PLANT BASED FOOD REPORT 2021 - Studie zum pflanzenbasierten Genuss in der Schweiz - Coop
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Inhalt Welche Ernährungstypen beleuchtet diese Studie? 3 Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze. 5 Wer isst was und aus welchem Grund in der Schweiz? 8 Fokus pflanzenbasierte Ersatzprodukte: Was kauft und isst die Schweiz? 15
Welche Ernährungstypen beleuchtet diese Studie? Der Plant Based Food Report von Coop unter- scheidet mehrere Konsumtypen, die aus unterschiedlichen Gründen auf tierische Lebensmittel verzichten, und bewusst mehr pflanzliche Zutaten geniessen. DIE ERNÄHRUNGSTYPEN MIT DIE BEWEGGRÜNDE FÜR FOKUS AUF PFLANZLICHE LEBENSMITTEL IHRE ERNÄHRUNGSWEISE (GEMÄSS STUDIE) Flexitarier sind Teilzeitvegetarier, die bewusst mehrmals 1. Der Gesundheit zuliebe pro Monat auf tierische Produkte verzichten. Sie essen 2. Zur Abwechslung jedoch auch Fleisch, Fisch, Milch, Käse sowie andere 3. Der Umwelt zuliebe Lebensmittel tierischer Herkunft. Neuer Konsumtyp: 1. Zum Ausprobieren Substitarier geniessen gerne pflanzliche Ersatzprodukte, 2. Zur Abwechslung die dem tierischen Original nachgeahmt sind, und 3. Der Gesundheit zuliebe reduzieren so tierische Proteine in ihrer Ernährung. Sie essen aber auch Fleisch, Fisch, Milch und/oder Käse und kombinieren diese Zutaten häufig in der gleichen Mahlzeit mit den pflanzlichen Ersatzprodukten. Vegetarier essen strikt kein Fleisch und Fisch. Teilweise 1. Aus ethischen Gründen verzichten sie auch auf Eier oder/und Milchprodukte. 2. Zum Schutz der Tiere 3. Der Umwelt zuliebe Veganer essen gar keine Lebensmittel tierischen Ur- 1. Aus ethischen Gründen sprungs; also weder Fleisch und Fisch noch Milch, Eier 2. Der Umwelt zuliebe und Honig. Veganer verzichten bei ihrem Lebensstil 3. Der Gesundheit zuliebe allgemein auf tierische Produkte und tragen z. B. keine Kleidungsstücke aus Leder, Seide oder Wolle oder verwenden vegane Pflegeprodukte. Plant Based Food Report 2021 | Einleitung 3
Welche pflanzenbasierte Ersatzprodukte gibt es? Das pflanzenbasierte Sortiment kann diese Produkt gruppen umfassen: – Fleischalternativen, wie z. B. pflanzenbasierter Burger auf Erbsenbasis – Fischalternativen, wie z. B. pflanzenbasierter Thunfisch ebenfalls aus Erbsen – Milchalternativen, wie z. B. Hafer- und Sojamilch – Joghurt- und Quarkalternativen, wie z. B. Mandel- und Kokosjoghurt – Käsealternativen, wie z. B. Weichkäse aus Cashewnüssen – Eieralternativen, wie z. B. pflanzlicher Eiweiss aus Süsslupinenmehl – Honigalternativen, wie z. B. Honig aus Löwenzahnblüten Gemüse und Früchte sowie auch Gemüseplätzchen, Hummus, Falafel und andere von Natur aus vegane Produkte fallen in dieser Studie nicht unter diese Kategorie. Plant Based Food Report 2021 | Einleitung 4
Inhalt Die Schweiz, ein Land der Flexitarier 6 Substitarier, ein neuer Genusstyp in der Schweiz 6
Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze Die Schweiz, ein Land Substitarier, ein neuer Genusstyp der Flexitarier in der Schweiz Immer mehr Flexitarier hierzulande Die Substitarier sind eine Untergruppe der 58% der Schweizer Bevölkerung verzichten bewusst Flexitarier mehrmals im Monat auf tierische Lebensmittel und Die meisten Substitarier, also die Konsumentinnen und gehören somit zu den Flexitariern. Ihr Anteil hat in den Konsumenten von pflanzenbasierten Ersatzprodukten zu letzten Jahren stetig zugenommen, denn im Jahr 2016 Fleisch, Fisch, Milch und Käse, sind eine Untergruppe der waren es hierzulande erst 43% Flexitarier. Flexitarier und keine strikten Veganer oder Vegetarier. Dies belegen ihre Einstellung und ihr Verhalten auf vielfältige Und 36% der Befragten essen heute nicht nur mehrmals Art und Weise. pro Monat, sondern bewusst mehrmals pro Woche oder sogar täglich keine tierischen Produkte – auch wenn sie Substitarier sind jung, weiblich, urban – oder aber keine strikten Veganer oder Vegetarier sind. 50- bis 60-jährig Pflanzenbasierte Ersatzprodukte werden besonders häufig Junge Frauen, aber auch über 60-Jährige sind von jungen Frauen aus urbanen Gebieten der Deutsch- Flexitarier schweiz eingekauft. Die 50- bis 60-Jährigen (teilweise mit 63% der Frauen essen flexitarisch, bei den Männern sind älteren Kindern) gehören aber genauso zur grossen es 9% weniger. Die 15- bis 29-Jährigen sind mit 58% sehr Käuferschaft dieser Ersatzprodukte zum tierischen gut vertreten, jedoch vereinen die über 60-Jährigen mit Original. Die über 60-Jährigen, die sich eigentlich am 64% am meisten Flexitarier auf sich. häufigsten flexitarisch ernähren, greifen jedoch nur sehr selten zu diesen Artikeln. Mehr Flexitarier in der Deutschschweiz In der Deutschschweiz leben mit einem Anteil von 60% Top-10-Einkaufsgemeinden liegen in der leicht mehr Flexitarier als im Tessin (54%) und in der Deutschschweiz Romandie (53%). Zürich ist die Heimat der Substitarier. In den Bergkantonen Graubünden und Wallis sowie in Appenzell und in der Ihre eigene Gesundheit ist ausschlaggebend für Westschweiz werden nur selten Fleischersatzprodukte Flexitarier eingekauft. Bei den pflanzlichen Milchalternativen sind die Mit 42% ist die Gesundheit der stärkste Grund für Appenzellerinnen und -zeller im Gegenzug jedoch Top-Kon- Flexitarier, um auf tierische Lebensmittel zu verzichten. sumenten – neben den Innerschweizern, Zürchern, Baslern Als weitere wichtige Gründe werden der Wunsch nach und Tessinern. Abwechslung und der Umweltschutz (je 40%) genannt. Substitarier experimentieren gerne und lieben die Bei den Veganern sind im Gegensatz dazu ethische Gründe Abwechslung mit 74% ausschlaggebend für ihre Ernährungsweise. Knapp ein Drittel konsumieren pflanzenbasierte Ersatzpro- dukte, weil sie diese einfach mal ausprobieren wollen. Die Abwechslung und die eigene Gesundheit sind die beiden anderen wichtigen Gründe. Der Umweltschutz ist für Substitarier weniger wichtig, während dieser einer der Top-3-Gründe der Flexitarier ist. Substitarier kaufen gesünder ein Kunden, die pflanzenbasierte Ersatzprodukte kaufen, haben allgemein einen ausgewogenen Einkaufskorb: Sie kaufen im Durchschnitt weniger Alkohol und Schokolade, dafür mehr Gemüse und Früchte ein. Plant Based Food Report 2021 | Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze 6
Frauen kaufen mehr Käseersatz, Männer mehr Kombination anstelle von Ersatz Fleischersatzprodukte Zwei Drittel der Substitarier kombinieren Ersatzprodukte Frauen kaufen alle Kategorien des pflanzenbasierten mit tierischen Lebensmitteln innerhalb derselben Mahl- Sortiments häufiger ein als der Durchschnitt; bei den zeit. Sie ernähren also auch während einer einzelnen Käseersatzprodukten ist der Unterschied am grössten. Mahlzeit nicht rein vegan. Bei den Männern landen durchschnittlich klar weniger pflanzenbasierte Alternativen im Einkaufskorb; einzig Ein Drittel mehr Neukunden bei pflanzenbasierten Männer zwischen 30 und 40 Jahren kaufen überdurch- Alternativen im 2020 schnittlich viel Fleischersatz ein. Im Jahr 2020 haben über 30% der Käuferinnen und Käufer von pflanzenbasierten Ersatzprodukten zum ersten Mal Nur wenige kaufen alle Arten von diesen Sortimentsbereich von Coop ausprobiert. Im pflanzenbasierten Ersatzprodukten ein Frühjahr wurden allgemein so viele pflanzenbasierte Die Überschneidungen zwischen den Käufern von pflan- Ersatzprodukte wie noch nie bei Coop eingekauft. Der zenbasierten Ersatzprodukten für Fleisch, Milch und Käse Anteil ist danach leicht abgeflacht, aber deutlich über dem sind sehr gering, denn nur vereinzelt werden alle drei Niveau der Vorjahre geblieben. Sortimentsgruppen eingekauft. Pflanzenbasierte Burger sind ganz besonders im Trend Pflanzenbasierte Burger machen bei Coop bereits mehr als einen Fünftel des gesamten Burger-Umsatzes aus und der Anteil des veganen Poulet-Geschnetzelten beträgt im Vergleich zum tierischen Original 9%. Die Schweiz will künftig mehr pflanzenbasierte Ersatzprodukte essen Für 57% der Befragten sind pflanzenbasierte Ersatzpro- dukte attraktiv und 41% denken, dass sie in fünf Jahren häufiger als heute diese pflanzlichen Alternativen genies- sen werden. Plant Based Food Report 2021 | Die wichtigsten Erkenntnisse in Kürze 7
Inhalt Einleitung hier Ernährungsweisen in der Schweiz Ernährungsweisen 9 in der Schweiz 9 Flexitarier nach Alter, Spontane Assoziationen Geschlecht und Region 10 zu «Pflanzenbasiert», Gründe für die «Vegan» und «Fleisch»12 11 flexitarische Ernährung Spontane Assoziationen zu Fokus Flexitarier:«Vegan» und «Pflanzen-basiert», «Fleisch» 13 Flexitarier nach Alter, Geschlecht und Region 13 Gründe für die flexitarische, vegane oder vegetarische Ernährung 14
Ernährungsweisen in der Schweiz 24% der Schweizer Bevölkerung essen Fleisch täglich Käse und Fisch 12% täglich Fleisch. Käse Joghurt Milch Eier 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100% Nie Seltener 1–3× pro Monat 1× pro Woche Mehrmals pro Woche Täglich Konsumhäufigkeit von Lebensmitteln tierischen Ursprungs Tierische Lebensmittel gehören zur Ernährung der Schweizerinnen und Schweizer fix dazu: Mindestens einmal wöchentlich essen 87% der Befragten Käse, 85% Fleisch und 75% Eier. Und 73% der heimischen Bevölkerung trinken mindestens einmal pro Woche Milch. Plant Based Food Report 2021 9
Mehr als die Hälfte der Schweizer 15 Bevölkerung ernährt sich flexitarisch. 12 9 6 58% Mind. mehrmals pro Monat 3 0 Nachhaltige Einfache, Keine Viele Herstellung Produktion natürliche Zutaten Zusatzstoffe Nährstoffe in der Schweiz Verzicht von tierischen Lebensmitteln mehrmals pro Monat 58% verzichten bewusst mehrmals pro Monat auf Fleisch, Fisch, Milch, Käse und Eier. Die Anzahl der Flexitarier ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: seit Anfang 2016 bis heute um +15%. 36% der Befragten 35% essen bewusst mehr- mals pro Woche oder 30 täglich keine tieri- 25 schen Lebensmittel. 20 15 10 5 0 Ja, Ja, Ja, Ja, Ja, Ja, Nein, täglich mehrmals 1x pro mehrmals 1x pro seltener nie pro Woche Woche pro Monat Monat bewusst Bewusster Verzicht auf tierische Lebensmittel nach Häufigkeit Weniger als ein Drittel der Befragten verzichtet nie auf tierische Produkte. Plant Based Food Report 2021 10
Spontane Assoziationen zu «P flanzen-basiert», «Vegan» und «Fleisch» «Pflanzenbasiert» 100% wird spontan mit gesund, trendig und 80 nachhaltig assoziiert. 60 40 20 0 Gesund Trendig Nachhaltig Schützt Umwelt Vielfältig Qualitativ hochwertig Innovativ Fein Genussvoll Teuer Notwendig Sozial Macht neugierig Gesellschaftlich gewollt Generalistische Assoziationen zu «Pflanzenbasiert» (implizite Befragungsmethodik) Die Assoziationen zu «Pflanzenbasiert» sind sehr ausgeprägt und mit 90% stark durch den Gesundheitsaspekt geprägt. Zudem wird «Pflanzenbasiert» als trendig wahrgenommen und der Aspekt der Nachhaltigkeit wird hier durch die Assoziation Umweltschutz verstärkt. «Vegan» wird anders 100% als «Pflanzenbasiert» wahrgenommen, 80 obwohl beide Begriffe 60 für rein pflanzliche Produkten stehen. 40 20 0 Trendig Teuer Schützt Umwelt Fein Nachhaltig Gesund Langweilig Innovativ Qualitativ hochwertig Vielfältig Gesellschaftlich gewollt Sozial Genussvoll Macht neugierig Notwendig Generalistische Assoziationen zu «Vegan» (implizite Befragungsmethodik) Trendig, teuer und Umweltschutz: «Vegan» wird im Vergleich zu «Pflanzen basiert» mit anderen Merkmalen assoziiert. Das Merkmal gesund rangiert bei «Vegan» mit 53% erst auf Platz 5. Die Ausprägungen der Assoziationen sind bei «Vegan» allgemein weniger stark. Plant Based Food Report 2021 11
«Fleisch» wird mit 100% emotionalen Merkma- 80 len rund um Freude und Genuss assoziiert. 60 40 20 0 Genussvoll Vielfältig Fein Qualitativ hochwertig Teuer Gesund Gesellschaftlich gewollt Notwendig Macht neugierig Sozial Trendig Nachhaltig Innovativ Schützt Umwelt Langweilig Generalistische Assoziationen zu «Fleisch» (implizite Befragungsmethodik) Die Assoziationen zu «Fleisch» sind stark: genussvoll (94%), vielfältig (90%), fein (89%) und hochwertig (87%). Auf Rang 5 erfolgt mit teuer die erste rationale Assoziation zu Fleisch. Für 57% der Befragten 100% ist «Pflanzenbasiert» attraktiv, bei 80 «Fleisch» sind es insgesamt 70%. 60 40 20 0 ist attraktiv passt zu mir Pflanzbasiert Vegetarisch Vegan Fleisch Spontane Einschätzung zu «Pflanzenbasiert», «Vegetarisch», «Vegan», und «Fleisch» (implizite Befragungsmethodik) «Fleisch» wird spontan am attraktivsten und am passendsten zu den eigenen Bedürfnissen eingestuft. Im Vergleich dazu punkten «Vegetarisch» und «Vegan» weniger stark. «Pflanzenbasiert» passt zu 45% der Befragten nach eigenen Angaben. Plant Based Food Report 2021 12
Fokus Flexitarier: Flexitarier nach Alter, G eschlecht und Region Flexitarier sind in allen 6079 Altersgruppen gut vertreten. 4559 3044 1529 0 10 20 30 40 50 60 70% Mind. mehrmals pro Monat Flexitarier nach Alter Ältere Menschen essen überdurchschnittlich häufig flexitarisch, denn die 60- bis 79-Jährigen verzichten im Vergleich zu den 30- und 44-jährigen Konsumenten signifikant häufiger (+10%) auf tierische Lebensmittel. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die über 60-Jährigen vor allem aus gesund- heitlichen Gründen regelmässig keine tierischen Proteine zu sich nehmen. In der Deutschschweiz wird häufiger bewusst DCH auf tierische Lebens- mittel verzichtet. FCH ICH 0 10 20 30 40 50 60 70% Mind. mehrmals pro Monat Flexitarier nach Region 60% der Personen in der Deutschschweiz essen flexitarisch; leicht mehr als die Bevölkerung im Tessin und in der Romandie. Plant Based Food Report 2021 13
Gründe für die flexitarische, vegane oder vegetarische Ernährung Gesundheit, Meiner Gesundheit Abwechslung und zuliebe Umweltschutz sind Zur Abwechslung die stärksten Gründe Der Umwelt zuliebe für eine flexitarische Keine Lust auf Fleisch Ernährung. Zum Schutz der Tiere Aus ethischen Gründen Preis Aus Gewohnheit Andere Gründe 0 10 20 30 40 50% Gründe von Flexitariern für den bewussten Verzicht auf tierische Lebensmittel 42% der Befragten verzichten ihrer Gesundheit zuliebe regelmässig auf Produkte tierischen Ursprung. Und je 40%, weil sie die Abwechslung schätzen respektive aus Liebe zur Umwelt. Der Preis und die Gewohnheit spielen eine klar untergeordnete Rolle. Bei Veganern und Vegetariern ist die Aus ethischen Ethik der ausschlag Gründen gebende Grund für ihre Der Umwelt zuliebe Ernährungsweise. Meiner Gesundheit zuliebe Zum Schutz der Tiere Aus Gewohnheit Keine Lust auf Fleisch Preis Andere Gründe Zur Abwechslung 0 10 20 30 40 50 60 70 80% Veganer Vegetarier Gründe von Veganern und Vegetariern für den bewussten Verzicht auf tierische Lebensmittel Veganer ernähren sich erstens aus ethischen Gründen, zweitens der Umwelt zuliebe und drittens zum Wohl ihrer Gesundheit ohne tierische Lebensmittel. Bei Vegetariern ist neben der Ethik und dem Umweltschutz auch der Schutz der Tiere entscheidend, die Gesundheit spielt im Vergleich zu den Veganern aber eine weniger entscheidende Rolle. Siehe auch Tabelle auf Seite 3 mit der Zusammenfassung der Beweggründe nach Ernährungstyp. Plant Based Food Report 2021 14
Inhalt Einkaufsverhalten nach Altersgruppen 16 Einkaufsverhalten nach Geschlecht 17 Einkaufsverhalten nach Kantonen und Gemeinden 18 Einkaufsverhalten nach Produktgruppen 20 Zubereitung der pflanzen basierten Ersatzprodukte 21 Mix im Warenkorb von Substitariern 22 Gründe für den Genuss pflanzenbasierter Ersatzprodukte 23 Heutige Gründe für den Verzicht auf pflanzen- basierte Ersatzprodukte 24 Entwicklung Einkaufs volumen 2017 bis 2020 25 Blick in die Zukunft 26
Einkaufsverhalten nach Altersgruppen 25- bis 35-Jährige +++ sowie 50- bis 60-Jährige kaufen ++ überdurchschnittlich + viel pflanzliche Ersatz- produkte ein. 0 – –– ––– 20 30 40 50 60 70 80 Jahre Durchschnittlicher CoopKäufer Anteil Milch/JoguhrtersatzKäufer Anteil KäseersatzKäufer Anteil FleischersatzKäufer Über- resp. unterproportionaler Anteil von Käufern pflanzenbasierter Produktkategorien nach Alter im Vergleich zum durchschnittlichen Coop-Käufer (=Nullwert) Die 25- bis 35-Jährigen sowie die 50- bis 60-Jährigen kaufen alle Kategorien der pflanzlichen Alternativen – Fleisch-, Milch-, Joghurt- und Käseersatz – über- durchschnittlich häufig ein Vergleich zu den anderen Coop-Kunden. Die bis 30-Jährigen haben eine starke Vorliebe für Käseersatzprodukte. Die Einkaufsdaten von Coop zeigen auch, dass bei den 50- bis 60-Jährigen, die pflanzliche Ersatzprodukte kaufen, überproportional viele Eltern mit Jugend- lichen vertreten sind, im Vegleich zum durchschnittlichen Coop-Käufer. Die über 60-Jährigen sind bei den Ersatzkäufern klar untervertreten. Die Käuferschaft von pflanzenbasierten Ersatzprodukte unterscheiden sich also in Bezug auf Alter klar von den Flexitariern – speziell bei den über 60-Jährigen. Plant Based Food Report 2021 16
Einkaufsverhalten nach Geschlecht Viel mehr Frauen als Männer kaufen pflan- zenbasierte Ersatz- 70% 68% produkte ein. 66% 64% 35% 33% 31% 29% Durchschnittlicher Anteil Anteil Milch/ Anteil CoopKäufer (Benchmark) FleischersatzKäufer JoghurtersatzKäufer KäseersatzKäufer Frau Mann Käufer von pflanzenbasierten Produktkategorien nach Geschlecht Frauen kaufen alle Kategorien des pflanzenbasierten Ersatzsortiments häufiger ein als der Durchschnitt; bei den Käsealternativen ist der Unterschied am höchsten. Besonders die jungen Frauen unter 30 und die 50- bis 60-Jährigen sind stark vertreten. Bei den Männern landen durchschnittlich klar weniger pflanzliche Alternativen im Einkaufskorb; wenn dann sind es am ehesten Fleischersatzprodukte. Die Studienergebnisse zeigen auch, dass vor allem die 30- bis 39-jährige Männer mehr pflanzenbasierte Alternativen kaufen als in anderen Altersgrup- pen. Beim Fleischersatz liegt der Männeranteil bei den 30- bis 39-Jährigen sogar über dem Coop-Durchschnitt. Die Coop-Einkaufsdaten belegen ebenfalls, dass nachhaltigkeitsaffine Kunden überdurchschnittlich viele pflanzenbasierte Ersatzprodukte einkaufen – unabhängig von Geschlecht und Alter. Plant Based Food Report 2021 17
Einkaufsverhalten nach Kantonen und Gemeinden Zürich ist die Heimat der Fans von pflanzen- basierten Fleisch- ersatzprodukten. Je dunkler die Einfärbung, umso grösser ist der prozentuale Umsatzanteil von Fleischersatzprodukten im Kanton Im Bündnerland, im Wallis und in Uri kommen am seltensten Fleischersatzpro- dukte in die Einkaufstasche. Die Westschweiz sowie das Appenzell gehören auch noch nicht zur Käuferschaft von Fleischersatzprodukten. Bei den Milchal- ternativen sieht es anders aus, wie das nächste Diagramm belegt. In der Innerschweiz, in Zürich und Basel sowie im Appenzell und Tessin werden am meisten Milchalterna- tiven eingekauft. Je dunkler die Einfärbung, umso grösser ist der prozentuale Umsatzanteil von Milch- und Joghurtalternativen im Kanton Im Gegensatz zum Einkauf von Fleischersatzprodukten gehören das Appenzell bei den Milch- und Joghurtalternativen zu den Topreitern. Auch im Tessin sowie in der Innerschweiz, in den Kantonen Basel und Zürich wird diese pflanzenba- sierte Produktgruppe häufig eigekauft. In der Westschweiz kommen Milch- und Joghurtalternativen wie auch Fleischersatzprodukte noch wenig in den Ein- kaufskorb. Die Coop-Daten zeigen auch, dass die pflanzliche Käsealternativen in der ganzen Schweiz ähnlich oft eingekauft werden. Plant Based Food Report 2021 18
In städtischen Gebie- ten liegen klar mehr pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte im Einkaufskorb. Je grösser und dunkler der Punkt, umso mehr Kunden (Kreisgrösse) kaufen umso mehr Fleischersatzprodukte (Farbe) in dieser Gemeinde ein Die Ergebnisse zeigen ebenfalls, dass neben Fleischersatzprodukten auch mehr Milch-, Joghurt- und Käsealternativen im urbanen Raum eingekauft werden. Die Top-10-Einkaufs- gemeinden von pflan- FLEISCH- ALTERNATIVEN MILCH- UND JOGHURT- ALTERNATIVEN KÄSE- ALTERNATIVEN zenbasierten Ersatz- produkten liegen alle 1 Zürich 1 Zürich 1 Luzern in der Deutsch- 2 Bern 2 Zug 2 Zürich schweiz. 3 Köniz 3 Baar 3 Ebikon 4 Dübendorf 4 Luzern 4 Kriens 5 Winterthur 5 Ebikon 5 Winterthur 6 Luzern 6 St.Gallen 6 St.Gallen 7 Basel 7 Kriens 7 Basel 8 Ebikon 8 Dübendorf 8 Zug 9 Kriens 9 Köniz 9 Baar 10 Baar 10 Bern 10 Dübendorf 11 Münchenstein 11 Basel 11 Thun 12 Muttenz 12 Horgen 12 Köniz 13 St.Gallen 13 Lugano 13 Bern 14 Genf 14 Winterthur 14 Horgen 15 Lausanne 15 Le Grand-Saconnex 15 Münchenstein Top-15-Gemeinden nach Anzahl Käufer mit grossem Warenkorb an pflanzenbasierten Ersatzprodukten Genf und Lausanne gehören in Bezug auf Fleischersatzprodukte zu den Top-15-Gemeinden sowie Le Grand-Saconnex und Lugano zu den Top 15 bei den Milch- und Joghurtalternativen. Sonst sind ausschliesslich Deutsch schweizer Gemeinden auf der Top-15-Liste vertreten. Plant Based Food Report 2021 19
Einkaufsverhalten nach Produktgruppen Wenige Kunden kaufen alle drei Sortiments- gruppen der Ersatz- produkte ein: am meisten werden Milch- und Joghurtalternati- ven gewählt. Fleischersatz Milch und Joghurtersatz Käseersatz Überschneidung der Kundengruppe nach Kategorien Zurzeit werden Käseersatzprodukte am wenigsten eingekauft – gefolgt von Fleischalternativen. Die pflanzlichen Milch- und Joghurtersatzprodukte ziehen aktuell am meisten Käufer an, da sie nicht nur von Substitariern, sondern eben auch von Menschen mit Lactoseintoleranz konsumiert werden. Die Analyse zeigt auch, dass fast alle Käufer von Fleischersatzprodukten auch Fleisch einkaufen. Diese Aussage gilt genauso für Milch-, Joghurt- und Käseal- ternativen und ihre tierischen Originalprodukte. Auch wenn die meisten Konsumenten nicht nur für sich selbst einkaufen, sondern für den gesamten Haushalt, zeigt dies, dass die Substitarier zu den Flexitariern gehören und meist keine Veganer oder Vegetarier sind. Plant Based Food Report 2021 20
Zubereitung der pflanzenbasierten Ersatzprodukte 64% der Substitarier Kann sein, überlege kombinieren die pflan- ich mir nicht so genau zenbasierten Alterna- tiven mit tierischen Nein, mache ich bewusst nicht Produkten. Ja, mache ich bewusst 0 10 20 30 40 50% Kombination von pflanzenbasierten Ersatzprodukten mit tierischen Lebensmitteln Lediglich ein Drittel vermeiden bewusst die Kombination von pflanzenbasierten und tierischen Produkten innerhalb derselben Mahlzeit. Weitere Ergebnisse der Studie zeigen, dass in der Deutschschweiz sowie bei den über 60-Jährigen der Anteil, die bewusste eine Kombination vermeiden, viel höher ist. Fleischersatzprodukte werden mit Abstand Fleischalternativen am häufigsten mit Milchalternativen tierischen Produkten Joghurtalternativen kombiniert. Fischalternativen Käsealternativen 0 5 10 15 20% Kombination von pflanzenbasierten und tierischen Produkten nach Kategorien Zum Beispiel wird ein Burger mit einem pflanzenbasierten Patty und original Käse sowie klassischer Mayonnaise kombiniert. Rund ein Fünftel kombiniert auch pflanzliche Milchalternativen mit tierischen Produkten. Plant Based Food Report 2021 21
Mix im Warenkorb von Substitariern Kunden von pflanzen- basierten Ersatzpro- dukten kaufen ausge- wogener ein, denn in ihrem Einkaufskorb liegen mehr Gemüse und Früchte, dafür weniger Schokolade und Alkohol. Frischfleisch Weine Schokolade Gemüse Salate Fertiggerichte aus Gemüse Einkaufsvolumen durchschnittlicher CoopKäufer Einkaufsvolumen FleischersatzKäufer Einkaufsvolumen Milch/JoghurtersatzKäufer Einkaufsvolumen KäseersatzKäufer Abweichung Einkaufsvolumen nach spezifischen Produktgruppen Je mehr und häufiger Kunden pflanzenbasierte Ersatzprodukte einkaufen, desto weniger Fleisch, Wein, Spirituosen und Schokolade legen sie in ihre Einkaufstasche. Im Gegenzug kaufen sie mehr Früchte, Gemüse und Salat ein und ernähren sich somit ausgewogener. Bei Käseersatz-Käufern ist dieser Trend zum ausgewogenen Einkauf noch ausgeprägter. Die Studie zeigt auch, dass Kunden von Milch- und Joghurtalternativen mehr Fleisch und weniger vegetarische Produkte als andere Ersatzprodukt-Konsu- menten einkaufen. Diese Kunden kaufen die pflanzenbasierten Ersatzprodukte wohl wegen einer Lebensmittelunverträglichkeit auf Lactose – bei sich selbst oder bei einem Familienmitglied. Plant Based Food Report 2021 22
Gründe für den Genuss pflanzenbasierter Ersatzprodukte Knapp ein 30% Drittel geniesst 25 pflanzenbasierte Ersatzprodukte, weil 20 sie diese einfach mal 15 ausprobieren wollen. 10 5 0 Zum Ausprobieren Zur Abwechslung Meiner Gesundheit zuliebe Der Umwelt zuliebe Bietet abwechslungsreiche Ernährung Zum Schutz der Tiere Aus ethischen Gründen Schmecken gut / sind fein Sind nachhaltig Andere Sind im Trend Keine Lust auf das tierische Original Aus Gewohnheit Mag das tierische Original nicht Gründe für den Genuss von pflanzlichen Ersatzprodukten zum tierischen Original Die Neugier (28%) und die Abwechslung (15%) sind für sie die wichtigsten Gründe für die Substitarier. Auf Rang 3 folgt bei ihnen die Gesundheit (11%). Dies ist für die Flexitarier der wichtigste Beweggrund, um auf tierische Lebens- mittel zu verzichten. Die ethischen Gründe, die für die Veganer ausschlaggeben für ihre Ernährungs- weise sind, rangiert bei den Substitariern mit 4% sehr tief und zeigt den Unterschied zwischen diesen beiden Ernährungsgruppen klar auf. Siehe auch Tabelle auf Seite 3 mit der Zusammenfassung der Beweggründe nach Ernährungstyp. Plant Based Food Report 2021 23
Heutige Gründe für den Verzicht auf pflanzenbasierte Ersatzprodukte 12% essen keine 40% pflanzenbasierten Alternativprodukte, 30 weil sie dieses Ange- bot gar nicht kennen. 20 10 0 Bevorzuge das Original Schmecken nicht dass es das gibt Sind künstlich hergestellt Zur Abwechslung Aus ethischen Gründen Sind zu stark verarbeitet verhältlich Sind ungesund andersartig vegan Schweiz hergestellt Sind teuer viele Zusatzstoffe Wusste nicht, Sind nicht überall Ernähre mich Werden nicht in der Enthalten zu Gründe keine pflanzenbasierten Produkte zu essen Mit 37% ist der wichtigste Grund gegen pflanzenbasierte Ersatzprodukte, dass das Original bevorzugt wird. Und 13% geben an, dass ihnen diese Produkte nicht schmecken. Die Studie hat auch ergeben, dass die Hälfte der Befragten am wenigsten auf Fleisch verzichten könnten (49%); gefolgt von Milch (36%) und Käse (25%). Plant Based Food Report 2021 24
Entwicklung Einkaufsvolumen 2017 bis 2020 Im Mai 2020 wurden so viel pflanzenbasier- te Ersatzprodukte wie noch nie bei Coop eingekauft. 2017 2018 2019 2020 Mai Umsatzentwicklung der pflanzenbasierten Ersatzprodukte 2019 vs. 2020 Im Jahr 2020 haben über 30% der Käuferinnen und Käufer von pflanzenbasier- ten Alternativen zum ersten Mal diese Produktgruppe bei Coop ausprobiert. Im Frühjahr wurden allgemein so viele pflanzenbasierte Ersatzprodukte wie noch nie bei Coop eingekauft. Der Anteil ist danach leicht abgeflacht, aber deutlich über dem Niveau der Vorjahre geblieben. Pflanzenbasierte Burger sind ganz 9% besonders Trend. 21% 79% 91% Pflanzliche ErsatzBurger Pflanzliche Ersatzprodukte Burger tierischer Herkunft PouletGeschnetzeltes Anteil pflanzenbasierte Anteil pflanzliches Burger Poulet-Geschnetzeltes Pflanzenbasierte Burger machen bei Der Anteil des veganen Poulet- Coop bereits mehr als einen Fünftel Geschnetzelten beträgt im des gesamten Burger-Umsatzes aus. Vergleich zum tierischen Original 9%. Plant Based Food Report 2021 25
Blick in die Zukunft 41% der Männer und Häufiger als heute Frauen denken, dass sie in fünf Jahren Gleich oft häufiger als heute Kein Konsum pflanzenbasierte Ersatzprodukte Weiss nicht geniessen werden. Seltener als heute 0 10 20 30 40 50% Erwartete Konsumhäufigkeit von pflanzenbasierten Ersatzprodukten in fünf Jahren Ein Viertel der Befragten erwarten, dass sie auch künftig gleich viel pflanzen basierte Produkte geniessen werden wie heute. 16% geben an, weiterhin keine dieser Alternativprodukte konsumieren zu wollen. 53% der 15- bis 29-Jährigen geben an, in Zukunft häufiger pflanzliche Alterna- tiven zum tierischen Original zu essen. Insgesamt stimmen mehr Befragte aus der Deutschschweiz dieser Aussage zu. Plant Based Food Report 2021 26
Inhalt Einleitung hier Ernährungsweisen in der Schweiz 9 Flexitarier nach Alter, Geschlecht und Region 10 Gründe für die flexitarische Ernährung 12 Spontane Assoziationen zu «Pflanzen-basiert», «Vegan» und «Fleisch» 13 Die Coop Marktforschung hat in Zusammenarbeit mit dem LINK von 29. Oktober bis 12. November 2020 diese Studie durchgeführt. 2’247 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren wurden in der Deutsch- und Westschweiz sowie im Tessin befragt. Die Auswahl der Zielgruppe für die Rekrutierung erfolgte zufällig aus dem LINK Internet-Panel und ist repräsentativ. Coop Medienstelle, Thiersteinerallee 14, Postfach 2550, CH-4002 Basel +41 61 336 70 00 I medien@coop.ch
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