltfolgen (zum Bei-
                                                                                                                                                                                                                       spiel Atommüll) auf spätere Generationen verscho-
                                                                                                                                                                                                                       ben, sondern auch die finanziellen Nachbeben. Wie
                                                                                                                                                                                                                       alle AKW ist Paks II unnötig und gefährlich. Es ver-
                                                                                                                                                                                                                       schlingt Unsummen, die wir dringend für den Ausbau
                                                                                                                                                               ↑ Pinguin-Party vertagt                                 erneuerbarer Energien brauchen. Die Ungarinnen und
                                                                                                                                                                                                                       Ungarn könnten auch dann noch für das Atomkraft-
                                                                                                     Hambi bleibt – vorerst               ⇒                    Knapp drei Millionen Menschen hatten sich im Zuge       werk in Paks zahlen, wenn andere in Europa schon
                                                                                                                                                               einer weltweiten Greenpeace-Kampagne dafür ausge-       längst den Energiebedarf zu 100 Prozent aus Sonne
                                                                                                     Unglaubliche 50.000 Menschen demonstrierten Anfang        sprochen, das Weddellmeer vor der Ausbeutung, etwa      und Wind decken.
                                                                                                     Oktober am Hambacher Wald friedlich für einen             durch industrielle Fischerei, zu schützen. Leider hat   Dieser Trend ist nämlich da und wird sich auch nicht
                                                                                                     schnellen Kohleausstieg und gegen die Zerstörung des      die Antarktis-Kommission eine Riesenchance vertan       mehr umkehren lassen. Aber gerade die Verschwen-
                                                                                                     Waldes. Ein Etappensieg ist erreicht: Das Oberverwal-     und sich nicht auf das Schutzgebiet einigen können.     dung gigantischer Summen für fossile Dinosaurier
                                                                                                     tungsgericht Münster verfügte per Eilbeschluss, dass      Das größte Meeresschutzgebiet der Welt hätte gefähr-    wie Atomkraft ist mitverantwortlich für das fehlende
                                                                                                     der Hambacher Wald vorläufig nicht gerodet werden         dete Tiere wie Pinguine, Robben und Wale geschützt      Tempo bei der Energiewende. Mit den Milliarden, die
                                                                                                     darf. In der EU kommt fast ein Fünftel aller klima-       und darüber hinaus einen großen Beitrag gegen die       Ungarn für Paks ausgibt, könnte das Land weitge-
                                                                                                     schädlichen CO2-Emissionen aus lediglich 300 Kohle-       Klima­erhitzung geleistet. Ohne ausgedehnte Schutz-     hend mit sauberer Energie versorgt werden.
                                                                                                     kraftwerken. Im Sinne nachfolgender Generationen ist      gebiete, wie es im Weddellmeer viele Regierungen und    In Österreich jährt sich heuer die Zwentendorf-Ab-
                                                                                                     es dringend notwendig, diese Kraftwerke aus dem Ver-      Millionen Menschen fordern, sind die Meere diesen       stimmung zum 40. Mal. Zu diesem Anlass sollten wir
                                                                                                     kehr zu ziehen. Neue Kohlekraftwerke ans Netz zu          Bedrohungen auf Dauer nicht gewachsen. Doch es          uns in Erinnerung rufen, dass Österreich einmal öko-
                                                                                                     bringen, so wie der Konzern RWE sich das vorstellt, ist   besteht weiterhin Hoffnung: Denn derzeit verhandeln     logische Vorreiterin war und den Bau eines AKWs mit
                                                                                                     kurzsichtig und verantwortungslos. So sehen das auch      Staaten bei den Vereinten Nationen über ein Abkom-      bemerkenswerter Entschlossenheit abgelehnt hat. Mit
                                                                                                     über 800.000 Menschen, die unsere Online-Petition         men zum Schutz der hohen See. Dieses wäre die           ihrer Unterstützung arbeiten wir daher daran, dass
                                                                                                     zur Rettung des Hambacher Waldes unterzeichnet            Grundlage für ein globales Netzwerk an Schutz­­ge­      auch unsere ungarischen NachbarInnen nicht ewig
                                                                                                     haben. Bis zu einer endgültigen Entscheidung könnten      bieten. Mit aller Kraft und der Unterstützung von       mit Atomruinen belastet sind. Und dafür, dass Öster-
                                                                                                     allerdings noch Monate, wenn nicht Jahre vergehen.        Millionen von Menschen weltweit wird sich Green-        reich wieder ein visionäres Land wird. Denn wer jetzt
                                                                                                     Aber eines ist sicher: Wir bleiben aktiv und kämpfen      peace für ein starkes Hochseeschutzabkommen ein­        baut, zahlt später doppelt und dreifach drauf – auf
                                                                                                     weiter für saubere Energie und intakte Ökosysteme. ●      setzen. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 10! ●              Kosten der Umwelt. ●

                                                                                                     4                                                                                                                                                                         5
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
„Wir können Palmöl auf eine Art und Weise produzieren,
                                        mit der wir gesunde Wälder, saubere Luft und lokale                                                        Hotspots: In Indo­
                                                                                                                                                  nesien und Malaysia
                                        Gemeinschaften schützen und trotzdem die Entwicklung                                                       wird über 80 % des
                                        und den Wohlstand in den Palmöl-Regionen fördern. (…)                                                     weltweiten Palmöls
                                                                                                                                                          produziert.
                                        Und wir haben vor, das als Kernelement in unserer
                                        Wachstumsstrategie zu verankern.“
                                                             Kuok Khoon Hong, CEO Wilmar International

                                                                                                         Erinnern Sie sich noch daran, was 2010 war? Nein?
                                                                                                         Ganz schön lange her, nicht wahr? Seit 2010 ist auch
                                                                                                         ganz schön viel passiert. Das Smartphone hat die Welt
                                                                                                         erobert. Shell beschloss, in der Arktis nach Öl zu bohren.
                                                                                                         Shell zog nach anhaltendem Protest von Greenpeace wie-
                                                                                                         der aus der Arktis ab. Spanien, Deutschland und Frank-
                                                                                                         reich wurden seither Fußballweltmeister.
Foto: © Ulet Ifansasti/Greenpeace

                                                                                                         Damals, 2010, hatte Österreichs Skistar Marcel Hirscher
                                                                                                         noch kein einziges Mal den Gesamt-Weltcup gewonnen.
                                                                                                         Und ebenfalls 2010 versprachen die Konzerne hinter
                                                                                                         Marken wie KitKat, Doritos, Dove und Colgate sicherzu-
                                                                                                         stellen, dass kein Palmöl aus Regenwaldzerstörung mehr
                                                                                                         in ihre Produkte gelangt. Nur leider ist in der Palmöl-
                                                                                                         branche nicht so viel passiert seit damals.

                                                                                                            Rauchschwaden
                                                                                                         „In Indonesien wird nach wie vor pro Stunde eine Fläche
                                                                                                         an Regenwald gerodet, die so groß ist wie 146 Fußballfel-
                                                                                                         der. Dadurch verlieren Paradiesvögel, Orang-Utans und
                                                                                                         viele andere Tiere ihr Zuhause – genauso wie indigene
                                                                                                         Gemeinschaften, deren Lebensgrundlage die Urwälder
                                                                                                         bilden“, erklärt Julia Karzel, Waldsprecherin bei Green-

                                        Öl aus Feuer
                                                                                                         peace in Österreich. Ein Großteil der Rodungen ge-
                                                                                                         schieht, weil Platz für Palmöl-Plantagen geschaffen wird.
                                                                                                         Insgesamt verschwand in Indonesien seit 1990 eine Flä-
                                                                                                         che von Regenwald, die fast so groß ist wie Deutschland.
                                                                                                         Neben der Abholzung ist die Palmölbranche auch für
                                                                                                         jährliche Waldbrände in Indonesien mitverantwortlich.
                                                                                                         „Palmölproduzenten legen Torfmoore trocken. Dadurch
                                                                                                         schaffen die Konzerne die Bedingungen für immer wie-
                                        Indonesiens Regenwälder gehen zu Boden.                          derkehrende Torf- und Waldbrände“, sagt Karzel. Eine
                                        Oder in Flammen auf. Sie sterben, weil die Welt                  gemeinsame Studie der Universitäten Harvard und Co-
                                        nicht genug kriegen kann von schmutzigem Palmöl.                 lumbia schätzt, dass im Jahr 2015 mehr als 100.000
                                        Eine Greenpeace-Recherche bringt jetzt den größten               Menschen in Südostasien an den Folgen des giftigen
                                                                                                         Smogs starben, über 91.000 davon allein in Indonesien.
                                        Palmölhändler der Welt in Erklärungsnot.                         Palmöl ist weltweit in fast jedem zweiten Supermarkt-
                                                                                                         produkt enthalten. Diese Vormachtstellung der Öl­­palme,
                                                                                                         die nur im tropischen Klima kultiviert werden kann,
                                                                                                         brachte eine starke und einflussreiche Indu­

                                    6                                                                                                                              7
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
Orang-Utans verlieren
                                                                                                                                                                                                                                          Nahrung verbrennen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        in atemberaubendem
                                                                                                                                                                                                                                       Aber auch in den Abnehmerregionen wie Europa besteht               Tempo ihre natürli­
                                                                                                                                                                                                                                       dringender Handlungsbedarf. Stichwort: Agrosprit. „In               chen Lebensräume.
                                                                                                                                                                                                                                       Europa müssen Pflanzenöle wie Palmöl dem Treibstoff
                                                                                                                                                                                                                                       beigemischt werden. Daran führt kein Weg vorbei, das ist
                                                                                                                                                                                                                                       vorgeschrieben. Es ist eine Absurdität sondergleichen,
                                                                                                                                                                                                                                       dass wir in Europa Nahrungspflanzen verbrennen, wäh-
                                                                                                                                                                                                         Waldsprecherin Julia          rend anderswo Menschen verhungern“, ärgert sich Kar-
                                                                                                                                                                                                         Karzel fordert konse­         zel. Über 50 Prozent des gesamten Palmöls, das nach
                                                                                                                                                                                                         quenteres Vorgehen
                                                                                                                                                                                                                                       Europa importiert wird, landet mittlerweile im Tank.
                                                                                                                                                                                                         gegen die anhaltende
                                                                                                                                                                                                         Regenwaldzerstörung
                                                                                                                                                                                                                                       Zwischen 2010 und 2014 hat sich in der EU die Beimi-
                                                                                                                                                                                                         für Palmölplantagen.          schung von Palmöl in Agrotreibstoffen mehr als ver-
                                                                                                                                                                                                                                       sechsfacht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Fotos: © Ulet Ifansasti/Greenpeace, © Mitja Kobal/Greenpeace, 2x © Dhemas Reviyanto/Greenpeace
                                                                                                                                                                                                                                       „Zwar haben sich die EU-Mitgliedsstaaten darauf geei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wings of Paradise:
Fotos: © Ulet Ifansasti/Greenpeace, © Mitja Kobal/Greenpeace, © Greenpeace/John Novis

                                                                                                                                                                                                                                       nigt, dass ab 2021 keine Pflanzenöle mehr beigemischt          Street-Art-Künst­­-
                                                                                                                                                                                                                                       werden müssen und Palmöl bis 2030 aus europäischen        ler­Innen erschufen in
                                                                                                                                                                                                                                       Tanks verschwinden soll. Aber die Vereinbarungen sind      18 Städten weltweit
                                                                                                                                                                                                                                       noch viel zu vage, um sie als Erfolg für die Umwelt ver-  Kunstwerke für Indo­
                                                                                                                                                                                                                                       buchen zu können“, kritisiert Karzel. Zumal bei der Bei-        nesiens bedrohte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Regenwälder.
                                                                                                                                                                                                                                       mischungsquote ja nur der Zwang fällt, was bedeutet:
                                                                                                                                                                                                                                       „Europäische Staaten dürfen nach jetzigem Stand also
                                                                                                                                                                                                                                       auch nach 2021 noch
                                                                                                                                                                                                                                       Pflanzenöle – somit »Fakt ist, dass die Industrie selbst
                                                                                                                                                                                                                                       auch Palmöl – beimi- Gütezeichen à la RSPO erfindet,
                                                                                                                          strie in Indonesien hervor. Eine verzweigte und   chen à la RSPO erfindet, um KonsumentInnen in ver-         schen und damit Nah-
                                                                                                               verschachtelte Industrie voller Zulieferbetriebe, Partner-   meintlicher Sicherheit zu wiegen. Immer wieder tauchen     rungspflanzen ver­ um KonsumentInnen in vermeint-
                                                                                                               firmen, Sub- und Tochterunternehmen, was die Rückver-        Berichte über Regenwaldzerstörung und Menschen-            brennen“, so Karzel. licher Sicherheit zu wiegen.«
                                                                                                               folgung vom fertigen Produkt bis zur Plantage schwierig      rechtsverletzungen auf RSPO-Plantagen auf. Konse-          Indo­­nesien und Malay-
                                                                                                               gestaltet.                                                   quenzen gibt es aber kaum“, so Karzel. Schon im            sia haben bereits sauer auf das geplante Aus für Palmöl
                                                                                                                                                                            Frühsommer traten zwei Personen aus der Führungseta-       in europäischen Tanks ab 2030 reagiert und wirtschaft­
                                                                                                                  Konzerninteressen                                         ge von Wilmar zurück, nachdem ein früherer Green-          liche Sanktionen angedeutet, sollte es die EU tatsächlich
                                                                                                         An der Spitze dieser Industrie steht unter anderem                 peace-Report weitreichende Verstrickungen in Regen-        umsetzen.
                                                                                                         Wilmar International. Wilmar International, von des-               wald-Zerstörung aufgedeckt hatte. Bei Redaktions‑
                                                                                                         sen Gründer und CEO das einleitende Zitat stammt, ist              schluss hatten die aktuellen Enthüllungen noch keine          Und jetzt?

                                                                                            »Ich will, dass Unternehmen der                  größte Palmölhändler
                                                                                                                                         der Welt. Der Konzern
                                                                                                                                                                            relevanten Konsequenzen nach sich gezogen.                 Was bleibt für uns KonsumentInnen zu tun, angesichts
                                                                                                                                                                                                                                       einer ökonomisch wie politisch hochkomplexen Prob-
                                                                                                endlich damit aufhören, lie­fert fast die Hälfte des                           Vom Schokoriegel zur Plantage                           lemlage und eines Mangels an vertretbaren Palmöl-An-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Die Besetzung einer
                                                                                            unseren Wald zu zerstören.« weltweit                   verkauften Palm-
                                                                                                                                         öls – natürlich auch an
                                                                                                                                                                            „Ich will die ausgedehnten grünen Blätterdächer meiner
                                                                                                                                                                            Heimat sehen. Ich will die stolzen Wildtiere Indonesiens
                                                                                                                                                                                                                                       geboten? „Konzerne hören drauf, was KonsumentInnen
                                                                                                                                                                                                                                       wollen. Treten Sie deshalb mit den Unternehmen Ihrer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Palmöl-Raffinerie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         stoppte die Produk­
                                                                                                         die Allergrößten in der Le­­bens­­mittelindustrie wie Nest-        frei durch unsere Wälder ziehen sehen. Ich will, dass      Lieblingsmarken in Kontakt und lassen Sie sie wissen,                 tion für mehrere
                                                                                                         lé, Unilever und Mondelez.                                         Unternehmen endlich damit aufhören, unseren Wald zu        dass Sie kein Palmöl aus Regenwaldzerstörung in den                           Stunden.
                                                                                                         Und obwohl Wilmar bereits 2013 eine Richtlinie gegen               zerstören“, sagt Waya Maweru. Sie ist eine von dreißig     Produkten haben wollen“, rät Karzel. Zusätzlich sollte
                                                                                                         Regenwaldabholzung eingeführt hat, kann der Konzern                AktivistInnen, die unseren Protest gegen Wilmars Rück-     man in Österreich am besten auf regionale Lebensmittel
                                                                                                         bis heute sein Versprechen nicht einhalten. Aufwendige             sichtslosigkeit direkt an den Konzern getragen haben.      zurückgreifen beziehungsweise auf Produkte, in denen
                                                                                                         Recherchen von Greenpeace International zeigen nun,                Stundenlang hielten sie eine Palmöl-Raffinerie auf der     regionale Pflanzenöle zum Einsatz kommen. Denn Regi-
                                                                                                         dass alleine in Indonesien 25 Palmölproduzenten seit               indonesischen Insel Sulawesi besetzt und stoppten so       onalität ist immer die beste Wahl.
                                                                                                         Ende 2015 Regenwaldgebiete zerstört haben, die drei-               für mehrere Stunden die Produktion.                        In der Lebensmittelindustrie wird Palmöl vor allem in
                                                                                                         mal so groß sind wie Wien. Seit 2015! Wilmar kaufte                „Greenpeace fordert auf globaler Ebene eine Palmölpro-     Snacks, Schokolade und Fertigprodukten verwendet. Aus
                                                                                                         dabei Palmöl von 18 dieser Produzenten.                            duktion, mit der Waldflächen geschützt, Menschenrech-      diesem Grund empfiehlt Greenpeace KonsumentInnen
                                                                                                         „Trotz unserer Rechercheergebnisse ist Wilmar nach wie             te geachtet und keine Torfböden in Anbauflächen umge-      sowohl aus gesundheitlichen als auch aus ökologischen
                                                                                                         vor Mitglied beim Roundtable on Sustainable Palm Oil               wandelt werden. Auch wenn das bedeutet, weniger            Gründen eine ausgewogene Ernährung: „Auf Fertigpro-
                                                                                                         (RSPO)“, erzählt Karzel. RSPO ist ein Gütezeichen, das             Palmöl zu verwenden“, fasst Julia Karzel zusammen.         dukte verzichten und stattdessen selbst kochen – am
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         „Raus aus dreckigem
                                                                                                         vorgeblich für „nachhaltiges Palmöl“ steht. Greenpeace             Zusätzlich muss vollkommene Transparenz herrschen:         besten mit frischen, regionalen und saisonalen Zutaten,          Palmöl“ fordern drei­
                                                                                                         kritisiert die Kriterien und die Handhabung von RSPO               Die Produktionskette des Palmöls muss bis zur Planta-      idealerweise aus biologischer Produktion.“ ●                     ßig AktivistInnen auf
                                                                                                         seit Jahren. „Fakt ist, dass die Industrie selbst Gütezei-         ge rückverfolgbar sein.                                                                       Stefan Kerschbaumer              der Insel Sulawesi.

                                                                                        8                                                                                                                                                                                                                                        9
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
Unser Meeresexperte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Lukas Meus bei einer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Greenpeace-Aktion zum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auftakt der wichtigen

                                    Ozean 2.0                                                                                                                                                                                                                                                           UN-Verhandlungen.

                                    Im September starteten bei der UNO historische Verhand-
                                    lungen zum weltweiten Schutz der Ozeane. Unser Meeres-
                                    experte Lukas Meus war vor Ort und hat sich beim Auftakt
                                    der Gespräche für ein starkes Abkommen eingesetzt.

                                    New York City, Mitte September, sechs Uhr früh. Ich      das die Grundlage für ein weltweites Netzwerk an Mee-                                                                                                                                                      Mit einer überdimen­
                                    fahre auf einem Schlauchboot den East River entlang.     resschutzgebieten. Und das brauchen wir dringend!                                                                                                                                                          sionierten Schildkröte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        machten unsere
                                    Neben mir drei weitere Boote mit Greenpeace-Aktivis-     Denn obwohl die hohe See die Hälfte der Erdoberfläche
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Akti­­vist­Innen auf
                                    tInnen und JournalistInnen. Vor uns geht die Sonne auf   und zwei Drittel aller Meere ausmacht, ist nur ein                                                                                                                                                         die Dringlichkeit in
                                    und lässt die Skyline von Manhattan in goldenem          Prozent (!) tatsächlich geschützt. Das muss sich drin-                                                                                                                                                     Sachen Meeres­schutz
                                    Schimmer erstrahlen.                                     gend ändern, damit unsere Meere nicht komplett aus                                                                                                                                                         aufmerksam.
                                    Es ist ein wunderschöner Anblick, aber wir sind nicht    dem Gleichgewicht geraten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Fotos: 2 × ©Stephanie Keil/Greenpeace
                                    hier, um die Morgensonne zu genießen. Unser Ziel ist     Denn durch gierige Fischereiflotten, rücksichtslose Öl-
Foto: © Scott Portelli/Greenpeace

                                    das Hauptquartier der Vereinten Nationen. Vor dem        multis und geplanten Tiefseebergbau werden die mari-
                                    Gebäude angekommen, lassen wir eine fliegende            timen Lebensräume ohne Skrupel bedroht und zerstört.
                                    Schildkröte mithilfe von Lenkdrachen steigen und ein     Dazu kommt die unfassbare Masse an (Wegwerf-)
                                    Transparent mit der Aufschrift „Global Oceans – Global   Plastik, die tagtäglich in die Gewässer gelangt. Wir ha-
                                    Treaty!“ („Globale Ozeane – globales Abkommen!“).        ben also nicht mehr ewig Zeit, um etwas zu unterneh-
                                    Mit der Aktion machen wir darauf aufmerksam, dass        men. Wir können das Problem nicht der nächsten Ge-
                                    bei der UN historische Verhandlungen beginnen: Ver-      neration umhängen. Die Zeit drängt.
                                    handlungen für das erste weltweite Abkommen zum
                                    Schutz der hohen See.                                    Nach zwei Wochen geht diese historische erste Ver-
                                                                                             handlungsrunde zu Ende. Greenpeace hat auf mehreren
                                         Hohe See                                            Wegen versucht, sie voranzubringen. Mit unserer
                                    Die hohe See, damit sind jene Gewässer gemeint, die      Aktion haben wir die Augen der Welt auf diese Konfe-
                                    nicht in das Hoheits- und Verwaltungsgebiet von Staa-    renz gelenkt und die Botschaft in viele Länder gebracht.
                                    ten fallen. Jene Meere also, die außerhalb nationaler    Meine KollegInnen und ich gaben ein Interview nach                                  haben sich stark gemacht für ein wirkungsvolles Ab-        denken zu bewegen, die bisher noch zögern, und ein
                                    Grenzen liegen und somit uns allen gehören. Wenn die     dem anderen und berichteten von den Verhandlungen.                                  kommen, das ein Netzwerk an Schutzgebieten möglich         starkes Abkommen zum Schutz der hohen See zu errei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Souvenir aus
                                    internationale Staatengemeinschaft es schafft, bis zum   Wir sprachen mit vielen De-                                                         macht. Der Delegierte aus Südafrika beispielsweise         chen. Leider hat ja die Antarktis-Kommission Anfang
                                    Jahr 2020 ein starkes Abkommen zu beschließen, wäre      legierten und überreichten
                                                                                                                             »Obwohl die hohe See die                            hielt eine aufrüttelnde Rede und forderte: „Wir brau-      November versagt und sich nicht auf ein Schutzgebiet
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         New York City:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   die temporär gültige
                                                                                             ihnen kleine Origamis in Hälfte der Erdoberfläche und                               chen einen Vertrag, der Zähne hat und wenn nötig zu-       im Weddellmeer einigen können. Es wäre das größte                        Zugangskarte zum
                                                                                             Form von Meerestieren mit                                                           beißt. Einen Vertrag, der ein echter Tiger ist, kein Pa-   Meeresschutzgebiet der Welt gewesen, hätte gefährde-
                                                                                             der aufgedruckten Botschaft:
                                                                                                                             zwei Drittel aller Meere aus-                       piertiger.“ Andere Länder wie die USA, Norwegen,           ten Tieren wie Pinguinen, Robben und Walen geholfen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   UNO-Hauptquartier.

                                                                                             „The fate of our oceans is in macht, ist nur ein Prozent                            Russland und Australien hinken allerdings noch weit        und darüber hinaus einen großen Beitrag gegen die
                                                                                             your hands.“ („Das Schicksal                                                        hinterher. Sie haben sich bislang für eine schwache und    Klimaerhitzung geleistet. Umso wichtiger sind jetzt die
                                                                                             unserer Meere liegt in Ihren
                                                                                                                             tatsächlich geschützt!«                             lückenhafte Version des Abkommens ausgesprochen.           UN-Verhandlungen.
                                                                                             Händen.“) Auch im Konferenzsaal haben wir das Wort                                  Damit würde sich am Status quo nichts ändern.              Denn die nächsten zwei Jahre werden entscheidend sein
                                                                                             ergriffen und klargemacht, dass sich Greenpeace nicht                               Mein persönliches Fazit nach fast zwei Wochen Ver-         für die Zukunft unserer Weltmeere. Die Delegierten
                                                                                             mit halbherzigen Lösungen zufriedengeben wird.                                      handlungen: viele interessante Gespräche und Vorschlä-     müssen den Schutz dieser Lebensräume und ihrer ein-
                                                                                                                                                                                 ge – aber auch viele politische Floskeln und Stellung-     zigartigen BewohnerInnen ganz klar vor die Interessen
                                                                                                Langer Weg                                              Ein internationales      nahmen, die wir erst einmal interpretieren müssen.         der Fischerei- oder Ölkonzerne stellen. Eines ist sicher:
                                                                                                                                                        Schutzabkommen
                                                                                             Unser politisches Fazit dieser ersten Runde: Es war ein                             Zudem viele Stunden künstliches Licht in fensterlosen      Wir werden alles in die Waagschale werfen, damit das
                                                                                                                                                        ist essenziell für den
                                                                                             guter Anfang, aber der Weg hin zu ambitionierten Maß-      Erhalt der Lebenräume
                                                                                                                                                                                 Räumen. Vor allem aber weiß ich, dass der Kampf für        endgültige Abkommen so ambitioniert wie möglich
                                                                                             nahmen ist noch weit. Einige Staaten in Afrika sowie       von Walen und ande­      ein starkes Abkommen jetzt erst richtig losgeht. Wir       ausfällt und tatsächlich zu einer Erholung der Ozeane
                                                                                             im pazifischen Raum, Karibikinseln und auch Europa         ren Meerestieren.        haben maximal zwei Jahre, um jene Länder zum Um-           beiträgt. ●                                 Lukas Meus

                                    10                                                                                                                                                                                                                                                                                              11
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
Meerestiere und Vögel
                                                                                                                                                                                                                 DetektivInnen für die Umwelt
                                                                                                                                                                                                                                                                                   verwechseln Plastik­
                                                                                                                                                                                                              Die Aufräumaktion am Strand von Euböa in Griechen-                teile mit Beute. Schäd­
                                                                                                                                                                                                              land war nicht die einzige, die AktivistInnen der                   liche Stoffe gelangen
                                                                                                                                                                                                              Umweltallianz „Break Free From Plastic“ im Spätsom-                in die Nahrungskette.
                                                                                                                                                                                                              mer durchgeführt haben. Insgesamt reinigten sie an
                                                                                                                                                                                                              180 Orten in 49 Ländern Strände, Wiesen, Wälder.
                                                                                                                                                                                                              Sie waren auf den Philippinen, in Mexiko und auch
                                                                                                                                                                                                              in Österreich. Sie sind Teil einer wachsenden Bewegung
                                                                                                                                                                                                              von Menschen, die etwas gegen die Plastikverschmut-
                                                                                                                                                                                                              zung tun.
                                                                                                                                                                                                              Sie leisten Großartiges – doch das Aufräumen nimmt
                                                                                                                                                                                                              kein Ende. Lukas Hammer, Plastikexperte bei Green-
                                                                                                                                                                                                              peace, erklärt: „Während
                                                                                                                                                                                                              engagierte Menschen auf- »Wir wollen nicht länger                                              Den Herstellern auf der Fährte
                                                                                                                                                                                                              räumen, produzieren die hinnehmen, dass nur BürgerInnen                                     187.000 Plastikteile später ist klar: Die Rangliste der
                                                                                                                                                                                                              Hersteller immer noch                                                                       Hersteller des gesammelten Plastikmülls führt Coca-
                                                                                                                                                                                                              mehr davon – als wäre verantwortlich gemacht werden,                                        Cola an, gefolgt von PepsiCo und Nestlé. Die Konzerne
                                                                                                                                                                                                              nicht längst bekannt, während die Hersteller mit den                                        reagierten mit der Ankündigung, ihre Flaschen bis 2025
Fotos: © Justin Hofman/Greenpeace, © Mitja Kobal/Greenpeace

                                                                                                                                                                                                              welche Ausmaße die                                                                          wiederverwertbar zu machen. Lukas Hammer: „Das
                                                                                                                                                                                                              Plastikkatastrophe inzwi- billigen Verpackungen große

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fotos: © Šime Fabris/Greenpeace, © Will Rose/Greenpeace
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          klingt gut – bis man bedenkt, dass Plastik-Recycling
                                                                                                                                                                                                              schen hat. So wird der Gewinne einfahren.«                                                  effiziente Strukturen benötigt. Wo diese nicht vorhan-
                                                                                                                                                                                                              Einsatz der Menschen im-                                                                    den sind, macht es keinen Unterschied, ob Plastik durch
                                                                                                                                                                                                              mer wieder zunichtegemacht.“ Das wissen auch die                                            das Wort ‚wiederverwertbar‘ ein grünes Mäntelchen hat.
                                                                                                                                                                                                              AktivistInnen. Doch die Aufräumaktionen von Green-                                          Ein Tier wird daran genauso ersticken wie an jedem
                                                                                                                                                                                                              peace hatten einen zweiten, ganz konkreten Zweck.                                           anderen Teil.“ Wie jene Länder, die selbst die grundle-
                                                                                                                                                                                                              Lukas Hammer: „Sie waren eine Spurensuche, um die                                           gende Müllversorgung nicht bezahlen können, sich teu-
                                                                                                                                                                                                              größten Verursacher der Plastikkatastrophe zu identifi-                                     re Recyclinganlagen leisten sollen, ist unklar.
                                                                                                                                                                                                              zieren. Denn wir wollen nicht länger hinnehmen, dass                                        Ein wichtiger Schritt zur Lösung des weltweiten Plas-
                                                                                                                                                                                                              nur BürgerInnen verantwortlich gemacht werden, wäh-                                         tikproblems liegt jedenfalls darin, weniger Wegwerf-
                                                                                                                                                                                                              rend die Hersteller mit den billigen Verpackungen große                                     plastik zu produzieren. Und dahingehend gibt es erste
                                                                                                                                                                                                              Gewinne einfahren.“                                                                         Erfolge: In Mexiko wird die Millionenstadt Tijuana
                                                                                                                                                          Der große Plastikstru­
                                                                                                                                                            del im Pazifik ist ein                            Diese Spurensuche war aufwendig. Nach dem Sammeln                                           Einwegsäcke verbieten. Chile und Neuseeland, elf afri-
                                                                                                                                                                                                              mussten die AktivistInnen jedes einzelne der zehntau-                                       kanische Staaten und sieben amerikanische Bundes-
                                                              Spurensuche im Müll
                                                                                                                                                            Denkmal für Unter­
                                                                                                                                                                                                                                                                      „Mehr Adria, weniger
                                                                                                                                                           nehmensgier und da­                                senden Plastikteile noch einmal ganz genau ansehen. Plastik!“, heißt es                     staaten haben Maßnahmen gegen die Plastikflut be-
                                                                                                                                                             mit einhergehende                                Akribisch suchten sie nach Hinweisen auf die Herkunft auf dem Plakat nach                   schlossen. Greenpeace konnte in Russland mehrere
                                                                                                                                                                 Wegwerfkultur.
                                                                                                                                                                                                              – einem Schriftzug, einem Strichcode, einer Hersteller- einer Aufräumaktion                 Supermarktketten davon überzeugen, Einwegplastik zu
                                                                                                                                                                                                              angabe – und notierten sie in endlosen Listen.          auf der Insel Mljet in              reduzieren. Und in Europa ist eine neue Plastikrichtli-
                                                              Engagierte Menschen auf der ganzen Welt säubern ihre                                                                                                                                                  Kroatien.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nie der EU in Diskussion, die ein erster Schritt in Rich-
                                                              Umgebung vom Plastikmüll. Doch die Hersteller bringen                                                                  Lukas Hammer, Plastik­                                                                                               tung dringender Regulierung ist. Greenpeace wird dafür
                                                              immer mehr in Umlauf. Greenpeace fand nun heraus,                                                                      experte bei Green­
                                                                                                                                                                                     peace in Österreich,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          kämpfen, dass dies nicht der letzte bleibt.
                                                              wer die größten Verschmutzer sind.                                                                                     zieht die Konzerne
                                                                                                                                                                                     zur Verantwortung.                                                                                                      Spuren der guten Taten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Abendsonne rötet das Wasser am Versova Beach
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          nahe Mumbai. Jahrzehntelang brachen sich die Wellen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          an immer höheren Plastikbergen – bis die AnwohnerIn-
                                                                                 Die Morgensonne glitzert auf den Wellen, die träge in     Aber nicht heute. Heute ist alles anders, denn viele                                                                                                           nen die größte Aufräumaktion der Welt angingen. Sie
                                                                                 die abgelegene Bucht rollen, wo nur Möwenschreie die      Menschen in Grün sind an den Strand gekommen, um                                                                                                               dauerte Jahre. Doch in diesem März zeigte sich der Er-
                                                                                 Stille kurz zerreißen. Hier kommt kein Mensch hin,        aufzuräumen. Die Greenpeace-AktivistInnen haben                                                                                                                folg: Zum ersten Mal seit 20 Jahren tapsten Olivschild-
                                                                                 kein Tourist macht Fotos, kein Kind baut Sandburgen.      Greifzangen, Spieße und Arbeitshandschuhe mitge-                                                                                                               kröten ihre Spuren in den Sand, um dort zu brüten.
                                                                                 Und so wird die Fracht, die die Wellen jeden Tag hier     bracht. Sie verteilen sich und heben die vielen tausen-                                                                                                        Lukas Hammer: „Versova Beach zeigt, dass wir die
                                                                                 abladen, von niemandem fortgeschafft: Plastik. Plastik-   den Teile Stück für Stück in vorbereitete Säcke. Wäh-                                                                                                          Schönheit der Strände wiederherstellen können –
                                                                                 müll aus allen Himmelsrichtungen, von einer Laune         rend die Sonne steigt und die Hitze den AktivistInnen                                                                                                          doch das ist nur von Dauer, wenn auch die Entschei-
                                                                                 der Strömung angeschwemmt. Viele bunte Teile bleiben      zu schaffen macht, beginnt sich der Strand zu wandeln.                                                                                                         dungsträger in den Konzernen endlich begreifen, dass
                                                                                 im Sand liegen, wo Tiere sie mit Nahrung verwechseln      Als sie am Abend müde, aber zufrieden abfahren, sieht                                                                                                          auch sie Teil der Gesellschaft sind und somit Verant-
                                                                                 und daran zugrunde gehen.                                 der Landstrich wieder unberührt aus.                                                                                                                           wortung tragen.“●                    Gerfried Panovsky

                                                              12                                                                                                                                                                                                                                                                                                13
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
In den Urwald
          geschnäuzt                                     Die nördlichen Boreal-
                                                          wälder werden auch
                                                        „Grüne Krone“ unseres
                                                             Planeten genannt.

           Greenpeace setzt sich
         für den Schutz der Wälder
           im hohen Norden ein.

Braunbären stapfen mit ihren Jungen durch das Unter­
holz, während eine Eule skeptisch vom Ast blickt. Als
die Rentiere Unterschlupf und Wärme suchen, er­
schallt Wolfsgeheul über den Tälern. Am feuchten
Waldboden sprießen unbekümmert die Pilze. Die Bo­
realwälder Skandinaviens: ein regelrechtes Paradies!
Diese Landschaft gehört zu den globalen Wäldern des
Nordens. Davon stehen weltweit nur etwa drei Pro­

                                                                                       Foto: © Günter L enhardt
zent unter Schutz. Ein großer Teil wird als Forstfläche
genutzt. Durch die nördliche Lage und die langen
Winter wachsen neue Bäume nur sehr langsam nach.
Rodungen zerstören auch die Waldböden. Diese set­
zen den dort gespeicherten Kohlenstoff frei: Der Kli­
mawandel wird weiter angeheizt.
Der schwedische Konzern Essity, bekannt unter ande­
rem für die Marken Tempo, Zewa und Cosy, steckt
Holzzellstoff aus einem
der wichtigsten Lebens­ Im April überreichten wir Essity
räume unseres Planeten die »Goldene Kettensäge«.
in Wegwerfprodukte wie
Taschentücher oder Klopapier. Für Essitys Produkte
wird das empfindliche Ökosystem verdrängt; die Le­
bensgrundlage der Sami, einer indigenen Gemein­
schaft, die seit jeher dort Hand in Hand mit der Natur
lebt, ist gefährdet.

     Kein Klopapier aus Waldzerstörung
Eine Viertelmillion Menschen hat bereits unsere Peti­
tion gegen Wegwerfprodukte aus Waldzerstörung
unterschrieben. Im April überreichten wir Essity die
„Goldene Kettensäge“, einen Negativpreis für be­
sonders rücksichtslose Rodungen. Und neulich über­
raschten unsere AktivistInnen die InvestorInnen bei
einem Treffen inmitten der schwedischen Wälder.
Nach unserem lautstarken Protest will Essity nun Ge­
spräche mit Greenpeace und Forstunternehmen füh­
ren. Wir sagen: Reden ist gut, Rodungen stoppen ist
besser! Deshalb kämpfen wir gemeinsam mit Ihnen
weiter. ●                             Jan Kronsteiner

14                                                                                15
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
Adam Pawloff,
                                                                                                                                                                              Kapazitätszahlungen abkassiert. Bis 2040 erwarten
                                                                                                                                            Energie­experte
                                                                                                                                         bei Greenpeace in
                                                                                                                                                                              sie weitere staatliche Beihilfen in der Höhe von rund
                                                                                                                                                                              26 Milliarden Euro. Der größte Anteil dieser Gelder
                                      Den Stecker ziehen
                                                                                                                                        Österreich, fordert
                                                                                                                                      ein Umdenken in der                     fließt nach Spanien, Polen, Belgien, Irland und Groß-
                                                                                                                                          EU-Förderpolitik.                   britannien, gefolgt von Deutschland, Frankreich und
                                                                                                                                                                              Italien. Derzeit sind für Österreich keine Kapazitäts-
                                      Die Erderhitzung liegt nicht in ferner Zukunft, sie findet                                                                              zahlungen bekannt.
                                                                                                                                                                              Diese Förderungen sind für Reserve-Kraftwerke, die
                                      hier und jetzt statt. Dennoch halten Regierungen in Europa                                                                              eingesetzt werden sollen, wenn es zu Problemen bei
                                      gefährliche und unnötige Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke                                                                                der Energieversorgung kommt. In der EU ist das eher
                                      künstlich am Leben – mit 58 Milliarden Euro an Steuergeldern.                                                                           unwahrscheinlich: Schon jetzt verfügen wir über genü-
                                                                                                                                                                              gend Strom. Und das soll auch so bleiben – im Jahr
                                                                                                                                                                              2025 werden bei Spitzenbedarf nur 61 Prozent der             Kapazität	                            Bedarf 61 %           Überkapazität
                                                                                                                                                                              möglichen Strommenge tatsächlich benötigt werden.
                                                              Mein Kollege Adam Pawloff und ich lugen in Linz hin-    einer Botschaft an die MinisterInnen. Der Spruch auf    „Nicht nur dass Konzerne den Bürgerinnen und Bür-
                                                                                                                                                                                                                                           Selbst bei Spitzenbedarf
                                                              ter einem Auto hervor. Hier findet heute der Energie-   Deutsch: „Kein Geld für Kohle, Gas und Atom.“           gern der EU Steuergelder in Milliardenhöhe für un-           werden in der EU nur
                                                              ministerrat der EU statt. Während die ersten Limou­                                                             wirtschaftliche und gefährliche Kohle- und Atom-             61 % der mög­lichen           Förderhahn abdrehen
                                                              sinen der Ministerinnen und Minister vor dem               Geld verschwendet                                    kraftwerke aus der Tasche ziehen, diese Beihilfen sind       Strommenge tatsächlich     Unsere Aktion war Teil einer EU-weiten Kampagne,
                                                              Eingang des DesignCenters halten, erspähe ich im        EU-weit stecken Regierungen knapp 58 Milliarden         darüber hinaus die reinste Geldverschwendung“, ist           benötigt.                  um den Förderwahnsinn für Kohle-, Gas- und Atom-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: © Bernd L auter/Greenpeace, Infografik: © Greenpeace
                                                              obersten Stock des gegenüberliegenden Hotels noch       Euro an Steuergeldern in alte, unrentable und gefähr-   unser Energieexperte Adam Pawloff empört.                                               kraft zu stoppen. Wir haben es geschafft, das Thema
                                      Mit einem riesigen
                                                              einen Schatten. Dann geht alles ganz schnell. Schon     liche Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke. In den letzten                                                                                           ganz groß auf die Agenda beim Energieministerrat zu
                                      Transparent haben wir
                                      die Energieminister­
                                                              seilen sich unsere AktivistInnen am Gebäude ab und      20 Jahren haben Energiekonzerne in Europa bereits          Kohle tötet                                                                          setzen und Druck auf die Politik auszuüben. Der
Fotos: 2 × © Mitja Kobal/Greenpeace

                                      Innen der EU in Linz    entrollen ein 112 Quadratmeter großes Banner mit        32 Milliarden Euro an Steuergeldern über sogenannte     Der kürzlich veröffentlichte Bericht des renommierten                                   Kampf ist aber noch nicht gewonnen. Bis Ende des
                                      willkommen geheißen.                                                                                                                    Weltklimarats (IPCC) zeigt schwarz auf weiß: Die                                        Jahres wird entschieden, ob europäische Regierungen
                                                                                                                                                                              Nutzung von Kohle muss bis 2030 weltweit um zwei                                        die Reserve-Kraftwerke weiter ungebremst mit Steuer-
                                                                                                                                                                              Drittel gesenkt wer-                                                                    geldern füttern dürfen. Österreich spielt hier ange-
                                                                                                                                                                              den, damit wir das Pa- »Im Jahr 2018 uralten, gesund-                                   sichts des EU-Ratsvorsitzes eine wichtige Rolle. „Im
                                                                                                                                                                              riser Klimaziel von heitsgefährdenden Kraftwerken                                       Jahr 2018 uralten, gesundheitsgefährdenden Kraft-
                                                                                                                                                                              „nur“ 1,5 Grad Celsius                                                                  werken Milliarden an Euros nachzuwerfen ist stein-
                                                                                                                                                                              Erderhitzung über- Milliarden an Euros nachzu­­werfen                                   zeitlich. Die österreichische Regierung muss alles da-
                                                                                                                                                                              haupt noch erreichen ist steinzeitlich.«                                                für tun, die anderen Länder zu überzeugen und
                                                                                                                                                                              und den Klimakollaps                                                                    dreckiger Energie den Stecker zu ziehen“, sagt Adam
                                                                                                                                                                              verhindern können. In der EU etwa stammen 18 Pro-                                       Pawloff.
                                                                                                                                                                              zent der klimaschädlichen CO2-Emissionen allein aus                                     Greenpeace fordert von den Energieministerinnen
                                                                                                                                                                              rund 300 Kohlekraftwerken.                                                              und -ministern eine starke Regulierung und Reduk­
                                                                                                                                                                              Das hat auch bei uns tödliche Auswirkungen: Obwohl       Vorgestrige Technologie        tion der staatlichen Beihilfen. Damit Kohle-, Gas- und
                                                                                                                                                                              hierzulande kaum noch Kohle im Einsatz ist, verlieren    im Braunkohlerevier im         Atomkraftwerke nicht künstlich am Leben erhalten
                                                                                                                                                                              rund 230 Menschen in Österreich frühzeitig ihr Le-       Westen Deutschlands.           werden, anstatt saubere Energie aus Sonne und Wind
                                                                                                                                                                                                                                       Nicht weit von hier liegt
                                                                                                                                                                              ben, weil in nahe gelegenen Ländern nach wie vor                                        zu fördern. ●                             Stella Haller
                                                                                                                                                                                                                                       der Hambacher Wald.
                                                                                                                                                                              Kohle verfeuert wird. Kraftwerke in Polen und
                                                                                                                                                                              Deutschland verschmutzen bei uns die Luft am stärks-
                                                                                                                                                                              ten. Insgesamt fordert dreckige Energie aus Kohle in
                                                                                                                                                                              der EU jährlich 18.000 Menschenleben.
                                                                                                                                                                              Kohlekraftwerke emittieren tödliche Substanzen wie
                                                                                                                                                                              Feinstaub, Schwefeldioxide, Stickoxide, Quecksilber
                                                                                                                                                                              oder Arsen. Diese Luftschadstoffe erhöhen das Risiko,
                                                                                                                                                                              an Lungenkrebs, Schlaganfällen, Herzerkrankungen
                                                                                                                                                                              oder chronischen Atemwegserkrankungen zu sterben.
                                                                                                                                                                              Kinder, alte Menschen und Schwangere sind am
                                                                                                                                                                              stärksten gefährdet. „Kohlekraft ist ein Killer: Steuer-
                                                                                                                                                                              gelder in Kraftwerke zu stecken, die schon längst vom
                                                                                                                                                                              Netz gehören, gefährdet Menschenleben und heizt
                                                                                                                                                                              unseren Planeten auf. Die Politik muss endlich damit
                                                                                                                                                                              aufhören“, warnt Adam Pawloff.

                                      16                                                                                                                                                                                                                                                                                  17
Palmöl-Protest Pinguin-Party - Den Regenwald verteidigen - Greenpeace Österreich
»Wir können es uns einfach                                                                                                                        abhängige Umweltorganisation nehmen wir kein Geld
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      von Unternehmen und sehen uns nur im Dienste einer
                                                                                                                                                    nicht länger leisten, mit unseren                                                                                                                 lebenswerten Zukunft.
                                                                                                                                                    Steuern eine Agrarindustrie zu
                                                                                                                                                    finanzieren, die unser aller                               Bahnfahren, CO2 sparen                                                                    Schneller in Richtung Zukunft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Verkehr verursacht rund ein Drittel aller Treib­
                                                                                                                                                    Zukunft bedroht.«                                          In einer neuen Kooperation mit den ÖBB
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      hausgase in Österreich. Eine Fahrt mit dem Zug ist
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      15-mal klimafreundlicher als dieselbe Reise mit dem
                                                                                                                                                                                                               treibt Greenpeace den grünen Verkehr voran.                                            Pkw. Seit Juli ist auf jedem ÖBB-Ticket die CO2-Er-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      sparnis gegenüber dem Pkw ausgewiesen. „Wer die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bahn nimmt, schützt unser Klima. Darum unterstüt-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      zen wir die ÖBB dabei, ihre VorreiterInnenrolle für
                                                                                                                                                    Posten im EU-Budget – doch leider fördert sie auch                                     Auf dem Weg zum verdienten Urlaub gleitet der Zug          Klimaschutz weiter auszubauen, etwa indem sie auf
                                                                                                                                                    weiterhin vielfach Umweltzerstörung und industrielle                                     durch alle Farben des Regenbogens. Gelb, rot und         grünen Strom umsteigen, Energie sparen und Bahn-
                                                                                                                                                    Landwirtschaft.                                                                          braun wirbeln die Blätter beim Vorbeifahren durch        fahren noch attraktiver machen“, sagt Greenpeace-
                                                                                                                                                    Da gäbe es angesichts der fortschreitenden Klimakata-                                    den Wind. Am nächsten Feld leuchten die Kürbisse         Geschäftsführer Alexander Egit.
                                                                                                                                                    strophe so manches zu diskutieren und Weichen für                                                                     grellorange gegen die       Für den Übergang zur Klimaneutralität haben die
                                                                                                                                                    die Zukunft zu stellen. Denn Landwirtschaft betrifft                               »Wer die Bahn nimmt, Erde. Über einen klirrend                 ÖBB und Greenpeace einen Stufenplan erarbeitet.
Fotos: © Shutterstock/L ena Suetina, © Mitja Kobal/Greenpeace

                                                                                                                                                    uns alle. Sie beeinflusst, was wir essen, und wirkt sich
                                                                                                                                                    auf unser lokales Umfeld, das globale Klima und un-
                                                                                                                                                                                                                                        schützt unser Klima.« hellblauen              Fluss, vorbei
                                                                                                                                                                                                                                                                          an einem Haus mit So-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wichtige Punkte dieses Planes sind die Elektrifizie-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      rung von mehr Bahnstrecken, die Umstellung des
                                                                                                                                                    sere Wirtschaft aus. Wie unsere Lebensmittel erzeugt                                     larpaneelen, in denen die Sonne glitzert. Auch wenn      ÖBB-Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge und der Einsatz
                                                                                                                                                    werden, ist entscheidend für unsere Gesundheit und                                       das Ziel die schneeweißen Berge sind – die Fahrt wird    alternativer Antriebstechnologien in Zügen, die auf
                                                                                                                                                    die Gesundheit des Planeten.                                                             jedenfalls grün sein.                                    Nebenstrecken fahren und bei denen eine Elektrifizie-
                                                                                                                                                                                                                                             Greenpeace arbeitet nämlich seit Mai mit den ÖBB         rung nicht wirtschaftlich wäre. Aber nicht nur an den
                                                                                                                                                       Mehr Geld für Bio-Betriebe!                                                           zusammen, um die Bahn noch klimafreundlicher zu          Zugfahrten wird gearbeitet. Die ÖBB investieren auch
                                                                                                                                                    „Wir können es uns einfach nicht länger leisten, mit                                     machen. Der erste Schritt erfolgt noch heuer: Die ÖBB    in Elektroautos: im Rahmen von E-Tankstellen an den

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Foto: © ÖBB
                                                                                                                                                    unseren Steuern eine Agrarindustrie zu finanzieren,                                      steigen vollständig auf grünen Bahnstrom aus erneu-      Park&Ride-Anlagen, mit dem Ausbau der Rail&Drive-
                                                                                                                                                    die Böden und Wasser vergiftet, Tiere quält, die Kli-                                    erbaren Energieträgern um. In Zusammenarbeit mit         Flotte mit mehr Elektroautos und dem Umstieg der
                                                                                                                                                    maerhitzung rasant beschleunigt und unser aller Zu-                                      Greenpeace sollen die ÖBB bis zum Jahr 2030 gänz-        Postbusse auf Elektrobusse. Außerdem erzeugt auch
                                                                                                                                                    kunft bedroht“, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsex-                                       lich CO2-neutral werden. Die ExpertInnen von Green-      der Bau von Kraftwerken oder Stromleitungen Emis-
                                                                Biologische Landwirt-                                                                                                                          Eine noch grünere und
                                                                schaft ist eine Win-Win-                                                            perte Sebastian Theissing-Matei. Dabei geht es um          attraktivere Bahn: ein
                                                                                                                                                                                                                                             peace begleiten die ÖBB auf diesem Weg und stellen       sionen – auch diese sollen im nächsten Schritt kom-
                                                                Win-Situation.                                                                      enorme Summen: 60 Milliarden Euro aus den Taschen          wesentlicher Schritt in       ihr Know-how dafür kostenfrei zur Verfügung: Als un-     pensiert werden. ●                           Isa Knilli
                                                                Sie bedeutet gesündere                                                              der EU-SteuerzahlerInnen werden derzeit jedes Jahr         Richtung Klimaziele.
                                                                Nahrung, weniger

                                                                                           Korn für Korn
                                                                                                                                                    für GAP-Subventionen ausgegeben. Der Großteil da-
                                                                Giftstoffe in der Umwelt
                                                                                                                                                    von geht nicht an ökologische Betriebe, sondern an die
                                                                und weniger Tierleid.
                                                                                                                                                    industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung.
                                                                                                                                                    Theissing-Matei dazu: „Die Gemeinsame Agrarpolitik
                                                                                           Das Agrarwesen ist weltweit für                          muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Statt
                                                                                                                                                    Förderungen für intensive Landwirtschaft und Mas-
                                                                                           ein Viertel aller Klimaemissionen                        sentierhaltung braucht es Gelder für einen Ausstieg
                                                                                           verantwortlich. Wollen wir die                           aus dem Einsatz giftiger Pestizide und für ein Ende
                                                                Greenpeace-Kam-
                                                                                           Klimaziele erreichen, so müssen                          des massenhaften Tierleids.“
                                                                paigner Sebastian          wir die Landwirtschaft verändern.
                                                                Theissing-Matei, BSc,                                                                  2021 durchstarten
                                                                setzt sich für                                                                      Ab 2021 werden die Förderungen neu geregelt, die
                                                                mehr biologische                                                                    Verhandlungen haben bereits begonnen. Jetzt haben
                                                                Landwirtschaft
                                                                                           Als im Herbst die EU-AgrarministerInnen im niederös-     wir die Chance, das Ernährungssystem in Europa neu
                                                                in der EU ein.
                                                                                           terreichischen Schloss Hof für ein informelles Treffen   zu gestalten. Unsere Lebensmittel müssen nachhaltig,
                                                                                           zusammenkamen, hieß es für zivilgesellschaftliche        gesund und leistbar sein. Und umweltfreundlich wirt-
                                                                                           Organisationen wie Greenpeace: Draußen bleiben!          schaftende Bäuerinnen und Bauern müssen von ihrer                                                                                                                                    Greenpeace kämpft
                                                                                           Hinter verschlossenen Türen und dicken Schlossmau-       Arbeit gut leben können. Greenpeace fordert von den                                                                                                                                  in Österreich und
                                                                                           ern berieten sich die PolitikerInnen während des ös-     Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Brüssel                                                                                                                                     darüber hinaus für
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ein grünes Umden-
                                                                                           terreichischen Ratsvorsitzes über die Zukunft der Ge-    und in den Mitgliedstaaten sicherzustellen, dass die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         ken bei den großen
                                                                                           meinsamen europäischen Agrarpolitik, kurz GAP            künftige GAP unsere Gesundheit, das Tierwohl und                                                                                                                                     Konzernen.
                                                                                           genannt. Die GAP ist einer der ältesten und der größte   die Umwelt schützt. ●                     Olja Alvir

                                                                18                                                                                                                                                                                                                                                                                            19
Grünes Leben                                                 Gemeinsam
                                        Greenpeace-Mitarbeiterinnen                                     gegen Goliath
                                        und -Mitarbeiter verraten ihre
                                          ­kleinen Schritte für mehr                                    2018 war ein spannendes Jahr mit
                                           ­Umweltschutz im Alltag.                                     vielen großen Erfolgen für uns. Viel                                                                      Energie
                                                                                                        Zeit, Rückschau zu halten, bleibt
                                                                                                                                                                                                                  Erneuerbar in die Zukunft. Die neuseeländische
                                                                                                        allerdings nicht. Denn eines hat uns                                                                      Regierung hat die Zeichen der Zeit – und die
                                                                                                        2018 auch gezeigt: Der Gegenwind                                                                          Botschaft unserer weltweiten Kampagne – erkannt
                                                                                                                                                                                                                  und vergibt seit heuer keine Lizenzen mehr für
                                                                                                        wird schärfer.                                                                                            Ölbohrinseln vor seiner Küste.

                                                                                                                                                                    Bienen                                                                                             Elektronik
                                                                                                        Für den Umweltschutz – und damit gegen Konzerninter­
                                                                                                                                                                    Lange hat es gedauert, bis auch der letzte                                                         Kaum jemand, der heute kein Smartphone bei
                                                                                                        essen – zu kämpfen ist nicht immer einfach. Gerade          Abgeordnete die Augen nicht weiter vor der                                                         sich trägt. Doch in den kleinen Alleskönnern
                                                                                                        unter den gegenwärtigen politischen Bedingungen. In         Realität verschließen konnte. Im Frühjahr                                                          stecken viele ökologisch bedenkliche Bauteile.
                                                                                                        Österreich, in Europa, weltweit. Unsere KollegInnen in

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             I l l u s t r a t i o n : © K a t i a Ts i k r i k o n a k i
                                                                                                                                                                    beschlossen die EU-Mitgliedsstaaten endlich                                                        Umso wichtiger war es, dass wir gemeinsam mit
Foto: © Mitja Kobal/Greenpeace

                                                                                                        Polen oder Ungarn können ein Lied davon singen, was         ein Verbot von drei besonders wirksamen                                                            Millionen von UnterstützerInnen Samsung dazu
                                                                                                                                                                    Bienenkillern (Neonikotinoiden). Greenpeace                                                        bewegen konnten, 4,3 Millionen defekte Smart-
                                                                                                        es bedeutet, wenn Regierungen zivilgesellschaftliche
                                                                                                                                                                    drängte seit Jahren darauf.                                                                        phones wiederzuverwerten.
                                                                                                        Organisationen ins Visier nehmen. Doch auch bei uns
                                                                                                        droht ein massiver Anschlag auf den Umweltschutz.
                                   »Naschen und gleichzeitig etwas                                      Etwa indem die Regierung Umweltorganisationen aus
                                                                                                                                                                                                                  Plastik
                                  für unsere Umwelt tun? Das geht!«                                     der Prüfung von Großbauprojekten wie Schnellstra­                                                         Die Welt erstickt in Plastik. Unsere Freiwilligen-
                                                                                                                                                                                                                  Teams reinigten deshalb an 180 Orten in
                                                                                                        ßen, Kraftwerken oder Mülldeponien hinausdrängen
                                                                                                                                                                                                                  49 Ländern Strände, Wiesen und Wälder.
                                                                                                        will. Hier heißt es, wachsam zu bleiben.
                                 Denn was auf den Tisch kommt,      nes Backen. Für Geburtstagskin-                                                                                                               Sie waren zum Beispiel in Manila, in Kroatien
                                 hat auch einen Einfluss auf den    der bei uns im Büro gibt es im-     Und trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen                                                         und auch am Donaukanal in Wien. Die Tonnen
                                 Planeten und unser Wohlbefin-      mer wieder mal Kostproben aus       stehen immer mehr Bürgerinnen und Bürger für ihre                                                         an gesammeltem Müll werden nach Strichcodes,
                                 den. Diesen Zusammenhang legt      Brigittes Backstube. Wir kön-       Überzeugung und für einen gesunden Planeten ein.                                                          Schriftzügen und Herstellerangaben ausge­wertet,
                                 auch der heurige Greenpeace-       nen also ohne weiteres für die      Greenpeace tritt entschlossen all jenen entgegen, die                                                     und so werden die größten Verursacher der
                                 Bericht „Weniger ist mehr“ of-     Köstlichkeiten in unserem Re-                                                                                                                 Plastikkatastrophe identifiziert.
                                                                                                        meinen, Umweltschutz sei nicht mehr als ein Hinder­
                                 fen. Er macht deutlich, dass für   zeptheft bürgen.
                                 einen gesunden Planeten eine       Neben den Rezepten finden Sie       nis für rücksichtsloses Wirtschaftswachstum. Mit un­
                                 drastische Reduktion des Kon-      in unserem Beilagenheft auch        seren SpenderInnen an unserer Seite fühlen wir uns
                                 sums tierischer Produkte und       noch eine Weihnachtsgeschichte      bestens gewappnet für die Herausforderungen, die vor
                                 der Nutztierhaltung nötig ist.     von unserem Schreiber-Kollegen      uns liegen.
                                 Und nachdem die Weihnachts-        Gerfried Panovsky, die wir Ihnen
                                                                                                        Vorher wollen wir noch einmal zurückblicken auf das,
                                 zeit vor der Tür steht und Back-
                                 öfen im ganzen Land heiß lau-
                                                                    sehr ans Herz legen möchten.
                                                                    Oder wollen Sie etwa nicht wis-     was wir – gemeinsam mit Ihnen – im abgelaufenen             Meeresschutz                                                                                       Palmöl
                                 fen, hat sich unsere wunderbare    sen, was eine Spitzmaus, Pingui-    Jahr erreicht haben. Und darauf können wir stolz sein.
                                                                                                                                                                    Ob in den wilden, unberührten Gewässern der                                                        Die weltweite Abhängigkeit von Palmöl hat
                                 Kollegin Brigitte Bach fünf        ne, Eichhörnchen, eine Eule, eine   So haben wir es nach jahrelangem Kampf endlich ge­          Antarktis oder in tropischen Ozeanen – wir                                                         verheerende Konsequenzen für Indonesiens
                                 Keksrezepte für Sie überlegt,      Krähe und ein Fuchs mit dem         schafft, dass drei für Bienen besonders gefährliche Gif­    kämpfen für ein internationales Netzwerk an                                                        Regenwälder und seine BewohnerInnen.
                                 die ganz ohne tierische Zutaten    Greenpeace-Flagschiff „Rainbow
                                                                                                        te auf EU-Ebene verboten wurden. Oder Neuseeland            Meeresschutzgebieten, damit sich die Welt-                                                         Schon viel zu viel Fläche ist in Plantagen um-
                                 auskommen.                         Warrior III“ zu tun haben? Eben!
                                                                                                        davon überzeugt, keine neuen Ölbohrinseln ins Meer          meere endlich erholen können.                                                                      gewandelt und so für immer zerstört worden.
                                 In ihrem Rezeptheft finden Sie     Wir wünschen Ihnen viel Freude
                                                                                                                                                                                                                                                                       Unsere Botschaft ist klar und simpel: Kein
                                 köstliche, erprobte Rezepte, die   beim Ausprobieren der Rezepte       zu stellen. Oder die Krill-Industrie dazu gebracht, nicht
                                                                                                                                                                                                                                                                       Palmöl aus Regenwaldzerstörung!
                                                                                                        mehr in der Antarktis zu fischen. Sie sehen: Wo ein
                                 die Herzen aller Naschkatzen
                                 höherschlagen lassen. Brigitte,
                                                                    und (Vor)lesen der Geschichte.
                                                                    Genießen Sie eine zauberhafte       Wille und eine starke Gemeinschaft, da ein Weg.
                                                                                                                                                                                                                  Białowieża
                                 die bei uns für Postsendungen      Weihnachtszeit!
                                                                                                        HeldInnen, das sind nicht immer AktivistInnen, die                                                        Über Monate hinweg stellten sich mutige
                                 und Drucksorten zuständig ist,     PS: Unser Rezeptheft kann man                                                                                                                 AktivistInnen im polnischen Białowieża-Urwald
                                 weiß, wovon sie spricht: Nächs-    auch gut verschenken und des-       Maschinen blockieren oder Raffinerien besetzen. Unse­
                                                                                                                                                                                                                  Baggern und Abholzungsmaschinen in den
                                 tes Jahr erscheint ihr bereits     halb über unsere Homepage           re HeldInnen, das sind vor allem Sie, unsere Spende­                                                      Weg. Mit Erfolg! Der Europäische Gerichtshof
                                 drittes Buch zum Thema vega-       bestellen!                          rInnen. Danke, dass Sie unsere Arbeit unterstützen                                                        verurteilte die Rodungen in Białowieża schluss-
                                                                                                        und diese Erfolge überhaupt erst möglich machen. ●                                                        endlich als illegal, und die Maschinen zogen ab.

                                 20                                                                                                                                                                                                                                                                                     21
Ein Leben lang
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Eine Schnee-Eule macht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Jagd auf Lemminge in der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Nähe der Stadt Barrow in

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               und länger
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alaska. Die an arktische
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Temperaturen angepassten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Vögel bevorzugen offene
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Prärie und Tundra sowie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Küstenregionen mit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dünen. Nach langen Jahren   Gemeinsam mit unseren SpenderInnen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          der Sorgenfreiheit stufte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          die Weltnaturschutz­union       sichern wir eine lebenswerte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          IUCN Schnee-Eulen 2017       Zukunft – insbesondere auch für die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          als „gefährdet“ ein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           kommenden Generationen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Immer öfter erreichen uns Anfragen von leidenschaftli-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               chen UmweltschützerInnen, die darüber nachdenken
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               oder bereits beschlossen haben, Greenpeace in ihrem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Testament zu bedenken. Gertrud Körbler, frische Pen­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               sio­nistin und langjährige Mitarbeiterin von Greenpeace
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Österreich, meint dazu:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       »Ich weiß ja aus eigener „In dieser Frage steht na-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahrung, dass eine Testa­ türlich              meine Tochter an
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             erster Stelle. Aber ich will
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   mentsspende bei Greenpeace über mein eigenes Leben
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         in guten Händen ist.« hinaus                 auch die Umwelt
Foto: © Rose Sjöl ander/70°

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: © iStock/amenic181
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             schützen. Die Arbeit von
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Greenpeace wird leider wohl noch lange wichtig und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               notwendig bleiben. Sie mit einer Testamentsspende zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               unterstützen ist ein langfristiger Beitrag – auch für die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Zukunft meiner Tochter und ihrer Nachkommen. Ich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               weiß ja aus eigener Erfahrung, dass eine Testaments-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               spende bei Greenpeace in guten Händen ist und gewis-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               senhaft und effektiv eingesetzt wird.“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Wie bei allen Spenden gilt: Jeder Beitrag ist wertvoll!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Mit einer Spende im Testament können Sie dabei hel-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               fen, das zu bewahren, was Ihnen im Leben wichtig ist
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               – und so die Arbeit für den Schutz einer gesunden und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               lebenswerten Umwelt unterstützen. Wenn Sie mehr
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               dazu wissen möchten, steht Ihnen Greenpeace-Mitar-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               beiterin Jasmin Zuba jederzeit gerne für ein vetrauli-­
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ches Gespräch zur Verfügung. Telefon: 01/545 45 80-17,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               E-Mail: jasmin.zuba@greenpeace.org ●

                              Impressum
                              Medieninhaber, Verleger und Herausgeber: Greenpeace in Zentral- und Osteuropa, Fernkorngasse 10, 1100 Wien; Tel.: 01/545 45 80, www.greenpeace.at Spendenkonto: Erste Bank – IBAN: AT24 20111 82221219800, BIC: GIBAATWWXXX oder auf www.greenpeace.at/
                              spenden ­Chefredaktion: Olja Alvir, BA, Stefan Kerschbaumer,  Bakk. phil. Bildredaktion: Mitja Kobal E-Mail: service@greenpeace.at Grafik: Mag.a Petra Luttinger-Trappl Lektorat: Mag.a Belinda Mautner Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Offen­legung:
                              Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.greenpeace.at ständig abrufbar. ZVR 961128260 ACT erscheint viermal jährlich auf 100-%-Recyclingpapier. Ab einer Jahresspende von € 40 wird Ihnen ACT gratis zugesandt. Die nächste Ausgabe erscheint im März 2019.

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PlAs
Plakatdesign: © DDB Wien/Greenpeace

                                                                                                                   tik
                                                                                                                  tak
                                                                                                                   tik
                                                                                                                  tak                                                     Pe tition:
                                                                                                                                                                          SMS mit “
                                                                                                                                                                          „tiktak4*
                                                                                                                                                                          an 5455

                                      Höchste Zeit für deine Stimme
                                      gegen Wegwerf-PLASTIK.
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