Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim

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Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Rund um unsere

                                   Pfarrgemeinden
                    Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim

                ST. REMIGIUS Nieder-Ingelheim ST. MICHAEL Ober-Ingelheim
ST. MICHAEL Frei-Weinheim ST. PAULUS Ingelheim-West ST. MARIEN Sporkenheim

                                                  Surrexit
                                                dominus vere -

                                                   Der Herr
                                                      ist
                                                   wahrhaft
                                                 auferstanden

               Ausgabe Frühjahr 2019
Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Inhalt
4.........Grußwort von GR Jürgen Heckmann
6.........Pfarrer Feuerstein zum personellen Engpass
6.........Wort-Gottes-Feiern am Sonntag
7.........Pastoraler Weg im Bistum Mainz
8.........Immobilienprozess Kath. Kirche Ingelheim
10.......Hirtenwort des Bischofs von Mainz,    Peter Kohlgraf
13.......Bischof Peter Kohlgraf zum Missbrauchsskandal
14.......Bistümer im epochalen Umbruch - Bericht von der Akademietagung
15.......Offener Brief zum Thema der sexualisierten Gewalt in der Kirche
16.......Buchbesprechungen
17.......Aus dem Festausschuss St. Remigius
17.......Erstkommunion und Firmung
18.......Geistliche Begleitung gewünscht?
19.......Kirchgarten St. Remigius
20.......PGR - Wahl 2019
21.......„Am Hungertuch nagen“ - Eigens gestaltet von Monika Monerjan
22.......Häkeln für einen guten Zweck - Stiftungs-Bären
23.......Förderverein St. Remigius - Gutes Tun mit gebrauchten Schuhen
24.......Besondere Gottesdienste
27.......ANDERSZEIT - besondere Gottesdienstformen
27.......Best Ager - Eine Gruppe zum Mitmachen
28.......50 Jahre Bläserchöre - Veranstaltungen im Jubiläumsjahr
29.......Das Herzensgebet – ein Meditationsweg mit Leib und Seele
30.......Neues aus der Hospizgruppe
31.......Konzerte der Ingelheimer Kantorei
32.......Kreativwerkstatt - Rückblick und neuer Termin
33.......Katholische Erwachsenenbildung „Christsein heute-gemeinsam Kirche gestalten“
36.......Gruppen - Veranstaltungen - Termine
38.......„Das Schwere leicht gesagt“ - Ein Abend mit Hanns Dieter Hüsch
39.......Tauftermine
40.......50 Plus
42.......Coffee-Stop im Gemeindezentrum St. Paulus am 05. April 2019
43.......KKI - Statistik 2018
43.......Zeltlager 2019 „Dschungelabenteuer“

Frühjahr 2019
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Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Zum Geleit

                           Eine Kirche, die teilt...
                              Wenn Sie diesen Pfarrbrief in die Hände bekommen,
                              stehen wir kurz vor dem Frühlingsanfang (auch
                              wenn die Meteorologen diesen schon am 01. März
                              begonnen haben). Für die meisten Menschen ist
                              diese Jahreszeit faszinierend, weil die Natur mit
                              zahlreichen Aufbrüchen neues Leben hervorbringt.
                              Unübersehbar ist dabei heutzutage, dass vieles
                              etwas durcheinander gerät. Bei 20 Grad im Februar
                              kommen dann doch allzu eilige Pflänzchen durch
                              späteren Frost in Lebensgefahr. Die Klimaverände-
rungen veranlassen einige Zugvogelarten, sich gar nicht erst auf den Weg zu
machen, es herrscht ein eigenartiger Umbruch...
Eigenartig ist vielleicht auch dem ein oder der anderen zumute, wenn man die
Umbrüche und Bewegungen in unserer Kirche so verfolgt. Ob es das große
und allgegenwärtige Mißbrauchsthema ist, oder die umfassenden Veränderun-
gen der Pfarreizuschnitte und Seelsorgeeinheiten in den deutschen Bistümern.
Vielen macht das Sorge - geht meine kirchliche Heimat verloren? Überlebt das
meine Gemeinde? Wird am Ende noch eine Kirche verkauft, schlimmstenfalls
abgerissen...? Andererseits interessiert das viele auch überhaupt nicht, da sie
keine Heimat in der Kirche haben und vermutlich auch keine wollen.
Ich glaube, wir sind in einer der schwierigsten Phasen unseres kirchlichen
Lebens seit dem 2. Vatikanischen Konzil. Wir spüren die enorme Spannung in
einer Mischung aus Vergangenheitsbewältigung und Unsicherheit gegenüber
der Zukunft. Es ist bemerkenswert, wenn Papst Frankziskus den Klerikalismus
als eine der Wurzeln des Übels ansieht. „Klerikalismus ist bei Papst Franziskus
durch Hochmut, Selbstbezüglichkeit und Abwertung der anderen charakteri-
siert.“ (Rainer Bucher, Professor für Pastoraltheologie an der Universität Graz)
Im Hirtenwort zur österlichen Bußzeit 2019 macht Bischof Kohlgraf Aspekte
dieser Spannung deutlich, die Einfluß darauf haben, wie der Weg in die Zukunft
unserer Kirche aussehen wird. (S. 10ff)
Wir sind ein Teil dieser Zukunft und zugleich die Kirche von heute hier in Ingel-
heim. An jedem und jeder Einzelnen von uns sollte ablesbar sein, was es heißt,
aus dem Glauben an den barmherzigen Gott zu leben. „Im letzten wird der
Glaube von Menschen weitergegeben, die selbst erfüllt und begeistert sind.“
schreibt Bischof Kohlgraf. Und die Verantwortung für diese Glaubensweiterga-
be liegt nicht in erster Linie bei den „Profis“. In allen kirchlichen Berufen sind
die Zahlen rückläufig.
Ein Beispiel sind die Wort-Gottes-Feiern am Sonntag, die von engagierten und
dafür ausgebildeten Gemeindemitgliedern vorbereitet und gestaltet werden.

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Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Zum Geleit

Dazu gibt es viele gute Rückmeldungen. Sich um das Wort und den Tisch des
Herrn versammeln, wird sicher auch weiterhin neue Formen brauchen, die
auch ohne Priester gut gestaltet werden können.
Für immer weniger Menschen gehört es zum Leben, sich in einer religiösen
Gemeinschaft zu bewegen und zu engagieren. Dennoch bezeichnen sich viele
als „gläubig“. Darin liegt unsere große Chance: Wenn wir an den Orten und in
den Beziehungen, in denen wir leben, unsere christliche Überzeugung spürbar
werden lassen und die Menschen an uns sehen, dass es ein Gewinn ist, aus
dem Geist des Evangeliums zu leben, dann bekommt die Kirche ein Gesicht
und kann ansteckend wirken.

Dennoch werden wir von Veränderungen nicht verschont bleiben, weil wir auch
für die finanziellen und räumlichen Ressourcen Verantwortung tragen, und
herausgefordert sind damit vernünftig umzugehen. So bedeutet für mich „Eine
Kirche, die teilt...“ wie Bischof Kohlgraf sein Hirtenwort überschrieben hat,
auch, nicht an allem zu hängen, was wir heute so selbstverständlich nutzen.
Wir müssen Wege finden, dem, was in unseren Gemeinden lebt, den notwen-
digen Raum zu geben und dort, wo wir Räume nicht mehr mit Leben füllen
können, Alternativen bedenken und handeln. Leiten soll uns dabei ein Geist der
Geschwisterlichkeit, der dem anderen abnimmt, dass er einen guten Willen hat
und dass es eine gemeinsame Perspektive für unsere Zukunft als Christen der
Katholischen Kirche Ingelheim gibt.
Beim Lesen dieses Pfarrbriefes werden Sie sicher merken, dass viele Men-
schen an unserer Kirche mitbauen. Sie sind herzlich eingeladen, ein Teil dieser
Gemeinschaft zu sein und wenn Ihnen eine Idee kommt, wie das kirchliche
Leben in Ingelheim bereichert werden könnte - lassen Sie es uns wissen!

                                           Jürgen Heckmann, Gemeindereferent
                                           (juergen.heckmann@kath-kirche-ingelheim.de)

    „Die Wahrheit ist, dass wir Alten nicht
    sterben wollen: An unsere alte Welt
    gewöhnt, stoßen wir Gott, der Neues
    entfachen will, Stöcke in die Speichen“
                Kardinal Angelo De Donatis, Kardinalvikar für das Bistum Rom
                                          Quelle: Katholisch.de / fxn/KNA, 07.03.2019

Frühjahr 2019
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Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Aus unseren Gemeinden

Pfarrer Feuerstein zum personellen Engpass

K    urz vor Weihnachten hat mir
     der Regens des Mainzer Pries-
terseminars mitgeteilt, dass Kaplan
                                         Ende der Sommerferien. Wir versu-
                                         chen, neben den Eucharistiefeiern
                                         am Sonntag, die ich feiern kann, auch
Rottmann seiner Tätigkeit als Kaplan     mindestens eine Wort-Gottes-Feier
aus gesundheitlichen Gründen bis         anzubieten. Trotzdem wird es auch
auf weiteres nicht nachkommen kann.      vorkommen, dass nicht in jeder unse-
Einen priesterlichen Ersatz hat das      rer Kirchen sonntags ein Gottesdienst
Bistum zunächst nicht anzubieten.        stattfinden kann. Ich bitte hier um Ihr
Die schwierige Situation um Aushilfen    Verständnis.
kennen viele.                            Die Situation ist auch für Kaplan
Zusammen mit dem Priesterrefe-           Rottmann nicht einfach, weshalb ich
renten der Diözese haben wir nach        Sie bitte, ihn nicht persönlich darauf
möglichen Wegen für die Gemeinden        anzusprechen. Es ist aber gut, ihn im
in Ingelheim gesucht.                    persönlichen Gebet mitzutragen.
Eine deutliche Reduzierung der Hl.       Ebenso bitte ich Sie auch um Ihr Ge-
Messen wird unumgänglich sein. Vie-      bet für uns Hauptamtliche und unsere
les anderes - z.B. Geburtstags- oder     Gemeinden.
Jubiläumsbesuche - werden wir im         In allen Krisen stecken immer auch
bisherigen Maße nicht aufrecht erhal-    Chancen. Es wäre schön zu erle-
ten können. Was die Situation konkret    ben, wenn wir aus dieser Situation
bedeuten wird, kann ich derzeit aber     vielleicht gestärkt und mit größerem
auch noch nicht abschließend sagen.      Zusammenhalt in die Zukunft weiter-
Seit Februar wird die Ferienordnung      gehen können.
umgesetzt; wahrscheinlich bis zum                    Christian Feuerstein, Pfarrer

Wort-Gottes-Feiern am Sonntag

S    eit Februar gibt es in unseren
     Gemeinden ein regelmäßiges
Angebot von Wort-Gottes-Feiern am
                                         Auch um die Akzeptanz dieser Got-
                                         tesdienstform bei den Gemeinden zu
                                         erhöhen, haben wir uns entschieden,
Sonntag. Ich bin froh und dankbar,       dass die Wort-Gottes-Feiern am
dass sich Haupt- und Ehrenamtliche,      Sonntag eine Kommunionaustei-
die eine entsprechende Ausbildung        lung beinhalten. In der Regel wird
haben, bzw. derzeit machen, als Lei-     die Kommunion aus einer unserer
terInnen für diese Feiern einbringen.    Kirchen, in der gerade Eucharistie
Die Wort-Gottes-Feier ist ein vollgül-   gefeiert wurde, an den jeweiligen Ort
tiger Gottesdienst. In ihr und anderen   gebracht, an dem die Wort-Gottes-
Feierformen zeigt sich der Reichtum      Feier stattfindet. Dadurch wird auch
der liturgischen Vielfalt in unserer     das Band der Gemeinschaft zwischen
Kirche.                                  den beiden Gottesdienstgemeinden

 6                                                                       Pfarrbrief
Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Aus unseren Gemeinden

sichtbar und gestärkt.                    kann, um miteinander zu singen, zu
Wem es nicht möglich ist, eine            beten und sich zu begegnen. Ich bitte
sonntägliche Eucharistie mitzufeiern,     darum, den jeweiligen VorsteherInnen
aber an der Wort-Gottes-Feier vor Ort     der Wort-Gottes-Feiern mit Offenheit
teilnehmen kann, hat die Sonntags-        und Wohlwollen zu begegnen und
pflicht erfüllt.                          sich auf diese Feierform einzulas-
Die Wort-Gottes-Feier ist eine gute       sen. Unser HERR wird auf jeden Fall
Möglichkeit, dass sich die Gemeinde -     dabei sein.                             
auch ohne Priester - sonntags treffen               Christian Feuerstein, Pfarrer

   Pastoraler Weg im Bistum Mainz
   GEISTLICHER WEG DURCH DIE VORÖSTERLICHE ZEIT 2019
   Im November 2018 hat Bischof Kohlgraf seine Überlegungen für einen
   pastoralen Weg vorgestellt, der zum Ziel hat, die Kirche in unserem Bis-
   tum durch spirituelle und strukturelle Weiterentwicklung zukunftsfähig zu
   machen. Im Blick auf den Bistumspatron Martinus hat der Bischof diesen
   Weg unter das Leitwort des Teilens gestellt: Leben – Glauben – Res-
   sourcen – Verantwortung teilen.
   Im Hirtenbrief am 1. Sonntag der Fastenzeit werden diese Aspekte auf-
   gegriffen und vertieft.
   Dieser Pastorale Weg soll nach dem Willen des Bischofs von Anfang an
   ein geistlicher Prozess sein. Was das bedeutet und was dafür nötig ist,
   sollen die Predigten der diesjährigen Fastenzeit beantworten. Schritt für
   Schritt wird entfaltet, was am Beginn eines solchen Weges wichtig ist,
   welche Stationen er hat und was dazu helfen kann, das gesteckte Ziel zu
   erreichen. Wegweiser werden dabei die Evangelien und Lesungen der
   Gottesdienste sein.
   Zudem wird es Impulsfragen geben, mit denen wir uns im besonderen in
   den Gremien, aber nach Möglichkeit auch in den Gruppen und Kreisen
   der Gemeinden beschäftigen werden.
   Ab der ersten Fastenwoche bis Pfingsten gibt es in diesem Zusammen-
   hang an jedem Mittwoch um 18 Uhr ein Abendgebet in der Kirche St. Re-
   migius, das mit geistlichen Lesungen, Gebeten und Gesängen, wichtige
   Impulse für den Geistlichen Weg geben kann.
   Alle sind herzlich eingeladen und aufgefordert, den Pastoralen Weg im
   Bistum Mainz mit ihrem Gebet zu begleiten.
                                                 Christian Feuerstein, Pfarrer

Frühjahr 2019
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Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Aus unseren Gemeinden
Immobilienprozess Kath. Kirche Ingelheim
Den Gemeinden in unserem Bistum         St. Michael Frei-Weinheim und St.
stehen viele Veränderungen bevor.       Paulus seit einiger Zeit intensiv mit
Darauf hat Bischof Kohlgraf schon       dem Immobilienprozess. In diesen
im September 2018 hingewiesen, als      Gesprächen werden – wie es letztlich
er der Diözesanversammlung den          auch von der Diözese gewollt ist –
„Pastoralen Weg im Bistum Mainz“        alle denkbaren Varianten angespro-
vorgestellt hat.                        chen. Wir reden über Möglichkeiten
Aufgrund einer von der Deutschen        der Wiederbelebung, über mögliche
Bischofskonferenz beauftragten Stu-     alternative Verwendungen der Ge-
die und den daraus folgenden Daten      bäude, über Einsparmöglichkeiten,
bzgl. der zu erwartenden Entwicklun-    über zukunftsweisende Projekte und
gen von Anzahl der Gläubigen und        Kooperationen, aber auch über die
Finanzen geht das Bistum davon aus,     Möglichkeit der endgültigen Aufgabe
dass bis zum Jahr 2030 ca. 30–50%       von Gebäuden.
der Immobilien nicht gehalten werden    Ich hoffe, dass wir bald die Gemein-
können.                                 den über den Stand und die Hinter-
Diese Erwartung des Bistums für das     gründe der Überlegungen informieren
Jahr 2030 ist in unseren Gemeinden      können; auch um ihre Sicht der Dinge
schon ein stückweit Realität. Wir       zu hören.
nehmen wahr, dass die laufenden
Kosten unserer Gemeindehäuser und       Auch in den Gremien von Nieder-
Kirchen (Instandhaltung, Heizung,       Ingelheim wird seit langem über die
Personal) von den Zuweisungen aus       Zukunft des St. Kilianhauses disku-
der Kirchensteuer und weiteren Ein-     tiert und beraten. Es müssen Ent-
nahmen allein nicht finanziert werden   scheidungen getroffen werden, weil
können.                                 es einen erheblichen Investitionsstau
                                        im Gebäude gibt und die Gebäudeflä-
Im Bereich Frei-Weinheim und            che für eine alleinige Nutzung durch
-West konnte ein Zugriff auf die        die Kirchengemeinde zu groß ist. Wie
Rücklage nur vermieden werden, da       schon aus der Presse zu entnehmen
für unsere ehrenamtlichen Küster in     war, sind diese Überlegungen ent-
Frei-Weinheim keine Personalausga-      scheidende Schritte vorangekommen.
ben zu Buche schlagen und dadurch       Da wir die Gemeinde aus erster Hand
bares Geld eingespart werden kann.      über den laufenden Stand der Ge-
Notwendige Investitionsrücklagen        spräche und die möglichen Optionen
können jedoch nicht aufgebaut wer-      für das St. Kilianhaus informieren
den. Zudem müssen wir gerade in         wollen, laden wir herzlich zu einer
Ingelheim-West wahrnehmen, dass         Pfarrversammlung am Sonntag,
die Nutzung der Kirche und vor allem    den 24. März um 17.15 Uhr in die
des Gemeindezentrums gering ist.        Kirche St. Remigius ein.
Aus diesem Grund beschäftigen           Nach dem Verkauf des Pfarrheims in
sich die Gremien der Gemeinden          Ober-Ingelheim ist inzwischen bei der
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Pfarrgemeinden Pfarrbrief der Katholischen Kirche Ingelheim
Aus unseren Gemeinden

Diözese Mainz ein Zuschussantrag         wirtschaftlich und pastoral sinnvoll
für die Sanierung des Alten Pfarrhau-    sind und daher noch bezuschusst
ses gestellt. Hier sollen im Erdge-      werden. Derzeit warten wir auf eine
schoss zwei kleine Gemeinderäume         Entscheidung des Diözesanverwal-
und im 1. OG Räume für die Bücherei      tungsrates und hoffen auf eine Ge-
entstehen. Dem liegt eine Entwurfs-      nehmigung unseres Antrages. Sobald
planung von einer dafür beauftragen      eine Entscheidung da ist, werden
Architektin zugrunde. Aufgrund der       wir auch hier die Gemeinde zeitnah
angespannten Finanzlage im Bis-          informieren.
tum wird sehr genau geprüft, welche                Christian Feuerstein, Pfarrer
Baumaßnahmen in den Gemeinden

    Tief betroffen und in der Hoffnung auf die Auferstehung nehmen wir
    Abschied von
                              Alfons Ball
                          * 02.11.1950 + 24.02.2019

    Herr Ball war in der aktuellen Amtszeit Mitglied des Pfarrgemeinderates
    seiner Heimatgemeinde. Zudem gehörte er zum ehrenamtlichen Küs-
    terteam der Pfarrkirche St. Michael. Mit seinen Begabungen und Fä-
    higkeiten stellte er sich in außergewöhnlichem Maße in den Dienst der
    Gemeinde.
    Bleibende Verdienste hat er sich mit der Erstellung des Kirchenführers
    „Geschichte und Rundgang; Pfarrkirche St. Michael Frei-Weinheim“ er-
    worben, den er zum 250jährigen Weihejubiläum im Jahr 2017 erstellt hat.
    Durch seine Pflichttreue und Hilfsbereitschaft hat er sich unsere Aner-
    kennung und Wertschätzung erworben.
    Für sein außerordentliches Engagement als Mitarbeiter und Ehrenamtli-
    cher in unserer Gemeinde sind wir ihm sehr dankbar.

    Unser Mitgefühl gilt seiner Frau, den Kindern und der ganzen Familie. Im
    Gebet sind wir mit ihm und der Familie verbunden.

    Für die Pfarrei St. Michael Frei-Weinheim

    Christian Feuerstein		Hubertus Stawik			Jürgen König
    Pfarrer
                Pfarrgemeinderat
                                  Verwaltungsrat

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Hirtenwort - Österliche Bußzeit 2019

                               Hirtenwort des Bischofs von Mainz,
                               Peter Kohlgraf,
                               zur Österlichen Bußzeit 2019
                               1. Fastensonntag 2019 (10. März 2019)
                               Eine Kirche, die teilt
                               Liebe Schwestern, liebe Brüder im Bistum Mainz!
                               Ihnen allen wün-      Volk. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemein-
                               sche ich eine ge-     schaft die hinzu, die gerettet werden sollten.“
                               segnete Zeit der      (Apg 2,44-47)
                               Vorbereitung auf      Tatsächlich klingt das sehr ideal, vielleicht un-
                               das      Osterfest.   realistisch. Liest man einige Kapitel weiter, ver-
Mögen die kommenden Wochen uns helfen,               schweigt uns Lukas auch die Schwierigkeiten
den Blick für das Wesentliche im Leben und im        nicht. Dennoch lohnt es sich, dass wir uns auch
Glauben zu schärfen.                                 heute an diesem Ideal der Urgemeinde messen.
Diesen Blick für das Wesentliche brauchen wir        Wir sehen in Jerusalem eine Gemeinde, die
auch in unserem kirchlichen Alltag. Im Bistum        das Leben, den Glauben, die Ressourcen und
Mainz werden wir in diesen Wochen intensiv ei-       schließlich die Verantwortung teilt. Für unseren
nen pastoralen Weg beginnen, der sowohl auf          künftigen Weg möchte ich diese vier Aspekte
die gesellschaftlichen Bedingungen eingehen          des Teilens entfalten.
muss als auch auf die Frage, was die Menschen        1. Leben teilen
heute von der Kirche brauchen. Der Weg, den          Ich weiß um die Bedeutung einer kirchlichen
wir beginnen, steht damit unter einer geistlichen    Präsenz vor Ort. Die Kirche und die Menschen,
Fragestellung: Wie gelingt es uns, die Botschaft     die sie prägen, müssen erreichbar sein. Ich teile
des Evangeliums mit den vielen Menschen ins          die Sorge mancher Menschen, dass sich die Kir-
Gespräch zu bringen, besonders auch mit de-          che aus der Fläche zurückzieht. Es wird auf die
nen, die nicht zu unseren „Kernkreisen“ gehö-        Menschen ankommen, die ihren Glauben in den
ren? Dafür müssen wir uns selbst vergewissern,       Dörfern und Stadtteilen, in den Gemeinden, Ver-
welche Motivation uns leitet, heute die Kirche       bänden, in der Caritas, im Ehrenamt und in den
Jesu Christi sein zu wollen und worin heute          vielen kirchlichen Orten leben, dass das Evan-
unser Auftrag besteht. Die sich daraus erge-         gelium Hand und Fuß bekommt und erfahrbar
benden Strukturüberlegungen haben nur dann           bleibt. Die sinkende Zahl der Priester, Diakone
einen Sinn, wenn sie tatsächlich die Folge einer     und der hauptamtlichen Seelsorgerinnen und
derartigen geistlichen Orientierung sind. Bereits    Seelsorger erinnert uns bei allen Schwierigkei-
im vergangenen Jahr habe ich in meinem Fas-          ten daran, dass die Berufung, den Glauben zu
tenhirtenbrief das Teilen nach dem Vorbild un-       leben und zu bezeugen, an alle Getauften er-
seres Bistumspatrons, des heiligen Martin, als       geht. Als Christinnen und Christen stehen wir
Leitmotiv eingeführt. In den konkreten Ideen für     als Teil dieser Welt in vielen Bezügen, wir leben
den künftigen pastoralen Weg, die ich im Sep-        Gemeinschaft mit vielen Menschen. Wenn wir
tember 2018 der Diözesanversammlung vor-             hier mit offenen Ohren und einem wachen Ver-
stellen konnte, habe ich das Teilen zur Grund-       stand diese Beziehungen gestalten, werden wir
lage für die Kirche im Bistum Mainz gemacht.         zu Expertinnen und Experten, die „Freude und
In der Apostelgeschichte beschreibt der Evan-        Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von
gelist Lukas ein Idealbild der ersten Gemeinde       heute“, wie es das II. Vatikanische Konzil (Gau-
in Jerusalem: „Und alle, die glaubten, waren an      dium et Spes 1) formuliert, wahrnehmen. Leben
demselben Ort und hatten alles gemeinsam. Sie        teilen meint, Menschen zu sein, die ihre Bezie-
verkauften Hab und Gut und teilten davon allen       hungen aus dem Geist des Evangeliums heraus
zu, jedem so viel, wie er nötig hatte. Tag für Tag   gestalten, in Respekt, Interesse, Wertschätzung
verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in        und Liebe allen Menschen gegenüber. Die The-
ihren Häusern das Brot und hielten miteinander       men dieser Welt und ihrer Menschen werden so
Mahl in Freude und Lauterkeit des Herzens.           zu Themen in der Kirche. Wenn uns das gelingt,
Sie lobten Gott und fanden Gunst beim ganzen         dann beugen wir auch der Gefahr vor, dass wir

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Hirtenwort - Österliche Bußzeit 2019
zu sehr um unsere binnenkirchlichen Themen             Schulen, die Kindertagesstätten und der Religi-
kreisen, die viele Menschen nicht mehr als re-         onsunterricht wichtige Felder der Glaubenswei-
levant erleben, und dass wir eine Sprache spre-        tergabe. In der Urgemeinde in Jerusalem gelingt
chen, die formelhaft und nichtssagend wird. Wer        es offenbar, den Glauben gemeinsam so zu le-
Leben teilt, versucht zu verstehen, was für den        ben, zu feiern und nach außen hin zu bezeugen,
anderen Menschen wichtig ist. Er wird vorsich-         dass er wirklich ansteckend wird. Sicher gibt es
tiger im moralischen Urteil über andere, ohne          in keinem der genannten Felder einfache Pa-
beliebig zu werden. Auch die Kirche wird nur           tentlösungen. Mit methodischen Veränderungen
dann in ihren Idealen und ethischen Grundhal-          allein ist niemandem geholfen. Im letzten wird
tungen ernst genommen, wenn sie zeigt, dass            der Glaube von Menschen weitergegeben, die
sie die Menschen kennt und nicht nur abstrakte         selbst erfüllt und begeistert sind. Dabei geht es
Normen wiederholt. Leben teilen muss in Zu-            nicht darum, andere nur zu belehren. Selbst-
kunft bedeuten, dass wir die vielen kirchlichen        verständlich haben wir ein inhaltlich gefülltes
Angebote, unsere Gemeinden, Schulen, Kinder-           Glaubensbekenntnis. Die Aussagen müssen
tagesstätten, Verbände, Caritaseinrichtungen,          wir aber zunächst für uns selbst mit Leben und
Gemeinden anderer Muttersprache, Klöster und           geistlicher Erfahrung zu füllen versuchen. Das
die vielen anderen ins Gespräch bringen. Denn          ist ein lebenslanges Suchen und Gehen. Es
sie alle bringen eigene Erfahrungen und Wahr-          ist unser Anliegen, mit anderen Menschen auf
nehmungen mit, die unverzichtbar sind, um den          Glaubenswege zu gehen, ihre Fragen wahrzu-
Menschen gerecht werden zu können. Leben               nehmen, selbst sprachfähig zu werden „über die
teilen heißt, die Versäulungen und Vereinzelun-        Hoffnung, die uns erfüllt“ (vgl. 1 Petr 3,15), die
gen kirchlicher Angebote aufzubrechen, um den          eigenen und fremden Zweifel anzunehmen, und
gemeinsamen Auftrag in der Nachfolge Jesu für          auch von anderen zu lernen. Der frühere Aache-
die Menschen unserer Zeit besser erkennen zu           ner Bischof Klaus Hemmerle hat diese Anliegen
können. Wie in der Urgemeinde in Jerusalem             so ausgedrückt: „Lass mich dich lernen, dein
geht es um eine Kultur der Einmütigkeit, in der        Denken und Sprechen, dein Fragen und Da-
sich alle Menschen in der Kirche in ihrer Vielfalt     sein, damit ich daran die Botschaft neu lernen
einem gemeinsamen Dienst verpflichtet wissen.          kann, die ich dir zu überliefern habe.“ Wenn es
Das Beharren auf der eigenen Wahrheit, dem             so viele Wege zu Gott gibt, wie es Menschen
eigenen Nutzen, dem eigenen Interesse allein           gibt , müssen unsere Bemühungen, Formen
verhindert die Verkündigung des Evangeliums.           des Glaubenteilens zu entwickeln, sicher noch
2. Glauben teilen                                      kreativer, vielfältiger und mutiger werden. Die
Die Gemeinde in Jerusalem wäre nicht zu den-           Logik, dass dies automatisch von Generation
ken ohne das gemeinsame Gebet, den Glauben             zu Generation geht, ist längst hinfällig. Glauben
an den auferstandenen Christus, der im Wort            teilen bedeutet, die Sendung, also die „Mission“
und im Sakrament in der Gemeinde und der Kir-          neu schätzen zu lernen, die sich jedoch nur in
che lebt. Dieser Glaube muss uns die wichtigste        Begegnung und Beziehung verwirklichen kann.
gemeinsame Basis sein. Hieraus ergeben sich            Papst Franziskus fragt immer wieder unsere
viele bedeutende Themen. Die Frage, wie wir            kirchlichen Angebote an, gerade auch die tradi-
den Glauben weitergeben können, muss eine              tionell scheinbar stabilen Gemeinden, welchen
drängende Frage sein, die vor allen anderen            missionarischen Impuls sie aussenden. Auf dem
Themen steht. Die Familien sind der erste Ort          pastoralen Weg dürfen wir gerade dieser Frage
der Glaubenserfahrung. In unseren Gemeinden            nicht ausweichen.
erreichen wir in der Erstkommunionvorberei-            3. Ressourcen teilen
tung, der Firmkatechese, in den Taufgesprä-            Die wichtigsten Ressourcen unserer Kirche sind
chen, in der Trauerbegleitung und der Ehevor-          die Sakramente, das Wort Gottes, die Glau-
bereitung sehr viele Menschen. An manchen              bensbekenntnisse und –erfahrungen der Tra-
Orten hat man auf die sich verändernde Glau-           dition sowie die vielen Menschen und ihre Ge-
benssituation in unserer Welt reagiert. Ich bin        meinschaft. Ich wiederhole mich, wenn ich dies
davon überzeugt, dass man heute keine Erst-            an den Anfang dieses Abschnittes stelle, damit
kommunionvorbereitung ohne Elternkatechese             diese Grundlage im Folgenden nicht vergessen
machen kann, wenn man auf Nachhaltigkeit               wird. Alle weiteren Ressourcen wie Geld, Ge-
hofft. Viele spüren die Unzulänglichkeit etwa der      bäude und Personal dienen der Verwirklichung
punktuellen Ehevorbereitung und der Trauerbe-          des kirchlichen Auftrags und den der Kirche an-
gleitung. Neben den Gemeinden sind unsere              vertrauten Menschen. Deshalb sind die materi-

Frühjahr 2019
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Hirtenwort - Österliche Bußzeit 2019
ellen Güter wichtig. Sie sind Instrumente, aber     Verwirklichung des Reiches Gottes. Dabei sind
keinesfalls der Inhalt kirchlicher Anstrengungen.   sie mehr als nur Kolleginnen und Kollegen. Sie
Die Erfahrung zeigt, dass sich in diesen Berei-     stehen in der gemeinsamen Sendung Jesu in
chen am wahrscheinlichsten Konflikte auf dem        unterschiedlichen Rollen und Dienstbeschrei-
weiteren pastoralen Weg auftun. Ich bitte alle,     bungen. Zu den Diensten gehören auch unsere
nicht zu vergessen, dass die materiellen und        Religionslehrerinnen und Religionslehrer, Erzie-
personellen Fragen nur dann sinnvoll beant-         herinnen und Erzieher, die Mitarbeiterinnen und
wortet werden, wenn sie aus einer geistlichen       Mitarbeiter der Caritas, die Pfarrsekretärinnen
Haltung heraus diskutiert werden, gegebenen-        und Pfarrsekretäre. Auch die Ordensleute in
falls auch über sie gestritten wird. Zunächst       unserem Bistum bringen ihren unverzichtba-
beschreibt die Apostelgeschichte zwar die           ren Dienst ein, sowie viele andere. Ich bin da-
perfekte Gütergemeinschaft. Jeder bekommt,          von überzeugt, dass viel Gutes bewirkt werden
was er braucht. Das funktioniert deswegen,          kann, wenn sich alle in ihrer Vielfalt in diesem
weil niemand an seinem angestammten Besitz          gemeinsamen Dienst verstehen und sich berei-
festklammert. Bereits im fünften Kapitel der        chern durch die unterschiedlichen Begabungen
Apostelgeschichte (5,1-11) wird aber von einem      und Aufträge. Sicher werden sich auch Formen
Ehepaar, Hananias und Saphira, berichtet, die       herausbilden, in denen Leitungsaufgaben nicht
ihr Haus verkaufen, dann jedoch heimlich einen      nur vom Pfarrer ausgeübt werden. Andere Di-
Teil des Erlöses für sich behalten. Die Folgen      özesen machen in diesen Gebieten ihre Erfah-
sind furchtbar: Beide fallen, vom Apostel Petrus    rungen. Auch das Miteinander von Haupt- und
mit ihrer Schuld konfrontiert, auf der Stelle wie   Ehrenamt wünsche ich mir als ein vielfältiges
vom Blitz getroffen tot um. Ich möchte diese Ge-    und wertschätzendes Leben des gemeinsamen
schichte so deuten, dass in der Erfahrung des       Auftrags. Ich weiß, dass viele Ehrenamtliche an
Evangelisten Lukas Habgier in jeder Form, die       Grenzen kommen, deswegen ist es nicht damit
Verweigerung des Teilens der Ressourcen, den        getan, nach Formen zu suchen, in denen Eh-
Tod der Gemeinde bedeuten und das Ende des          renamtliche einfach deckungsgleich in die Lei-
kirchlichen Auftrags einläuten. So hart sieht es    tungsrolle eines Priesters oder eines anderen
das Neue Testament. Und es wird sicher Gele-        hineinkommen. Hier ist nicht der Ort für kon-
genheiten geben, bei denen wir uns an ähnlich       krete Ausfaltungen. Ich lade zunächst an dieser
deutliche Worte Jesu werden erinnern müssen.        Stelle ein, ebenfalls die Grundhaltungen auf ein
Ressourcen teilen wird eine ständige Herausfor-     geistliches Fundament zu stellen. Gelingt es
derung bleiben. Wenn wir aufgerufen werden,         uns, die Vielfalt und die Unterschiedlichkeit in
Ressourcen zu teilen, beinhaltet das, jede Form     Einmütigkeit zu leben, weil wir wissen und täg-
der Besitzstandwahrung kritisch zu befragen         lich leben, dass Christus in unserer Mitte ist und
und bereit zu sein, Gewohnheiten zu verändern.      wir in seinem Dienst stehen? Verantwortung zu
4. Verantwortung teilen                             teilen ist ein gutes Mittel gegen jede Form von
Verantwortung teilen bedeutet, dass wir neu die     egozentrischer Machtausübung in der Kirche.
Würde der Taufe sehen lernen. In jedem und je-      Leben, Glauben, Ressourcen und Verantwor-
der Getauften lebt Christus in dieser Welt, alle    tung teilen, so lautet die Einladung für den
haben teil an seinem priesterlichen, königlichen    pastoralen Weg im Bistum Mainz, so lautet die
und prophetischen Amt. Insofern hat jede und        Einladung, dies als persönlichen Impuls in die
jeder Getaufte das Recht und die Pflicht, Verant-   kommenden Wochen zu nehmen. Ich lade die
wortung für und in der Kirche zu übernehmen –       unterschiedlichen Gruppen und Gemeinden ein,
aber in der Nachfolge Jesu als Dienst, nicht als    diese Themen für das eigene Leben zu konkreti-
Herrschaft über andere. Das gilt für Kleriker und   sieren und noch detaillierter zu entfalten.
für jeden anderen gläubigen Menschen in der         Für unseren gemeinsamen Weg gebe uns Gott
Kirche. Im Verlauf des pastoralen Weges wer-        seinen Segen.
den sich gewiss angestammte Berufsbilder bei
Pfarrern, Priestern, Diakonen, Gemeinde- und        Es segne euch alle der allmächtige Gott, der Va-
Pastoralreferentinnen und –referenten verän-        ter und der Sohn und der Heilige Geist.
dern. Verantwortung teilen bedeutet, dass sich
zunächst unsere hauptamtlichen Seelsorgerin-        +Peter Kohlgraf
nen und Seelsorger auf einen gemeinsamen            Bischof von Mainz
Weg machen, zu leben, wie man gemeinsam             Mainz, am 1. Fastensonntag 2019
Verantwortung tragen kann in der Kirche für die

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Aus dem Bistum

Bischof Peter Kohlgraf zum Missbrauchsskandal

A    m 7. Februar 2019 war in DIE ZEIT die Sonderbeilage „Christ & Welt“ enthal-
     ten. Mit dabei ein Interview unseres Bischofs Peter Kohlgraf - Missbrauchs-
skandal: „Natürlich bin ich enttäuscht“ (Zu lesen auf der DIE ZEIT-Website oder
auf online auf unserer Website als Download). Anlass war u.a. das Treffen der
Vorsitzenden der Bischofskonferenzen weltweit am 21. bis 24. Februar 2019 im
Vatikan; hier steht auch das Thema Missbrauch und Kinderschutz auf der Agen-
da. Mehrere Medien haben dieses Interview zitiert bzw. kommentiert.
Zum Artikel in der Allgemeinen Zeitung Mainz bezieht Bischof Kohlgraf
auf Facebook (2019, 7. Februar) Stellung:
Als Person des öffentlichen Lebens stehe ich natürlich in der Kritik. Damit lernt
man mit der Zeit umzugehen. Aber manchmal übersteigen manche Dinge
das normale Maß. In der Mainzer Allgemeinen Zeitung findet sich heute ein
Stück, in dem es um die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum
Mainz geht. In einem Zeit-Interview hatte ich in dieser Woche dazu ausführlich
Stellung genommen. Dabei bin ich auch ausführlich zur Rolle von Kardinal Karl
Lehmann als meinem Vorgänger befragt worden. In der Allgemeinen Zeitung
bleibt davon nur eine Ansammlung vergifteter rhetorischer Fragen, die den Ein-
druck erwecken, dass ich allein aus persönlicher Animosität Kardinal Lehmann
nicht öffentlich verteidige. Dabei benenne ich nur die offenen Fragen, die es für
die Amtszeit von Kardinal Lehmann genauso gibt wie für seine Vorgänger. Im
Bistum Mainz reichen die bekannten „Fälle“ sexuellen Missbrauchs zurück bis
ins Jahr 1931.
Wir arbeiten im Bistum Mainz mit großer Gewissenhaftigkeit die anstehen-
den Fragen auf. Und ich glaube schon, dass in allen meinen Äußerungen zu
diesem Thema deutlich wird, dass wir es uns nicht leicht machen mit dem
Thema sexueller Missbrauch. Auf vielen Ebenen bemühen wir uns im Bistum
den Menschen, die von sexuellem Missbrauch betroffen sind, gerecht zu wer-
den – und dabei ist die Perspektive der Betroffenen für uns leitend. Auch die
Staatsanwaltschaft wird sich bestimmte Vorgänge der Vergangenheit genauer
anschauen. Es ist auch klar, dass dieser Prozess der Aufarbeitung lange Zeit
dauern wird.
Es ist ärgerlich und enttäuschend, diesen Aufarbeitungsprozess heute in der
Allgemeinen Zeitung auf einen angeblichen Streit mit Kardinal Lehmann redu-
ziert zu sehen. Die Geschichten, die dazu ausgebreitet werden, sind wirklich
„olle Kamellen“. Genauso wenig bin ich der getretene Hund, der bellt. Ich bin
höchstens ein Bischof, der sich darüber ärgert, dass das Bemühen der Kirche
um ehrliche Aufarbeitung mit solchen Artikeln entwertet wird. Richtig ist, dass
ich eben heute bekennen muss, dass wir zum heutigen Zeitpunkt keine Hinwei-
se darauf haben, dass Kardinal Lehmann „Fälle“ von sexuellem Missbrauchs
vertuscht hat. Wir legen an die Amtszeit von Kardinal Lehmann die gleichen
Maßstäbe an, wie an alle anderen Bischöfe. Das sind Dinge, die in gleicher
Weise auch für die Vorgänger von Kardinal Lehmann gelten.
Frühjahr 2019
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Tagung Akademie Erbacher Hof

Bistümer im epochalen Umbruch
Bericht von der Akademietagung 11. Januar 2019

D    ie Tagung fand in Kooperation mit
     dem Lehrstuhl für Pastoraltheologie
der Johannes Gutenberg Universität
                                               lichen sowie der Auseinanderentwicklung
                                               von Menschen und Kirche – was kann da
                                               der kirchliche Auftrag heute sein? Ist die
Mainz statt. Es sprachen Bischof Prof. Dr.     sonntägliche Eucharistie-Feier wirklich
Peter Kohlgraf, Prof. Dr. Martin Lörsch        noch die Mitte der Gemeinde? Bischof
von der Theologischen Fakultät der             Kohlgraf meint, dass eine Eurcharistie-
Universität Trier und Dr. Jan Loffeld, der     Feier, die alle anspricht, nicht mehr funkti-
nach seiner Habilitierung gerade noch          oniert. Genauso wenig wie das Ehrenamt
an der Katholischen Hochschule Mainz           auf ewig – viele würden sich engagieren
tätig ist, aber bald in Utrecht lehren wird.   wollen, aber eben eher mal für ein Projekt,
Die Tagung war sehr gut besucht – über         das zeitlich begrenzt ist. Er regt dazu an,
150 Personen fanden ihren Weg in den           die Kirche als Mobile zu sehen – an der
Erbacher Hof, Mainz. Diplom-Theologin          viele Möglichkeiten hängen: Schule, Kita,
Mirjam Hake vom Lehrstuhl für Pastoral-        Caritas, Eucharistie, besondere Gottes-
theologie der Uni Mainz führte durch das       dienste, Gemeinde Nicht-Muttersprachler.
Programm.                                      Ein größerer pastorale Raum kann auch
In der Einladung zur Tagung wird Papst         Chance sein. Er schloss mit den Worten
Franziskus zitiert: „Die Seelsorge un-         „Christus ist nicht die Gewohnheit, son-
ter missionarischen Gesichtspunkten            dern die Wahrheit.“
verlangt, das bequeme Kriterium des 'Es        Der nächste Redner war Prof. Lörsch aus
wurde immer so gemacht' aufzugeben.            Trier, der die dortige Synode begleitet
Ich lade alle ein, wagemutig und kreativ       hatte und in den weiteren Prozess einge-
zu sein in dieser Aufgabe, die Ziele, die      bunden ist. In seinem Vortrag „Diozesane
Strukturen, den Stil und die Evangelisie-      Zukunftsprozesse: Was sie gelingen –
rungs-Methoden der eignen Gemeinden            was sie scheitern lässt“ schilderte er die
zu überdenken.“ (EG 33) Dieser Einla-          Vorgehensweise im Bistum Trier. In sei-
dung folgten die drei Redner.                  nem sehr engagierten Vortrag startete er
Nach einführenden Worten von Prof. Dr.         beim zerbröselnden Vertrauen, erwähnte
Philipp Müller (Lehrstuhl für Pastoraltheo-    konkurrierende Angebote und zeigte den
logie Uni Mainz) erklärte Bischof Kohlgraf     Weg, auf den sich das Bistum Trier 2005
mit seinem Vortrag „Pfarreien neu denken“      anschickte, sich aufzumachen. Er machte
den Startpunkt seiner Überlegungen             klar, wie notwendig das Handeln jetzt ist
für die Neugestaltung des Bistums: Die         – die soziale Gestalt von Kirche geht nicht
Pfarrei ist der Lebensraum des Glaubens,       zu Ende, sie ist am Ende. Und wir sollten
gerade früher war sie auch ein Ort der Be-     alle besser in den Krisenmodus schalten,
heimatung. Der Pfarrer kannte seine Ge-        den Trauerprozess akzeptieren und die
meinde, man wurde in ihr getauft, empfing      Zukunft anpacken. Am Ende stellte er
die Erstkommunion, wurde gefirmt, getraut      neun Thesen über Erfolg und Misserfolg
und am Ende betrauert. Die Pfarrei war         auf. Die neunte davon war: Zukunftspro-
eine Art Elefantengedächtnis der Kirche,       zesse brauchen langen Atem und Mut –
mit dem Pfarrer als zentraler Person. Und      auch den Mut, Fehler zu machen.
heute? Angesichts der schwindenden             Der dritte im Bunde der Vortragenden war
Zahlen der Gläubigen und der Hauptamt-         Dr. Loffeld – er startete mit der These,

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Buchbesprechung

dass das Christentum nicht mehr als Erlö-    gesegnet. Mit dem Weihwasser sollten
sungsreligion funktioniere. Der gute Gott    die Menschen ihre Häuser segnen und im
werde nicht mehr gebraucht. Kirche und       Anschluss sich wieder im Gemeindehaus
Welt, Glaube und Lebenswelten sowie          zum Kaffeetrinken zusammenzufinden.
Evangelium und Kultur driften auseinan-      Die Einladung wurde von vielen ange-
der. Man kann religionslos glücklich sein,   nommen, sie kamen mit Eimern, gingen
die größte Gruppe wird in Zukunft die der    damit nach Hause – und kamen nicht
Nicht-Gläubigen sein. Sein Vortrag hatte     wieder. Die Gemeinschaft wurde nicht ge-
den Titel „Kirchenentwicklung als All-       sucht, aber der Segen. Für Loffeld könnte
roundlösung? Oder was kommt nach dem         der Blick zurück zur Urkirche helfen. Was
Communio-Paradigma?“. Anhand aus-            war für die Urchristen wichtig? Wie hat
gewählter Beispiele von Gotteshäusern        der Glaube ihr Leben bereichert?(Sein
– etwa die Aachener Fronleichnamskirche      Buchtipp: Franz Dünzl: Fremd in dieser
oder die Mainzer Heiligkreuzkirche – er-     Welt? Das frühe Christentum zwischen
läuterte er die Veränderung der Botschaft    Weltdistanz und Weltverantwortung.)
der Kirche. In der Architektur wird der      In der anschließenden Podiumsdiskussion
Blick nicht mehr nach oben in den Himmel     wurde klar – Kirche muss sich bewegen,
geführt, sondern er bleibt innerhalb der     und darf auch mal experimentieren, solan-
Gemeinde. Doch ist Gemeinde, Gemein-         ge es nicht nur um neue Strukturen, neue
deleben noch angesagt? Loffeld erzählte      Angebote geht, sondern auch das Leben
von einem Projekt einer Gemeinde, um         im Glauben und im Gebet nicht vergessen
die Neuzugezogenen zu erreichen: Alle        wird.
wurden eingeladen mit einem Eimer                                       Gertrud Wellner
Wasser zu kommen, das Wasser wurde

Offener Brief aus Anlass des Sondergipfels
zum Thema der sexualisierten Gewalt in der Kirche
Auf katholisch.de wurde berichtet, wie sich in der Münsteraner Heilig-Kreuz-
Gemeinde regelmäßig sieben Frauen einmal im Monat im Lesekreis trafen um
das Apostolische Schreiben von Papst Franziskus aus dem Jahr 2013 „Evan-
gelii Gaudium“ („Die Freude des Evangeliums“) zu lesen. Der Frauengruppe
machten im Januar die Misbrauchsfälle und insbesondere der Umgang der
Kirche mit diesen sehr zu schaffen. Kurz entschlossen formulierten sie einen
offenen Brief an Papst Frankziskus und die Teilnehmer ders Sondergipfels im
Februar in Rom.
Die Petition kann noch bis zum 18. Mai 2019 unterzeichnet werden:
https://weact.campact.de/petitions/offener-brief-an-papst-franziskus-aus-an-
lass-des-sondergipfels-uber-missbrauch-in-der-kirche
Anfang März waren es 2.597 Unterschriften. Die Gruppe um Lisa Kötter
schreibt in diesem offenen Brief u.a. „Wir beklagen die vielen bekannten und
unbekannten Fälle von Missbrauch und Verletzungen jeglicher Art in der
römisch-katholischen Kirche, deren Vertuschung und Verdunkelung durch
Amtsträger […] Wir stehen fassungslos, enttäuscht und wütend vor dem Scher-

Frühjahr 2019
                                                                                  15
Buchbesprechung
benhaufen unserer Zuneigung und unseres Vertrauens zu unserer Kirche.
Darum fordern wir, wie schon viele vor uns : kein Amt mehr für diejenigen, die
andere geschändet haben an Leib und Seele oder diese Taten geduldet oder
vertuscht haben […]; kirchliche Sexualmoral an der Lebenswirklichkeit der
Menschen auszurichten.
Frauenlob wird gerne von Kirchenmännern gesungen, die aber allein bestim-
men, wo Frauen ihre Talente in der Kirche einbringen dürfen. In ihrer Mitte
dulden sie nur eine Frau: Maria. Auf ihrem Sockel. Da steht sie. Und darf nur
schweigen. Holen wir sie vom Sockel! In unsere Mitte. Als Schwester, die in die
gleiche Richtung schaut, wie wir.“
Die Münsteraner Initiative ruft nicht nur zur Unterzeichnung der Petition auf,
sondern ruft in der Aktion Maria 2.0 zudem alle Frauen auf, vom 11. bis 18.
Mai keine Kirche zu betreten und keine ehrenamtlichen Dienste auszuführen.
Vielleicht eine etwas „krasse“ Aktion – dennoch: Auch unsere Kirchen wären
ganz schön leer und vieles bliebe unerledigt – Küsterdienste, Lektorendienste,
Seniorenbesuche, Aktivitäten im Kinder- und Jugendbereich usw.
                                                                 Gertrud Wellner

„Rückenwind für den Papst“
Am 16.10.2017 starteten die beiden österreichischen Theologen Tomasz Halik
und Paul Zulehner mit einem nachsynodalem Schreiben, das zur internationa-
len katholischen Initiative „Pro Pope Francis“ (Für Papst Franziskus) führte.
Die Herausgeber des Buches „Rückenwind für Papst Franziskus“ sind der
Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner, der zu den bekanntesten Religionsso-
ziologen Europas gehört und Tomasz Halik, ein tschechischer Soziologe und
Religionsphilosoph, einer der bekanntesten Intellektuellen Tschechiens. Beide
sind römisch-katholische Priester. Was war dieser Initiative voraus gegangen?
Im April 2016 hatte Papst Franziskus das Schreiben „Amoris Laetitia - Über die
Liebe in der Familie“ veröffentlicht. Er nimmt Stellung zu Ehe, zu Erziehung, zu
Trennung und Scheidung und zur Unterstützung der Familien. Erschienen ist
das apostolische Schreiben sowohl im Herder- als auch im Patmosverlag.
Das Schreiben stand alsbald in der Kritik und mit ihm Papst Franziskus. Er
wurde attackiert. Aus dieser Situation entstand die Bewegung „Pro Pope Fran-
cis“, die Unterstützung für Papst Franziskus.
Nun nahmen auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, der Gesellschaft,
der Politiker und natürlich der Kirche an diesem Diskurs teil, der In diesem
Buch „Rückenwind für den Papst“ zusammengefasst wurde.
Es finden sich Beiträge von Bischof Overbeck, Gerda Schaffelhofer, Alois
Glück, Eva Maria Faber, Margit Eckholt, Anselm Grün, Christian Bauer, Klaus
Lüdicke, Hubert Wolf, Rita Süssmuth.
Erschienen ist das lesenswerte 158 Seiten starke Büchlein im Verlag „ wbg
Theiss“ Verlag, Darmstadt, eine Hardcover Ausgabe zum Preis von 17,95 €.

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Aus unseren Gemeinden
„PRO POPE FRANCIS
– Weltweite Unterstützung für den Papst aus dem Kirchenvolk“
Die Aufrufe der beiden obengenannten Verfasser haben eine Welle der Anteil-
nahme ausgelöst. So ist unmittelbar nach dem Erscheinen von „Rückenwind
für Papst Franziskus“ ein Taschenbuch bei Patmos mit diesem Titel erschienen.
Wer also über den Stand der „PRO POPE FRANCIS – Bewegung“ weltweit
unterrichtet sein möchte, sollte zu dem 372 Seiten umfassenden Werk –auch
im Patmos-Verlag – erschienenen Buch greifen, weil hier der globale Aspekt
dargestellt wird. Es stehen zwei große Datenpools zur Verfügung. Das sind
einmal 150 Essays, die von Fachleuten aus dem interkontinentalen Netzwerk
geschrieben worden sind. Der andere Pool ist das Ergebnis der Umfrage
im Rahmen der Aktion „Pro Pope“ von über 5.000 Personen auf drei offenen
Fragen.
Das umfangreiche Buch kostet auch nur 18.- Euro..
                                                            Rita Eppelsheimer

Aus dem Festausschuss St. Remigius                      Erstkommunion
St. Kilianfest 2018
Am 11. Juni feierten wir unser Kilianfest. Mit dem        Fast 50 Kinder sind auf dem
Motto Italien konnten wir immerhin 349,42 Euro Erlös      Weg zu Erstkommunion. Mit
                                                        Gruppenstunden und Weggot-
erzielen. Dieser Geldbetrag wurde für den Ausbau des
                                                          tesdiensten bereiten sie sich
Kirchgartens zur Verfügung gestellt.                       auf den Großen Tag vor, an
Ökumenische Kerb 2018                                   dem sie zum ersten Mal Jesus
Vom 07. bis 09. September feierten wir unsere ökume-    in Gestalt des Brotes empfan-
nische Kerb. Hier konnte für jeden der teilnehmenden               gen. (Termin S. 25)
Gemeinden ein Erlös in Höhe von 1.337,90 erzielt wer-
den. Unser Anteil wurde für den Ausbau des Kirchgar-
tens zur Verfügung gestellt.
                                                        Firmung
Krippenausstellung 2018                                         30 Jugendliche bereiten
Die von Andrea Hartkopf organisierte Krippenausstel-        sich auf das Sakrament der
lung mit Kaffee und Kuchen am 01.Adventsonntag           Firmung vor. Ein Wochenende
brachte einen Erlös von 219,80 Euro. Dieser Betrag        und einige Samstage verbrin-
wurde durch eine Spende der Kreativgruppe Ober-            gen die Jugendlichen mitein-
Ingelheim und deren Kartenverkauf um 54,50 erhöht.      ander, um sich über das Leben
Somit konnte auch hier ein Betrag von 274,30 Euro für      und den Glauben Gedanken
                                                        zu machen. Am Ende steht das
den Ausbau des Kirchgartens zur Verfügung gestellt
                                                          bewusste und öffentliche „Ja“
werden.                                                   zum Glauben und die Bestär-
Wir danken allen Besuchern, Helfern, Spendern, Ku-       kung durch den Heiligen Geist
chenbäckern und wer uns sonst noch unterstützt hat       im Zeichen der Salbung durch
ganz herzlich.                                              den Vertreter des Bischofs,
Für den Festausschuss und den Pfarrgemeinderat St.          Herrn Domkapitular Jürgen
Remigius						                  Andrea Hartkopf               Nabbefeld. (Termin S. 25)

Frühjahr 2019
                                                                           17
Ein Angebot...

Geistliche Begleitung gewünscht?

                         A       uf dem Weg sein, angehört werden und ge-
                                 meinsam Gottes Gegenwart im eigenen Leben
                         entdecken – Mit diesem Anliegen kommen viele Men-
                         schen zu Seelsorgerinnen und Seelsorgern und bitten
                         um Geistliche Begleitung.
                         Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus ver-
                         schiedenen Bistümern macht Pfarrer Christian
                         Feuerstein derzeit eine Ausbildung zum Geistlichen
                         Begleiter im Zentrum für Glaubensvertiefung und
                         Spiritualität im Bistum Mainz. Die Ausbildung geht
über drei Jahre und kommt nun, im zweiten Jahr, in die sogenannte Praxis-
phase. Aus diesem Grund machen Christian Feuerstein (Pfarrer in Ingelheim),
Barbara Wolf (Pastoralreferentin; BO Mainz), Angelika Nichell (Ehrenamtliche
aus Mainz) und David Hüser (wohnhaft in Mainz; Pastoralreferent im Dekanat
Rüsselsheim) das Angebot der Geistlichen Begleitung.

Worum geht es dabei?
Geistliche Begleitung unterstützt, als Christin oder Christ den Glauben zu
leben. Es gibt regelmäßige Treffen, etwa einmal im Monat, mit der Begleite-
rin oder dem Begleiter zum Gespräch. Alles geschieht im Rahmen absoluter
Verschwiegenheit und in der Freiheit der Begleiteten die Geistliche Begleitung
jederzeit zu beenden.

Die Themen können sehr vielfältig sein. Es geht um das Leben, um Sehn-
süchte und Wünsche, um das, was gelingt und um das, was immer wieder
schwierig ist. Ihr Gegenüber hört intensiv zu, versucht zu verstehen, fragt nach
und vertieft das Gehörte mit eigenen Gedanken. Gemeinsam wird geschaut,
welche Rolle Gott darin spielt und wo mehr Leben in Fülle möglich ist.
So könnte es anfangen und weitergehen...
Bei Interesse für ein Erstgespräch steht Pfarrer Christian Feuerstein als An-
sprechpartner zur Verfügung. Er übernimmt auch die Vermittlung zu den oben
genannten Kolleginnen und Kollegen oder an andere Geistliche Begleiter/innen
aus der AG Geistlicher Begleitung.
Kontakt: christian.feuerstein@kath-kirche-ingelheim.de
          oder 06132/71649812 (AB läuft immer)

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Aus unseren Gemeinden
Kirchgarten St. Remigius

                                                  S     chon seit einigen Wochen
                                                        sind die Landschaftsbauer
                                                  im Kirchgarten von St. Remigius
                                                  fleißig am Werk. Auf der Nord-
                                                  seite des Geländes sind die
                                                  Arbeiten schon weit fortgeschrit-
                                                  ten und man kann schon sehen,
                                                  wie es einmal werden wird.
                                                  Mit dieser Maßnahme kommen
                                                  die Arbeiten im Außenbereich
                                                  von St. Remigius nun bald zum
                                                  Ende. Auch im Turminneren
                                                  sind nur noch wenige Restar-
beiten zu erledigen, sodass wir bald mit der endgültigen Fertigstellung rechnen
dürfen.
Insgesamt stellen die Maßnahmen rund um die Kirche auch eine große finanziel-
le Herausforderung für die Gemeinde dar.
Wir sind froh und dankbar, dass wir auch dank vieler Spenden aus der Gemein-
de, die Turmsanierung finanzieren konnten. Nun wird die Neugestaltung des
Außengeländes einen Eigenbeitrage der Kirchengemeinde von ca. 150.000 € er-
fordern. Für dieses Projekt bekommen wir einen Zuschuss der Diözese, die auch
die Planungskosten übernimmt. Durch die gemeinsame Nutzungsvereinbarung
mit der Stadt Ingelheim zu Kirchturm und Außengelände wird auch von kommu-
                                        naler Seite aus mitfinanziert. Für diese
                                        Unterstützungen sind wir sehr dankbar.
                                        Wenn auch Sie sich an der Finanzierung
                                        des Außengeländes beteiligen können,
                                        und so zur funktionalen und optischen
                                        Aufwertung unserer Kirche beitragen
                                        wollen, ist uns das eine große Hilfe.
                                        Jeder Betrag hilft uns den Eigenanteil
                                        von 150.000 € zu stemmen. Spenden
                                        können auf das Konto der Kath. Kirche
                                        Ingelheim: (IBAN: DE15 5605 0180 0031
                                        0068 69 BIC: MALADE51KRE) mit
                                        dem Verwendungszweck: „Kirchgarten
                                        St. Remigius“ überwiesen werden. Wer
                                        eine Spendenbescheinigung will, soll
                                        bitte im Verwendungszweck auch Name
                                        und Adresse angeben.
                                        Vielen Dank für Ihre Unterstützung.
                                                       Christian Feuerstein, Pfarrer
Frühjahr 2019
                                                                               19
PGR - WAHL

       Im Herbst diesen Jahres werden im ganzen Bistum neue Pfarrge-
       meinderäte gewählt. Die Wahl ist mit dem Motto „Kirche gemein-
       sam gestalten“ überschrieben.
       In einer Zeit, in der die Kirche vor großen Veränderungen und Her-
       ausforderungen steht, sind engagierte Pfarrgemeinderäte, die sich
       aktiv am Leben der jeweiligen Gemeinden beteiligen und sich auch
       in die Beratungen zum „Pastoralen Weg“ im Bistum Mainz beteiligen,
       wichtig.
       In den Gemeinden werden Frauen und Männer, Alte und Junge
       gebraucht, die Freude daran haben, Kirche vor Ort mitzugestalten.
       Gerade im Blick auf die zukünftig größer werdende Strukturen, ist es
       wichtig Engagierte vor Ort zu haben, die sich für die Belange ihrer
       Gemeinde einsetzen.
       Schon jetzt rufen wir dazu auf, nach Kandidatinnen und Kandidaten
       Ausschau zu halten und Menschen dafür anzusprechen; bzw. über
       eine eigenen Kandidatur nachzudenken. Mehr Informationen gibt es
       auch auf der eigens eingerichteten Internetplattform: http://www.pfarr-
       gemeinderatswahlen.de
       Die drei Pfarrgemeinderäte der Kath. Kirche Ingelheim haben be-
       schlossen, dass für die Pfarrgruppe KKI ein gemeinsamer Pfarr-
       gemeinderat gewählt wird. Gewählt wird mit einem gemeinsamen
       Stimmzettel. Jede Gemeinde wird in Anlehnung an die jeweilige Ka-
       tholikenzahl eine bestimmte Zahl von Mitgliedern in den gemeinsamen
       Pfarrgemeinderat entsenden. Trotz gemeinsamer Wahlliste konkur-
       rieren die KandidatInnen somit nicht pfarrgruppenweit untereinander,
       sondern jeweils nur innerhalb der Gemeinde, für die sie sich aufstellen
lassen.
Zudem haben die Pfarrgemeinderäte beschlossen, dass mit allgemeiner Briefwahl
gewählt wird. Alle Wahlberechtigten erhalten eine Wahlbenachrichtigung und einen
Stimmzettel, der bis zum festgesetzten Datum abgegeben sein muss. Zudem wird
am 09. und 10. November in den Kirchen zur jeweiligen Gottesdienstzeit auch die
Möglichkeit bestehen, in einem dort installierten Wahlbüro, die Stimme abzugeben.
Bitte merken Sie sich den Wahltermin schon jetzt vor. Ihre Stimme, Ihre Unterstüt-
zung oder auch Ihre Kandidatur sind Ausdruck wie wir Kirche gemeinsam gestalten
können.                              				Christian Feuerstein, Pfarrer

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„Am Hungertuch nagen“

D    as Hungertuch wurde gestaltet und
     genäht von Monika Monerjan. An-
geregt hatte das Werk Pfarrer Christian
Feuerstein. Das beeindruckende Tuch
ist drei Meter breit und neun Meter hoch
und hängt jetzt zum zweiten Mal in St.
Remigius.
Frau Monerjan hatte insgesamt drei
Monate daran gearbeitet, bevor es am 12.
März 2018 zum ersten Mal in St. Remigius
aufgehängt werden konnte. Auf violettem
Grund finden sich die Marterwerkzeuge
Christi: das Kreuz, das Titulus Crucis
„INRI“, die Dornenkrone Christi, die Gei-
ßelsäule, Krug mit Essig und Schwamm,
die Lanze, das nahtlose Gewand Jesu,
Spielwürfel, mit denen die römischen Sol-
daten um das Gewand würfelten, eine zur
Kreuzabnahme verwendete Leiter, eine
Zange zur Entfernung der Kreuznägel.
Das Hungertuch oder Fastentuch verhüllt
in erster Linie die Darstellung Christi am
Kreuz. Bis im Mittelalter war es gängiger
Brauch in der Fastenzeit einen Vorhang
zwischen Altarraum und Gläubige zu
hängen. Reformation und später die
Aufklärung haben diese Tradition verges-
sen lassen. In letzter Zeit hat man sich
aber wieder verstärkt auf die alte Traditi-
on besonnen. Die Tücher dienen jedoch
nicht nur zur Verhüllung: der Blick soll von
außen nach innen gewandt werden. Die
Redewendung „Am Hungertuch nagen“
steht für „Mangel leiden“. Fasten bedeu-
tet heute Verzicht (Mangel) in vielerlei
Hinsicht. Das Hungertuch führt auch eine
Welt ohne Ostern vor Augen. Kein Kreuz,
keine Auferstehung, keine Erlösung. Die
österliche Bußzeit: Zeit für Bekehrung und
Umkehr.
Das Hungertuch in St. Remigius ist noch
bis Karsamstag zu sehen: Kommen Sie
und bestaunen Sie es. Kurz mal abschal-
ten zwischen all den Osterhasen, sich auf
das Wesentliche besinnen.
                             Gertrud Wellner

Frühjahr 2019
                                                                21
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