PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL

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PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
20 | FACHARTIKEL                                                                                       AQUA & GAS N o 5 | 2021

           PLANUNG VON FERNWÄRME-
           ÜBERGABESTATIONEN

           Das «Planungshandbuch Fernwärme», das seit 2017 zur Verfügung steht, enthält das aktuelle
           Fachwissen zur Planung von Fernwärmenetzen. Erfahrungen haben gezeigt, dass die Übergabe-
           stationen und deren hydraulische Einbindung in der Sekundärseite die Kosten und Effizienz von
           Fernwärmenetzen stark beeinflussen und dass ein Informationsbedarf zu deren Auslegung be-
           steht. Mit dem 2020 erschienenen «Leitfaden zur Planung von Fernwärme-Übergabestationen» ist
           dieser Bedarf nun gedeckt. Darin beschrieben sind Konzeption und Planung von Fernwärme-Über-
           gabestationen.

           Stefan Thalmann*, Verenum AG
           Thomas Nussbaumer, Verenum AG

                                                                          EINLEITUNG

                                                                          Fernwärmenetze übertragen Wärme von der Quelle mit hoher
RÉSUMÉ                                                                    Temperatur (Wärmeerzeuger) zur Senke mit niedriger Tempera-
                                                                          tur (Wärmebezüger). Die zunehmend an Bedeutung gewinnen-
PLANIFICATION DE STATIONS DE TRANSFERT DE CHALEUR À DISTANCE              den Netze ermöglichen die Nutzung von Abwärme sowie den
Disponible depuis 2017, le «Guide de planification Chauffage à dis-       Einsatz von erneuerbaren Energien [1]. Das seit 2017 erhältliche
tance» décrit les bases de la planification des réseaux de chaleur à      «Planungshandbuch Fernwärme» [2] gibt eine Einführung in
distance (CAD) et les exigences en matière de gestion et d’exploi-        die technischen und betrieblichen Grundlagen zur Realisierung
tation efficaces et économiques des réseaux de CAD. L’expérience          von Fernwärmenetzen und unterstützt Planungsfachleute dabei,
des réseaux déployés a montré que leurs coûts et leur efficacité          Fernwärmenetze optimal auszulegen, damit sie in der Folge ef-
sont fortement influencés par les stations de transfert et qu’il exis-    fizient und ökonomisch betrieben werden.
te un besoin d’information quant à leur conception. En 2020, un
«Guide pour la planification de stations de transfert de CAD» a été       FERNWÄRME- UND THERMISCHE NETZE IN DER SCHWEIZ
publié pour combler ces lacunes et aborder la conception et plani-        In der Schweiz werden – abgesehen von industriellen Eigenbe-
fication de stations de transfert de manière approfondie. Le public       darfsanlagen – keine fossil-thermischen Kraftwerke betrieben,
cible comprend des planificateurs de chauffage et des techniciens         deshalb sind Fernwärmenetze im Vergleich zu Ländern in Ost-
de bâtiment, des collaborateurs d’entreprises de chauffage, des           europa und Skandinavien erst wenig verbreitet. Dennoch stehen
professionnels de la production et de la distribution de stations de      vor allem im städtischen Raum seit mehreren Jahrzehnten gut
transfert, ainsi que des personnes responsables de l’exploitation         funktionierende Netze im Einsatz, die im Verbund mit Kehricht-
et de l’entretien des réseaux de CAD. Les informations contenues          verbrennungsanlagen (KVA), Holzfeuerungen oder Wärmepum-
dans le guide visent à soutenir une planification optimale et une         pen realisiert wurden.
bonne exploitation et à améliorer la rentabilité et l’efficacité éner-
gétique des réseaux de CAD. Le guide décrit également les normes          * Kontakt: stefan.thalmann@verenum.ch          (© J. Schweitzer/123RF.com)
et les directives essentielles, ainsi que les bases de la planification
et de l’exploitation, et fournit des informations sur les exigences
minimales et les coûts d’investissement.
PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
AQUA & GAS N o 5 | 2021                                                                                WÄRMEVERSORGUNG | 21

Während in klassischen Fernwärmenet-             Gasen und Wasserstoff. Die Variante             Jahr 2014 für 2050 ein wirtschaftliches
zen Wärme bei Temperaturen über 60 °C            Zero C weist eine schwächere Elektrifi-         Potenzial der thermischen Netze von 17
verteilt wird, kommen heute auch nied-           zierung aus, während Wärmenetze so-             TWh/a, was zwischen den 2020 prog-
rigtemperierte Netze als Quelle für de-          wie flüssige biogene und synthetische           nostizierten Szenarien Zero B und Zero
zentrale Wärmepumpen und/oder Kälte              Brenn- und Treibstoffe eine stärkere            C liegt.
zum Einsatz. Zusammen mit Fernwärme-             Rolle spielen.                                  Die Erschliessung des Potenzials thermi-
netzen werden sie als thermische Netze                                                           scher Netze setzt voraus, dass die Anla-
bezeichnet, wie im «Faktenblatt Ther-          Bei einem für 2050 prognostizierten End­          gen effizient und ökonomisch ausgeführt
mische Netze» ausgeführt ist [3]. Heute        energiebedarf für Raumwärme, Warm-                und betrieben werden. Untersuchungen
verfügt die Schweiz über rund 1000 ther-       wasser und Prozesswärme von 74 TWh/a              an bestehenden Netzen haben gezeigt,
mische Netze [4], die nach unterschied-        [5] liegen die Potenziale für thermische          dass die Übergabestationen eine wichti-
lichen Angaben zwischen 6 und 8 TWh            Netze bei gut 10 TWh/a (Zero B) bis               ge Komponente von thermischen Netzen
Wärme pro Jahr bereitstellen und damit         18 TWh/a (Zero C), was rund 14 bis 24%            sind und die Wirtschaftlichkeit und Ef-
rund 6 bis 8% des Wärmebedarfs decken          entspricht (Fig. 2). Das «Weissbuch Fern-         fizienz des ganzen Netzes entscheidend
[5–7]. Die Versorgung der thermischen          wärme» [9] prognostizierte bereits im             beeinflussen [8].
Netze erfolgt zu rund 36% aus KVA-Ab-
wärme, 27% aus erneuerbaren Energien
(Biomasse oder Wärmepumpen), 19% aus
Abwärme von Kernkraftwerken, anderen
Abwärmequellen und sonstigen erneuer-
baren Energien, 17% aus Erdgas sowie 2%
aus Geothermie (Fig. 1). Bei einem durch-
schnittlichen Wärmepreis von 15 Rp./
kWh [8] entspricht die verkaufte Wärme
einem Umsatz von rund 1,2 Mia. Franken
pro Jahr.

POTENZIAL
In Figur 2 ist das Potenzial der thermi-
schen Netze im Jahr 2050 bei unter-
schiedlichen Szenarien gemäss den Ener-
gieperspektiven 2050+ des Bundes [5] zu        Fig. 1 E
                                                       ndenergiemix zur Versorgung thermischer Netze im Jahr 2019 sowie im Jahr 2050 (inklusive
sehen. Dabei werden das Szenario «Wei-                Prozesswärme für CO2-Sequestrierung) für das Szenario «Weiter wie bisher» (WWB) und die vier
ter wie bisher» (WWB) und verschiedene                Szenarien Zero Basis, Zero A, Zero B und Zero C. *Sonstige: Abwärme von Kernkraftwerken, anderen
Szenarien zu «Netto-Null» (Zero, was für              Abwärmequellen und sonstigen erneuerbaren Energien.               (Eigene Grafik nach Daten in [5])
Netto-Null-Emissionen an CO2 steht) wie
folgt definiert [5]:
–	Im Szenario WWB gelten alle bis Ende
   2018 in Kraft gesetzten Massnahmen
   und Instrumente der Energie- und Kli-
   mapolitik. Das totalrevidierte CO2-Ge-
   setz sowie neue Instrumente aus der
   bevorstehenden Revision des Strom-
   versorgungs- und des Energiegesetzes
   sind dabei nicht berücksichtigt.
–	In der Basisvariante des Netto-Null-Sze-
   narios (Zero Basis) wird die Energieeffi-
   zienz rasch und umfassend gesteigert,
   das Energiesystem stark elektrifiziert
   und die erneuerbaren Energien signi-
   fikant ausgebaut. Die Stromproduktion
   aus inländischen erneuerbaren Energi-
   en wird so ausgebaut, dass die Schweiz
   bis 2050 ihren Stromverbrauch als Jah-
   resbilanz decken kann.
–	Die Variante Zero A weist gegenüber
   der Basisvariante eine stärkere Elektri-    Fig. 2 L inks: Anteil thermischer Netze zur Deckung des Endenergieverbrauchs in Gebäuden für Raum-
   fizierung aus, die Variante Zero B eine             wärme, Warmwasser und Prozesswärme von 2019 bis 2050 für Szenario Zero C.
   schwächere mit stattdessen stärkerer                Rechts: Ausschnitt aus Bild links bis 20 TWh/a mit Anteil thermischer Netze von 2019 bis 2050
   Bedeutung von Biogas, synthetischen                 nach Szenario WWB, Zero Basis, Zero A, Zero B und Zero C.           (Eigene Grafik nach Daten in [5])
PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
22 | WÄRMEVERSORGUNG                                                                                AQUA & GAS N o 5 | 2021

           LEITFADEN FERNWÄRME-                         Nenndrücken bis PN 25. Da auch Netze       rekte Fernwärme-Übergabestation be-
           ÜBERGABESTATIONEN                            mit Vorlauftemperaturen über 110 °C        schrieben, die notwendig sind, um eine
                                                        existieren, sind die dafür gültigen Nor-   bedienungs-, service- und wartungs-
           Da geeignete Übergabestationen wichtig       men und Richtlinien ebenfalls aufgeführt   freundliche Anlage zu gewährleisten.
           sind für die Wirtschaftlichkeit der Fern-    und separat gekennzeichnet.
           wärmenetze und ein umfassendes Pla-                                                     Planung und Betrieb
           nungsmittel dazu bis anhin fehlte, wurde     Anbindung der Gebäudeinstallation          Im letzten Kapitel sind die wichtigsten
           im Auftrag des Bundesamts für Energie        Danach werden die Grundlagen zur An-       Arbeitsschritte zur Planung und zum Be-
           ein «Leitfaden zur Planung von Fernwär-      bindung der Gebäudeinstallation an ein     trieb von Fernwärme-Übergabestationen
           me-Übergabestationen» [10] erarbeitet,       Fernwärmenetz behandelt. Es wird ge-       festgehalten.
           der das Fachwissen zur Konzeption und        zeigt, dass grundsätzlich jedes Gebäude
           Planung von Übergabestationen vertieft.      an ein Fernwärmenetz angeschlossen         Anhang
           Der Leitfaden richtet sich an Heizungs-      werden kann, sofern eine geeignete Ge-     Ein Anhang rundet den Leitfaden mit
           planer und Gebäudetechnikerinnen,            bäudeinstallation für Heizung und gege-    praktischen Informationen ab. Er ent-
           technische Mitarbeitende von Heizungs-       benenfalls Warmwasser- oder Lufterwär-     hält einen Fragebogen für potenzielle
           firmen, an Fachleute in Herstellung und      mung vorhanden ist oder erstellt wird.     Wärmekunden und verweist auf eine Be-
           Vertrieb von Fernwärmenetzen und Über-                                                  wertungstabelle, die einen Vergleich offe-
           gabestationen sowie an Personen, die für     System der Fernwärme-Übergabestationen     rierter Leistungen von Fernwärme-Über-
           den Betrieb von Fernwärmenetzen zu-          Nach den Grundlagen wird das System        gabestationen unterstützt.1 Ausserdem
           ständig sind. Der Leitfaden ergänzt das      der Fernwärme-Übergabestationen vor-       wird der Ablauf zur Planung einer Fern-
           «Planungshandbuch Fernwärme», das            gestellt. Zur besseren Orientierung im     wärme-Übergabestation anhand eines
           die Grundlagen zu Planung der Netze ab-      breiten Angebot von Herstellern und        Fallbeispiels erläutert.
           deckt. Die Inhalte des Leitfadens basieren   Lieferanten werden die Übergabestati-
           auf den Erfahrungen der Autoren und der      onen in drei Kategorien eingeteilt und     GRUNDLAGEN
           Mitglieder der Expertengruppe und Fach-      beschrieben.                               Die wichtigsten Begriffe werden anhand
           verbände.                                                                               von Figur 3 beschrieben. Gegenüber
                                                        Komponenten und Funk tionen                dem «Planungshandbuch Fernwärme»
           AUFBAU                                       Anschliessend werden die einzelnen         werden im Leitfaden einzelne Themen
                                                        Komponenten und Funktionen von Über-       vertieft und aktualisiert. So ist bei der
           Normen und Richtlinien                       gabestation erläutert, technische Anfor-   Warmwasseraufbereitung die Aktuali-
           Der Leitfaden zur Planung von Fern-          derungen festgehalten und deren Ausle-     sierung der SIA 385/1 [11] berücksich-
           wärme-Übergabestationen beschreibt           gung definiert.                            tigt. Weiter werden die Zirkulation und
           im ersten Teil die gültigen Normen und                                                  deren Einbindung beschrieben sowie die
           Richtlinien. Er bezieht sich dabei grund-    Minimalanforderungen                       Varianten der Warmwassererwärmung
           sätzlich auf Anwendungen mit primären        Im darauffolgenden Kapitel werden die      mit Frischwasserstationen, Warmwas-
           Vorlauftemperaturen bis zu 110 °C und        Minimalanforderungen an eine indi-         serspeicher mit internem und externem
                                                                                                   Wärmeübertrager und die Vorrangschal-
                                                                                                   tung vertieft.
                                                                                                   Da die gelieferte Wärme möglichst effi-
                                                                                                   zient genutzt werden soll, besteht aus
                                                                                                   Sicht des Wärmelieferanten ein Inter-
                                                                                                   esse an der technischen Situation der
                                                                                                   Sekundärseite des Wärmeabnehmers.
                                                                                                   Entsprechend sind die Anforderungen
                                                                                                   an die Sekundärseite ein wichtiger Teil
                                                                                                   der Grundlagen. Tabelle 1 zeigt dazu
                                                                                                   einen Auszug der Anforderungen an
                                                                                                   gebäudetechnische Anlagen, Wärmever-
                                                                                                   teilung und hydraulische Einbindung im
                                                                                                   Gebäude.
                                                                                                   Die wichtigsten Anforderungen an die
                                                                                                   Sekundärseite sollten im Wärmeliefer-
                                                                                                   vertrag und in den Technischen An-
                                                                                                   schlussvorschriften (TAV) vertraglich
                                                                                                   festgehalten werden. Das Ziel der TAV
                                                                                                   ist, einen minimalen technischen Stan-
                                                                                                   dard sicherzustellen, die Qualität der
                                                                                                   Wärmeversorgung zu gewährleisten

Fig. 3 Übersicht zum Hausanschluss.                                                                1
                                                                                                       http://www.verenum.ch/Dokumente_QMFW.html
PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
AQUA & GAS N o 5 | 2021                                                                                    WÄRMEVERSORGUNG | 23

 Anforderung    Beschreibung                                                                          Leistungsbedarf, Temperaturniveau,
 Hydraulik      •	Das hydraulische Konzept ist mit dem Wärmelieferanten abzusprechen:
                                                                                                      Lastprofil und hydraulische Einbindung
 allgemein         o	Hydraulische Schaltungen                                                        umfasst. Damit kann (frühzeitig) die
                   o	Dimensionierung der Pumpen und Einsatz von drehzahlgeregelten Pumpen            bestehende Situation der Sekundärseite
                      prüfen
                   o	Einsatz von druckunabhängigen Regelventilen (z. B. Kombiventile)
                                                                                                      beim Wärmeabnehmer bereits in der Pla-
                   o	Bestehende Sicherheitseinrichtungen überprüfen                                  nungsphase beurteilt werden.
                   o	Regelparameter überprüfen und nachjustieren
                •	Keine hydraulischen Kurzschlüsse auf der Primär- und Sekundärseite.
                   Folgende Einrichtungen sind unzulässig:
                                                                                                      SYSTEME VON FERNWÄRME-
                   o	Offene Expansionsgefässe                                                        ÜBERGABESTATIONEN
                   o	Doppelverteiler (Rohr-in-Rohr, Vierkant)                                        Fernwärme-Übergabestationen werden
                   o	Bypässe (auf Verteiler, bei Verbrauchern etc.)
                   o	Überströmregler und -ventile zwischen Vor- und Rücklauf nur
                                                                                                      in unterschiedlichen Produktkategorien
                      in Ausnahmefällen                                                               und Bezeichnungen angeboten, die teil-
                   o	Einspritzschaltungen mit Dreiwegventilen                                        weise herstellerspezifisch sind. Für eine
                   o	Umlenkschaltungen mit Dreiwegventilen
                   o	Vierwegmischer
                                                                                                      bessere Orientierung werden die Überga-
                •	Dynamischer hydraulischer Abgleich der Heizflächen- und Warmwasser­                bestationen in folgende drei Kategorien
                   zirkulationssysteme zur Sicherstellung korrekter Volumenströme.                    eingeteilt; damit wird ein Grossteil der
                •	Einbau und korrektes Einstellen von primärseitigen Rücklauftemperatur­
                   begrenzern.
                                                                                                      Anwendungsmöglichkeiten abgedeckt
                                                                                                      und das Vorgehen zur Planung verein-
 Heizung        •	Einsatz von selbsttätig wirkenden Thermostatventilen zur raumweisen Tempe-
                   raturregelung. Wenn möglich, sind druckunabhängige Thermostatventile mit           facht:
                   einer Voreinstellmöglichkeit vorzusehen.                                           – Standard-Übergabestationen
                •	Nutzung von hohen Rücklauftemperaturen aus einzelnen Heizkreisen
                                                                                                      – individuelle Übergabestationen
                   (z. B. Lüftung, statische Heizflächen etc.) zur Versorgung anderer Verbraucher
                   (z. B. Fussboden- oder Wandheizung).                                               – Sonderanfertigungen
 Lüftung        •	Lüftungsanlagen (einzeln oder im Ausnahmefall gruppenweise) mit Regelungs-
                   einrichtungen versehen. Als Regelgrösse können Raum-, Zu- und Ablufttempe-         In der Regel werden alle Komponenten
                   ratur dienen.                                                                      inklusive Elektroinstallation vormon-
                •	Mit Aussenluft beaufschlagte Lüftungsanlagen sind mit einer Frostschutzschal-
                   tung und gegebenenfalls einer Anfahrschaltung vorzusehen.                          tiert, getestet und betriebsfertig ausgelie-
                                                                                                      fert, sodass die Übergabestation vor Ort
 Warmwasser-    • Eine Überhöhung der vorgeschriebenen Warmwassertemperatur ist zu vermeiden.
 erwärmung      •	Bei hartem Wasser (≥ 15 °fH; mittelhart) sind zur Verhinderung der Verkalkung      nur noch an die Fernwärme und die Ge-
                   der Wärmeübertrager diese mit einer Rücklaufbeimischung anzuschliessen.            bäudeinstallation angeschlossen werden
                   Bei weichem Wasser oder wenn die Fernwärmevorlauftemperatur immer unter
                                                                                                      muss. Die Stromversorgung erfolgt in der
                   70 °C liegt, kann auf die Rücklaufbeimischung verzichtet werden (d. h. Pumpe
                   und Rückschlagventil entfallen).                                                   Regel über einen CEE-Stecker. Ein Aufbau
                •	Bei hartem Wasser (≥ 15 °fH; mittelhart) sind zusätzlich Absperrorgane und         der Übergabestationen vor Ort kommt
                   Spülanschlüsse zur Reinigung des Wärmeübertragers vorzusehen. Bei Wärme-
                                                                                                      zum Einsatz, wenn es sich um sehr gros-
                   übertragern, insb. Plattenwärmeübertrager < 200 kW, ist für kurzfristigen Ersatz
                   zu sorgen bzw. sind diese vorrätig zu halten (Lagerhaltung beim Betreiber oder     se Anschlussleistungen handelt oder die
                   Lieferanten).                                                                      Einbringung von Baugruppen (Module)
                • Beim Wärmeübertrager sind zur schnelleren Abkühlung die Anschlüsse für Kalt-
                                                                                                      möglich ist.
                   wasser (sekundärseitig) und Rücklaufwasser (primärseitig) oben anzubringen.
                •	Warmwasserzirkulationssysteme sind mit einer temperaturabhängigen Steue-
                   rung zu versehen.                                                                  KOMPONENTEN, FUNKTIONEN, AUSLEGUNG
                •	Bei ausreichender Dimensionierung des Warmwasserspeichers die Position des
                                                                                                      Die einzelnen Komponenten müssen mit
                   Temperaturfühlers optimieren – nach oben versetzen. Bei grösseren Warmwas-
                   serspeichern (≥ 500 Liter) um einen zweiten Temperaturfühler erweitern.            der CE-Kennzeichnung versehen sein
 Regelung       •	Verwendung von dicht schliessenden Regelorganen und regelungstechnisch             (falls Kennzeichnungspflicht anwend-
                   korrekte Ansteuerung zur Vermeidung unkontrollierter Konvektion.                   bar) und den entsprechenden Normen,
                •	Vermeidung von Schwingungen in hintereinander geschalteten Regelkreisen            Richtlinien und Vorschriften entspre-
                   (z. B. Fernwärme/Kundenanlage) durch schnellere Reaktionszeit und Arbeits-
                   weise des nachfolgenden Regelkreises.                                              chen. Die Hersteller und Lieferanten
                •	Die hydraulische und regelungstechnische Auslegung (Regelventile, Wärme-           müssen nachweisen können, dass die
                   zähler, Wärmeübertrager etc.) hat entsprechend den Regeln der Technik zu           Komponenten einfach zu warten und
                   erfolgen.
                •	Hydraulische Schaltungen sind so zu konzipieren, dass mengenvariable Teilstre-     zu ersetzen sind und die vereinbar-
                   cken entstehen. Dabei sollen druckunabhängige Regelventile eingebaut werden        ten Leistungen erbringen. Ersatzteile
                   (z. B. Kombiventile).                                                              sollten für mindestens fünf Jahre nach
Tab. 1 W
        ichtigste Anforderungen an die gebäudetechnischen Anlagen, wie sekundäre Wär-                der Lieferung verfügbar sein und die
       meverteilung und die hydraulische Einbindung im Gebäude für Heizung und Lüftung,               Lebensdauer darf unter normalen Be-
       Warmwassererwärmung und Regelung (Auszug aus dem Leitfaden).                                   dingungen nicht weniger als zehn Jahre
                                                                                                      betragen. Die Dimensionierung muss
und grobe Fehler zu verhindern. Für die           beeinträchtigt werden können. Um die                entsprechend den Anforderungen der
TAV ist ein Mittelweg zu finden, bei dem          geforderte Qualität sicher zu stellen, ist          Betreiber und Kunden erfolgen ([12]
so wenig Einschränkungen wie möglich              auch zu kontrollieren, ob die vereinbar-            S. 20 ff.). Bei Anlagen im Einsatzbereich
und so viele wie nötig festgehalten wer-          ten Anforderungen eingehalten werden.               über 110 °C ist für die Festigkeitsausle-
den. Unnötige Anforderungen erhöhen               Als Basis für die Planung ist eine qua-             gung und Konformitätserklärung zudem
die Kosten, während im umgekehrten                lifizierte Ist-Analyse des Wärmeabneh-              die Druckgeräteverordnung zu beachten
Fall die Qualität und die Langlebigkeit           mers notwendig, welche Wärmebedarf,                 [13]. Im Leitfaden werden folgende Kom-
PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
24 | WÄRMEVERSORGUNG                                                                                  AQUA & GAS N o 5 | 2021

ponenten und Funktionen weiter thema-         nenten definiert sowie der zu erwartende       8	Wärmezähler (Volumenmessteil, Tem-
tisiert:                                      Druckverlustbereich und die maximale               peraturmessung, Rechenwerk, Tempe-
– Allgemeines                                 Strömungsgeschwindigkeit in der Über-              raturfühler im Vor- und Rücklauf)
– Ausrüstung Hausanschlussraum                gabestation beschrieben und die Anfor-         9	Sicherheitsventil federbelastet
– Wärmeübertrager                             derungen an die Dokumentation festge-          10	Expansions- oder Ausdehnungsgefäss
– Regelventil                                 halten. Abschliessend werden Richtpreise       11	Regelgerät für Vorlauftemperatur Se-
– Regelungstechnik                            für eine Fernwärme-Übergabestation von             kundärseite
– Datenerfassung und Fernüberwachung          10 bis 200 kW aufgeführt.                          a. Temperaturfühler im Vorlauf sekun-
– Wärmezähler                                                                                        därseitig
– Druck- und Temperaturabsicherung            Minimale Ausrüstung                                b. Temperaturfühler im Rücklauf pri-
– Absperrarmaturen                            Die folgenden Komponenten sind gemäss                  märseitig
– Entleerung und Entlüftung                   Figur 4 bei einer Fernwärme-Übergabe-              c. Temperaturfühler für Aussentempe-
– Schmutzfänger                               station als minimale Ausrüstung vorzu-                ratur (wenn witterungsgeführt)
– Temperatur- und Druckanzeigen               sehen:                                             d. V erbindung zum Kombiventil
– Werkstoffe und Verbindungstechniken         1	Absperrarmaturen im Vor- und Rück-          12	Aussentemperaturfühler
– Wärmedämmung                                   lauf
– Potenzialausgleich                          2	Sichtanzeige Temperatur (Thermome-          Druckverlust
                                                 ter) im Vor- und Rücklauf                   Der Druckverlust der Übergabestation
MINIMALANFORDERUNGEN                          3	Sichtanzeige Druck (Manometer) im           setzt sich aus den Druckverlusten folgen-
Fernwärme-Übergabestationen sollten              Vor- und Rücklauf                           der Komponenten zwischen den Absper-
grundsätzlich bedienungs-, service- und       4	Entlüftung im Vorlauf (oben) und im         rarmaturen im Vorlauf und im Rücklauf
wartungsfreundlich aufgebaut und ge-             Rücklauf (unten)                            zusammen: Schmutzfänger, Wärme-
mäss den TAV ausgeführt sein sowie den        5	Schmutzfänger im Vorlauf vor dem            übertrager, Kombiventil, Wärmezähler,
einschlägigen Normen und Richtlinien             Wärmeübertrager (primärseitig) so-          Leitungen, Bögen und Armaturen. Der
entsprechen. Dazu sind im Leitfaden Mi-          wie im Rücklauf vor dem Eintritt Wär-       Druckverlust einer Übergabestation liegt
nimalanforderungen an eine indirekte             meübertrager (sekundärseitig)               im Bereich zwischen 50 bis 100 kPa (0,5
Fernwärme-Übergabestation festgehal-          6	Wärmeübertrager                             bis 1,0 bar) und ist in der Tabelle 2 für die
ten. Es werden die Ausrüstungskompo-          7	Kombiventil inkl. Antrieb                   einzelnen Komponenten aufgeführt.

Fig. 4 M
        inimalanforderung Fernwärme-Übergabestation mit exemplarischer Darstellung von Eigentum und Verantwortlichkeit zwischen Wärme-
       lieferant und Wärmekunde.
PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
AQUA & GAS N oo 50 || 2021
                      2012                                                                                     RUBRIK | 25
                                                                                                      WÄRMEVERSORGUNG

                                                                      –	Vorlauftemperatur Winter: 80 °C
 Komponente                             Druckverlustbereich in kPa
                                                                      –	Vorlauftemperatur Sommer: 70 °C
                                     untere Grenze     obere Grenze
                                                                      –	Maximale primäre Rücklauftemperatur im Heizbetrieb: 50 °C
 Schmutzfänger                              2                 5       –	Maximale Rücklauf-Grädigkeit im Heizbetrieb: 3 K
 Wärmeübertrager                            10               25       –	Maximaler Druckabfall Übergabestation: 80 kPa
 Kombiventil                                30               45       –	Maximaler Differenzdruck im Netz: 500 kPa (5 bar)
 Wärmezähler                                5                20
                                                                      Wesentliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Fabri-
 Leitungen                                  3                 5
                                                                      katen betreffen die Ausführung (Wandmontage im Kasten oder
 Total                                      50               100
                                                                      offen auf Gestell) sowie die Ausführung einzelner Komponen-
Tab. 2 Zusammensetzung des Druckverlustes einer Fernwärme-            ten (Regler, Aussentemperaturfühler etc.). Die angegebenen In-
      Übergabestation.                                                vestitionskosten sind Richtpreise (Bruttopreise) für eine erste
                                                                      Abschätzung, während effektive Kosten je nach Situation und
 Nennweite           Hausanschlussleitung        Übergabestation      Anforderung abweichen können.
                            m/s                       m/s
                                                                      Figur 5 zeigt die Investitionskosten in Abhängigkeit zur An-
 DN 20                       0,5                       1,2            schlussleistung mit Minimal-, Maximal- und Mittelwerten der
 DN 25                       0,6                       1,2            erhobenen Daten.
 DN 32                       0,8                       1,2            Figur 6 zeigt die spezifischen Investitionskosten in Abhän-
 DN 40                       1,0                       1,2
                                                                      gigkeit zur Anschlussleistung. In dieser Darstellung ist der
                                                                      Skaleneffekt (Economies-of-scale) gut erkennbar.
 DN 50                       1,2                       1,2

 DN > 50                     1,2                       1,2

Tab. 3 M
        aximale Strömungsgeschwindigkeiten in Hausanschluss-
       leitungen und Übergabestationen.

Max. Strömungsgeschwindigkeiten
Um störende Geräusche zu vermeiden sowie die Funktion und
Langlebigkeit zu gewährleisten, sind in Hausanschlussleitun-
gen und Übergabestationen maximale Strömungsgeschwindig-
keiten nach Tabelle 3 zu berücksichtigen.

Dokumentation
Um einen sicheren Betrieb und Unterhalt zu gewährleisten, ist
eine ausführliche Dokumentation zu verfassen und aktuell zu
halten. Für die Dokumentation wird ein Aufbau mit folgenden
fünf Teilen empfohlen: Allgemeiner Teil, Montageanleitung,
Bedienungsanleitung, Wartungsanleitung und sonstige Unter-
lagen ([14] S. 15 ff.).
                                                                      Fig. 5 I nvestitionskosten in Abhängigkeit zur Anschlussleistung für eine Fernwär-
Investitionskosten                                                            me-Übergabestation.
Auf Basis der definierten Minimalanforderungen an eine Fern-
wärme-Übergabestation sind die Investitionskosten für An-
schlussleistungen von 10 kW, 25 kW, 50 kW, 100 kW und 200 kW
von fünf Firmen erhoben worden (Stand März 2020). Die Inves-
titionskosten setzen sich wie folgt zusammen:
–	Komponenten gemäss Auflistung der minimalen Ausrüstung
   (ohne sekundärseitige Komponenten wie Sicherheitsventil [9],
   Expansion [10] und Schmutzfänger [5])
–	geprüft, geliefert und montiert
–	ohne Elektroinstallationen und Verrohrung an Primär- und
   Sekundärnetz
–	inkl. Inbetriebnahme

A n forde r unge n
Neben der definierten Minimalanforderung an die Ausrüstung
entsprechen die Anforderungen den Technischen Anschluss-
vorschriften aus dem im Leitfaden im Anhang aufgeführten
Fallbeispiel und sind folgendermassen definiert:
–	Nenndruck PN 16                                                    Fig. 6 S
                                                                              pezifische Investitionskosten in Abhängigkeit zur Anschlussleistung für
–	Maximale Betriebstemperatur: 110 °C                                       eine Fernwärme-Übergabestation.
PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
26 | WÄRMEVERSORGUNG                                                                                                      AQUA & GAS N o 5 | 2021

         PROJEKTABLAUF                                                  lich periodisch oder permanent über die         BIBLIOGRAPHIE
         Planung und Betrieb eines Fernwär-                             Auswertung der wichtigsten Parameter            [1]	Frederiksen, S.; Werner, S. (2013): District Heating
         menetzes richten sich nach dem im                              z. B. über ein übergeordnetes Leitsystem.            and Cooling, Studentliteratur AB, Lund (S), ISBN
         «Planungshandbuch Fernwärme» emp-                              a.	Soll-Ist-Vergleich mit Referenzwerten            978-91-44-08530-2
         fohlenen Ablauf ([2], S. 102 ff.). Dabei                           (Einstellen von Sollwerten und Regel-       [2]	ARGE QM Fernwärme (2018): Planungshandbuch
         wird zwischen der Planungsphase und                                parametern wie Temperatur, Druck etc.)           Fernwärme, Verenum AG, Version 1.2, Zürich,
         der Betriebsphase unterschieden. Die                           b.	Feststellen und Interpretieren von               ISBN 3-908705-30-4. http://www.verenum.ch/
         Planung und der Betrieb von Fernwär-                               Abweichungen (Fehler- und Schadens-              Dokumente_QMFW.html
         me-Übergabestationen werden im Leit-                               diagnose)                                   [3]	Nussbaumer, T. et al. (2021): Faktenblatt Thermi-
         faden vertieft. Zu beachten ist, dass die                      c.	Optimierungspotenziale ermitteln                 sche Netze, Verenum AG, Zürich . https://www.
         einzelnen Arbeitsschritte vielfach nicht                                                                            bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/ener-
         von einer Person oder einem einzelnen                          2. Ser vice und Unterhalt                            gieeffizienz/fernwaerme.html
         Unternehmen durchgeführt werden.                               a. Eichpflicht der Wärmezähler umsetzen         [4]	Schweizerische Eidgenossenschaft (2019): Geo-
         Aus diesem Grund sind eine überge-                             b. Periodische Kontrollen                            daten Thermische Netze, geo.admin.ch, Bern.
         ordnete Koordination, fortlaufende Do-                         c. Sicherheitseinrichtungen                          Link aufgesucht am 4. März 2021: https://s.geo.
         kumentation und gute Kommunikation                             d. Wasserqualität                                    admin.ch/86066fef19
         wichtig.                                                       e. Entschlammung                                [5]	Kirchner, A. et al. (2020): Energieperspektiven
         In der Planungsphase ist auf eine quali-                       f. Funktion Entgaser                                 2050+ - Kurzbericht, Prognos AG, INFRAS AG,
         fizierte Ist-Analyse der Wärmeabnehmer                         g. Leckage                                           TEP Energy GmbH und Ecoplan AG i.A. des Bun-
         zu achten (Erfassen des Wärmebedarfs,                                                                               desamts für Energie BFE, Zürich und Bern
         des Leistungsbedarfs und der hydrauli-                         3. Fakturierung der bezogenen Wärmemenge        [6]	Jakob, M. et al. (2020): Erneuerbare- und CO2-freie
         schen Einbindung). Daraus können auf                                                                                Wärmeversorgung Schweiz, TEP Energy GmbH
         Basis der Technischen Anschlussvor-                            FAZIT                                                und ECOPLAN, Zürich und Bern
         schriften die individuellen Anforderun-                                                                        [7]	Verband Fernwärme Schweiz (2020): Jahresbe-
         gen und Ausschreibungsunterlagen für                           Der Leitfaden zur Planung von Fernwär-               richt 2019 & Ergänzungen von A. Hurni, Verband
         die Übergabestationen verfasst werden.                         me-Übergabestationen dient als Basis                 Fernwärme Schweiz VFS, Bern
         Die Betriebsphase ist als fortlaufender                        zur Planung der Übergabestationen als           [8]	Thalmann, S.; Nussbaumer, T. (2014): Ist-Analyse
         Prozess zu betrachten und startet nach                         wichtige Komponente von thermischen                  von Fernwärmenetzen, 13. Holzenergie-Symposi-
         der Abnahme durch den Wärmeabneh-                              Netzen. Er unterstützt zusammen mit                  um, ETH Zürich 12.09.14, Verenum Zürich
         mer, Bauherr, Betreiber und/oder deren                         bereits vorliegenden Unterlagen (Pla-           [9]	Sres, A. (2014): Weissbuch Fernwärme – VFS-Stra-
         Vertreter. Folgende Punkte sind beson-                         nungshandbuch von QM Fernwärme                       tegie, Schlussbericht Phase 2, VFS, Bern
         ders zu beachten:                                              sowie Dokumente vom Verband Fern-               [10] Nussbaumer, T. et al. (2020): Leitfaden zur Planung
                                                                        wärme Schweiz [VFS], vom SVGW und                    von Fernwärme-Übergabestationen, Verenum AG,
         1. N a c h r e g u l i e r u n g u n d O p t i m i e r u n g   von weiteren Verbänden) eine optimale                Version 1.0, Zürich, ISBN 3-908705-37-1. http://
         Die Nachregulierung bzw. Optimierung                           Planung und einen guten Praxisbetrieb                www.verenum.ch/Dokumente_QMFW.html
         der Übergabestation erfolgt am Anfang,                         der Übergabestationen und trägt dazu            [11]	SIA 385/1:2020: Anlagen für Trinkwarmwasser
         während der Heizperiode und wenn mög-                          bei, die Wirtschaftlichkeit und Ener-                in Gebäuden – Grundlagen und Anforderungen,
                                                                        gieeffizienz von Fernwärmenetzen zu                  Schweizerischer Ingenieur- und Architektenverein
                                                                        verbessern.                                          SIA, Zürich
VERDANKUNG                                                              Der Leitfaden und zugehörige Begleitin-         [12]	European Committee for Standardization CEN
Der Leitfaden entstand mit Unterstützung                                formationen wie ein Fragebogen für einen             (2015): Eco-efficient Substations for District Hea-
von EnergieSchweiz des Bundesamts für                                   Fernwärmeanschluss sowie ein Tool zur                ting CWA 16975, Brussel
Energie BFE. Zum Inhalt beigetragen haben                               Bewertung offerierter Leistungen von            [13]	930.114 (2016): Verordnung über die Sicherheit
nebst dem Autorenteam die Mitglieder der                                Fernwärme-Übergabestationen stehen                   von Druckgeräten (Druckgeräteverordnung, DGV),
Expertengruppe und die an der Vernehm-                                  auf der Website von QM Fernwärme zur                 vom 25. November 2015 (Stand am 19. Juli 2016)
lassung beteiligten Experten, Verbände                                  Verfügung.2 Bis zum Sommer 2021 soll-           [14]	
                                                                                                                             Arbeitsgemeinschaft für Wärme und Heizkraft-
und Behörden, die im Leitfaden [10] auf-                                te zudem die französische Version zum                wirtschaft AGFW e.V. (2019): AGFW FW 509 – An-
geführt sind und deren Mitarbeit verdankt                               Download vorliegen.                                  forderungen an Hausstationen zum Anschluss an
wird.                                                                                                                        Heizwasser-Fernwärmenetze (Entwurfsversion
                                                                        2
                                                                            http://www.verenum.ch/Dokumente_QMFW.html        als Ersatz für Ausgabe von 1998)
PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
Ihr Ziel ist es, sowohl die Effizienz Ihrer
                                                                                            Anlage zu steigern als auch gesetzliche
                                                                                            Normen einzuhalten.

                                                                                  EINHALTEN
                                                                                + HAUSHALTEN
                                                                                       Wir unterstützen Sie dabei, Vorgaben
                                                                                       einzuhalten und die Kosten zu verringern,
                                                                                       um so die Ressource Wasser zu schützen.

               Zerstörungsfreie
               Inspektion von
               Gussleitungen
               Kämpft Ihre Wasserversorgung mit Leitungs­
               brüchen ? Die Zeiten sind vorbei !
               Die Cooperation SWG & EMPIT ermöglicht
               die Inspektion von Gussleitungen.

               • Die Inspektion erfolgt kontaktlos
                 → Es wird kein direkter Zugang zu oder in
                   die Leitung benötigt                                        Proline Promag W 800: Das batteriebetriebene
                                                                               magnetisch-induktive Durchflussmessgerät für den
               • Keine Vorbereitungen nötig                                    flexiblen und dezentralen Einsatz in der Wasserindustrie
                 → Keine, bzw. nur geringe Bindung interner
                                                                                                            • Vielfältige Möglichkeiten: vom
                   Ressourcen                                                                                 reinen Batteriebetrieb mit
               • Kein Einfluss auf den Produktfluss                                                           lokaler Anzeige bis zur
                                                                                                              Vollintegration in die Cloud
                 → Das Abstellen des Wassers beim End­                                                        mittels Mobilfunk
                   kunden ist nicht notwendig                                                               • Robuster, vollständig
                                                                                                              verschweißter Messaufnehmer
               • Prüftechnik ist zerstörungsfrei
                                                                                                              für direkten Einbau oder
                 → Ihnen entstehen keine Folgekosten                                                          permanenten Einsatz unter
                                                                                                              Wasser
                                                                                                            • Heartbeat Technology zur
               Zu den üblichen detektierten Schadensursachen                                                  integrierten Geräteverifizierung
               zählen Holzsäure, Lehmrückstände auf der                                                       ohne Ausbau und
                                                                                                              Prozessunterbrechung
               Leitung, Korrosion aufgrund von Erdung sowie
                                                                                                            • Kabellose Gerätebedienung mit
               Lochkorrosion.                                                                                 der SmartBlue-App per Tablet
                                                                                                              oder Smartphone – unabhängig
                                                                                                              von der Montagesituation
               Für Fragen stehen wir Ihnen gerne unter
               info@swg­empit.ch zur Verfügung.
                                                                                            Möchten Sie sich mit Experten im Bereich
                                                                                            Abwasser und Trinkwasser austauchen?
                                                                                            Dann folgen Sie unserem Blog:
                                                                                            www.eh.digital/blue_water_ch

                                                                               Erfahren Sie mehr unter:
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SWG_EMPIT_Trainkwasserleitungen_83x255mm.indd 1               12.04.21 15:17
PLANUNG VON FERNWÄRME-ÜBERGABESTATIONEN - 20 | FACHARTIKEL
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