PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG

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PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
PROGRAMM
20.– 21. APRIL 2023
KONGRESSHALLE AM ZOO
LEIPZIG
PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
INHALT

    GRUSSWORT                                            03

    ALLGEMEINE INFORMATIONEN                             04

    DETAILPROGRAMM                                       08

    UNTERSTÜTZER                                         13

    AUSSTELLUNG                                          16

    ABSTRACTS                                            17

2               20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
GRUSSWORT

GRUSSWORT

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir freuen uns, dass Sie den Weg in die schöne Messestadt Leipzig gefun-
den haben, um an der 9. Mitteldeutschen Laborkonferenz teilzunehmen.
Uns ist es in diesem Jahr wieder gelungen, ein attraktives Programm zu den
Schwerpunkt­themen Molekulare Diagnostik, Lipide jenseits von LDL und
HDL, Neugeborenenscreening und seltene Erkrankungen, Stoffwechsel und
Entzündung zusammenzustellen.
Wie in den vergangenen Jahren sind die Themen der Mitteldeutschen
Labor­konferenz auf die Bedürfnisse von Ärzt:innen, Nachwuchs- und
Naturwissenschaftler:innen sowie Medizinisch-technischen Laborator-
iumsassistent:innen ausgerichtet.
Wir freuen uns auf eine interessante Tagung und hoffen, dass Sie neben
dem wissenschaftlichen Tagungsprogramm auch ausreichend Zeit zum
kollegialen Austausch in der Kongresshalle am Zoo haben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr*e

Prof. Dr. Berend Isermann      Prof. Dr. Uta Ceglarek        Dr. Mitja Heinemann
                         Wissenschaftliche Tagungsleitung
                             Universitätsklinikum Leipzig AöR
    Institut für Laboratoriumsmedizin, klinische Chemie und molekulare Diagnostik

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PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ALLGEMEINE
                                                             INFORMATIONEN

WISSENSCHAFTLICHE LEITUNG
• Prof. Dr. med. Berend Isermann
• Prof. Dr. rer. nat. Uta Ceglarek
• Dr. med. Mitja Heinemann
• Universitätsklinikum Leipzig AöR
   Institut für Laboratoriumsmedizin, klinische Chemie und
   molekulare Diagnostik

WISSENSCHAFTLICHES KOMITEE
• Dr. med. Katrin Borucki
   Universitätsklinikum Magdeburg
• Prof. Dr. rer. nat. Uta Ceglarek
   Universitätsklinikum Leipzig
• Prof. Dr. med. Triantafyllos Chavakis
   Universitätsklinikum Dresden
• Dr. Mitja Heinemann
   Universitätsklinikum Leipzig
• Prof. Dr. med. Berend Isermann
   Universitätsklinikum Leipzig
• PD Dr. Dr. Michael Kiehntopf
   Universitätsklinikum Jena
• Dr. med. Beatrice Ludwig-Kraus
   Universitätsklinikum Halle (Saale)

KONGRESSBÜRO
event lab. GmbH
Richard-Lehmann-Str. 12 • 04275 Leipzig
www.eventlab.org

VERANSTALTUNGSORT
KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig
Pfaffendorfer Straße 31 • 04105 Leipzig

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PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ALLGEMEINE
                                                            INFORMATIONEN

PARKPLÄTZE
Gegenüber der KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig befindet sich ein Park-
haus, welches Sie kostenpflichtig nutzen können.

WLAN
Kostenfreies W-LAN steht Ihnen zur Verfügung.
SSID: KONGRESSHALLE
Benutzer: MLK23
Passwort: MLK23

REGISTRIERUNGSCOUNTER
Kontakt vor Ort: Josephine Heidrich – 0341 30 88 84 78

Öffnungszeiten:
Donnerstag, 20.04.2023           12:30–18:30 Uhr
Freitag, 21.04.2023              07:30–16:00 Uhr

NAMENSSCHILDER
Für die Zulassung zu allen Vorträgen sowie zum Ausstellungsbereich ist das
Tragen Ihres Namensschildes erforderlich.

KONGRESSBEGLEITENDE AUSSTELLUNG
Die kongressbegleitende Ausstellung befindet sich im
Händel-Saal und im Foyer Nord der KONGRESSHALLE.

Öffnungszeiten:
Donnerstag, 20.04.2023          12:30–20:00 Uhr
Freitag, 21.04.2023             09:30–14:30 Uhr

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PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ALLGEMEINE
                                                              INFORMATIONEN

CATERING
Kaffeepausen und Mittagsversorgung sind in den Tagungsgebühren enthalten
und stehen zu den jeweiligen Pausenzeiten im Händel-Saal sowie im Foyer
Nord für Sie bereit.

ZERTIFIZIERUNG
Die Landesärztekammer Sachsen erkennt die Tagung mit
14 Fortbildungspunkten an. Sollten Sie bei der Registrierung Ihre Fortbildungs-
nummer angegeben haben, melden wir Ihre Punkte elektronisch an die Ärzte-
kammer. Die Teilnahmebescheinigung erhalten Sie nach Kongress per E-Mail.

RAHMENPROGRAMM
Das Get-together findet am Donnerstag, 20.04.2023 ab 18:30 Uhr im Hän-
del-Saal und im Foyer Nord der KONGRESSHALLE statt.
Freuen Sie sich, wieder auf einen Austausch mit Ihren Kolleginnen und Kol-
legen bei einem Abend mit Speis und Trank. Eine perfekte Mischung für den
Ausklang des ersten Konferenztages.

ÖFFENTLICHE VERKEHRSMITTEL
Sie erreichen die KONGRESSHALLE am Zoo Leipzig vom Hauptbahnhof aus
mit der Straßenbahnlinie 12 bis zur Station "Zoo Leipzig".

EVALUIERUNG
Um den Qualitätsstandard weiter zu verbessern und Ihre Interessen besser zu
berücksichtigen, benötigen wir Ihre Unterstützung. Daher möchten wir Sie bit-
ten, unsere Evaluierung zur diesjährigen Laborkonferenz auszufüllen.

                                                         Hier klicken

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18.–19. April 2024
Halle (Saale)
Händelhalle
www.mitteldeutsche-laborkonferenz.de
PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ABSTRACTS

       DETAILPROGRAMM

8   20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
DETAIL-
                                                                 PROGRAMM

    DONNERSTAG, 20. APRIL 2023

    13:00 Uhr   Begrüßung
                Berend Isermann, Leipzig

    13:05 Uhr   Grußwort
                Ingo Bechmann,
                Dekan der Medizinischen Fakultät Leipzig

    13:15–      SESSION I – Hämatologie und Gerinnung
    15:15 Uhr   Vorsitz: Berend Isermann, Leipzig; Oliver Tiebel, Dresden

    13:15 Uhr   Prognostic and Biologic Relevance of Molecular
                Risk Stratification in MPN
                Florian Heidel, Greifswald

    13:45 Uhr   Durchflusszytometrie und IVDR
                Oliver Frey, Berlin

    14:15 Uhr   Monitoring dualer Thrombozytenaggregations-
                hemmung: LTA, Multiplate oder T-TAS?
                Christian Pfrepper, Leipzig

    14:45 Uhr   Tissue Faktor in der Immunregulation
                – steht eine neue Ära vor der Tür?
                Jayakumar Manoharan, Leipzig

    15:15 Uhr   Kaffeepause

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PROGRAMM 20.-21. APRIL 2023 KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
DETAIL-
                                                            PROGRAMM

 DONNERSTAG, 20. APRIL 2023

 15:45–      SESSION II – Neugeborenenscreening und
 17:15 Uhr   seltene Erkrankungen
             Vorsitz: Uta Ceglarek, Leipzig;
             Beatrice Ludwig-Kraus, Halle (Saale)

 15:45 Uhr   NGS für NGS? Potentiale und Herausforderungen
             Rami Abou Jamra, Leipzig

 16:15 Uhr   Neugeborenenscreening SCID – die ersten 3 Jahre
             Catharina Schütz, Dresden

 16:45 Uhr   SMA – was kommt nach dem Screening
             Wolfgang Müller-Felber, München

 17:15 Uhr   Kaffeepause

 17:45–      KEY NOTE
 18:30 Uhr   Vorsitz: Berend Isermann, Leipzig

 17:45 Uhr   Ich behage mir nicht!
             – Richard Wagner und seine Ärzte
             Joachim Thiery, Kiel

 ab          Get-together
 18:30 Uhr   in der kongressbegleitenden Ausstellung

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DETAIL-
                                                              PROGRAMM

 FREITAG, 21. APRIL 2023

 08:00–      SESSION III – Lipide jenseits von HDL und LDL
 09:30 Uhr   Vorsitz: Ronald Biemann, Leipzig; Joachim Thiery, Kiel

 08:00 Uhr   Lipidomics
             Maria Federova, Dresden

 08:30 Uhr   non-HDL
             Ulrich Laufs, Leipzig

 09:00 Uhr   Von Apo A zu Lp(a) – aktuelle Entwicklungen
             in der massenspektrometrischen
             Apolipoproteinanalytik
             Julia Dittrich, Leipzig

 09:30 Uhr   Kaffeepause

 10:00–      SESSION IV – Molekulare Diagnostik von der
 11:30 Uhr   Forschung in die Patientenversorgung I
             Vorsitz: Mitja Heinemann, Leipzig; Ulrich Hacker, Leipzig

 10:00 Uhr   Feldaufgelöste Infrarotspektroskopie für die
             biomedizinische Analytik
             Ioachim Pupeza, Garching

 10:30 Uhr   Präzisionsonkologie auf Basis einer Ganzgenom-
             und Transkriptomsequenzierung von Tumoren
             und Keimbahn
             Christoph Heining, Dresden

 11:00 Uhr   KI-Anwendungen in der Pathologie
             Chiara Löffler, Dresden

 11:30 Uhr   Mittagspause

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DETAIL-
                                                               PROGRAMM

 FREITAG, 21. APRIL 2023

 12:30–      SESSION V – Molekulare Diagnostik von der
 14:00 Uhr   Forschung in die Patientenversorgung II
             Vorsitz: Triantafyllos Chavakis, Dresden;
             Dirk Wittekind, Leipzig

 12:30 Uhr   CHIP
             Klaus Metzeler, Leipzig

 13:00 Uhr   Zellfreie DNA
             Mitja Heinemann, Leipzig

 13:30 Uhr   Diabetes Typ I-Neugeborenenscreening
             Peter Achenbach, München

 14:00 Uhr   Kaffeepause

 14:30–      SESSION VI – Stoffwechsel und Entzündung
 16:00 Uhr   – neue Einblicke
             Vorsitz: Peter Mirtschink, Dresden; Michael Kiehntopf, Jena

 14:30 Uhr   Septisches Organversagen – von molekularen
             Pathomechanismen zur Präzisionsmedizin
             Sina Coldewey, Jena

 15:00 Uhr   Welche Einblicke gibt das fäkale Metaproteom
             auf den Stoffwechsel und den Entzündungsstatus
             des Patienten?
             Robert Heyer, Magdeburg

 15:30 Uhr   Labordiagnostik der Zukunft – Künstliche
             Intelligenz in der Labormedizinischen Diagnostik
             als Schlüssel zur Präzisionsmedizin
             Thorsten Kaiser, Detmold

 16:00 Uhr   Schlusswort und Ausblick 2024
             Berend Isermann, Leipzig;
             Betrice Ludwig-Kraus, Halle (Saale)

12                     20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
UNTERSTÜTZER

Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung bei:

13                  20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
UNTERSTÜTZER

Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung bei:

                                      Laborinformationssystem

14                  20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
UNTERSTÜTZER

Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung bei:

Gemäß den Vorgaben für Zertifizierungen durch die Landesärztekammer legen wir auf der
Tagungs-Homepage unter www.mitteldeutsche-laborkonferenz.de/unterstuetzer/ die finan-
zielle Unterstützung aller Sponsoren offen.

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STANDPLAN

Aussteller                                Standnr.           Aussteller                                Standnr.
Attomol GmbH                                    19           LaCAR MDx Technologies SA                       10
Becton Dickinson GmbH                           21           Medat Computer-Systeme GmbH                     12
BÜHLMANN Laboratories AG                         8           nal von minden GmbH                             18
Chromsystems GmbH                                6           PerkinElmer LAS (Germany) GmbH                  15
COMED GmbH | DIMS GmbH & Co.                     5           Roche Diagnostics Deutschland GmbH                 3
KG                                                           SARSTEDT AG & Co. KG                               2
DiaSorin Deutschland GmbH                       14           Stago Deutschland GmbH                             4
DiaSys Deutschland Vertriebs-GmbH                1           Sysmex Deutschland GmbH                         13
Greiner Bio-One GmbH                             9           THE BINDING SITE GmbH                           16
Immundiagnostik AG                              11           TOSOH EUROPE N.V.                                  7
labdock GmbH                                    20           Werfen GmbH                                     17

                                                        r S a a l
                                               We i ß e

                                                                  e r o b e
                                                             Gard

                                                         1

                                                Foyer
                                                                                13

                                                Nord
                                                                                          14
                                Eingang
                                                                               Hände

                                                                                          15

                                                                                           16
                                                     2
Legende                                                                                        17
                                                     3
                                                                                 l-Saal

        Catering                                                                               18
                                                     4
                                                                  7       12
                                                                                                19
        Registrierungscounter                        5

                                                                   8      11
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ABSTRACTS

        ABSTRACTS

17   20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ABSTRACTS

                                                                      SESSION I

OLIVER FREY
­(BERLIN)

• Geboren am 22.4.1975
• 1994-2000 Studium der Humanmedizin an der Friedrich-Schiller-
  Universität Jena
• 2000-2010 Promotion und Post-Doc mit Schwerpunkt experimentelle
 Arthritis und T-Zell-Immunologie
• 2010-2016: Weiterbildung zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin am
 Universitätsklinikum Jena
• 2018: Wechsel zum IMD Berlin
• 2019-2023: Professor für Laboratoriumsmedizin an der Medizinischen
 Hochschule Brandenburg
• seit 2022: Ärztlicher Leiter der IMD Standorte Berlin und Potsdam
• seit 1.4.2023: Leitender Arzt Labormedizin für den Geschäftsbereich
 Labore Deutschland bei Medicover Diagnostics

Durchflusszytometrie und IVDR
Die klinische Durchflusszytometrie ist in besonderem Maße von der aktuel-
len europäischen Regulation der In-Vitro-Diagnostika betroffen. Traditionell ist
diese Diagnostik geprägt von In-Haus-Testen, da bislang kaum kommerzielle
IVDs erhältlich waren. Da sich durchflusszytometrische Assays ganz grund-
legend von anderen biologischen, chemischen oder physikalischen Messver-
fahren unterscheiden, führt dies naturgemäß in vielen Laboren auch zu einer
Unsicherheit im Umgang mit der notwendigen Validierung der Methoden. Im
Vortrag sollen aktuelle Entwicklungen im Bereich von CE-IVDs in der Durch-
flusszytometrie vorgestellt werden. Darüber hinaus soll ein Überblick über
Tipps und Tricks bei der Validierung von In-Haus-Methoden gegeben wer-
den.

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ABSTRACTS

                                                                   SESSION I

CHRISTIAN PFREPPER
­(LEIPZIG)

Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie, Onkologie und
Hämostaseologie. Seit 01.03.2016 Oberarzt für Hämostaseologie am Uni-
versitätskliniku Leipzig
Forschungsschwerpunkt: Thrombingenerierung zur Beurteilung der Wirkung
von direkten oralen Antikoagulantien.

Monitoring dualer Thrombozytenaggregati-
onshemmung: LTA, Multiplate oder T-TAS?
Die optimale Strategie zur Identifikation von Patienten mit niedriger
Response auf die Gabe von Thrombozytenaggregationshemmern ist immer
noch nicht gut definiert. Während bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit
nach Stentimplantation mit Indikation zur dualen Thrombozytenaggregations-
hemmung als P2YR-Rezeptoantagonist in der Regel Ticagrelor eingesetzt
wird, ist bei Patienten mit pAVK die Gabe von Clopidogrel immer noch Stan-
dard. Da relativ viele Patienten nur eine niedrige Response auf Clopidogrel
zeigen, wurden 3 Testsysteme zur Messung der primären Hämostase bei
Patienten mit pAVK nach arterieller Intervention an der unteren Extremität
unter dualer Thrombozytenaggregationshemmungverglichen. Neben den eta-
blierten Methoden Lichttransmissionsaggregometrie und Multiplate wurde das
T-TAS-System untersucht. Das T-TAS ist ein automatisiertes Mikro-Chip-basier-
tes Flusskammersystem in dem die Thrombenbildung über die Änderung des
Fließdrucks als AUC gemessen wird. Mit dem T-TAS-System konnten Patienten
mit niedriger Response auf ASS und / oder Clopidogrel identifiziert werden,
wobei die Daten darauf hinweisen, dass mit dem T-TAS-System die Stärke der
Throm- bozytenaggregationshemmung kontinuierlich dargestellt werden kann.

19                       20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ABSTRACTS

                                                                     SESSION I

JAYAKUMAR MANOHARAN
­(LEIPZIG)

Jayakumar Manoharan graduated with honors in Biotechnology (B.Tech.,
Anna University, India and M.Tech., NIT Durgapur, India). He is currently
pursuing his doctorate at the Medical Faculty in University of Leipzig in the
laboratory of Prof. Berend Isermann. During his doctoral tenure, Jay has
become an expert at coagulation and immunity cross-talk. He studies the
cross-talk between these systems by using appropriate in vitro and in vivo
genetic models to better understand the commonalities and develop thera-
pies that target both systems.

Tissue Faktor in der Immunregulation
– steht eine neue Ära vor der Tür?
Tissue factor (TF) is a procoagulant regulator that initiates the extrinsic coa-
gulation cascade. TF is known to function as a coagulation regulator, and
its procoagulant function has been extensively studied to promote inflam-
mation associated with various disease states (e.g., thrombosis and tumor
metastasis). Based on its sequence and structure, TF was initially classified
as a cytokine receptor, but the functional significance of TF's cytokine re-
ceptor homogeneity remains unclear. It is known that blood coagulation is
associated with inflammation and shares evolutionary similarities. Several
reports have linked TF to inflammation through indirect signaling mecha-
nisms dependent on coagulation proteases. Here, we provide a new and
straightforward explanation for the close link between coagulation and
inflammation. We found that TF directly regulates the immune response and
limit adverse immune function. The absence of TF causes sterile inflamma-
tion associated with altered immune cell homeostasis and impaired organ
function. Thus, we discovered a novel function of TF as an immuno-

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ABSTRACTS

                                                                     SESSION I

Jayakumar Manoharan

regulatory receptor characterized by inhibition of inflammation. This novel
mechanism by which TF restricts sterile inflammation is in striking contrast to
the previously known procoagulant and proinflammatory functions of TF.

21                        20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ABSTRACTS

                                                                  SESSION II

RAMI ABOU JAMRA
­(LEIPZIG)

Rami Abou Jamra studierte Medizin an der Universität Damaskus in Syrien,
absolvierte seine Promotion, Facharztausbildung und Habilitation am Institut
für Humangenetik in Bonn, leitete dann eine Arbeitsgruppe in Erlangen. Nach
einem kurzen Intermezzo in der Privatwirtschaft ist Abou Jamra seit 2016
Oberarzt und Leiter der Genetischen Diagnostik am Institut für Humangenetik
in Leipzig.

In seiner Präsentation wird Rami Abou Jamra kurz den Entscheidungs-
prozess bei der Veranlassung einer genetischen Diagnostik darstellen, mit
Schwerpunkt NGS. Dann wird die Methodik kurz beschrieben; Nasslabor,
Bioinformatik, und Variantenklassifikation. Abou Jamra präsentiert dann
basierend auf den Zahlen des Instituts für Humangenetik in Leipzig und
Anhand Kasuistiken die Vorteile einer Exom-Sequenzierung. Anschließend
werden beispielhaft sowohl Fallstricke als auch die Aussichten angespro-
chen.

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ABSTRACTS

                                                                         KEY NOTE

JOACHIM THIERY
­(KIEL)

Prof. Dr. med. Joachim Thiery ist Dekan der Kieler Medizin und im Vorstand
des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein. Bis 2019 leitete er das Institut für
Labormedizin des UK Leipzig. Er war Dekan und Senator der Universität Leip-
zig. Nach dem Medizinstudium in Heidelberg war er am UK Göttingen tätig.
989 wechselte er an das Klinikum Großhadern, München. Forschungsaufen-
thalte führten ihn nach Wuhan und nach San Francisco. 2000 wurde er auf
den Lehrstuhl für Klinische Chemie an die Universität Leipzig berufen. 2010
schloss er einen Master in „Health Care Management“ an der Universi-
tät Bayreuth ab. Sein wissenschaftliches Werk umfasst über 400 Publika-
tionen (https://research.com/u/joachim-thiery). Sein Forschungsfokus ist die
Genomik der Atherosklerose und des Lipidstoffwechsels. Sein kulturelles Inter-
esse hat zu musikdramaturgischen Arbeiten geführt.

"Ich behage mir nicht" - Richard Wagner und
seine Ärzte
Dekan der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
und Vorstand Forschung und Lehre des Universitätsklinikums Schleswig-Hol-
stein (UKSH). Ehem. Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin, Klinische
Chemie und Molekulare Diagnostik" des Universitätsklinikum Leipzig. Richard
Wagner und Sachsen, das ist nachvollziehbar, aber Richard Wagner und die
Medizin sicher weniger. Wir befinden uns heute in einem Umbruch der Medi-
zin wie dies in der Zeit Richard Wagners mit der Einführung der "Zellularpa-
thologie" und organbezogenen Krankheitsbildern erfolgte. Wir bewegen uns
heute von dieser Organbezogenheit hin zu einer molekularen Systemmedizin
mit fortschreitender Digitalisierung und Integration künstlicher Intelligenz. Es ist
heute aufschlussreich den Beginn unserer modernen Medizin am Beispiel ei-

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Joachim Thiery

nes berühmten Zeitgenossen von Virchow, Koch und Billroth zu betrachten. Es
handelt sich dabei nicht um eine nachträgliche Pathographie des berühmten
Musikers, der zu den verschiedenen Therapieversuchen seiner Ärzte einmal
mit der richtigen Erkenntnis schrieb: "Ich glaube, dass ich mir nur nütze, wenn
ich so wenig wie irgend möglich thue". Es geht vielmehr um eine Beschäfti-
gung mit den Ärzten Richard Wagners. An den Ärzten Dr. Pusinelli (Dresden),
Prof. Dr. Standthartner (Wien) und Dr. Landgraf (Bayreuth) wird der radikale
Umbruch von der antiken Säftelehre zu einer naturwissenschaftlich basierten
Medizin sichtbar. Richard Wagner ist wenige Monate vor seinem 70.Geburts-
tag an einem Herzinfarkt verstorben, so lässt sich dies zumindest vermuten. Ein
Herzinfarkt war damals weitgehend unbekannt, Brustschmerzen wurden auf
Magenblähungen zurückführten und die Angina pectoris mit regelmäßigen
Magensondierungen behandelt. Die heutigen Errungenschaften in der Identi-
fizierung von koronaren Risikofaktoren und kardialen Biomarkern und gezielte
Behandlungsoptionen hätten dem Komponisten vielleicht Zeit gegeben, am
Ende eine immer wieder angedachte Sinfonie zu schreiben. Der Kreis seines
großen Lebenswerks hat sich trotz vieler persönlicher Rückschläge und Krank-
heiten dennoch mit einem bis heute nachwirkenden Umbruch für die Welt der
Musik geschlossen.

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                                                                   SESSION III

ULRICH LAUFS
­(LEIPZIG)

Ulrich Laufs is Chair and Professor of Cardiology at Leipzig University, Ger-
many. After completing his training at the University of Hamburg, he served
a residency at the University of Cologne and spent 2 years as post-doc-
toral researcher at the Brigham and Women’s Hospital in Boston, USA.
Before moving to Leipzig in 2017, he was Vice-chairman of the Department
of Internal Medicine, Cardiology, Angiology and Intensive Medicine at the
University of Saarland in Homburg, Germany. Professor Laufs has published
multiple experimental and clinical studies in the areas of ‘heart failure’,
‘heart and brain’ and ‘prevention’ with special interest in lipoprotein metab-
olism. He has received numerous honours, serves in several editorial boards
of international cardiovascular journals and holds positions in cardio-
vascular societies.

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                                                                    SESSION III

JULIA DITTRICH
­(LEIPZIG)

Julia Dittrich studierte an der Universität Leipzig Chemie mit dem Schwerpunkt
Analytische Chemie. Sie promovierte in der Arbeitsgruppe von Prof. Uta Ce-
glarek zur massenspektrometrischen Quantifizierung von Proteinen und ist
Mitglied in der IFCC-Arbeitsgruppe „Apolipoproteins by Mass Spectrome-
try“. Seit 2022 leitet sie das Modul „Therapeutisches Drug Monitoring und St-
offwechselspezialdiagnostik“ am Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische
Chemie und Molekulare Diagnostik des Universitätsklinikums Leipzig.

Von Apo A zu Lp(a) – Aktuelle Entwicklungen
in der massenspektrometrischen Apolipopro-
teinanalytik
Störungen des Lipoproteinstoffwechsels sind eng mit der Pathogenese und
Progression atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASCVD) ver-
knüpft. Als Regulatoren des Lipoproteinstoffwechsels werden Apolipopro-
teine (apo) schon lange als potentielle ASCVD-Risikofaktoren diskutiert und
finden mit den etablierten Markern apoA-I und apoB-100 bereits Anwen-
dung in der klinischen Diagnostik. Mithilfe der massenspektrometrischen Be-
stimmung ganzer Apolipoproteinprofile aus nur einem Tropfen Blut wurden
in den vergangenen Jahren weitere Apolipoproteine, allen voran solche, die
mit Lipoprotein(a) und very-low density lipoprotein assoziiert sind, als unab-
hängige Risikofaktoren identifiziert. Neueste Entwicklungen erlauben zusätz-
lich zu deren Quantifizierung eine simultane Phänotypisierung von apoE und
apo(a), wodurch die Qualität der ASCVD-Risikobewertung noch weiter opti-
miert werden könnte. Grundbedingung dafür ist jedoch die Standardisierung
entsprechender LC-MS/MS-Assays inkl. der Entwicklung geeigneter Refe-
renzmaterialien. Neben ihrem diagnostischen Wert als Risikomarker könnten

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ABSTRACTS

                                                                 SESSION III

Julia Dittrich

Apolipoproteine zukünftig auch für das Therapiemonitoring bei Dyslipoprotei-
nämie herangezogen werden. Aufgrund der einfachen und patientennahen
Probennahme ist dafür die Verwendung von Trockenblut besonders interes-
sant, jedoch auch herausfordernd.

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ABSTRACTS

                                                                  SESSION IV

IOACHIM PUPEZA
­(GARCHING)

Ioachim Pupeza studierte Elektrotechnik und reine Mathematik an der Tech-
nischen Universität Braunschweig und an der Harvard University. 2011 pro-
movierte er in Experimentalphysik am Max-Planck-Institut für Quantenop-
tik und der Ludwig-Maximilians-Universität München, wohin er nach einem
Aufenthalt als Postdoktorand am ICFO (Institut für Photonische und Optische
Wissenschaften) in Barcelona zurückkehrte und die Leitung der Arbeitsgruppe
Feldaufgelöste Infrarotspektroskopie übernahm. 2020 habilitierte er an der
Ludwig-Maximilians-Universität München und 2023 wechselte er zum Lei-
bniz-Institut für Photonische Technologien in Jena, wo er derzeit die Arbeits-
gruppe Feldaufgelöste optische Präzisionsmessverfahren leitet.

Feldaufgelöste Infrarotspektroskopie für
die biomedizinische Analytik
Die Komplexität biologischer Proben macht eine schnelle, quantitative und
multivariate molekulare Untersuchung zu einer Herausforderung, insbeson-
dere für nicht-destruktive, Marker-freie Ansätze. Die Schwingungsspektro-
skopie erfasst Signale von allen Molekülbindungen, die mit einer optischen
Anregung Energie austauschen. Sie liefert spezifische, optische Fingerabdrü-
cke von Proben in ihrem nativen Zustand, zu dem praktisch alle Moleküle bei-
tragen. Bislang haben technische Beschränkungen der IR-Strahlungsquellen
und der Detektion ihre Anwendbarkeit in der realen biomedizinischen Welt
eingeschränkt, insbesondere im Zusammenhang mit stark IR-absorbierendem
Wasser. Neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Femtosekunden-Laser er-
möglichen eine noch nie dagewesene Kontrolle über das Licht, auf der Ebene
einzelner optischer Feldschwingungen, und versprechen eine Detektionsemp-
findlichkeit weit jenseits der derzeitigen technologischen Grenzen. Unser La-

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ABSTRACTS

                                                                SESSION IV

Ioachim Pupeza

bor treibt die Entwicklung der molekularen IR-Spektroskopie in Richtung der
durch die Natur des Lichts gesetzten fundamentalen Grenzen voran. Erste Ex-
perimente zeigen ein großes Potenzial der feldaufgelösten IR-Spektroskopie
für Anwendungen wie z.B. der Marker-freien, chemisch-spezifischen Durch-
flusszytometrie mit hohem Durchsatz oder der hochauflösenden, multivariaten
online-Gasanalyse.

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                                                                SESSION IV

CHRISTOPH HEINING
­(DRESDEN)

Dr. Heining absolvierte sein Medizinstudium an den Universitätskliniken
Regensburg und Würzburg. Seine Ausbildung als Internist mit Schwerpunkt
Hämatologie und Onkologie führte ihn zunächst als Assistenzarzt an das
Universitätsklinikum Freiburg i. Br., ehe er von 2006-2018 am Nationalen
Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) in Heidelberg arbeitete. Seit 2018
ist Dr. Heining am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT/
UCC) in Dresden als Leitender Oberarzt in der Abteilung für Translationale
Medizinische Onkologie tätig. Schwerpunkte sind die Etablierung und Um-
setzung moderner Präzisionsonkologie auf Basis multidimensionaler mole-
kularer Diagnostik und die zielgerichtete Therapie von Tumorerkrankungen.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Konzeption und Durchführung molekular
stratifizierter klinischer Studien.

Präzisionsonkologie auf Basis einer Ganz-
genom- und Transkriptomsequenzierung von
Tumoren und Keimbahn
Eine molekulare Diagnostik zur Identifizierung therapeutischer Zielstruk-
turen ist bereits bei etlichen Tumorerkrankungen in der klinischen Routine
etabliert. Beispiele wie das nicht-kleinzellige Bronchialkarzinom zeigen
eindrucksvoll, dass auch histologisch nicht weiter zu differenzierende Tu-
morentitäten sehr verschiedene molekulare Subtypen beinhalten können,
die äußerst effektiv mit den entsprechenden zielgerichteten Medikamenten
behandelt werden können.
Im NCT/DKTK MASTER-Programm erfolgt seit mehreren Jahren die klini-
sche Umsetzung von Präzisionsonkologie auf Basis einer umfangreichen

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ABSTRACTS

                                                               SESSION IV

Christoph Heining

molekularen Diagnostik, die unter anderem eine Ganzgenom- und Tran-
skriptomsequenzierung von Tumorgewebe und Keimbahn beinhaltet, bei
Patient*innen mit seltenen Tumorerkrankungen. Die komplexen moleku-
laren Daten werden nach bioinformatischer und klinischer Annotation in
einem multizentrischen molekularen Tumorboard diskutiert. Resultierende
Empfehlungen für das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen
werden strukturiert berichtet und gewichtet. Die Umsetzung resultierender
Behandlungsempfehlungen erfolgt in enger Kooperation mit kooperieren-
den Kliniken und Praxen. Die genomische Diagnostik dient zudem als Aus-
gangspunkt für die Konzeption und Durchführung innovativer, molekular
stratifizierter klinischer Studien.

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ABSTRACTS

                                                                 SESSION IV

CHIARA LÖFFLER
­(DRESDEN)

Chiara Löffler hat von 2015 bis 2022 Medizin an der RWTH Aachen studi-
ert und war nebenbei seit 2018 wissenschaftlich im Forschungslab von Prof.
Kather tätig. Dort schloss Sie auch Ihre Promotion im Bereich Künstliche In-
telligenz zur Vorhersage von Genmutationen aus histologischen Bildern in
verschiedenen Tumorentitäten ab. Seit 2023 ist sie als Clinician Scientist
im EKFZ für digitale Gesundheit an der TU Dresden beschäftigt. Nebenbei
beginnt sie Ihre Facharztausbildung in der Hämatologie/Onkologie an der
Uniklinik Dresden. Aktuell beschäftigt Sie sich mit vorhersagen von moleku-
laren Biomarker in soliden Tumoren mithilfe Deep Learning Methoden.

KI – Anwendungen in der Pathologie
Künstliche Intelligenz ist ein schnell wachsendes Forschungsgebiet in der
medizinischen Onkologie. Mit Hilfe von Deep Learning Methoden ist es
möglich, Biomarker direkt aus histologischen H&E Tumorschnitten vorher-
zusagen. Diese Techniken tragen dazu bei, tiefere Einblicke in die Tumor-
biologie und Tumorheterogenität zu gewinnen. des Weiteren ermöglicht
es uns spezifische Patientengruppen zu identifizieren, die von einer ziel-
gerichteten Therapie profitieren könnten und somit das Konzept der Präzi-
sionsonkologie zu unterstützen. In diesem Vortrag möchte ich Ihnen einen
Überblick über verschiedene Methoden der Künstlichen Intelligenz und
ihre Anwendungen in der medizinischen Onkologie, mit Fokus auf die Path-
ologie, geben.

32                       20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ABSTRACTS

                                                                 SESSION V

KLAUS METZELER
­(LEIPZIG)

Klaus Metzeler ist seit 2021 Oberarzt in der Klinik für Hämatologie und
Zelltherapie und Professor für Translationale Hämatologie am Universität-
sklinikum Leipzig. Sein wissenschaftliches Interesse gilt genetischen prog-
nostischen und prädiktiven Biomarkern bei Patienten mit myeloischen Ne-
oplasien (myelodyplastische Neoplasien und akute myeloische Leukämie).
Außerdem beschäftigt seine Arbeitsgruppe sich mit klonalen, prä-malignen
Veränderungen der Hämatopoese bei älteren Menschen und deren Be-
deutung in der Entstehung hämatologischer und nicht-hämatologischer Er-
krankungen.

CHIP
In den vergangenen 10 Jahren wurde deutlich, dass sich bei einem erheb-
lichen Anteil gesunder, älterer Menschen somatisch erworbene Mutationen
in Blutzellen nachweisen lassen – ein Phänomen, das als "klonale Häma-
topoese“ (clonal hematopoiesis, CH) bezeichnet wird. In der 2022 ver-
öffentlichten 5. Auflage der WHO-Klassifikation für hämatologische Neo-
plasien wurden verschiedene Subtypen der CH als eigenständige Entitäten
im Spektrum der myeloischen Neoplasien mit aufgenommen. Entsprechend
stellt sich die Frage, welche praktische Relevanz diese Veränderungen be-
reits jetzt für die hämatologische Diagnostik und den klinischen Alltag
haben. In meinem Vortrag werde ich das aktuelle Wissen zur Häufigkeit
der klonalen Hämatopoese und zur Bedeutung dieser Veränderung als
Vorläufer-Stadium myeloischer Neoplasien zusammenfassen. Von noch
größerer Bedeutung sind jedoch wohl Daten, die belegen, dass eine CH
pro-inflammatorische Auswirkungen in verschiedenen Organsystemen
nach sich ziehen kann und somit einen Risikofaktor für zahlreiche

33                       20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ABSTRACTS

                                                                SESSION V

Klaus Metzeler

Erkrankungen außerhalb des hämatopoietischen Systems darstellt – zum
Beispiel für die Atherosklerose. In meinem Vortrag werde ich daher die be-
kannten Assoziationen zwischen CH und kardiovaskulären Erkrankungen,
und daraus resultierende innovative therapeutische Ansätze näher be-
leuchten.

34                      20.– 21. APRIL 2023 · KONGRESSHALLE AM ZOO LEIPZIG
ABSTRACTS

                                                                    SESSION V

MITJA HEINEMANN
­(LEIPZIG)

Dr. Mitja Heinemann ist Oberarzt im Institut für Laboratoriumsmedizin, Kli-
nische Chemie und Molekulare Diagnostik am Universitätsklinikum Leipzig.
Neben seinem Medizinstudium in Leipzig promovierte er zum Thema Iso-
lation extrazellulärer Vesikel (Universität Leipzig / MD Anderson Cancer
Center, Houston, Tx, USA). Seine Hauptforschungsinteressen liegen in der
analytischen und funktionellen Untersuchung extrazellulärer Vesikel sowie in
der Analytik zirkulierender zellfreier DNA.

Zellfreie DNA

Die Analytik zirkulierender zellfreier DNA (cfDNA) hat das Potential, die Zu-
kunft der Laboratoriumsmedizin zu prägen. Insbesondere in der Onkologie
zeichnet sich in den letzten Jahren ein klar erkennbarer Trend hin zur Ana-
lytik zellfreier Tumor-DNA (ctDNA) ab. Dieses „Liquid Profiling“ bietet klare
Vorteile durch die Möglichkeit, Patienten minimal-invasiv und longitudinal zu
begleiten. Dies erlaubt die Früherkennung von Resistenzmutationen, die Ge-
staltung personalisierter Therapieregimes sowie perspektivisch auch die Be-
urteilung von Therapieansprechen und möglichen Rezidiven. Die Entwicklung
des Liquid Profilings wurde zuletzt auch durch den technologischen Fortschritt
getrieben, welcher zu einer deutlichen Verbesserung der diagnostischen Sen-
sitivität führte. Auch außerhalb onkologischer Fragestellungen werden Appli-
kationen für Liquid Profiling-basierte Ansätze kontinuierlich weiterentwickelt.
In diesem Rahmen konnte gezeigt werden, dass die Analytik von Methylie-
rungs- und Fragmentierungsmustern zellfreier DNA eine Unterscheidung un-
terschiedlicher Ursprungsgewebe ermöglicht. Auf Basis dieser Erkenntnisse
werden aktuell verschiedene Ansätze entwickelt, potenzielle Frühmarker für
unterschiedlichste Erkrankungen zu identifizieren.

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ABSTRACTS

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SINA COLDEWEY
­(JENA)

In Jena leitet Frau Coldewey als Universitätsprofessorin für Klinische Anästhe-
siologie und translationale Intensivmedizin die Sektion Anästhesiologie der
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und ist stellvertretende Klin-
ikdirektorin. Nach ihrem Medizinstudium und ihrer Facharztausbildung an
der Medizinischen Hochschule Hannover war Frau Prof. Coldewey an der
Medizinischen Hochschule Hannover, der Queen Mary University of London
und am Universitätsklinikum Jena als Anästhesistin, Intensivmedizinerin und
Notärztin tätig. Ihre aktuellen wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte sind
Projekte der Grundlagenforschung sowie translationale und klinische Studi-
en zu molekularen Mechanismen pathogenvermittelter Organdysfunktion und
die Entwicklung neuer Therapiekonzepte für lebensbedrohliche systemische
Infektionskrankheiten wie der Sepsis.

„Septisches Organversagen – von moleku-
laren Pathomechanismen zur Präzisions-
medizin“
Die Sepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine dysregulier-
te Immunantwort auf eine Infektion ausgelöst wird und zu multiplem Organ-
versagen führen kann. Trotz intensiver Forschung an diesem Krankheitsbild ist
die Morbidität und Mortalität bei Patienten mit septischem Organversagen
hoch. Im Rahmen dieses Vortrags werden aktuelle Therapiestrategien zur Be-
handlung der Sepsis diskutiert und am Beispiel eigener klinischer Studien am
Universitätsklinikum Jena Möglichkeiten aufgezeigt, wie perspektivisch eine
präzisionsmedizinische Behandlung von septischem Organversagen erreicht
werden könnte, um perspektivisch einen Paradigmenwechsel von one size fits
all Ansätzen zu einer personalisierten Behandlung zu ermöglichen.

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ROBERT HEYER
­(MAGDEBURG)

Jun.-Prof. Dr. Robert Heyer studierte Biosystemtechnik an der
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Dipl.-Ing. 2011). In seiner Pro-
motion, die er 2017 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
verteidigte, beschäftigte er sich mit der Entwicklung eines Labor- und Bioin-
formatik-Workflows zur Untersuchung von Mikrobiomen in anaeroben Bi-
ogasanlagen. Nach einem weiteren PostDoc an der Arbeitsgruppe Daten-
banken und Software Engineering von Gunter Saake in Magdeburg wurde
er im Mai 2022 Jun.-Prof. an der Universität Bielefeld und Gruppenleiter
am ISAS in Dortmund. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Soft-
wareentwicklung für die Analyse, Speicherung und Visualisierung von
Omics-Daten und die Charakteri­sierung von Mikrobiomen.
E-Mail: Robert.Heyer@isas.de

WELCHE EINBLICKE GIBT DAS FÄKALE META-
PROTEOM AUF DEN STOFFWECHSEL UND DEN
ENTZÜNDUNGSSTATUS DES PATIENTEN?
Robert Heyer1,2
1 Multidimensional Omics Data Analysis group, Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V.,
Bunsen-Kirchhoff-Straße 11, 44139 Dortmund
2 Faculty of Technology, Bielefeld University, Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld

Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien beobachten Veränderungen
des Darmmikrobiomes in Folge von Erkrankungen, wie chronisch, entzünd-
lichen Darmerkrankungen (IBD), Fettleibigkeit, oder Nichtalkoholischer
Steatohepatitis. Im Umkehrschluss haben hochauflösende Untersuchungen
des fäkalen Mikrobiomes ein großes Potential für die nicht-invasive Dia-
gnose dieser Erkrankungen sowie deren Verlaufskontrolle. Prinzipiell gibt

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Robert Heyer

es eine Vielzahl von Methoden für die Charakterisierung des fäkalen Mi-
krobiome. Besonders vorteilhaft für die Mikrobiomcharakterisierung ist die
LC-MS/MS-basierte Analyse der mikrobiellen und menschlichen Proteine
(Metaproteomik). Die mikro-biellen Proteine beschreiben die taxonomische
Zusammensetzung und die Stoffwechselaktivität des Mikrobioms und die
menschlichen Proteine ermöglichen Rückschlüsse auf die Gesundheit und
den Entzündungs-status des Patienten.
Im Rahmen meines Vortrages werde ich am Beispiel von drei Studien über
IBD, Fettleibigkeit und Nichtalkoholische Steatohepatitis Einblicke in den
Arbeitsablauf und das translatorische Potential von fäkalen Metaproteo-
manalysen für die klinische Diagnostik geben. Dabei werde ich zeigen,
dass das Mikrobiom selber relative robust ist, während es krankheitsbe-
dingt zu starken Verschiebungen der menschlichen Proteine kommt, welche
insbesondere mit dem Entzündungsstatus des Patienten korrelieren.

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THORSTEN KAISER
­(DETMOLD)

Prof. Dr. med. Thorsten Kaiser, MaHM ist seit Juli 2022 Lehrstuhlinhaber für
Labormedizin und klinische Pathobiochemie am Universitätsklinikum Ostwest-
falen-Lippe (OWL) der Universität Bielefeld und Chefarzt am Klinikum Lippe.
Er ist Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Innere Medizin mit der Zusatz-
bezeichnung Hämostaseologie. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Ar-
beit sind die Entwicklung und Anwendung von klinischen Entscheidungsunter-
stützungssystemen und künstlicher Intelligenz im labormedizinischen Umfeld
sowie die Erforschung von Biomarkern.

Labordiagnostik der Zukunft – Künstliche
Intelligenz in der Labormedizinischen Dia-
gnostik als Schlüssel zur Präzisionsmedizin
Labormedizinische Diagnostik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der
modernen Medizin. Die fortschreitende Digitalisierung und der Einsatz künst-
licher Intelligenz (KI) eröffnen neue Möglichkeiten und schaffen eine Basis für
Präzisionsmedizin. In diesem Vortrag wird der aktuelle Erkenntnisstand, An-
wendungsgebiete, Chancen und Potentiale sowie Limitationen und Risiken
thematisiert.
KI kann die Analyse großer Datenmengen automatisieren und komplexe
Muster und Zusammenhänge erkennen, die für den Menschen unentdeckt
bleiben, eine genauere Diagnostik ermöglichen und bei der Vorhersage von
Krankheitsrisiken helfen. Diese Erkenntnisse können helfen, pathobiochemi-
sche Grundlagen zu verstehen und neue Biomarker zu identifizieren. Die viel-
zitierte Präzisionsmedizin erscheint ohne eine Konsequente Nutzung von KI
bei der Interpretation von labormedizinischen Befundkonstellationen nicht re-
alistisch.

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Thorsten Kaiser

Bei allen Chancen ist es notwendig, die möglichen Risiken und Grenzen von
KI in der Labormedizinischen Diagnostik zu beachten und KI nicht unkritisch
einzusetzen. Es müssen ethische und datenschutzrechtliche Regelungen einge-
halten werden, um einen verantwortungsvollen Einsatz von KI zu gewährleis-
ten.
Zusammenfassend wird der Einsatz von KI die Labormedizinischen
Diagnostik nachhaltig verändern und enormes Potenzial für die zukünftige
Präzisionsmedizin bieten. Durch die automatisierte Analyse von großen
Datenmengen können Erkrankungen schneller und genauer diagnostiziert
werden und eine zunehmend individualisierte Therapie für jeden Patienten
wird möglich.

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