Pfarrbrief Mariahilf-Au - Erzbistum München
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Pfarrbrief Mariahilf-Au Juli 2020 bis Oktober 2020 NICHT ALLES IST ABGESAGT … Der Sommer ist nicht abgesagt. Die Sonne ist nicht abgesagt. Liebe ist nicht abgesagt. Lächeln ist nicht abgesagt. Lesen ist nicht abgesagt. Beten ist nicht abgesagt. Singen ist nicht abgesagt. Briefe sind nicht abgesagt. Gespräche sind nicht abgesagt. Träumen ist nicht abgesagt. Zukunft ist nicht abgesagt. Hoffnung ist nicht abgesagt.
So klein … So klein sind diese Viren! Meinungen bekommen. Naja – der Volks- Man kann sie überhaupt nicht sehen und mund sagt ja auch: 2 Ärzte/Richter/Pfarrer oft nicht einmal ihre Folgen spüren und – je drei Meinungen. Dummerweise doch stecken sie an….eine interessante streiten sich Experten meist trefflich, das Antwort auf die kühne Behauptung „Ich kenne ich ja ebenfalls in der Kirche unter glaube nur, was ich sehe“. Sie sind uns Theologen. Der Blick auf die Mehrheit hochansteckend, besonders wenn man nützt wenig, die hat sich bekanntlich auch sich begegnet. Das würde ich ja gerne schon getäuscht. über den christlichen Glauben sagen Ich habe das für mich pragmatisch gelöst können. Hat nicht Jesus das auch und vertraue unserer Regierung und unse- gefordert? Vielleicht würde er heute statt rer Kirchenleitung. Ich habe keinen eines Senfkornes ein Virus als Gleichnis ausreichenden Grund, aufwändig dagegen nehmen. anzukämpfen. Vielmehr konzentriere ich Alle Viren (es gibt ungefähr 3000 mich auf das, was ich bewirken kann. verschiedene) brauchen ja einen Wirt, Womit ich zur nächsten Kleinigkeit komme. jemanden, der sie beherbergt….so wie So klein ist das, was wir tun können! unser Glaube, den muss man ja auch Im Blick auf das Ausmaß der Probleme, annehmen und aufnehmen. Und das allein in unserem Land, geschweige denn verändert dann auch seinen Wirt – zum überall auf der Erde, sind meine Kräfte Guten, was aber nicht alle möglichen Wirte minimal. Nie und nimmer habe ich Einfluss (Menschen) so sehen, weshalb nicht auf die gewaltigen Zahlen, die wir täglich wenige so ein „Glaubens-Virus“ abwehren. präsentiert bekommen: der Infizierten, der Auch interessant: Ein Virus allein lebt nicht in finanzielle Nöte Geratenen, der in seeli- lange. Er braucht dringend den Wirt, so wie sche Abgründe Geworfenen, der an den der Glaube nur im Menschen Sinn macht. Rand ihrer Kraft Gekommenen…. Das So klein ist mein Wissen! könnte mich und viele andere lähmen. Und das von Ihnen, liebe LeserInnen Aber: Beim genauen Hinsehen kommt mir: vermutlich auch. Allein der Wikipedia- Jeder einzelne Mensch ist der Hilfe wert. Artikel überfordert mich sehr. Was also Und auch wenn ich nur einen (kleinen) Teil kann ich dazu sagen, welche Maßnahmen seiner oder ihrer Nöte lindern kann, so ist sinnvoll oder unsinnig sind oder vielleicht das doch etwas wert. Hat nicht ein jeder auch teils teils? Natürlich könnte ich mich von uns schon mal gesagt: „Danke, jetzt auf meinen gesunden Menschenverstand geht es mir schon etwas besser“? Ja, für berufen. Aber der scheitert bei diesen Einzelne ein wenig da sein, das können Dingen grandios. Ich weiß zu wenig. Doch eigentlich wir fast alle, und wenn wir das wem soll ich dann eigentlich glauben? fast alle tun, dann geschieht da schon Die Coronakrise stellt die Glaubensfrage. recht viel! Das ist ähnlich wie bei einem Zumal in Zeiten, in denen sich viele Men- Virus, womit wir wieder beim Anfang schen selber informieren können und – wären…! siehe da – höchst unterschiedliche So sinniert Ihr Pfarrer Michael Schlosser. 2
Danke in Zeiten von Corona... Noch nie habe ich so viele Danksagungen Kirchen und auch auf der Homepage. in der Öffentlichkeit gehört wie in diesen Da wurde viel nachbarschaftliche Hilfe Zeiten. angeboten, mehr als wir um Hilfe gebeten Das allein schon führt bei mir zu neuer wurden! Dankbarkeit. Da gab es kreative Angebote für Kinder Ich möchte aber als Pfarrer all jenen und deren Familien – in der Kirche und im danken, die in der ganzen Fastenzeit und Internet. auch danach in der österlichen Zeit in Da wurde jede noch so kleine Gelegenheit unserem Lebensbereich „Pfarrverband“ genutzt, um unseren Senioren und den Gutes bewirkt haben: Kranken irgendwie nahe zu sein. Da waren trotz allem Gottesdienste im Da wurde ganz allgemein viel Rücksicht kleinen Kreis möglich, die manchmal eine genommen. besondere Intensität und Qualität erreicht haben. Ich bin froh, dankbar und stolz auf alle, die sich so bei uns eingesetzt haben: Da waren unsere wunderbar geschmück- ten Kirchen. im Pfarrbüro, als Mesner und Hausmeister, als Seelsorgende, als künstlerisch oder Da war der Einsatz unserer technischen caritativ engagierte Gemeindemitglieder, Möglichkeiten, besonders im Internet. als eifrige Botschafter von Nachrichten auf Da waren viele schön gestaltete allen möglichen Wegen, als unermüdlich Gottesdiensthilfen und kluge Texte in den Betende!!!!! Pfarrer Michael Schlosser … und danke für alles auch in „normalen“ Zeiten! Vielen Dank an alle, die den hervorragen- Wir danken dem Mesner für die sehr gute den Faschingsball des Pfarrverbandes in Gestaltung der Kirche im Blick auf die St. Franziskus organisiert und vor, Corona-Regeln und für die schön während und nach dem Fest unter der Lei- geschmückte Mutter Gottes tung von Michael Schandl geholfen haben. Wir danken unseren Mitarbeiterinnen in Ein Lob auch wieder an alle, die unsere den Pfarrbüros für ihr Engagement! Krippen in Mariahilf und St. Franziskus so Wir danken für die wunderbare Musik bei wunderbar über die Weihnachtszeit allen Gottesdiensten. gestaltet haben! Wir danken für alle, die sich als Ordner zur Unser großer Dank geht an alle, die für Verfügung stellen. unsere Senioren und für die Kinder in beiden Pfarreien Faschingsfeiern Gott vergelte es euch! organisiert haben! Pfarrer Michael Schlosser Anderen Freude zu bringen ist eine zutiefst christliche Tat! 3
„Wie haben unsere Seelsorger die Karwoche und das Osterfest 2020 erlebt?“….. ...wurden wir gefragt. Gerne schreibe ich hätte die ganze Feier hindurch weinen etwas Persönliches dazu. Es setzt ein mit mögen und tat es hie und da auch. Aber es dem Shutdown. Klar ist frau tapfer, es waren keine niederschmetternden Tränen. dient einem guten Anliegen – auch kirchli- Sie setzten etwas frei, was zuvor innerlich che Großveranstalter treten zurück. wie weggesperrt erschien in dem Schließlich zahlen so viele in unserer übermächtigen Schrecken: die Hoffnung, Gesellschaft einen hohen Preis jetzt, für Zuversicht und Tatkraft des gläubigen die Gesundheit. Aber so alternativlos, wie Menschen. Nie zuvor habe ich es so tröst- der nüchterne Satz unserer Landesmutter lich und tief empfunden, mit der ganzen „ein Virus kennt keine Feiertage“ einem Weltkirche in intensiver geistiger zunächst erschienen war, als sich die Verbindung zu stehen, in einer Demut, die Feiertage näherten, überkam mich doch dem Höchsten galt, der unser aller Herr zunehmend Traurigkeit. Das wichtigste über Leben und Tod ist. „Warum habt ihr aller Feste nicht miteinander feiern zu solche Angst? Habt ihr denn noch keinen sollen, die so tief für unser Leben bedeut- Glauben?“ (Mk 35,40). samen Glaubensinhalte einfach bei Seite Viel mehr als sonst wurde generell in lassen? Ist das richtig? Bisher der diesen Tagen gebetet. Das hatte schon Höhepunkt im Glaubensjahr, soll der heuer ganz früh begonnen und sich quasi wie glanzlos einfach ausfallen? Sollen wir von selbst organisiert, auch über die wirklich jede/r zuhause vor dem Fernseher geteilten WhatsApp-Nachrichten mit diese Feier-tage verbringen, wie es kranke Freundinnen und Weggefährten. In denen und oft alte Menschen tun? Solidarität der wurde sich gegenseitig informiert und ganz eigenen, schmerzlichen Art… bestärkt, wurden gute Gedanken zum Dann ereignete sich im Fernsehen der Aufbau einer neuen Zukunft miteinander Vorspann, diese einsame Freitagabend- geteilt und es wurde auch gelacht feier des Heiligen Vaters in Rom, die angesichts dieser verrückten Situation. schon alles in sich trug. Erstmals sprach er Aber – wie selbstverständlich – wurde darin den „Urbi et Orbi“-Segen außerplan- auch viel miteinander gebetet. „Stell heute mäßig und verband ihn mit einem weit- Abend um 19:00 Uhr eine Kerze ins gehenden Ablass für die Kranken. Ihr Fenster zum Zeichen und dann bete…“ beizuwohnen war ein gewaltiger Auftakt. So einfach kann das angeschoben Ich ertappte mich beim Auflösen des werden. Diese Kettengebets-Fäden, die im Knotens. Papst Franziskus hatte ja in Rom Crossover gewoben wurden von zuvor allein eine Wallfahrt zum verehrten Wild-fremden zu Wildfremden über Schutzkreuz aus der Pestzeit gemacht und „einander innerlich Nahe“ und auch zum hoch verehrten Madonnenbild, ausgespannt wurden über Weltan- das die Stadt beschützt. Er hatte damit schauungs- und Religionsgrenzen hinweg, unser aller Einsamkeit vorweggenommen. wie ein mentales Sicherheitsnetz, das war Und nun predigte er so ausgezeichnet aus eine ganz neue Erfahrung. dem Glauben heraus wider die Angst! Ich 4
„Wie haben unsere Seelsorger die Karwoche und das Osterfest 2020 erlebt?“….. Mich erinnerten sie an die Worte des von und mit den ehrenamtlich Tätigen in neuen geistlichen Liedes „Wir knüpfen unserem Pfarrverband, beispielhaft in aufeinander zu, wir knüpfen aneinander einem, der namentlich bestimmt nicht an, wir knüpfen miteinander Schalom, ein genannt sein will, über dessen sachlich Friedensfest“. All die guten Gedanken und fundiertes, zeitintensives, hochherziges die mentale Kraft, die darin miteinander Engagement für unsere Gemeinden ich in geteilt wurden, gebündelt zugunsten jener, diesen Tagen aber nicht schweigen will die sie jetzt so ganz besonders brau- und kann. Danke dir, Stefan Röser, chen… Beten ist nicht hilflos. Beten ist unserem Homepagebetreuer! Danke für eine unserer legitimen Waffen als die klasse Arbeit und Zusammenarbeit im Christen, ebenso wie Worte, so sagte es Aufschließen neuer, zeitgemäßer der Heilige Vater. Und so zeigen es uns Kommunikationswege. Musste einmal auch die „Danke“-Spots im Fernsehen. gesagt werden… Es blieb einem so viel Zeit, über den Herzlich, Ihre Maria Lutz, Tellerrand des Gewohnten und Vertrauten Pastoralreferentin hinauszuschauen und dabei Vertrautes zu P.S.: Jetzt gebe ich die Frage natürlich finden, das einen neu zu trösten zurück an die sehr tüchtigen Layouter vermocht hat in diesen Tagen. unseres Pfarrbriefes und ferner an seine Die Karwoche und Osterbräuche in der Leserinnen und Leser. Wie haben Sie Familie pflegten und feierten wir freilich denn dieses Osterfest 2020 erlebt? wie jedes Jahr, eine Spur bewusster vielleicht. Ganz neue Wege beschritten wir als Seelsorgerinnen und Seelsorger für unsere Gemeinden im Rahmen dessen, was uns möglich war – so mit unserem Versuch einer „Online-Seelsorge“ über die Homepage. Haben Sie die Fülle unserer Ansprachen und Gebete dort gefunden und vielleicht auch schätzen können? Wir konnten im Team verborgene Talente entdecken, wie sie etwa in den Bildern von unseren schön geschmückten Pfarr-kirchen zu sehen waren oder in den Briefen des „Marienkäferls“ an die Kinder erfahrbar wurden. Einen besonderen Dank unseren Kolleg(inn)en und Mesnern an dieser Stelle! Ich lernte persönlich eine ganze Menge 5
Gedankenspiele: Es war die beste Zeit, es war die schlimmste Zeit... ...dieser Spruch von Schriftsteller Charles Mein Arbeitgeber schickt mich ins Home- Dickens passt sehr gut zu meiner Office, sehr wertschätzend und ich nehme Gefühlswelt in den letzten Monaten. das auch gerne in Anspruch. Aber mit der Zeit merke ich, dass Skype- Aber von vorne: Wir dachten doch alle, wir konferenzen und Mails nicht die persön- wären sicher und immun und das Virus liche Anwesenheit ersetzen können. weit weg. Viele Menschen nahmen die Entwicklung nicht wirklich ernst, eine Art Tram und Bus in der früh und tagsüber Grippe eben, vermutlich mit nicht so hoher fast leer - überall gibt es noch Sitzplätze. Sterblichkeit, meist die ältere Generation Corona als Nachrichten-Tsunami, als betreffend. Und dann war es plötzlich da - wenn es kein anderes Thema mehr gäbe, mit hoher Ansteckungsfähigkeit und einer rund um die Uhr. sehr schnellen Verbreitungsgeschwindig- keit. Und die Bilder von überlasteten Besorgtes Schauen auf die Infizierten- Kliniken in Italien, England und Spanien zahlen - München ist ein Hotspot, auch ließen ahnen, was passieren könnte… wenn sich das niemand auszusprechen traut. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Grundrechte wie Reise- und Bewegungs- Politische Entscheidungen, inhaltlich freiheit und Demonstrationsrecht, nur um nachvollziehbar, von der Form her nicht: einige Beispiele zu nennen, so schnell Wo war das Parlament, wer erklärt uns, beschnitten werden konnten. „Social warum ein Infektionsschutzgesetz plötzlich distancing“, Abstand halten, Versammlun- unser Grundgesetz aushebeln kann? gen vermeiden, alles neu für unsere Eingesperrte Senioren - kreative Ideen, Gesellschaft. sie doch noch besuchen zu können; Das Infektionsschutzgesetz machte es Konzerte vor und auf Balkonen…! möglich: keine Sitzungen mehr, keine Viele Geschäfte müssen schließen Massenveranstaltungen mehr, keine (hoffentlich nicht für immer), viele Arbeit- Gottesdienste mehr (Gottesdienst als nehmer gehen in Kurzarbeit (meine Frau Massenveranstaltung? Darüber ließe sich auch) - gut, dass wir dieses Instrument in trefflich diskutieren.), keine Kunst und unserem Land überhaupt haben. Kultur, kein Sport. Corona legte sich wie eine Käseglocke über uns. Corona positiv? Vielleicht: Eine seltsam bedrückende Atmosphäre Z. B. die Diskussion um Wertschätzung war das, als ich gelegentlich die Maria- und Zuwendung in der Gesellschaft. hilfkirche besuchte und drinnen vor mich Die Kirche lernt den Eintritt in die digitale hinsinnierte - Corona schien fast greifbar Welt - wie Sie an dem Angebot auf nahe zu sein - sogar in der Kirche. unserer Internetseite auch sehen können. Die Gänge meines Arbeitgeberkonzerns: Meinungsfreiheit und Rechtssprechung plötzlich niemand da...alle im Homeoffice. überstehen auch Corona! 6
Es war die bete Zeit, es war die schlimmste Zeit... Vielleicht geben wir künftig mehr aufeinan- Nächstenliebe ist nicht abgesagt - der acht und nehmen uns mehr Zeit oder: Die Menschenrechte sind nicht ab- füreinander? gesagt oder: Der Papst ist nicht abgesagt! Vielleicht reisen wir nicht mehr so viel (mit Sicher ist: Wir haben noch einen weiten dem Flugzeug) und tun damit etwas mehr Weg vor uns, die Straße auf dem Titelbild für die Umwelt? geht schnurgeradeaus, das Ziel, eine Nor- malisierung und ein Leben, ähnlich wie es Weitere positive Erfahrungen aus und mit vor Corona war, ist nur ganz weit entfernt Corona können Sie im Pfarrbrief lesen. zu sehen. Es wird wohl noch dauern, es Meine Aufzählung erhebt nicht den zu erreichen. Anspruch auf Vollständigkeit. Wir brauchen Geduld auf unserem Weg: Aber wichtig ist mir alles, was nicht Geduld miteinander, Geduld füreinander, abgesagt wurde: Einige Beispiele können Geduld, Corona auszuhalten, und Geduld, Sie auf der Titelseite lesen. Ich kann auch wenn unsere Gebete nicht so schnell weiter schreiben: erhört werden, wie wir uns das wünschen. Der Glaube ist nicht abgesagt - oder: Trotzdem: Packen wir‘s an, wir schaffen Ostern ist nicht abgesagt - oder: Die das. Martin Schmolke Auferstehung ist nicht abgesagt - oder: Die Wunderbare Zeitvermehrung! Lothar Zenetti formuliert die Bibelstelle „Wundersame Brotvermehrung“ auf interessante Weise um: Als Jesus die vielen Menschen sah, taten sie ihm leid. Er tröstete sie und verkündigte ihnen die Liebe Gottes. Darüber wurde es Abend. Da traten seine Jünger zu ihm und sagten: „Herr, es ist spät, lass sie gehen, sie haben ohnehin keine Zeit mehr!“ Da sagte Jesus zu ihnen: “Dann gebt ihnen von eurer Zeit!“ Da waren sie verblüfft und antworte- ten: „Wir haben selbst keine Zeit. Die wenige, die wir haben, reicht nicht für alle aus.“ Doch einer unter ihnen hatte noch fünf Termine frei – dazu zwei Viertelstunden. Jesus lächelte und sagte: „Das ist ja schon etwas!“ Er nahm die fünf Termine und dazu die beiden Viertelstunden, blickte auf zum Himmel und sprach das Dankgebet. Und dann ließ er sie durch seine Jünger austeilen, die kostbare Zeit. Jeder bekam etwas davon. Und siehe da: Es reichte für alle. Keiner ging leer aus. Am Ende blieben sogar noch zwölf Tage an Zeit über. Dabei waren es fünftausend Männer, von den Frauen und Kindern ganz zu schweigen. Es heißt, dass die Jünger nur so staunten. Denn sie alle haben es gesehen und sprachen untereinander: „Selbst das Unmögliche wird möglich durch ihn!“ Elisabeth Rappl 7
Frühling 2020 Es war der 21. März 2020, die Straßen büffelten für die letzte Prüfung, welche waren leer, die Geschäfte geschlossen, die noch für den Abschluss fehlte. Der eine Leute kamen nicht mehr raus. Aber der merkte, dass er getrennt vom Leben war, Frühling wusste nichts. Und die Blumen und fand sich zurück. Der andere hatte blühten weiter. Und die Sonne schien. Und aufgehört, mit Ignoranz zu verhandeln. Der die Schwalben kamen zurück. Und der eine hatte das Büro geschlossen und ein Himmel färbte sich rosa und blau. Morgens Gasthaus mit nur 4 Personen eröffnet. Der kneteten wir Brot und backten Kuchen. Es andere verließ seine Freundin, um der wurde immer später dunkel und morgens Welt die Liebe zum besten Freund zu kam das Licht früh durch die Fenster. Es gestehen. Es gab jemanden, der Arzt war der 21. März 2020. wurde, um jemandem zu helfen, der es Die Jugendlichen studierten online. Und brauchte. Es war das Jahr, in dem man die am Nachmittag spielte man unvermeidlich Bedeutung der Gesundheit und des im Haus. Es war das Jahr, in dem man nur wahren Leidens erkannte und vielleicht zum Einkaufen rausgehen konnte. Alles auch seine Berufung. wurde geschlossen. Das Jahr, in dem die Welt Auch die Büros, aufzuhören schien und Hotels und Bars. Die die Wirtschaft den Bach Armee fing an, runterging, aber sie hörte Ausgänge und Grenzen nicht auf, sie erfand sich zu bewachen. Und die neu. Und der Frühling Leute wurden krank. Es wusste es nicht und die gab nicht genügend Blumen ließen den Platz Platz mehr für alle in den Früchten. Und dann Krankenhäusern. Aber kam der Tag der der Frühling wusste es nicht und er trieb Befreiung. Wir waren im Fernsehen und Sprossen. Es war der 21. März 2020. der Premierminister sagte zu uns allen, Alle wurden unter Quarantäne gestellt: dass der Notfall vorbei sei. Und dass das Großeltern, Familien und Jugendliche der Virus verloren hatte. Dass alle zusammen Gesundheit wegen. Dann wurde die Angst gewonnen hatten. echt und die Tage sahen alle gleich aus. Und dann gingen wir auf die Straße mit Aber der Frühling wusste es nicht und die Tränen in den Augen, ohne Masken und Rosen blühten weiter. Handschuhe, umarmten unseren Es wurde wieder das Vergnügen entdeckt, Nachbarn, als wäre er unser Bruder. Und zusammen zu essen, zu schreiben und zu da kam der Sommer, weil der Frühling es lesen, man ließ der Phantasie freien Lauf nicht wusste. Und er war weiterhin dabei und aus Langeweile wurde Kreativität. trotz allem, trotz des Virus, trotz der Angst, Manche lernten eine neue Sprache, trotz des Todes, weil der Frühling es nicht manche entdeckten die Kunst. Studenten wusste, und lehrte alle die Kraft des Lebens. A. Scheifers 8
Sankt Corona Es klingt schon irgendwie nach Santa subito Venetien) gelangt sein. Reliquien aus Otricoli und doch entstammt die Glaubenszeugin, von verbrachte Kaiser Otto III. 997 ins Aachener der hier die Rede ist, schon dem 2. oder 4. Jh., Münster, während später Kaiser Karl IV. andere und seit dem 6. Jh. ist ihre Verehrung belegt. Teile der Gebeine von Feltre nach Prag Auch wenn man nicht viel von ihr weiß: Man überführte. kennt sie wirklich, die Heilige Corona und sie Von Italien aus breitete sich ihre Verehrung wird wirklich als Fürsprecherin u.a. bei Seuchen auch in den deutschsprachigen Raum aus. angerufen, auch bei Geldnöten. Ob Sie das nun Google verrät, es gibt weit mehr St. Corona- als skurrilen Zufall empfinden oder als ein Kirchen und Kapellen als gedacht, einige in besonderes Zeichen, jedenfalls ist es auffällig Niederbayern (Handlab, Massing). Corona- und eine Darstellung wert. Wallfahrten führen nach St. Corona am Schöpfl Die Heilige Corona ist eine frühchristliche im Wienerwald und St. Corona am Wechsel in Märtyrerin entweder der diokletianischen Niederösterreich. Viel näher jedoch, man muss Verfolgungen (4. Jh.), wahrscheinlicher aber nur mit der S3 nach Sauerlach fahren, Richtung schon aus der Zeit des Kaisers Antionius Pius Arget und dort nach Gumpertsham wandern, so (2. Jh.). Corona, das wissen mittlerweile ja alle, trifft man auf eine Corona-Kapelle und kann auf heißt Krone und bedeutet hier einfach Märtyrer- einer Tafel lesen: „Müder Wanderer stehe still, krone; die griechische Variante Stephana meint mach bei Sankt Corona Rast. Dich im Gebet ihr dasselbe. fromm empfiehl, wenn Du manch Kummer und Mehr erzählt uns die Legende, und zwar Sorgen hast.“ wahlweise auf Latein, auf Griechisch oder Johannes Rzepka Koptisch. Die griechische Version verortet das Geschehen nach Damaskus oder Antiochia, die Bühnen für die lateinische Legende stehen in Sizilien oder Marseille, während die koptisch- äthiopische Fassung den Plot im Nildelta (Alexandria) ansiedelt. Entweder war Corona die junge 16-jährige Ehefrau eines römischen Soldaten namens Victor aus Siena (alternativ Kleinasien), oder sie war die Verlobte eines Kameraden von eben diesem Victor, den Corona aber im Gefängnis besuchte, um ihn vor seinem bevorstehenden Martyrium zu trös- ten. Auch Corona wurde daraufhin ihres Glau- bens wegen hingerichtet, der Legende nach an zwei zur Erde gebogenen Palmen gefesselt, die sie beim Hinaufschnellen zerrissen. Das Martyrium soll an einem 14. Mai statt- gefunden haben, der deshalb in der röm.-kath. Kirche als ihr Festtag gilt (in der orthodoxen Tradition ist der Festtag der 11.11.). Im 9. Jh. sollen Reliquien von Victor und Corona über Zypern oder Sizilien nach Osimo, Otriculi und (Wandtafel mit der Geschichte der Hl. Corona in der Kapelle St. Corona/Arget) Veltre (italienische Provinzen Marken bzw. 9
Corona regional und überregional! Schauen Sie doch einmal in der St. Korona-Kapelle in Arget bei Sauerlach vorbei! Wenn Sie im Internet nach dem Begriff „Corona“ googeln, finden Sie Verschiedenes: Politiker, Fußballspieler, Bischöfe, Hotels, Automarken, Firmen. Hätte Sie‘s gewusst? Corona-Bier in Mexiko Corona als Zigarrenformat Monte Corona, ein Vulkan auf Lanzarote Corona (Planetologie), ovale Oberflächenstrukturen auf Planeten Corona-Werke, ein deutscher Fahrradhersteller Toyota Corona, ein japanisches Automodell Corona Magazine, ein Internetmagazin zu Science-Fiction und Fantasy Corona (Band), eine italienische Dance-Band (ab 1993) La Corona (Guatemala), präkolumbische Maya-Ruinenstadt in Guatemala La Corona, ein Bergmassiv in der Cordillera de Mérida, Venezuela 10
Corona 2020 - bei den Klosterschwestern (Bild s. letzte Seite) Die „Corona - Pandemie“ hat auch uns Gebet mit der Pfarrei verbunden, Schwestern sehr erschüttert. Fast von besonders beim Läuten der Glocken um einem Tag zum anderen verlor das Leben 19.30 Uhr. Einladend war das Angebot der seinen gewohnten Gang. offenen Pfarrkirche. Dankbar waren wir Ausgangsbeschränkungen, Abstandsrege- auch für die Pfarrbriefe mit den ermutigen- lungen, Hygienevorschriften, das Tragen den Texten. Wir hatten das Privileg, jeden von Mundschutz gewannen Priorität. Unse- Tag einen Gottesdienst in unserer Haus- re Schulen – die FakS und die BFS – kapelle feiern zu können. Gern beteiligten geschlossen; im Kindergarten lief eine wir uns an der Idee des Lassus-Chores, Notfallbetreuung. In die Schulräume, in am Ostermontag-Abend, ein Alleluja in die den Garten kehrte für Wochen eine große Welt hinein zu singen. Wir wählten für Stille ein. Wir Schwestern reduzierten diese Aktion die Feuertreppe unseres unsere Ausgänge auf ein Mindestmaß Hauses. aus. Ostern wurde für uns zu (Arzt, Apotheke, notwendige Einkäufe). einem besonderen Fest. Wir feierten tiefer Das Tragen von Mundschutz wurde dabei und innerlicher und ließen uns mit neuer eine Selbstverständlichkeit. Wir wollten Lebenshoffnung vom auferstandenen uns und andere nicht gefährden. Leider Jesus beschenken. Wir spürten es mit können auch die Gottesdienstbesucher aller Deutlichkeit: In Krisenzeiten ist der aus der Pfarrei an den jeweiligen Diens- Glaube eine echte Kraftquelle. Es ist uns tagen nicht in unsere Kapelle kommen. bewusst, unser Leben ist gefährdet, Geplante Schwesterntage im Mutterhaus zerbrechlich, aber in Gottes Hand. und Exerzitien wurden abgesagt. Der Dankbar erlebten wir die sonnigen Tage Schwesternausflug musste verschoben des Frühlings, das Grünen und Blühen in werden. Das Besuchsverbot traf uns sehr der Natur. Der Mariahilfplatz, sonst über- schmerzlich. Unsere Schwestern in den wiegend Parkplatz für Autos, verwandelte Altenheimen konnten wir nicht mehr sich zu einem Kinder- und Jugendspiel- besuchen. Äußerlich, in der Kapelle, im platz vor der Kirche - ein kleiner Ersatz für Refektor, im Aufzug, in den Gängen den eigenen Garten vor dem Haus. gingen wir auf Distanz, aber innerlich Am 27. April gab es ein zaghaftes rückten wir zusammen, im Gespräch, im Aufatmen, als sich unsere Pforte für die Gebet, im Füreinander-Dasein. Wir Kindergartenkinder der erweiterten erfuhren in dieser Krise die Gemeinschaft Notbetreuung, für die Schülerinnen und als Rettungsanker. Studierenden der Prüfungsklassen der In den Gesprächen tauschten wir uns über Beruflichen Schulen öffnete, die verantwor- die zahlreichen Informationen in den tungsvoll von den Erziehrinnen/Lehrkräften Medien aus. Wir fragten uns oft, was uns begleitet werden. Gott mit dieser Krise wohl sagen will. Wir Wir hoffen, dass die Corona-Pandemie verstärkten unser Gebet für alle vom bald zu ihrem Ende kommt und wir Corona-Virus-Betroffenen, für die Verant- hoffentlich gesund und vielleicht mit wortlichen in Politik, Wirtschaft und veränderten Lebenseinsichten in den Wissenschaft, für die Kirche und für Alltag zurückkehren können. unseren Pfarrverband. Wir wussten uns im Sr. M. Sibylle, Sr. M. Talida 11
Pilgern - oder Pilgerpause? Unlängst, als ich von der Arbeit nach Hau- die Gluthitze der südlichen Po-Ebene mit se kam, begegneten mir auf halber Treppe den Grissini-Stangerl der Campanile, wo meine Wanderstiefel. wir den Gesang der drei Männer im These boots are made for walking. Sie Feuerofen anstimmen werden, durch die waren schon mal ohne mich losgegangen Renaissance-Stadt Ferrara mit dem … und so weiter und so fort. So lautete die Castello Estens jenes Herrscher- Einleitung für einen seinerzeit vorfreudigen geschlechts der Este, das jahrhundertelang Pilger-Appetizer 2020, begonnen Mitte das Sagen hatte, und mit jener außen Februar. romanisch-gotischen und innen barockisier- Aus dem Pilgern wird nun vermutlich eher ten Kathedrale St. Giorgio, wo Alberto nichts werden, auch wenn ich nicht mehr d’Este in seiner Nische rechts neben dem weiß als andere. Noch gibt es keine Seitenportal auf uns schon wartet, bevor offizielle Absage, die Bedrohung aber wir dann Bologna erreichen werden, la durch Covid-19 und die davon ausgelösten grassa, la rossa, la dotta, wo uns Probleme sind St. Dominicus weiter präsent und Audienz und neben- drückend, auch bei an Unterschlupf uns in Bayern und gewähren wird. erst recht in Nordita- An der zentralen lien, jeder Blick auf Piazza Maggiore mit die Infektions- dem berühmten graphik im Corriere Neptunbrunnen steht della Sera zeigt das die riesige gotische wieder aufs Neue. Basilika San Schade, aber die Petronio, fünftgrößte Gesundheit der Kirche der Welt. Fratello Sole e Sorella Luna in der Valsugana. Bevölkerungen ist Unter 666 Arkaden ehrlicherweise wichtiger als der nächste schnaufen wir dann hinauf nach San Luca Pilgerabschnitt. und schließlich geht es für die verbleiben- Wir Teilnehmer erinnern uns gerne: Geh den vier Pilgertage in den Apennin hinein, den Weg nicht allein, geh mit Gott! hatte deutlich mehr Abwechslung, deutlich mehr den Pilgerchor letztes Jahr unvergesslich Höhenmeter. gemacht. Beten, danken, mithelfen können Der eine mag’s, der andere seufzt. Bis zum und wollen wir aber auch hier, von hier für Passo della Futa mit seinem großen Italien und den ganzen wunden Planeten! Soldatenfriedhof, über 30.000 Gefallene Ja schade, bis Rovigo waren wir letztes ruhen hier, was mich abrupt zurückruft in Jahr gelangt, und von dort werden wir auch die Gegenwart. weitergehen, dann eben vermutlich erst in Ich habe mich also doch hinreißen lassen 2021 im Postcoronazän. in meinen „Vorerinnerungen“. Für fünf Etappen geht es dann noch durch Wir haben alle die schlimmen Bilder aus 12
Pilgern - oder Pilgerpause? Bergamo, aus Spanien und aus dem jetzt Solidarität ein urmenschliches Elsass, aus Moskau, aus Guayaquil und Heilmittel gegen die Folgen des Corona- New York vor Augen. infarkts. Wenn das gelingen kann, dann 30.000 Einwohner von Bologna verstarben wird alles gut, #tuttoandrabene heißt der während der Pest 1348, derzeit sind in hashtag in Italien. Italien knapp 28.000 Covid-19-Opfer zu Johannes Rzepka beklagen (Stand 1. Mai). Sogar dem stolzen Alberto d’Este in seiner Marmorni- sche kommen da steinerne Tränen, was zur letzten Haarnadelkurve in diesen Gedanken überleitet. „Hilf allen Gliedern der Gesellschaft, Verantwortung zu übernehmen und unter- einander solidarisch zu sein“, heißt eine (Für)bitte in dem von der Erzdiözese herausgegebenen Gebet in Zeiten der Corana-Krise. Zur Andacht im Garten der Freundschaft in Bassano. Wahrlich, im Kleinen und im Großen ist Ostern - ein Rückblick Auch wir wünschen Euch unter diesen schwierigen Bedingungen gesegnete Osterfeiertage. Wir feiern mit Radio Horeb und dem Fernsehen die österliche Liturgie mit. Der Kreuzweg mit dem Papst hat mich gestern innerlich sehr berührt; die Texte waren sehr aufrüttelnd. Es wurde mir wieder einmal bewusst, auf welch privilegierter Seite wir leben. Wenn wir in St. Johannes selbst - natürlich im kleinstem Kreis - in den frühen Morgenstunden unsere Osterkerze entzünden, dann werden wir zusammen mit Pfarrer Peter Dölfel der guten ökumenischen Zusammenarbeit mit Mariahilf gedenken und für alle Pfarrgemeindeglieder in Mariahilf und Franziskus beten. Besondere Zeiten bringen besondere Formate hervor. Offenbar gab es in der über 70-jährigen Geschichte des bekannten ARD-Formats "Wort zum Sonntag" noch nie ein ökumenisches Wort. In der Osternacht 2020 war es soweit, im Internet unter: https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wort-zum-sonntag/sendung/spricht-bischof-georg-baetzing-und-100.html 13
Ostern in St. Franziskus Ostern kam in diesem Jahr aufgrund der Coronakrise für mich auf ganz leisen Sohlen daher. Ich habe mich mit einem kleinen Team auf die Gestaltung der Kar-und Ostertage im Kirchenraum St. Franziskus konzentriert. Mir war es wichtig, visuell sowie durch besondere Texte den Kirchenbesuchern diese besonderen Tage nahe zu bringen. Begonnen haben wir am Palmsonntag. Am Kinderaltar konnten die Kinder etwas für sich entdecken. Wir luden über das Internet im Marienkäferlbrief dazu ein, die Kirche zu besuchen und etwas mitzu-nehmen. Gesegnete Palmzweige, Friedenstauben sowie kleine Überraschungsgeschenke. Im Vordergrund stand bei dieser Darstellung Jesus als den Friedenskönig darzustellen. Das Gebet vom Hl. Franziskus „Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens“ lud dazu ein, ganz besonders für den Frieden in der Welt zu beten. Am Gründonnerstag stand Jesus als Gastgeber aller Menschen, egal welchen Alters, Standes oder Volkes, im Mittelpunkt der Betrachtung, Brot und Wein als Zeichen seiner liebenden Gegenwart auch heute. Das Gemälde von Sieger Köder „Das Gastmahl mit den Ausgegrenzten“ wollte eindrücklich sagen, hier werden alle Menschen an den Tisch der Liebe eingeladen. Der Karfreitag stand ganz im Zeichen des Kreuzes und der gelebten Liebe von Jesus, die auch vor dem eigenen Tod nicht halt macht. Dem Kreuz zu Füßen liegt das aktuelle Leid dieser Welt. Nach der Karfreitagsliturgie wurde schließlich das Kreuz enthüllt. Als Abschluss schließlich Ostern; das neue Leben wird gefeiert im Ostergarten mit Maria Magdalena, der Apostelin für die Apostel, die zur ersten Zeugin des auferstandenen Jesus wird. Alexandra Scheifers 14
Vinzenzverein: Entscheidungen während Corona Corona hat, wie auch in allen anderen Auf dem Nachbargrundstück unseres Vereinen im kirchlichen Umfeld, das Anwesens in der Hochstraße, ehemals gemeinsame Vereinsleben fast völlig lahm Paulaner, wird nun gebaut. Die Projekt- gelegt. Mitgliederversammlungen konnten firma Becken nahm mit uns Kontakt auf nicht mehr stattfinden und mussten und bot einen Nachbarschaftsvertrag an. abgesagt werden, ein gemeinsames Nach längeren Verhandlungen, die mit Sommerfest mit den Senioren ebenfalls. sehr großer Sachkunde vor allem von den Die Vorstandsmitglieder halten jedoch über Herren Störle und Bauer geführt wurden, Mail und Telefon regen Kontakt konnte der Vertrag schließlich, trotz zueinander. Wir haben uns auch über die Corona, vom Vorsitzenden unterschrieben nächste, im Juli geplante Mitglieder- werden. Wichtigster Vertragspunkt ist die versammlung ausgetauscht und Abtragung der Mauer zum Nachbargrund- beschlossen, auch diese noch abzusagen stück und das Recht des Einbaus einer Tür und das Vereinsleben erst nach den Som- im Mauerwerk: Damit haben die Nutzer merferien neu zu starten, in der Hoffnung, unseres Anwesen den Vorteil, durch den dass sich die Lage bis dahin entspannt hat. neuen Wohnblock hindurch direkt zur neu Die meisten Vereinsmitglieder gehören zur geplanten Tramhaltestelle zu gelangen. An Risikogruppe, Rücksicht darauf zu nehmen dieser Stelle ein herzliches „danke“ an die ist für uns oberstes Gebot. Herren Störle und Bauer für ihr großes und Im Hintergrund jedoch wurden einige wich- sachkundiges Engagement. tige Entscheidungen getroffen: Der Mittlerweile wurden von Spezialmaschinen Nachweis der Gemeinnützigkeit gegenüber Ende April auch die für den Bau der dem Finanzamt ist momentan in Arbeit, Tiefgarage notwendigen Anker in unser ebenso die Frage, wie wir unser Grundstück hineingesetzt. Der Bau geht 170-jähriges Jubiläum angemessen also, nach anfänglichen Problemen, voran. begehen wollen bzw. können. Martin Schmolke (Vorsitzender) Pandemien und Epidemien in der Au Schon früher machte München Erfahrungen mit Epidemien: Die Pest fällt uns vor allem dazu ein. Weniger bekannt ist, dass im 19. Jahrhundert eine Cholera-Epidemie in München ausbrach. Wie die Kirche und der Münchner Magistrat darauf reagierten, können Sie in den Texten aus dem Pfarrarchiv Mariahilf-München Au (Akt 107/ Pfarrseelsorge/Krankenseelsorge) in den nachfolgenden Seiten lesen; der Dank dafür geht an unseren Archivar, Herrn Pronold. 15
1836: Die Cholera in der Au - ein kirchlicher Erlass Generalvikariat Das ORDINARIAT DES ERZBISTHUMS München und Freysing Dem Pfarramte in der Vorstadt Au wird a tergo eine Ab= schrift der unter dem Heutigen an das Stadtpfarramt zu U. L. Frau dahier erlaßenen Weisung zur Wissenschaft mit dem Anhan= ge mitgeteilt, daß auch in der Pfarrei der Vorstadt Au zu gleichem Zwecke öffentliche Gebete in der für das Erntegebot herkömlichen Weise zu= gleich anzuordnen seyen. München den 11.ten November 1836 Dr. Mart. Deutinger Abhaltung öffentl. Gebete wegen der epidemischen Brechruhr betreffend. Abschrift. Das Ordinariat, Nachdem S. Königl. Majestät unter dem 6ten d. Mts. auf dieß seitige Anregung zu genehmigen geruht haben, daß die Pfarrer der erzbischöflichen Kirche München-Freysing zur Abhaltung öffentlicher Gebete ermächtiget werden, um die göttliche Gnade und Hülfe gegen die ausgebrochene epidemische Brechruhr anzuflehen und zugleich dem Allgütigen für den Schutz zu danken, womit die landesväterlichen Anordnungen Sr. Majestät des Königs gegen diese Epidemie bisher gesegnet worden sind, so wird hiermit von Ordinariats wegen unter Bezeichnung auf die frühren allgemeine Ausschreibung vom 30ten September 1831 verfügt, daß diese Gebete in den Kirchen der Haupt und Residenzstadt München sogleich, und zwar in der Art angeordnet werden sollen, wie die während der Sommermonate herköml. Gebete für das Gedeihen der Feldfrüchte abgehalten zu werden pflegen, so daß täglich in einer anderen Kirche vor dem ausgesetzten Allerheiligsten eine Sechs= stündige dem angegebenen Zwecke entsprechende Andacht, welche jederzeit mit der Abbetung des allgemeinen Gebetes, dem 5 Vater Unser, 5 Ave Maria und dem Glau= ben an Gott zu schließen ist, stattfinden solln. Zugleich wird noch dem von einer Deputation der hiesigen Bürgerschaft aus= gedrücktem Wunsche bewilliget, daß während der Dauer dieser Krankheit die Reliquien des Hl. Benno, als Stadt= und Landespatrons auf dem Kreuzaltare der Metroplitankirche zur Verehrung ausgesetzt werden. Das Metropolitan – Stadtpfarramt hat hiernach wegen Festsetzung der Tage, an welchen diese Andacht in den einzelnen Kirchen der Stadt nach ordnungsmäßiger Reihenfolge abzuhalten ist, ungesäumt das Geringerte vorzukehren, und dafür Sorge zu tragen, daß gegenwärtige Anordnung wen möglich schon am nächsten Sonntage in Wirksamkeit trete, oder doch an diesem Tage in den Kirchen von den Kanzeln mit den genügenten Belehrungen und Ermahnungen öffentlich bekannt ge= macht, und sofort von sämtlichen Kirchenvorständen bis auf erfolgende weitere Verfügung ununterbrochen in Vollzug gesetzt werden. München den 11ten November 1836 Abhaltung öffentl. Gebete wegen der epidemischen Brechruhr betreffend. 16
Quelle: Pfarrarchiv Mariahilf-München Au (Akt 107/Pfarrseelsorge/Krankenseelsorge) 17
Bekanntmachung Mit dem größten Leidwesen mußte unterzeichnete Behörde wahrnehmen, daß ein großer Theil der hiesigen Einwohner jene Maßregeln nicht beachtet, welche denselben erst kürzlich als die bewährtesten Schutzmittel gegen die eingetretene Brechruhr zur genauesten Beobachtung recht eindringlich und kurz gesagt worden sind. Eine Folge hie= von ist, daß diese Krankheit immer weiter um sich greift, und immer drohender auftritt. Nicht nur, daß ein großer Theil hiesiger Einwohner, gleichgültig gegen alle Warnung, sich bei der gegenwärtigen Zeit vor jeder Verkältung, vor Uebermaß an Speiß und Trank zu hüten, ist, so gebrauchen auch viele im Fall einer eintretenden Unpäßlichkeit die durch die Weisheit und erhabene Güte unseres allergnädigsten Königs sonst so tref= lich wirkende Besuchs-Anstalt der aufgestellten Ärzte nicht, indem sie theils ihrer Krank= heit verheimlichen, theils die ihren verordneten Arzneyen gar nicht nehmen und so ein Opfer der Krankheit werden müßen. Der Magistrat sieht sich daher im Gefühle seiner Pflichten wiederholt veranlaßt, jedem Einwohner hiesiger Vorstadt ohne Unterschied des Standes, Alters und Geschlechts ernst= väterlichst zu ermahnen, jene Mittel nicht zu verwahrlosen, welche die schrecklich= en Folgen der eingetretenen Krankheit allein mildern und aufheben können. Es Lege sich daher doch jeder, welcher sich unwohl findet, gleich zu Bette, und schicke um den nächsten Arzt, das den Vorschriften genau beobachtet werden müßen, wen nicht der Kranke zum Selbstmörder werden will, besonders ist dies bei jenen Kranken höchst notwendig, welche mit der Diarrhon befallen sind. Die für die Vorstadt Au aufgestellten Distrikts Ärzte sind: Der Herr Landgerichts= Physikus Dr. Pfeufer, wohnhaft in der Apotheke neben dem Schwannenkoche, der Armenarzt Dr. Martin, wohnhaft in dem Winckler`schen Rajenhäuse, und Herr Districts Arzt Dr. Miller, wohnhaft auf hiesiger Schießstätte. Es ist recht bei der gegenwärtigen Zeit die Furcht zu beseitigen, welche nur zu oft das Uebel herbeiführt, aber man muß auch auf der anderen Seite dieses Uebel nicht zu leichtsinnig beachten, und gegen Maßregeln gleichgiltig seyn, welche die Er- fahrung als die bewährtesten zum Schutze gegen die herrschende Krankheit dar= stellt. Da der Magistrat seiner Seits bemüht ist nach allen Kräften dem Bedürfniße der hiesigen Armen an Bettfournituren, Kleidungsstücken, Holz und Nahrung abzuhelfen, so kann er auch von der hiesigen Einwohnerschaft erwarten, daß sie ungesämt und dankbar jene Hilfe ergreifen wird, welche ihr der Gnade Un= sers geliebtesten Königs, die weisen Anordnungen der Staats Regierung und der aufopfernde Eifer der hiesigen Ärzte sorin die pflichtmäßige Be= reitwilligkeit der unterfertigten Behörde jeden Augenblick darbiethen. Lassen wir uns von der Pflicht zur Selbsterhaltung und von dem vater- ländischen Stolz leiten, daß die allenthalben furchtbare Krankheit an der gemeinen Beobachtung der uns durch die Weisheit der Regierung gebothen= en Maßregeln scheitert, und so der Welt zeigen, daß wir unserer väter= lichen Regierung werth sind. Vorstadt Au den 13.then November 1836 Magistrat der Vorstadt Au Fernbacher Bürgerm: 18
Turmsanierung - die weiteren Schritte Wenn man sich den Kirchturm so ansieht, Der erste Schritt wäre die Stilllegung der könnte man fast meinen, außer dass das Glocken 2-5, um die darüber befindliche Gerüst gewachsen ist und sich der Bauzaun Betondecke auf ihre Statik untersuchen zu erweitert hat, passiert hier nichts mehr. können. Nach Klärung des Sachverhaltes und Hier trügt aber der Schein. Natürlich passiert den evtl. Arbeiten an der Betondecke werden etwas, wenn man es von außen auch nicht die Glocken von ihren Stahljochen abgehängt sieht. Unter anderem erfolgt die weitere Unter- und in der Glockenstube abgestellt. suchung des Mauerwerks und des Turm- Der Stahlglockenstuhl samt den peripheren helms, an welche man wegen fehlendem Anlagenteilen (Klöppel, Motoren, Schwung- Gerüst vorher nicht gekommen rädern usw.) wird demontiert ist. Hierzu wurde der Turmhelm und aus der Turmstube in seinem Inneren auch mit abtransportiert. Ebenso muss einem Gerüst versehen. Dafür eine vorhandene Betontreppe waren jedoch noch statische demontiert werden, um dem Berechnungen notwendig. neuen Glockenstuhl Platz zu Der nächste größere Arbeits- schaffen. Nach Abschluss schritt aber ist die Demontage eventuell anfallender Arbeiten des Stahlglockenstuhls. Dieser in der Glockenstube besteht aus 2 Gefachen. In würde mit dem Einbau des einem befindet sich die große Holzglockenstuhles und der Salvatorglocke (ca. 6t) und dazugehörigen Anlagenteile darüber die zweitgrößte begonnen. Schlussendlich Glocke (ca. 2,4t). Im anderen würden noch schallreduzieren- Fach hängen die Glocken 3 – 5 de Maßnahmen ausgeführt übereinander. Das Fachwerk (Einbau von Holzboden, von Glocke 1+2 ist direkt mit Verschließen unnützer dem Betonboden verbunden. Das Fachwerk Schallöffnungen von innen, ohne das äußere der Glocken 3 – 5 ist frei hängend mit dem Erscheinungsbild zu verändern, etc.). Fachwerk der großen Glocken verbunden. Auf Grund der Höhe des Auftragswerts ist Diese Situation stellte sich bei den Vorunter- nach Vorgabe des Ordinariats eine suchungen als ungünstig dar, da die Glocken- Ausschreibung für diese Arbeiten notwendig, lagerkräfte der Glocken 3-5 ungünstig über die welche gerade (Stand 14. Mai) läuft. Tragkonstruktion abgeleitet werden. Ziel ist die Vergabe des Auftrags bis Ende Mai Auf Grund dieser Tatsachen und da es sich 2020. Der Rückbau des Stahlglockenstuhls bei dem Geläut der Mariahilfkirche um das sollte bis Mitte Juni 2020 erfolgen und der zweittontiefste Geläut der Stadt München Einbau des neuen Glockenstuhls bis Ende handelt (das tontiefste befindet sich im Alten November 2020 abgeschlossen sein. Peter), hat man sich hierzu entschieden, den Stahlglockenstuhl gegen einen Eichenholz- Wir hoffen, Ihnen im nächsten Pfarrbrief schon glockenstuhl zu tauschen. vom neuen Glockenstuhl berichten zu können. Im Groben dargestellt soll dieses wie folgt Karl-Heinz Pronold geschehen: 19
Glaube und Glaubensbekenntnis Liebe Kinder, bekenntnis in den ersten Jahrhunderten ich hoffe, dass es euch allen gut geht. nach Christi Geburt aus Sätzen der zwölf Es ist ja vieles passiert, seit unserem Apostel. Diese stehen in der Bibel. letzten Pfarrbrief. Schon im zweiten Jahrhundert sollen Vielen Menschen fällt das Glauben im römische Christen und Christinnen es Moment schwer, und so möchte ich euch erstmals bei ihrer Taufe aufgesagt haben. vom Glauben erzählen. Zur Taufe, an kirchlichen Festtagen und in Glaube ist eine starke innere Über- Sonntagsgottesdiensten beten oder singen zeugung. Er betrifft die Frage, wer oder wir das Glaubensbekenntnis. Auf Latein wie Gott ist. Gläubige Menschen sind heißt es Credo, bis heute. Im Gotteslob davon überzeugt, dass es Gott gibt. Sie steht es unter Nr. 3,4. vertrauen in vielen Dingen auf diesen Gott, Auch die beiden anderen vor allem, was die Fragen nach dem mono-theistischen Weltreligionen kennen Woher und Wohin und dem Warum betrifft. ein Glaubensbekenntnis. Das Wort „glauben“ kann auch so etwas Das wichtigste Glaubensbekenntnis im bedeuten wie „vermuten“. Wer sagt: „Ich Judentum lautet: „Höre, Israel, der Herr glaube, dass es heute Abend regnet“, ist unser Gott, der Herr allein! Und Du äußert damit keine religiöse Überzeugung, sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von sondern eine Vermutung. ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit Wenn wir als Christen das Glaubens- all Deiner Kraft.“ bekenntnis sprechen, versichern wir Das Glaubensbekenntnis des Islam lautet: damit, dass wir an Gott und an den „Ich bezeuge: Es gibt keinen Gott außer Heiligen Geist glauben und daran, dass Allah und ich bezeuge, dass Mohammed Jesus für die Menschen gestorben und sein Diener und sein Gesandter ist." wieder auferstanden ist. Wir glauben Dieses Glaubensbekenntnis ist die erste daran, dass Gott der Vater und Schöpfer Säule im Islam. Es gibt insgesamt fünf des Universums ist, dass er uns Menschen solcher Pfeiler oder Säulen. Darauf steht so sehr liebt, dass er uns seinen Sohn der gesamte Islam. Jesus auf die Erde geschickt hat, der Ich wünsche euch und euren Familien mit uns gelebt hat, für uns gestorben ist, alles Gute und einen schönen Sommer und dass Gottes Heiliger Geist immer in uns ist und uns hilft, Dinge zu tun, die für uns Menschen und die Welt gut Euer Marienkäferl und richtig sind. Entstanden ist das christliche Glaubens- 20
Erstkommunion 2020 Wegen den Corona-Schutzmaßnahmen musste die Erstkommunion am Himmelfahrtstag ausfallen. Am Sonntag, 13. September 2020, soll die Feier nachgeholt werden. Das Motto der Erstkommunionvorbereitung lautet: „Die Bibel als Buch des Lebens entdecken“! Greta Berg Coralie Henthorn Luisa Dotzauer Hanno Ueberle Anna Schäfer Sonja Eres Leo Preter Lara Schreiner Henry Dolzer Ronja Steiner Lina Olbrich Hugo Stark Philipp Grosche Clara Bank Maximilian Weichsel Amelie Kleindienst Luka Barisic Sebastian Wiedemann Catharina Jedziny Johannes Jedziny Christian Anusi Tena Andelic Lucia Nauerth Florentine Senf Ellen Stein Mila Heinik Lucia Linn Vanessa Kapferer Ilaria Miccoli Laura Niewiadomski Maja Kreicarek Alma Weber Mia-Magdalena Romano Erstkommunion 2021 Das Fest der Ersten Heiligen Kommunion feiern wir an Christi Himmelfahrt, am Donnerstag, dem 13. Mai 2021, mit den Kindern der 3. Klassen. Der erste Elternabend ist am Donnerstag, dem 12. November 2020, um 19:30 Uhr im Pfarrsaal über der Sakristei. Wer bis Ende September keine Einladung erhalten hat, möge sich bitte im Pfarrbüro melden. Firmung 2020 Auch die Firmfeier musste wegen den Corona-Schutzmaßnahmen abgesagt werden. Bis zum Redaktionsschluss stand noch nicht fest, wann und in welcher Form die Feier nachgeholt werden wird. Bitte informieren Sie sich auf der Internetseite mariahilf-franziskus.de bzw. in den Aushängen und den ausgelegten Flyern. 21
Eine Jugendhausaktion im Sinne der Jahresaktion Jedes Jahr gibt sich die DPSG, unser Dachverband, ein Jahresmotto, das Gruppen und Stämme nutzen können, um ihre Fahrten und Gruppenstunden auszuschmücken. Wir waren vom diesjährigen so begeistert, dass wir beschlossen haben, unsere Jugendhausaktion daran anzulehnen. Am Samstag, 07.02.2020, haben sich fast 30 Pfadfinder aus dem Stamm Mariahilf im Jugendhaus getroffen, um mal wieder gemeinsam Zeit mit dem ganzen Stamm zu verbringen. Nach einer kurzen Kennenlernrunde machte sich die ganze Runde auf an die Isar, um die Wiesen, Kiesbänke und Wege vom Müll zu befreien. Obwohl die Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder, Rover und Leiter nur knapp eine Stunde gesammelt haben, kam doch eine erstaunlich große Menge an Zigaretten- stummeln, Bierdeckeln, Plastikmüll und sonstigem zusammen. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder vom Stamm Mariahilf setzten sich mit Herzblut für eine saubere und schöne Isar in Laufnähe ihres Jugendhauses ein! Natürlich wollten die Kinder und Leiter die gemeinsame Zeit nicht nur nutzen, um zu arbeiten, und so zogen alle an den Spielplatz am Auer-Mühlbach um, um dort noch gemeinsam ein kleines Geländespiel zu spielen. Nach Nudeln und einer Vielzahl an Soßen ging es für alle in den großen Raum in der Herberge und bei dem Klassiker „Shrek, der Tollkühne Held“ feierten alle einen gelungen Tag. Der Höhepunkt war aber sicherlich die verdiente Nachtruhe nach einem langen und ereignisreichen Tag! Der Sonntag begrüßte alle mit ein paar kräftigen Sonnenstrahlen und einem stärkenden Frühstück! Ach ja; die nächste Aktion kommt bestimmt!!! 22
Kirche in der Stadt Nach dreizehn Jahren Dienst in der Kirchengemeinde St. Johannes wechseln Pfarrerin Eva Forssman und Pfarrer Dr. Holger Forssman nach Mittelfranken in das Dekanat Ansbach. Im Leben der Kirchengemeinde St. Johannes gab es in dieser Zeit viele Höhepunkte, festliche Anlässe und viel Gemeindeaufbau-Arbeit in einem engagierten kirchlichen und bürgerschaftlichen Umfeld. Insgesamt drei Kirchenvorstände begleitete Pfarrer Dr. Holger Forssman als Vorsitzen- der. Eine intensive, von der Liebe zur Gemeinde mit Ihren Gottesdiensten und dem vielfältigem Gemeindeleben geprägte Zusammenarbeit. Als Geschäftsführender Pfarrer, Chef für die Angestellten, als Kollege, als Seelsorger und Gemeindepfarrer setzte er mit Humor, Geduld und nicht zuletzt durch seine spirituelle Ausstrahlung prägende Spuren in St. Johannes. Pfarrerin Forssman hat in einzig- artiger Weise die Arbeit mit dem Kindergottesdienstteam und in der Arbeit mit den Familien die Gottesdienste und die Gemeinde- arbeit geprägt. Als Seelsorger haben beide ungezählte Gespräche geführt und Menschen hier in Haidhausen und der Au in Freud und Leid begleitet. Im Namen der ehren- und haupt- amtlichen Mitarbeiter, der Kollegen und des Kirchenvorstandes danken wir Pfarrerin Eva Forssman und Pfarrer Dr. Holger Forssman herzlich für das segensreiche Wirken in St. Johannes und wünschen für die neuen Wege in Mittelfranken ebenso alles Gute und Gottes Segen Pfarrer Peter Dölfel, Vorsitzender des Kirchenvorstands und Dieter Rippel, Vertrauensmann des Kirchenvorstands. 23
Gibt es ein Leben nach den Schulden? Auch wenn viele Betroffene nicht daran Menschen, die an diesem Punkt ange- glauben: Ja! Es gibt ein Leben nach den kommen sind, haben oft nicht einmal mehr Schulden, und es gibt auch ein Leben das Gefühl zu überleben. In der Schuldner- mit oder trotz der Schulden. beratung wird sichergestellt, dass lebensnotwendige Zahlungen Die Caritas Schuldner- und wie Miete und Strom Insolvenzberatung geleistet werden. München Süd/Ost Gläubiger haben befindet sich in der die Möglichkeit, Therese-Giehse- per Pfändung auf Allee 69. Unsere das Einkommen Ratsuchenden der Schuldner kommen aus zuzugreifen, allen Bildungs-, jedoch ist es Alters- und gesetzlich geregelt, Berufsschichten, einen dass trotz Schulden das „typischen Schuldner“ gibt es Existenzminimum zum Leben nicht. verbleiben muss. Menschen mit geringer finanzieller Die Schuldnerberatung klärt auf, hilft Grundausstattung oder geringerer Bildung Anträge beim Gericht zu stellen und den rutschen häufiger in die Überschuldung, Überblick über die Haushaltssituation zu jedoch haben auch Professoren, bekommen. Wenn die Schulden nicht zu Finanzberater, Beamte und viele mehr hoch sind, und Geld zur Verfügung steht, unsere Dienste in Anspruch genommen. wird versucht, Zahlungspläne und Was die meisten Menschen gemeinsam Vergleiche auszuhandeln. Wenn dies haben, sind Lebensveränderungen, die scheitert, kann ein Insolvenzverfahren mit finanzielle Einbußen mit sich brachten: Restschuldbefreiung beantragt werden. Krankheit, Scheidung, Arbeitslosigkeit, Wenn dauerhaft oder vorübergehend keine Familienzuwachs. Häufig wird der beiden Möglichkeiten in Betracht Verschuldung mit Maßlosigkeit und kommt, werden die Betroffenen begleitet, unkontrolliertem Konsum in Verbindung mit der Situation umzugehen und innerhalb gebracht. Dies sind Vorurteile, die sich in ihres geschützten Einkommens zu leben. der Beratung nicht bestätigen. Viele Alexandra Dimopoulos Betroffene schämen sich aufgrund dieser Vorurteile, und vertrauen sich erst spät einer Beratungsstelle an. Die Ratsuchen- Zur Anmeldung kontaktieren Sie bitte die den haben meist lange versucht alle Soziale Beratung - Ansprechpartnerin: Verbindlichkeiten zu begleichen, und Frau Seng: Tel.: 458740-32/34, und über stehen irgendwann vor der Wahl: Miete oder Kredit von den knappen Einkünften Mail: Claudia.Seng@caritasmuenchen.de bezahlen? 24
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