Magazin der Kleinbauern-Vereinigung Magazine de l'Association des petits paysans
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BIODIVERSITÄT S. 14–15 Wertvolle alpine Refugien REGIO CHALLENGE p. 10–13 Manger régional et durable 03 / 2020 Magazin der Kleinbauern-Vereinigung Magazine de l’Association des petits paysans 008.2020 BF > > Agricultura_03_20_Version_A_wf01.indd 5 04.08.20 14:07
EDITORIAL ÉDITORIAL Visionäre am Werk Visionnaires à l’œuvre Vierzig Jahre liegt sie zurück, die Gründung der Kleinbauern- C’était il y a quarante ans, la création de l’Association des Vereinigung – und die Beweggründe und Inhalte, die dazu petits paysans. Les motivations et les sujets qui en sont à geführt haben und anfangs der 1980er Jahre im Zentrum der l’origine et constituaient le cœur du travail au début des Arbeit standen, sind keinesfalls veraltet. Dies zeugt von viel années 1980 ne sont en rien obsolètes. Cela reflète l’esprit visionärem Denken und Mut, sich auch unbequemen Diskus et le courage visionnaires de ceux qui se confrontent aussi sionen zu stellen. Beides macht die Kleinbauern-Vereinigung à des débats épineux. Les deux caractérisent encore aujour auch heute noch aus. Im Juni haben wir unsere Ideen für eine d’hui l’Association des petits paysans. En juin, nous avons vielfältige und krisenresistente Landwirtschaft vorgestellt. Lesen présenté nos idées pour une agriculture diversifiée et résis- Sie den Rückblick auf vierzig Jahre Kleinbauern-Vereinigung tante à la crise. Nous vous invitons à lire la rétrospective von Herbert Karch auf den Seiten 4–5, sowie den Ausblick auf de quarante années de l’Association des petits paysans de die künftigen Herausforderungen auf den Seiten 6–9. Herbert Karch aux pages 4 et 5, ainsi que les perspectives Wenn der Herbst naht heisst es nicht nur feiern – die Einladung face aux défis futurs aux pages 6 à 9. zu unserem Jubiläumsfest finden Sie auf der gegenüberliegen- L’approche de l’automne n’est pas uniquement synonyme de den Seite – sondern auch: Essen, was um die Ecke faire la fête – vous trouverez l’invitation à notre anniversaire wächst. Wir würden uns freuen, wenn Sie sur la page ci-contre – mais aussi de manger ce qui auch dieses Jahr wieder bei der Aktions- pousse au détour du chemin. Nous espérons que woche Regio Challenge dabei sind. vous participerez à nouveau cette année à la se- Vielleicht besuchen Sie einen der Gast- maine d’action Regio Challenge. Peut-être irez- robetriebe, die dieses Jahr mitma- vous manger dans l’un des restaurants qui relè- chen? Mehr Informationen finden Sie vent le challenge en 2020 ? Vous trouverez auf den Seiten 10-13, oder wie im- plus d’informations aux pages 10 à 13 ou comme mer auch auf unseren Marché-Seiten toujours dans nos pages Marché avec des offres mit Angeboten direkt vom Hof. directes de la ferme. Vielleicht war es eines frühen Morgens Était-ce au petit matin en allant chercher les beim Kühe holen auf der Alpweide, um- vaches sur l’alpage au cœur d’une superbe flore ou geben von einer grandiosen Flora. Oder beim lors de la traite contre la douce chaleur d’un animal qui Melken im Stall, angelehnt an ein warmes, wie- rumine ? L’amour de l’agriculture m’a attrapée de manière derkäuendes Tier. Die Liebe zur Landwirtschaft kam für mich douce et inattendue et ne m’a plus quittée. Quelques saisons still und unerwartet, aber sie ist geblieben. Einige Alpsommer d’estivage plus tard au secrétariat de l’Association des petits später nun also die Kleinbauern-Vereinigung. Ich freue mich, paysans, je me réjouis entre autres de m’assurer que notre auf der Geschäftsstelle unter anderem dafür zu sorgen, dass Sie Magazine arrive régulièrement dans votre boîte aux lettres. regelmässig unser Magazin im Briefkasten haben – und wün- Je vous souhaite une bonne lecture. sche Ihnen eine gute Lektüre. Annemarie Raemy Annemarie Raemy Inhalt Sommaire 3 Einladung zum Jubiläumsfest 8 Favoriser la diversité en 14 Biodiversität im Invitation à la fête agriculture Sömmerungsgebiet d’anniversaire Une agriculture diversifiée résiste Wertvolle alpine Refugien mieux aux crises 15 Biodiversité en région d’estivage 4 Rückblick Refuges alpins inestimables 40 Jahre Engagement 10 Aktionswoche Regio Challenge 5 Rétrospective Regional und nachhaltig essen – 16 Marché 40 années d’engagement zuhause und auswärts 12 Semaine d’action Regio 18 Varia 6 Agrarvielfalt fördern Challenge PHOTO: ZVG Eine vielfältige Landwirtschaft Manger régional et durable à 19 Ihre Spende ist krisenresistent la maison et en dehors Votre Don 06 Agricultura 03 / 2020 kleinbauern.ch petitspaysans.ch Agricultura_03_20_Version_A_wf01.indd 6 04.08.20 14:07
SAMEDI 10 OCTOBRE 2020 Invitation à la fête SAMSTAG, 10. OKTOBER 2020 d’anniversaire Einladung zum Confiants dans la tenue de l’événement, nous vous invitons cordialement à notre fête d’anniversaire à la Jubiläumsfest ferme Biohof Schüpfenried à Uettligen. Ce sera autant l’occasion de regarder en arrière que de se tourner vers l’avenir avec vous. Nous vous présenterons notre Zuversichtlich, dass der Anlass stattfinden kann, laden wir Sie vision d’une agriculture durable. L’événement nous herzlich ein, mit uns das vierzigjährige Bestehen der Kleinbauern- offrira également l’occasion de nous réunir, d’admirer Vereinigung zu feiern. Dabei wollen wir mit Ihnen sowohl zu- des performances artistiques et de porter un toast à rück als auch nach vorne schauen. Gerne stellen wir Ihnen am l’Association des petits paysans. Jubiläumstag unsere Vision einer zukunftsfähigen Landwirt- schaft vor. Der Anlass soll zudem Gelegenheit bieten, sich auszu Programme tauschen, künstlerische Beiträge zu geniessen, und auf die En raison de l’annulation de notre Assemblée géné- Kleinbauern-Vereinigung anzustossen. rale en avril due au coronavirus, la partie statutaire aura lieu avant la fête. Programm Da wir unsere Mitgliederversammlung vom April bedingt durch 13h30 – 14h15 Courte Assemblée générale 2020 Corona absagen mussten, werden wir den statuarischen Teil vor dès 14h30 Arrivée et accueil des invités dem Fest abhalten. à la fête 15h00 Début de la célébration 13.30 – 14.15 Uhr Verkürzte Mitgliederversammlung 2020 17h00 Apéro riche et discussions ab 14.30 Uhr Eintreffen und Empfang der Jubiläumsgäste 21h00 Fin de la soirée 15.00 Uhr Start Jubiläumsfest 17.00 Uhr Apéro Riche und Zeit für Gespräche Lieu, accès et inscription 21.00 Uhr Ende der Veranstaltung La fête se déroulera à la ferme Biohof Schüpfenried, 3043 Uettligen (031 829 04 02, www.schuepfenried.ch). Ort, Anfahrt und Anmeldung Accès avec le car postal depuis la gare de Berne, Der Jubiläumsanlass findet auf dem Biohof Schüpfenried in ligne 102 Bern-Uettligen-Säriswil, jusqu’à Uettligen/ 3043 Uettligen statt (031 829 04 02, www.schuepfenried.ch). Schüpfenried. La ferme se trouve à l’arrêt du car Anfahrt mit dem Postauto ab Bahnhof Bern, Linie 102 Bern – postal. Vous trouverez une carte d’accès détaillée et Uettligen – Säriswil, bis Haltestelle Uettligen/Schüpfenried. de plus amples informations sur notre site web. Der Hof befindet sich gleich neben der Bushaltestelle. Einen detaillierten Anfahrtsplan sowie weitere Informationen finden Merci de vous inscrire Sie auf unserer Webseite. à l’Assemblée générale ramme (pour les membres) et/ou Le prog et les détaillé s seront PHOTO: BIOHOF SCHÜPFENRIED Wir bitten um Anmeldung für die m à la célébration jusqu’au rogram ation Mitgliederversammlung (Mitglie- Detailp mationen 22 septembre 2020 : inform s à partir de or ible der) und/oder das Jubiläumsfest und Inf ie Durch- info@kleinbauern.ch dispon ptembre sur b e r d te m e ysans.ch. s ü ab Mit i- bis zum 22. September 2020 ü h r u n g sind auf ou 031 312 64 00. petitsp a f ber unter info@kleinbauern.ch Septem ern.ch Le nombre de participants in ba u oder 031 312 64 00. kle ar. est limité. abrufb Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. schuepfenried.ch kleinbauern.ch Agricultura 03 / 2020 03 Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 3 04.08.20 11:43
40 Jahre vorwärts: Zuerst mit Protest gegen die Agrar- und Handelspolitik; dann mit Volksinitiativen für den Schutz der Kleinbauern und die Förd 40 ans en marche : Au début pour protester contre le système agroalimentaire ; ensuite avec des initiatives populaires pour une agriculture dive JUBILÄUM DER KLEINBAUERN-VEREINIGUNG 40 Jahre Engagement Als Organisation vierzig Jahre von Mitgliederbeiträgen und Spenden getragen werden, das ist eine Leistung! Die Kleinbauern-Vereinigung hat dies geschafft. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist das beherzte Engagement der Anhänger. Entscheidend auch, dass die Ziele an die Zeit angepasst werden konnten. Ein Rückblick auf die Gründung und die Entwicklungen in vier Jahrzehnten. 1980 – 1989: Rebellion gegen Misswirtschaft und Agrarlobby titionshilfen werden ungleich verteilt: Für viel Fläche gibt es viel Anfang der Achtzigerjahre steigt der Druck auf die Landwirt- Direktzahlungen. Die Kleinbauern-Vereinigung kämpft gegen schaft: Die Lager an Butter und Käse sind übervoll. Tierfabriken schleichende Diskriminierung. Widerstand leistet sie auch gegen konkurrieren Bäuerinnen am Fleisch- und Eiermarkt. Einheimi- die gentechnische Offensive der Saatgutindustrie. In einem bei- sche Früchte werden tonnenweise vernichtet, weil Importe billi- spiellosen Abstimmungskampf gewinnt die Gentechfrei-Initiative ger sind. Die Preise der Bauern sinken, der Handel gewinnt an 2005 gegen Regierung, Wirtschaft und Hochschulen. Das errun- Marktmacht. In Bundesbern macht sich der einflussreiche Bauern gene Anbau-Moratorium für Gentech-Pflanzen gilt bis heute. verband zum Handlanger von Grossbauern, Futtermittelhänd- Die Zucht von Gentech-Tieren ist verboten. lerinnen und Käseexporteuren. René Hochuli gründet 1980 mit Gleichgesinnten die Vereinigung zum Schutz der kleinen und Ab 2010: Projekte für junge Familien auf Bauernhöfen mittleren Bauern. Das Echo in den Medien ist riesig, die Rebel Bilanziert man die vierzig Jahre, so gilt für die Kleinbauern- lion gegen die Landwirtschaftspolitik wird zum Topthema. Vereinigung, was in der Schweizer Politik für alle gilt: Kompro- misse waren nötig. Einige Ziele wurden erreicht, andere nicht. 1990 – 1999: Politischer Anstoss zu Landwirtschaftsreformen Die neue Generation in der Kleinbauern-Vereinigung baut neben Landwirtschaftsreformen sind unumgänglich. Doch es wird ein der Politik auf Projektarbeit. Man will den Menschen auf den zäher Kampf: Die Kleinbauern-Vereinigung schliesst sich mit Um Höfen konkrete Hilfe bieten. Ein solches Projekt ist die ausserfami- welt-, Tierschutz- und Konsumentenorganisationen zur Agrar liäre Hofübergabe: Wie kommen junge Bäuerinnen und Bauern allianz zusammen. Als Gegenkraft zur Agrarlobby ringt sie Bundes nach ihrer Ausbildung zu einem eigenen Betrieb, wenn es in der rat und Parlament Kompromisse ab. 1999 hat die Schweiz einen Familie keinen Hof zu erben gibt? Oder wie bringt man Speziali- neuen Landwirtschaftsartikel in der Bundesverfassung. Die Agrar täten vom Bauernhof ohne Zwischenhandel nahe zu den Konsu gesetzgebung ist vereinfacht und transparenter. Es ist Schluss menten in der Stadt? Oder wie lassen sich Sprachgrenzen über- mit staatlich finanzierter Überschussverwertung! Das neue Direkt winden, um Kleinbauernbetriebe und interessierte Konsument zahlungssystem fördert neben der Nahrungsproduktion neu Leis innen in allen Landesteilen zu erreichen? PHOTO: (C) ASSOCIATED PRESS; KEYSTONE tungen für Ökologie und Tierwohl. Bioproduktion und Freiland- Tierhaltung erhalten Auftrieb und bieten Überlebenschancen für Auf die Zukunft! kleine und mittlere Bauernhöfe. Im Rückblick fragt man sich: Haben wir genug erreicht, gemes- sen an dem, was uns abverlangt wurde? Ist der Wille da, um sich 2000 – 2009: Ökosoziale Errungenschaften verteidigen den neuen Herausforderungen zu stellen, die in der Agrarpolitik Nach der politischen Reform wird die Aufgabe für die Kleinbauern- gerade wieder auf uns zukommen? – Ja, unbedingt. Wie seit vierzig Vereinigung nicht einfacher. Bundesrat und Verwaltung nutzen Jahren gilt: Engagierte Menschen schwimmen gegen den Strom. den ökologischen Spielraum nur zögerlich. Noch immer gilt der Strukturwandel als oberstes Ziel. Die Einkommens- und Inves Herbert Karch, Geschäftsführer von 1987 bis 2010 04 Agricultura 03 / 2020 kleinbauern.ch petitspaysans.ch Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 4 04.08.20 11:43
d die Förderung von Tier- und Umweltschutz; heute mit Projekten zum Beispiel zur ausserfamiliären Hofübergabe. ture diversifiée et équitable ; aujourd’hui à travers des projets innovateurs de soutien aux familles paysannes. ANNIVERSAIRE DE L’ASSOCIATION DES PETITS PAYSANS 40 années d’engagement Une organisation soutenue pendant quarante ans par les cotisations des membres et les dons, quelle performance ! L’Association des petits paysans l’a fait. Le facteur clé est l’engagement courageux des sympathisants. Il est également crucial que les objectifs s’adaptent au cours du temps. Rétrospective sur la fondation et les évolutions en quatre décennies. 1980 – 1989 : Rébellion contre la gabegie et le lobby agricole équilibre écologique. Les changements structurels demeurent la Au début des années 1980, la pression sur l’agriculture monte : priorité absolue. Les soutiens au revenu et aides à l’investisse les stocks de beurre et de fromage débordent. Les usines d’ani ment sont inégalement répartis. L’Association des petits paysans maux font concurrence aux paysans sur le marché de la viande lutte contre une discrimination sournoise. Elle s’oppose aussi à et des œufs. Les fruits indigènes sont détruits par tonnes face l’offensive du génie génétique et de l’industrie des semences. En aux importations moins chères. Les prix baissent pour les pro 2005, l’initiative sans OGM remporte une campagne sans précé- ducteurs, le commerce gagne en puissance. À Berne, la puissante dent contre le gouvernement, l’économie et les hautes écoles Union suisse des paysans est au service des grands exploitants, avec un moratoire interdisant l’utilisation de plantes, semences distributeurs de fourrages et exportateurs de fromages. En 1980, ou animaux génétiquement modifiés. René Hochuli, petit paysan d’Argovie, fonde l’Association de défense des petites et moyennes exploitations avec des sympa- À partir de 2010 : Projets pour les jeunes familles paysannes thisants. L’écho de cette rébellion contre la Politique agricole Quel bilan dresser après quarante années ? Les compromis est énorme dans les médias. étaient nécessaires. Certains objectifs ont été atteints, d’autres non. Outre l’engagement politique, la nouvelle génération de 1990 – 1999 : Élan politique pour des réformes agricoles l’Association des petits paysans crée des projets pour apporter Les réformes agricoles sont inévitables et la bataille est rude. une aide concrète. Par exemple avec le point de contact pour la L’Association des petits paysans s’unit avec des organisations de remise de fermes extrafamiliale : comment un ou une jeune protection de l’environnement, des animaux et des consomma- n’ayant pas de ferme dans la famille peut-il ou elle avoir sa pro- teurs dans l’Alliance agraire. Contre-pouvoir du lobby agricole, pre exploitation au terme de sa formation ? Ou encore comment elle arrache des compromis au Conseil fédéral et au Parlement. apporter les spécialités paysannes auprès de la clientèle urbaine En 1999, la Suisse se dote d’un nouvel article constitutionnel sur sans intermédiaire ? Ou comment dépasser les barrières linguis- l’agriculture. La législation est simplifiée et plus transparente. tiques pour toucher les petites exploitations et les consomma- C'en est fini avec les surplus financés par l’État ! Le nouveau teurs et consommatrices de tout le pays ? système de paiements directs promeut, en plus de la production PHOTO: JÜRG STAUFFER; ANNE BREMER alimentaire, aussi des prestations pour l’écologie et le bien-être En avant vers l’avenir ! animal. Cela donne une impulsion à la production bio et à la Avec le recul, on se demande : en avons-nous fait assez au détention d’animaux en plein air, et offre des chances de survie regard de ce qui était demandé ? Est-ce que la volonté est là de aux petites et moyennes exploitations. relever les nouveaux défis apportés par la Politique agricole ? Oui, absolument. Ce qui prévaut depuis quarante ans reste ac 2000 – 2009 : Défense des acquis sociaux et écologiques tuel : les personnes engagées nagent à contre-courant. Après la réforme politique, la tâche reste ardue. L’administration ne met concrètement que peu en œuvre en faveur d’un meilleur Herbert Karch, Directeur de 1987 à 2010 petitspaysans.ch kleinbauern.ch Agricultura 03 / 2020 05 Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 5 04.08.20 11:43
AGRARVIELFALT FÖRDERN Eine vielfältige Landwirtschaft ist krisenresistent Die industrielle Landwirtschaft zerstört ihre eigene Grundlage und führt damit weltweit in eine Sackgasse. Die Kleinbauern-Vereinigung fordert, dass die Agrobiodiversität endlich wirksam gefördert wird. Damit die Landwirtschaft für die Zukunft gewappnet ist, braucht es eine Vielfalt an Betrieben sowie eine konsequent ökologische Bewirtschaftungsweise. Mit gutem Beispiel voran geht aktuell die EU mit ihrer Ernährungsstrategie «Farm to Fork». Die Corona-Krise hat es jüngst gezeigt, wissenschaftliche Stu aktive Massnahmen, um für die nächste Krise, insbesondere den dien wie der Weltagrarbericht oder die Analyse der Akademie Klimawandel, gewappnet zu sein. Die Landwirtschaft muss sich der Naturwissenschaften SCNAT belegen es: Landwirtschaftliche von der Idee des unbegrenzten Wachstums und der industriellen, Vielfalt ist überlebenswichtig. Sie ist Grundlage unserer Ernäh gleichförmigen Bewirtschaftung verabschieden. Die Akademie rungssicherheit und stärkt gleichzeitig die Krisenresistenz. Zur der Naturwissenschaften SCNAT kommt in ihrem Factsheet zur Diversität gehört sowohl die biologische Vielfalt als auch eine Agrobiodiversität unter anderem zu folgendem Schluss: «Das Vielfalt an Betrieben. Schicksal der kleinen und mittelgrossen Landwirtschaftsbetriebe Während Corona «change by disaster» war, brauchen wir nun und das der globalen Agrobiodiversität sind eng miteinander «change by design», d.h. einen strukturellen Wandel und pro verbunden.» Als Agrobiodiversität wird die Vielfalt an Pflanzen Betriebe, die auf mehrere Betriebszweige setzen, stehen in Krisen besser da. Les exploitations qui misent sur plusieurs branches de production font mieux face aux crises. 06 Agricultura 03 / 2020 kleinbauern.ch petitspaysans.ch Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 6 04.08.20 11:43
(Sorten), Tieren (Rassen), Mikroorganismen usw., die vom Men- schen angebaut und domestiziert werden zwecks Nahrung, EU Ernährungsstrategie: Medizin, Unterkunft, Kleidung usw. sowie die Vielfalt an land- wirtschaftlichen Verfahren, lokalem Wissen, die zu ihrer Herstel- «Farm to Fork» lung verwendet werden, bezeichnet. Die europäische Ernährungsstrategie «Farm to Fork» Die Kleinbauern-Vereinigung VKMB fordert deshalb im Hinblick sowie die Biodiversitätsstrategie bilden den Kern des auf die Agrarpolitik 22+, dass Strukturvielfalt und Agrobiodiversi sogenannten «Grünen Deals» der EU. Der europäische tät endlich aktiv gefördert werden. Nur so kann die Krisenresis- Grüne Deal will die europäische Wirtschaft ab 2020 in tenz der Betriebe insgesamt gestärkt und die natürlichen Grund- eine nachhaltige Richtung führen. Die klima- und um- lagen geschont werden. weltpolitischen Herausforderungen sollen dabei in al- len Politikbereichen als Chancen gesehen werden für Raus aus der Sackgasse den Übergang hin zu einer gerechteren und ökologi- Die industrielle Landwirtschaft steckt weltweit in einer Sackgas- scheren Wirtschafts- und Lebensweise. Europa möch- se. Wird die Produktion noch stärker intensiviert und spezialisiert te dabei der erste klimaneutrale Kontinent werden. – also von ihren natürlichen regionalen Kreisläufen entkoppelt – Die EU setzt sich mit dem «Grünen Deal» ein klares Ziel, riskieren wir viel. Eine industrielle Landwirtschaft zerstört einer- das sich die Schweiz als Vorbild nehmen sollte. Die EU- seits die natürlichen Lebensgrundlagen, andererseits ist sie eine Kommission hat im Mai 2020 beispielsweise für den Ein- absolute Risikostrategie in marktwirtschaftlicher Hinsicht. Die satz von Antibiotika, Pestiziden oder Düngemitteln klare Landwirtschaft wird sich gemäss wissenschaftlich breit abgestütz Reduktionsziele bis 2030 gesetzt sowie eine flächenmäs tem Konsens auf knappere Ressourcen (z.B. Wasser), Zunahme sige Ausweitung von Schutzgebieten und des ökologi- von Intensität und Häufigkeit von Extremereignissen (Hitzewellen, schen Landbaus vorgegeben. Dürren, Starkniederschläge), verstärkter Bodenerosion und Ver- schiebungen der Vegetationszonen einstellen müssen. Agrobio diversität und Vielfalt an und innerhalb der Betriebe sind da über- lebenswichtig. Vielfalt auf den Betrieben ist jedoch nur möglich, Die Hoffnung, die Probleme unserer Zeit liessen sich vorwiegend wenn auch genügend Arbeitskräfte und folglich faire Arbeitsbe- mittels Technik lösen, ist nach wie vor gross. Gerade die Fest dingungen vorhanden sind. stellung der Akademie der Wissenschaften zur Agrobiodiversität weltweit und der Rolle, welche traditionellen Strukturen beim Strukturvielfalt endlich konsequent fördern Erhalt dieser Vielfalt spielen, zeigt jedoch eine andere Realität. Nationalrat Kilian Baumann aus dem Kanton Bern hat in der Weniger die Technik, sondern vor allem eine vielfältige Bewirt- Sommersession zwei Interpellationen zum Thema Agrarvielfalt schaftungsweise sichern unsere Agrobiodiversität und damit Er- eingereicht. Davon erhofft sich auch die Kleinbauern-Vereinigung nährung. Die in der EU und auch der Schweiz besonders gerne Antworten des Bundesrats, wie die Agrarvielfalt und damit die verdrängte Frage der fairen Arbeitsbedingungen, werden wir Krisenresistenz der Landwirtschaft künftig durch politische Mass wohl nicht mehr länger negieren können. Um mehr Qualität so- nahmen gestärkt und gefördert werden kann. wie eine ökologische Bewirtschaftung zu ermöglichen, braucht Schon lange klar für die Kleinbauern-Vereinigung ist, dass der es genügend Arbeitskräfte. Dies auch wenn mit technischen Er- aktuelle finanzielle Anreiz via Direktzahlungen für ein stetiges rungenschaften heute teilweise tatsächlich vielfältigere Anbau- Flächenwachstum und die Betriebsspezialisierung endlich unter- weisen möglich sind und sich dadurch Chancen bieten. bunden werden muss. Hier braucht es eine klare Begrenzung und Abstufung der Direktzahlungen. Anpassungsfähigkeit stärken Im Gegensatz zur Schweiz leitet die EU mit dem Massnahmen- Im Juni ist die Kleinbauern-Vereinigung mit ihrer Forderung programm «European Green Deal» bereits eine ökologische Wende nach mehr Vielfalt an und auf den Höfen an die Medien gelangt. ein. Mit dem Programm «Farm to Fork» oder auf Deutsch «Vom Dabei war es auch ein grosses Anliegen, gute Beispiele zu zei- Hof auf den Tisch» sowie der Biodiversitätsstrategie gehört ein gen, welche sich vergangenen Frühling während des Corona- Fahrplan für die gesamte Ernährungswirtschaft dazu. Eine solche Lockdowns als krisenresistent erwiesen haben. Auf den Höfen umfassende Strategie für unsere Ernährung ist in der Schweizer der Vorstandsmitglieder der Kleinbauern-Vereinigung wird die Politik bisher kein Thema. dazu notwendige Vielfalt und Konsumentennähe bereits gepflegt und gelebt. Pioniergeist und die Möglichkeit, neue Modelle aus Technik (und) oder faire Bedingungen? zuprobieren, wird heute jedoch durch eine komplexe, stark reg- Natürlich wird die EU noch beweisen müssen, ob die hoch ge- lementierte Agrarpolitik tendenziell eher erschwert anstatt ge- steckten Ziele in die einzelnen Politikbereiche genügend einflies- fördert. Gerade zugunsten der Diversität sollten hier Wege ge- PHOTO: «GMÜESER» sen und damit tatsächlich erreicht werden können. Die Absichts- funden werden, um Bemühungen in diese Richtung endlich erklärungen und Ziele lassen zumindest hoffen. Frei von Wider- zu unterstützen. sprüchen ist der bisherige Plan jedoch nicht. So soll eine Locke- rung des Gentechnikgesetzes ebenfalls Teil der Strategie sein. Barbara Küttel petitspaysans.ch kleinbauern.ch Agricultura 03 / 2020 07 Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 7 04.08.20 11:43
FAVORISER LA DIVERSITÉ EN AGRICULTURE Diversifiée, l’agriculture résiste aux crises L’agriculture industrielle détruit ses propres bases et mène à une impasse au niveau mondial. L’Association des petits paysans demande que l’agrobiodiversité soit enfin davantage soutenue. Afin de préparer l’agriculture pour l’avenir, une diversité des exploitations, autant que des mé thodes d’exploitation écologiquement cohérentes, sont nécessaires. L’UE montre actuellement le bon exemple avec sa stratégie sur l’alimentation « Farm to Fork ». La crise du coronavirus l’a récemment montré, et des études mes (vagues de chaleur, sécheresses, fortes précipitations), à scientifiques telles que le Rapport mondial sur l’agriculture ou une érosion accrue du sol, et à des déplacements des zones de l’analyse de l’Académie Suisse des sciences naturelles SCNAT végétation. L’agrobiodiversité et la diversité entre les exploita- le confirment : la diversité en agriculture est indispensable à sa tions et au sein de celles-ci sont vitales. La diversité sur les survie. Elle est la base de notre sécurité alimentaire et renforce aussi la résistance à la crise. Font partie de la diversité la diver sité biologique comme la diversité entre exploitations. Alors que le coronavirus a constitué un « change by disaster », nous avons maintenant besoin d’un « change by design », c.-à-d. une transformation structurelle et des mesures proactives pour faire face à la prochaine crise, en particulier le changement cli- matique. L’agriculture doit prendre ses distances avec l’idée d’une croissance sans limite et l’exploitation industrielle uniforme. L’Académie Suisse des sciences naturelles SCNAT conclut dans sa Factsheet sur l’agrobiodiversité : « Le sort des petites et moyen nes exploitations agricoles et celui de l’agrobiodiversité mon diale sont étroitement liés. » L’agrobiodiversité englobe la diver- sité des plantes (variétés), des animaux (races), des micro-orga- nismes cultivés et domestiqués par l’homme pour l’alimentation, la médecine, l’habitat, l’habillement, etc., ainsi que la diversité des pratiques agricoles et des connaissances locales utilisées pour leur production. L’Association des petits paysans VKMB demande ainsi que la diversité structurelle et l’agrobiodiversité soient enfin plus sou- tenues dans le cadre de la Politique agricole 22+. Ce n’est qu’ainsi que la résistance des exploitations aux crises peut être renforcée et que les bases naturelles peuvent être ménagées. Sortir de l’impasse L’agriculture industrielle mène à une impasse au niveau mon dial. Si la production devient toujours plus fortement intensive et spécialisée, c.-à-d. détachée de ses circuits naturels régio- naux, nous risquons gros. D’un côté, l’agriculture industrielle détruit les ressources naturelles et de l’autre, elle représente une stratégie de risques absolue du point de vue de l’économie de marché. D’après un large consensus scientifique, l’agriculture de- vra s’adapter à la raréfaction des ressources (p. ex. l’eau), à l’aug Faire pousser différentes cultures sur des surfaces plus petites demande plus mentation de l’intensité et de la fréquence d’événements extrê- Verschiedene Kulturen auf kleineren Flächen anzubauen, ist mit entsprechen dem 08 Agricultura 03 / 2020 kleinbauern.ch petitspaysans.ch Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 8 04.08.20 11:43
exploitations est cependant liée à une disponibilité suffisante de Technique (et) ou conditions équitables ? main-d’œuvre et donc à des conditions de travail équitables. Bien sûr, l’UE doit encore prouver que ces objectifs ambitieux sont bien intégrés dans les différents domaines politiques pour Promouvoir enfin la diversité structurelle de manière cohérente être réellement atteints. L’espoir est permis avec les déclarations Lors de la session d’été, Kilian Baumann, conseiller national, a d’intention et les objectifs. Le plan actuel n’est cependant pas déposé deux interpellations sur le thème de la diversité en agri- dépourvu de contradictions. Un assouplissement de la loi sur culture. L’Association des petits paysans espère que le Conseil le génie génétique fait ainsi partie de la stratégie. L’espoir reste fédéral proposera enfin des mesures politiques pour le renforce- immense de pouvoir résoudre les problèmes de notre temps ment futur de la diversité en agriculture, et donc de la résistance surtout avec la technique. Toutefois la constatation de l’Acadé de l’agriculture face aux crises. mie suisse des sciences sur l’agrobiodiversité dans le monde Pour l’Association des petits paysans, il est clair depuis longtemps et le rôle des structures traditionnelles dans la conservation de qu’il faut mettre un terme aux incitations financières actuelles la biodiversité montrent justement une autre réalité. Ce n’est pour un accroissement constant des surfaces et la spécialisation pas tant la technologie que la diversité des méthodes d’exploita des exploitations. Un plafond clair et un échelonnement des tion qui assure notre agrobiodiversité et donc notre alimenta paiements directs sont nécessaires. tion. Nous ne pourrons pas non plus éviter longtemps encore Contrairement à la Suisse, l’UE a déjà entamé un tournant éco- la discussion sur les conditions de travail équitables dans l’UE logique avec l’« European Green Deal ». Outre le programme comme en Suisse. Pour favoriser plus de qualité ainsi qu’une « Farm to Fork » resp. « De la ferme à la table » et la stratégie exploitation écologique, il faut une main-d’œuvre suffisante, pour la biodiversité, il y a une feuille de route pour l’ensemble même si les modes de production sont plus diversifiés aujour du secteur alimentaire. Une telle stratégie globale pour notre d’hui grâce aux progrès techniques et offrent ainsi des oppor alimentation n’est pas encore d’actualité en Suisse. tunités. Renforcer la capacité d’adaptation En juin, l’Association des petits paysans s’est adressée aux médias avec ses revendications pour plus de diversité entre les exploitations et au sein de celles-ci. Il était important de mont- rer de bons exemples qui se sont avérés résistants à la crise ce printemps pendant le confinement lié au coronavirus. Sur les fermes des membres du comité des Petits paysans, la diversité et la proximité avec les consommateurs sont déjà vécues et soignées. Pourtant aujourd’hui, la politique agricole complexe et terriblement réglementée restreint l’esprit pionnier et l’espace pour tester de nouveaux modèles plus qu’elle ne les encourage. C’est précisément pour la diversité qu’il faut trouver des voies et enfin soutenir les efforts. Barbara Küttel Stratégie pour l’alimentation de l’UE : « Farm to Fork » La stratégie européenne pour l’alimentation « Farm to Fork » ainsi que la stratégie pour la biodiversité sont au cœur de ce qu’on appelle le « Green Deal » de l’UE. Le Green Deal européen veut orienter l’économie euro péenne dans une direction durable dès 2020. Les défis des politiques climatiques et environnementales doivent être vus comme des opportunités dans tous les domai- PHOTO: BETTINA ERNE nes politiques pour la transition vers une économie et un mode de vie plus durables et plus écologiques. L’Europe voudrait devenir le premier continent neutre ande plus de travail mais apporte plus de sécurité quant aux récoltes. sur le plan climatologique. chen dem Arbeitsaufwand verbunden, bringt aber auch Erntesicherheit. petitspaysans.ch kleinbauern.ch Agricultura 03 / 2020 09 Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 9 04.08.20 11:43
AKTIONSWOCHE REGIO CHALLENGE Regional und nachhaltig essen – zuhause und auswärts Vom 14. bis 20. September heisst es wieder: Essen, was um die Ecke wächst! Nach den positiven Rückmeldungen im letzten Jahr geht die Regio Challenge diesen September in die zweite Runde. Dabei möchte die Kleinbauern-Vereinigung die Gastronomie stärker miteinbeziehen. Denn hier liegt noch grosses Potenzial für einen nachhaltigeren Konsum. Welche Lebensmittel werden in meiner Nähe produziert? Woher teiligen sich auch zahlreiche engagierte Gastrobetriebe in ver- stammt die Milch meines Lieblingscafés oder das Mehl der Dorf schiedenen Schweizer Städten. Sie bieten ihren Gästen in dieser bäckerei? Diese und ähnliche Fragen haben sich im letzten Sep- Woche Gerichte an, die mit Zutaten aus höchstens 30 km Ent tember unzählige Personen gestellt, die bei der ersten schweiz- fernung gekocht wurden. Eine motivierte Köchin, die sofort zu- weiten Regio Challenge mitgemacht haben. Dabei stellten viele gesagt hat, ist Stefanie Ersoy vom Bistro «Karl der Grosse» in der fest: Wer versucht, sich eine Woche ausschliesslich von Lebens- Zürcher Altstadt. «Die Regio Challenge ist eine willkommene mitteln zu ernähren, die im Umkreis einer Velotour entstanden Herausforderung, weil sie mich dazu zwingt, mich nochmals tie- sind, stösst schnell an Grenzen. Mit wenig Zeit zum Einkaufen fer mit dem Thema Regionalität und Nachhaltigkeit zu befassen.» und Kochen wird es richtig schwierig. Dies, weil Lebensmittel Als städtischer Betrieb ist das Bistro verpflichtet, einen Grossteil umso seltener komplett aus regionalen Zutaten bestehen, je stär seiner Produkte via städtische Lieferanten zu beziehen. «Wir sind ker verarbeitet sie sind. Und trotzdem: Bei der Regio Challenge natürlich auf unkomplizierte, manchmal auch kurzfristige Be- geht es nicht um Verzicht, sondern um eine genussvolle und stellwege angewiesen.» Rund 40 Prozent der Produkte werden kreative Ernährung. aber regional eingekauft und mit drei Produzentinnen arbeite man direkt zusammen. Stefanie Ersoy ist stets dabei, neue direk- Das Bewusstsein schärfen te Beziehungen zu knüpfen. Aktuell sucht sie zum Beispiel eine Mit der Regio Challenge möchte die Kleinbauern-Vereinigung lokale Honigproduzentin. Dabei scheut die Köchin auch die Mühe auch dieses Jahr für einen nachhaltigen Konsum sensibilisieren. nicht, ab und zu persönlich auf den Markt zu gehen und dort Dank der Aktionswoche soll die Wertschätzung für Lebensmittel die frischesten Erdbeeren direkt vom Bauern zu erstehen. und die Arbeit, die dahintersteckt, erhöht werden. Gerade wäh- Viel Engagement und Herzblut für gute Produkte wird auch im rend der Corona-Krise haben viele Konsumenten den Wert von Restaurant «Tüfi» gelebt. Das Bio-Restaurant im Zürcher Seefeld lokalen Produzentinnen und vom Gewerbe in der Nachbarschaft quartier kocht an der diesjährigen Regio Challenge ebenfalls mit. wiederentdeckt. Die Regio Challenge 2020 ist eine Gelegenheit, Ob edles Fleischstück oder Vorspeisensalat: Das «Tüfi» setzt seit die in dieser Zeit entstandene Nähe zwischen Konsumentinnen Jahren konsequent auf Bioprodukte. Das koste ihn im Einkauf und Produzenten weiter zu vertiefen. rund 20 Prozent mehr, erklärt Geschäftsführer Claudio Valsangia Machen auch Sie mit, wenn es vom 14. bis 20. September wie- como. «Es entspricht aber meiner persönlichen Überzeugung. Da der heisst: Essen, was um die Ecke wächst! Versuchen Sie, wäh- für verzichten wir gerne auf mehr Rendite.» Als inhabergeführter rend einer Woche möglichst oft das zu essen und zu trinken, was Betrieb, der zudem kaum Lebensmittelabfälle produziert, könne im Umkreis einer Velotour (ca. 30 km) entstanden ist. Drei Joker, er sich das leisten. Valsangiacomo bezieht viele seiner Frischpro- zum Beispiel Kaffee, Gewürze oder Kakao sind erlaubt. Wenn Sie dukte über die Pico Bio AG. Diese beliefert in der Region Zürich eine ganze Woche durchhalten: Chapeau! Wichtiger als sieben diverse Gastrobetriebe und Bioläden. «So spare ich wertvolle Zeit, PHOTO: FABIOMEIER.CH; PATRICIA MARIANI Tage strenge Disziplin ist jedoch der Spass am Entdecken von weiss aber trotzdem, von welchem Hof die Produkte stammen.» Produkten, am Austausch mit den Menschen, die diese herstellen, und am Ausprobieren neuer Rezepte. Motivieren Sie auch Ihr Fehlende Transparenz und Kostendruck Umfeld, an der Regio Challenge mitzumachen – sei es auch nur Obwohl es immer mehr engagierte Gastronominnen gibt, die für einen Tag oder eine Mahlzeit. Wert auf ökologische Lebensmittel und direkte Beziehungen zu Produzenten legen, so sind sie bisher eher die Ausnahme. Die Regional auswärts essen Transparenz über Produkteherkunft lässt in vielen Schweizer Res- Für alle, die wenig Zeit zum Einkaufen und Kochen haben, gibt taurants zu wünschen übrig. In der Stadt Zürich findet aktuell mit es zudem eine gute Nachricht: Bei der Regio Challenge 2020 be- dem Projekt «Was isst Zürich» eine umfassende Datenerhebung 10 Agricultura 03 / 2020 kleinbauern.ch/regiochallenge petitspaysans.ch Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 10 04.08.20 11:43
Köchin Stefanie Ersoy vom Zürcher Bistro «Karl der Grosse» beteiligt sich an der Regio Challenge 2020. La cheffe cuisinière Stefanie Ersoy du bistrot zurichois « Karl der Grosse » participe au Regio Challenge 2020. der Lebensmittelflüsse statt. Im von der Stiftung Mercator Schweiz unterstützten Projekt wird auch die Gastrono- mie genauer untersucht. Projektpartner sind das Er- nährungsforum Zürich, der Umwelt- und Gesund- ller heitsschutz Zürich und das Forschungsinstitut für e n s te llung a er biologischen Landbau FiBL. Die vorläufigen Erkennt- samm h an d Eine Zu triebe, die sic igen, nisse: Bioprodukte fristen ein Nischendasein. Und e eil Gastrob hallenge bet nden Regio C eitere Infos fi h/ sehr viele Gastrobetriebe wissen erstaunlich wenig .c sowie wf kleinbauern über die Herkunft ihrer Produkte. Eine Ausnahme ist Sie au c h a ll e n g e das Fleisch, bei dem die Restaurants das Herkunfts- re g io land ausweisen müssen. «Obwohl es vorbildliche Betrie- be gibt, scheint sich der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität in der Branche noch nicht durchzusetzen», sagt Pro- jektleiter Jan Landert vom FiBL. Im Gastro-Grosshandel, welcher die Betriebe beliefert, würden vereinzelt interne Herkunftsbe- zeichnungen existieren, von den Restaurants aber nicht ausge- wiesen. «Regionalität lässt sich sicher noch besser vermarkten. Bei gewissen nachhaltigen Labelprodukten ist es aufgrund des Preisdrucks komplizierter.» Ein Hebel wäre die öffentliche Ver- pflegung, z.B. in städtischen Kitas oder Pflegezentren. Das Problem der fehlenden Nachhaltigkeit in der Auswärtsver- pflegung ist vielschichtig. Viele Restaurants wirtschaften am Limit, die Corona-Einschränkungen haben die Situation zusätzlich ver- schärft. Gemäss dem Branchenverband GastroSuisse machen die Personal- und Warenkosten fast 80 Prozent des Umsatzfrankens aus. Viele Wirtinnen dürften schlichtweg keinen Spielraum ha- ben, ökologischere Produkte einzukaufen, solange der Gast ein Menü unter 25 Franken erwartet. Soll die Gastronomie insge- samt nachhaltiger werden, muss dort also das gleiche Umdenken stattfinden wie beim Füllen des Einkaufskorbs: Wir müssen be- reit sein, für gutes Essen einen fairen Preis zu zahlen. Mehr Wert- schätzung für Lebensmittel und die Arbeit, die dahintersteckt – genau dieses Ziel verfolgt die Regio Challenge. Patricia Mariani Bauern-Konsumenten-Speed-Dating Während der diesjährigen Regio Challenge organisiert die Kleinbauern-Vereinigung erstmals ein Bauern-Kon- sumenten-Speed-Dating in Bern. Lernen Sie Bäuerin- nen rund um Bern kennen oder finden Sie als Landwirt- schaftsbetrieb neue Kundinnen in der Stadt! Der Abend endet mit einem regionalen Apéro. Zeit: Dienstag, 15.09.2020, 18.30 – 20.30 Uhr Ort: PROGR, Waisenhausplatz 30, 3011 Bern Die Teilnehmerzahl ist begrenzt! Anmeldung obligato- risch unter kleinbauern.ch/speed-dating petitspaysans.ch kleinbauern.ch/speed-dating Agricultura 03 / 2020 11 Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 11 04.08.20 11:43
SEMAINE D’ACTION REGIO CHALLENGE Manger régional et durable – à la maison et dehors Du 14 au 20 septembre, c’est reparti : mangeons ce qui pousse au détour du chemin. Après les réactions positives de l’an dernier, le Regio Challenge revient cet automne. Et l’Association des petits paysans souhaite intégrer davantage la restauration qui présente un fort potentiel pour une consommation plus durable. Quelles denrées alimentaires sont produites dans ma région ? rentes villes suisses. Durant la semaine, ils proposent à leurs D’où vient le lait de mon café ou la farine de ma boulangerie ? clients des plats cuisinés avec des ingrédients provenant de 30 km De telles questions se sont posées aux nombreuses personnes maximum. Stefanie Ersoy du bistrot « Karl der Grosse » dans la qui ont participé au premier Regio Challenge de Suisse en sep- vieille ville de Zurich est une cuisinière motivée qui a immédiate tembre dernier. Beaucoup l’ont constaté : on atteint vite des li ment accepté le challenge. « Le Regio Challenge est un défi bien- mites en cherchant à se nourrir durant une semaine exclusive- venu, car il me force à approfondir encore l’idée de régionalité ment d’aliments produits à distance d’un tour à vélo. C’est encore et durabilité. » Comme établissement citadin, le bistrot est tenu plus difficile quand le temps manque pour faire des courses et de s’approvisionner en grande partie auprès de fournisseurs de cuisiner. D’autant que plus les aliments sont transformés, moins la ville. « En tant que restaurant, nous dépendons bien sûr ils sont composés d’ingrédients régionaux. Et pourtant : il ne de modes de commande simples. Environ 40 pour cent des pro- s’agit pas de se priver pour le Regio Challenge, mais de savourer duits achetés proviennent de la région et nous travaillons direc des plats délicieux, sains et créatifs. tement avec trois producteurs. » Stefanie Ersoy noue toujours de nouvelles relations directes. En ce moment, elle recherche Aiguiser les consciences par exemple un producteur de miel local. La cuisinière se donne Avec le Regio Challenge, l’Association des petits paysans veut aussi la peine de se rendre de temps en temps elle-même au sensibiliser à une consommation durable. Grâce à cette semaine marché pour acheter les fraises les plus fraîches directement d’action, la reconnaissance des denrées alimentaires et du travail auprès du paysan. qui s’y cache s’améliore. Beaucoup de personnes reprennent con Le restaurant « Tüfi » vibre avec engagement et passion pour science de la valeur de la production locale et des commerces de bons produits. Ce restaurant bio à Zurich va aussi cuisiner se- de proximité pendant la crise du coronavirus. Le Regio Challenge lon les règles du Regio Challenge cette année. Que ce soit pour 2020 offre l’occasion de renforcer encore la proximité entre con- un morceau de viande noble ou une salade : « Tüfi » mise de- sommateurs, consommatrices, productrices et producteurs du- puis des années sur les produits bio. Le directeur Claudio Valsan rant cette période. giacomo explique que cela lui coûte environ 20 pour cent plus Participez vous aussi du 14 au 20 septembre quand retentira : cher à l’achat. « Mais c’est cohérent avec ma conviction person Mange ce qui pousse au détour du chemin ! Essayez pendant nelle. Nous renonçons ainsi volontiers à un rendement plus éle- une semaine de ne manger et boire que ce qui a été produit à vé. » Géré par le propriétaire, l’établissement ne produit presque distance d’un tour à vélo (30 km). Trois jokers sont autorisés, aucun déchet alimentaire, il peut se le permettre. Valsangiacomo comme du café, des épices ou du cacao. Si vous tenez vraiment se procure beaucoup de ses produits frais auprès de Pico Bio AG toute une semaine : chapeau ! Plus important qu’une discipline qui livre plusieurs restaurants et magasins bio de la région zu- stricte pendant sept jours, il est question du plaisir à découvrir richoise. « Cela me fait gagner un temps précieux et je sais PHOTO: FABIOMEIER.CH; RESTAURANT TÜFI des produits, échanger avec les personnes qui les produisent et quand même de quelles fermes proviennent les produits. » tenter de nouvelles recettes. Motivez aussi votre entourage à participer au Regio Challenge – ne serait-ce que pour une jour- Manque de transparence et pression des coûts née ou un repas. Même si de plus en plus de restaurants engagés mettent l’accent sur les aliments écologiques et les relations directes avec les Manger régional à l’extérieur producteurs et productrices, ils restent l’exception à la règle. La Et il y a une bonne nouvelle pour tous ceux qui ont peu de transparence sur la provenance des produits laisse souvent à dé- temps pour les courses et la cuisine : de nombreux restaurants sirer dans les bistrots suisses. En ville de Zurich, le projet « Was engagés participent aussi au Regio Challenge 2020 dans diffé- isst Zürich » (« Ce que mange Zurich ») sur les flux de denrées 12 Agricultura 03 / 2020 kleinbauern.ch petitspaysans.ch/regiochallenge Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 12 04.08.20 11:43
alimentaires est en phase d’évaluation, et les restaurants sont qué pour certains produits durables avec label en raison de la aussi analysés. L’Institut suisse de recherches sur l'agriculture bio- pression sur les prix », selon Landert. La restauration du secteur logique FiBL et le Forum pour l’alimentation de Zurich sont des public, p. ex. dans les EMS ou les crèches, pourrait constituer partenaires du projet soutenu par la Fondation Mercator Suisse. un levier efficace. Les constatations des données préliminaires évaluées : les pro- Le problème du manque de durabilité dans l’alimentation hors duits bio gardent le statut de niche. Et étonnamment, de très du domicile est complexe. De nombreux bistrots atteignent déjà nombreux restaurants n’en savent que peu sur les produits qu’ils leurs limites et les restrictions liées au coronavirus ont encore servent. La viande reste une exception, car les restaurants sont aggravé la situation. D’après l’association patronale GastroSuisse, tenus d’indiquer le pays d’origine. les coûts en personnel et marchandises constituent près de « Bien que certains établissements soient naturellement exem- 80 pour cent du chiffre d’affaires. De nombreux hôtes n’ont juste plaires, la tendance à plus de durabilité et de régionalité ne semble aucune marge de manœuvre pour acheter des produits écolo- pas encore percer dans la branche », dit le chef de projet Jan giques quand le client s’attend à un menu à moins de 25 francs. Landert du FiBL. Il existe certains labels régionaux internes dans Pour que la restauration devienne plus durable dans son ensem- le commerce de gros de la restauration, où la plupart des établisse- ble, il faut le même état d’esprit que pour remplir son caddie : ments achètent leurs produits, mais soyons prêts à payer un prix équitable pour un bon repas. Une les restaurants ne les affichent plus grande valorisation des denrées alimentaires et du travail pas. « L’aspect régionalité qui s’y cache, c’est précisément l’objectif du Regio Challenge. pourait être mieux commer- cialisé. C’est plus compli- Patricia Mariani emble t ro u vez l’ens rticipent Vous ants qui pa taur ainsi des res gio Challenge sur au R e fos utres in que d’a aysans.ch/ petitsp allenge regioch Le bistrot « Karl der Grosse » (à gauche) et le restaurant « Tüfi » (à droite) s’engagent pour des produits durables même sans Regio Challenge. Das Bistro «Karl der Grosse» (links) und Restaurant «Tüfi» (rechts) setzen nicht nur während der Regio Challenge auf nachhaltige Produkte. petitspaysans.ch kleinbauern.ch Agricultura 03 / 2020 13 Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 13 04.08.20 11:43
Die Vielfalt macht den Unterschied: Alpweide auf der Alp Dürrenwald Flösch im Simmental. La diversité fait la différence : pâturage sur l’alpage Dürrenwald Flösch dans le Simmental. BIODIVERSITÄT IM SÖMMERUNGSGEBIET Wertvolle alpine Refugien 2020 geht die UN-Dekade der Biodiversität zu Ende. Im Alpenland Schweiz stand auch das Berggebiet im Fokus. Wichtiger Akteur dort: die Alpwirtschaft. Auf den ca. 465’000 ha Sömme- rungsfläche bestimmt sie, wie sich Landschaft und Artenvielfalt entwickeln. Alpwiesen und Alpweiden sind Grenzorte. Sie bilden den Über- Zeitspanne. Letzteres ist nicht nur für die Tiere wichtig. Denn gangsbereich zwischen den ganzjährig bewohnten und bewirt- die hohe Qualität der Futterbasis bildet das Alleinstellungsmerk- schafteten Tallagen und dem unproduktiven Hochgebirge. Sie mal einer Alpwirtschaft, die mit ihren Produkten eine hohe Wert erlauben zwar eine Bewirtschaftung durch den Menschen, ent- schöpfung erzielen kann. ziehen sich aber den grössten Teil des Jahres aus klimatischen Gründen der Nutzung. Die Vegetationszeit in diesen Höhenlagen Fragile Ökosysteme ist kurz. Die Pflanzen sind deshalb oft kleinwüchsig, dafür be- Werden Bergwiesen übermässig gedüngt, nimmt die Artenviel- sonders nährstoffreich. Trotz Grenzlage: Insgesamt ist der floris falt ab. Dies hat der älteste Dünge-Langzeitversuch der Schweiz tische Artenreichtum in diesen Höhenstufen grösser als in tiefe- auf der Eggenalp im Simmental gezeigt, der seit 1956 läuft. Die ren Lagen. Der Grund ist die Vielfalt an Lebensräumen in nächs- naturbelassenen Versuchsflächen weisen mit 50–60 Arten pro ter Nähe: Alpweiden, Wildheuflächen, Felsfluren, Geröllhalden, Versuchsparzelle die grösste Vielfalt auf, wohingegen die gedüng Feuchtgebiete. 48 Prozent der Trockenwiesen und -weiden von ten Nachbarflächen deutlich weniger Arten aufweisen. Die durch nationaler Bedeutung liegen gemäss Biotopinventar des Bundes die Düngung veränderte Artenzusammensetzung beeinflusst im Sömmerungsgebiet. nicht nur die Stabilität der Grasnarbe, sondern auch die Futter- qualität: «Wird übermässig gedüngt, sind die Schatten gebenden, Qualitativ hochstehende Futtergrundlage hoch aufwachsenden Kräuter im Vorteil, langsamer wachsende Das Sömmerungsgebiet ist eine saisonal genutzte Kulturland- Arten werden verdrängt. Dies ist für den sensiblen Alpboden schaft, entstanden durch ein jahrhundertelanges Zusammenwir- problematisch, denn dadurch wird die Grasnarbe lückenhaft, und ken von Natur und Menschen. Im Jahr 2018 wurde das Sömme- der Boden anfälliger auf Schäden bei Bewirtschaftung, Bewei- rungsgebiet von 6682 Betrieben mit ca. 300’000 Normalstössen dung oder extremer Witterung.», so Prof. Beat Reidy von der HAFL. bewirtschaftet. Ein Normalstoss entspricht der Menge Gras, um Er begleitet die Düngeversuche mit seinem Team. Und: «Stark ge- eine Kuh während 100 Tagen zu füttern. Wie der Agrarbericht düngte Pflanzenbestände bestehen hauptsächlich aus verholzten PHOTO: ANNEMARIE RAEMY 2019 zeigt, hat zwar die Anzahl Betriebe zwischen 2003 und Stängeln und nur wenig nährstoffreichen Blättern.» Eine über- 2018 abgenommen, der gesamte Normalbesatz ist aber stabil mässige Düngung im Berggebiet hat also nicht nur Folgen für die geblieben. Der regelmässige Schnitt auf Wildheuflächen sowie Grasnarbe, sondern kann auch die Futterqualität vermindern. die mässige Beweidung durch Tiere und gelegentliche Mistdün- Aber auch fehlende Nutzung gefährdet die Biodiversität. Für die gung auf Alpweiden halten die Landschaft offen, erhalten die Artenvielfalt ist Verbuschung zwar nicht grundsätzlich negativ, Artenvielfalt und generieren gleichzeitig Futter über eine lange wie das Verbundprojekt AlpFUTUR zeigen konnte. Aber es kommt 14 Agricultura 03 / 2020 kleinbauern.ch petitspaysans.ch Agricultura_INHALT_03_20_wf01.indd 14 04.08.20 11:43
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