Perspektivenreich : Hijab Riche en perspectives : Hijab - FemWiss
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Perspektivenreich : Hijab Riche en perspectives: Hijab FemInfo 47/2017
Impressum Inhalt • Sommaire Inhalt • Sommaire FemInfo 47, Dezember 2017 • FemInfo 47, décembre 2017 Layout • Graphisme Vorwort • Avant-propos 2 Nora Ryser, Mirjam Aggeler Kopftuch: Pro • Pour le voile 4 Herausgeberin • Éditrice Leben auf dem Mittelstreifen der Autobahn 4 Verein Feministische Wissenschaft Schweiz Cover • Couverture Association Suisse Femmes Féminisme Recherche Nora Ryser Existence au milieu d’une autoroute 7 Kopftuch: Kontra • Contre le voile 10 Nationaler Vorstand • Comité national Druck • Impression Das Kopftuch – eine Markierung 10 Alma Redzic, Anna Rihs, Lilian Carpenter, Maggie Haab, Merjema Das FemInfo wird auf 100 % Recyclingpapier (Lettura 72) ohne Le voile – un marquage 13 Adilovic, Raissa Ruchti, Veronika Helk optische Aufheller in der Druckerei Reitschule in Bern gedruckt. Zwischen Gebot und Verbot – eine dritte Position 16 Geschäftsleiterin • Directrice générale Auflage • Tirage Elefanten und Gras 16 Mirjam Aggeler 1100 Exemplare • 1100 Exemplaires La liberté de religion 21 La liberté de religion – Question genre d’actualité 21 Geschäftstelle • Secrétariat Erscheinen • Annonce Die Angst vor der rechten Ecke 26 Verein Feministische Wissenschaft Schweiz 3 Mal jährlich • 3 fois par année Die verschleierte Gefahr 26 Postfach CH-3001 Bern Inserate • Annonce Wer ist sie? 30 PC 30-37698-6 1 Seite • 1 page CHF 250.– Seyran Ateş 30 1/2 Seite • 1/2 page CHF 130.– Publikation 31 info@femwiss.ch Partnerschaftliche Rollenteilung 31 www.femwiss.ch Manuskripte • Manuscrits Agenda 32 info@femwiss.ch Redaktion • Édition Frauen* Männer* Paare* Kinder* Eltern* Familien* 32 Alma Redzic, Anna Rihs, Lilian Carpenter, Maggie Haab, Merjema Nächster Redaktionsschluss • Prochain délai de rédaction Der feministische Salon 32 Adilovic, Mirjam Aggeler, Raissa Ruchti, Veronika Helk 01.03.2018 Persepolis 32
Vorwort Rubrik Avant-propos Rubrik Mirjam Aggeler • Mit dem Nein zur AHV-Revision Ein ähnliches Phänomen, natürlich in ganz anders, Mirjam Aggeler, Traduction : Alexandra Cinter • Un phénomène similaire, bien que dans un tout autre haben vergangenen September insbesondere die zeigte sich während der #MeToo-Kampagne, die wie En votant non à la loi sur la révision de l’AVS en sep- domaine, s’est produit au cours de la campagne Frauen* ein klares Zeichen gesetzt. Wir haben nein etliche andere Kampagnen zuvor, auf systematische tembre dernier, les femmes* ont envoyé un signal clair. #MeToo, laquelle, tout comme nombre de campagnes gesagt zu einer Scheinlösung, für die ausgerechnet sexualisierte Gewalt gegenüber Frauen* aufmerksam Nous avons dit non à un semblant de solution, pour par le passé, a attiré l’attention sur la violence systéma- wir Frauen* unser Ass im Ärmel, das tiefere Pensions- machte. Noch bevor die Liste der Fragen wie: Müs- laquelle ce sont précisément nous, les femmes*, qui tiquement sexualisée exercée à l’égard des femmes*. alter, bedingungslos auf den Tisch hätten knallen sen wir uns schon wieder exponieren? Und schon aurions dû sans condition abandonner notre joker, un Avant même qu’aient pu émerger des questions telles müssen. Nein zur Kompensation über die Mehrwert- wieder sind alle so betroffen und vor allem so über- âge de la retraite moins élevé. Nous avons dit non à la que: devons-nous nous exposer encore? Ou comment steuer – die asozialste aller Steuern. Nein zu einem rascht, gehören aber selbstverständlich zur männ- compensation par la TVA, le plus antisocial des impôts. se fait-il que, une fois encore, tout le monde a l’air si gesenkten Umwandlungssatz, der vor allem Men- lichen Mehrheit, die einer Frau* nie zu nahe kommen Non à l’abaissement du taux de conversion, qui aurait concerné et surtout tellement surpris? Avant même schen mit tiefen und mittleren Einkommen und damit würden, echt jetzt?, komplett im Kopf durchgerattert touché avant tout les personnes à faible et moyen qu’on ait formulé ces questions, donc, le #MeToo se wiederum überproportional Frauen* betroffen hätte. war, wurde der #MeToo bereits vom #MenToo annek- revenu et ainsi, là encore, une plus grande proportion voyait déjà annexé par le #MenToo. Le sujet était déjà Oder anders gesagt: Nein zu einer Lösung zu Lasten tiert. Schon war das Thema männlich besetzt und der de femmes*. Autrement dit, nous avons dit non à une accaparé par les hommes et on avait perdu de vue der Frauen*. Blick auf das Wesentliche, nämlich auf die strukturelle solution élaborée au détriment des femmes*. l’essentiel, à savoir la violence structurelle. Die öffentliche Debatte im Vorfeld der Abstim- Gewalt, verdeckt. Le débat public autour de la votation a pourtant été Le phénomène #MeToo - #MenToo et le débat sur mung drehte sich allerdings um ganz andere Sonnen. Die Frage, die das #MeToo - #MenToo-Phänomen abordé sous un tout autre angle. On avançait volon- le financement de l’AVS soulèvent une question com- Es war sehr wohl Thema, dass Männer ein höheres und die AHV-Debatte gemein haben, ist: Wessen tiers le fait que les hommes ont un âge de la retraite mune: à partir de quel point de vue élabore-t-on la Pensionsalter haben, kaum aber, dass ein Grossteil Perspektive bestimmt die Diskussion und auf wessen plus élevé, mais on mentionnait à peine le fait que discussion et qui fait les frais des solutions proposées der unbezahlten Arbeit nach wie vor von Frauen* Kosten gehen entsprechend die Lösungsansätze? la majeure partie du travail non payé continue d’être dans ce contexte? Cette question sous-tend égale- geleistet wird und das tiefere Pensionsalter demnach Eine Frage, die auch diesem Heft zugrunde liegt, effectué par les femmes* et qu’un âge de la retraite ment le présent numéro: qui s’exprime sur le hijab et Zugeständnis, nicht Privileg ist. Kaum Thema war wenn es darum geht, wer über den Hijab spricht und moins élevé constitue dès lors une concession et non quelles sont les voix à qui l’on prête l’oreille? Quand auch die Feminisierung des Niedriglohnsektors, wenn wessen Stimme gehört wird. Oder wo ein Blick kultur- un privilège. On a également à peine parlé de la fémi- se situe-t-on dans le relativisme culturel et quand auch – immerhin – hie und da der Gender-Pay-Gap als relativistisch, wo bevormundend ist. Und wie weit nisation des bas salaires, même si l’inégalité salariale tombe-t-on dans le paternalisme? Et jusqu’où au juste Problem-Bestandteil durchzuschimmern vermochte. geht eigentlich Religionsfreiheit? entre hommes et femmes* a parfois été évoquée. s’étend la liberté de religion? 2 3
Kopftuch: Pro Kopftuch: Rubrik Pro Leben auf dem Mittelstreifen der Autobahn Merve Kayikci • Könnt ihr euch ein Leben auf dem und ich frage mich mehr als oft, ob das auch an mei- auf diese Weise in ihr Leben integrieren, damit andere Mittelstreifen der Autobahn vorstellen? Dort lebe ich. ner Kopfbedeckung liegen mag. Menschen ihn weniger mit Terror und Hass und Unter- drückung assoziieren. Ich bin 1994 in der Nähe vom Schwarzwald im sel- Ich trage schon sehr lange Hijab und meine Gründe, ben Krankenhaus geboren wie mein Vater. Mein Vater warum ich ihn trage, haben sich im Laufe der Zeit im- Natürlich ist eine Muslima nicht weniger gut oder hat im selben Jahr in der selben Stadt sein Abitur ge- mer wieder gewandelt und geändert. Ich werde oft schlecht, wenn sie Kopftuch trägt oder nicht. Das macht. 1994. Das war immerhin noch vor der Jahrtau- gefragt, ob ich ihn abnehmen würde und kann dazu ist einfach eine persönliche Entscheidung und jeder sendwende. Das war noch in diesem Damals, in die- nur sagen: Ja, das würde ich sogar sofort tun, wenn Mensch lebt seinen Glauben eben auch etwas anders ser alten Welt, die sich schon langsam verabschiedet es für mich keinen Sinn mehr machen würde. Ich fin- aus, weil immer unterschiedliche Faktoren mit hinein- © Lisa Wazulin hat, um dem Internet und dieser ganzen Fake-Welt de es zum Beispiel derzeit deshalb sinnvoll, weil es für spielen. Platz zu machen. Das war dieses Jahr in dem die Eisen- mich wert- und identitätsstiftend ist. Ich fühle mich, bahn in Deutschland privatisiert wurde. Also bin ich wenn ich mich morgens aus meinem Pyjama befreie Ich habe oft das Gefühl, dass sich manche Personen Für mich als Muslima ist es oft interessanter zu er- mindestens schon genauso lange in diesem Land, und aus der Dusche in mein Kopftuch hüpfe, bevor durch mein Kopftuch vor den Kopf gestossen fühlen. fahren, warum mich jemand hasst, als zu erklären, wie die Deutsche Bahn AG. Das steht fest. ich rausgehe, so, als würde ich eine ganz bestimmte Ich frage mich dann immer, aus welchen Gründen sie warum ich etwas tue, was ich so tue, wie ich es tue. Form von Make-up auflegen, die bestimmte Teile das so persönlich nehmen. Ist es für nichtmuslimi- Ich weiß nicht, ob man die Deutsche Bahn AG in der meiner Persönlichkeit verdeckt, die ich nur Menschen sche Menschen einfach unhöflich, wenn man seine Wenn mir jemand seine Bedenken mitteilt, dann Schweiz kennt, aber ich würde mal sagen ich bin ein- gegenüber öffne, die ich liebe oder mag und als wür- Kopfbedeckung nicht abnimmt, weil dann alle den- gehe ich gerne darauf ein. So sind schon viele interes- deutig deutscher, weil deutlich pünktlicher. Aber ich de ich gleichzeitig andere Teile meiner Persönlichkeit ken, man möchte sofort aufstehen und gehen? Oder sante Diskussionen entstanden. Aber wenn mich heiße nicht Deutsche Merve AG, ich heisse Merve betonen, nämlich Spiritualität, Zivilcourage, Ehrlich- glauben diese Leute, dass das ein Statement meiner- jemand einfach nur beleidigen oder erniedrigen will, Kayikci und obwohl ich in diesem Land lebe und lerne keit, Rücksicht, Demut – Dinge, die ich mit dem Islam seits sein könnte, dass ich die Demokratie ablehne dann ignoriere ich es einfach. Es sei denn, es ist keine und liebe und lache und Lakritze esse (eine bessere verbinde. Das ist die Religion, die mir diese mentalen, und mich nur Gemetzel und Zerstörung verpflichte? fremde Person, sondern jemand, mit dem ich Kon- Alliteration fällt mir nicht ein), bin ich nicht deutsch. Ich aber eben auch praxisbezogenen Gebote auferlegt. Ist das naheliegend? Welche Gründe könnte es noch takt habe oder haben muss. Ein Nachbar beispiels- werde überhaupt nicht als Deutsche wahrgenommen Ich hoffe, dass irgendwann so viele Muslime den Islam geben? weise oder ein Kollege. Dann lasse ich mir solch eine 4 5
Kopftuch: Pro Pour le voile Merve Kayikci ist Aktivistin und engagiert sich als @primamuslima auf Twitter sowie im Web unter www.primamuslima.de zum Thema: blutjunge Realität einer Vorzeigemuslimin. Existence au milieu d’une autoroute Behandlung selbstverständlich nicht gefallen und Frau. Ich kann jemand sein, der sich für Menschen- Merve Kayikci, Traduction : Alexandra Cinter • perçue comme telle et je me demande toujours si kontere. Am meisten nervt es mich, wenn ein Junge reche einsetzt, aber auch jemand, der um eine Katze Pouvez-vous vous imaginer une existence au milieu c’est notamment dû au voile que je porte. mich fragt, ob er meine Haare sehen darf oder wis- trauert. Ich backe Gugelhupf und rolle Weinblätter. d’une autoroute ? Moi, c’est là que je vis. sen will, wer meine Haare sehen darf. Um auf die Das alles kann wundervoll und sehr positiv sein, aber Je porte depuis longtemps le hijab et les raisons pour Make-up-Analogie zurück zu kommen: Das ist so als es fühlt sich oft eben auch an, wie auf dem Mittel- Je suis née en 1994 aux environs de la Forêt-Noire, lesquelles je le fais n’ont cessé de changer et d’évo- würde man eine Frau fragen, ob man sie auch mal streifen einer Autobahn zu leben. Die einen Autos dans le même hôpital que mon père. Mon père a pas- luer au fil du temps. On me demande souvent si je ohne Make-up sehen kann. Die Antwort ist: Klar. zerfetzen dich in die eine Richtung und die anderen sé son bac la même année dans cette même ville. pourrais envisager d’ y renoncer, ce à quoi je ne peux Wenn ich das will. in die andere. Das fühlt sich meistens so an, wenn 1994. C’était avant le changement de millénaire. On que répondre oui, je le ferais même à la seconde, si es politisch wird oder um kontroverse Themen geht: était encore dans cet autrefois, ce vieux monde, qui cela cessait d’avoir du sens pour moi. En ce moment Um auch auf den Mittelstreifen der Autobahn wieder Etwas Kompliziertes, wie Jobsuche oder Wohnungs- s’est lentement éclipsé, pour faire place à internet et par exemple, le port du voile fait sens pour moi sur zurückzukommen. Ich bin nicht nur ein Kopftuch, aber suche beispielsweise. à tout cet univers du fake. C’est aussi l’année où le le plan de l’identité et des valeurs. Lorsque le matin auch. Ich bin aber auch ein Gehirn. Augen. Nase. Ein chemin de fer a été privatisé en Allemagne. Je suis j’ôte mon pyjama, file sous la douche et revêt mon Herz. Ich bin die Summe meiner selbst. Ich bin eine Aber solange ich auf meinem kleinen Grünstreifen donc dans ce pays depuis au moins aussi longtemps voile avant de sortir, j’ai l’impression d’appliquer une Deutsche und eine Muslima und auch eine Türkin und sitzen bleibe, kann ich hier sogar gemütlich in der que la Deutsche Bahn AG. C’est un fait. sorte de maquillage très spécial, qui cache certaines eine Heimatlose oder ein Mädchen oder eine starke Sonne liegen. parties de ma personnalité, que je ne réserve qu’aux Je ne sais pas si en Suisse on connaît la Deutsche gens que j’aime ou apprécie; j’ai en même temps Bahn, mais je dirais que je suis nettement plus alle- l’impression de souligner d’autres parties de ma per- mande que cette entreprise, car plus ponctuelle. Mais sonnalité, à savoir la spiritualité, l’esprit civique, l’hon- je ne m’appelle pas Deutsche Merve AG, je m’appelle nêteté, l’attention, l’humilité, qualités que j’associe à Merve Kayikci et bien que je vive, étudie, aime, rie, et l’islam. C’est la religion qui m’impose cette discipline mange de la réglisse (je n'ai pas de meilleure image mentale, mais aussi pratique. J’espère qu’un jour au- qui me vienne à l'esprit) dans ce pays, je ne suis pas tant de musulmans que possible intégreront l’islam allemande. Je ne suis en tous cas absolument pas de cette manière dans leur vie, afin que les autres 6 7
Pour le voile Pour le voile plement comme impoli le fait qu’on ne découvre pas la permission de la voir sans maquillage. La réponse sa tête, parce que cela donne l’impression qu’on est est: bien sûr, si je le veux. sur le point de s’en aller? Ou me prêtent-ils certaines convictions comme le refus de la démocratie et l’ap- Pour en revenir également à l’image de l’autoroute: probation de la violence et de la destruction? Est-ce je ne suis pas qu’un voile, mais cela fait partie de moi concevable? Quelles autres raisons peuvent-ils avoir? aussi. Je suis en revanche aussi un cerveau. Des yeux. En tant que musulmane, c’est pour moi souvent plus Un nez. Un cœur. Je suis la somme de moi-même. intéressant de comprendre pourquoi une personne Je suis allemande et musulmane, mais également me hait plutôt que de chercher à lui expliquer pour- turque et apatride, ou encore une jeune fille et une © Lisa Wazulin quoi je fais ce que je fais, de la façon dont je le fais. femme forte. Je peux être à la fois quelqu’un qui s’engage pour les droits humains et quelqu’un qui associent moins cette religion à la terreur, à la haine Quand quelqu’un me fait part de sa manière de pleure la mort d’un chat. Je fais des kouglofs et je et à l’oppression. penser, j’entre volontiers en discussion, ce qui gé- roule des feuilles de vigne. Tout cela peut être mer- Merve Kayikci est une activiste engagée sur Les musulmanes ne sont évidemment ni meil- nère souvent des échanges intéressants. Mais si veilleux et très positif, mais on a parfois aussi l’impres- Twitter sous le pseudo @primamuslima ainsi leures ni moins bonnes selon qu’elles portent ou non quelqu’un veut juste m’offenser ou me rabaisser, je sion de vivre en plein milieu de l’autoroute. Cer- que sur le web sur www.primamuslima.de, le voile. C’est simplement un choix personnel. La l’ignore simplement. S’il s’agit de quelqu’un que je taines voitures te frôlent en allant dans une direction, où elle raconte «die blutjunge Realität einer manière dont chacun vit sa foi varie, il y a toujours plu- connais, avec qui je suis en contact ou avec qui je d’autres dans l’autre sens. On a souvent ce sentiment Vorzeigemuslimin», la dure réalité d’une jeune sieurs facteurs qui entrent en ligne de compte dans dois l’être, par exemple un voisin ou un collègue, je ne quand la discussion prend un tour politique ou quand musulmane typique. ces questions. me laisse évidemment pas faire et je riposte. Ce qui on aborde des sujets délicats ou compliqués comme J’ai souvent le sentiment que certaines personnes m’énerve le plus, c’est quand un garçon me demande la recherche d’un job ou d’un appartement. se sentent heurtées par mon voile. Je me demande s’il peut voir mes cheveux ou s’il veut savoir qui a le Mais tant que je peux rester en équilibre sur la pe- alors toujours pourquoi elles le prennent aussi person- droit de les voir. Pour reprendre l’analogie avec le ma- tite bande de verdure entre les deux voies, je peux nellement. Les non musulmans ressentent-ils sim- quillage, c’est comme si on demandait à une femme* profiter du soleil, agréablement même. 8 9
Kopftuch: Kontra Kopftuch: Rubrik Kontra Saïda Keller-Messahli ist eine muslimische Menschenrechts- aktivistin. Sie ist Gründerin und Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam und Mitbegründerin der liberalen Ibn Rushd- Das Kopftuch – eine Markierung Goethe Moschee in Berlin. Alma Redzic im Gespräch mit Saïda Keller-Messahli Muster, das es verunmöglicht, die Frau* als Mensch nichts mit Spiritualität zu tun, sondern steht für einen Ist das Kopftuch eine religiöse Pflicht? zu sehen. Die «Hure» ist übersexualisiert und die «Hei- politischen Islam. Das Kopftuch ist kein religiöses Gebot. Namhafte is- Wofür steht das Kopftuch? lige» wird als asexuelles Wesen wahrgenommen. lamische Wissenschaftler*innen betonen dies immer Das Kopftuch markiert die Frau* erstens als Muslimin, Der Vergleich, den Islamisten jeweils gerne zwischen Wollen Sie diesen Frauen* ihre Selbstbestim- wieder. Im Koran gibt es keine einzige Stelle, aus der zweitens als eine geschlechtsreife Frau* und drittens verschleierten Musliminnen und christlichen Nonnen mung absprechen? ein Gebot abgeleitet werden kann. Diese «Tradition» als ein Wesen, das sich im öffentlichen Raum zurück- ziehen, ist lächerlich, denn Nonnen haben eben gera- Nein, aber ich will die «Selbstbestimmung» hinter- haben die drei monotheistischen Religionen über- zuhalten hat, weil der öffentliche Raum primär für de kein Sexualleben. fragen. Kann wirklich von Selbstbestimmung ge- nommen und in ihr patriarchales Herrschaftssystem die Männer gedacht ist. Mit dieser Markierung wird sprochen werden, wenn ein Milieu herrscht, das von integriert. Das Wort Haar kommt übrigens im Koran vermittelt, dass von Frauen* grundsätzlich eine Ge- Es gibt feministisch-muslimische Aktivist*innen, Frauen* erwartet, dass sie sich die Haare bedecken kein einziges Mal vor. fahr ausgeht und, dass sie Quelle von Versuchung die das Kopftuch als selbstbestimmten Ausdruck und züchtig auftreten, wo subtiler Zwang auf allen und Sünde sind. In diesem Sinn ist das Kopftuch eine ihres Glaubens tragen. Ebenen der Normalfall ist? Die monotheistischen Religionen unterscheiden Sexualisierung der Frau*. Dahinter steht ein frag- Glauben hat nichts mit einem Stück Stoff zu tun. sich in ihren frauen*verachtenden Inhalten kaum würdiges Bild nicht nur von der Frau* sondern auch Jeder Mensch kann auf seine Art glauben. Es leuch- Sie fordern ein Verbot von Kopftüchern an Schulen. voneinander. vom Mann. Es ist ein sexistisches Bild in zweifacher tet mir nicht ein, warum das Kopftuch plötzlich so Die Schule ist ein Ort der sozialen Integration aller Reli- Es sind alles Männerreligionen, die hochproblematische Hinsicht. Frauen* werden primär auf ihr Geschlecht eine Notwendigkeit für den Ausdruck des Glaubens gionen, Abstammungen, Hautfarben etc. und auch Frauen*bilder zeichnen. Männer, Propheten, sind die reduziert und Männer werden als schwache, trieb- geworden ist. Oft sind diese Aktivist*innen Frauen*, der Geschlechter. Kinder sollten unabhängig ihres Ge- Hauptfiguren. Frauen* kommen nur als Dekor vor, aber gesteuerte Wesen dargestellt. die islamische Verbände vertreten und in deren Auf- schlechts und ihres religiösen Hintergrunds die Erfah- schliesslich sind alle Männer auch Söhne von Frauen*. trag an die Öffentlichkeit treten, um das Kopftuch rung machen, dass sie ein Teil dieser Gesellschaft sind. Diese Bilder finden ihre Analogie im jahrtausende- als muslimische Normalität zu propagieren. Als ein Die Eltern sind in einer Bringschuld, ihre Kinder nicht Sie sind für ein Burkaverbot. alten christlichen Bild der Frau als «Heilige» oder harmloses Stück Stoff. Gerade die islamischen Ver- durch ihre Handlungen auszugrenzen. Das gilt sowohl Die Totalverschleierung ist eine Entmenschlichung «Hure». bände vertreten häufig frauen*feindliche Positionen für das Kopftuch als auch für die Teilnahme am Klassen- der muslimischen Frau*, weil sie ihr jede Identität Muslimische Männer, die darauf beharren, dass sich und schliessen die Frauen* systematisch aus den Ge- lager und am Schwimmunterricht. Wo sonst sollen abspricht. Ausserdem ist sie eine politische Uniform ihre Töchter oder Frauen* verhüllen, folgen diesem betsräumen ihrer Moscheen aus. Das Kopftuch hat Kinder lernen, dass sie Teil der Gesellschaft sind? des Salafismus. 10 11
Kopftuch: Kontra Contre le voile Le voile – un marquage Was würden Aktivist*innen funktioniert. Sie wollen ein provokatives Zeichen ge- Entretien entre Alma Redzic et Saïda Keller-Messahli le voile à leurs filles et à leurs femmes* suivent un aus dem arabischen, isla- gen diese Demokratie setzen. Wenn dies jemand tut, modèle qui rend impossible toute perception de la mischen, persischen Raum, ist er, respektive sie, hier am falschen Ort. Es kann De quoi le voile est-il le symbole? femme* en tant qu’être humain. La « putain » est sur- die gegen die Burka kämp- nicht sein, dass eine demokratische Gesellschaft sich Le voile définit celle qui le porte tout d’abord en tant sexualisée et la « sainte » est a-sexualisée. Le paral- fen, jenen Menschen sagen, nicht gegen die Versuche, sie zu demontieren, weh- que musulmane, deuxièmement en tant que femme* lèle qu’établissent volontiers les islamistes entre la die gegen das Burkaverbot ren darf. ayant atteint la maturité sexuelle et troisièmement en musulmane voilée et la nonne chrétienne est ridicule, die Selbstbestimmung der tant qu’être retiré de la sphère publique, celle-ci étant car les nonnes n’ont précisément pas de vie sexuelle. Frau* ins Feld führen? Ist es nicht gerade die Stärke demokratischer principalement réservée aux hommes. Ce marquage Sie würden nur den Kopf Gesellschaften, dass sie auch grundsätzlich di- renvoie à l’idée que la femme* représente fondamen- Certaines activist.e.s musulmanes et féministes* schütteln. Meine Mutter ist in vergierende Meinungen tolerieren und aushalten talement un danger, qu’elle est synonyme de tenta- considèrent le voile comme l’expression libre- Tunesien erschrocken, als sie können? tion et de péché. En ce sens, le voile représente une ment choisie de leur foi. die erste Nikab-Trägerin gese- Ja, wir dulden in unserer Gesellschaft auch Rechtsex- sexualisation de la femme*. Derrière cette conception La foi n’a rien à voir avec un morceau d’étoffe. hen hat. Hier spielen linke Krei- treme, aber wir müssen verstehen, warum z.B. eine se cache une image très discutable non seulement de Chaque être humain peut croire à sa manière. Cela se den Islamisten in die Hände Nora Illi die Vollverschleierung propagiert. Sie steht la femme*, mais également de l’homme. Une image ne m’explique pas pourquoi le voile est soudainement © Andrea Diglas und merken es nicht einmal. für eine politische Ideologie, welche den mentalen sexiste d’un double point de vue: les femmes* y sont devenu indispensable à l’expression de la foi. Ces ac- Nährboden für Islamismus und Terrorismus bildet. principalement réduites à leur sexe et les hommes y tivistes* sont souvent des femmes* qui représentent Aber das Burkaverbot nimmt Frauen* die Frei- Es ist das Recht eines demokratischen Staates, hier sont vus comme des créatures faibles et comman- des associations islamistes et qui s’expriment en leur heit, das zu tragen, was sie wollen. Grenzen zu setzen. dées par leurs instincts. nom, pour propager le voile en tant que norme musul- Diejenigen Frauen*, die den Nikab freiwillig tragen, mane. Elles le présentent comme une simple pièce sind radikale Islamist*innen. Sie streben eine Gesell- Ces images trouvent un écho dans l’opposition de tissu inoffensive. Ce sont précisément les asso- schaftsform an, die nach der Scharia, dem islami- chrétienne et millénaire entre la « sainte » et la ciations islamistes qui, souvent, relaient un point de schen Gesetz Gottes, geregelt ist. Demokratie lehnen « putain ». vue misogyne et qui excluent systématiquement les sie ab, weil sie nach den Gesetzen der Menschen Les hommes musulmans qui s’obstinent à faire porter femmes* des salles de prières de leurs mosquées. 12 13
Contre le voile Contre le voile Saïda Keller-Messahli est musulmane et défenseuse des droits humains. Elle est la fondatrice et la présidente du Forum pour un Islam progressiste ainsi que co-fondatrice de la Mosquée libérale Rushd-Goethe de Berlin. Le voile n’a rien à voir avec la spiritualité; il représente Sinon, où les enfants apprendront-ils qu’ils font partie Vous êtes pour l’interdiction de la burqa. veulent lancer un signal de en revanche un islam politique. de la société ? Le voile intégral représente une déshumanisation de la provocation contre la démo- femme* musulmane, car elle lui dénie toute identité. cratie. Les personnes qui se Refusez-vous à ces femmes* leur droit à l’auto- Le port du voile est-il un devoir religieux ? Elle est en outre l’uniforme politique du salafisme. comportent de la sorte sont détermination ? Le port du voile n’est pas une obligation religieuse. au mauvais endroit. Il est Non, mais je souhaite questionner ce terme. Peut-on Nombre de spécialistes* de l’islam renommées* ne Que répondraient les activistes* du monde arabe, inconcevable qu’une société vraiment parler d’autodétermination dans un milieu cessent de le rappeler. On ne trouve une telle pres- islamique et persique qui luttent contre la burqa démocratique ne se défende qui attend des femmes* qu’elles cachent leurs che- cription nulle part dans le Coran. C’est simplement à ceux qui, plaidant contre l’interdiction de celle- pas contre les tentatives vi- veux et qu’elles se montrent chastes, où la contrainte, une «tradition» que les trois religions monothéistes ci, avancent l’argument de l’auto-détermination sant son anéantissement. exercée de manière subtile, est la norme à tous les ont reprise et intégrée dans leur système de domina- des femmes* ? niveaux ? tion patriarcale. Le mot cheveux n’apparaît d’ailleurs Ils se contenteraient de hocher la tête. Ma mère a eu Le fait de tolérer et de pou- pas une fois dans le Coran. peur lorsqu’ elle a vu pour la première fois une femme voir gérer des opinions qui Vous revendiquez l’interdiction du voile dans les porter le niqab en Tunisie. Sur ce point, les cercles divergent fondamentale- écoles. Les trois religions monothéistes se distinguent de gauche font le jeu des islamistes sans même s’en ment, n’est-ce pas juste- © Andrea Diglas L’école est un lieu d’intégration sociale de toutes peu si on considère le mépris des femmes qu’elles rendre compte. ment ce qui fait la force des les religions, origines, couleurs de peau, etc., et véhiculent. sociétés démocratiques ? également des genres. Les enfants doivent pouvoir Ce sont toutes trois des religions d’hommes, les- L’interdiction de la burqa enlève cependant à la Oui, notre société tolère aussi l’extrême droite. Mais faire l’expérience de leur appartenance à la socié- quelles dessinent une image de la femme* haute- femme la liberté de porter ce qu’elle souhaite. nous avons le devoir de comprendre pourquoi, par té, ceci quel que soit leur sexe ou leur appartenance ment problématique. Les hommes et les prophètes Les femmes* qui portent le niqab de leur plein gré exemple, une personne comme Nora Illi prône le port religieuse. Les parents ont le devoir de ne pas en sont les figures principales. La femme* n’y appa- sont des islamistes radicales. Elles aspirent à une du voile intégral. Elle représente une idéologie poli- exclure leurs enfants par leur comportement. Cela raît que comme un décor, même si en définitive les forme de société qui soit régie par la charia, la loi tique qui fait le lit de l’islamisme et du terrorisme. Un vaut aussi bien pour le voile que pour la participa- hommes sont aussi les fils des femmes*. divine islamique. Elles refusent la démocratie, parce Etat démocratique a ici le droit de poser ses limites. tion aux camps scolaires ou aux cours de natation. que celle-ci fonctionne selon les lois humaines. Elles 14 15
Zwischen Gebot und Verbot – eine dritte Position Zwischen Gebot und Verbot – eine dritte Position Rubrik Elefanten und Gras Seda Aktepe • Als es nach dem sogenannten «post- linken politischen oder der islamistischen Tradition Als ich recherchiert habe, wer sich zum Thema Burka- so: «Ein Kompliment zu machen oder zu erhalten, modernen Staatsstreich» im Jahr 1997 in der Türkei gelten kann, war an türkischen Universitäten verbo- Verbot in der Schweiz geäussert hat, überraschte ist doch etwas Schönes. Natürlich müssen gewis- kopftuchtragenden Frauen* verboten wurde, an die ten. Davon waren also auch die Männer betroffen (!). es mich nicht, zu sehen, dass es auch hier fast nur se Grenzen respektiert werden, aber bei harmlosen Universität zu gehen, gingen auch viele linke Akti- Jedoch nicht mit denselben Konsequenzen wie die Männer waren und kaum Betroffene. Eines der weni- Sprüchen braucht es bei uns in der Schweiz mehr vist*innen gegen das Verbot mit den Betroffenen auf Frauen*. Denn sie konnten ohne Konflikt mit ihren Fa- gen Dinge, die wir Frauen* mit Sicherheit wissen, ist Humor, ein Witz muss drinliegen.» Naja, sexuelle Be- die Strasse. Nicht nur Student*innen und Schüler*in- milien oder mit Gott ihren Bart einfach abrasieren und schliesslich, dass die Männer – egal wo auf der Welt – lästigung gehört auch zu einer freien Gesellschaft und nen, auch Lehrer*innen und Beamt*innen, kurz, alle weiter studieren. alles wissen! Schauen wir uns ganz kurz die Aussagen solange sie weiss genug ist, ist sie offenbar harmlos. öffentlich bediensteten Frauen*, die Kopftuch tragen, Obwohl im Jahr 2007 der Weg an die Universitäten von zwei Männern an, die sich aus verschiedenen Po- waren von der Regelung betroffen. Tausende von für Kopftuchtragende wieder geöffnet wurde, wur- sitionen dazu geäussert haben. Der Solothurner SVP- «Eine verhüllte Frau mag ein Ärgernis sein für alle Frauen* mussten mit ihrem Studium aufhören und de das Verbot erst 2013 von Erdoğans AKP aufge- Nationalrat Walter Wobmann sagte: «Wir sind gerüs- aufgeklärten, emanzipierten oder auch säkularen Zeit- auch in den folgenden Jahren konnten sie nicht an hoben – der Regierungspartei, die im Jahr 2002 an tet für den Abstimmungskampf. Ich bin optimistisch, genossen; eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit die Uni zurück. Die damaligen Oberhäupter des tür- die Macht kam. 2013, also erst elf Jahre nachdem sie dass das Volk ein Zeichen gegen den extremen Islam ist sie nicht», sagte der neoliberale NZZ Inlandre- kischen Staates behaupteten, dass sie «gegen reak- an die Macht kam. Obwohl sie dieses Problem viel und politische Chaoten setzen wird – in unserer freien dakteur, Simon Hehli, der Geschichte, Politik- und tionäre Umtriebe» kämpfen. Anfang 2000 hatte auch schneller hätten lösen können, liessen sie sich Zeit, Gesellschaft zeigt man sein Gesicht!». Eine super in- Religionswissenschaften studierte. Er sagte ausser- ich als linke revolutionäre Schülerin – noch keine Femi- um zuerst ihre Macht zu festigen. Natürlich ging es telligente Analogie zwischen burkatragenden Frauen* dem, dass eine lebendige Demokratie ein paar hun- nistin – mit meinem laizistischen und kemalistischen nicht um die Frauen*, die betroffen sind. Das Problem und linksradikalen Aktivist*innen. Genau deswegen dert Nikab-Trägerinnen ertragen könne, zumal die Vater, der das Verbot gut und nötig fand, heftige Dis- der Viktimisierung von Frauen* hat natürlich, solange brauchen wir sowohl mehr Stacheldraht, Mauern und meisten von ihnen nur wenige Tage als Touristinnen kussionen. Zwar ist auch meine Mutter eine säkulare es für die AKP nützlich war, einfach warten können. Kontrollen an den Grenzen wie auch mehr Demo-Ver- hier verbringen würden. Ich habe höchstwahrschein- Kemalistin aber mir wurde «natürlich» von meinem Die ganze Zeit und überall war es das Thema Nummer bote und Überwachungskameras im Land. So sieht lich nicht dieselben Beweggründe wie Hehli gegen Vater erzählt, was für uns Frauen* gut und emanzipa- eins für männliche Politiker der AKP. Und sie hatten eine freie Gesellschaft aus! ein Burkaverbot zu sein, aber ich stimme ihm zu, torisch ist. Das Kopftuch war allerdings nicht das ein- eigentlich «Recht», so zu denken. Denn eben diese Als die Frauen* in den sozialen Medien mit dem wenn er das Ganze als «Pseudolösung für ein Pseu- zige Verbot an den Universitäten. Auch zum Beispiel Art des Denkens zeigt uns die Wahrheit: Es handelt #SchweizerAufschrei auf sexuelle Belästigung auf- doproblem» bezeichnet. Mit diesem Gesetz will ein der Bart, der – je nach Stil – entweder als Symbol der sich schlicht um einen Machtkampf der Männer. merksam machen wollten, lautete sein Kommentar Problem gelöst werden, das nicht existiert und diese 16 17
Zwischen Gebot und Verbot – eine dritte Position Zwischen Gebot und Verbot – eine dritte Position 1 Ort in Syrien, südwestlich des Zusammenflusses von Sadschur und Euphrat. 2 Eine seit 2013 aktive sunnitische Terror-Miliz, die derzeit Teile des Iraks, Syriens und Rojavas kontrolliert. 3 Die Frauen*verteidigungseinheiten (kurdisch Yekîneyên Parastina Jin, Kürzel YPJ) sind die Frauen*kampfverbände der Volksverteidigungseinheiten (YPG), einer bewaffneten kurdischen Miliz in Syrien. Art der «Problemlösung» ist sehr geeignet, um neue andere ist eine Frau aus Manbidsch, die eine Burka Ich denke, dass das Paradigma, zu welchem auch Probleme zu produzieren. Wozu so viel Geschrei? Für trägt. Auf diesem Bild gibt es keine Heldin, sondern der Hijab gehört, von Anfang bis Ende eine total pa- fünf Burkaträgerinnen? Oder zehn? Oder vielleicht so- zwei Frauen, die zusammen die Befreiung feiern. triarchale Denkweise ist. Wie bei allen monotheisti- gar fünfzehn, wer weiss! Die YPJ Kämpferin zeigt dort keine Spur von Hehlis schen Religionen, nähren sich auch im Islam fast alle Hehli stellte im selben Kommentar auch eine sehr Arroganz. © Reuters dominierenden Interpretationen und Praktiken vom entscheidende Frage: «Der Anblick irritiert. Arabische Ja, ich bin weder vom Burka-Gebot noch vom Burka- Patriarchat und nähren umgekehrt wieder das Patri- Männer bummeln leger gekleidet durch Einkaufsmei- Verbot betroffen und das ist mir absolut bewusst. sie nicht noch zusätzlich mit einem Verbot bestraft archat. Wenn ich darüber rede, höre ich oft:«Ja aber len, im Schlepptau eine oder mehrere Frauen, von Aber da ich als Feministin und Aktivistin dieses The- und somit zu Hause eingesperrt werden. Das steht im Christentum ist es auch nicht anders». Oder: «Im denen höchstens die Augen zu sehen sind. (…) Der ma nicht ignorieren sondern Position beziehen möch- nicht einmal zur Diskussion für mich. Aber mich als Westen werden Frauen* auch unterdrückt, einfach in Schluss ist schnell gezogen, dass Frauen, die sich te, fühle ich mich zwischen zwei grundlegenden «Burka Gegnerin» gleichzeitig als mit burkatragenden anderer Form». Dazu kann ich nur sagen: Na und? Ich dieser Konvention entziehen, unterdrückt sein müs- Haltungen eingezwängt. Nämlich zwischen «Hijab Frauen* solidarisch zu definieren ist für mich – vor al- sage ja nichts dagegen. Aber da muss ich unbedingt sen. Von ihren eigenen Männern, von ihrer Kultur. zu tragen ist eine freie Entscheidung und das Verbot lem in Europa – nicht so einfach. Denn als aus der einen grundlegenden Unterschied betonen, indem Ist es also unsere Pflicht, sie zu retten?» Obwohl ich ist gegen die Selbstbestimmung der Frauen*» und Türkei stammende Burka-Verbot-Gegnerin denke ich ich Ece Temelkuran, eine türkische Schriftstellerin, zi- persönlich weder vom Burka-Gebot noch vom Burka- «Hijab ist eine Unterdrückungsform gegen Frauen* nicht wie viele europäische oder amerikanische Geg- tiere: «Das Sterben und das Ohnmächtigwerden ist Verbot betroffen bin, glaube ich, darf ich ihm kurz ant- und alle Frauen*, die Hijab tragen, sind deswegen ner*innen, die mit dem Paradigma, zu dem die Bur- nicht das Gleiche.» Denn in vielen islamischen Län- worten: Nein, lieber Herr Hehli, es ist überhaupt nicht unterdrückt und sollen befreit werden». Obwohl die ka gehört, null kritisch sind und sogar mit Schildern dern sind die Auswirkungen von unterdrückenden eure Pflicht, diese «armen Frauen» zu retten. Unsere Wahrheit meistens viel komplizierter ist als diese demonstrieren, auf denen «Hijab is empowerment» Strukturen auf Frauen* viel existenzieller und der Hi- Pflicht ist es aber leider, uns vor euch und eurer Arro- zwei Aussagen, möchte ich kurz darauf eingehen: geschriebenen steht. Natürlich finde ich nicht, dass jab hat dort meist nichts mit «Empowerment» zu tun. ganz zu retten! Denn Arroganz und Bevormundung ist Wenn eine Frau* aufgrund ihres Glaubens aus ei- unsere europäischen Schwestern sich nicht gegen Auf der anderen Seite würde ich aber auch nicht sicher nicht das, was wir Frauen* brauchen. Als Man- gener Entscheidung Hijab trägt, darf ihre Selbstbe- das Verbot mit den Betroffenen solidarisieren sollen, sagen, dass der Hijab alleine und immer, unabhängig bidsch 1 vom IS 2 befreit wurde, entstand ein Foto, auf stimmung über ihren eigenen Körper und Geist nicht aber zwischen der Aussage «Frauen* sollen über von den Hijab-tragenden Frauen*, das Symbol der dem sich zwei Frauen fest umarmen. Eine der Frauen eingeschränkt werden; und wenn eine Frau* unter sich selbst bestimmen» und «der Hijab ist Selbst- «unterdrückten Frau*» ist. Ich finde die Annahme ist YPJ-Kämpferin 3 mit Waffen und Uniform und die Druck ihres Vaters oder Ehemannes Hijab trägt, darf ermächtigung» besteht ein sehr grosser Unterschied. sehr problematisch, dass alle Frauen*, die Burka oder 18 19
Zwischen Gebot und Verbot – eine dritte Position La liberté de religion La liberté de religion – Question genre d’actualité Kopftuch tragen, total unterdrückt sind und, dass die nehmen, in dem Religion überhaupt keine Rolle spielt, Regula Kägi-Diener • Un peu d’histoire... d’adhérer à une religion. Toutefois, cette évidence Religion der einzige – oder im mindesten derjenige über die SVP bis hin zu linken Kollektiven werden alle Après la guerre confessionnelle du Sonderbund de est depuis quelque temps ébranlée par l’arrivée de welche – Bereich der Macht und Kontrolle über den mit derselben männlichen Herrschaft geführt. 1847, la Confédération a accordé – de manière res- religions qui ne font pas partie de notre tradition, en Körper von Frauen* ist. Frauen*, die Burka oder Kopf- treinte en 1848, puis élargie dès 1874, la liberté à cha- particulier d’un islam conservateur, qui cherche à ré- tuch tragen, dürfen allein aufgrund dieser Tatsache Ich denke daran, dass viele Säkulare AKP-Gegner*in- cun d’embrasser la religion de son choix. En même guler, entièrement ou en partie, le mode de vie de ses nicht kollektiv als unterdrückte und gefangene des nen in der Türkei den religiösen Fundamentalismus, temps, elle permit aux communautés religieuses de fidèles, qui va largement plus loin que ce que nous Patriarchats eingestuft werden, unabhängig davon, der ihren Lebensstil bedroht, fast nur über die burka- rassembler leurs fidèles et de pratiquer leur culte entendons communément par exercice de la foi. On wie sie ihr Leben und ihre Einstellung zur männlichen oder kopftuchtragenden Frauen* angreifen. Auch sans l’ingérence de l’Etat. Cela ne signifiait pas pour pense par exemple au droit de propriété sur des per- Herrschaft festgelegt haben. Sie sind keine homoge- umgekehrt greifen die religiösen Fundamentalist*in- autant que les communautés pouvaient faire ce sonnes (enfants, épouses), à la différence de valeur ne Gruppe, genauso wenig wie Frauen*, die Minirö- nen den Säkularismus nur über die nicht-kopftuch- qu’elles voulaient. Au contraire, de nombreuses res- attribuée aux hommes* et aux femmes*, à la légitima- cke tragen. Wenn der Hauptpunkt des Einspruches tragenden Frauen* an. Mit dem völlig gleichen patri- trictions (aujourd’hui obsolètes) s’appliquaient, avant tion de la violence dans la résolution des conflits, aux und der Kritik gegen die Burka die «Unterdrückung archalischen Intellekt und derselben Sprache: kopf- tout à l’Eglise catholique, pour limiter son influence règles de comportement qui régissent les rapports der Frau*» ist, müssen das Patriarchat und Männer, tuchtragende Frauen* sind Schwächlinge, nicht kopf- sur la vie quotidienne. Le but de cette réglementa- de genre (par. ex.: interdiction de serrer la main), aux die Frauen* unterdrücken, auf der Zielscheibe stehen tuchtragende Frauen* sind Schlampen. Es gibt auf tion était la sécularisation de notre mode de vie, qui prescriptions en matière d’habillement ou encore au und nicht die burka- oder kopftuchtragenden Frauen*. Türkisch ein Sprichwort: filler tepişir, çimenler ezilir. allait de pair avec l’exercice de la tolérance envers les châtiment des personnes qui ne respectent pas ces Ich denke, dass das islamische Paradigma total auf Wörtlich übersetzt: Wenn Elefanten miteinander autres religions et donc avec l’intégration de tous les règles. Un processus d’exclusion et un refus de tolé- männlicher Vorherrschaft basiert und aus feministi- ringen, wird das Gras zertreten. Der Hijab ist nicht individus à l’Etat suisse, quelle que soit leur religion. rance sont exercés envers ceux dont les habitudes scher Perspektive kritisch betrachtet werden muss. irgendein religiöses Symbol, das verboten werden de vie sont déviantes, qu’ils soient musulmans ou Aber vergessen wir nicht, dass der Islam, oder allge- kann. Was verboten werden will, enthält einen Men- De nos jours… d’une autre religion. Avec de tels préceptes, les com- mein die Religionen, nicht der einzige Bereich ist, in schen, eine Frau*. Schlussendlich wird also nicht das Bien que notre système juridique repose sur des munautés islamistes en question sont en opposition dem Frauen* unterdrückt werden. Alle Machtverhält- Symbol, sondern die Frau*, die es trägt, verboten. valeurs chrétiennes, il nous paraît aujourd’hui évident avec les valeurs qui structurent notre quotidien ainsi nisse der Männer erzeugen neue Formen der Unter- Und wir sagen: Keine Frau ist illegal! que notre réalité sociale et notre Etat, avec sa force qu’avec l’objectif d’intégration de notre ordre consti- drückung der Frauen*. Vom kapitalistischen Unter- intégrative, sont largement libérés de l’obligation tutionnel. 20 21
La liberté de religion La liberté de religion Rubrik Regula Kägi-Diener a obtenu son habilitation à l’université de Bâle. Elle est professeure titulaire de droit pubulic à l’université de Saint- Gall. Elle travaille comme chercheuse indépendante et comme avocate dans l’étude hälg & käg-diener à Saint-Gall. Elle est en outre fortement engagée au sein d’organisations professionelles, notamment en tant que présidente des Femmes Juristes Suisse, de la Société suisse des juristes, de la Section suisse de la Com- avec nos mœurs. Cependant, de par leur fréquence qu’offre la vie quotidienne suisse. Notre communauté a en outre le droit d’avoir ses propres convictions et mission internationale des juristes (CJI-CH) ainsi qu’en tant que et leur systématisme, elles sont plus que cela: elles de droit ne tend bien sûr pas à l’uniformisation et tous sa propre vision du monde sans subir de préjudice. vice-présidente de l’European Women Lawyers Association Ses sont également en contradiction avec ce que vise ne doivent pas vouloir la même chose. Il n’est pas non Et toute personne a le droit de montrer son appar- domaines d’intérêt sont avant tout le droit de l’égalité, le droit lin- notre système juridique, en particulier avec la liberté plus possible d’éliminer toutes les contraintes, nous y tenance religieuse, par exemple par le port d’une guistique, le fédéralisme et les études genre. de religion. Dans la mesure où les cercles islamistes sommes forcément confrontés. Chaque femme* doit croix chrétienne, d’un voile musulman ou d’une kippa revendiquent pour eux la liberté de religion, ils exigent cependant pouvoir décider elle-même dans quelle juive. En première ligne, l’Etat a le devoir de renoncer une tolérance qu’ils n’accordent pas aux autres; ils se mesure elle souhaite participer à la vie publique et à son influence (duty to respect). Mais ses devoirs On retrouve cela dans certains problèmes qu’on ob- réclament de cette même liberté qu’ils nous refusent. dans quelle mesure elle souhaite se consacrer à son s’étendent au delà: il doit en outre protéger les indi- serve actuellement à l’école, l’un des plus importants Ils méconnaissent que la liberté dont bénéficient les rôle au sein de la famille. Les jeunes filles doivent bé- vidus, afin que ceux-ci puissent exercer leurs droits lieux d’intégration, par exemple quand les jeunes communautés religieuses est toujours au service de néficier d’une éducation qui leur permette de prendre sans entrave (duty to protect). Il doit veiller à ce que la filles musulmanes n’ont pas le droit de participer à la laïcité et de l’intégration et que ce concept de base plus tard cette décision. Au-delà de la question des tolérance religieuse – qui garantit l’exercice individuel un camp ou à une excursion scolaires, lorsqu’elles est incontournable dans notre société. préférences individuelles, il n’est pas acceptable que de la foi – puisse s’imposer dans tout l’ordre juridique: sont prématurément retirées de l’école pour être dans notre pays se constituent des communautés au sein de la famille, au travail, à l’école ou dans la mariées dans leur pays d’origine, lorsqu’on ne les au- La question des genres parallèles ayant leurs propres règles et que nous y sphère publique. Le rôle de protection est particuliè- torise pas à suivre le même programme que les gar- On constate que les règles de comportement pré- contribuions. rement important s’agissant des enfants, il requiert çons, lorsque les garçons ou les hommes ne veulent citées renforcent les inégalités entre hommes* et toutefois une approche prudente. Sur le principe, les pas serrer la main de leur professeure (ou d’autres femmes*, et même les exigent. Ce sont avant tout Ce dont l’Etat est garant parents ont le droit d’élever leurs enfants selon leur femmes*), lorsque les enseignants ne peuvent pas les femmes* et les jeunes filles qui, au sein même de La liberté de conscience et de croyance a également religion. La personnalité des enfants doit cependant discuter avec la mère de l’élève mais uniquement notre ordre juridique, sont concernées par cela. Tan- une forte dimension individuelle: toute personne a le aussi être prise en considération. Si les autorités avec son père, et lorsque les femmes* se voilent le dis que les hommes peuvent pour l’essentiel prendre droit – dès lors qu’elle a atteint la majorité religieuse – constatent qu’un enfant est endoctriné de façon à visage, refusant le contact visuel indispensable à un part à la vie civile et jouir de ses possibilités, les de croire à ce qu’elle veut. Elle doit pouvoir adhérer à compromettre sa capacité à décider librement de sa échange ouvert. De telles manières de faire peuvent femmes* sont maintenues dans l’espace traditionnel une communauté religieuse dont elle se sent proche foi et de son appartenance religieuse à sa majorité d’abord sembler être simplement en contradiction et soumises à un régime qui leur refuse les chances et doit pouvoir s’en retirer librement. Toute personne (16 ans), alors elles doivent intervenir. Elles doivent 22 23
La liberté de religion La liberté de religion faire en sorte que les filles puissent accéder à leurs les jeunes filles de prendre part au cours de natation), Remarques droits. L’école, de par l’enseignement pluriel et ouvert si nous ne reconnaissons pas son caractère religieux, qu’elle dispense, lequel informe sur les différentes quel point de vue doit être déterminant? Si l’absence confessions et prépare les enfants à vivre dans une de cours de natation est essentielle du point de vue société où cohabitent différentes convictions reli- religieux, elle est protégée par la liberté de croyance; • Les communautés religieuses ont le droit de diffuser leurs enseignements. Toutefois, la liberté de croyance gieuses et philosophiques, exerce un importante rôle si elle est l’expression de mœurs, aucune protection ne les autorise pas à contraindre les croyants qui se soustraient à leurs préceptes. de rééquilibrage. particulière ne vaut. La frontière est difficile à défi- nir. Mais plus on s’éloigne du noyau fondamental qui • La pratique de la religion doit être orientée par les principes d’intégration et de tolérance. La liberté de Il n’y a pas de liberté sans limites constitue la liberté de religion, plus les autres intérêts religion ne doit pas être la base d’une séparation et de la constitution de sociétés parallèles. L’actuelle Des limites s’imposent à toute forme de liberté. Les en jeu prennent le dessus. Dans un tel contexte, le infiltration de communautés islamistes par des mouvances conservatistes n’est pas acceptable du point limites façonnent l’ordre public et les droits fonda- législateur a le devoir de définir des limites. Il ne s’agit de vue du droit public. mentaux. Aucune liberté ne peut être exercée, qui pas de réglementer chaque cas précis, mais de se restreigne les droits et la liberté d’autrui, aucune liber- positionner du point de vue législatif afin d’offrir des • L’Etat ne doit pas seulement respecter les croyances, il doit également protéger les personnes et ne doit té ne doit engendrer de la discrimination. Bien sûr, un solutions lorsqu’il y a collision. Quand, dans cet esprit, tolérer ni les dépréciations (discriminations), ni la violence ou la contrainte de vivre selon les règles d’une droit fondamental comme la liberté de religion ne doit la loi sur l’éducation du canton de Bâle-Campagne communauté religieuse. Il est garant de la possibilité pour chacun*e de choisir librement une religion et de être limité que dans la mesure où cela est nécessaire oblige les élèves à respecter les règles de l’école, la pratiquer dans une communauté. A l’égard des enfants, il a un devoir de protection accru. et approprié. Les intérêts en jeu doivent constam- cela signifie également que les garçons ont le devoir, ment être pesés. Dans ce domaine, il n’est pas négli- comme tous les autres enfants, de serrer la main de • Déterminer jusqu’où les modes de vie fondés sur la religions doivent être respectés et dans quelle mesure geable de considérer le point de vue à partir duquel leur enseignante. Les employeur*e*s peuvent éta- une limitation se justifie implique souvent une mise en balance de tous les intérêts implicites, ceux des une pratique est jugée: celui de la personne qui la fait blir certaines prescriptions en matière vestimentaire, personnes privées concernées et ceux de la communauté nationale. Une société ouverte peut faire face ou celui de l’instance restrictive. Lorsque certaines mais il doit y avoir des motifs clairs, comme c’est le aux cas particuliers et critiques. Une infiltration idéologique n’est en revanche pas acceptable, ce qui personnes affirment qu’une règle de comportement cas pour les vêtement de protection ou pour le per- implique donc aussi une limitation dans certains cas précis. est fondée sur la religion (par ex. l’interdiction pour sonnel en contact direct avec les clients. 24 25
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