Pilgerfahrt - Ralf Gantzhorn
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Pilgerfahrt ins Paradies Eine knappe halbe Autostunde von Benidorm entfernt liegt die Sierra d’Aitana. Doch zwischen der Hotelturm-Skyline und dem Gebirge im Hinterland der Costa Blanca liegen Welten. Kaum eine Menschenseele verirrt sich in das schroff auf über 1.500 Meter Höhe ansteigende Massiv in der Provinz Alicante. Fernab vom Trubel ist dieses Fleckchen Erde wie geschaffen für Wanderer und Genießer. Text und Fotos: Ralf Gantzhorn
Einsam und pitto- resk lässt sich nur 30 km von den J osé hat es geschafft. Nach über zwanzig Jahren Leben und Arbeiten in Sella, einem Ort am Fuße des Gebirgszuges Sierra de Aitana, nur wenige Kilometer von der Costa Blanca entfernt, durfte er dass Sella einem Garten Eden gleicht, in dem u.a. Mis- peln wachsen, eine von den Römern aus Südostasien eingeführte Frucht. Hotelhochburgen Benidorms entfernt ein unverfälschtes Stück Iberien erwandern: am Rande des Dorfes seinen eigenen Grund und Boden erwerben. Und nicht nur das: Zu dem Haus – das im Moment noch eher an eine Ruine erinnert – gehören Wasserrechte. Essentiell in einer Gegend, in der nahezu nie ein A ber egal ob Mispeln oder Orangen, Mensch oder Tier, am Fuße der Sierra de Aitana hängt alles am Tropf. Am Tropf der Quellen von Sella, einer Karstquelle, die soweit der Mensch zurück denken kann, mit immer der gleichen Menge und der Während des Tropfen Regen vom Himmel fällt. Ein Mal pro Woche gleichen (Trinkwasser)-Qualität aus dem Berg schüttet. Zustiegs auf die darf José das Wehr am Rande seines Grundstücks öff- Ein natürlicher Schatz, der Begehrlichkeiten weckt. knapp 1600 m nen und dann fließt das kostbare Nass in einem kom- Denn nur knapp 30 km unterhalb von Sella – kulturell hohen Gipfel der plizierten System von Kanälen und Gräben durch sei- und landschaftlich jedoch Lichtjahre entfernt – liegt Be- Sierra Aitana. ne 2.000 m² Terrassenfelder, auf denen so ziemlich al- nidorm. Von oben, vom Gipfel des 1.410 m hohen Puig les wächst und gedeiht, was sich der gemeine Mittel- Campana, mutet es an wie das Manhattan Spaniens. Rechts: Mandel- europäer unter mediterraner Flora vorstellt: Orangen- Knapp 200 Hotels im Wolkenkratzerformat stehen und Olivenhaine und Zitronenbäume, Mandeln, Oliven, Granatäpfel, dicht an dicht am Strand; über eine Million Gäste pro prägen das Bild im Feigen ... Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Jahr wollen hier trinken, duschen, in Swimmingpools Hinterland von Dank der zum Meer offenen Lage und des Schutzes baden oder auf den inmitten der wüstenhaften Land- Sella. Im Frühling, der bis zu 1.500 m hohen Berge im Hinterland herrscht schaft deplaziert wirkenden sattgrünen Golfplätzen ihr von Februar bis in Sella und den angrenzenden Tälern ein außerge- Handicap verbessern. März, gleichen die wöhnlich mildes Klima. Selbst im Winter sinken die Dieser Moloch dürstet ständig nach Wasser, was dazu terrassierten Felder Temperaturen praktisch nie unter 10°C während nur 30 geführt hat, dass vor zwei Jahren bei Nacht und Nebel einem einzigen km weiter, auf der anderen Seite der Berge, Schnee liegt. Bohrfahrzeuge nach Sella einrückten und unter dem Blütenmeer. Dieser klimatischen Besonderheit ist es zu verdanken, Schutz der Guardia Civil die Quelle des Dorfs an- 60 terra 1/2010 1/2010 terra 61
Die maurische bohrten. Das Ergebnis war, dass die Quelle fast ver- Vergangenheit siegte und Schlamm die Wasserpipeline von Sella nach lässt sich nicht Benidorm verstopfte. Die Pipeline musste wieder auf- verleugnen: gegeben werden und mittlerweile versucht Benidorm der Kirchturm mit Hilfe von Entsalzungsanlagen am Mittelmeer den Gebietsansprüche für Sandburgen und Liegestuhlbe- Die fünf Wanderungen stellen dabei für José eine Art der Sierra de Aitana gelten darf. Während die Gruppe Über den Durst seiner Gäste zu stillen. legung gefochten wird, wandert José mit seinen Reise- Pilgerreise dar, deren Ziel und Höhepunkt Sella selbst über die ungewohnt steinigen Pfade stolpert, erzählt terrassierten Feldern von Sella. Zurecht sieht José sein Tourismusprojekt in der Sierra grüppchen fünf Tage lang durch die Gebirge rund um ist. Von Tag zu Tag steigert sich der landschaftliche José über die Zeit der Mauren, die hier ihre letzte Bas- oberhalb von Sella de Aitana als einen Kampf David gegen Goliath. das Tal des Rio Guadelest. Touristen von der Küste Eindruck, von Tag zu Tag hat man das Gefühl, einem tion auf der iberischen Halbinsel hatten und sich hier ragt das charakteri- Sanft und unter Einbeziehung der gewachsenen Kultur wird man hier so gut wie nie begegnen. Dafür aber Paradies näher zu kommen. mit Hilfe der Topographie lange gegen die Re-Con- stisch geformte möchte er den Tourismus in der gebirgigen Region im jeder Menge Burgen und anderen Spuren aus der quista, die Re-Christianisierung, wehren konnten. Massiv des 1.410 m 62 terra 1/2010 Hinterland der Costa Blanca entwickeln – Klasse statt Masse. Während unten am Strand mit harten Bandagen um Zeit der maurischen Besetzung Spaniens, was ja auch eine Form von Massentourismus war, wenngleich besser bewaffnet. S o umrundet man am ersten Tag die Sierra de Bérnia, einen 1.129 m hohen Gebirgsstock, der von Westen aus betrachtet als das Matterhorn Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist das Fort de Bérnia, dessen fragil aussehende Rundbögen wie durch ein Wunder immer noch der Schwerkraft trotzen. Auf der hohen Puig Campana auf. 1/2010 terra 63
druck im Mittelalter in der Bevölkerung geherrscht ha- ben muss, dass auf dieser Höhe noch unter größten Mühen Oliven- und Mandelbäume kultiviert worden sind? Vom Gipfel der Sierra de Serrella erschließt sich erstmals die gesamte Landschaft auch im Überblick. Wie ein riesiges U umschließen die Berge der Sierra de Aitana das Tal des Rio Guadelest. Graubraun überwiegt jetzt im September als Farbe und die gesamte Gegend sieht aus, als wäre sie durch die Terrassierung mit einem Kamm bearbeitet worden. Da- zwischen liegen einige kleine Dörfer, deren weiße Häuser dem Auge ein Gefühl für die Dimension der Berge geben. An sich nichts Spektakuläres, das muss auch José zugeben. Der Weg ins Paradies ist ein innerer und zudem in der Sierra de Serrella auch noch dornenreich. Höchst real und diesseitig hinterlassen die unzähligen Thymian-, Rosmarin-, Salbei- und Brombeersträucher nicht nur einen betörenden Duft, sondern auch so manchen Kratzer auf empfindlicher germanischer Haut. D as Höchste in der Sierra de Aitana ist der Ait- ana Gipfel selbst, den man am dritten Tag be- steigt. Nachdem der Anstieg noch aus- sichtsreich zwischen steilen Felswänden hinaufführte, bleibt der Gipfelblick den Sella-Wanderern aufgrund von Nebel verwehrt. „Dat sieht ja aus wie in Hamburg auf’m Fischmarkt,“ fällt einem Gast dazu ein. Über- sehen hat er dabei einige bis zu 90 m tiefe Felsspalten, die durch Erdrutsch entstanden sind und deren Tief- blick für nicht schwindelfreie Hamburger angesichts der gerade vorherrschenden mystischen Wetterlage gerade noch erträglich ist. Ebenfalls prima zum Reinfallen geeignet sind an der Die Sierra Aitana anderen Seite des Massivs staunt man nicht schlecht, als Nordseite der Sierra de Aitana errichtete, bis zu 15 m ist bei Wanderern der Weg zurück nicht über einen deutlich sichtbaren tiefe kreisrunde Steinmauern. Die erste Assoziation und Kletterern Pass, sondern anscheinend mitten in den Berg hinein- „mittelalterliches Verlies“ ist völlig verkehrt, denn es gleichermaßen führt. Des Rätsels Lösung ist ein rund 30 m langer, na- handelt sich um Speicher, in denen früher Schnee als beliebt: Oben türlicher Tunnel, durch den José seine Gäste ein Mal kostbares Kühlmittel für den Fang der Fischer an der quer durch den Berg und mit den Knien in den Staub Küste aufbewahrt wurde. einige Wanderer schickt. Eine Pilgerreise eben, der Weg ins Paradies will Am vierten Tag wandert man unter der Leitung von während des Auf- erarbeitet sein. José nach Sella selbst. Dabei wechselt man von der stiegs zum Puig Nord- auf die Südseite des Massivs und steht plötzlich F Campana, rechts ür die nächste Tour steht die Sierra de Serrella auf inmitten eines duftenden Pinienwaldes, dessen Hinter- ein Kletterer in dem Programm. Vom Ort Castell de Castells, grund von den wie ein Dinosaurierrücken wirkenden den überhängen- der Burg der Burgen, steigt man hinauf zur ei- Kalkwänden der so genannten Castellets – kleine den Wänden des gentlichen Feste, deren Ruine sich oberhalb der Ter- Burgen – gebildet wird. Barranc de L’Arc. rassenfelder an die steilen Felsen schmiegt. Terrassen- José bittet um Ruhe, nicht weil man sich jetzt endlich felder bestimmen auch den Weiterweg zwischen steilen Sella nähert, sondern weil der Wald Teil eines Medita- Felswänden, hinauf auf den knapp 1.500 m hohen tionszentrum ist, das hier am Ende des Tals von Sella Kamm. seine Pforten geöffnet hat. Doch mitten in die jetzt aus- Die Frage drängt sich auf, was für ein Versorgungs- nahmsweise stille Gruppe fällt ein Schuss. Und dann 64 terra 1/2010
Pilgerfahrt ins Paradies der Welt erkunden, so einfach war das. Nur eine Zukunft konnte und wollte er mit dem Rifugio nicht aufbauen, denn zu dem Grundstück gehört eine Quel- le und so etwas ist in einem Ort wie Sella unverkäuf- lich. Das Glück war nur gemietet, zu wenig für José, der mittlerweile 36 Jahre zählt und „auch besitzen möchte, was er aufgebaut hat.“ V orbei am Rifugio erreichen die Wanderer nun Sella selbst. Am Anfang der „Pilgerreise“ hatten seine Besucher noch Scherze gerissen über die fast lyrischen Beschreibungen Josés, was den paradiesischen Charakter dieses Ortes anginge. Aber die Scherzwor- te verstummten angesichts der lauen Abende auf der Terrasse von Violeta und Jonathan, zwei Freunden von José, deren Gastfreundschaft man hier genießt. Dem Haus gegenüber liegt Sella im letzten Abendlicht. Wie ein Schwalbennest klebt das Dorf am Berghang, überragt von einem Kirchturm, dessen muslimische Vergangenheit nicht zu übersehen ist. Dahinter verliert sich im Schatten die gebirgige Kulisse des Puig Cam- pana, dessen Gipfel selbst in den Wolken bleibt. Steil und Angeleuchtet wird lediglich Sella. unnahbar wirkt „Dort, wo man sich den Sonnenuntergang anguckt, sowohl das fühlt man sich zu Hause“, sagt José und man spürt, wie von Menschen seine Gedanken um das erworbene Grundstück am errichtete Randes des Ortes kreisen. Und das ist vielleicht das Castell de Besondere an Sella, respektive José: Innerhalb von nur Guadalest im fünf Tagen konnte er den fremden Besuchern vermit- Tal als auch teln, wie in seinen Augen das Paradies aussieht. die dahinter Und es bleibt etwas davon hängen – geschuldet nicht liegende Sierra nur der in der Tat paradiesischen Landschaft, sondern de Bernia, ein auch dem Einfühlungsvermögen und der Vision des- jenigen, der uns diesen Schatz entdeckt hat. Sella ist knapp 1.200 m nicht mehr nur ein Ort unterhalb der 1.500 m hohen hohes Berg- Sierra de Aitana, sondern die Heimat von José. Ein Ort massiv über von dem man ahnt, dass hier jemand sehr glücklich ist. dem Meer. noch einer. „Bist Du sicher, dass es sich hier um ein von Wein umrankte Hütte. Anlass für José, etwas mehr Erschließer der Felskletterrouten am Fuße der Sierra de Meditationszentrum handelt?“, fragt Kerstin José. von sich und Sella zu erzählen. Er war gerade vier Tage Aitana. „Bin ich,“ antwortet dieser, „allerdings hat das Kloster alt, als seine Mutter den in Alicante geborenen Knaben 1993 konnte er eine Hütte unterhalb der Felsen mieten auch einen Nachbarn.“ Und dieser benutzt, wie José das erste Mal nach Sella brachte. und über die Jahre mit Hilfe von Freunden aus aller Der Geologe Ralf Gantzhorn lebt in Hamburg und arbeitet als Gutachter, Foto- weiter erklärt, eine akustische Selbstschussanlage um Für ihn war das der Beginn einer Liebesbeziehung, die Welt zum so genannten „Rifugio“ (Schutzhütte) graf und Autor. Raue, unwirtliche die Wildschweine zu vertreiben. er mit 16 Jahren erstmals bewusst mit Leben zu füllen ausbauen. Das Rifugio bildete für José die Basis für Gebiete wie Schottland, Patagonien oder Etwas weiter unten im Tal, weit weg von den Selbst- wusste, denn damals entdeckte José das Klettern. die „glücklichsten Jahre meines Lebens“, wie er sagt. der Harz sind seine Lieblingsziele. schussanlagen, passieren wir einige Felswände und eine Konsequenterweise wurde er zu einem der führenden Im Winter Klettern in Sella und im Sommer den Rest www.ralf-gantzhorn.de 66 terra 1/2010 1/2010 terra 67
reiseinfos SIERRA AITANA rung, auf der mindestens zwei Liter kulärste sondern liegt auch un- reicht man den Ausgangspunkt. Wasser pro Person mitgeführt wer- mittelbar oberhalb von Benidorm. Beste Jahreszeit: Mai/Juni bzw. den sollten. Stärker kann man Kontraste nicht September/Oktober. Route: Von Castell de Castells erleben. Einkehr/Unterkunft: In Sella steigt man hinauf zu einem Pass Anspruch: Anspruchsvolle Berg- Tipp: Baden in den Quellen von zwischen der Sierra Xorta und der tour, die durch eine mühselige Sella Sierra de Serrella. Dort wendet Schotterrinne auf das Gipfelpla- man sich nach Westen und wan- teau führt. Auf dem Plateau kreu- Lage dert unterhalb der Ruinen eines zen sich zahlreiche Pfade, bei Ne- Im Hinterland der Costa Blanca, Castells zum nächsten Pass. Der bel besteht eine gute Chance sich nordwestlich von Alicante und von Weg wird nun deutlich schmaler zu verlaufen. dort in ca. 1 Autostunde zu errei- und führt in ein enges, durch hohe Ausgangspunkt: Von Sella fährt chen. Steilwände begrenztes Tal, dass man das Tal hinauf und lässt auch an dieser Stelle praktisch den etwas noch das Klettergebiet links liegen. Anreise zu breit geratenen Grat der Serrel- An einer Wegkreuzung kurz nach Am besten mit dem Flugzeug la Berge darstellt. Durch dieses Tal, Anspruch: Trittsicherheit erfor- zu bieten. Auf dieser Wanderung rechts und dort das Fahrzeug ab- nach Alicante. Von dort weiter ent- bei Sonnenschein ein wahrer Glut- dernde Gratwanderung, zum Teil bleibt man allerdings unten und stellen. weder mit öffentlichen Verkehrs- kessel, steigt man hinauf zu dem mit PR-V-20 markiert. schaut gemächlich zu. Route: Man folgt zunächst dem mitteln oder Mietwagen. Günstige südlich gelegenen höchsten Punkt Route: Startpunkt ist ein Parkplatz Anspruch: Leichte Streckenwan- Feldweg nach Osten und erreicht Flüge bietet u.a. www.airberlin.com. der Kette, dem Pla de la Casa an den Quellen der Fonts de Par- derung, die zum Schluss leider nach ca. einer halben Stunde ein Hin- und Rückflug sind außerhalb (1379 m). Anschließend aus- tagat. Nach dem man dort seine etwas langweilig auf der Straße verlassenes Haus. Dort beginnt der Saison und bei frühzeitiger sichtsreich über den Kamm zum Wasservorräte aufgefüllt hat, geht nach Sella führt. Menschen mit ein Wanderweg, der oberhalb der Buchung ab ca. 200 € zu haben. nächsten Gipfel. Der folgende Ab- es auf markierten Steig hinauf zur empfindlicher Haut sollten zu- Castellets auf die Nordseite des stieg ist steil und führt hinunter Sierra de Aitana. Nach einem Pass mindest eine lange Hose im Ge- Puig Campana führt. Dort erklären Bücher/Karten zum Coll de la Canall. Man wendet erreicht man die Simas de Parta- päck haben. mehrere Hinweistafeln den Weiter- Das Angebot ist sehr dünn, einen Kaum bekannt und trotzdem gut Fünf Top-Touren Beste Zeit: Herbst, Winter, Frühling sich nach rechts und wandert ei- gat, durch einen Bergrutsch ent- Route: Von Benifato wandert man weg zum Gipfel. Steil und zum vernünftigen Reiseführer über die und günstig erreichbar: Die Sierra Tour 1: Dem Meer ganz nah Einkehr: Kneipen und Restaurants nen gut markierten Pfad hinunter standene Spalten. Idealer Pick- über den PR-V-9 in Richtung Portet Schluss über eine steile Schotter- Sierra Aitana gibt es praktisch de Aitana bietet von Herbst bis Rund um das Bérnia-Massiv: 4 h, in Callosa oder Tárbena. nach Quatretondeta. nickplatz, von dem man in ca. 10 de Targarina. Nachdem man an- rinne erreicht man das Gipfelpla- nicht. Einziger Führer zu Wande- Frühling ein optimales Wanderre- 300 hm im An- und Abstieg Tipp: Baden in den Quellen von El Beste Zeit: Herbst, Winter, Frühjahr Minuten nach Westen gehend den fangs noch einige wundervolle teau, wo man in einem weiten rungen im Hinterland der Costa vier, nur 30 Kilometer von der Panorama-Höhenwanderung Algar unweit von Callosa Einkehr: Hotel Serrella in Castell de höchsten Punkt (1558 m) besteigen Tiefblicke auf das Tal des Rio de Linksbogen den mit einer Beton- Blanca ist: Costa Blanca entfernt. unterhalb senkrechter Wände und Castells kann. Der Weiterweg führt ent- Guadelest genießen durfte rücken säule markierten höchsten Punkt Landschaften der Costa Blanca, Ein selbst für Mittelmeerverhält- mit Blick auf das Mittelmeer. An- Tour 2: Heiß und luftig lang des Kammes nach Osten, später die bis zu 150 m hohen erreicht. Rückweg auf gleichem John und Christine Oldfield, Sun- nisse sehr mildes Klima, schroffe spruch: Rundwanderung auf stei- Der Grat der Sierra de Serella: 8 h, Tour 3: Achtung: Spalten! wo man nach ca. 1,5 h an einen senkrechten bis überhängenden Pfad zu den Hinweistafeln an der flower 2002, 12,70 €. Kalksteinmassive bis 1.500 m nigen Wegen mit der kleinen Be- 800 hm im An- und Abstieg Über die Sierra de Aitana: 7–8 h, von Süden heraufkommenden Wände des Peña Roc in den Mittel- Nordseite des Berges. Nun einem Karten sind am besten vor Ort Höhe und terrassierte Felder aus sonderheit, das Gebirgsmassiv Für alle, die sich eine Übersicht ver- 400 hm Anstieg, 800 hm Abstieg Feldweg gelangt. Man hält sich punkt. Direkt unterhalb der Wände nach Nordwesten führenden Wan- erhältlich. der Zeit der Mauren, so lassen sich durch einen engen und staubigen schaffen wollen: Die Sierra de Ser- Der höchste Gipfel der Sierra de nach links (Norden) und steigt, an steigt man hinauf zu einem Pass, derweg folgen. Dieser leitet einen die auffälligsten Charakteristika Tunnel durchqueren zu müssen. rella bietet eine aussichtsreiche Aitana wartet nicht nur mit einem einem noch nahezu intaktem den man nach rund drei Stunden in einem weiten Boden hinunter zu Information der Sierra de Aitana zusammen- Gelegentlich markiert mit PR-V-7. Kammwanderung mit Blick auf eindrucksvollen Rundblick auf, Schneespeicher vorbei, in Rich- erreicht. Der Weiterweg führt durch einem Feldweg. Rechtshaltend er- www.terraferma.net fassen. Erstaunlich ist, dass sich PR steht für pequeño recorrido, das gesamte Tal des Rio Guadelest. sondern gewährt auch einen tiefen tung der Quellen Fonts de Partagat das Tal Barranc de Sanchet, zu- trotz der Nähe zu Alicante und der also kleine Rundwanderung. Anspruch: Lange Gebirgswande- Einblick in sein Innenleben. ab. Kurz oberhalb der Quellen teilt nächst durch Wald und später auf relativ guten Erschließung kaum Route: Ausgangspunkt ist ein Park- sich der Weg. Nach Benimatell einer Straße, nach Sella. ein Tourist in diese Bergen verirrt. platz am Ende eines engen und führt der mit PR-V-21 markierte Beste Zeit: Frühjahr, Winter, Lediglich die Kletterer haben das kurvigen, von Callosa herauffüh- Weg durch wunderschöne Oliven- Herbst. Tal von Sella entdeckt und frönen renden Feldweges. Von dort wan- und Mandelhaine. Einkehr und Unterkunft: Sella hier ihrem Sport an einigen Fels- dert man an einer Quelle vorbei Beste Zeit: Frühling und Herbst Tipp: Das Klettergebiet von Sella ist wänden, die – wie bei Sportklette- hinauf zur mittelalterlichen Festung Tipp: Oberhalb von Benimantell hervorragend auch für Anfänger ge- rern so üblich – nicht mehr als fünf des Fort de Bérnia. Weiter im Uhr- lässt sich im Hotel/Restaurant „El eignet. Hinter dem Rifugio, an ei- Minuten vom Parkplatz entfernt zeigersinn um das Gebirgsmassiv Trestellador“ hervorragend essen nem turmartigen Bau unweit des sein dürfen. Dahinter beginnt eine herum und nach einem Pass zu und nächtigen. Parkplatzes, kann man auch prima Landschaft mit nahezu alpinen den Casas del Runar. Nach einem bouldern. Dimensionen, deren Duft je nach schweißtreibenden Aufstieg er- Tour 4: Wege in das Paradies Höhenlage von Mandel- und Oli- reicht man einen Tunnel, der von Von Benimantell nach Sella: 8 h, 15 Tour 5: Fast wie in den Dolomiten venhainen oder wilden Thymian, der Nord- auf die Südseite des km, 800 Hm Auf den Puig Campana: 7 h, 800 Oregano und den anderen Kräu- Massivs führt. Hinter dem Tunnel Spätestens oberhalb von Sella wird hm im An- und Abstieg tern aus der Provinz betörend die rechtshaltend auf Wegspuren zu- jedem klar: Die Sierra de Aitana hat Der zweithöchste Berg der Sierra Sinne umschmeichelt. rück zum Parkplatz. Wände von alpinen Dimensionen de Aitana ist nicht nur der spekta- 68 terra 1/2010 1/2010 terra 69
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