Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich

Die Seite wird erstellt Hortensia-Emilia Schumacher
 
WEITER LESEN
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
29. Ausgabe
Oktober 2016

               1
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
DIE RICHTIGE WAHL
                                               Wir begleiten Sie in eine erfolgreiche Zukunft

Schon bald werden Sie den ersten Schritt vom   GaleniCare verspricht mehr zu sein als nur Ihr
Studium ins Berufsleben wagen. GaleniCare,     zukünftiger Arbeitsplatz:
die Nummer 1 im Schweizer Apothekenmarkt,
kennt die neuen Herausforderungen die auf      _Wir bieten Ihnen den Job, der zu Ihnen passt.
Sie warten.
                                               _Fachberatung und Kundenbetreuung? Oder
                                                Mitarbeiterführung und Teamentwicklung? Wir
Wir begleiten Sie gerne auf Ihrem neuen Weg     begleiten und fördern Sie bei Ihrer Wahl - „on
und unterstützen Ihre berufliche Laufbahn.      the job“.

                                               _Wir engagieren uns für nachhaltig berufliche
                                                Perspektiven - auch für Ihre.

                                               Kurz: Wir investieren in eine gemeinsame
                                               Zukunft.

                                               Lust darauf, mit uns Ihre Zukunft anzugehen?

                                               _Dann finden Sie hier mehr Informationen
                                               www.amavita.ch · perspektiven@amavita.ch
                                               www.coopvitality.ch · perspektiven@coop-vitality.ch
                                               www.sunstore.ch · perspektiven@sunstore.ch

    2
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
Inhaltsverzeichnis

Editorial.............................................................................................. 4
APV Archiv - Staatsexamen 1948........................................................ 5
Sport - Messi vs. Ronaldo................................................................... 8
Interview - MedZentrum.................................................................... 10
Titelthema - Das Dilemma der Ölpalme............................................. 16
Do It Yourself - Nusscrème................................................................. 22
Kolumne............................................................................................. 23
History - Der Heilkurort an der Lahn.................................................. 24
Notenstatistik..................................................................................... 27
Rätselecke.......................................................................................... 32
Firmenportrait - Sidroga..................................................................... 35

                                                                                                    Impressum
Tonikum
Wolfgang-Pauli-Strasse 15
HIL Postfach 135, 8093 Zürich
www.apv.ethz.ch

Redaktionsteam
Viktoria Gastens              Chefredaktorin
Simone Berger                 Vize-Chefredaktorin
Camilla Massoudi Reporterin
Daniel Herrmann               Reporter                            Titelbild:
                                                                  Kürzlich auf gerodete Torfregenwaldflä-
Matthias Pracht               Layouter                            che gepflanzte Palmölplantage in Zent-
Justine Räber                 Lektorin                            ral-Kalimantan auf Borneo (Indonesien).
                                                                  Glennhurowitz/flickr
Selina Bieri                  Lektorin

                                                                                                            3
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
Editorial
     „Ich schreite kaum, doch wähn‘ ich      gemeinsam? Richtig, Palmöl. Im
                                             Titelthema beschäftigen wir uns mit
     mich schon weit.“ Gurnemanz antwortet   dem Dilemma der Ölpalme.
     Parsifal: „Du siehst, mein Sohn, zum    Zum ersten Mal überhaupt tauchen
                                             in dieser Ausgabe die Rubriken
     Raum wird hier die Zeit.“
                                             Sport und Kolumne auf. In einem
                                             unterhaltsamen Artikel schreibt
     Wer sich fragt, warum ich zu Beginn
                                             Dani über zwei konkurrierende
     aus Richard Wagners Parsifal zitiere,
                                             Weltfussballer.
     dem sei gesagt, dass Wagner eine
                                             Natürlich enthält die erste Ausgabe
     der wenigen Verbindungen zwischen
                                             des Herbstsemesters die begehrten
     Zürich und dem rheinlandpfälzischen
                                             Prüfungsstatistiken. Diese machen
     Bad Ems ist. Richard Wagner schrieb
                                             jedoch nur fünf von vierzig Seiten und
     in Zürich seine Zürcher Kunstschrif-
                                             einen Bruchteil der redaktionellen
     ten und vollendete in Bad Ems den
                                             Arbeit aus. Daher freut sich unser
     Parsifal. Ich selbst habe acht Jahre
                                             Team über Kritik, Anregungen und
     in dem Kurort an der Lahn gewohnt.
                                             Anmeldungen als Schreiberling an
     Pharmazeuten ist Bad Ems aufgrund
                                             tonikum@apv.ethz.ch.
     seiner Thermalquellen, des Emser
     Salzes respektive Emser Pastillen und
     als Sitz von Sidroga bekannt. Freund-
                                             Viel Freude beim Lesen, Rätseln und
     licherweise stand uns Sidroga für ein
                                             Tee trinken wünscht
     Firmenportrait zur Verfügung und hat
     uns zudem die Heftbeilage gespon-
     sort - für einen Moment der Entspan-
     nung.
     Simone stellt in ihrem Interview mit
                                             Viktoria Gastens
     Frau Köppel über das MedZentrum
                                             Chefredaktorin Tonikum
     eine spannende Zusammenarbeit
     zwischen Arzt und Apotheker vor.
     Zukunftsmusik?
     Egal, ob in Apotheke oder Industrie,
     Pharmazeuten sind entscheidend
     an Herstellungsprozessen beteiligt.
     Daher sollten sie sich auch
     mit      erforderlichen   Rohstoffen
     beziehungsweise deren Herkunft
     auseinandersetzen.      Was     haben
     Tenside, Palmitinsäure, Bio-Diesel,
     Tütensuppe und viele Kosmetika
 4
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
APV-Archiv
                       Staatsexamen 1948
Viktoria Gastens. Teil des APV-Archivs ist ein Fotoalbum vom Abschlussjahr-
gang 1948. Passend dazu stellen wir neben einigen Fotos Auschnitte des Mit-
teilungsblattes des Schweizerischen Pharmazeutenverbandes von Juli 1948 vor.

                                  Seit der Gründung der ETH 1855 ist ein Stu-
                                  dium der Pharmazie möglich. Von 1916 bis
                                  1993 war das Pharmazeutische Institut im
                                  Naturwissenschaftlichen Gebäude (NW) in
                                  der Clausiusstrasse ansässig.

Das Fotoalbum Staats Herbst 1948 um-
fasst 33 Fotoaufnahmen und wurde von
13 Personen unterschrieben.

Die Studentinnen waren auch damals für
einen Spass zu haben.
                                                                               5
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
Die Herren trugen unter ih-
                             ren blütenweissen, flecken-
                             und lochfreien Labormänteln
                             Hemd und Krawatte - die
                             Ärmel hochgekrempelt. Die
                             Damen schützten sich meist
                             mit einem taillierten, knielan-
                             gen Labormantel über ihrem
                             Kleid. Von Schutzbrillen fehlt
                             jede Spur. Was wohl die SGU
                             dazu sagen würde?

    Der Umgang mit dem
    Rauchen - auch im
    Labor - scheint deut-
    lich lockerer gewe-
    sen zu sein. Passend
    dazu erschien die
    Läkerol-Werbung im
    Mitteilungsblatt. Doch
    bei einem offenen
    Chemikalienschrank
    und Laborarbeit ohne
    Kapelle werden noch
    ganz andere Dämpfe
    in der Luft gewesen
    sein.

                                   Fotoalbum und Mittei-
                                   lungsblatt sind in voller
                                   Länge als pdf-Doku-
                                   mente unter tonikum@
                                   apv.ethz.ch erhältlich.

6
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
Die Themen des Mitteilungsblattes umfassen Schleime und Kindermehle, Stu-
dienreform, Vitamin C und Erkältungskrankheiten und wie in diesem Beispiel
Tablettenherstellung. Das Hypnotikum Bromisoval ist ausser Handel, da bei
längerer Einnahme Bromismus (Tremor, Ataxie, Verwirrtheit) auftreten kann
und es das Abhängigkeitspotential von Barbituraten aufweist.

Flawa und Läkerol sind zwei Firmen,
die im Mitteilungsblatt Werbeanzeigen
geschaltet hatten. Wusstest du, dass
Nobelpreisträger eine komplette Läk-
erol-Serie erhalten?

                                                                             7
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
Sport
        Es ist die Frage, die seit 10 Jahren die ganze Welt
                             beschäftigt
     Daniel Herrmann. Um es vorwegzunehmen: Ich bin der Meinung, dass es noch
     nie etwas Besseres als MSN gegeben hat und auch nie mehr geben wird. Egal
     wie gut BBC ist, die technische Finesse und das Spielverständnis von MSN ist
     der Geschwindigkeit und Kraft von BBC immer eine Nasenlänge voraus.

     Wahrscheinlich haben jetzt schon bestimmt alle Leser gemerkt, dass es sich
     beim Kürzel MSN nicht um den Windows Live Messenger und bei BBC natürlich
     nicht um die British Broadcast Corporation handelt. MSN gegen BBC ist nicht
     nur der Kampf von sechs Fussballspielern, sondern auch der Kampf, der ein
     ganzes Land spaltet. FC Barcelona gegen Real Madrid, oder eben Messi, Sua-
     rez, Neymar gegen Bale, Benzema und Cristiano Ronaldo. Beim Marktwert-Ver-
     gleich liegt MSN mit 310 Mio. € BBC (250 Mio. €) deutlich voraus: Lionel Messi
     (Marktwert: 120 Mio. €), Luis Suárez (90 Mio. €) und Neymar (100 Mio. €);
     Cristiano Ronaldo (Marktwert: 110 Mio. €), Gareth Bale (80 Mio. €) und Karim
     Benzema (60 Mio. €). In der Saison 15/16 schossen BBC 98 Tore und gaben 34
     Assists in durchschnittlich 38 Spielen pro Spieler (2.58 Tore und 0.89 Assists pro
     Spiel). MSN dagegen verzeichnete 131 Tore, 67 Assists in durchschnittlich 51
     Spielen pro Spieler (2.59 Tore und 1.32 Assists pro Spiel). Doch die Frage, die
     seit 10 Jahren die ganze Welt beschäftigt, lautet: Wer ist der beste Fussballer
     der Welt? Messi oder Cristiano Ronaldo?

     Lionel „Leo“ Andrés Messi Cuccittini (24. Juni 1987 in Rosario, Argentinien)
     spielt seit seinem 14. Lebensjahr für den FC Barcelona. Er wurde von 2009 bis
     2012 viermal in Folge zum Weltfußballer des Jahres gewählt. 2015 wurde ihm
     diese Auszeichnung erneut verliehen. Mit dem FC Barcelona gewann er un-
     ter anderem achtmal die spanische Meisterschaft und viermal den spanischen
     Cup. Gemeinsam mit vier anderen Spielern (Iniesta, Xavi, Piqué und Seedorf)
     hält Lionel Messi mit vier Erfolgen den Rekord für die meisten Champions-Le-
     ague-Titel. Seine Freundin Antonella Roccuzzo, welche schon als Kind die
     Freundin von Messi war, brachte am 2. November 2012 ihren gemeinsamen
     Sohn Thiago zur Welt. Am 11. September 2015 wurde ihr zweiter Sohn Mateo
     geboren.

     Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro (5. Februar 1985 in Madeira, Portugal) ist
     ein portugiesischer Fußballspieler. In der Jugendakademie von Sporting Lissa-
     bon ausgebildet, wurde Ronaldo mit 18 Jahren von Manchester United unter
 8
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
Vertrag genommen. Nach seinem Transfer zu Real Madrid 2009, erzielte er bis-
her in über dreihundert Einsätzen durchschnittlich mehr als ein Tor pro Spiel.
Er gewann die Champions League insgesamt dreimal und wurde dreimal zum
Weltfußballer des Jahres gewählt. Am 4. Juli 2010 gab Ronaldo via Facebook
und Twitter bekannt, Vater eines Sohnes geworden zu sein und für diesen das
alleinige Sorgerecht übernommen zu haben. Die Identität der Mutter gab er
nicht bekannt. Von Mai 2010 bis Januar 2015 war er mit dem russischen Model
Irina Shayk liiert. Fun Fact: Der Sohn, Cristiano Ronaldo Junior, ist 869 Tage
älter als Messis Sohn Thiago. CR7 und Messi liegen auch exakt 869 Tage ausei-
nander! Doch wer ist der Bessere?

Für CR7 spricht seine unglaubliche Geschwindigkeit, Schusskraft, Kopfballstär-
ke, die faire Art Steuern zu zahlen und seine unglaubliche Torquote von mehr
als einem Tor pro Spiel. Für Messi dagegen sprechen die Ballkontrolle, ausser-
gewöhnlich gute Technik, die Spielintelligenz und seine Spielmacherqualitäten.
Zudem hat er vier Champions-League-Titel, sowie fünfmal die Auszeichnung
zum besten Fussballspieler der Welt erhalten und ist noch fast drei Jahre jün-
ger als Cristiano Ronaldo.

Lieber Cristiano Ronaldo,
falls du diesen Text liest und enttäuscht bist, weil du dir selbst eingestehen
musst, dass du seit 10 Jahren „nur“ der zweitbeste Fussballer der Welt bist: Du
hast ja immer noch ungefähr 210 Millionen Euro auf dem Konto und verdienst
pro Jahr noch circa 45 Millionen dazu. Ausserdem bist du Europameister - das
wird Lionel Messi sicher nie schaffen.

                                                                           APV
                                                       Bei der VV am 4.10.
                                                       wurde ein neuer
                                                       APV-Vorstand gewählt.
                                                       Sechs der neun Vor-
                                                       stände sind neu dazu-
                                                       kommen.
                                                       Wir freuen uns auf die
                                                       Zusammenarbeit!
                                                       Weitere Informatio-
                                                       nen findest du unter
                                                       apv.ethz.ch.
                                                                                  9
Ausgabe Oktober 2016 - ETH Zürich
Interview
           Innovation MedZentrum: eine Symbiose von
                    Arztpraxis und Apotheke
     Simone Berger. Als Pharmaziestudentin kriegt man einige Sprüche zu hören:
     Ob denn dieser Beruf Zukunft habe, wenn Migros und Coop auch Medikamen-
     te verkaufen dürfen. Oder ob es fünf Jahre Hochschulstudium braucht, um bei
     Versandapotheken den Warenausgang zu überprüfen. Solch skeptischen Be-
     merkungen kann ich seit meinem Interview mit Frau Köppel entgegnen, dass
     sich der Apothekerberuf zwar verändert, dass dabei aber auch neue und span-
     nende Berufsformen entstehen. Frau Köppel ist sympathisch und dynamisch,
     Mutter, Geschäftsführerin und hat den Mut gehabt, etwas völlig Neues zu er-
     finden. Das MedZentrum ist eine Erfolgsgeschichte, auch wenn für diese Form
     der Gesundheitsversorgung noch keine Software auf dem Markt ist und bis zur
     Eröffnung einige Hürden überwunden werden mussten.

                                 Was beinhaltet ihre Aufgaben als Geschäftsführe-
                                 rin?
                                 Kundenberatung beansprucht immer noch ei-
                                 nen grossen Teil meiner Zeit. Das ist eine Arbeit,
                                 die ich sehr gerne mache. Daneben beschäftigen
                                 mich viele administrative Aufgaben wie der opti-
                                 male Einkauf der Waren, die Lohnabrechnungen,
                                 Arbeitspläne, buchhalterische Tätigkeiten und die
                                 Organisation von Weiterbildungskursen. Ich ste-
                                 he auch viel im Austausch mit Pharmafirmen und
                                 Aussendienstmitarbeitern und brüte über Marke-
     Bild: Sandra Köppel
                                 ting-Strategien. Ausserdem führe ich viele Gesprä-
     che mit meinen Mitarbeitern. Dabei handelt es sich nicht nur um Jahresgesprä-
     che, sondern ich muss sie immer wieder abholen, spüren wo der Schuh drückt
     und beobachten, wie Abläufe im Team vonstattengehen.

     Wie schaffen Sie es, eine Apotheke zu führen, innovative Ideen zu entwickeln
     und sich nicht gleichzeitig zu überlasten?
     Der Apothekerberuf ist prädestiniert für Teilzeitpensen. Es ist unmöglich, sechs
     Tage in der Woche als Apothekerin anwesend zu sein, das würde ich auch ohne
     Kinder nicht wollen. Ich brauche also sowieso eine Stellvertreterin und man
     kann sich das gut einrichten. Ich plane mich bewusst nicht hundert Prozent im
     Arbeitsplan ein, ich brauche noch Luft für administratives und um Strategien
     zu entwickeln.
10
Wie bringt man die Rolle als Geschäftsführerin und die Familie unter einen
Hut?
Anfangs, als ich die Kinder und das eigene Geschäft hatte, war es schwieriger.
Mit Kindern muss man irgendwann einfach nach Hause und man hat nie alles
erledigt, bevor man geht. Aber irgendwann lernt man, dass man nicht alles
perfekt machen kann. Ich weiss, dass ich tolle Mitarbeiter habe. Die machen
ihre Arbeit auch gut, wenn ich nicht da bin. Das ist eine Voraussetzung, damit
es funktioniert, und solche Leute muss man sich erst suchen.

                                 Sie führen ein innovatives Unternehmen,
                                 das Medzentrum ist eine Kombination von
                                 Arztpraxis und Apotheke. Wie sind Sie auf
                                 diese Idee gekommen?
                                 Frau Dr. Meier führte viele Jahre eine Praxis
                                 in Pfungen. Die Praxis war alt und an einem
                                 anderen Standort. Frau Meier bekam die
                                 Möglichkeit, die ehemalige Ofenhalle der Kel-
                                 ler Ziegelei umzunutzen und hier eine neue,
                                 grössere Praxis zu eröffnen. Sie begann zwar
                                 mit der Planung, war zu dem Zeitpunkt al-
                                 lerdings bereits knapp 60 Jahre alt. Solche
                                 grossen Investitionen tätigt man dann nicht
Geschäftsführerinnen Dr. med.    leichtfertig, sondern denkt eher daran, lang-
Bettina Meier-Ruf (l) und Sandra sam aufzuhören. Ich habe dann von diesem
Köppel (r). Bild: MedZentrum.    Projekt gehört und ich wusste, dass ein Teil
                                 des Gebäudes noch frei bleiben würde. Ich
vereinbarte einen Termin mit Frau Meier, um ihr meine Idee von einem ge-
meinsamen Projekt vorzustellen. Sie begrüsste mich mit den Worten: „Ah, Sie
sind jetzt die Apothekerin, die mir meinen Medikamenten-Umsatz wegneh-
men will.“ Mir war von Anfang an bewusst, dass es nur in einem Miteinander
funktionieren würde. Ich habe also diesen Einwand sofort entkräftet und es
funktionierte auf Anhieb wunderbar.

Wie gestaltet sich dieses Miteinander von Apotheke und Praxis?
Das Spezielle bei uns ist, dass die Apotheke und die Praxis als eine einzige Fir-
ma organisiert sind, die uns beiden gehört. Mir gehört also sozusagen die Hälf-
te der Praxis und Frau Meier die Hälfte der Apotheke. Dadurch spielt es für uns
keine Rolle, wo der einzelne Franken erwirtschaftet wird, ob auf Seiten der
Praxis oder der Apotheke.

                                                                                11
Links: Praxistresen und Übergang zur Arztpraxis. Rechts: Apothekenbereich.
     Bild: MedZentrum.

     Lohnt es sich denn für einen Arzt, sich an einem Projekt wie dem MedZent-
     rum zu beteiligen?
     Natürlich können wir buchhalterisch schon feststellen, welcher Bereich wie
     viel abwirft. Das ist auch für mich persönlich wichtig. Frau Meier hat schon
     vorher Medikamente verkauft, man weiss, dass Ärzte gut daran verdienen.
     Warum sollte sie also an einer Zusammenarbeit interessiert sein? Die Kosten
     sind höher, man braucht mehr Personal und Platz. Damit sich die Zusammen-
     arbeit lohnt, müssen wir einen Zusatzumsatz generieren. Seit unser Modell
     läuft, scheint dies erfreulicherweise auch wirklich zu funktionieren. Wir haben
     viele Rezepte aus der Stadt, von Fachärzten oder dem Spital und die Kunden
     kommen auch in die Apotheke, um Sonnencreme oder Ähnliches einzukaufen.
     Und so wird es auch für den Arzt interessant, denn man nimmt ihm nichts weg,
     sondern er gewinnt etwas.
                    „Frau Meier hat schon vorher Medikamente
                    verkauft, man weiss, dass Ärzte gut daran
                    verdienen. Warum sollte sie also an einer
                    Zusammenarbeit interessiert sein?“
     Funktioniert die Geschäftsidee?
     Das MedZentrum ist nun seit einem halben Jahr geöffnet (Anmerkung: Das In-
     terview wurde am 31.5.16 geführt). Einige Prozesse sind allerdings noch ziem-
     lich rudimentär gelöst, weil der Markt noch nicht bereit ist. Als kleines Beispiel:
     Informatik-Schnittstellen zwischen Ärzte- und Apotheker-Software gibt es noch
     nicht. Natürlich hätten wir gerne eine elektronische Übermittlung. Aber wir
     mussten das nun anders lösen, der Arzt druckt von seinem Praxiszimmer aus
     ein Rezept aus und dieses wird direkt in der Apotheke gedruckt. Der Arzt be-
     gleitet dann den Patienten an den Apothekertresen, unterschreibt dort das
12
Rezept und übergibt den Kunden direkt an den Apotheker. Das hat aber auch
wieder den Vorteil, dass der Arzt noch genauere Ausführungen zum Rezept
geben und der Apotheker Rückfragen stellen kann.

Was sagen die Patienten zu dieser Form von Gesundheitsversorgung?
Wenn ein Kunde anruft, und die Ärzte alle ausgebucht sind, kann ich ihm bei
kleineren Dingen wie z.B. einer Erkältung auch sagen, er solle doch mal vor-
beikommen. Ich kann mir den Kunden dann erst anschauen und wenn ein Arzt
sich das noch ansehen muss, finde ich auch immer noch ein kleines Zeitfenster.
Im besten Fall kann ich dem Kunden aber bereits selber helfen, er ist schnell
wieder zu Hause und musste so nicht stundenlang auf die Notfallstation des
Spitals. Das schätzen die Kunden sehr. Wenn ein Rezept abgelaufen ist oder
der Patient wirklich dringend zu einer Kontrolluntersuchung sollte, können wir
gleich einen Termin vereinbaren. Das vereinfacht es auch für die Kunden, sie
geniessen eine Rundumversorgung. Praxis und Apotheke arbeiten einander in
die Hände und nicht gegeneinander.

            Praxisbereich mit Empfang, Wartezimmer und Behandlungs-
            zimmer. Bild: MedZentrum.
Ihre Partnerin in der Geschäftsführung ist eine Ärztin. Wie gestaltet sich die
Zusammenarbeit, was entscheiden Sie gemeinsam, was getrennt?
Das Einstellen von neuem Personal und grössere Investitionen besprechen wir
gemeinsam. Die Umsetzung von neuen Marketingideen liegt eher bei mir, Frau
Meier kümmert sich um Arztpraxis-interne Probleme. Ein Arzt ist den ganzen
Tag in seinem Untersuchungszimmer von den Patienten absorbiert, das braucht
unglaublich viel Zeit. Als Apothekerin bin ich viel freier, ich habe an der Front
Pharmaassistentinnen, die ebenfalls Kunden beraten können. Ich kann also viel
                                                                                13
besser tagsüber Pendenzen erledigen, Mitarbeiter führen, Mails und Anfragen
     beantworten und so weiter. Momentan mache ich in der Praxis die ganze Kran-
     kenkassen-Abrechnung, erstelle die Arbeitspläne, alles was mit Personal zu tun
     hat, ist meine Aufgabe. Wir unterstützen uns also gegenseitig.

     Ist das Projekt MedZentrum nun abgeschlossen?
     Keinesfalls! Wir möchten das MedZentrum noch weiter ausbauen, es hat noch
     Platz für weitere Ärzte. Ausserdem möchten wir die Zusammenarbeit mit an-
     deren Leistungserbringern fördern. Physiotherapie haben wir bereits im Haus,
     aber zu gewissen Zeiten Ernährungs- oder Mütterberatung anbieten zu können
     wäre beispielsweise toll.

     Welche Veränderungen wünschen Sie sich für die nahe Zukunft?
     Einige Prozesse können wir noch optimieren, vor allem im Einkauf von bei-
     spielsweise Parapharmazie. Wir könnten Qualitätszirkel einführen, regelmässi-
     ge Sitzungen zwischen Apothekern und Ärzten wo man gewisse Fälle bezüglich
     der medikamentösen Therapie bespricht. Teammitglieder mit Doppelausbil-
     dungen, die MPA und Pharmaassistenten sind, können wir noch viel mehr aus-
     tauschen.
                    „Wie schaffen wir es, dass die Apotheke
                    bei banalen Problemen die erste Anlauf-
                    stelle wird?“

     Spüren Sie beim Einstellen von neuem Personal den vielerorts erwähnten
     Ärztemangel?
     Auf jedem Fall! Es ist extrem schwierig Hausärzte zu finden, wir haben viel
     mehr Anfragen von Patienten, die Hausärzte suchen, als Bewerbungen von
     Hausärzten. Dies stellt uns vor eine grosse Aufgabe: wie schaffen wir es, dass
     die Apotheke bei banalen Problemen die erste Anlaufstelle wird? Wir sind
     nämlich da, haben Zeit, aber wir können die Dienstleistung nicht verrechnen.
     Doch der Patient möchte unsere Arbeit nicht aus der eigenen Tasche zahlen, er
     will zum Arzt, denn so bezahlt die Krankenkasse. Wir sind mit unserem Modell
     der Zeit etwas voraus und es gibt hier noch keine guten Regelungen.

     Sie sehen also den Apotheker als Lösung für den Mangel an Hausärzten?
     Ich finde es wahnsinnig schade, dass in den Medien die ganze Zeit vom Mangel
     an Hausärzten die Rede ist, aber der Apotheker nirgends als Vorschlag genannt
     wird. Es gibt Überlegungen, dass man den MPAs mehr Kompetenzen übertra-
     gen könnte, die ZHAW zeigt Bestrebungen, einen Kurzlehrgang anzubieten für
     eine Hausarzt-ähnliche Ausbildung. Für alle möglichen Leute überlegt man
14
sich Kompetenzerweiterungen, aber der Apotheker als Zielgruppe ist nirgends
angesprochen. Wir sind eine an Hochschulen ausgebildete Berufsgruppe, die
wirklich dazu prädestiniert wäre, aber von uns hört man nichts. Das finde ich
extrem frustrierend.

Ab Sommer 2017 wird aufgrund des neuen Medizinalgesetzes unser Master-
studiengang umgestellt und wir lernen neu auch schon im ersten Masterjahr
Anwendungen für den Apothekenalltag, bekommen einen Einblick in die Dia-
gnostik und lernen, zu impfen. Diese Veränderung geschieht in Zusammenar-
beit mit Hausärzten und hat zum Ziel, die Hausärzte zu entlasten. Haben Sie
bereits von dieser Veränderung gehört?
Diese Information gelangt sicher rechtzeitig noch zu uns, bis die ersten Stu-
denten abschliessen geht es ja noch einige Jahre. Die entsprechenden Instan-
zen werden momentan noch dabei sein, gewisse Punkte auszuarbeiten, bei-
spielsweise, wie es mit dem Verrechnen der Leistungen dann aussehen wird.
Es freut mich natürlich sehr, das zu hören. Ich finde das ganz toll, vor allem
vor dem Hintergrund der eben erwähnten Hausarztmangel-Problematik und
der momentan eher unklaren Stellung des Apothekers in dieser Debatte. Ich
sehe aber auch, mit welcher Vehemenz gewisse Hausärzte gegen eine Kom-
petenzerweiterung der Apotheker kämpfen und deswegen bin ich auch etwas
erstaunt über diese Entwicklung. Aber wenn sich das Studium in dieser Weise
verändert, wird das sicher nachher auch umgesetzt.

Curriculum vitae – Sandra Köppel
Frau Köppel studierte Pharmazie an der ETH Zürich. Nach Abschluss des Staats-
examens 1994 übernahm sie direkt die Verwaltung einer Apotheke in Chur.
1999 wechselte sie in eine Apotheke nach Zürich und führte in Zürich jahre-
lang erfolgreich verschiedene Apotheken. Nach der Geburt ihrer beiden Kinder
kehrte die gebürtige Winterthurerin im Sommer 2009 in ihre Heimatstadt zu-
rück und wurde Inhaberin der Bachtelapotheke in Winterthur. 2015 gründete
sie gemeinsam mit der Ärztin Bettina Meier-Ruf das MedZentrum in Pfungen.

                                                                                 15
Titelthema
                        Das Dilemma der Ölpalme
     Viktoria Gastens. Jedes zweite Supermarktprodukt enthält Palmöl oder Pal-
     mölderivate – das meist verwendete pflanzliche Öl. Der Anbau in Monokultur
     mit Brandrodungen von Torfwäldern, um stetig neue Anbaufläche zu generie-
     ren, richtet tiefgreifenden Schaden in Umwelt, Artenvielfalt und Bevölkerung
     an. Im Juli 2016 veröffentlichte der World Wide Fund For Nature (WWF) die
     Studie „Auf der Ölspur - Berechnungen zu einer palmölfreien Welt“.

     Verstecktes Palmöl
     Weisst du in welchen dieser Produkten Palmöl enthalten ist? Die Auflösung
     findest du auf Seite 18.

      A                            B                        C

                                                            C

       D

                                       E
                                                            F

                                       G

       H

16
J
    I

        K

        L

M

        O              P

N

Q       R                  S

            Biosprit

                               17
Bei Lebensmitteln besteht eine Deklarationspflicht für Palmöl. Diese fehlt bei
     Kosmetik- und Hygieneprodukten. Daher ist oft nur schwer zu erkennen, ob in
     bestimmten Produkten Palmöl enthalten ist: Palmöl wird häufig als Ausgangs-
     stoff zur Herstellung von Tensiden genutzt und verestert. Auch Waschmittel
     und die meisten Shampoos enthalten Palmöl.

     In Gelb sind Inhaltsstoffe hervorgehoben, die häufig aus Palmöl gewonnen
     werden. Bild: V. Gastens

     Da Palmkernöl die günstigste Quelle von Laurinsäure ist, deuten Laurin oder
     Laureat in Stoffnamen häufig auf die Ölpalme hin. Für etwas Klarheit wollen
     zwei Apps sorgen: Mithilfe von Codecheck können Barcodes eingescannt wer-
     den, die Inhaltsstoffe werden angezeigt und kategorisiert. Spezifisch für die
     Palmölproblematik wurde ZeroPalmöl entwickelt. Diese App soll als Ratgeber
     für den palmölfreien Einkauf dienen und beinhaltet einen Katalog von Herstel-
     lern und Produkten, welche in Gruppen von „Dieser Hersteller verwendet kein
     Palmöl in seinen Produkten.“ bis hin zu „Dieser Hersteller verwendet in seinen
     anderen Produkten Bio-, RSPO- und herkömmliches Palmöl.“.

     Kosmetik, K Branche von Bio Steinmann, O Seife von Speick
     C Waschnüsse, D Tütensuppe von Natur Compagnie, I Amaranth-Müsli von Allos, J Dr. Hauscka
     Ohne Palmöl
     von Knorr, Q diverse Schminkartikel, R Biokraftstoff ,S Nivea-Creme
     riegel, L Prinzenrolle, M Kinder-Schokolade, N diverse Shampoos und Duschgels, P Tütensuppe
     A Frey Branches, B Kellogs-Müsli Urlegenden, E Snickers, F Persil, G Nutella, H Rapunzel Schoko-
     Mit Palmöl
18
Eine Ölpalmenplantage in Indonesien. Bild: Ryan Woo for Center for
    International Forestry Research (CIFOR)/flickr

Ein Arbeiter lädt in Sabah (Malaysia)   Früchte der Ölpalme aus Ostkaliman-
Ölpalmfrüchte auf einen Truck. Bild:    tan in Indonesien. Bild: Moses Ceaser
Center for International Forestry       for Center for International Forestry
Research (CIFOR)/flickr                 Research (CIFOR)/flickr

Palmöl wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme Elaeis guineensis gewonnen
und zeichnet sich durch einen hohen Gehalt an Palmitinsäure aus. Palmkernöl
hingegen enthält etwa 50 % Laurinsäure und dient beispielsweise als Grundla-
ge für Margarine.

                                                                                19
Expansion und Emission
     Palmöl hat mit gut einem Drittel den grössten Weltmarktanteil unter den
     pflanzlichen Ölen. Die grössten Palmöllieferanten sind Malaysia und Indone-
     sien. 80 % der hohen CO2-Emissionen von Indonesien sind laut dem US De-
     partement of Agriculture durch Verbrennung von Torfböden, Entwaldung o. Ä.
     zu erklären. Trotz Moratorien für Torfmoorwälder in Indonesien nahm die An-
     baufläche von Ölpalmen noch stärker zu. Weltweit hat sich die Palmölanbauf-
     läche in den letzten 25 Jahren auf über 17 Millionen Hektar fast verdreifacht.
     Zum Vergleich - die Schweiz ist 4,1 Millionen Hektar gross. Laut dem Food and
     Agricultural Policy Research Institute FAPRI wurden 2013/14 etwa 53,5 Millio-
     nen Tonnen Palmöl und 6,2 Millionen Tonnen Palmkernöl hergestellt.

     Die Vorteile
     Der WWF nennt für die Beliebtheit des Palmöls drei Gründe: Zum einen liegt
     der Ertrag von Palmöl mit etwa 4 Tonnen pro Hektar deutlich höher als bei
     anderen pflanzlichen Ölen wie Soja- oder Kokosöl. Zum anderen zeichnet es
     sich durch seine universelle Einsetzbarkeit aus, da es aufgrund der hohen Oxi-
     dationsstabilität weniger ranzig wird und durch eine einfache Trennbarkeit in
     flüssige und feste Phase eine leicht zu verändernde Konsistenz aufweist. Der
     Preis von Palmöl liegt im Vergleich zu anderen pflanzlichen Ölen deutlich tiefer.

     Verwendung
     Palmöl hat drei Hauptverwendungszwecke: Weltweit wird das meiste Palmöl in
     Nahrungsmitteln wie Margarine, Keksen, Fertiggerichten, Knabberwaren und
     Eiscrèmes verarbeitet. In Deutschland wird mit 41 % der Grossteil für Biodiesel
     verwendet. Zudem wird Palmöl in Reinigungsmitteln, Kosmetikprodukten oder
     auch als Schmiermittel genutzt.

     Mehr Palmöl, weniger Regenwald und Artenvielfalt
     Durch die Vergrösserung der Anbauflächen schwindet der Lebensraum vieler
     bedrohter Tierarten. Nach Schätzungen der UN könnte es bis zum Jahr 2020
     keine freilebenden Orang-Utans mehr geben, wenn die Anbauflächenexpan-
20
sion weiterhin so rasant fortschreiten werde. In Palmölplantagen fallen Bor-
neo- oder Sumatra-Orang-Utans, die sich in Baumkronen wohlfühlen, den
Brandrodungen zum Opfer, werden in Gefangenschaft genommen, vergiftet
oder erschossen. Schätzungsweise leben derzeit noch 1000 Borneo-Zwergele-
fanten und etwa 400 Sumatra-Tiger in freier Wildbahn – beide vom Aussterben
bedroht.

                                                                   Bild: Bernard Bild: Roger Smith/
                                                                   Dupont/flickr flickr
Brandrodung für eine Palmölplantage
in West-Kalimantan, Borneo. Bild: David
Gilbert, Rainforest Action Network/flickr

Alternativen
In vielen Nahrungsmitteln kann Palmöl durch Kokosnuss- und Sojaöl, oder die
regionalen Alternativen Raps- und Sonnenblumenkernöl ersetzt werden. Aus-
nahmen sind Schokolade und Knabberwaren. Bei einem Ersatz von Palmöl ver-
schärft sich allerdings die Zunahme an Anbaufläche, da die Erträge pro Hektar
sinken. Der WWF spricht sich für eine Substitution durch bzw. den Anbau von
heimischen Arten wie Raps und Sonnenblumen aus, da diese in Fruchtfolgen
integriert werden können und die womöglich bedrohte Artenvielfalt in Europa
deutlich geringer als im tropischen Regenwald ist. Neben einer Substitution
durch regionale, pflanzliche Öle könnten laut WWF 50 % des Palmölverbrauchs
in Deutschland durch Änderungen in Bioenergie und bewussten Konsum von
Nahrungsmitteln und Kosmetikprodukten eingespart werden.
2004 wurde durch Initiative des WWF der Roundtable on Sustainable Palm Oil
(RSPO) mit Sitz in Zürich gegründet. Etwa ein Zehntel des Palmöls wird derzeit
nach RSPO-Kriterien zertifiziert. Doch ob Freiwilligkeit gegen Abholzung, für
ein Verzicht auf Pestizide und faire Arbeitsbedingungen hilft, ist fraglich.

                                                                                                      21
Do It Yourself
                                  Nusscrème
     Viktoria Gastens. Wer noch nie aus Heisshunger Nussnougatcrème gelöffelt
     oder Buttercroissants mit ebendieser herbeigesehnt hat, lügt. Im Zuge der
     Palmölproblematik stosse ich allerdings auf ein Dilemma - die Lösung: Do it
     yourself!

     Rezept:
     200 g gemahlene Haselnüsse
     50 g ganze Haselnüsse
     250 g Butter
     300 g Vollmilchschokolade

     Zu Beginn die Butter aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur
     erwärmen lassen. Die ganzen Haselnüsse bis zur gewünschten Körnigkeit mör-
     sern. Gemahlene Haselnüsse zugeben und die Nüsse mit der Butter zu einer
     gleichmässigen Crème per Hand vermengen. Die Vollmilchschokolade zerklei-
     nern, im Wasserbad schmelzen und mit der Nussbutter verrühren. Zuletzt die
     Nussschokocrème in abgekochte Gläser füllen.
     Das Nuss-Schokolade-Verhältnis kann je nach Geschmack angepasst werden.
     Das vorliegende Rezept ist deutlich nussiger als das Original.

22
Kolumne
                   Mein Haustier namens Bob
Viktoria Gastens. Unsere Freundschaft begann mit einem Buch - um genauer
zu sein mit dem „Brotbackbuch Nr. 1“ von Lutz Geißler. Mehr als 500 g Roggen-
vollkornmehl und 500 g Wasser waren nicht nötig und der treue Wegbegleiter
war geboren. Er blubberte vor Freude und versprühte seinen eigentümlichen
Geruch. Schon früh erhielt er seinen Namen „der Blob“ aufgrund seiner Ähn-
lichkeit zur gleichnamigen Filmfigur. Im Laufe der Zeit vereinfachte sich der
Name zu „Bob“. Da er stark wuchs, erlaubte er mir ab und zu ein Stückchen
von ihm weiterzuverarbeiten. Als Gegenleistung versorgte ich ihn weiterhin
fürsorglich mit Vollkornmehl und Wasser. Damit er sich wohlfühlt, platzierte
ich ihn in einer abgedeckten Schale im Ofen. Doch dieser wohltemperierte Ort
sollte für ihn zum Verhängnis werden. Als ich eines Tages auf dem Nachhau-
seweg war, erhielt ich einen Anruf: „Ich muss dir etwas sagen. Reg dich bitte
nicht auf. Bob ist tot. Ich wollte den Ofen für die Flammkuchen vorheizen, aber
ich habe vergessen Bob rauszuholen.“ Wer sorgt nun für den einmaligen Ge-
schmack und die knusprige Kruste meiner Brote? Wessen Milchsäurebakterien
schützen das Brot nun vor Schimmel? Bob, wir vermissen dich. Vielleicht bin
ich eines Tages wieder bereit, einen neuen Sauerteig anzusetzen.

                                                                              23
History
                Bad Ems - der Heilkurort an der Lahn
     Viktoria Gastens. Zu Bad Ems gehören die Thermalquellen und das Emser Salz
     genauso wie der Grossmünster und Schoggi zu Zürich. Bekannt sind neben
     dem Emser Salz zu Nasenspülungen vor allem die Emser Pastillen.

                                                  Bad Ems liegt im Bundesland
                                                  Rheinland-Pfalz direkt an der
                                                  Lahn, welche rund fünfzehn Ki-
                                                  lometer weiter westlich in den
                                                  Rhein mündet. Die Stadt erlangte
                                                  im 19. Jahrhundert als Sommerre-
                                                  sidenz und Kurort verschiedener
                                                  deutscher und russischer Monar-
                                                  chen oder Künstler Bekanntheit.
                                                  Dazu zählen beispielsweise Kaiser
     Blick auf das direkt an der Lahn gelegene Wilhelm I., die russischen Zaren
     Kursaalgebäude. (Bild: Dominik Ketz für      Nikolaus I. und Alexander II. und
     Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH/flickr)       Richard Wagner. 1870 sandte
                                                  Heinrich Abeken ein Telegramm
     an Otto von Bismarck über die Forderung des französischen Botschafters an
     Wilhelm I. von Preussen, er solle den Hohenzollern die Zustimmung für die
     spanische Thronfolge verwehren. Der damalige preussische Ministerpräsident
     Otto von Bismarck kürzte diese Emser Depesche und gab sie als Pressemittei-
     lung heraus. Die spätere Veröffentlichung in französischen Zeitungen an deren
     Nationalfeiertag rief Empörung hervor. Dies war mit ein Grund, dass Frankreich
     kurz darauf Preussen den Krieg erklärte. Der Deutsch-Französische Krieg sollte
     knapp ein Jahr dauern und mehr als 43 000 Menschen das Leben kosten.
     Bis 1963 wurde in Bad Ems auch Erzbergbau betrieben. Ich selbst bin in der
     Ernst-Born-Schule unterrichtet worden, welche 1866 vom Direktor des Emser
     Blei- und Silberwerks Ernst Born gegründet wurde.
     Jedes Jahr findet der Bartholomäusmarkt mit Blumenkorso in Bad Ems statt.
     Bei diesem werden mit 1,5 Millionen Dahlienköpfen und Schnittblumen 30
     Wagen gestaltet. Damit gilt der Emser Blumenkorso als Deutschlands grösste
     rollende Blumenschau. Egal, ob mit Kindergarten, Chorgruppe oder Sportver-
     ein, habe auch ich beim Wagenbau geholfen und ähnlich wie beim Karneval
     „Kamelle“ und Emser Pastillen während des Korsos geworfen.

24
Schlange des Pharaos
Auch im Sachkundeunterricht in der Grundschule und später im Chemieunter-
richt am Gymnasium haben wir uns mit Emser Pastillen beschäftigt. Platziert
man ein Häufchen Holzasche auf einer feuerfesten Unterlage, reibt drei Em-
ser Pastillen mit Holzasche ein und stapelt diese in der Mitte der Holzasche
kann das Experiment beginnen. Etwas Brennspiritus hilft beim Entzünden der
Pastillen. Während eine kleine Flamme zu lodern beginnt, entwickelt sich die
schwarze Schlange des Pharaos aus den Emser Pastillen. Für Schüler ist dieses
Experiment also zum Kennenlernen des Elementes Kohlenstoff und der Stoff-
klasse der Kohlenhydrate wie die enthaltene Saccharose geeignet. Zudem sorgt
die CO2-Bildung aus Hydrogencarbonat für das Aufblähen der Schlange.

Ablauf des Experimentes Schlange des Pharaos mit Emser Pastillen. (Bilder: V.
Gastens)

                                                                                25
der roHstoffpArtner
für ApotHeken und
droGerien.
Hänseler AG, CH-9101 Herisau, www.haenseler.ch

                                                 26
Notenstatistik
     Prüfungsergebnisse der Sommersession 2016

Basisprüfung
In dieser Session haben 78 % der 60 KandidatInnen (inklusive sechs Repeten-
ten) die Basisprüfung bestanden. Das ist der höchste Wert der letzten Som-
mersessionen (S15 74 %, S14 71 %, S13 67 %). Drei der nicht bestandenen
Basisprüfungen hatten einen Ausschluss zur Folge. Verglichen mit den anderen
Studiengängen, welche die gleichen Prüfungen ablegten, lag der Notendurch-
schnitt der Pharmazie-StudentInnen in Mathematik I/II, Statistik I, Allgemeiner
Chemie, Organischer Chemie I/II und Grundlagen der Biologie IB höher.

Abb. 1: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-
ten (n) pro Fach der Basisprüfung nach Studienreglement 2013 im FS16.

Zweites Jahr
Von den 452 Einzelprüfungen (erster Versuch) der Kernfächer des zweiten Jah-
res wurden 79 % bestanden. Auch dieser Wert ist verglichen mit den letzten
Sommersessionen höher (S15 71 %, S14 66 %, S13 71 %). Durch Nichtbestehen
von Einzelprüfungen des zweiten Jahres erfolgten zwei Ausschlüsse.
                                                                              27
Bei den Prüfungen nach Reglement 2013 war die Durchfallquote mit 11,4 %
     bei Anatomie I/II und Histologie und Systematische Biologie: Pflanzen mit 12,7
     % am niedrigsten, bei Physiologie I/II mit 34,9 % und Zellbiologie mit 40 % am
     höchsten. Pharmazeutische Analytik I/II und somit die Hürde für die Fachprak-
     tika bestanden 65,3 % der 75 KandidatInnen.

     Abb. 2: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-
     ten (n) pro Kernfach des zweiten Jahres nach Studienreglement 2013 im FS16.

     Abb. 3: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-
     ten (n) pro Kernfach des zweiten Jahres nach Studienreglement 2004 im FS16.
28
Drittes Jahr
89 % der 564 Einzelprüfungen in Kernfächern des dritten Jahres wurden be-
standen. Dieser Wert ist etwas niedriger als in den vorangegangenen Sommer-
sessionen (S15 93 %, S14 91 %, S13 91 %). Es erfolgte ein Ausschluss aufgrund
von Nichtbestehen eines Kernfaches des dritten Jahres.
Bei den Prüfungen nach Reglement 2013 bestanden alle KandidatInnen in die-
ser Session Radiopharmazeutische Chemie, Biopharmazie, Pharmazeutische
Biologie, Drug, Society and Public Health, Gentechnologie und Pharmazeuti-
sche Immunologie. Die Durchfallquote war in Medizinischer Chemie I/II mit
19,2 % am höchsten.

Abb. 4: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-
ten (n) pro Kernfach des dritten Jahres nach Studienreglement 2013 im FS16.

                                                                                29
Abb. 5: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-
     ten (n) pro Kernfach des dritten Jahres nach Studienreglement 2004 im FS16.
     Pharmazeutische Wissenschaften MSc
     Fünf der sieben Einzelprüfungen den obligatorischen Fächern des ersten Se-
     mesters (Therapeutic Proteins und Pharmacology and Toxicology III) wurden
     bestanden.

30
Abb. 6: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-
ten (n) pro Fach des Masterstudienganges Pharmazeutische Wissenschaften
nach Studienreglement 2010 im FS16.

Medicinal and Industrial Pharmaceutical Sciences
114 der 116 MIPS-Einzelprüfungen wurden in dieser Session bestanden.

Abb. 7: Notendurchschnitt mit Standardabweichung (±σ) und Anzahl Studen-
ten (n) pro Fach des des Masterstudienganges Medicinal and Industrial Phar-
maceutical Sciences nach Studienreglement 2007 im FS16.

                                                                              31
Rätselecke
                                Kreuzworträtsel
     Viktoria Gastens. Könntest du 50 CHF gut gebrauchen? In dieser Ausgabe ha-
     ben wir es dir besonders einfach gemacht, denn alle Antworten sind in den
     verschiedenen Artikeln zu finden. Die Zahlen im Kreuzworträtsel stehen für die
     Position der Buchstaben im Lösungswort. Sende das Lösungswort bis zum 30.
     November 2016 an raetsel@student.ethz.ch.

     Waagerecht
     1 Pflanzenfamilie, aus der einer der beiden Bestandteile von Sauerteig Bob
     stammt
     2 Ausserirdische Hauptfigur aus einem Science-Fiction-Film von 1958, die
     Menschen mit ihrer gallertigen Masse verschlingt
     3 Industrie- und Handelsunternehmen aus Flawil u. a. bekannt für Binden,
     Watte und Verbände
     5 Kaiserlicher Kurgast in 6
     6 Hauptsitz von Sidroga und Heimat des Emser Salzes
     7 Vorname des ältesten Sohnes von Fussballspieler Messi
     9 Binom der Hauptzutat von der selbstgemachten Nussschokocrème
     10 Waschaktive Substanzen zur Herabsetzung der Oberflächenspannung zwi-
     schen zwei Phasen
     15 Anbauqualität von Sidroga (Abkürzung)
     16 Telegramm aus Bad Ems von Heinrich Abeken aus dem Jahr 1870, welches
     durch Kürzung von Bismarck Empörung und indirekt eine Kriegserklärung
     Frankreichs mitverursachte: Emser ______

     Senkrecht
     4 = Abschlussjahrgang aus dem APV-Archiv - 1941
     8 Gattungsname einer Arzneipflanze bei rheumatischen Beschwerden
     11 Schwedisches Lutschbonbon u. a. als Geschenk für Nobelpreisträger
     12 Arzneidroge aus Sidrogas Entspannungstee
     13 Hauptinhaltsstoff von Palmkernöl
     14 Organisation für nachhaltigen Palmölanbau mit Sitz in Zürich

32
14                                                   8
                                                     H
                 12                              6
                                                 B   A     D
1
                                                     R
                                            16
                                                     P
       7
                                                     A
13
                                                     G
9
                                                     O

                                                     P
                                      5                                    4
                                                     H
                                 11
                                                     Y
                 3F                                  10
                                                     T
                  O
                                                     U
                  L              15
                                                     M
                  I

                  U

                  M       2

Auflösung des letzten Rätsels:
                                                 L Basel
Thesaurus medicaminum
                                                               APV

strawberry jam                                                   Tonikum

                                          Lösungswort: Asparagus
           Bierzeitung

                 Interlaken
                                                                           33
Prüfungsangst?
     Valverde® Entspannung Filmtabletten –
     mit einer ausgewogenen Kombination aus
     Passionsblumenkraut, Baldrianwurzeln,
     Melissenblättern und Pestwurzwurzeln. Eine
     pflanzliche Hilfe bei
        nervösen Spannungszuständen
        Unruhe
        Prüfungsangst
                                  Auch geeignet
                                  bei nervösen
                                  Magen-Darm-
                                  Beschwerden

     Bitte lesen Sie die
     Packungsbeilage.

     Sidroga AG
     4310 Rheinfelden            Pflanzliche Arzneimittel.
                                 Pf

34
Firmenportrait
                       Interview mit Sidroga
Viktoria Gastens. Sidroga ist in Deutschland und der Schweiz Marktführer
im Bereich Arzneitees. Allerdings zählen zum Portfolio der Firma neben über
60 Teeprodukten auch weitere pflanzliche Gesundheitsmittel wie die Valver-
de-Produkte und weitere OTC-Produkte wie der Bronchoverde-Hustenlöser.
Sidroga gehört wie auch Siemens & CO mit seinen Emser Pastillen und der
Nasendusche Nasanita zur Strathos Pharma Group. Im Firmenportrait dieser
Ausgabe spricht Sidroga mit uns über kontrolliert-integrierten Anbau, ihre Ver-
packungsweise und natürlich Karrieremöglichkeiten für Pharmazeuten.

An welchen Standorten ist Sidroga vertreten? Welche Teile des Geschäfts
sind dort ansässig?
Die Sidroga Gesellschaft für Gesundheitsprodukte mbH hat ihren Sitz in Rhein-
felden in der Schweiz und in Bad Ems in Rheinland-Pfalz (Deutschland). In
Bad Ems sind unter anderem das Marketing, die Produktentwicklung und die
Rechtsabteilung ansässig.

In welchen Aufgabenbereichen arbeiten bei Ihnen Pharmazeuten?
Pharmazeutisches Know-How kommt bei Sidroga an allen wichtigen Schnittstel-
len der Teeproduktion zum Einsatz: Bei der Entwicklung neuer Teespezialitäten
ebenso wie bei der Überwachung der Produktion, Analyse und Dokumentati-
on. Sidroga sieht sich als „High End“ - Teeproduzenten auf Arznei-Niveau: Da-
mit ist pharmazeutisches und medizinisches Wissen unserer Fachleute immer
die wichtigste Basis.

Welche Firmenphilosophie vertritt Sidroga? Was ist das Alleinstellungsmerk-
mal von Sidroga-Produkten?
Die Firmenphilosophie von Sidroga lässt sich in einem kurzen Satz zusammen-
fassen: Qualität von Anfang an. Und zwar in einer großen Vielfalt. Dieser An-
spruch durchzieht alle Schritte der Sidroga-Teeproduktion und macht sie ein-
zigartig: Die Auswahl der Teepflanzen, die Komposition der Teemischungen,
eine besonders schonende Verarbeitung und auch ein höchst moderner Wirk-
stoff- und Aromaschutz umreißen diese gelebte Firmenphilosophie im Produk-
tionsalltag.
                                                                              35
Welchen Stellenwert sollten Teezubereitungen Ihrer Meinung nach in der
     modernen Pharmazie einnehmen?
     Tee ist eines der ältesten Heilmittel der Welt. Tee wirkt. Das gilt ganz besonders
     für die Sidroga –Arzneitees, die die gesetzlichen Anforderungen an ein Arznei-
     mittel teilweise sogar übererfüllen.
                    „Tee ist eines der ältesten Heilmittel der Welt.“

     Und damit ist die Frage leicht beantwortet: Hochqualitative Tees aus der Apo-
     theke und der Drogerie sollten weiterhin einen wichtigen, vielleicht ein noch
     prominenteren Platz in der pharmazeutischen Empfehlung und der Therapie
     einnehmen.

     Welche Qualitätsstandards bieten sie?
     Gemäß unseres umfangreichen Qualitätssicherungssystems werden bei allen
     Tees die gültigen Standards eingehalten. Das bedeutet beispielsweise, dass bei
     Arzneitees die im Arzneibuch definierten Kriterien erfüllt und teilweise darü-
     ber hinausgehende Anforderungen erfüllt werden müssen und dass bei allen
     Tees eine systematische Kontrolle bestimmter Inhaltsstoffe erfolgt.

     Sidroga legt großen Wert auf kontrolliert-integrierten Anbau (KIA). Wo genau
     liegen die Unterschiede zu kontrolliert-biologischem Anbau?
     Grundsätzlich gibt es eine wichtige Ähnlichkeit zwischen dem kontrolliert-in-
     tegrierten Anbau und dem kontrolliert-biologischen Anbau: Beide Verfahren
     zielen schlussendlich auf ein sehr gutes und möglichst geringfügig belastetes
     Teeprodukt.
                  „Die Felder müssen beim kontrolliert-integrierten
                  Anbau abseits von stark befahrenenen Straßen oder
                  Industrieanlagen liegen.“

     Hierzu wird z. B. beim kontrolliert-integrierten Anbau von Beginn an lückenlos
     dokumentiert und streng kontrolliert. Die Vertragsbauern säen nur vorher mit
     dem Hersteller abgestimmtes und eindeutig definiertes Saatgut aus. Die Fel-
     der müssen beim kontrolliert-integrierten Anbau abseits von stark befahrenen
     Straßen oder Industrieanlagen liegen und werden – ähnlich wie beim kont-
     rolliert-biologischen Anbau – von Hand unkrautfrei gehalten. Anders als beim
     kontrolliert-biologischen Anbau ist z. B. die Verwendung von Pflanzenschutz-
     mitteln beim kontrolliert-integrierten Anbau nach genauer Absprache und in
     gut begründeten Ausnahmefällen gestattet. So soll sichergestellt werden, dass
     die Heilpflanzenfelder komplett unkrautfrei sind und nur die zur Ernte vorgese-
     henen und wirksamen Pflanzen später im Teebeutel landen.
36
Sidroga-Tees werden in speziellen Sachets einzeln verpackt angeboten. Was
sind die Vorteile dieser Verpackungsweise (im Vergleich zu losem Tee)? Wie
vereinbaren Sie das zusätzliche Verpackungsmaterial mit Ihren ökologischen
Bemühungen?
Lose Teebeutel ohne schützende Verpackung könnten dem Sidroga Arznei-An-
spruch nicht vollständig gerecht werden: Wichtige Inhaltsstoffe, ätherische Öle
würden in kürzester Zeit verfliegen und den verbleibenden Inhalt entwerten.
Hoher Qualitäts- und Wirkungsstandard lässt sich über längere Zeit nur mit
Hilfe dieser speziellen, hauchdünnen Sachets in der Einzelverpackung sicher-
stellen.
                 „Wichtige Inhaltsstoffe, ätherische Öle würden
                 in kürzester Zeit verfliegen und den verbleiben-
                 den Inhalt entwerten.“

Tatsächlich beobachten wir den Markt moderner, ökologischer Verpackungen
und überprüfen unser Verpackungskonzept in kurzen Abständen. Im Moment
sind wir sicher, die beste Alternative für unsere Kunden gewählt zu haben.

Wie bereitet man einen Tee optimal zu? Was sind die häufigsten Fehler?
Die richtige Zubereitung eines Tees hängt stark von der Sorte und Art ab. Ein
Arzneitee beispielsweise, sollte mit sprudelnd-kochendem Wasser übergos-
sen und danach abgedeckt werden. Die optimale Ziehzeit beträgt, je nach In-
haltsstoff, bei Arzneitees zwischen 5 und 15 Minuten. Häufige Fehler sind zum
Beispiel, den Tee zu lange oder zu kurz ziehen zu lassen. Dabei kann sich Ge-
schmack und Wirkung erheblich verändern.

Wie entwickeln Sie neue Teemischungen?
In unserem Hause gibt es regelmäßige Teamsitzungen zur Produktentwicklung:
Dabei werden aktuelle Heilpflanzenstudien ebenso besprochen, wie interna-
tionale Tee-Trends und gelegentlich auch konkrete Vorschläge unserer phar-
mazeutischen Partner und Endverbraucher. Tee-Entwicklung, die Erarbeitung
einer neuen Teemischung, ist eine zentrale Aufgabe des Marktführers Sidroga.
Dabei geht es um ein Gefühl für die Bedürfnisse der Teenutzer, erstklassiges
Know-How wissenschaftlicher Hintergründe und schlussendlich auch um eine
gute Portion Kreativität.

                                                                                  37

 Have Fun!

       NaC2H3O2
       sodium acetate
       Nacho

  38
1
               e

                   39
              b
           ro
     s-P
  ati
Gr
DIE TOPWELL-APOTHEKEN AG: WO TRADITIONELLE WERTE
 AUF DYNAMIK TREFFEN
 Wir stehen für die kompetente Beratung unserer Kunden sowie für die Gesundheitsförderung
 in der ganzen Schweiz. Wir tragen aktiv zur Entwicklung der Schweizer Gesundheitslandschaft
 bei und sind stolz darauf.
 Wir positionieren uns als ganzheitliches Dienstleistungsunternehmen im Gesundheitswesen
 und betreiben eigene Offizinapotheken und Drogerien. Des Weiteren betreuen wir institutionelle
 Kunden sowie die Herstellung als eigenständigen Geschäftsbereich und verfügen über ein
 Joint Venture eines regionalen Ärztegrosshandels.

 GEMEINSAM ZUM ERFOLGREICHEN STUDIENABSCHLUSS
 ODER EIN BERUFSEINSTIEG MIT PERSPEKTIVEN
 Wenn Sie ein spannendes, herausforderndes und lehrreiches Umfeld für Ihr Assistenzjahr
 oder den Berufseinstieg im Anschluss an Ihr Studium suchen, dann freuen wir uns, Sie
 kennen zu lernen.
 Im Sinne einer gezielten Nachwuchsförderung erhalten Sie bei uns die Möglichkeit,
 sich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln und die daraus resultierenden
 Perspektiven wahrzunehmen.
 Mit Ihrer Persönlichkeit und Ihrem Fachwissen machen Sie den Unterschied, damit
 sich unsere Kunden kompetent beraten und rundum wohl fühlen. Werden Sie Teil der
 Topwell-Familie und bewerben Sie sich noch
 heute bei uns. Wir freuen uns auf Sie!
                                                  G F* H S*

                                             Fachapotheker FPH
                                          Praxis- und Know-How-Aufbau

                                             Eidg. dipl. Apotheker
                                          Praxis- und Know-How-Aufbau

                                                Assistenzjahr
                                             2. Masterstudienjahr

                                                Famulatur
                                       vor und während dem Studium

 *GF: Geschäftsführer/in, HS: Hauptsitz

 T O P W E L L - A P O T H E K E N A G | Melanie Oderbolz | HR Business Partner
 Lagerhausstrasse 11 | 8401 Winterthur
40
 Tel. 052 268 80 71 | melanie.oderbolz@topwell.ch | www.topwell.ch
Sie können auch lesen