POLEN EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT

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POLEN EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT
WIRTSCHAFTSSTANDORT

POLEN
EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT
POLEN EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT
Szczecin besitzt nicht nur einen                       Der Białowieża-Urwald beheimatet
             der größten Häfen im Ostsee-                           zahlreiche Wisents und ist als größtes
             raum, sondern auch das älteste                         natürliches Waldgebiet in Europa Teil
             Kino der Welt.                                         des UNESCO Weltnaturerbes.

                                                                                    Die Masurische Seenplatte zählt
                                                                                    zu den Favoriten im weltweiten
                                                                                    Wettbewerb für die neuzeitlichen
                                 Der historische Stadtkern                          Sieben Weltwunder.
                                 von Toruń mit dem Geburts-
                                 haus von Nikolaus Koper-
                                 nikus gehört seit 1997 zum               Masurische Seenplatte
                                 UNESCO Weltkulturerbe.
                 Szczecin

                                                         Toruń

                                         Jedes Jahr im Frühjahr                     Białowieża-Urwald
                 Kostrzyn nad Odrą
                                         und Herbst findet in
                                         Łódź die „Fashion                       Warszawa
                                         Week Poland“ statt.
    Die „Haltestelle Wood-
                                                                   Łódź
    stock“ ist das größte
    Open-Air Rock-Festival
    in Europa und findet             Die Woiwodschaft Śląskie                   Polens Hauptstadt Warszawa
    jedes Jahr im Sommer in          zählt allein 15 Industrie-                 ist die neuntgrößte Stadt der
    Kostrzyn nad Odrą statt.         und Techno­logieparks.                     Europäischen Union.

                                                                    Woiwodschaft Śląskie

                    Die Błędów-Wüste ist Europas                  Błędów-Wüste
                    einzige Naturwüste und mit               Kraków
                    einer Fläche von 32 Quadrat-
                    kilometern Polens größtes
                                                                     Zakopane
                    Treibsandgebiet.                                                Die Jagiellonen Univer-
                                                                                    sität in Kraków war die
                                                                                    weltweit erste Univer-
                                                                                    sität mit einer eigenen
                                                                                    Professur für Mathema-
                                           Das Wintersportzentrum                   tik und Astronomie. Heu-
                                           Zakopane ist über die Landes-            te befinden sich in der
                                           grenzen hinweg bekannt.                  Stadt elf Hochschulen.

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POLEN EINE INVESTITION IN DIE ZUKUNFT
Sehr geehrte Damen und Herren,

in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich Polen zu einem hochmodernen
Land mit einer liberalen und unternehmerfreundlichen Wirtschafts-
politik entwickelt. Gleichzeitig verzeichnet das Land einen steigenden
Wohlstand, der mit einer hohen Nachfrage nach Konsumgütern verbun-
den ist.

Zahlreiche Unternehmen haben sich dank vielfältiger Förderinstru-
mente und behördlicher Unterstützung zwischen Oder-Neiße und Bug,
zwischen Ostsee und Tatra-Gebirge angesiedelt. Dabei hat das Land
einen Strukturwandel erfolgreich bewältigt und setzt heute mit einer
dynamischen Dienstleistungsbranche und moderner Leichtindustrie
Akzente. So ist Polen beispielsweise der größte Produzent von LCD-
Flachbildschirmen in Europa.

Diese Entwicklung wird von der polnischen Regierung und der Euro­
päischen Union ebenso unterstützt wie der konsequente Auf- und
Ausbau einer wissensbasierten Wertschöpfung: Allein in den letzten
15 Jahren sind in Polen mit Hilfe von Förderprogrammen rund 40 trans-
nationale Forschungs- und Entwicklungszentren entstanden.

All das macht Polen auch für ausländische Unternehmen zu einem
attraktiven Standort für Direktinvestitionen. Und auch in Zukunft wird
unser Land aktiv daran arbeiten, die wirtschaftlichen Rahmenbedin-
gungen weiter zu verbessern und Unternehmen attraktive Investitions-
chancen zu eröffnen.

Welche Vorteile der Investitionsstandort Polen für Sie persönlich zu
bieten hat, das wollen wir Ihnen anhand dieser Broschüre aufzeigen.
Denn 6.600 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
haben wir bereits überzeugt – wann kommen Sie also nach Polen?

Dr. Jacek Robak
Gesandter – Botschaftsrat
Leiter der Abteilung für
Handel und Investitionen
Botschaft der Republik Polen
in der Bundesrepublik Deutschland

                                                                         3
1.             WIRTSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

                    STARKES WIRTSCHAFTSWACHSTUM
                    Polen verzeichnete zwischen 2003 und 2010 ein durchschnittliches
                    Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent und war im Krisenjahr 2009
                    das einzige Land in der Europäischen Union (EU) mit einer positiven
                    Wachstumsrate.

                                                Bruttoinlandsprodukt (Veränderung in Prozent, real)
 „Eine unge­
     brochene In-                               8,0
                                                                                          6,8
landsnachfrage und                                                                6,2
                                                6,0             5,3                                5,1
   ein vergleichsweise                                  3,9              3,6
                                                                                  3,6     3,7
                                                                                                                          3,8
                                                                                  3,6     3,6
   gesunder Bankensek-                          4,0             2,5
                                                                                                   2,2                    3,6
                                                                2,5      2,6                       1,9       1,8
 tor trugen dazu bei, dass                      2,0     1,1              2,5
                                                                                                                          2,6
                                                                                  3,0     2,5                             2,0
  das Land deutlich besser                                      1,2      0,8
                                                0,0
  durch die Finanz­krise kam                           -0,2                                        1,3      -1,9

  als der Rest der EU. Das zu                  -2,0    -0,2
                                                                                                            -3,9
     erwartende stabile Wirt-                  -4,0
     schaftswachstum in den                                                                                 -4,7
kommenden Jahren wird zu-                      -6,0
                                                      2003     2004     2005    2006     2007     2008      2009       2010
 sätzlich zu einem positiven
  Image Polens beitragen.“                            Polen           Deutschland           Schweiz                Österreich

          Nils Kreimeier                      Basierend auf Daten aus OECD (2010),
      Redakteur Politik                       OECD Factbook 2010: Economic, Environmental and Social Statistics,
    Ausland Financial                         OECD Publishing, http://dx.doi.org/10.1787/factbook-2010-en
Times Deutschland

                   Auch heute gehört Polen mit einer Steigerungsrate des Bruttoinlands­
                   produkts (BIP) von über vier Prozent zusammen mit Deutschland zu
                   den Wachstumslokomotiven der EU. Diese positive Entwicklung wird
                   maßgeblich durch ausländische Direktinvestitionen beeinflusst, die
                   neues Kapital und Knowhow in das Land bringen. So war Polen mit
                   rund 9,9 Milliarden Euro in Mittel- und Osteuropa das Land mit den
                   höchsten Direktinvestitionen. Weltweit belegt das Land nach Ein-
                   schätzung der United Nations Conference on Trade and Development
                   (UNCTAD) und des Beratungsunternehmens A.T. Kearney Platz sechs
                   der beliebtesten Standorte für ausländische Direktinvestitionen.

                       QR Code für weiter-
                     führende Informationen

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Nach einer Studie der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer
          bewerten fast 90 Prozent der in Polen ansässigen deutschen Unterneh-                                                     „Ich behaupte,
          men das Land als den attraktivsten Standort Mitteleuropas. Gleichzei-                                                dass die Mehrheit
          tig ist Deutschland als direkter Nachbar und größte Volkswirtschaft                                                der deutschen Inves-
          Europas der wichtigste Handels- und Investitionspartner des Landes.                                              toren mit dem Stand-
                                                                                                                         ort zufrieden ist. Das
                                                                                                                        zeigen­auch Umfragen der
                 Ausländische Direktinvestitionen 2009                                                                 Deutsch-Polnischen IHK.
                                                                                                                      Ich habe in den vergan-
                      Land                                  Wert in Mio.                             Anteil          genen Jahren immer wie-
                                                                                                                     der sehr positive Meldun-
                      Deutschland                            2.137 EUR                               21,73 Prozent
                                                                                                                     gen gehabt, ob nun von
                      Frankreich                             1.375 EUR                               13,98 Prozent
                                                                                                                     Bosch in Warszawa oder
                      Luxemburg                              1.250 EUR                               12,71 Prozent
                                                                                                                      von einem Fensterprofil-
                      Schweden                                940 EUR                                 9,56 Prozent
                                                                                                                       Fabrikanten in Płock.“
                      USA                                      895 EUR                                9,10 Prozent
                      Österreich                               586 EUR                                5,96 Prozent
                                                                                                                         Andrzej Rybak
                                                                                                                          Internationaler
                 Quelle: Nationalbank Polen
                                                                                                                            Korrespondent
                                                                                                                               Capital und Impulse

          EINE ATTRAKTIVE WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
   Seit Beginn seiner Transformation 1989 hat Polen eine eindrucksvolle wirtschaftliche
   Entwicklung durchlaufen und belegt heute einen vorderen Rang im Vergleich der National-
   ökonomien in der EU. Diese Modernisierung der Wirtschaft wurde durch den EU-Beitritt im
   Jahre 2004 und die damit verbundene Übernahme des Acquis Communautaire nochmals
   beschleunigt.
                                                Die tiefgreifenden Veränderungen und
                                                umfassenden Fortschritte Polens zeigen sich
                                                nicht zuletzt in der Annäherung der Wirt-
Anteil der Dienstleistungen am BIP 2008
                                                schaftsstruktur des Landes an die der alten
                                                EU-Mitgliedsstaaten. Die Bruttowertschöp-
80                                              fung erfolgt mit rund 64 Prozent des BIP
                          69,3  70,7
70
                    67,6                        inzwischen vor allem durch einen dominie-
             64,2                               renden Dienstleistungssektor, gleichzeitig
     59,9
60                                              schreitet die Privatisierung ehemals staats-
                                                eigener Betriebe kontinuierlich voran: Beina-
50
                                                he 70 Prozent der gesamten Wertschöpfung
40                                              erfolgt bereits im privaten Sektor.

30

20

10

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                                                       De
Quelle: OECD Factbook 2010
                                                                                                                                                    5
Polens Unternehmertum entwickelt sich seit dem
    Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft mit
    großer ­Dynamik. Kleine und mittlere Unternehmen
    (KMU) machen mehr als 90 Prozent aller in Polen
    registrierten Unternehmen aus und spielen eine
    Schlüsselrolle bei der Umstrukturierung der Wirt-
    schaft. Sie stellen den größten Teil der Arbeitsplät-
    ze und tragen wesentlich zur Wertschöpfung bei.
    Ihre hohe Flexibilität erlaubt es ihnen, sich schnell
    an konjunkturelle Schwankungen anzupassen und
    strukturellen Veränderungen der qualitativen und
    quantitativen Nach­fragen kurzfristig zu folgen.

    Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes
    mit weniger als 20 Mitarbeitern
    In Prozent der Gesamtzahl der Unternehmen, 2007

    100
                                                                             91,7                    94,2
    90                                                          85,2
                                           81,7
    80           75,0
    70

    60

    50

    40

    30

    20

     10

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                            De

     Quelle: OECD Factbook 2010

    JUNGE UND MOTIVIERTE ARBEITSKRÄFTE
    Das Durchschnittsalter der polnischen Bevölkerung
    betrug im Jahre 2009 37,8 Jahre und lag damit deut-
    lich unter dem EU-Durchschnittsalter von 40,6 Jahren.
    Dabei sind 42 Prozent der Polen unter 30 Jahre. Diese
    Altersstruktur wirkt sich positiv auf den Arbeitsmarkt
    des Landes aus: Junge Arbeitskräfte, die mit hoher
    Leistungsbereitschaft die Implementierung von Inno­
    vationen vorantreiben.

6
Durchschnittliche Jahresarbeitszeit               „Ich möchte ganz klar den
                                                       Fleiß der polnischen Mitar-
         Land              Arbeitsstunden 2010       beiter und vor allem ihre Loy-
         Korea                     2.193            alität dem Arbeitgeber gegen-
         Chile                    2.068            über betonen – die haben mich
         Polen                     1.939          noch nie im Stich gelassen. Denn
         USA                      1.778           die Motivation, in der Arbeit Erfolg
         Großbritannien           1.647           zu haben, ist bei allen Mitarbeitern
         Schweden                 1.624           sehr hoch. Dabei spielen neben Ge-
         Österreich                1.587          halt und Status vor allem auch ein
         Deutschland               1.419           sicherer Arbeitsplatz mit Zukunfts-
                                                    perspektiven eine große Rolle.“
       Quelle: OECD Factbook 2010
                                                     Hans-Jörg Otto
                                                      Geschäftsführender Gesellschafter El-Cab

                                                          El-Cab mit Sitz in Bolechowo bei Poznań produ-
                                                             ziert seit 1996 Kabelbäume für Fahrzeuge,
                                                                Anlagen und Modulsysteme sowie elektro-
                                                                    nische Baugruppen und beschäftigt
                                                                         aktuell 420 Mitarbeiter.

El-Cab Produktionshalle in Bolechowo bei Poznań

       STRATEGISCH GÜNSTIGE GEOGRAFISCHE LAGE
       Bereits im Mittelalter führten wichtige Handelsrouten wie
       die Bernstein- oder die Seidenstraße durch Polen und
       verbanden damit nicht nur Ost- und Westeuropa, sondern
       fungierten auch als Bindeglied nach Asien. Diese zentrale
       Verbindungsfunktion nimmt Polen auch heute wieder ein,
       so dass Unternehmen die Möglichkeit haben, auf nah gele-
       gene östliche Märkte zu expandieren, ohne die Nähe zum
       Europäischen Binnenmarkt aufzugeben.

                                                                                                           7
GROSSER UND DYNAMISCHER
                           BINNENMARKT
                           Die Größe des polnischen Binnen-
                           marktes spielt für Investitions- und
                           Ansiedlungsentscheidungen vieler
                           Unternehmen eine wichtige Rolle. Die
                           rund 38 Millionen Polen haben auf-
                           grund von ökonomischen Aufholpro-
                           zessen ein hohes Konsumbedürfnis,
                           das 2009 entscheidend dazu beige-
                           tragen hat, dass Polen als einziges
                           EU-Land in der Wirtschaftskrise ein
                           BIP-Wachstum verzeich­nete. So ge-
                           hört Polen aktuell zu den 25 größten
                           Märkten der Welt und hat seine Po-
                           sition in den letzten Jahren aufgrund
                           von nachhaltigem Wirtschaftswachs-
                           tum und steigendem Lohnniveau
                           kontinuierlich verbessert.

    MODERNE INFRASTRUKTUR
    Mit steigendem Wohlstand investiert Polen beträchtliche
    Summen in die Modernisierung seiner Infrastruktur. Ein Bei-
    spiel dafür ist die Umsetzung eines der größten und ambi-
    tioniertesten Straßenbauprogramme Europas rund um die
    Fußball-Europameisterschaft 2012, mit dem das polnische
    Verkehrsnetz westeuropäischen Standard erreicht.
    Auch der Warenumschlag in den polnischen Häfen konnte in
    den letzten Jahren durch nachhaltige Investitionen deutlich
    gesteigert werden. Ein starkes Wachstum verzeichnet zu-
    dem der polnische
    Telekommunikations-
    markt, der sich in vie-
                                 Straßenbauprogramm zur
    len Bereichen bereits
                                 Fußball-Europameisterschaft 2012
    auf dem neuesten
    technischen Stand
                                     620 km Autobahn
    befindet, aber auch
                                   2.830 km Schnell- und Umgehungsstraßen
    weiterhin konsequent
                                   1.163 km Landstraßen
    ausgebaut wird.

8
WIRTSCHAFTSDATEN AUF EINEN BLICK:

Fläche (Quadratkilometer)          312.679

Einwohner (Millionen)              2010: 38,204

Bevölkerungsdichte               122,2
(Einwohner pro Quadratkilometer)

Bevölkerungswachstum (Prozent) + 0,1

Geschäftssprachen                  Polnisch, Englisch, Deutsch

Währung       Bezeichnung          Złoty (Zł); 1 Zł = 100 Groszy
              Jahresdurchschnitt   2010: 1 Euro = 3,9947 Zł; 1 US$ = 3,0157 Zł

Bruttoinlandsprodukt nominal       2010: 350 – 358; 2009: 310,6; 2008: 362,0
(Milliarden Euro)

BIP je Einwohner (Euro)            2010: 9.170 – 9.370; 2009: 8.133; 2008: 9.483

BIP-Verwendung (Prozent)           2009: Privater Konsum 60,2; Staatsverbrauch 18,4;
		                                 Bruttoanlageninvestitionen 21,2

Wirtschaftswachstum                Bruttoinlandsprodukt (Veränderung in Prozent, real)
                                   8,0
                                   7,0                                 6,8
                                                                6,2
                                   6,0            5,3                         5,1
                                   5,0
                                          3,9                                               3,8
                                   4,0                    3,6
                                   3,0
                                   2,0                                               1,8

                                   1,0
                                   0,0
                                         2003    2004    2005   2006   2007   2008   2009   2010

                                   Quelle: OECD Factbook 2010

Wachstum der                       2010: Computer/elektronische und optische Instru-
Industrieproduktion                mente +47,1; Papier/Zellulose +17,4; Kfz +15,9; elektrische
(Prozent, real)		                  Maschinen und Geräte +15,2; Metallerzeugnisse +13,8;
		                                 Chemie +12,0; Holz-/Stroh-/Weidenflechtprodukte +10,5;
		                                 Textilindustrie +7,4; Nahrungsmittel +6,7; Bergbau +1,3;
		                                 Maschinenbau – 1,4

Durchschnittslohn
(brutto, Zł/Monat)                 2010: 3.225; 2009: 3.102; 2008: 2.942

Ausländische Direktinvestitionen
(Bestand: Milliarden Euro)       2009: 128,8; 2008: 115,7; 2007: 119,5
(Zuflüsse: Milliarden Euro)      2010: 7,5; 2009: 9,9; 2008: 10,1; 2007: 17,2

                                                                                                   9
2.   ANSIEDLUNGS- UND FÖRDERPROGRAMME

          STABILITÄT UND UNTERNEHMERFREUNDLICHKEIT
          Die polnische Wirtschaftspolitik wird konsequent an dem Ziel ausgerichtet,
          Investoren mit einer stabilen Marktwirtschaft und einer vollständigen euro­
          päischen Integration Planungssicherheit zu geben. So hat Polen als erstes
          europäisches Land 1997 eine Schuldenbremse in der Verfassung verankert,
          nach der bei einer Verschuldung von 55 beziehungsweise 60 Prozent des
          BIP automatisch Sparmaßnahmen in Kraft treten.

          Zudem sind nach der Übernahme des Acquis Communautaire die polnischen
          Rechtsvorschriften seit 2004 mit dem EU-Recht harmonisiert und auch alle
          künftigen Gesetzesänderungen müssen den geltenden EU-Normen ent-
          sprechen. Das erlaubt eine einheitliche und unkomplizierte Zusammenar-
          beit mit den anderen EU-Mitgliedsstaaten und bietet Rechtssicherheit für
          ausländische Investoren. Weitere Merkmale der unternehmensfreundlichen
          polnischen Wirtschaftspolitik sind ein im europäischen Vergleich liberales
          Arbeitsrecht sowie vergleichsweise niedrige Kosten und Gebühren beim
          Immobilienerwerb.

          SONDERWIRTSCHAFTSZONEN
          Im Rahmen der liberalen und arbeitgeberfreundlichen Wirtschafts­
          politik wurden in Polen auch direkte Investitionsan­reize in Form
          von Sonderwirtschaftszonen geschaffen, die zu einer regen Unter­
          nehmensansiedlung geführt haben und führen. Solche Sonder-
          wirtschaftszonen sind besonders
          gekennzeichnete Bereiche, in denen
          Geschäftsaktivitäten unter bevor-          Aktuell gibt es in Polen 14 Son-
          zugten Bedingungen getätigt wer-           derwirtschaftszonen (SWZ) mit um-
          den dürfen. Sie verbinden erfolg-          fangreichen Steuererleichterungen
          reich die Interessen von Investoren        und weiteren Vorteilen für ansie-
          mit den Interessen der jeweiligen          delnde Unternehmen. Jede SWZ ist
          Region und sollen mindestens bis           dabei nochmals in mehrere Unter-
          2020 bestehen bleiben.                     zonen gegliedert.

10
Słupsk
                Schwerpunkte: Automobile, Möbel
                Beispiele: Kapena, Nordglass II, Kronospan

                                               Pomorska
                                               Schwerpunkte: Elektronik, Papier
                                               Beispiele: Sharp, Flextronics, Jabil, Mondi, Forcan, Bridgestone, Cargotec

Legnica
Schwerpunkte: Automobile,
Metallverarbeitung                                        Warmia-Mazury                      Suwałki
Beispiele: Volkswagen Motor,                              Schwerpunkte: Möbel,               Schwerpunkte: Holzverar-
TBMeca, Sitech, Winkelmann,                               Automobile                         beitung, Baumaterialien
Brugman, Wezi-tec                                         Beispiele: Szynaka,                Beispiele: Pfleiderer MDF,
                                                          LG Electronics, Michelin,          Impress Decor, Rockwool,
                                                          BRUSS, Swedwood                    Aquael

Kostrzyn-Słubice
                                      Słupsk
Schwerpunkte:                                                                                           Tarnobrzeg Euro-
Elektronik, Auto-                              Pomorska
                                                                                                        Park Wisłosan
                                                                                   Suwałki
mobile, Papier                                                         Warmia-Mazury                    Schwerpunkt:
Beispiele: BriVictory                                                                                   Elektronik
Display Technology,                       Łódź                                                          Beispiele:
TPV Displays, Funai                       Schwerpunkte: Haushaltgeräte, Kosmetik,                       LG Philips LCD,
Electric, Volkswagen                      Pharmazeutik, Verpackungen                                    Heesung, Toshiba
Poznań                                    Beispiele: BSH Bosch und Siemens                              Television,
                                          Hausgeräte, Procter & Gamble, Albéa,                          ATS Stahlschmidt
                                          Mecalit, Coko werk, Win Cup                                   & Maiworm
               Kostrzyn-
               Słubice

Wałbrzych                                                                Starachowice
Invest Park                                                   Łódź       Schwerpunkte: Keramik, Metallverarbeitung
Schwerpunkte:                                                            Beispiele: Cerrad, Kaye Aluminium,
Automobile,                                                              RR Donnelley, Air Liquide
Haushaltsgeräte             Legnica
Beispiele: Toyota                                                             Starachowice
                             Wałbrzych
Motor, Bridgestone,        Kamienna Góra
Electrolux, Whirpool,                                                               Tarnobrzeg
IBM, General Electric,                                                          Mielec                  Mielec
Colgate Palmolive,                                        Katowice                                      Schwerpunkte:
                                                                     Kraków
BASF, McKinsey                                                                                          Luftfahrt,
Knowledge Center                                                                                        Automobile,
                                                                                                        Elektromechanik
                                                                 Kraków Technology Park                 Beispiele: MTU
                                                                 Schwerpunkte: IT,                      Aero Engines,
Kamienna Góra                                                    Automobile                             Hamilton Sund-
Schwerpunkte: Automobile, Metall                                 Beispiele: ComArch,                    strand, Goodrich,
Beispiele: Dr. Schneider Automotive,                             Motorola, HCL, RR Donnelley,           Kirchhoff,
Weber Hydraulik                                                  MAN, Meiller                           Husqvarna

                Katowice
                Schwerpunkt: Automobile                                           Weitere Infor-
                                                                                mationen zu Sonder-
                Beispiele: General Motors Manufacturing,                         wirtschaftszonen
                Isuzu Motors

                                                                                                                          11
MTU Aero Engines Polska in Rzeszów

     INDUSTRIE- UND TECHNOLOGIEPARKS
     Besonders gute Rahmenbedingungen für die Unternehmensansiedlung
     bieten die rund 60 Industrie- und Technologieparks, die in den vergan-
     genen Jahren in ganz Polen entstandenen sind. In ihnen können Unter-
     nehmen mittels einer Clusterbildung in einen Wissens- und Technologie-
     transfer mit anderen Unternehmen und Forschungseinrichtungen treten,
     um Synergien zu heben. Durch die Konzentration bestimmter Aktivitäten
     an einem Ort erzielen die Unternehmen trotz Konkurrenzsituation einen
     dauerhaften Wettbewerbsvorteil.

                                Ein solches Cluster bildet bei-
                                spielsweise die Region um
                                Rzeszów im Südosten Polens.
                                Seit der Gründung der Polni-
                                schen Flugzeugwerke (WSK-
                                PZL) im Jahre 1937 haben sich
                                in einem Radius von 100 Kilo-
                                metern um die Stadt namhafte
                                Branchenakteure aus der Luft-
                                fahrtindustrie niedergelassen –
                                die MTU Aero Engines Polska ist
                                einer davon.

                   Internetseiten
                 der Industrie- und
                 Technologieparks

12
„Wir haben uns für Rzeszów entschieden, da dieser Standort ­
        unseren Anforderungen an geringere Kosten für Entwicklung und
      ­Produktion am besten entsprochen hat. Hier in der Sonderwirtschaft­s-
     zone im polnischen Aviation Valley haben wir zum einen ausgebil­dete
    und erfahrene Fachkräfte gefunden, zum anderen bietet die Region ­
   Rzeszów eine attraktive Infrastruktur, eine gute überregionale Verkehrs­
  anbindung und eine ansprechende finanzielle Förderung.

 Rasche Genehmigungsprozesse und die verlässliche Auszahlung zuge-
 sagter Fördermittel sind für internationale Investoren wichtige Bestand-
teile der Planungssicherheit. Wir sind zu jeder Zeit von regionalen und
überregionalen Behörden unterstützt worden – vom polnischen Wirt-
schaftsminister genauso wie vom Rzeszówer Stadtpräsidenten. “

Dr. Rainer Martens
Vorstand Technik MTU Aero Engines

    Die MTU Aero Engines ist der führende deutsche Triebwerkhersteller.
     MTU entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut zivile und militärische
       Luftfahrtantriebe aller Schub- und Leistungsklassen sowie stationäre
         Industriegasturbinen. Das Unternehmen beschäftigt rund 7.900 Mit-
           arbeiter und hat in Rzeszów ein Center of Excellence für Turbinen-
             schaufeln aller zukünftigen zivilen MTU-Triebwerksprogramme
                geschaffen. Die gesamte Wertschöpfungskette von der Ent-
                   wicklung über die aerodynamische Auslegung, die Struk-
                      turmechanik, die ­wärmetechnische Optimierung bis
                          hin zur Fertigung und Reparatur erfolgt in
                                Rzeszów.

            Flugzeug EM-11C Orka des Herstellers Margański & Mysłowski aus Bielsko-Biała

                                                                                           13
EUROPÄISCHE UND POLNISCHE FÖRDERGELDER
                                      Als zurzeit größter Empfänger erhält Polen zwischen 2007 und 2013 rund
                                      67 Milliarden Euro aus den EU-Strukturfonds. Von diesen Geldern können
                                      auch Unternehmen bei ihrer Ansiedlung in Polen profitieren und je nach
                                      Projektstandort und Unternehmensgröße einen Finanzzuschuss von 30 bis
GEHEIMTIPP:                           70 Prozent ihrer Kosten in Anspruch nehmen.
     „Wer heute in
     Polen investiert,                Neben den EU-Fördermitteln stellen polnische Staatszuschüsse einen
   sollte sich auch den               weiteren Investitionsanreiz für Unternehmen dar. So bieten verschiedene
       Osten des Landes               nationale und regionale Operationsprogramme Unterstützung beim Kauf
    ansehen. Dort gibt es             von Lizenzen, Patenten und Industrietechnologien sowie bei der Schaffung
      qualifizierte Arbeits-          neuer Arbeitsplätze und der Weiterbildung von Angestellten. Weitere För-
   kräfte und interessante            derschwerpunkte sind der Einsatz erneuerbarer Energien, die Entwicklung
    Förderprogramme, die              von Clustern sowie der Aufbau von Forschungs- und Entwicklungszentren.
 den Unternehmern gro­ße              Das polnische Wirtschaftsministerium unterstützt zudem Investitionen in
   Gestaltungsspielräume              prioritäre Branchen, zu denen die Forschung und Entwicklung unter beson-
                   bieten.“           derer Berücksichtigung der Biotechnologie, der gesamte Dienstleistungs-
                                      sektor sowie die Automobil-, Elektro- und Luftfahrtindustrie gehören.
      Hans-Jörg Otto
Geschäftsführender
  Gesellschafter
      El-Cab

        Design © Ricardo Silva von der Warschauer Akademie der Künste   © Ricardo Silva

                                      Zur Förderung von Unternehmensansiedlungen in Ost­polen stellt
                                      die polnische Regierung zusätz­liche Finanzmittel im Rahmen eines
                                      operationellen Programms zur Verfügung.

                                 Mehr Infor-
                              mationen zu den
                             Förderprogrammen

14
3.             HOHES INNOVATIONSPOTENZIAL

HOHER AKADEMISCHER BILDUNGSSTAND
Etwa die Hälfte der polnischen Jugendlichen zwischen
19 und 24 Jahren, insgesamt rund zwei Millionen junge
Menschen, sind an einer der insgesamt 456 Hochschu-
len des Landes eingeschrieben. Um ihre Ausbildung
kümmern sich 500 Akademische Zentren                                   „Für
mit ca. 100.000 Mitarbeitern und Dozenten.                         mich ist die
Damit wird nicht nur ein hohes Bildungsniveau                   Region­um die
sichergestellt, sondern dank einer im europä-               Dreistadt Gdynia-
ischen Vergleich hohen Absolventenquote                   Sopot-Gdańsk auch
auch die Nachwuchssicherung gewährleistet.             weiterhin eine klare
                                                      Empfehlung für investie-
Ausländische Unternehmen profitieren                rende Unternehmen weit
darüber hinaus von einer hohen Fremd-              über den maritimen Sektor
sprachenaffinität: 97 Prozent der jungen          hinaus, da die örtlichen Hochschulen eine Vielzahl an
Polen sprechen Englisch und 58 Pro-              Spezialisten in unterschiedlichen technischen Fakul-
zent Deutsch.                                   täten ausbilden. Und da in die Region im Vergleich mit
                                               Südpolen bisher relativ wenig Industrieinvesti­tionen
                                              geflossen sind, lassen sich hier auch immer noch viel-
                                              versprechende Talente und Fachleute finden, hervorra-
                                              gende Investitionsbedingungen also für ausländische
                                              Unternehmen.“

                                                         Götz Linzenmeier
                                                         Geschäftsführender Gesellschafter Aluship Technology

                                                           Das 1990 in Hamburg durch Götz Linzenmeier ge-
                                                            gründete Unternehmen G.L. Yachting verlagerte
                                                             seinen Produktionsstandort 1993 auf das Gelände
                                                               einer ehemaligen Werft in Gdańsk. 1997 spezia-
                                                                 lisierte sich das Unternehmen auf mittelgroße
                                                                    Yachten aus Aluminium und firmiert seither
                                                                       als Aluship Technology. Aktuell beschäf-
Aluship Technology: Yachten aus Aluminium
                                                                          tigt das Unternehmen 170 Mitarbeiter
                                                                              und fertigt individuelle Schiffhüllen
                                                                                   von bis zu 35 Metern Länge.
       Auswahl naturwissenschaftlicher
       Studienfächer
       Studierende / Absolventen jährlich
         Ingenieurtechnische Fachbereiche
         ca. 132.000 / 21.000
         Informatik
         ca. 88.000 / 9.000
         Architektur und Bauwesen
         ca. 69.000 / 8.000
         Physik
         ca. 29.000 / 6.500
         Mathematik und Statistik
         ca. 16.000 / 3.700

       Quelle: Polnisches Statistisches Hauptamt, 2009
                                                                                                                  15
„Vom Maschinenbau bis
 zur IT: Unternehmer finden in
    Polen eine große Anzahl von
 hoch qualifizierten Mitarbeitern.
   Nach meinen Erfahrungen brin-
    gen polnische Absolventen sehr
     gute Fachkenntnisse mit, sodass
                                                EXZELLENTE UND INNOVATIVE FACHKRÄFTE
       sie nach einer kurzen Einarbei-          Auf der Suche nach geeigneten Mitarbeitern können
   tung voll in den Produktions- bzw.           Investoren in Polen auf einen Pool von gut ausgebildeten
       Arbeitsprozess einsteigen kön-           und in der ganzen Welt hoch geschätzten Ökonomen,
   nen. Nicht zuletzt auf Basis dieses          Ingenieuren, Informatikern und Wissenschaftlern zurück-
 Mitarbeiterpotenzials können viele             greifen. Ein leistungsfähiges Netz von Universitäten bringt
    ausländische Unternehmen ihre               jedes Jahr eine Vielzahl an qualifizierten Absolventen auf
 Ziele in Polen nicht nur erreichen,            den Arbeitsmarkt, die von ausländischen Unternehmern
      sondern sogar übertreffen.“               als überdurchschnittlich innovative Mitarbeiter geschätzt
                                                werden.
           Götz Linzenmeier
       Geschäftsführender                                             Produktionsstätten Volkswagen Poznań
          Gesellschafter
 Aluship Technology

                                         „Wir sind sehr zufrieden mit dem hohen
                                         Maß an Qualifikation und Leistungsfähigkeit,
                                         die Absolventen der polnischen Hoch­schulen in
                                         unser Unternehmen einbringen. Beeindruckend ist
                                         für mich persönlich aber vor allem die Kreativität und
                                         Innovationsfreudigkeit unserer polnischen Mitarbeiter auf
                                         allen Arbeitsebenen. Insbesondere junge Arbeitskräfte zei-
                                         gen immer wieder Initiative und haben schon eine große Zahl
                                         an prozessoptimierenden Vorschlägen eingebracht, durch deren
                                         Umsetzung wir unsere Produktivität spürbar steigern konnten.
                                         Diese Prozessoptimierungen geben wir auch an andere VW-Pro-
                                         duktionsstandorte weiter.“

                                         Michael Kleiß
                                         Vorstandsvorsitzender Volkswagen Poznań

      Volkswagen Poznań ist eine eigenständige Nutzfahrzeugfabrik, in der die Stadtlieferwagen Caddy
      und Caddy Maxi für den weltweiten Bedarf hergestellt werden. Hier entsteht auch der Transporter
      T5, dessen Versionen als offene Aufbauten ausschließlich in Poznań produziert werden. Das Unter-
       nehmen ist 1993 als Joint Venture zwischen der Volkswagen AG und der Poznańer „Tarpan“-Fabrik
        entstanden. 1997 wurde Volkswagen Poznań zu 100 Prozent von der Volkswagen AG übernom-
         men und ein Jahr später in die Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge integriert. Bei Volkswagen
         Poznań sind über 6.000 Mitarbeiter beschäftigt. Täglich verlassen 700 Fahrzeuge das Werk.

16
VIELFÄLTIGE UND MODERNE
FORSCHUNGSLANDSCHAFT
Im Rahmen von Industrie- und Technologieclustern sowie
durch den Aufbau eigener Forschungs- und Entwicklungs-
zentren können ausländische Unternehmen das Potenzial
der polnischen Forschungslandschaft unter Einbeziehung
zahlreicher Fördermechanismen für sich nutzen. Hilfestel-
lung leisten dabei über 1.100 Forschungsstätten mit mehr
als 100.000 Wissenschaftlern. Dazu gehören auch 157 von
der EU geförderte „Centres of Excellence“ und „Centres of
Competence“.

Zu den aktuellen Erfolgen
der polnischen Forschung
gehören die Entwicklung des
weltweit ersten blauen Lasers
auf Basis von Galliumnitrid-
Kristallen durch das Team um
Professor Sylwester­Porowski
an der Universität Warschau,
die Entdeckung von 46 neuen
Planeten durch die Professoren
Andrzej Udalski und Marcin
Kubiak im Rahmen des pol-
nischen Astronomie-Projekts
Optical Gravitational Lensing
Experiment (OGLE) sowie die
Identifizierung einer neuen Art
von Stammzellen durch das
Team von Mariusz Z. Rata-
jczak. Vielversprechend ist
auch die Patentierung einer
bahnbrechenden Herstellungsmethode für Schichten von
Kohlenstoff-Graphen durch das Institut für elektronische
Werkstoff-Technologie (ITME) in Warschau. Damit können
Computerchips Hunderte Male schneller gemacht werden.

Die attraktive Forschungslandschaft Polens wissen auch
weltweit operierende Konzerne wie Google, Microsoft, HP,
IBM, Intel, Oracle oder SAP zu schätzen. Sie haben bereits
über 70 eigene Forschungs- und Entwicklungszentren im
Land aufgebaut. Diese befinden sich meist nahe großer
akademischer Zentren, um frühzeitig Absolventen zur
Nachwuchs­sicherung zu gewinnen.

                                           Internetauftritt
                                        der Forschungs- und
                                        Entwicklungszentren

                                                              17
AUFSTREBENDER IT-SEKTOR
                      Der Wert des polnischen IT-Marktes betrug 2010 rund
                      9,21 Milli­arden US-Dollar und soll Prognosen zufolge
                      auch zukünftig jährlich um durchschnittlich 12,7 Prozent
                                                   wachsen. Damit gehört Polen
                                                   wertmäßig zu den 20 größ-
     Polnischer IT-Markt 2009                      ten IT-Märkten der Welt.

      Hardware-Segment               53 Prozent        Wachstumstreiber des
      Informatik-Dienstleistungen    31 Prozent        polnischen IT-Sektors ist der
      Produktion von Software        16 Prozent        Zufluss ausländischer Inves-
                                                       titionen bzw. die Ansiedlung
     Quelle: Polnisches Wirtschaftsministerium         von großen Produktionsstät-
                                                       ten, da neue Unternehmen
                                                       Computerausrüstungen
                            und -programme benötigen. Zusätzlich gefördert wird
                            das Wachstum des polnischen IT-Marktes durch das
                            EU-Programm „Innovative Wirtschaft“, das für die IT-
                            Ausstattung von Verwaltung, Wissenschaft und Firmen
                            von 2007 bis 2013 fast 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung
                            stellt.

                           Neben diesen Investitionsanreizen stützen hervorra-
                           gend ausgebildete Mitarbeiter den IT-Standort Polen, der
                           jedes Jahr von rund 10.000 IT-Absolventen der poly-
                           technischen Universitäten und technischen Hochschulen
                           zusätzlich gestärkt wird. Die Absolventen belegen im
                           weltweiten Vergleich Spitzenplätze bei internationalen
                           Programmierwettbewerben wie dem Microsoft ­Imagine
                           Cup, der Google Code Jam, dem TopCoder oder der Aka-
                           demischen Weltmeisterschaft für Gruppenprogrammie-
                           rung (ACMICPC)­bzw. dem Central European Program-
                           ming Contest (CEPC).

      2011 Microsoft Imagine Cup

       Game Design – Web Winning Teams
       Platz      Land              Team Name                Schule/Universität
       First      Poland            Cellardcor               Uniwersytet Im. Adama Mickiewicza
       Second     Philippines       Signum Fidei             De La alle University
       Third      Slovakia          Quegee Team              Slovak University of Technology

       IT Challenge Winning Individuals
       Platz      Land              Finalist                 Schule/Universität
       First      France            Jean-Sebastien Duchene   Supinfo International University
       Second     Poland            Blazej Matuszyk          Poznan University of Technology
       Third      Singapore         Yunheng Mong             Nanyang Polytechnic

      Quelle: Microsoft

18
Polen gehört heute zu den TOP 10 der weltweiten Business
                              Process Outsourcing (BPO) Standorte und ist in diesem
                              Bereich führend in Europa. Der BPO-Hotspot Kraków be-
                              legte im Rahmen der Studie
                              „50 Outsourcing Cities“ welt-
                                                                 TOP 5 der aufstrebenden BPO-Standorte
                              weit sogar den vierten Platz.
                                                                           1. Kraków (Polen)
                              Der Marktwert des polni-
                                                                      2. Peking (China)
                              schen BPO-Sektors erreicht
                                                                      3. Buenos Aires (Argentinien)
                              jährlich etwa 2 Milliarden
                                                                      4. Kairo (Ägypten)
                              US-Dollar. Anfang 2011 gab
                                                                      5. Sao Paulo (Brasilien)
                              es in Polen 282 Dienst-
                              leistungszentren mit aus-            Quelle: Global Services, Destination Compendium 2010
                              ländischen Investoren,
                              die ca. 69.000 Mitarbeiter
                              beschäftigten: 205 BPO-, IT- und Shared Services-Zentren
                              sowie 77 F&E-Zentren. Für die nächsten Jahre wird eine Ver-
Zensar                        dopplung des aktuellen Marktwertes der Branche prognos-
Reuters
Acxiom
                              tiziert. Diese Entwicklung wird durch hoch qualifizierte Fach-
Intel                         kräfte und vergleichsweise niedrige Lohnkosten begünstigt.
Lufthansa Systems             Steuerermäßigungen bei der Gründung eines Dienstleis-
Kainos                        tungszentrums bieten zusätzliche Investitionsanreize.
Nevion
Fineos
Computerware/                                                                      ABN AMRO
Sony Pictures                                                                      Accenture
Geoban                                  Gdynia                Citi Group           AVON
IBM                                                                                Citi Group
                                                                                   Dimar
                                            Gdańsk
                                                                                   Euroconex/NOVA
UniCredit                                                                          Hewlett-Packard
Stream Global                       Alcatel Lucent                   Olsztyn       Sitel
                                    JP Morgan Chase                                Page Computers
           Szczecin                                                                Tchibo
                                                                                   CTM Teleperformance
                                               Bydgoszcz                           SAP
Arvato Services                                                                    Thomson
GlaxoSmithKline                                                                    TNT Express
Microsoft                                                                          Transcom
MAN                                                                                IBM
                                   Poznań                          Warszawa
Carlsberg
Franklin Templeton

                                                            Łódź
HP                                                                                 AHOLD
Volvo                                                                              ACS
Google                        Wrocław                                              Bayer
Credit Suisse                                                                      Electrolux
UPS                                                   Capgemini                    Exult/Hewitt
GE/Genpact           Accenture                        Kroll                        HCL Tech
                                                                                                            BPO- und IT-Zentren, 2011

KPIT Cummins         Citi Group                       Steria                       IBM
QAD                  General Electric                                              KPMG
                     Transition Technologies                                       Lufthansa
                     Philips                   Katowice                            Capgemini
                     Teleca                                                        Communication Factory
                     SAP                                    Kraków                 Philip Morris
                                                                                   RR Donelley
                                                                                   Shell
   Entwicklung des
polnischen IT-Marktes
                                                                                   IBM

                                                                                                                                        19
WETTBEWERBSFÄHIGE KREATIVWIRTSCHAFT
                         Der Regierungsbericht „Nationaler Strategieplan für die Entwicklung der
                         Kultur für die Jahre 2004 – 2013“ bezifferte den Anteil der Kultur- und
                         Kreativwirtschaft am BIP auf 4,5 Prozent. Nach einer Untersuchung der
                         UNCTAD übersteigt die Wertschöpfung der polnischen Kreativwirtschaft
                         mittlerweile die der Lebensmittel- und Immobilienwirtschaft.

                         Die Bedeutung der Kreativwirtschaft in Polen ist unter anderem darauf
                         zurückzuführen, dass Kreativprodukte und -dienstleistungen laut UNCTAD
                         zunehmend zu Exportprodukten werden. Dies belegt ein Anstieg von
                         weltweit 14 Prozent im Jahresdurchschnitt in den letzten sechs Jahren.

                         Polen ist in diesem dynamisch expandieren-
                         den Wirtschaftszweig gut aufgestellt und
                         gehört unter den industrialisierten Ländern            TOP-Exporteure von Design
                         zu den zehn größten Exporteuren der krea-              (Industrieländer) 2008
                         tiven Dienstleistung „Design“. Aber auch der
                         polnische Binnenmarkt bietet u.a. als einer               1.    Italien
                         der weltweit größten Produktionsstandorte                 2.    Deutschland
                         von Möbeln attraktive Chancen für heimi-                  3.    USA
                         sche Designer.                                            4.    Frankreich
                                                                                   5.    Großbritannien
                                                                                   6.    Schweiz
                                                                                   7.    Belgien
                                                                                   8.    Polen
                                                                                   9.    Japan
                                        „Bei der Unter­                            10.   Niederlande
                                   nehmensgründung vor
                                                                           Quelle: Creative Economy: A Feasible
                                   18 Jahren stand für unsere
                                                                           Development Option; UNCTAD 2010
                                      Kunden zu Beginn der Zu-
                                   sammenarbeit die Realisierung
                                     von Lohnkostenvorteilen in der
                                    Produktmontage im Vordergrund.
                                        Dank der technischen Problem-
                                      lösungskompetenz und Kreativität
                                      unserer Mitarbeiter haben wir zwi-
                                        schenzeitlich die Wandlung von ei-
                                     ner verlängerten Werkbank zu einem
                                      gleichberechtigten und strategischen
                                           Partner im Produktdesign und in
                                         der Produktentwicklung vollzogen.
     Aus meiner Sicht können im internationalen Vergleich insbesondere die
      jungen Unternehmen der kreativen Branchen überzeugen und bilden
         zusammen mit vielen anderen fertigungsnahen Unternehmen ein
                             dichtes und äußerst produktives Netzwerk.“

                                                   Dr. Anna Vonhausen
         Vorstandmitglied und Creative Director SITAG Formy Siedzenia

        Seit 1997 produziert SITAG Formy Siedzenia in der Nähe von
         Poznań hochwertige Bürostühle für die SITAG AG, einem
       führenden Hersteller ergonomischer Büromöbel mit Sitz                                      Perspektiven –
                                                                                              young design from Poland
          in der Schweiz. SITAG exportiert in die wichtigsten
                 europäischen Märkte und nach Übersee.

20
WEICHE STANDORTFAKTOREN
                   Zwischen dem deutschsprachigen Raum und der Republik Polen
                   gibt es viele gesellschaftliche und kulturelle Parallelen: Man ist
                   stolz auf die Demokratie und die Überwindung der Teilung Europas;
                   gleichzeitig sehen sich beide Kulturkreise angesichts Globalisierung,
                   Umweltproblematik und weltweiter Finanzmarktkrise vor die selben
                   Herausforderungen gestellt, die oftmals nur noch im transnationa-
                   len Rahmen bewältigt werden können.

                   Die kulturellen Übereinstimmungen zwischen Polen und dem
                   deutschsprachigen Raum kommen nicht von ungefähr, denn zu
                   jeder Zeit fand durch alle gesellschaftlichen Schichten hindurch ein
                   reger privater und ökonomischer Austausch statt. Dieser Dialog
                   wurde in den letzten Jahrzehnten noch deutlich intensiviert.

                   So verkörpert das heutige Polen eine interessante Mischung aus
                   Tradition und Weltoffenheit, die neben schönen Landschaften und
                   geschichtsträchtigen Bauwerken auch ein riesiges
                   Potenzial an Talenten und positiver Energie bietet
                   – ein spannendes Land, das sich permanent ändert
                   und gleichzeitig seinen kulturellen und geschicht­
                   lichen Wurzeln treu bleibt.

Unternehmens-
sitz SITAG Formy
Siedzenia
bei Poznań                                    © Arpad Benedek – iStockphoto®

                                                                                           21
Das polnische Traditionsbewusstsein ist stets von einer offenen
                             Haltung gegenüber allem Neuen geprägt. Dafür steht insbeson­
                             dere die Jugend des Landes, die nicht nur weltoffen, sondern auch
                             mobil und länderübergreifend vernetzt ist.

                              © Ziutograf – iStockphoto®

                                                           Diese im europäischen Vergleich relativ junge Be-
                                                           völkerung zeichnet sich nicht nur durch eine hohe
                                                           Leistungsbereitschaft aus, sondern auch durch eine
                                                           große Lebensfreude und Neugier auf die neuesten
                                                           Trends in den Bereichen Kunst, Mode und Musik.
                                                           Kultur wird groß geschrieben – es vergeht kaum ein
  „Wenn ich heute zurückblicke,                            Tag, an dem nicht irgendwo in Polen ein erstklassi-
    war der Wechsel nach Polen                             ges Festival oder Event stattfindet. Dabei werden
einfach die beste Entscheidung                             auch die klassischen Werke der polnischen Kultur
             meines Lebens!“                               immer wieder neu entdeckt und interpretiert, so-
                                                           dass ihre Bedeutung der zeitgenössischen Kunst in
            Hans-Jörg Otto                                 nichts nachsteht.
    Geschäftsführender
 Gesellschafter El-Cab                                     Wer heute als Ausländer in Polen arbeitet, wird also
                                                           spüren, dass sich das Leben hier dank herzlicher
                                                           Gastfreundschaft und kultureller Nähe angenehm
                                                           und unkompliziert gestaltet. Ideale Voraussetzungen
                                                           für Unternehmen, sich dauerhaft in der Republik
                                                           Polen niederzulassen.

22
© laurent dambies – Fotolia.com

                                  23
IMPRESSUM

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