100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell

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100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell
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Ausgabe 99 | September 2015
                                                               83%
Herrscher über die
Warenströme

12 Qualität&Integrität
20	Ein Logistiker mit Weitblick
100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell
4%                                       0%
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      Nichts geht mehr...?
      Wir leben heute in einer Welt voller Vielfalt, Optionen und individu-
      eller Vorstellungen. Lieferanten und Produzenten aus der ganzen
      Welt erfüllen (fast) alle Wünsche. Möglich machen das modernste                              0%
      Fabriken und eine weltumspannende Logistik. Ohne die vielen dis-
                                                                                     3%
      kreten Lieferketten im Hintergrund müssten wir ohne viele Produkte
      auskommen. Unsere ganze Wirtschaft, unser Sozialleben und sogar
      unsere Gesundheit hängen davon, dass Logistiker wie DB Schenker
      die Welt in Bewegung halten.

      0%                                                                                  10%
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100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell
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    Inhalt

                  IM BLICKPUNKT
                  6 aktuell und PROJEKTpraxis interaktiv

                  KONTRAKTLOGISTIK
                  7 Die Aufgabe des Logistikers
                  9 Die Kernkompetenz des Herstellers

                  PHARMA/HEALTHCARE
                  12 Qualität&Integrität
                  14 Maßgeschneiderte Kühlketten
             17
                  MESSELOGISTIK
                  17 Der Sendung auf der Spur

                  SHARED LOGISTICS CENTER
                  20 Ein Logistiker mit Weitblick

                  AUTOMOTIVE
                  24 Nachtarbeit für VW-Partner

                  BRANCHE CONSUMER
                  25 Die Umschlag-Meister in Hamburg
             20
                  NACHHALTIGKEIT
                  27 Stück für Stück klimafreundlicher

                  LOGISTIKPRAXIS
                  30 Theater(möglich)macher aus Erfurt

                  UMZUGSLOGISTIK
                  32 Stressfrei ins neue Büro

                  STADIONLOGISTIK
                  34 Ein Wohnzimmer für 74.500
             10
             32   35 Impressum
100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell
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Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunden,

stellen Sie sich vor: eine Welt ohne Logistik! Keine Lkw, keine
Schiffe, keine Züge und keine Flugzeuge, die zuverlässig wie
ein Schweizer Uhrwerk Waren, Vorprodukte und Rohstoffe zu
den globalen Wirtschaftszentren transportieren. Was wäre das
für eine Welt?

Globale Fertigung? Unmöglich! Welthandel? Undenkbar! Wach-
sender Wohlstand in vielen Ländern der Erde? Wohl kaum! Eine
Welt ohne Logistik wäre eine völlig andere Welt als die, die wir
heute kennen.

Wir müssten auf all die Annehmlichkeiten und Produkte ver-
zichten, die in den großen wirtschaftlichen Ballungsräumen
entstehen ­– von moderner Unterhaltungselektronik über funk-
tionsfähige Autos bis zum lebensrettenden Medikament. Denn
heute ist die Logistik längst zum unabdingbaren Bestandteil
jeder industriellen Fertigung und jedes Service-Angebots ge-
worden. In jedem Gegenstand des täglichen Lebens steckt das
Know-how von Logistikern, die mit ihrer Expertise dafür sorgen,
dass diese Produkte gefertigt und vertrieben werden konnten.

Logistik: Das ist eine umfassende Palette an Dienstleistungen,
durch die sich unsere Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrie-
ren und im Wettbewerb besser bestehen können. Allerdings
verändern sich die Märkte ständig, darauf müssen wir reagieren.
Wir setzen alles daran, dass die Logistik in dieser Welt besser
wird – durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer
Lieferketten und den Einsatz innovativer Technologien. Diesen
Anspruch leben unsere 15.500 Mitarbeiter jeden Tag.

Ihr

Dr. Hansjörg Rodi
Vorstandsvorsitzender der Schenker Deutschland AG
100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell
6   IM BLICKPUNKT

    aktuell und PROJEKTpraxis interaktiv

    Kommentar der Redaktion

    Soziale Netzwerke, Blogs und Messen-         der Digitalisierung noch stärker nutzen:
    ger-Dienste – die Digitalisierung hat        Wir leben Mobilität und gehen dem
    unsere Gesellschaft und unsere Art zu        Wunsch unserer Leser nach, Informa­
    Kommunizieren schon jetzt radikal            tionen jederzeit und ortsunabhängig
    verändert. Statt Informationen nur zu        abzurufen.
    konsumieren, tauschen wir uns aus,
    interagieren und das zu jeder Zeit.         Ab Oktober 2015 können Sie sich online ­
                                                in unseren neuen Themenportalen über
                                                die aktuellen Entwicklungen und Innova-
     Seit Jahren arbeitet die Schenker Deutsch­
                                                tionen der Logistik-Branche informieren.
     land AG im Austausch mit ihren Kunden,
                                                Wir möchten zusammen mit unseren
     Partnern und der gesamten Logistik­
                                                Lesern eine Kultur des Dialogs und der
     Branche an neuen technischen Entwick-
                                                Interaktion entwickeln. Denn nur durch
     lungen und inno­vativen Prozessen. Als
                                                den direkten Austausch lassen sich die
     global aufgestell­tes Unternehmen haben
                                                besten Lösungen entwickeln. Gemeinsam
     wir es uns zur A­ ufgabe gemacht, eine
                                                können wir neue Ideen entwickeln und
     digitale und ­nachhaltige Zukunft aktiv
                                                unsere Stärken nutzen.
     mitzugestalten. Eine der Voraus­setzungen
     hierfür ist es, unseren Lesern Informa­
     tionen zum richtigen Zeitpunkt und von     Wir freuen uns schon jetzt
     überall abrufbar zur Verfügung zu          auf Ihren Besuch!
    ­stellen.

    In unseren Print-Magazinen aktuell und
    PROJEKTpraxis haben wir vierteljähr-                                       Sherin Ibrahim
    lich Höhepunkte und die wichtigsten
                                                       Leiterin interne und externe Kommunikation
    Neuerungen für unsere Kunden aufbe-                                   Schenker Deutschland AG
    reitet. Jetzt wollen wir die Möglichkeiten
100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell
KONTRAKTLOGISTIK   7

Die Aufgabe des Logistikers:
Notfalleinsatz bei ­Hochbetrieb
     Maschinenausfälle und Produktionsstillstände wegen fehlender
     Ersatzteile konnten in der Vergangenheit Unternehmen großen
     Schaden zufügen. Heute ermöglichen Logistiker mit flexibler
     Ersatzteillogistik, dass die Produktion nach kurzer Zeit wieder
     anlaufen kann. Im Dortmunder Shared Logistics Center sorgen
     die Experten der Schenker Deutschland AG dafür, dass in Spanien
     niemand im Sommer auf ein kühles Bier verzichten muss.
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8   KONTRAKTLOGISTIK

    Ausfall in Spanien: In der Abfüllanlage einer regionalen Brauerei     Der Logistiker hat dafür auf dem Westfalenhütten-Gelände in
    ist ein Bauteil ausgefallen – fatal im beginnenden Sommer, der        Dortmund ein zunächst 20.000 Quadratmeter großes Shared
    Hochsaison für Getränkehändler! Um teure Produktionsausfälle          Logistics Center mit etwa 700 Quadratmetern Bürogebäude er-
    zu vermeiden, muss so schnell wie möglich ein Ersatzteil her.         richtet. „Mit einem Gleisanschluss, direktem Zugang zur Bun-
    Kurz darauf klingelt in Dortmund im Shared Logistics Center           desstraße 236, der schnellen Verbindung zu sechs Autobahnen
    (SLC) bei DB Schenker das Telefon, und ein Servicemitarbeiter         sowie der Nähe zum Dortmunder Hafen und zum Flughafen
    von KHS gibt den Auftrag zur Lieferung der benötigten Kom-            bietet uns der Garbe Logistik-Park Westfalenhütte ideale Vor-
    ponente. Ein kurzer Blick in die Bestandslisten: Das Bauteil ist      aussetzungen“, sagt Michael Rehbein, Leiter der Geschäftsstelle
    vorhanden. Wenig später kündigt sich schon der Lkw an, der            Dortmund (Landverkehr, Logistik).
    das viele hundert Kilo schwere Zahnrad nach Spanien bringen
    soll. Henrik Lorenzen, einer der vier Schichtleiter des SLC, stellt   Perfekte Ergänzung im Ruhrgebiet
    sich selbst in die Schreinerei – dort sägt, schraubt und nagelt
    er eine transportsichere Verpackung. Jetzt steht der Lkw an der       Seit März 2014 ergänzt das SLC mit seinen rund 160 Mitarbei-
    Laderampe, mit dem Stapler wird das Ersatzteil in den Wagen           tern als Betriebsstätte die Geschäftsstelle Landverkehr, Logistik
    gehoben – und ab geht’s in den Süden. Bald darauf rasseln wie-        in der Feineisenstraße, wobei rund 40 Mitarbeiterinnen und Mit-
    der bis zu 132.000 Dosen pro Stunde durch die reparierte Ab-          arbeiter dauerhaft auf dem Werksgelände der KHS eingesetzt
    füllanlage. „Wenn Sie überlegen, was der Produktionsstillstand        sind. Gleichzeitig nimmt DB Schenker Logistics derzeit ein neu-
    einer Maschine kostet, dann stehen Sie als Dienstleister gern         es Distributionszentrum und Fertigwarenlager in Bergkamen in
    auf – auch mitten in der Nacht“, sagt Lorenzen, der an diesem         Betrieb, direkt am wichtigen Kamener Kreuz der Autobahnen 1
    Samstag Bereitschaftsdienst hatte.                                    und 2. Die 40.000 Quadratmeter große Anlage ist ebenfalls in-
                                                                          tegrierter Bestandteil der Geschäftsstelle Dortmund. Dort über-
    Dieser und ähnliche Einsätze sind Teil der logistischen Dienst-       nimmt die Schenker Deutschland AG komplexe Logistiklösungen
    leistungen, die DB Schenker für ihren Kunden KHS in Dortmund          und -services für den Haushalts-, Gastronomie- und Hotelle-
    anbietet. Die KHS GmbH, einer der weltweit führenden Anbie-           riewaren-Hersteller WMF. In Dortmund sind also bereits zwei
    ter von Abfüll- und Verpackungslösungen, hat vor zwei Jahren          große Kunden im SLC-Konzept eingebunden: KHS seit 2013.
    die weltweite Ersatzteillogistik und Produktionsversorgung des        Weidmüller, ein international operierender Elektronikkonzern,
    Dortmunder Stammwerks an DB Schenker Logistics übergeben.             bezieht im Herbst Teile des zweiten Bauabschnitts auf der West-

    Kontrollierte Vielfalt: Blick in die Hochregallager
100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell
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falenhütte mit weiteren 20.000 Quadratmetern und wiederum            Stücke für die verschiedenen Verkehrsträger transportsicher ein.
700 Quadratmetern Bürofläche.                                        Anschließend werden die Waren im Zoll- und Versandlager gela-
                                                                     gert und stehen für den Versandauftrag bereit.
Für KHS herrscht schon seit einem Jahr Hochbetrieb im SLC.
Ein Shuttle-Service verkehrt vier- bis sechsmal am Tag zwischen      Derzeit wird das SLC baulich erweitert – das S steht ja für­­
dem Lager und dem Stammwerk in zwei Kilometern Entfernung.           shared­, also geteilte Services. In die seitlich errichtete Halle
Weitere Waren kommt mit Dutzenden Lkw aus aller Herren Län-          kommt im Herbst ein neuer Kunde Wand an Wand hinzu. Schon
dern an: Rund 800 Paletten und Pakete treffen jeden Tag ein,         jetzt laufen die Vorbereitungen für diesen Umzug auf Hochtouren.
sowohl von externen Lieferanten als auch KHS-eigenen Werken.         „Dabei können wir natürlich heute schon von den Erfahrungen
Nach dem Entladen prüfen die SLC-Mitarbeiter die Ware auf ihre       profitieren, die wir mit KHS und anderen Kunden gemacht ha-
ordnungsgemäßen Anlieferzustand und melden mögliche Schä-            ben“, sagt Sebastian Peiler, Leiter des SLC. „Was wirklich zählt,
den sofort weiter. Einige Chargen werden gesondert geprüft:          ist eine gut durchdachte Vorbereitung – für Kunden, Mitarbeiter
Ausgebildete KHS-Mitarbeiter kontrollieren dann die techni-          und Technik!“ (BN)
schen Maße und Qualität – denn der Maschinenbauer ist auf
die hohe Zuverlässigkeit seiner Zulieferer angewiesen. Erfüllen
die Bauteile alle technischen Anforderungen, werden sie einge-
lagert. Rund 55.000 Einzelteile hält KHS ständig im SLC vorrätig
und passt sich den wechselnden Bedingungen des Marktes an.

Speziell angefertigte Verpackungen

Neben der Kommissionierung übernehmen die Mitarbeiter auch           Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:
die Verpackung von Teilen. Bis zu 4.000 Positionen am Tag ­stecken   Sebastian Peiler
sie in vorgefertigte Kartons. Damit auch sperrige Transportgüter     Leiter Shared Logistics Center (SLC) „Westfalenhütte“ Dortmund
sicher verpackt werden können, gibt es im SLC sogar­eine eigene      E-Mail: sebastian.peiler@dbschenker.com
Schreinerei. Hier hausen speziell ausgebildete Mitarbeiter große
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10 KONTRAKTLOGISTIK

   Teamwork: Frederic Nitka (rechts) und Sebastian Peiler

   Die Kernkompetenz des Herstellers

   Logistiker steuern den Nachschub von Ersatzteilen

                               Als einer der weltweit führenden Anlagenbauer für die Geträn-
                               keindustrie konzentriert sich die KHS GmbH voll auf ihre Kern-
                               kompetenz. Für die Kunden des Unternehmens spielt neben der
                               Qualität der Maschinen aber auch eine zuverlässige Logistik eine
                               entscheidende Rolle. Darum ist es nur konsequent, dass KHS die
                               weltweite Ersatzteillogistik und die Produktionsversorgung des
                               Dortmunder Stammwerks ins neue Shared Logistics Center der
                               DB Schenker AG verlagert hat.

                               Fällt beispielsweise in Spanien die Abfüllanlage in einer regionalen Brauerei aus, dann können Produktions-
                               ausfälle teuer werden. So schnell wie möglich muss ein Ersatzteil her: Ein paar Minuten nach dem Ausfall
                               läuft die Meldung beim Hersteller KHS GmbH in Dortmund ein – automatisch wird der Auftrag an die Logisti­
                               ker der Schenker Deutschland AG im Dortmunder Shared Logistics Center (SLC) weitergereicht. Kurze Zeit
                               später ist das Ersatzteil verladen und auf dem Weg nach Spanien. „Bei solchen Maschinenstillständen müs-
                               sen wir sofort und zu einhundert Prozent stabil liefern – neben dem Tagesgeschäft“, sagt Frederic ­Nitka,
                               zuständiger Projektleiter bei KHS. „Wir haben vereinbart, dass innerhalb von 60 Minuten nach Auftragsein-
                               gang das Ersatzteil verpackt auf dem Hof stehen muss.“
11

Bis vor zwei Jahren steuerte KHS diese Logistik selbst, dann wur-     son festgelegt – und das hat entsprechende Auswirkungen auf
de im Unternehmen die strategische Entscheidung getroffen, die        die Logistiker, die Material für den Umbau und die Wartung an-
­Logistik an einen externen Dienstleister zu vergeben. DB Schenker­   liefern müssen.
 Logistics war einer von 13 Bewerbern – und konnte sich mit sei-
 nem weltweiten Netzwerk und dem Branchen-Know-how seiner             KHS nutzte die Chance im Rahmen des Projektes, um im Unter-
 Mitarbeiter am Ende durchsetzen.                                     nehmen die Prozesse zu verbessern, zum Beispiel durch die Ein-
                                                                      führung von mehr Standards in der eigenen Fertigung. Gleich-
Für beide Unternehmen ist das ein gewaltiger Schritt: KHS blickt      zeitig spielt die Logistik bei KHS wieder eine größere Rolle. „Wir
auf mehr als 145 Jahre Tradition in einem hart umkämpften             sind auf unser Kerngeschäft fokussiert“, sagt Nitka. „Darum
Markt zurück. Der erfolgreiche Maschinenbauer aus dem Ruhr-           haben wir die Ersatzteillogistik und die Produktionsversorgung
gebiet ist als Anlagenhersteller der weltweiten Getränkeindust-       nach außen vergeben. Unsere internen Prozesse beherrschen
rie einer der großen der Branche.                                     wir aber nach wie vor exakt.“ Denn die Qualität von Dienstleis-
                                                                      tungen hängt auch von der Qualität der Daten ab, die die Dienst-
Auch für die Schenker Deutschland AG – Deutschlands führenden         leistungen definieren. Nur durch transparente Prozesse und eine
Anbieter für integrierte Logistik – bedeutet die Zusammenarbeit       permanente Kommunikation können externe Dienstleister dazu
eine große Umstellung: KHS bezog als erster Kunde das nagel-          beitragen, dem hohen Qualitätsanspruch von KHS und seiner
neue Shared Logistics Center von DB Schenker in Dortmund. Von         Kunden gerecht zu werden. (BN)
dort aus wird die weltweite Ersatzteillogistik und die Produkti-
onsversorgung des Dortmunder KHS-Stammwerks gesteuert.

Spezifische Anforderungen von KHS

„Was uns auszeichnet, ist die extreme Langlebigkeit unserer Pro-
dukte“, sagt Nitka. „30 Jahre Betrieb für eine Anlage sind keine
Seltenheit, hinzu kommt ein reger Gebrauchtmaschinenmarkt –
darum müssen wir die entsprechenden Ersatzteile lange vorrätig
halten. Außerdem haben wir es ständig mit Komponenten der
verschiedensten Hersteller und Altersgruppen zu tun.“

Abfüllanlagen sind trotz ihrer vielen standardisierten Komponen-
ten auf jeden Kunden individuell zugeschnitten. Und schließlich
müssen die Anlagen die hohen Standards des Marktes erfüllen.
Das heißt: Nicht nur die Fertigungshallen sind absolut sauber –
auch alle Bauteile, die die Produkte berühren, müssen qualitativ
hochwertig sein. Bei den Anlagenteilen, die mit Flüssigkeiten in
Berührung kommen, setzt KHS darum nur Edelstahl ein.

Hohe Qualität bei Services

Nicht nur technisch, sondern auch beim Service muss KHS vorne
liegen und bietet seinen Kunden darum hochwertige Dienstleis-
tungen rund um die Anlagen – und das nicht nur bei neuen Ma-
schinen, sondern auch bei älteren Baureihen, bei Umbauten und
Umrüstungen, die der Markt mit seinem Ruf nach ständig neuen          Blick in eine Abfüllanlage von KHS
Produkten erforderlich macht.

Die Getränkebranche ist stark abhängig von der Saison. Wäh-
rend im Sommer die Abfüllanlagen bis ans Limit produzieren,           Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:
nutzen Brauer und Abfüller die Umsatz schwächeren Monate,             Sebastian Peiler
um die Anlagen zu warten, zu überholen oder entsprechend neu-         Leiter Shared Logistics Center (SLC) „Westfalenhütte“ Dortmund
er Kundenwünsche auf andere Formate umzubauen. Im Herbst              E-Mail: sebastian.peiler@dbschenker.com
und Winter werden so die Flaschentrends der kommenden Sai-
12 PHARMA/HEALTHCARE

              Qualität&Integrität
              in der Lieferkette

                                                           Internationale Pharmalogistik ist hochkom-
                                                           plex. Eine Vielzahl von gesetzlichen Regelun-
                                                           gen müssen berücksichtigt und eingehalten
                                                           werden. Umso wichtiger, wenn der Logistiker
                                                           seine Prozesse einem zusätzlichen Qualifi-
                                                           zierungsprozess unterwirft. Kürzlich hat die
                                                           Geschäftsstelle Bingen eine entsprechende
                                                           GDP-Compliance-Bescheinigung erhalten.
                                                           Im Interview erklärt Dr. Nicola Spiggelköt-
                                                           ter, Pharmaexpertin und Geschäftsführerin
                                                           der Unternehmensberatung Knowledge&
                                                           ­Support, was diese Bescheinigung bringt.

                                                           Frau Dr. Spiggelkötter, die EU hat mit der sogenannten
                                                           GDP-Richtlinie neue Rahmenbedingungen für den
                                                           Transport von pharmazeutischen Produkten in Europa
                                                           geschaffen. Was ist „Good Distribution Practice“?

                                                           Dr. Spiggelkötter: „Good Distribution Practice“ heißt so viel wie „Gute Ver-
  Dr. Nicola Spiggelkötter, Inhaberin und Geschäftsfüh-    teilpraktiken“ und betrifft die Aufgabe, Arzneimittel unter Einhaltung der
  rerin der auf Pharmalogistik spezialisierten Unterneh-   regulatorischen Vorgaben in die Apotheke zu bringen. Die Richtlinie soll die
  mensberatung Knowledge&Support
                                                           Qualität in der Arzneimitteldistribution sicherstellen und die Integrität in
                                                           der Supply Chain stärken. Dabei geht es vor allem um Maßnahmen gegen ­
                                                           die Fälschung von Arzneimitteln. Das ist speziell bei den verschreibungs-
                                                           pflichtigen Medikamenten – und nur um diese geht es bei der Richtlinie –
                                                           ein immer wichtigeres Thema.

                                                           Ist das nur ein europäisches Thema?

                                                           Nein, dieser Standard betrifft zwar vor allem Europa, aber ähnliche und
                                                           gleichlautende Richtlinien gibt es weltweit. Die USA haben entsprechende
                                                           Vorgaben. Dort ist die Einhaltung der europäischen GDP-Richtlinie oft eine
                                                           der Voraussetzungen, um eine Importlizenz zu bekommen. Auch China hat
                                                           eine entsprechende Richtlinie, die der europäischen sehr stark ähnelt.
13

Warum sind „Gute Verteilpraktiken“ heute
relevant?

Vor zwei Jahren ist endlich die Novellierung der EU-GDP-Richt-
linie erfolgt, das war lange überfällig. In den vergangenen 20
Jahren hat sich viel verändert in der Branche. Alte Vorgaben
waren nicht mehr Stand der Technik, vieles musste neu berück-
sichtigt werden. Hinzu kommt, die Richtlinie hat einen visionä-
ren Charakter. Sie will vor gefälschten Arzneimitteln schützen
und die Integrität über die gesamte Supply Chain garantieren,
die sehr viel komplexer geworden ist.

Sie haben vor kurzem der Schenker Deutsch-
land AG bestätigt, dass sie GDP-konform
handelt. Wie sind Sie dabei vorgegangen?

Bei dieser Konformitätserklärung handelt es sich nicht um
ein Zertifikat, sondern um die Bestätigung durch eine externe
kompetente Stelle – zum Beispiel mein Unternehmen, dass
die Geschäftsstelle im Einklang mit der GDP-Richtlinie han-
delt. Das Verfahren ähnelt dem des normalen Audits. Es geht
in einem ersten Schritt darum, transportbezogene Abläufe
zu prüfen: Schulungen, Lagerprozesse, rechtliche Rahmen,
aber auch der Umgang mit den Dienstleistern oder Fahrern.
Wie stellt das Unternehmen sicher, dass Anforderungen
                                                                     Qualifizierte Geschäftsstelle
auch bei den eigenen Dienstleistern umgesetzt werden, wie
wird kontrolliert? Aber auch die Räumlichkeiten, Depots und
                                                                     Die Geschäftsstelle Bingen ist ein Competence Center für
Umschlagstationen schauen wir uns an. Die Einhaltung einer
                                                                     temperaturgeführte Transporte mit dem Fokus auf die
bestimmten Temperaturvorgabe ist dabei besonders wichtig,
                                                                     Pharma- und Gesundheitsbranche. Die Mitarbeiter können
und – meist noch wichtiger – was passiert, welche Prozesse
                                                                     auf langjährige Erfahrungen im Bereich der temperaturge-
werden gestartet, wenn die Temperaturvorgaben nicht g  ­ e-
                                                                     führten Pharmalogistik innerhalb Europas verweisen – im
halten werden können.
                                                                     vergangen Jahr wurden mehr als 4.000 temperatursensible
Nach diesem Pre-Audit wird eine To-do-Liste erstellt, die
                                                                     Sendungen von und nach Europa über die Geschäftsstelle
abgearbeitet wird. Je nach Umfang der Liste dauert das Ver-
                                                                     organisiert.
fahren – bei der Geschäftsstelle Bingen waren es rund sechs
                                                                     Die Geschäftsstelle verfügt über Kapazitäten für tempera-
Monate. Das lief ja alles neben dem alltäglichen Betrieb!
                                                                     turgeführte Transporte in den Bereichen „nicht gefrieren“,
                                                                     „2 °C bis 8 °C“, „2 °C bis 25 °C“, „15 °C bis 25 °C“. Außer-
Was bringt der Geschäftsstelle eine solche                           dem verfügt die Geschäftsstelle über ein umfangreiches
Erklärung?                                                           Trans­portequipment vom Sprinter Thermo bis zum FTL-­
                                                                     Doppelstock Thermo.
Diese Erklärung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber sie
erleichtert natürlich den Umgang mit dem Kunden – ob Groß-
händler oder Hersteller. Denn im Gegensatz zu diesen unter-
liegen Logistiker und Lagerdienstleister nicht der behördlichen
Überwachung, müssen aber ihre Konformität mit der Richtlinie      Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:
nachweisen können. Der pharmazeutische Verlader macht das         Matthias Will
im Rahmen seiner Lieferantenqualifizierung. Die Konformitäts-     Leiter Direct Freight Geschäftsstelle Bingen
erklärung ist ein zusätzlicher Qualitätsnachweis und oft eine     E-Mail: matthias.will@dbschenker.com
Voraussetzung für Neugeschäft. (BN)
14 PHARMA/HEALTHCARE

                 Suche nach neuen Medikamenten: Eine Mitarbeiterin von Boehringer Ingelheim

  Maßgeschneiderte
  Kühlketten
                 Längst operiert die Pharmaindustrie weltweit, um
                 Krankheiten mit modernsten Medikamenten zu
                 bekämpfen. Die Luftfracht ist darum zum Rückgrat
                 der Branche geworden – aber nur, wer die Kühlkette
                 vom Werk bis zum Arzt vor Ort beherrscht, kann die
                 Errungenschaften der modernen Medizin zu Patienten
                 in aller Welt bringen. Boehringer Ingelheim und die
                 Schenker Deutschland AG machen vor, wie das geht:
                 mit modernster Technik und optimalen Abläufen.

                 Zuverlässigkeit ist hier das höchste Ziel: „Beschädigte Produkte oder nicht durchgängig ge-
                 kühlte Arzneimittel haben im Pharmabereich schnell lebensbedrohliche Konsequenzen“, sagt
                 Christopher Meyer, Vice President Sales Healthcare der Schenker Deutschland AG. „Wir haben
                 für solche Transporte gemeinsam mit Cargolux eine eigene Lösung entwickelt: Zweimal pro
                 Woche fliegt eine 747-Chartermaschine von Luxemburg aus nach Indianapolis/Indiana – und
                 bei Bedarf chartern wir noch ein zusätzliches Flugzeug.“ Mit an Bord bei jedem Flug: rund
                 100 Tonnen Medikamente für die USA – sorgsam verpackt und temperaturkontrolliert. „Diese
                 festen Kapazitäten hat sonst keiner am Markt!“, so Meyer.
15

Wollen europäische Hersteller im nordamerikanischen Markt                              „Für uns sind diese Transporte ein
mitmischen, sind zuverlässige Kühlketten die Voraussetzung.
                                                                                     ­riesiger Vertrauensbeweis in unsere
Denn nur wenn die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen
Temperaturen nahtlos dokumentiert werden kann, dürfen die                                     Fähigkeit, solche Kühlketten
Produkte in den USA überhaupt verwendet werden. Es geht da-
                                                                                                      aufrecht zu halten.“
bei um einen gigantischen Markt: Fast 360 Milliarden US-Dollar
gaben die Amerikaner 2014 für Medizinprodukte aus. Mehr als
jedes zweite neue Medikament wird nach Angaben des Euro-                                                    Werner Legleiter,
päischen Dachverbands der Arzneimittelhersteller dort zuerst                                   Leiter Operatives Competence
auf den Markt gebracht. Experten gehen davon aus, dass sich                                                   Center Pharma
der Markt für Kühltransporte darum bis zum Jahr 2020 auf 13,4
Milliarden US-Dollar fast verdoppelt.

Um die Unversehrtheit der Produkte zu garantieren, hat D      ­B      gefähr fünf Grad Celsius“, berichtet Meyer. Anschließend wer-
Schenker ein spezielles Handling und Monitoring im Umgang             den die Geräte in Luxemburg sofort ins Flugzeug verladen. Die
mit den empfindlichen Waren eingeführt – etwa um für Boehrin-         Cargo­lux-Maschine verfügt über eine „Ambient Zone“, in der die
ger Ingelheim rund 1.000 Tonnen pharmazeutische Produkte              Envirotainer gekühlt und ihre Akkus wieder aufgeladen werden
pro Jahr per Luftfracht aus Deutschland in die USA zu bringen.        können.
Der Pharmakonzern forscht und entwickelt in Deutschland. In
Biberach, knapp 50 Kilometer südlich von Ulm, befindet sich           Am Ankunftsort liegt das Hub von DB Schenker so nahe am
eine der größten biotechnologischen Produktionsanlagen in Eu-         Flugfeld, dass die Wege denkbar kurz ausfallen: Nur knapp 80
ropa. Hier greift Boehringer Ingelheim regelmäßig auf Lösungen        Meter liegen zwischen ihm und der Maschine. „Dank unserer
der Schenker Deutschland AG zurück, um Medikamente nach               Prozesse können wir das Flugzeug und den Container direkt in
Nordamerika zu bringen.                                               die Nähe unseres Healthcare Hubs bringen“, sagt Thurman Wal-
„Der temperaturkontrollierte Transport von biotechnologisch           ker, Ge­neral Manager von DB Schenker in Indianapolis/Indiana.
her­­gestellten Medikamenten in einer geschlossenen Kühlkette         Weil auch in den USA sofort Kühlräume zur Verfügung stehen,
über alle Distributionsstufen hinweg ist sicherlich einer der an-     können hier die Container-Akkus vor der Verladung zur Auslie-
spruchsvollsten Transportaufgaben in der Pharma- und Health­          ferung erneut aufgeladen und kontrolliert werden. Anschließend
care-Industrie“, sagt Horst Langhammer, Head of Receiving             werden sie verladen und die Lkw versiegelt. Vom Flughafen zum
Sampling Dispatch, Boehringer Ingelheim, Site Biberach. „Ne-
ben dem reinen Transport stellen auch die damit verbundenen
Qualitätsprozesse hohe Anforderungen an die infrage kommen-
den Logistikdienstleister. Mit DB Schenker haben wir einen zu-
verlässigen Partner, dessen gute GDP-Performance sich auch in
der Complaint-Statistik positiv wiederspiegelt.“

 Ein Quality Management System und Industriestandards wie GDP
 oder USP 1079 belegen die funktionierenden Prozesse bei der
 Schenker Deutschland AG, die außerdem die hohen Maßstäbe
 eines „Qualified Envirotainer Provider“ (QEP) erfüllt. D  ­ amit­
bestätigt der schwedische Hersteller von Spezialcon­tainern En­
virotainer, dass DB Schenker an 24 Standorten weltweit tempe-
raturempfindliche Sendungen fachgerecht und behörden­konform
abfertigt. „Das ist unser Vorteil: Wir können eine 100-prozentige­­
Cool Chain garantieren – von der Abholung am Werk bis zur
­Auslieferung“, so Meyer.

In der Temperaturzone von Boehringer Ingelheim in Biberach
wird die Ware im „Envirotainer“ transportsicher verpackt. Diese
Spezialcontainer halten ihre Innentemperatur stabil. „Wir holen
die Container mit einem Kühlfahrzeug ab und dokumentieren
sofort den Batteriestatus – im Fahrzeug selbst herrschen un-
16 PHARMA/HEALTHCARE

                „Solche übergreifenden Lösungsansätze stellen für den Kunden einen echten
                  Mehrwert dar. Wir entwickeln in ausgewählten Branchen spezialisierte,
                qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Transport- und Logistiklösungen,
                            um unseren Kunden langfristig für uns zu begeistern.“

                                                      Jochen Müller,
                                       Vorstand Luftfracht/Messen/Spezialverkehre
                                              der Schenker Deutschland AG

  Werk von Boehringer Ingelheim in Columbus sind es erneut rund
  zwei Stunden Fahrt – auch hier garantieren die Cool Trucks, dass     Teure Forschung
  die Kühlkette bis zum Schluss hält. Landet die Maschine am Vor-
  mittag, kann sogar noch am gleichen Tag ausgeliefert werden.         Pharmazeutische Forschung ist aufwändig: 30,6 Milliarden­
                                                                       Euro investierte Europas forschende Pharmaindustrie 2014
  Während des gesamten Transportes wird das Frachtgut lücken-          auf dem Kontinent und beschäftigt mehr als 600.000 Men-
  los überwacht. Die Daten werden an die Lkw-Fahrer und die            schen direkt in der Forschung. Ihre Arbeit gleicht der Suche
  Piloten der Cargolux-Maschine übermittelt, die ihrerseits jede       nach der Nadel im Heuhaufen: Nur aus einer von 10.000
  Veränderung DB Schenker mitteilen. Der Logistiker wiederum           Labor-Substanzen entsteht ein Medikament – am Ende ­
  hat sich verpflichtet, sämtliche Schwankungen an den Hersteller      eines langwierigen und teuren Prozesses: 12 bis 13 Jahre
  zu melden.                                                           dauert es im Schnitt, um von der Synthese einer neuen
                                                                       medizinisch wirksamen Substanz zu einer Arznei in der
  „Wir haben diese Kette gemeinsam mit dem Kunden entwickelt –         Apotheke zu kommen. Die Kosten dafür liegen bei mehr
  während vieler Sitzungen und in sehr langen Gesprächen“, sagt        als 1,3 Milliarden Euro.
  Werner Legleiter, Leiter Operatives Competence Center Pharma.
  „Für uns sind diese Transporte ein riesiger Vertrauensbeweis in
  unsere Fähigkeit, solche Kühlketten aufrecht zu halten. Wir hat-
  ten noch nie einen Schadensfall!“ Dieses Vertrauen zu festigen,
  ist die Aufgabe zweier Teams beim Logistiker – einmal auf deut-
  scher Seite in der Geschäftsstelle Mannheim, zum anderen in
  den USA in Indianapolis. „Das gesamte Projekt basiert auf einer    Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:
  End to End-Lösung“, so Legleiter. Die Abholung beim Kunden,        Christopher Meyer
  der Flug, die Verzollung in USA sowie die Zustellung erfolgen      Vice President Sales Healthcare
  exklusiv durch DB Schenker. Nur so kann der Logistiker die hohe    E-Mail: christopher.meyer@dbschenker.com
  Qualität auch wirklich dauerhaft garantieren. (BN)
MESSELOGISTIK 17

Der Sendung
auf der Spur
Last-Mile-Tracking erstmals auf
der IFA in Berlin

                            Die Anspannung vor einer Messe ist hoch. Inner-
                             halb kürzester Zeit muss alles vor Ort sein. Von der
                             Standtechnik bis zu Produktinnovationen – zum
                            Teil ­erheb­liche Sachwerte. Heute bietet eine neue
                            Tracking-­Lösung von DB Schenker den Ausstellern
                            Entlastung. Was das Produkt auf der IFA in Berlin
                             möglich macht, erklären Manfred Gleich, Einkaufs­-
                             chef der Messe Berlin, und Ulrich Kasimir, Leiter
                            ­Produktmanagement Messen/Spezialverkehre der
                             Schenker Deutschland AG.

                             Herr Kasimir, auf der IFA, der führenden Messe für Unterhaltungs-
                             elektronik und Elektro-Hausgeräte, führen Sie eine neue Software
                             zur Sendungsverfolgung ein. Was kann diese leisten?
                             Ulrich Kasimir: Bisher konnte ein Kunde seine Fracht nur bis zum Eintreffen auf dem Mes-
                             segelände verfolgen. Wir bieten den Ausstellern jetzt als einziger Messelogistiker bei Pack-
                             stücken ab 31,5 Kilogramm die Möglichkeit der Sendungsverfolgung bis zum Messestand
                             an. Bestätigt der Empfänger den Erhalt der Ware auf dem Handheld des DB Schenker-Mit-
                             arbeiters, erhält der Versender automatisch eine Nachricht – als E-Mail oder SMS, ganz wie
                             der Kunde möchte. Mit dieser Lösung schaffen wir für den Versender die größtmögliche
                             Transparenz über den Status seiner Sendung und sind damit einen deutlichen Schritt weiter
                             als der Wettbewerb.
18 MESSELOGISTIK

  Herr Gleich, was bedeutet die neue Sendungs-
  verfolgung auf dem Messegelände für Ihre
  Aussteller?
   Manfred Gleich: Zum einen ist es für die Aussteller eine Fra-
   ge der Sicherheit. Sie möchten stets wissen, wo sich ihre teure
   Standtechnik oder die Sendung mit den neuesten Ultra-HD-Bild-
   schirmen, die sie auf der IFA präsentieren wollen, gerade befin-
   det. Außerdem entlastet das Last-Mile-Tracking den Versender
   ebenso wie das Standpersonal. Die automatische Empfangsbe-
   stätigung erspart dem Versender den Aufwand, den Sendungs-
   verlauf ständig über die Trackingfunktion im Auge zu behalten.
   Und auch das Standpersonal muss niemanden anrufen, nur um
   zu berichten, dass eine Sendung angekommen ist.

   Das ist aber nicht die erste Logistik-Innovation,
   mit der Sie in Berlin gestartet sind?
   Manfred Gleich: Wir arbeiten stets sehr konstruktiv zusam-
   men  – ganz besonders wenn es darum geht, den Kundenservice
   am Messeplatz weiter zu verbessern. So hat DB Schenker zum
   Beispiel vor wenigen Jahren auf Anregung der Messe Berlin als
   Pilotprojekt in Berlin die Leitsysteme sowohl für die anliefern-
   den Lkw als auch für die Stapler auf dem Messegelände einge-
   führt. Was die Lkw betrifft, vermeidet die Online-Reservierung      Nun folgt das Last-Mile-Tracking auf dem
   von Zeitfenstern für die Be- und Entladung nicht nur Warte-        ­Messegelände. Worin lag die Herausforderung
   schlangen vor oder auf dem Messegelände.
                                                                       bei der Entwicklung?
   Ulrich Kasimir: Stimmt. Auch der telefonische Abstimmungsauf-      Ulrich Kasimir: Sie brauchen hierfür eine Software-Lösung, die
   wand zwischen Logistiker, Aussteller und Messeleitung wurde        sich mit den unterschiedlichsten IT-Systemen weltweit harmo-
   damit erheblich reduziert. Und die Staplerfahrer erhalten ihre     nisieren lässt. Denn die Aussteller kommen natürlich nicht nur
   Aufträge per Funk direkt aufs Display ihrer Handgeräte, statt      aus Deutschland, sondern auch aus Amerika, Asien sowie dem
   sich wie früher die Papiere von der zentralen Dispositionsstelle   europäischen Ausland. Wenn also ein Kunde seine Sendung von
   abholen zu müssen. Das spart Zeit, vermeidet Leerfahrten und       DB Schenker in Südkorea abholen lässt, werden alle Sendungs-
   bringt dem Kunden Zeit- sowie Kostenentlastung.                    daten genauso im System erfasst und übermittelt, als wenn der
19

                                                                 Der Haupteingang Süd der Messe Berlin

Versender in München sitzen würde. Das ist eine ganz schöne
He­rausforderung, sonst hätte es diese Lösung sicher auch frü-
her auf dem Markt gegeben.

Manfred Gleich: Umso mehr freuen wir uns, dass DB Schenker
das Last-Mile-Tracking hier auf der Messe Berlin implementiert
und wir damit wieder einmal „first mover“ im Messelogistik-Be-   Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:
reich sind. Die IFA ist immerhin die weltweit bedeutendste       Timo Maibach
Consumer Electronics und Home Appliances Messe. Durch die        Leiter Vertrieb Messen/Spezialverkehre
Kooperation mit der Schenker Deutschland AG können wir un-       E-Mail: timo.maibach@dbschenker.com
seren Kunden permanent den besten Service anbieten. (BK)
20 SHARED LOGISTICS CENTER

                  Er ist Logistikexperte mit Leib und Seele. Schwieberdingen betreut
                     er seit Baubeginn, kennt seine Kunden und ihre Bedürfnisse.
                 Vor allem aber fördert und fordert er die Mitarbeiter im Lager und
                    den kaufmännischen Abwicklungen. So hält Helmut Scherer als
                 Logistikleiter den Hightech-Logistikstandort Schwieberdingen fit für
                          aktuelle und zukünftige Anforderungen der Branche.
21

Ein Logistiker mit Weitblick an
einem Standort mit Zukunft

Partnerschaftliche Kooperationen, anspruchsvolle Value Added Services,
hochgradige IT-Vernetzung mit dem Kunden. So sieht Helmut Scherer, Leiter
des Shared Logistics Centers (SLC) in Schwieberdingen, die Zukunft der Kon-
traktlogistik. Und er tut alles dafür, dass sein Standort die richtigen Ressour-
cen für diese Aufgaben bereitstellt.

Stellen wir uns einen Hersteller hochwertiger elektronischer       lungen mit Kunden ist er heute mehr denn je überzeugt, dass
Komponenten vor. Vom Einkauf über die Entwicklung und              es einen wachsenden Markt für faire, langfristige und partner-
Fertigung hat er seine Prozesse technisch und kaufmännisch         schaftliche Kontrakte gibt. „Den Unternehmen, mit denen ich –
100-prozentig im Griff. Soll er dann Lagerung und Lieferung        und auch die Kollegen von der Geschäftsstelle – verhandeln, sind
seiner Produkte, das heißt die letzten und entscheidenden          neben dem Preis andere, sehr grundlegende Parameter wichtig.
Schritte auf dem Weg zum Kunden, einem Dienstleister ohne          Sie suchen einen wirtschaftlich gesunden und stabilen Partner,
langjährige Erfahrung überlassen? „Das soll er nicht und das tut   der in der Lage ist, große Verantwortung zu übernehmen. Sie
er auch nicht.“, fasst SLC-Leiter Helmut Scherer seine Einschät-   fragen sehr hohe operative Kernkompetenzen und spezifische
zung des Marktes zusammen. „In Unternehmen mit komplexer           Value Added Services ab. Sie achten darauf, ob wir die Kultur für
Wertschöpfung gibt es ein steigendes Bewusstsein für den Wert      eine nachhaltige, eine lernende Kooperation mitbringen.“
qualifizierter Logistikleistungen. Und genau für diese Leistun-    Um diese hohen Ansprüche erfüllen zu können, entwickelt Hel-
gen halten wir das SLC in Schwieberdingen fit.“                    mut Scherer das SLC in Schwieberdingen kontinuierlich weiter.
                                                                   Und zwar auf Ebene der technischen Ausstattung und Zertifizie-
Schon rein geographisch betrachtet bietet Schwieberdingen          rungen, vor allem aber durch Ausbildung, sorgfältiges Recrui-
gute Voraussetzungen. Verkehrsgünstig an der A 81 gelegen füh-     ting und Weiterbildung. Ein Blick auf die Kundenliste zeigt, dass
ren direkte Verbindungen nach Stuttgart, Ludwigsburg und Heil­     das Konzept aufgeht. Zahlreiche Industrieunternehmen nutzen
bronn. Die Metropolregion Stuttgart wiederum ist gespickt mit      Schwieberdingen als Logistik- und Mehrwertzentrum ihres Ver-
anspruchsvollen Unternehmen aus Technologiebranchen wie            trauens.
Automotive, Industrial, Chemicals.
An diesem industriellen Hotspot mit erstklassigen Logistikdiens-   Für einen sehr großen internationalen Druckfarbenproduzenten
ten erfolgreich zu sein, ist der nachhaltige Ehrgeiz von Helmut    verantwortet DB Schenker den weltweiten Versand via Land-,
Scherer. Schon seit der Bauplanung 2012 positioniert er den        Luft- und Seetransport. Die Ware wird dazu mittels Shuttle-Lkw
Standort als Hightech-Logistikzentrum. Helmut Scherer: „Das        vom Produktionsstandort bei Stuttgart abgeholt. Die Auftrags-
gesamte SLC ist für Stoffe bis hin zur Wassergefährdungsklasse     abwicklung erfolgt voll integriert in die SAP-Umgebung des Kun-
III, also der höchsten Stufe, ausgelegt. Wir haben ein separa-     den. Branchentypisch sind die hohen Anforderungen im Bereich
tes Gefahrstofflager. Und wir sind mit dem höchsten TAPA-Si-       Gefahrstoffe:
cherheitsstandard (TAPA A) zertifiziert. Dank der technischen
Ausstattung und der überdurchschnittlichen Qualifikation unse-       • Lagerung von wassergefährdenden Stoffen
rer Mitarbeiter können wir zusätzliche Services wie Verpacken,       • Lagerung von Gefahrstoffen
Qualitätskontrollen, Kommissionieren oder Bearbeitungen effi-        • Schulung der Mitarbeiter nach Container-Packzertifikat
zient anbieten. Alles, was unseren Industriekunden besonderen      		 zur Beförderung gefährlicher Güter in See-Containern
Mehrwert bietet, haben wir hier unter einem Dach.“                   • Schulung der Mitarbeiter nach ADR, IMDG-Code und IATA
                                                                   		 DGR für den Versand von Gefahrgut auf der Straße, in der
Hohe operative Kernkompetenzen und kun-                            		 Luft und zur See
denspezifische Value Added Services
                                                                   Für einen namhaften Automobilhersteller betreut das SLC in
Selbstverständlich kennt Scherer den Preiskampf und den Wett-      Schwieberdingen die komplette Belieferung von 50 Werkstätten
bewerbsdruck der Logistik. Immerhin ist der Diplom-Betriebs-       im Umkreis von 200 Kilometern. Dafür erfolgen die Lagerung
wirt mit der Spezialisierung Transport/Spedition/Logistik seit     von circa 12.000 Ersatzteilen und die regelmäßige Zustellung
über 16 Jahren in der Branche tätig. Aber nach vielen Verhand-     mit bis zu täglich zwei Tagtouren und einer Nachttour. IT-seitig
22 SHARED LOGISTICS CENTER

   Erfolgreiches Warehousing-Management ist in Schwieberdingen Teamarbeit: Markus Schüttler, Leiter Elektronik-Logistik, Stephan Hald, Leiter der
   Geschäftsstelle Land/Logistik in Ilsfeld und SLC-Leiter Helmut Scherer.

   ist das Lager an ein kundenspezifisches ERP-System angebun-
   den.                                                                                                    Ihre Chance in der
   Im Bereich Cross-Dock-Abwicklung betreut das SLC in Schwie-
   berdingen seit vielen Jahren eines der weltweit umsatzstärksten
                                                                                                    Metro­pol­region Stuttgart:
   IT-Unternehmen. Zu den Aufgaben zählt hierbei die Verteilung
   von Waren an Großhändler und Distributoren in mehreren euro-                                 Ab 1.1.2016 stehen in Schwieberdingen
   päischen Ländern sowie die speditionelle Organisation von Teil-
   und Komplettladungen.
                                                                                                             6.500 Palettenstell­plätze
                                                                                                                                         zur Lagerung
   Qualität, die auf technischen Standards und                                                            wasser­gefährdender Güter
   sozialer Verantwortung fußt
                                                                                                                                       zur ­Verfügung.
   Die hohen technischen Standards, die das SLC in Schwieberdin-
   gen im Bereich Gefahrstoffe und Sicherheit (TAPA) auszeichnet,
   bilden wichtige Alleinstellungsmerkmale des Standortes.                                       Highlights am Standort Schwieberdingen
   So beruht die intelligente Materialflusssteuerung und Auftrags-
   abwicklung auf einem SAP LES System, wie es bei DB Schenker                                   • Shared Logistics Center
   grundsätzlich in hochqualifizierten Logistikstandorten und SLCs                               • Scanner-gestützte Lagerverwaltung
   zum Einsatz kommt. Neben der Intelligenz der IT sind aber                                     • Günstige Verkehrsanbindung zur A81 und
   insbesondere auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ent-                                   		 direkte Verbindung nach Stuttgart, Ludwigsburg
   scheidend. Helmut Scherer gibt zwei Beispiele: „Unsere Fahrer                                 		und Heilbronn
   können zuverlässig entscheiden, welche Stoffe in einem Lkw                                    • Lagerung wassergefährdender Stoffe WGK I ­
   gemeinsam transportiert werden dürfen und welche nicht. Ge-                                   		 und II im gesamten Hallenbereich möglich
   nauso wissen wirklich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei                               • 100 m² Gefahrstofflager
   uns im SLC, welche speziellen Vorschriften bei der Lagerung und                               • Zolllager
   dem Handling von Wassergefährdungsklassen oder Gefahrstof-                                    • Sicherheitszertifizierung nach TAPA (A)
   fen zu beachten sind. Die Kunden sind bei unseren Leuten in
   den besten Händen.“                                                                           Technische Daten
                                                                                                 • 12.500 Stellplätze für Paletten
   Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu bleiben, investiert                                  • 10.000 m² Lagerfläche
   das SLC in erheblichem Umfang in Schulungen und Trainings.                                    • Block-/Regallager
   Ein Prinzip ist dabei, dass alle Mitarbeiter zu allen Anforderun-                             • Beheiztes Lager
   gen geschult werden. Das erhöht die Flexibilität im Einsatz und                               • Sprinkler- und Brandmeldesysteme
   garantiert einen sehr ganzheitlichen Qualitätsstandard.
23

       „An einem Standort wie dem SLC in
                                                                            Helmut Scherer betont aber noch eine weiterreichende Dimen­
  ­Schwieberdingen wird besonders deutlich,­
                                                                            sion: „Das hohe Qualifizierungsniveau sorgt für eine hohe Bin-
     ­dass wir in der Champions League der                                  dung ans Unternehmen. Wir arbeiten mit einem über lange
                                                                            Zeiträume stabilen und vertrauten Team zusammen. Das allein
­Logistiker spielen. Wir haben es mit äußerst
                                                                            ist eine Leistung, die für unsere Kunden sehr hohen Wert hat.
    anspruchsvollen Branchen und globalen                                   Grundsätzlich erlebe ich, dass Kunden anerkennen, dass wir bei
                                                                            DB Schenker ernst machen mit unserer sozialen Verantwortung
Kunden zu tun. Um diese Märkte umfassend­
                                                                            gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft. Für die Fortset-
      und mit höchster Qualität bedienen zu                                 zung dieser Philosophie trete ich am Standort Schwieberdingen
                                                                            mit voller Überzeugung ein.“ (FS)
können, sind permanente Innova­tionen und
   Optimierungen ­notwendig, mit denen wir
die Wertschöpfung für unsere Kunden weiter                                  Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:
                erhöhen ­können.“                                           Helmut Scherer
                                                                            Leiter SLC Schwieberdingen
Stephan Hald,                                                               E-Mail: helmut.scherer@dbschenker.com
Leiter Geschäftsstelle Ilsfeld Land/Logistik

                                                                                                                   GEFAHRGUTLOGISTIK

Als technische Maßnahme des Gewässerschutzes ist das gesamte Lager gegen das Erdreich abgedichtet und mit Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen
ausgestattet.
24 AUTOMOTIVE

  Nachtarbeit für
  VW-Partner
  VW-Ersatzteillogistik: Die Volkswagen OTLG überträgt
  weitere Aufgaben an DB Schenker Logistics

  Die Volkswagen Original Teile Logis-                               ßend die Original- und Zubehörteile ab und befördern sie zu
                                                                     den Terminals der DB Schenker-Geschäftsstellen. Dort begin-
  tik GmbH& Co. KG (OTLG) hat der                                    nen die Logistiker nachts um 1:00 Uhr mit der Verteilung. Bis
  Schenker Deutschland AG weitere                                    7:00 Uhr morgens werden die Teile spätestens ausgeliefert – so
                                                                     gewährleistet DB Schenker die Verfügbarkeit der Ersatzteile zu
  Aufgaben in der Ersatzteillogistik in                              Arbeitsbeginn in den OTLG-Partnerbetrieben. In einer zweiten
  den Neuen Bundesländern übertra-                                   Welle werden Teile, die bis 10:00 Uhr im OTLG-Vertriebszent-
                                                                     rum geordert werden, sogar noch am gleichen Tag bis 15:30 Uhr
  gen. Seit kurzem versorgt der Logistik-                            den Werkstätten angeliefert.
  dienstleister die Partnerbetriebe des
                                                                     „Fast jedes Originalteil der fünf Marken VW, Audi, Škoda, Seat
  Volkswagen-Konzerns in den Regio-                                  und Volkswagen-Nutzfahrzeuge, das ein sächsischer Partnerbe-
  nen Chemnitz und Magdeburg.                                        trieb bei der OTLG bestellt, geht durch unsere Hände“, sagt Jörg
                                                                     Schilling, Leiter der Geschäftsstelle Dresden (Land, Logistik). In
                                                                     den Neuen Bundesländern erstreckt sich das Zustellgebiet von
                                                                     DB Schenker über etwa 70 Prozent der Gesamtfläche.
                                                                     Auch an anderen Standorten ist die Schenker Deutschland AG
                                                                     mit der VW-Ersatzteillogistik beauftragt: an den Geschäftsstel-
  Ersatzteillogistik für einen der größten Automobilhersteller der   len Köln, Appenweier, Ulm und Passau. (BN)
  Erde: Seit Ende vergangenen Jahres haben die Geschäftsstellen
  Chemnitz und Magdeburg der Schenker Deutschland AG den
  Transport von Originalteilen, Zubehör und Reifen an alle Part-
  nerbetriebe des Volkswagen-Konzerns übernommen. Gleichzei-            Die Volkswagen Original Teile Logistik GmbH&Co. KG
  tig verlängerte der VW-Teile-Händler die bestehenden Verträge         (OTLG) beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiter und versorgt
  mit den Geschäftsstellen Güstrow, Terminal Neubrandenburg             deutschlandweit von sieben Standorten aus circa 4.700
  (seit 1992) und Dresden (seit 2007) um weitere vier Jahre. „Die       Händler. Die sieben Vertriebszentren der Volkswagen OTLG
  Teams von DB Schenker beweisen seit Jahren, dass sie die an-          beinhalten eine Lagerfläche von insgesamt rund 440.000
  spruchsvolle Transportlogistik auf hohem Niveau beherrschen“,         Quadratmetern, was etwa 62 länderspieltauglichen Fußball-
  erklärt Frank Müssig, Leiter Zentrales Transportmanagement            feldern entspricht. Hiervon erfolgt die tägliche Kommissi-
  der OTLG. „Aufgrund der positiven Erfahrungen mit anderen             onierung und Bereitstellung von circa 200.000 Positionen
  Geschäftsstellen haben wir die Zusammenarbeit jetzt auch auf          für 2.600 Volkswagen- und Audi-Partner, 2.000 Seat- und
  die Regionen um Chemnitz und Magdeburg ausgeweitet.“                  Škoda-Partner und 150 Partner in Dänemark.

  Dreh- und Angelpunkt der After-Sales-Logistik in den fünf Neuen
  Bundesländern ist das OTLG-Vertriebszentrum Brandenburg
  in Ludwigsfelde – nur wenige Kilometer südlich Berlins an          Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:
  der Autobahn A10 gelegen. Dort laufen die Bestellungen der         Jörg Schilling
  VW-Partnerbetriebe ein – dabei handelt es sich um die Marken       Leiter der Geschäftsstelle Dresden (Land, Logistik)
                                                                                                               Logistik
  Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Audi, Seat und Škoda.        E-Mail: joerg.schilling@dbschenker.com
  Bis 22.00 Uhr holen die Mitarbeiter von DB Schenker anschlie-
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Die Umschlag-Meister
in Hamburg
Mit einem ausgefeilten Transportkonzept steuert die TRANSA Spedition GmbH
Aktionsware für Aldi Süd

Bananen aus Südamerika, flotte T-Shirts aus der Türkei oder scharfe
Heckenscheren aus China: Wenn es keine Logistik gäbe, wären solche
Produkte für die Verbraucher in Deutschland unerreichbar. Zum Glück
gibt es aber Menschen, die wissen, wie man intelligente und effiziente
Transport- und Lieferketten bis in die letzten Winkel dieser Erde knüpft.
Ihnen ist es zu verdanken, dass Händler ihre Kunden immer aufs Neue
mit trendigen Produkten beglücken können. So wie es zum Beispiel
Aldi Süd durch seine regelmäßigen Aktionen macht.
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                                                     Ein schöner Maitag, Peaktime in der Geschäftsstelle Hamburg
                                                     der TRANSA Spedition GmbH im Hafen: Lastwagen fahren an
                                                     die Laderampen, durch die Ladetore sausen kleine „Ameisen“
                                                     oder Schnellläufer, Container werden geöffnet und entladen,
                                                     Kartons und Kisten verschwinden in riesigen Hallen und wer-
                                                     den in rasantem Tempo an verschiedenen Plätzen verstaut.
                                                     Andere Mitarbeiter packen Kartons aus, legen Ware auf Palet-
                                                     ten, wickeln Schutzfolie herum und verfrachten die Paletten in
                                                     bereitstehende Lkw, die sofort losfahren und Platz machen für
                                                     weitere Trailer. Ein Gewusel und Gewimmel, das für Außenste-
                                                     hende kaum zu durchschauen ist. Und doch gibt es einige, die
                                                     den Überblick behalten und das scheinbare Chaos dirigieren.
                                                     Stephan Puvogel zum Beispiel. Er ist Leiter der Geschäftsstel-
                                                     le Hamburg in der 1. Hafenstrasse 13 und als solcher Herr der
                                                     Abläufe, die die TRANSA Spedition seit mittlerweile drei Jahren
                                                     für einen großen Kunden eingerichtet hat: Im Jahr 2012 beauf-
                                                     tragte Aldi Süd das Unternehmen erstmals mit der Steuerung
                                                     von Non-Food-Importen über den Hafen Hamburg. „Heute sind
                                                     wir der Aldi-Süd-Dienstleister im Non-food-Bereich ex Asien“,
                                                     so Puvogel. Schnelle, zuverlässige und nachhaltigere Transporte
                                                     durch intelligente Planung sind das Ergebnis.

                                                     Saisongeschäft im Blocklager

                                                     Dahinter steckt ein unglaubliches Volumen: In dem Blocklager
                                                     mit 35.000 Quadratmetern Fläche kommen im Jahr circa 12.000
                                                     40‘-Container an, im Durchschnitt knapp 50 am Tag. Über eine
                                                     halbe Million Paletten kommissionieren die TRANSA-Mitarbei-
                                                     ter im Jahr. Sie werden anschließend auf mehr als 17.000 Lkw
                                                     und Eisenbahnwaggons abtransportiert: 85 Prozent der Güter
                                                     per Straßen-Lkw, der Rest mit dem Zug – zum Beispiel im Ein-
                                                     zelwagenverkehr nach Nürnberg und Mannheim, oder auch im
                                                     kombinierten Verkehr. Empfänger der Ware sind Gesellschaften
                                                     von Aldi Süd, von dort aus übernimmt der Discounter selbst und
                                                     beliefert seine eigenen Filialen in Deutschland.
                                                     „Das ist ein Saisongeschäft“, sagt Puvogel. Vor allem Ostern,
                                                     Pfingsten, im September und im Oktober laufen die Hallen voll
                                                     mit Aktionsware. Der Start der Gartensaison in Deutschland
                                                     macht sich hier genauso bemerkbar wie das beginnende Weih-
                                                     nachtsgeschäft. Allerdings: „Die Peaks sind nicht mehr so groß
                                                     wie in der Vergangenheit“, hat Puvogel festgestellt. „Die Grund-
                                                     auslastung übers Jahr ist einfach schon hoch.“
                                                     Mehrere hundert Lieferanten von Aldi Süd wickeln ihre Trans-
  Rainer Börnecke und Stephan Puvogel im Lager der   porte über die TRANSA-Geschäftsstelle in Hamburg ab. Der
  TRANSA-Geschäftsstelle                             Großteil der Artikel gelangt in Containern aus dem Hafen in die
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Massengut im Cross-Dock: Im Durchschnitt treffen 50 Container am Tag im Blocklager ein.

Hallen, auch treffen Waren per Luftfracht und mit dem Zug aus                TRANSA wiederum nutzt den Auftrag, um den historisch gewach-
China ein. Andere Sortiments-Lieferanten aus Norddeutschland                 senen Standort mit Gleisanschluss und Bahnverkehren kräftig
werden über den Lkw entsorgt und in das Cross-Dock-Lager ein-                auszubauen. „Zum 1. Januar 2015 haben wir einen 15.000 Qua-
gespeist. Das heißt so, weil eintreffende Ware quasi über Kreuz              dratmeter großen Hallenblock dazubekommen“, sagt Börnecke.
neu je nach Empfänger verladen werden. So gebündelte Verkeh-                 Papier und Zucker wurden dort früher umgeschlagen, heute sind
re verringern den Lagerbedarf und erhöhen die Auslastung der                 es vor allem die Aktionsartikel für den Discounter, aber auch
Fahrzeuge.                                                                   Lieferungen für das klassische Aldi-Süd-Sortiment – vom Wein
Bei den Importen über den Hafen steuert TRANSA den Trans-                    bis zu Hygiene-Artikeln. Und dieser Bereich soll noch weiter
port in die Halle sowie die Palettierung, Einlagerung und Kom-               wachsen. Mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt TRANSA in drei
missionierung für den Weitertransport – exakt den Vorgaben                   Schichten. Modernste Flurförderfahrzeuge mit Doppelgabel, so
des Kunden entsprechend. „Das oberste Gebot ist: Aktionsar-                  genannte Schnellläufer, und Ameisen sind elementar, um die
tikel müssen pünktlich zur Aktion in den Läden liegen. Das ha-               großen Mengen in kurzen Zeiträumen umzuschlagen. In den fünf
ben wir bisher zu hundert Prozent erfüllt, selbst unter schwie-              Hallen mit über 40 Toren finden im Durchschnitt rund 35.000
rigen Bedingungen wie zum Beispiel Produktionsverzögerungen                  Paletten Platz. Für die Zeiten großer Peaks stehen w       ­ eitere
in Asien“, erzählt Rainer Börnecke, Leiter der Region Nord bei               externe Läger zur Verfügung, zudem verbesserte TRANSA
TRANSA. „Auch wenn ein Seeschiff bei Sturm nicht einlaufen                   seine IT. „Wir haben das DB Schenker-SAP-Lagerprogramm
kann, müssen wir auf den Punkt liefern.“                                     „GWS“ weiterentwickelt und mussten es auf Blocklager-Prozesse
                                                                             für Discount-Logistik anpassen. Völlig neu zudem ist es, dass
Gewachsene Beziehung                                                         in diesem System auch Lagergeldberechnung dargestellt wird“,
                                                                             erläutert Puvogel. Jetzt sorgt ein sogenannter „Service Tower“
Dabei kam den Logistikern zugute, dass Aldi Süd und TRANSA                   dafür, dass alle Tätigkeiten für Aldi Süd über den Customer Ser-
bei diesem immer größer werdenden Auftrag gemeinsam ge-                      vice in Hamburg zentral kommuniziert werden können.
wachsen sind. „Wir haben Aldi Süd von Anfang an begleitet                    „Heute können wir sagen, dass wir mit dem Kunden ein sehr
und mussten viel dazu lernen: Anfangs sprachen wir statt von                 partnerschaftliches Verhältnis aufgebaut haben“, so Börnecke.
Paletten über Artikelgruppen – und erfuhren dann, dass hin-                  „Unser gemeinsamer Antrieb ist Preisqualität.“ War der Aufbau
ter einem Artikel auf einmal mehrere hundert Container stan-                 in den ersten drei Jahren für alle Beteiligten sehr aufreibend und
den!“, sagt Börnecke. Für Aldi Süd war die Kooperation mit dem               anstrengend, haben sich die Prozesse aufgrund des gegenseiti-
DB Schenker-Unternehmen TRANSA ein Anstoß, die eigene Lo-                    gen Vertrauens mittlerweile gut eingespielt. „Jetzt sind wir in
gistik zu verbessern. Durch den Aufbau einer eigenen Logistikab-             einer guten Situation und wollen den Vorsprung nutzen, um Aldi
teilung gewann der Discounter nach und nach immer mehr Kon-                  Süd noch weitere Dienstleistungen anbieten zu können“, sagt
trolle über seine Zulieferketten und die Kosten. Weil TRANSA                 Börnecke. (BN)
intelligent kommissionierte, sank gleichzeitig die Zahl der Anlie-
fer-Lkw in den Gesellschaften, was sich auch in der Umweltbi-
lanz beider Unternehmen niederschlägt. „Wir fahren fast nur mit
vollen Lkw in die Gesellschaften“, sagt Puvogel. Dafür sorgt ein             Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an:
Mix aus Cross-Docking und Transshipment: In einem Lkw sind                   Stephan Puvogel
derzeit bis zu 17 Artikel. „Wir haben einen Sammellieferschein               Geschäftsstellenleiter Hamburg, TRANSA Spedition GmbH
entwickelt – dieser reduziert den papiermäßigen Aufwand bei                  E-Mail: spuvogel@transa.de
Anlieferung.“
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