100% Herrscher über die Warenströme 20 - 12 Qualität&Integrität - logistik aktuell
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100% 67% 87% 100% 80% 87% 75% 77% 100% 100% 78% 87% 100% 87% 79% 100% Ausgabe 99 | September 2015 83% Herrscher über die Warenströme 12 Qualität&Integrität 20 Ein Logistiker mit Weitblick
4% 0% 15% 13% 10% 0% 5% 0% 9% 0% 10% 9% 0% 0% 13% 11% 12% 11% 0% 15% 10% 8% Nichts geht mehr...? Wir leben heute in einer Welt voller Vielfalt, Optionen und individu- eller Vorstellungen. Lieferanten und Produzenten aus der ganzen Welt erfüllen (fast) alle Wünsche. Möglich machen das modernste 0% Fabriken und eine weltumspannende Logistik. Ohne die vielen dis- 3% kreten Lieferketten im Hintergrund müssten wir ohne viele Produkte auskommen. Unsere ganze Wirtschaft, unser Sozialleben und sogar unsere Gesundheit hängen davon, dass Logistiker wie DB Schenker die Welt in Bewegung halten. 0% 10%
4 Inhalt IM BLICKPUNKT 6 aktuell und PROJEKTpraxis interaktiv KONTRAKTLOGISTIK 7 Die Aufgabe des Logistikers 9 Die Kernkompetenz des Herstellers PHARMA/HEALTHCARE 12 Qualität&Integrität 14 Maßgeschneiderte Kühlketten 17 MESSELOGISTIK 17 Der Sendung auf der Spur SHARED LOGISTICS CENTER 20 Ein Logistiker mit Weitblick AUTOMOTIVE 24 Nachtarbeit für VW-Partner BRANCHE CONSUMER 25 Die Umschlag-Meister in Hamburg 20 NACHHALTIGKEIT 27 Stück für Stück klimafreundlicher LOGISTIKPRAXIS 30 Theater(möglich)macher aus Erfurt UMZUGSLOGISTIK 32 Stressfrei ins neue Büro STADIONLOGISTIK 34 Ein Wohnzimmer für 74.500 10 32 35 Impressum
5 Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunden, stellen Sie sich vor: eine Welt ohne Logistik! Keine Lkw, keine Schiffe, keine Züge und keine Flugzeuge, die zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk Waren, Vorprodukte und Rohstoffe zu den globalen Wirtschaftszentren transportieren. Was wäre das für eine Welt? Globale Fertigung? Unmöglich! Welthandel? Undenkbar! Wach- sender Wohlstand in vielen Ländern der Erde? Wohl kaum! Eine Welt ohne Logistik wäre eine völlig andere Welt als die, die wir heute kennen. Wir müssten auf all die Annehmlichkeiten und Produkte ver- zichten, die in den großen wirtschaftlichen Ballungsräumen entstehen – von moderner Unterhaltungselektronik über funk- tionsfähige Autos bis zum lebensrettenden Medikament. Denn heute ist die Logistik längst zum unabdingbaren Bestandteil jeder industriellen Fertigung und jedes Service-Angebots ge- worden. In jedem Gegenstand des täglichen Lebens steckt das Know-how von Logistikern, die mit ihrer Expertise dafür sorgen, dass diese Produkte gefertigt und vertrieben werden konnten. Logistik: Das ist eine umfassende Palette an Dienstleistungen, durch die sich unsere Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrie- ren und im Wettbewerb besser bestehen können. Allerdings verändern sich die Märkte ständig, darauf müssen wir reagieren. Wir setzen alles daran, dass die Logistik in dieser Welt besser wird – durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Lieferketten und den Einsatz innovativer Technologien. Diesen Anspruch leben unsere 15.500 Mitarbeiter jeden Tag. Ihr Dr. Hansjörg Rodi Vorstandsvorsitzender der Schenker Deutschland AG
6 IM BLICKPUNKT aktuell und PROJEKTpraxis interaktiv Kommentar der Redaktion Soziale Netzwerke, Blogs und Messen- der Digitalisierung noch stärker nutzen: ger-Dienste – die Digitalisierung hat Wir leben Mobilität und gehen dem unsere Gesellschaft und unsere Art zu Wunsch unserer Leser nach, Informa Kommunizieren schon jetzt radikal tionen jederzeit und ortsunabhängig verändert. Statt Informationen nur zu abzurufen. konsumieren, tauschen wir uns aus, interagieren und das zu jeder Zeit. Ab Oktober 2015 können Sie sich online in unseren neuen Themenportalen über die aktuellen Entwicklungen und Innova- Seit Jahren arbeitet die Schenker Deutsch tionen der Logistik-Branche informieren. land AG im Austausch mit ihren Kunden, Wir möchten zusammen mit unseren Partnern und der gesamten Logistik Lesern eine Kultur des Dialogs und der Branche an neuen technischen Entwick- Interaktion entwickeln. Denn nur durch lungen und innovativen Prozessen. Als den direkten Austausch lassen sich die global aufgestelltes Unternehmen haben besten Lösungen entwickeln. Gemeinsam wir es uns zur A ufgabe gemacht, eine können wir neue Ideen entwickeln und digitale und nachhaltige Zukunft aktiv unsere Stärken nutzen. mitzugestalten. Eine der Voraussetzungen hierfür ist es, unseren Lesern Informa tionen zum richtigen Zeitpunkt und von Wir freuen uns schon jetzt überall abrufbar zur Verfügung zu auf Ihren Besuch! stellen. In unseren Print-Magazinen aktuell und PROJEKTpraxis haben wir vierteljähr- Sherin Ibrahim lich Höhepunkte und die wichtigsten Leiterin interne und externe Kommunikation Neuerungen für unsere Kunden aufbe- Schenker Deutschland AG reitet. Jetzt wollen wir die Möglichkeiten
KONTRAKTLOGISTIK 7 Die Aufgabe des Logistikers: Notfalleinsatz bei Hochbetrieb Maschinenausfälle und Produktionsstillstände wegen fehlender Ersatzteile konnten in der Vergangenheit Unternehmen großen Schaden zufügen. Heute ermöglichen Logistiker mit flexibler Ersatzteillogistik, dass die Produktion nach kurzer Zeit wieder anlaufen kann. Im Dortmunder Shared Logistics Center sorgen die Experten der Schenker Deutschland AG dafür, dass in Spanien niemand im Sommer auf ein kühles Bier verzichten muss.
8 KONTRAKTLOGISTIK Ausfall in Spanien: In der Abfüllanlage einer regionalen Brauerei Der Logistiker hat dafür auf dem Westfalenhütten-Gelände in ist ein Bauteil ausgefallen – fatal im beginnenden Sommer, der Dortmund ein zunächst 20.000 Quadratmeter großes Shared Hochsaison für Getränkehändler! Um teure Produktionsausfälle Logistics Center mit etwa 700 Quadratmetern Bürogebäude er- zu vermeiden, muss so schnell wie möglich ein Ersatzteil her. richtet. „Mit einem Gleisanschluss, direktem Zugang zur Bun- Kurz darauf klingelt in Dortmund im Shared Logistics Center desstraße 236, der schnellen Verbindung zu sechs Autobahnen (SLC) bei DB Schenker das Telefon, und ein Servicemitarbeiter sowie der Nähe zum Dortmunder Hafen und zum Flughafen von KHS gibt den Auftrag zur Lieferung der benötigten Kom- bietet uns der Garbe Logistik-Park Westfalenhütte ideale Vor- ponente. Ein kurzer Blick in die Bestandslisten: Das Bauteil ist aussetzungen“, sagt Michael Rehbein, Leiter der Geschäftsstelle vorhanden. Wenig später kündigt sich schon der Lkw an, der Dortmund (Landverkehr, Logistik). das viele hundert Kilo schwere Zahnrad nach Spanien bringen soll. Henrik Lorenzen, einer der vier Schichtleiter des SLC, stellt Perfekte Ergänzung im Ruhrgebiet sich selbst in die Schreinerei – dort sägt, schraubt und nagelt er eine transportsichere Verpackung. Jetzt steht der Lkw an der Seit März 2014 ergänzt das SLC mit seinen rund 160 Mitarbei- Laderampe, mit dem Stapler wird das Ersatzteil in den Wagen tern als Betriebsstätte die Geschäftsstelle Landverkehr, Logistik gehoben – und ab geht’s in den Süden. Bald darauf rasseln wie- in der Feineisenstraße, wobei rund 40 Mitarbeiterinnen und Mit- der bis zu 132.000 Dosen pro Stunde durch die reparierte Ab- arbeiter dauerhaft auf dem Werksgelände der KHS eingesetzt füllanlage. „Wenn Sie überlegen, was der Produktionsstillstand sind. Gleichzeitig nimmt DB Schenker Logistics derzeit ein neu- einer Maschine kostet, dann stehen Sie als Dienstleister gern es Distributionszentrum und Fertigwarenlager in Bergkamen in auf – auch mitten in der Nacht“, sagt Lorenzen, der an diesem Betrieb, direkt am wichtigen Kamener Kreuz der Autobahnen 1 Samstag Bereitschaftsdienst hatte. und 2. Die 40.000 Quadratmeter große Anlage ist ebenfalls in- tegrierter Bestandteil der Geschäftsstelle Dortmund. Dort über- Dieser und ähnliche Einsätze sind Teil der logistischen Dienst- nimmt die Schenker Deutschland AG komplexe Logistiklösungen leistungen, die DB Schenker für ihren Kunden KHS in Dortmund und -services für den Haushalts-, Gastronomie- und Hotelle- anbietet. Die KHS GmbH, einer der weltweit führenden Anbie- riewaren-Hersteller WMF. In Dortmund sind also bereits zwei ter von Abfüll- und Verpackungslösungen, hat vor zwei Jahren große Kunden im SLC-Konzept eingebunden: KHS seit 2013. die weltweite Ersatzteillogistik und Produktionsversorgung des Weidmüller, ein international operierender Elektronikkonzern, Dortmunder Stammwerks an DB Schenker Logistics übergeben. bezieht im Herbst Teile des zweiten Bauabschnitts auf der West- Kontrollierte Vielfalt: Blick in die Hochregallager
9 falenhütte mit weiteren 20.000 Quadratmetern und wiederum Stücke für die verschiedenen Verkehrsträger transportsicher ein. 700 Quadratmetern Bürofläche. Anschließend werden die Waren im Zoll- und Versandlager gela- gert und stehen für den Versandauftrag bereit. Für KHS herrscht schon seit einem Jahr Hochbetrieb im SLC. Ein Shuttle-Service verkehrt vier- bis sechsmal am Tag zwischen Derzeit wird das SLC baulich erweitert – das S steht ja für dem Lager und dem Stammwerk in zwei Kilometern Entfernung. shared, also geteilte Services. In die seitlich errichtete Halle Weitere Waren kommt mit Dutzenden Lkw aus aller Herren Län- kommt im Herbst ein neuer Kunde Wand an Wand hinzu. Schon dern an: Rund 800 Paletten und Pakete treffen jeden Tag ein, jetzt laufen die Vorbereitungen für diesen Umzug auf Hochtouren. sowohl von externen Lieferanten als auch KHS-eigenen Werken. „Dabei können wir natürlich heute schon von den Erfahrungen Nach dem Entladen prüfen die SLC-Mitarbeiter die Ware auf ihre profitieren, die wir mit KHS und anderen Kunden gemacht ha- ordnungsgemäßen Anlieferzustand und melden mögliche Schä- ben“, sagt Sebastian Peiler, Leiter des SLC. „Was wirklich zählt, den sofort weiter. Einige Chargen werden gesondert geprüft: ist eine gut durchdachte Vorbereitung – für Kunden, Mitarbeiter Ausgebildete KHS-Mitarbeiter kontrollieren dann die techni- und Technik!“ (BN) schen Maße und Qualität – denn der Maschinenbauer ist auf die hohe Zuverlässigkeit seiner Zulieferer angewiesen. Erfüllen die Bauteile alle technischen Anforderungen, werden sie einge- lagert. Rund 55.000 Einzelteile hält KHS ständig im SLC vorrätig und passt sich den wechselnden Bedingungen des Marktes an. Speziell angefertigte Verpackungen Neben der Kommissionierung übernehmen die Mitarbeiter auch Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an: die Verpackung von Teilen. Bis zu 4.000 Positionen am Tag stecken Sebastian Peiler sie in vorgefertigte Kartons. Damit auch sperrige Transportgüter Leiter Shared Logistics Center (SLC) „Westfalenhütte“ Dortmund sicher verpackt werden können, gibt es im SLC sogareine eigene E-Mail: sebastian.peiler@dbschenker.com Schreinerei. Hier hausen speziell ausgebildete Mitarbeiter große
10 KONTRAKTLOGISTIK Teamwork: Frederic Nitka (rechts) und Sebastian Peiler Die Kernkompetenz des Herstellers Logistiker steuern den Nachschub von Ersatzteilen Als einer der weltweit führenden Anlagenbauer für die Geträn- keindustrie konzentriert sich die KHS GmbH voll auf ihre Kern- kompetenz. Für die Kunden des Unternehmens spielt neben der Qualität der Maschinen aber auch eine zuverlässige Logistik eine entscheidende Rolle. Darum ist es nur konsequent, dass KHS die weltweite Ersatzteillogistik und die Produktionsversorgung des Dortmunder Stammwerks ins neue Shared Logistics Center der DB Schenker AG verlagert hat. Fällt beispielsweise in Spanien die Abfüllanlage in einer regionalen Brauerei aus, dann können Produktions- ausfälle teuer werden. So schnell wie möglich muss ein Ersatzteil her: Ein paar Minuten nach dem Ausfall läuft die Meldung beim Hersteller KHS GmbH in Dortmund ein – automatisch wird der Auftrag an die Logisti ker der Schenker Deutschland AG im Dortmunder Shared Logistics Center (SLC) weitergereicht. Kurze Zeit später ist das Ersatzteil verladen und auf dem Weg nach Spanien. „Bei solchen Maschinenstillständen müs- sen wir sofort und zu einhundert Prozent stabil liefern – neben dem Tagesgeschäft“, sagt Frederic Nitka, zuständiger Projektleiter bei KHS. „Wir haben vereinbart, dass innerhalb von 60 Minuten nach Auftragsein- gang das Ersatzteil verpackt auf dem Hof stehen muss.“
11 Bis vor zwei Jahren steuerte KHS diese Logistik selbst, dann wur- son festgelegt – und das hat entsprechende Auswirkungen auf de im Unternehmen die strategische Entscheidung getroffen, die die Logistiker, die Material für den Umbau und die Wartung an- Logistik an einen externen Dienstleister zu vergeben. DB Schenker liefern müssen. Logistics war einer von 13 Bewerbern – und konnte sich mit sei- nem weltweiten Netzwerk und dem Branchen-Know-how seiner KHS nutzte die Chance im Rahmen des Projektes, um im Unter- Mitarbeiter am Ende durchsetzen. nehmen die Prozesse zu verbessern, zum Beispiel durch die Ein- führung von mehr Standards in der eigenen Fertigung. Gleich- Für beide Unternehmen ist das ein gewaltiger Schritt: KHS blickt zeitig spielt die Logistik bei KHS wieder eine größere Rolle. „Wir auf mehr als 145 Jahre Tradition in einem hart umkämpften sind auf unser Kerngeschäft fokussiert“, sagt Nitka. „Darum Markt zurück. Der erfolgreiche Maschinenbauer aus dem Ruhr- haben wir die Ersatzteillogistik und die Produktionsversorgung gebiet ist als Anlagenhersteller der weltweiten Getränkeindust- nach außen vergeben. Unsere internen Prozesse beherrschen rie einer der großen der Branche. wir aber nach wie vor exakt.“ Denn die Qualität von Dienstleis- tungen hängt auch von der Qualität der Daten ab, die die Dienst- Auch für die Schenker Deutschland AG – Deutschlands führenden leistungen definieren. Nur durch transparente Prozesse und eine Anbieter für integrierte Logistik – bedeutet die Zusammenarbeit permanente Kommunikation können externe Dienstleister dazu eine große Umstellung: KHS bezog als erster Kunde das nagel- beitragen, dem hohen Qualitätsanspruch von KHS und seiner neue Shared Logistics Center von DB Schenker in Dortmund. Von Kunden gerecht zu werden. (BN) dort aus wird die weltweite Ersatzteillogistik und die Produkti- onsversorgung des Dortmunder KHS-Stammwerks gesteuert. Spezifische Anforderungen von KHS „Was uns auszeichnet, ist die extreme Langlebigkeit unserer Pro- dukte“, sagt Nitka. „30 Jahre Betrieb für eine Anlage sind keine Seltenheit, hinzu kommt ein reger Gebrauchtmaschinenmarkt – darum müssen wir die entsprechenden Ersatzteile lange vorrätig halten. Außerdem haben wir es ständig mit Komponenten der verschiedensten Hersteller und Altersgruppen zu tun.“ Abfüllanlagen sind trotz ihrer vielen standardisierten Komponen- ten auf jeden Kunden individuell zugeschnitten. Und schließlich müssen die Anlagen die hohen Standards des Marktes erfüllen. Das heißt: Nicht nur die Fertigungshallen sind absolut sauber – auch alle Bauteile, die die Produkte berühren, müssen qualitativ hochwertig sein. Bei den Anlagenteilen, die mit Flüssigkeiten in Berührung kommen, setzt KHS darum nur Edelstahl ein. Hohe Qualität bei Services Nicht nur technisch, sondern auch beim Service muss KHS vorne liegen und bietet seinen Kunden darum hochwertige Dienstleis- tungen rund um die Anlagen – und das nicht nur bei neuen Ma- schinen, sondern auch bei älteren Baureihen, bei Umbauten und Umrüstungen, die der Markt mit seinem Ruf nach ständig neuen Blick in eine Abfüllanlage von KHS Produkten erforderlich macht. Die Getränkebranche ist stark abhängig von der Saison. Wäh- rend im Sommer die Abfüllanlagen bis ans Limit produzieren, Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an: nutzen Brauer und Abfüller die Umsatz schwächeren Monate, Sebastian Peiler um die Anlagen zu warten, zu überholen oder entsprechend neu- Leiter Shared Logistics Center (SLC) „Westfalenhütte“ Dortmund er Kundenwünsche auf andere Formate umzubauen. Im Herbst E-Mail: sebastian.peiler@dbschenker.com und Winter werden so die Flaschentrends der kommenden Sai-
12 PHARMA/HEALTHCARE Qualität&Integrität in der Lieferkette Internationale Pharmalogistik ist hochkom- plex. Eine Vielzahl von gesetzlichen Regelun- gen müssen berücksichtigt und eingehalten werden. Umso wichtiger, wenn der Logistiker seine Prozesse einem zusätzlichen Qualifi- zierungsprozess unterwirft. Kürzlich hat die Geschäftsstelle Bingen eine entsprechende GDP-Compliance-Bescheinigung erhalten. Im Interview erklärt Dr. Nicola Spiggelköt- ter, Pharmaexpertin und Geschäftsführerin der Unternehmensberatung Knowledge& Support, was diese Bescheinigung bringt. Frau Dr. Spiggelkötter, die EU hat mit der sogenannten GDP-Richtlinie neue Rahmenbedingungen für den Transport von pharmazeutischen Produkten in Europa geschaffen. Was ist „Good Distribution Practice“? Dr. Spiggelkötter: „Good Distribution Practice“ heißt so viel wie „Gute Ver- Dr. Nicola Spiggelkötter, Inhaberin und Geschäftsfüh- teilpraktiken“ und betrifft die Aufgabe, Arzneimittel unter Einhaltung der rerin der auf Pharmalogistik spezialisierten Unterneh- regulatorischen Vorgaben in die Apotheke zu bringen. Die Richtlinie soll die mensberatung Knowledge&Support Qualität in der Arzneimitteldistribution sicherstellen und die Integrität in der Supply Chain stärken. Dabei geht es vor allem um Maßnahmen gegen die Fälschung von Arzneimitteln. Das ist speziell bei den verschreibungs- pflichtigen Medikamenten – und nur um diese geht es bei der Richtlinie – ein immer wichtigeres Thema. Ist das nur ein europäisches Thema? Nein, dieser Standard betrifft zwar vor allem Europa, aber ähnliche und gleichlautende Richtlinien gibt es weltweit. Die USA haben entsprechende Vorgaben. Dort ist die Einhaltung der europäischen GDP-Richtlinie oft eine der Voraussetzungen, um eine Importlizenz zu bekommen. Auch China hat eine entsprechende Richtlinie, die der europäischen sehr stark ähnelt.
13 Warum sind „Gute Verteilpraktiken“ heute relevant? Vor zwei Jahren ist endlich die Novellierung der EU-GDP-Richt- linie erfolgt, das war lange überfällig. In den vergangenen 20 Jahren hat sich viel verändert in der Branche. Alte Vorgaben waren nicht mehr Stand der Technik, vieles musste neu berück- sichtigt werden. Hinzu kommt, die Richtlinie hat einen visionä- ren Charakter. Sie will vor gefälschten Arzneimitteln schützen und die Integrität über die gesamte Supply Chain garantieren, die sehr viel komplexer geworden ist. Sie haben vor kurzem der Schenker Deutsch- land AG bestätigt, dass sie GDP-konform handelt. Wie sind Sie dabei vorgegangen? Bei dieser Konformitätserklärung handelt es sich nicht um ein Zertifikat, sondern um die Bestätigung durch eine externe kompetente Stelle – zum Beispiel mein Unternehmen, dass die Geschäftsstelle im Einklang mit der GDP-Richtlinie han- delt. Das Verfahren ähnelt dem des normalen Audits. Es geht in einem ersten Schritt darum, transportbezogene Abläufe zu prüfen: Schulungen, Lagerprozesse, rechtliche Rahmen, aber auch der Umgang mit den Dienstleistern oder Fahrern. Wie stellt das Unternehmen sicher, dass Anforderungen Qualifizierte Geschäftsstelle auch bei den eigenen Dienstleistern umgesetzt werden, wie wird kontrolliert? Aber auch die Räumlichkeiten, Depots und Die Geschäftsstelle Bingen ist ein Competence Center für Umschlagstationen schauen wir uns an. Die Einhaltung einer temperaturgeführte Transporte mit dem Fokus auf die bestimmten Temperaturvorgabe ist dabei besonders wichtig, Pharma- und Gesundheitsbranche. Die Mitarbeiter können und – meist noch wichtiger – was passiert, welche Prozesse auf langjährige Erfahrungen im Bereich der temperaturge- werden gestartet, wenn die Temperaturvorgaben nicht g e- führten Pharmalogistik innerhalb Europas verweisen – im halten werden können. vergangen Jahr wurden mehr als 4.000 temperatursensible Nach diesem Pre-Audit wird eine To-do-Liste erstellt, die Sendungen von und nach Europa über die Geschäftsstelle abgearbeitet wird. Je nach Umfang der Liste dauert das Ver- organisiert. fahren – bei der Geschäftsstelle Bingen waren es rund sechs Die Geschäftsstelle verfügt über Kapazitäten für tempera- Monate. Das lief ja alles neben dem alltäglichen Betrieb! turgeführte Transporte in den Bereichen „nicht gefrieren“, „2 °C bis 8 °C“, „2 °C bis 25 °C“, „15 °C bis 25 °C“. Außer- Was bringt der Geschäftsstelle eine solche dem verfügt die Geschäftsstelle über ein umfangreiches Erklärung? Transportequipment vom Sprinter Thermo bis zum FTL- Doppelstock Thermo. Diese Erklärung ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber sie erleichtert natürlich den Umgang mit dem Kunden – ob Groß- händler oder Hersteller. Denn im Gegensatz zu diesen unter- liegen Logistiker und Lagerdienstleister nicht der behördlichen Überwachung, müssen aber ihre Konformität mit der Richtlinie Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an: nachweisen können. Der pharmazeutische Verlader macht das Matthias Will im Rahmen seiner Lieferantenqualifizierung. Die Konformitäts- Leiter Direct Freight Geschäftsstelle Bingen erklärung ist ein zusätzlicher Qualitätsnachweis und oft eine E-Mail: matthias.will@dbschenker.com Voraussetzung für Neugeschäft. (BN)
14 PHARMA/HEALTHCARE Suche nach neuen Medikamenten: Eine Mitarbeiterin von Boehringer Ingelheim Maßgeschneiderte Kühlketten Längst operiert die Pharmaindustrie weltweit, um Krankheiten mit modernsten Medikamenten zu bekämpfen. Die Luftfracht ist darum zum Rückgrat der Branche geworden – aber nur, wer die Kühlkette vom Werk bis zum Arzt vor Ort beherrscht, kann die Errungenschaften der modernen Medizin zu Patienten in aller Welt bringen. Boehringer Ingelheim und die Schenker Deutschland AG machen vor, wie das geht: mit modernster Technik und optimalen Abläufen. Zuverlässigkeit ist hier das höchste Ziel: „Beschädigte Produkte oder nicht durchgängig ge- kühlte Arzneimittel haben im Pharmabereich schnell lebensbedrohliche Konsequenzen“, sagt Christopher Meyer, Vice President Sales Healthcare der Schenker Deutschland AG. „Wir haben für solche Transporte gemeinsam mit Cargolux eine eigene Lösung entwickelt: Zweimal pro Woche fliegt eine 747-Chartermaschine von Luxemburg aus nach Indianapolis/Indiana – und bei Bedarf chartern wir noch ein zusätzliches Flugzeug.“ Mit an Bord bei jedem Flug: rund 100 Tonnen Medikamente für die USA – sorgsam verpackt und temperaturkontrolliert. „Diese festen Kapazitäten hat sonst keiner am Markt!“, so Meyer.
15 Wollen europäische Hersteller im nordamerikanischen Markt „Für uns sind diese Transporte ein mitmischen, sind zuverlässige Kühlketten die Voraussetzung. riesiger Vertrauensbeweis in unsere Denn nur wenn die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Temperaturen nahtlos dokumentiert werden kann, dürfen die Fähigkeit, solche Kühlketten Produkte in den USA überhaupt verwendet werden. Es geht da- aufrecht zu halten.“ bei um einen gigantischen Markt: Fast 360 Milliarden US-Dollar gaben die Amerikaner 2014 für Medizinprodukte aus. Mehr als jedes zweite neue Medikament wird nach Angaben des Euro- Werner Legleiter, päischen Dachverbands der Arzneimittelhersteller dort zuerst Leiter Operatives Competence auf den Markt gebracht. Experten gehen davon aus, dass sich Center Pharma der Markt für Kühltransporte darum bis zum Jahr 2020 auf 13,4 Milliarden US-Dollar fast verdoppelt. Um die Unversehrtheit der Produkte zu garantieren, hat D B gefähr fünf Grad Celsius“, berichtet Meyer. Anschließend wer- Schenker ein spezielles Handling und Monitoring im Umgang den die Geräte in Luxemburg sofort ins Flugzeug verladen. Die mit den empfindlichen Waren eingeführt – etwa um für Boehrin- Cargolux-Maschine verfügt über eine „Ambient Zone“, in der die ger Ingelheim rund 1.000 Tonnen pharmazeutische Produkte Envirotainer gekühlt und ihre Akkus wieder aufgeladen werden pro Jahr per Luftfracht aus Deutschland in die USA zu bringen. können. Der Pharmakonzern forscht und entwickelt in Deutschland. In Biberach, knapp 50 Kilometer südlich von Ulm, befindet sich Am Ankunftsort liegt das Hub von DB Schenker so nahe am eine der größten biotechnologischen Produktionsanlagen in Eu- Flugfeld, dass die Wege denkbar kurz ausfallen: Nur knapp 80 ropa. Hier greift Boehringer Ingelheim regelmäßig auf Lösungen Meter liegen zwischen ihm und der Maschine. „Dank unserer der Schenker Deutschland AG zurück, um Medikamente nach Prozesse können wir das Flugzeug und den Container direkt in Nordamerika zu bringen. die Nähe unseres Healthcare Hubs bringen“, sagt Thurman Wal- „Der temperaturkontrollierte Transport von biotechnologisch ker, General Manager von DB Schenker in Indianapolis/Indiana. hergestellten Medikamenten in einer geschlossenen Kühlkette Weil auch in den USA sofort Kühlräume zur Verfügung stehen, über alle Distributionsstufen hinweg ist sicherlich einer der an- können hier die Container-Akkus vor der Verladung zur Auslie- spruchsvollsten Transportaufgaben in der Pharma- und Health ferung erneut aufgeladen und kontrolliert werden. Anschließend care-Industrie“, sagt Horst Langhammer, Head of Receiving werden sie verladen und die Lkw versiegelt. Vom Flughafen zum Sampling Dispatch, Boehringer Ingelheim, Site Biberach. „Ne- ben dem reinen Transport stellen auch die damit verbundenen Qualitätsprozesse hohe Anforderungen an die infrage kommen- den Logistikdienstleister. Mit DB Schenker haben wir einen zu- verlässigen Partner, dessen gute GDP-Performance sich auch in der Complaint-Statistik positiv wiederspiegelt.“ Ein Quality Management System und Industriestandards wie GDP oder USP 1079 belegen die funktionierenden Prozesse bei der Schenker Deutschland AG, die außerdem die hohen Maßstäbe eines „Qualified Envirotainer Provider“ (QEP) erfüllt. D amit bestätigt der schwedische Hersteller von Spezialcontainern En virotainer, dass DB Schenker an 24 Standorten weltweit tempe- raturempfindliche Sendungen fachgerecht und behördenkonform abfertigt. „Das ist unser Vorteil: Wir können eine 100-prozentige Cool Chain garantieren – von der Abholung am Werk bis zur Auslieferung“, so Meyer. In der Temperaturzone von Boehringer Ingelheim in Biberach wird die Ware im „Envirotainer“ transportsicher verpackt. Diese Spezialcontainer halten ihre Innentemperatur stabil. „Wir holen die Container mit einem Kühlfahrzeug ab und dokumentieren sofort den Batteriestatus – im Fahrzeug selbst herrschen un-
16 PHARMA/HEALTHCARE „Solche übergreifenden Lösungsansätze stellen für den Kunden einen echten Mehrwert dar. Wir entwickeln in ausgewählten Branchen spezialisierte, qualitativ hochwertige und kosteneffiziente Transport- und Logistiklösungen, um unseren Kunden langfristig für uns zu begeistern.“ Jochen Müller, Vorstand Luftfracht/Messen/Spezialverkehre der Schenker Deutschland AG Werk von Boehringer Ingelheim in Columbus sind es erneut rund zwei Stunden Fahrt – auch hier garantieren die Cool Trucks, dass Teure Forschung die Kühlkette bis zum Schluss hält. Landet die Maschine am Vor- mittag, kann sogar noch am gleichen Tag ausgeliefert werden. Pharmazeutische Forschung ist aufwändig: 30,6 Milliarden Euro investierte Europas forschende Pharmaindustrie 2014 Während des gesamten Transportes wird das Frachtgut lücken- auf dem Kontinent und beschäftigt mehr als 600.000 Men- los überwacht. Die Daten werden an die Lkw-Fahrer und die schen direkt in der Forschung. Ihre Arbeit gleicht der Suche Piloten der Cargolux-Maschine übermittelt, die ihrerseits jede nach der Nadel im Heuhaufen: Nur aus einer von 10.000 Veränderung DB Schenker mitteilen. Der Logistiker wiederum Labor-Substanzen entsteht ein Medikament – am Ende hat sich verpflichtet, sämtliche Schwankungen an den Hersteller eines langwierigen und teuren Prozesses: 12 bis 13 Jahre zu melden. dauert es im Schnitt, um von der Synthese einer neuen medizinisch wirksamen Substanz zu einer Arznei in der „Wir haben diese Kette gemeinsam mit dem Kunden entwickelt – Apotheke zu kommen. Die Kosten dafür liegen bei mehr während vieler Sitzungen und in sehr langen Gesprächen“, sagt als 1,3 Milliarden Euro. Werner Legleiter, Leiter Operatives Competence Center Pharma. „Für uns sind diese Transporte ein riesiger Vertrauensbeweis in unsere Fähigkeit, solche Kühlketten aufrecht zu halten. Wir hat- ten noch nie einen Schadensfall!“ Dieses Vertrauen zu festigen, ist die Aufgabe zweier Teams beim Logistiker – einmal auf deut- scher Seite in der Geschäftsstelle Mannheim, zum anderen in den USA in Indianapolis. „Das gesamte Projekt basiert auf einer Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an: End to End-Lösung“, so Legleiter. Die Abholung beim Kunden, Christopher Meyer der Flug, die Verzollung in USA sowie die Zustellung erfolgen Vice President Sales Healthcare exklusiv durch DB Schenker. Nur so kann der Logistiker die hohe E-Mail: christopher.meyer@dbschenker.com Qualität auch wirklich dauerhaft garantieren. (BN)
MESSELOGISTIK 17 Der Sendung auf der Spur Last-Mile-Tracking erstmals auf der IFA in Berlin Die Anspannung vor einer Messe ist hoch. Inner- halb kürzester Zeit muss alles vor Ort sein. Von der Standtechnik bis zu Produktinnovationen – zum Teil erhebliche Sachwerte. Heute bietet eine neue Tracking-Lösung von DB Schenker den Ausstellern Entlastung. Was das Produkt auf der IFA in Berlin möglich macht, erklären Manfred Gleich, Einkaufs- chef der Messe Berlin, und Ulrich Kasimir, Leiter Produktmanagement Messen/Spezialverkehre der Schenker Deutschland AG. Herr Kasimir, auf der IFA, der führenden Messe für Unterhaltungs- elektronik und Elektro-Hausgeräte, führen Sie eine neue Software zur Sendungsverfolgung ein. Was kann diese leisten? Ulrich Kasimir: Bisher konnte ein Kunde seine Fracht nur bis zum Eintreffen auf dem Mes- segelände verfolgen. Wir bieten den Ausstellern jetzt als einziger Messelogistiker bei Pack- stücken ab 31,5 Kilogramm die Möglichkeit der Sendungsverfolgung bis zum Messestand an. Bestätigt der Empfänger den Erhalt der Ware auf dem Handheld des DB Schenker-Mit- arbeiters, erhält der Versender automatisch eine Nachricht – als E-Mail oder SMS, ganz wie der Kunde möchte. Mit dieser Lösung schaffen wir für den Versender die größtmögliche Transparenz über den Status seiner Sendung und sind damit einen deutlichen Schritt weiter als der Wettbewerb.
18 MESSELOGISTIK Herr Gleich, was bedeutet die neue Sendungs- verfolgung auf dem Messegelände für Ihre Aussteller? Manfred Gleich: Zum einen ist es für die Aussteller eine Fra- ge der Sicherheit. Sie möchten stets wissen, wo sich ihre teure Standtechnik oder die Sendung mit den neuesten Ultra-HD-Bild- schirmen, die sie auf der IFA präsentieren wollen, gerade befin- det. Außerdem entlastet das Last-Mile-Tracking den Versender ebenso wie das Standpersonal. Die automatische Empfangsbe- stätigung erspart dem Versender den Aufwand, den Sendungs- verlauf ständig über die Trackingfunktion im Auge zu behalten. Und auch das Standpersonal muss niemanden anrufen, nur um zu berichten, dass eine Sendung angekommen ist. Das ist aber nicht die erste Logistik-Innovation, mit der Sie in Berlin gestartet sind? Manfred Gleich: Wir arbeiten stets sehr konstruktiv zusam- men – ganz besonders wenn es darum geht, den Kundenservice am Messeplatz weiter zu verbessern. So hat DB Schenker zum Beispiel vor wenigen Jahren auf Anregung der Messe Berlin als Pilotprojekt in Berlin die Leitsysteme sowohl für die anliefern- den Lkw als auch für die Stapler auf dem Messegelände einge- führt. Was die Lkw betrifft, vermeidet die Online-Reservierung Nun folgt das Last-Mile-Tracking auf dem von Zeitfenstern für die Be- und Entladung nicht nur Warte- Messegelände. Worin lag die Herausforderung schlangen vor oder auf dem Messegelände. bei der Entwicklung? Ulrich Kasimir: Stimmt. Auch der telefonische Abstimmungsauf- Ulrich Kasimir: Sie brauchen hierfür eine Software-Lösung, die wand zwischen Logistiker, Aussteller und Messeleitung wurde sich mit den unterschiedlichsten IT-Systemen weltweit harmo- damit erheblich reduziert. Und die Staplerfahrer erhalten ihre nisieren lässt. Denn die Aussteller kommen natürlich nicht nur Aufträge per Funk direkt aufs Display ihrer Handgeräte, statt aus Deutschland, sondern auch aus Amerika, Asien sowie dem sich wie früher die Papiere von der zentralen Dispositionsstelle europäischen Ausland. Wenn also ein Kunde seine Sendung von abholen zu müssen. Das spart Zeit, vermeidet Leerfahrten und DB Schenker in Südkorea abholen lässt, werden alle Sendungs- bringt dem Kunden Zeit- sowie Kostenentlastung. daten genauso im System erfasst und übermittelt, als wenn der
19 Der Haupteingang Süd der Messe Berlin Versender in München sitzen würde. Das ist eine ganz schöne Herausforderung, sonst hätte es diese Lösung sicher auch frü- her auf dem Markt gegeben. Manfred Gleich: Umso mehr freuen wir uns, dass DB Schenker das Last-Mile-Tracking hier auf der Messe Berlin implementiert und wir damit wieder einmal „first mover“ im Messelogistik-Be- Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an: reich sind. Die IFA ist immerhin die weltweit bedeutendste Timo Maibach Consumer Electronics und Home Appliances Messe. Durch die Leiter Vertrieb Messen/Spezialverkehre Kooperation mit der Schenker Deutschland AG können wir un- E-Mail: timo.maibach@dbschenker.com seren Kunden permanent den besten Service anbieten. (BK)
20 SHARED LOGISTICS CENTER Er ist Logistikexperte mit Leib und Seele. Schwieberdingen betreut er seit Baubeginn, kennt seine Kunden und ihre Bedürfnisse. Vor allem aber fördert und fordert er die Mitarbeiter im Lager und den kaufmännischen Abwicklungen. So hält Helmut Scherer als Logistikleiter den Hightech-Logistikstandort Schwieberdingen fit für aktuelle und zukünftige Anforderungen der Branche.
21 Ein Logistiker mit Weitblick an einem Standort mit Zukunft Partnerschaftliche Kooperationen, anspruchsvolle Value Added Services, hochgradige IT-Vernetzung mit dem Kunden. So sieht Helmut Scherer, Leiter des Shared Logistics Centers (SLC) in Schwieberdingen, die Zukunft der Kon- traktlogistik. Und er tut alles dafür, dass sein Standort die richtigen Ressour- cen für diese Aufgaben bereitstellt. Stellen wir uns einen Hersteller hochwertiger elektronischer lungen mit Kunden ist er heute mehr denn je überzeugt, dass Komponenten vor. Vom Einkauf über die Entwicklung und es einen wachsenden Markt für faire, langfristige und partner- Fertigung hat er seine Prozesse technisch und kaufmännisch schaftliche Kontrakte gibt. „Den Unternehmen, mit denen ich – 100-prozentig im Griff. Soll er dann Lagerung und Lieferung und auch die Kollegen von der Geschäftsstelle – verhandeln, sind seiner Produkte, das heißt die letzten und entscheidenden neben dem Preis andere, sehr grundlegende Parameter wichtig. Schritte auf dem Weg zum Kunden, einem Dienstleister ohne Sie suchen einen wirtschaftlich gesunden und stabilen Partner, langjährige Erfahrung überlassen? „Das soll er nicht und das tut der in der Lage ist, große Verantwortung zu übernehmen. Sie er auch nicht.“, fasst SLC-Leiter Helmut Scherer seine Einschät- fragen sehr hohe operative Kernkompetenzen und spezifische zung des Marktes zusammen. „In Unternehmen mit komplexer Value Added Services ab. Sie achten darauf, ob wir die Kultur für Wertschöpfung gibt es ein steigendes Bewusstsein für den Wert eine nachhaltige, eine lernende Kooperation mitbringen.“ qualifizierter Logistikleistungen. Und genau für diese Leistun- Um diese hohen Ansprüche erfüllen zu können, entwickelt Hel- gen halten wir das SLC in Schwieberdingen fit.“ mut Scherer das SLC in Schwieberdingen kontinuierlich weiter. Und zwar auf Ebene der technischen Ausstattung und Zertifizie- Schon rein geographisch betrachtet bietet Schwieberdingen rungen, vor allem aber durch Ausbildung, sorgfältiges Recrui- gute Voraussetzungen. Verkehrsgünstig an der A 81 gelegen füh- ting und Weiterbildung. Ein Blick auf die Kundenliste zeigt, dass ren direkte Verbindungen nach Stuttgart, Ludwigsburg und Heil das Konzept aufgeht. Zahlreiche Industrieunternehmen nutzen bronn. Die Metropolregion Stuttgart wiederum ist gespickt mit Schwieberdingen als Logistik- und Mehrwertzentrum ihres Ver- anspruchsvollen Unternehmen aus Technologiebranchen wie trauens. Automotive, Industrial, Chemicals. An diesem industriellen Hotspot mit erstklassigen Logistikdiens- Für einen sehr großen internationalen Druckfarbenproduzenten ten erfolgreich zu sein, ist der nachhaltige Ehrgeiz von Helmut verantwortet DB Schenker den weltweiten Versand via Land-, Scherer. Schon seit der Bauplanung 2012 positioniert er den Luft- und Seetransport. Die Ware wird dazu mittels Shuttle-Lkw Standort als Hightech-Logistikzentrum. Helmut Scherer: „Das vom Produktionsstandort bei Stuttgart abgeholt. Die Auftrags- gesamte SLC ist für Stoffe bis hin zur Wassergefährdungsklasse abwicklung erfolgt voll integriert in die SAP-Umgebung des Kun- III, also der höchsten Stufe, ausgelegt. Wir haben ein separa- den. Branchentypisch sind die hohen Anforderungen im Bereich tes Gefahrstofflager. Und wir sind mit dem höchsten TAPA-Si- Gefahrstoffe: cherheitsstandard (TAPA A) zertifiziert. Dank der technischen Ausstattung und der überdurchschnittlichen Qualifikation unse- • Lagerung von wassergefährdenden Stoffen rer Mitarbeiter können wir zusätzliche Services wie Verpacken, • Lagerung von Gefahrstoffen Qualitätskontrollen, Kommissionieren oder Bearbeitungen effi- • Schulung der Mitarbeiter nach Container-Packzertifikat zient anbieten. Alles, was unseren Industriekunden besonderen zur Beförderung gefährlicher Güter in See-Containern Mehrwert bietet, haben wir hier unter einem Dach.“ • Schulung der Mitarbeiter nach ADR, IMDG-Code und IATA DGR für den Versand von Gefahrgut auf der Straße, in der Hohe operative Kernkompetenzen und kun- Luft und zur See denspezifische Value Added Services Für einen namhaften Automobilhersteller betreut das SLC in Selbstverständlich kennt Scherer den Preiskampf und den Wett- Schwieberdingen die komplette Belieferung von 50 Werkstätten bewerbsdruck der Logistik. Immerhin ist der Diplom-Betriebs- im Umkreis von 200 Kilometern. Dafür erfolgen die Lagerung wirt mit der Spezialisierung Transport/Spedition/Logistik seit von circa 12.000 Ersatzteilen und die regelmäßige Zustellung über 16 Jahren in der Branche tätig. Aber nach vielen Verhand- mit bis zu täglich zwei Tagtouren und einer Nachttour. IT-seitig
22 SHARED LOGISTICS CENTER Erfolgreiches Warehousing-Management ist in Schwieberdingen Teamarbeit: Markus Schüttler, Leiter Elektronik-Logistik, Stephan Hald, Leiter der Geschäftsstelle Land/Logistik in Ilsfeld und SLC-Leiter Helmut Scherer. ist das Lager an ein kundenspezifisches ERP-System angebun- den. Ihre Chance in der Im Bereich Cross-Dock-Abwicklung betreut das SLC in Schwie- berdingen seit vielen Jahren eines der weltweit umsatzstärksten Metropolregion Stuttgart: IT-Unternehmen. Zu den Aufgaben zählt hierbei die Verteilung von Waren an Großhändler und Distributoren in mehreren euro- Ab 1.1.2016 stehen in Schwieberdingen päischen Ländern sowie die speditionelle Organisation von Teil- und Komplettladungen. 6.500 Palettenstellplätze zur Lagerung Qualität, die auf technischen Standards und wassergefährdender Güter sozialer Verantwortung fußt zur Verfügung. Die hohen technischen Standards, die das SLC in Schwieberdin- gen im Bereich Gefahrstoffe und Sicherheit (TAPA) auszeichnet, bilden wichtige Alleinstellungsmerkmale des Standortes. Highlights am Standort Schwieberdingen So beruht die intelligente Materialflusssteuerung und Auftrags- abwicklung auf einem SAP LES System, wie es bei DB Schenker • Shared Logistics Center grundsätzlich in hochqualifizierten Logistikstandorten und SLCs • Scanner-gestützte Lagerverwaltung zum Einsatz kommt. Neben der Intelligenz der IT sind aber • Günstige Verkehrsanbindung zur A81 und insbesondere auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ent- direkte Verbindung nach Stuttgart, Ludwigsburg scheidend. Helmut Scherer gibt zwei Beispiele: „Unsere Fahrer und Heilbronn können zuverlässig entscheiden, welche Stoffe in einem Lkw • Lagerung wassergefährdender Stoffe WGK I gemeinsam transportiert werden dürfen und welche nicht. Ge- und II im gesamten Hallenbereich möglich nauso wissen wirklich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei • 100 m² Gefahrstofflager uns im SLC, welche speziellen Vorschriften bei der Lagerung und • Zolllager dem Handling von Wassergefährdungsklassen oder Gefahrstof- • Sicherheitszertifizierung nach TAPA (A) fen zu beachten sind. Die Kunden sind bei unseren Leuten in den besten Händen.“ Technische Daten • 12.500 Stellplätze für Paletten Um diesen hohen Anforderungen gerecht zu bleiben, investiert • 10.000 m² Lagerfläche das SLC in erheblichem Umfang in Schulungen und Trainings. • Block-/Regallager Ein Prinzip ist dabei, dass alle Mitarbeiter zu allen Anforderun- • Beheiztes Lager gen geschult werden. Das erhöht die Flexibilität im Einsatz und • Sprinkler- und Brandmeldesysteme garantiert einen sehr ganzheitlichen Qualitätsstandard.
23 „An einem Standort wie dem SLC in Helmut Scherer betont aber noch eine weiterreichende Dimen Schwieberdingen wird besonders deutlich, sion: „Das hohe Qualifizierungsniveau sorgt für eine hohe Bin- dass wir in der Champions League der dung ans Unternehmen. Wir arbeiten mit einem über lange Zeiträume stabilen und vertrauten Team zusammen. Das allein Logistiker spielen. Wir haben es mit äußerst ist eine Leistung, die für unsere Kunden sehr hohen Wert hat. anspruchsvollen Branchen und globalen Grundsätzlich erlebe ich, dass Kunden anerkennen, dass wir bei DB Schenker ernst machen mit unserer sozialen Verantwortung Kunden zu tun. Um diese Märkte umfassend gegenüber Mitarbeitern und der Gesellschaft. Für die Fortset- und mit höchster Qualität bedienen zu zung dieser Philosophie trete ich am Standort Schwieberdingen mit voller Überzeugung ein.“ (FS) können, sind permanente Innovationen und Optimierungen notwendig, mit denen wir die Wertschöpfung für unsere Kunden weiter Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an: erhöhen können.“ Helmut Scherer Leiter SLC Schwieberdingen Stephan Hald, E-Mail: helmut.scherer@dbschenker.com Leiter Geschäftsstelle Ilsfeld Land/Logistik GEFAHRGUTLOGISTIK Als technische Maßnahme des Gewässerschutzes ist das gesamte Lager gegen das Erdreich abgedichtet und mit Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen ausgestattet.
24 AUTOMOTIVE Nachtarbeit für VW-Partner VW-Ersatzteillogistik: Die Volkswagen OTLG überträgt weitere Aufgaben an DB Schenker Logistics Die Volkswagen Original Teile Logis- ßend die Original- und Zubehörteile ab und befördern sie zu den Terminals der DB Schenker-Geschäftsstellen. Dort begin- tik GmbH& Co. KG (OTLG) hat der nen die Logistiker nachts um 1:00 Uhr mit der Verteilung. Bis Schenker Deutschland AG weitere 7:00 Uhr morgens werden die Teile spätestens ausgeliefert – so gewährleistet DB Schenker die Verfügbarkeit der Ersatzteile zu Aufgaben in der Ersatzteillogistik in Arbeitsbeginn in den OTLG-Partnerbetrieben. In einer zweiten den Neuen Bundesländern übertra- Welle werden Teile, die bis 10:00 Uhr im OTLG-Vertriebszent- rum geordert werden, sogar noch am gleichen Tag bis 15:30 Uhr gen. Seit kurzem versorgt der Logistik- den Werkstätten angeliefert. dienstleister die Partnerbetriebe des „Fast jedes Originalteil der fünf Marken VW, Audi, Škoda, Seat Volkswagen-Konzerns in den Regio- und Volkswagen-Nutzfahrzeuge, das ein sächsischer Partnerbe- nen Chemnitz und Magdeburg. trieb bei der OTLG bestellt, geht durch unsere Hände“, sagt Jörg Schilling, Leiter der Geschäftsstelle Dresden (Land, Logistik). In den Neuen Bundesländern erstreckt sich das Zustellgebiet von DB Schenker über etwa 70 Prozent der Gesamtfläche. Auch an anderen Standorten ist die Schenker Deutschland AG mit der VW-Ersatzteillogistik beauftragt: an den Geschäftsstel- Ersatzteillogistik für einen der größten Automobilhersteller der len Köln, Appenweier, Ulm und Passau. (BN) Erde: Seit Ende vergangenen Jahres haben die Geschäftsstellen Chemnitz und Magdeburg der Schenker Deutschland AG den Transport von Originalteilen, Zubehör und Reifen an alle Part- nerbetriebe des Volkswagen-Konzerns übernommen. Gleichzei- Die Volkswagen Original Teile Logistik GmbH&Co. KG tig verlängerte der VW-Teile-Händler die bestehenden Verträge (OTLG) beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiter und versorgt mit den Geschäftsstellen Güstrow, Terminal Neubrandenburg deutschlandweit von sieben Standorten aus circa 4.700 (seit 1992) und Dresden (seit 2007) um weitere vier Jahre. „Die Händler. Die sieben Vertriebszentren der Volkswagen OTLG Teams von DB Schenker beweisen seit Jahren, dass sie die an- beinhalten eine Lagerfläche von insgesamt rund 440.000 spruchsvolle Transportlogistik auf hohem Niveau beherrschen“, Quadratmetern, was etwa 62 länderspieltauglichen Fußball- erklärt Frank Müssig, Leiter Zentrales Transportmanagement feldern entspricht. Hiervon erfolgt die tägliche Kommissi- der OTLG. „Aufgrund der positiven Erfahrungen mit anderen onierung und Bereitstellung von circa 200.000 Positionen Geschäftsstellen haben wir die Zusammenarbeit jetzt auch auf für 2.600 Volkswagen- und Audi-Partner, 2.000 Seat- und die Regionen um Chemnitz und Magdeburg ausgeweitet.“ Škoda-Partner und 150 Partner in Dänemark. Dreh- und Angelpunkt der After-Sales-Logistik in den fünf Neuen Bundesländern ist das OTLG-Vertriebszentrum Brandenburg in Ludwigsfelde – nur wenige Kilometer südlich Berlins an Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an: der Autobahn A10 gelegen. Dort laufen die Bestellungen der Jörg Schilling VW-Partnerbetriebe ein – dabei handelt es sich um die Marken Leiter der Geschäftsstelle Dresden (Land, Logistik) Logistik Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Audi, Seat und Škoda. E-Mail: joerg.schilling@dbschenker.com Bis 22.00 Uhr holen die Mitarbeiter von DB Schenker anschlie-
CONSUMER 25 Die Umschlag-Meister in Hamburg Mit einem ausgefeilten Transportkonzept steuert die TRANSA Spedition GmbH Aktionsware für Aldi Süd Bananen aus Südamerika, flotte T-Shirts aus der Türkei oder scharfe Heckenscheren aus China: Wenn es keine Logistik gäbe, wären solche Produkte für die Verbraucher in Deutschland unerreichbar. Zum Glück gibt es aber Menschen, die wissen, wie man intelligente und effiziente Transport- und Lieferketten bis in die letzten Winkel dieser Erde knüpft. Ihnen ist es zu verdanken, dass Händler ihre Kunden immer aufs Neue mit trendigen Produkten beglücken können. So wie es zum Beispiel Aldi Süd durch seine regelmäßigen Aktionen macht.
26 CONSUMER Ein schöner Maitag, Peaktime in der Geschäftsstelle Hamburg der TRANSA Spedition GmbH im Hafen: Lastwagen fahren an die Laderampen, durch die Ladetore sausen kleine „Ameisen“ oder Schnellläufer, Container werden geöffnet und entladen, Kartons und Kisten verschwinden in riesigen Hallen und wer- den in rasantem Tempo an verschiedenen Plätzen verstaut. Andere Mitarbeiter packen Kartons aus, legen Ware auf Palet- ten, wickeln Schutzfolie herum und verfrachten die Paletten in bereitstehende Lkw, die sofort losfahren und Platz machen für weitere Trailer. Ein Gewusel und Gewimmel, das für Außenste- hende kaum zu durchschauen ist. Und doch gibt es einige, die den Überblick behalten und das scheinbare Chaos dirigieren. Stephan Puvogel zum Beispiel. Er ist Leiter der Geschäftsstel- le Hamburg in der 1. Hafenstrasse 13 und als solcher Herr der Abläufe, die die TRANSA Spedition seit mittlerweile drei Jahren für einen großen Kunden eingerichtet hat: Im Jahr 2012 beauf- tragte Aldi Süd das Unternehmen erstmals mit der Steuerung von Non-Food-Importen über den Hafen Hamburg. „Heute sind wir der Aldi-Süd-Dienstleister im Non-food-Bereich ex Asien“, so Puvogel. Schnelle, zuverlässige und nachhaltigere Transporte durch intelligente Planung sind das Ergebnis. Saisongeschäft im Blocklager Dahinter steckt ein unglaubliches Volumen: In dem Blocklager mit 35.000 Quadratmetern Fläche kommen im Jahr circa 12.000 40‘-Container an, im Durchschnitt knapp 50 am Tag. Über eine halbe Million Paletten kommissionieren die TRANSA-Mitarbei- ter im Jahr. Sie werden anschließend auf mehr als 17.000 Lkw und Eisenbahnwaggons abtransportiert: 85 Prozent der Güter per Straßen-Lkw, der Rest mit dem Zug – zum Beispiel im Ein- zelwagenverkehr nach Nürnberg und Mannheim, oder auch im kombinierten Verkehr. Empfänger der Ware sind Gesellschaften von Aldi Süd, von dort aus übernimmt der Discounter selbst und beliefert seine eigenen Filialen in Deutschland. „Das ist ein Saisongeschäft“, sagt Puvogel. Vor allem Ostern, Pfingsten, im September und im Oktober laufen die Hallen voll mit Aktionsware. Der Start der Gartensaison in Deutschland macht sich hier genauso bemerkbar wie das beginnende Weih- nachtsgeschäft. Allerdings: „Die Peaks sind nicht mehr so groß wie in der Vergangenheit“, hat Puvogel festgestellt. „Die Grund- auslastung übers Jahr ist einfach schon hoch.“ Mehrere hundert Lieferanten von Aldi Süd wickeln ihre Trans- Rainer Börnecke und Stephan Puvogel im Lager der porte über die TRANSA-Geschäftsstelle in Hamburg ab. Der TRANSA-Geschäftsstelle Großteil der Artikel gelangt in Containern aus dem Hafen in die
27 Massengut im Cross-Dock: Im Durchschnitt treffen 50 Container am Tag im Blocklager ein. Hallen, auch treffen Waren per Luftfracht und mit dem Zug aus TRANSA wiederum nutzt den Auftrag, um den historisch gewach- China ein. Andere Sortiments-Lieferanten aus Norddeutschland senen Standort mit Gleisanschluss und Bahnverkehren kräftig werden über den Lkw entsorgt und in das Cross-Dock-Lager ein- auszubauen. „Zum 1. Januar 2015 haben wir einen 15.000 Qua- gespeist. Das heißt so, weil eintreffende Ware quasi über Kreuz dratmeter großen Hallenblock dazubekommen“, sagt Börnecke. neu je nach Empfänger verladen werden. So gebündelte Verkeh- Papier und Zucker wurden dort früher umgeschlagen, heute sind re verringern den Lagerbedarf und erhöhen die Auslastung der es vor allem die Aktionsartikel für den Discounter, aber auch Fahrzeuge. Lieferungen für das klassische Aldi-Süd-Sortiment – vom Wein Bei den Importen über den Hafen steuert TRANSA den Trans- bis zu Hygiene-Artikeln. Und dieser Bereich soll noch weiter port in die Halle sowie die Palettierung, Einlagerung und Kom- wachsen. Mehr als 50 Mitarbeiter beschäftigt TRANSA in drei missionierung für den Weitertransport – exakt den Vorgaben Schichten. Modernste Flurförderfahrzeuge mit Doppelgabel, so des Kunden entsprechend. „Das oberste Gebot ist: Aktionsar- genannte Schnellläufer, und Ameisen sind elementar, um die tikel müssen pünktlich zur Aktion in den Läden liegen. Das ha- großen Mengen in kurzen Zeiträumen umzuschlagen. In den fünf ben wir bisher zu hundert Prozent erfüllt, selbst unter schwie- Hallen mit über 40 Toren finden im Durchschnitt rund 35.000 rigen Bedingungen wie zum Beispiel Produktionsverzögerungen Paletten Platz. Für die Zeiten großer Peaks stehen w eitere in Asien“, erzählt Rainer Börnecke, Leiter der Region Nord bei externe Läger zur Verfügung, zudem verbesserte TRANSA TRANSA. „Auch wenn ein Seeschiff bei Sturm nicht einlaufen seine IT. „Wir haben das DB Schenker-SAP-Lagerprogramm kann, müssen wir auf den Punkt liefern.“ „GWS“ weiterentwickelt und mussten es auf Blocklager-Prozesse für Discount-Logistik anpassen. Völlig neu zudem ist es, dass Gewachsene Beziehung in diesem System auch Lagergeldberechnung dargestellt wird“, erläutert Puvogel. Jetzt sorgt ein sogenannter „Service Tower“ Dabei kam den Logistikern zugute, dass Aldi Süd und TRANSA dafür, dass alle Tätigkeiten für Aldi Süd über den Customer Ser- bei diesem immer größer werdenden Auftrag gemeinsam ge- vice in Hamburg zentral kommuniziert werden können. wachsen sind. „Wir haben Aldi Süd von Anfang an begleitet „Heute können wir sagen, dass wir mit dem Kunden ein sehr und mussten viel dazu lernen: Anfangs sprachen wir statt von partnerschaftliches Verhältnis aufgebaut haben“, so Börnecke. Paletten über Artikelgruppen – und erfuhren dann, dass hin- „Unser gemeinsamer Antrieb ist Preisqualität.“ War der Aufbau ter einem Artikel auf einmal mehrere hundert Container stan- in den ersten drei Jahren für alle Beteiligten sehr aufreibend und den!“, sagt Börnecke. Für Aldi Süd war die Kooperation mit dem anstrengend, haben sich die Prozesse aufgrund des gegenseiti- DB Schenker-Unternehmen TRANSA ein Anstoß, die eigene Lo- gen Vertrauens mittlerweile gut eingespielt. „Jetzt sind wir in gistik zu verbessern. Durch den Aufbau einer eigenen Logistikab- einer guten Situation und wollen den Vorsprung nutzen, um Aldi teilung gewann der Discounter nach und nach immer mehr Kon- Süd noch weitere Dienstleistungen anbieten zu können“, sagt trolle über seine Zulieferketten und die Kosten. Weil TRANSA Börnecke. (BN) intelligent kommissionierte, sank gleichzeitig die Zahl der Anlie- fer-Lkw in den Gesellschaften, was sich auch in der Umweltbi- lanz beider Unternehmen niederschlägt. „Wir fahren fast nur mit vollen Lkw in die Gesellschaften“, sagt Puvogel. Dafür sorgt ein Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an: Mix aus Cross-Docking und Transshipment: In einem Lkw sind Stephan Puvogel derzeit bis zu 17 Artikel. „Wir haben einen Sammellieferschein Geschäftsstellenleiter Hamburg, TRANSA Spedition GmbH entwickelt – dieser reduziert den papiermäßigen Aufwand bei E-Mail: spuvogel@transa.de Anlieferung.“
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