Programm 2016 Fortbildungsseminare - Weiterbildungen - Landesstelle Sucht NRW
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LWL-Koordinationsstelle Sucht Weiterbildungen Arbeitskreise Fortbildungsseminare Zertifikatskurse Programm 2016
Inhaltsverzeichnis 3 Fortbildungsseminare Zertifikatskurse Trauma und Sucht: Grundlagenwissen und Psychosoziale Beratung/Betreuung 6 27 Stabilisierungstechniken Substituierter (PSB) Substanzkonsum früh erkennen 7 Trampolin™: Kinder aus sucht- und psychisch 28 belasteten Familien entdecken ihre Stärken Sucht und Medizin 1: Psychiatrische Folge- erkrankungen der Sucht und Diagnostik von 8 reD – Frühintervention bei erstauffälligen F 30 Abhängigkeitserkrankungen Drogenkonsumenten Achtsamkeitsbasierte Interventionen 9 »Hilfe, mein Kind pubertiert!« 31 bei Suchtproblemen - Grundkurs Motivierende Gesprächsführung - Grundkurs 10 Weiterbildungen Schuldnerberatung in der Suchthilfe 11 Grundkurs Basiswissen Sucht 32 Arbeit mit Gruppen zwischen Frust, Lust und Sucht – 12 Aufbaukurs Suchtberater/in (LWL) 34 Einführung in Soziale Gruppenarbeit Zusatzqualifikation Sozial-/Suchttherapie (LWL) – Ressourcenaktivierung in Beratung und Behandlung 13 36 verhaltenstherapeutisch orientiert Sucht und Medizin 2: Wirkungsweisen illegaler 14 Suchtstoffe und Behandlung mit Substituten Arbeitskreise Resilienz – was uns stark macht! 15 Sucht und Migration 38 Einsatz von Humor in der Suchthilfe - 16 Anstiftung zur heiteren Gelassenheit Qualifizierter Entzug von legalen Drogen 39 Doppeldiagnose: Sucht und psychische Erkrankungen 17 Chronische Mehrfachschädigungen und 40 Abhängigkeitserkrankungen Achtsamkeitsbasierte Interventionen 18 bei Suchtproblemen - Aufbaukurs Mann und Sucht 41 Fünf Schritte in die innere Ruhe 19 Exzessive Mediennutzung 42 Gesundheitsprävention und Selbstmanagement Qualitätszirkel Ambulante Suchthilfe 43 20 für Führungskräfte Aktuelle Methoden in der Suchtarbeit - „Sichtbar 21 machen" durch Aufstellungsarbeit Sonstige Veranstaltungen 44 Sucht und Recht 1: Datenschutz, Klient/innenrechte und Referentinnen und Referenten 46 22 Kindeswohlgefährdung im Kontext Sucht Tagungshäuser 54 Motivierende Gesprächsführung - Aufbaukurs 23 Anmeldeformulare 67 "Stimmig“ im Beratungsalltag 24 Teilnahmebedingungen 71 Sucht und Medizin 3: „Ausprobieren – Konsumieren – Termine und Kalender 2016 72 Abhängig werden?“ Risiken für eine Suchtentwicklung 25 Über uns im Jugendalter Leitbild der LWL-Koordinationsstelle Sucht 74 Sucht und Recht 2: Medienrecht in der 26 Das Team 76 (Öffenlichkeits-)Arbeit von Suchthilfeeinrichtungen Publikationen 78 Impressum 82
4 Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser! „Lernen ist wie rudern gegen Immer wieder hören und lesen wir von nehmerweiterbildungsgesetzes (AWbG) der Bedeutung des lebenslangen Ler- durch die Bezirksregierung Münster den Strom. Hört man damit auf, nens und viele von Ihnen begeben sich verbunden. treibt man zurück.“ regelmäßig in bewusst gewählte Lern- prozesse. Mit dem Jahresprogramm Qualität in der Fort- und Weiterbil- Laozi (chinesischer Philosoph 6. Jh. v.Chr.) der LWL-Koordinationsstelle Sucht bie- dung heißt für uns auch, Ihre Anliegen ten wir Ihnen ein vielfältiges Angebot an und Rückmeldungen zu berücksichti- Fort- und Weiterbildungen. Wie wir aus gen und in die Seminarplanung einzu- der Lernforschung wissen, gehört zum beziehen. Mit bewährten, aktualisierten Lernen auch Spaß und aktives Tun. Standardseminaren und neuen Ange- Nicht zu unterschätzen ist der Effekt boten können wir Ihnen auch in diesem interessanter Begegnungen mit Kolle- Jahr ein vielfältiges und abwechslungs- ginnen und Kollegen aus anderen Ein- reiches Angebot zu Suchtthemen zur richtungen und der Entschleunigung Verfügung stellen. Auf Grundlage Ihrer Birgit Westers des normalen Arbeitsalltags. Angerei- Rückmeldungen wird erstmals zu den chert mit aktualisiertem Wissen kann Grundkursen der Seminare „Motivati- so wieder neu motiviert den täglichen onal Interviewing“ und „Achtsamkeits- Anforderungen begegnet werden. basierte Interventionen bei Suchtpro- blemen“ jeweils auch ein Aufbaukurs Gute Angebote erfordern auf verschie- angeboten. So kann bereits erworbe- denen Ebenen eine gute Qualität. Wir nes Wissen vertieft und die Umsetzung freuen uns sehr darüber, dass durch in der Praxis diskutiert werden. die erneute Verleihung des Gütesiegels Doris Sarrazin „committed to excellence“ im Dezem- Im neuen Seminar „Stimmig im Bera- ber 2014 am Ende eines intensiven tungs- und Therapiealltag“ haben EFQM-Prozesses, die Verpflichtung Sie die Möglichkeit, sich der Wirkung der LWL-Koordinationsstelle Sucht zur Ihrer Stimme bewusst zu werden, die Qualität wieder bestätigt wurde. Damit Grundlage eines jeden Beratungs- und ist auch weiterhin die Anerkennung als Therapiegespräches ist. Selbstma- Einrichtung gem. §§ 10 ff des Arbeit- nagementstrategien zum Umgang mit
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 5 Stress vermitteln die Seminare „Fünf rung überarbeitet. Die Anpassung greift Schritte in die innere Ruhe“, „Resilienz dabei die aktuellen fachlichen Entwick- – was uns stark macht“ und „Gesund- lungen in der medizinischen Rehabi- heitsprävention- und Coaching“, wobei litation Abhängigkeitskranker auf. So sich Letztere gezielt an Führungskräf- bleibt die Zusatzqualifikation auch wei- te richtet. Alles Erlernte kann auch für terhin anerkannt. die Menschen mit Suchtproblemen, die Sie betreuen, genutzt werden. Neben den Fort- und Weiterbildungs- angeboten informieren wir Sie im vor- Im Weiterbildungsbereich können Sie liegenden Jahresprogramm auch über weiterhin auf die bewährten Angebo- unsere Zertifikatskurse, Arbeitskreise te zurückgreifen. Bemerkenswert ist und sonstigen Aktivitäten im Jahr 2016. das nach wie vor bundesweit einzigar- tige Angebot der Fachkunde „Psycho- Wir freuen uns, wenn Sie unser Jah- soziale Beratung begleitend zur Subs- resprogramm inspiriert und wir Sie titutionsbehandlung“. Das Curriculum bei dem einen oder anderen Angebot unserer berufsbegleitenden Zusatzqua- begrüßen dürfen. lifikation „Suchttherapie (LWL) - verhal- tenstherapeutisch orientiert“ wird aktu- ell gemäß den neuen Weiterbildungskri- terien der Deutschen Rentenversiche- Birgit Westers Doris Sarrazin Landesrätin Leiterin der LWL-Koordinationsstelle Sucht
6 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Trauma und Sucht: Grundlagenwissen und Stabilisierungstechniken Viele suchtmittelabhängige Menschen haben in ihrer Vergangenheit Traumatisierungen erlebt - und ein Leben in der Sucht hat häufig weitere Traumatisierungen zur Folge. Die Diskussion und Forschung in der Traumabehandlung hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und stellt neue Herausforderungen an die Behandelnden. Wie können wir traumatisierten suchtmittelabhängigen Menschen in unserem beruflichen Alltag gerecht werden? Wie ihre Sucht behandeln ohne die Traumatisierung zu ignorieren? Dieses Seminar vermittelt Grundlagenwissen, damit Traumatisierungen erkannt werden können, und um Symptome verstehen zu lernen. Der Weg von einer Suchterkrankung in eine spezialisierte Trauma-Sucht-Behandlung ist oft lang und langwierig. Daher: Wie können wir diesen Menschen in den unterschiedlichen Einrichtungen im Suchthilfesystem gerecht werden, ohne eine spezifische Traumabehandlung anbieten zu können? Auf diese Frage wird das Seminar eingehen, damit wir auch traumatisierten suchtmittelabhängigen Menschen in unserer Arbeit mit konkreten Hilfestellungen gerecht werden können. Eine vertrauensvolle Beziehung, Informationen und Aufklärung über die Traumatisierung, sowie die Anwendung einfacher Übungen und Techniken können trauma- tisierten Menschen zu einer Stabilität verhelfen und sie öffnen für eine Vermittlung in eine spezialisierte Behandlung. Datum Di - Mi, 9. - 10. Februar 2016 Fortbildungsziele ■■ Sicherheit finden im Umgang mit traumatisierten Patientinnen und Patienten mit Methoden Theorie-Inputs, Übungen aus dem Schwerpunkt Sucht dem Bereich der Ressourcen- ■■ Verstehen von physiologischen Aspekten und psychischen Prozessen bei aktivierung, Entspannungstech- Traumatisierung niken und Imaginationen ■■ Erlernen von konkreten Stabilisierungstechniken Zielgruppe Fachkräfte aus ambulanten und ■■ Erkennen von Grenzen in der Behandlung traumatisierter Suchtpatientinnen stationären Einrichtungen der- und Suchtpatienten Suchthilfe ■■ Erfahren von konkreten Möglichkeiten der Weitervermittlung in spezifische Behandlungen Referentin Margret Kleine Kracht, Dr. Ann-Kathrin Seeberg Fortbildungsinhalte Neben der Vermittlung von Grundlagen zum Thema „Trauma und Traumafolgestörun- Teilnehmerzahl maximal 18 Personen gen“ wird der Schwerpunkt des Seminars auf dem konkreten Umgang mit traumati- Arbeitszeit Beginn Di 10:00 Uhr sierten suchtmittelabhängigen Menschen im Arbeitsalltag liegen. Im Mittelpunkt steht Ende Mi 16:00 Uhr die Vermittlung von Stabilisierungstechniken und -übungen, die auch für Fachkräfte Arbeitseinheit am ersten Abend durchführbar sind, die keine traumaspezifische Weiterbildung haben. Es werden Anmeldeschluss 4. Januar 2016 der Umgang im Team mit traumatisierten suchtmittelabhängigen Menschen, die Gefahren, die Grenzen aber auch die Weitervermittlungsmöglichkeiten thematisiert. Kosten 365,00 Euro (inkl. Unterkunft/ Das Seminar bietet keine Selbsterfahrung für traumatisierte Teilnehmerinnen und Verpflegung) Teilnehmer an. Selbsterfahrung findet ausschließlich im Bereich der Ressourcenak- Ort Liudgerhaus, Münster tivierung und Entspannung statt. (s. Seite 66)
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 7 Substanzkonsum früh erkennen (und angemessen reagieren) Rauschmittel sind seit jeher Teil des Lebens. Bewusstseinsverändernde Substanzen haben eine lange Tradition und unterschiedliche kulturelle Bedeutungen. Die Anlässe zu denen illegale oder legale Rauschmittel konsumiert werden sind vielfältig. Dabei provoziert der Substanzkonsum von Jugendlichen erzieherische Interventionen die teilweise auch moralisch begründet sind. Dem Substanzkonsum Jugendlicher wird sich im Seminar von zwei Seiten genä- hert. Zum Einen werden die unterschiedlichen Substanzen und ihre Konsumformen sowie die Auswirkungen auf die (auch körperliche) Entwicklung von Kindern und Jugendlichen betrachtet. Es geht dabei auch darum mögliche Hinweise auf einen (problematischen) Konsum richtig zu deuten. Zum anderen werden daher die Kon- summotive Jugendlicher hinterfragt und die damit verbundenen Haltungen diskutiert. Vor dem Hintergrund, dass diese die Annahme von Hilfe ermöglichen oder behindern ist dies ein zentraler Aspekt. Darüber hinaus werden Interventionsmöglichkeiten aus unterschiedlichen instituti- onellen und familiären Perspektiven diskutiert Datum Do - Fr, 18. - 19. Februar 2016 Fortbildungsziele Die Teilnehmer/innen erhalten umfassende Information über unterschiedliche Subs- Methoden Vortrag, Gruppenarbeit, Diskus- sion, Rollenspiele tanzen und deren Auswirkungen auf die (körperliche) Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie werden für das Erkennen eines (problematischen) Substanzkon- Zielgruppe Fachkräfte der Sucht- und sums sensibilisiert und kennen Interventionsmöglichkeiten um Konsument/innen zur Jugendhilfe, Schulsozialarbeiter/ Verantwortungsübernahme zu animieren. innen, Krankenpflegeschüler/ innen Fortbildungsinhalte Referent/in Maria-Christine Anders ■■ Substanzinformationen Dr. Christoph Aring ■■ Altersspezifische Unterschiede im Konsummuster und damit verbundene Interventionen Teilnehmerzahl maximal 20 Personen ■■ Kontexte der Auffälligkeiten (z.B. Jugendschutzgesetz, Fahrerlaubnis), Arbeitszeit Beginn Do 10:00 Uhr §35 a SGB VIII Ende Fr 14:00 Uhr ■■ Resilienz – Vulnerabilität Arbeitseinheit am ersten Abend ■■ Prosoziale Faktoren – Risikofaktoren Anmeldeschluss 4. Januar 2016 Kosten 365,00 Euro (inkl. Unterkunft / Verpflegung) Ort Haus Villigst, Schwerte (s. Seite 55)
8 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Sucht und Medizin 1 Psychiatrische Folgeerkrankungen der Sucht und Diagnostik von Abhängigkeitserkrankungen Datum Mi, 24. Februar 2016 Das gleichzeitige Vorkommen von mehr als einer Erkrankung (Komorbidität) ist kli- nisch keine Seltenheit. So fällt besonders in der Arbeit mit Suchtkranken auf, dass Methoden Es werden Vorträge und Lehrge- neben der Abhängigkeit weitere psychische Störungen vorliegen. spräche im Plenum als Arbeits- formen miteinander kombiniert. Fortbildungsziele Zielgruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlernen Grundlagenwissen und aktualisieren ihre aus der Suchthilfe. fachlichen Kenntnisse zum Seminarthema. Im Rahmen unserer sozialthe- Praxiserfahrungen können mit der Theorie abgeglichen und die kompetente Weiter- rapeutischen Weiterbildung vermittlung Erkrankter besprochen werden. ›Suchtberatung‹ ist die Teilnah- Dadurch kann die Zusammenarbeit mit medizinischen und psychiatrischen Diensten me an einem Medizinseminar effektiver gestaltet werden. ein Pflichtbaustein, der bis zur Zulassung zum Abschlusskollo- Fortbildungsinhalte quium absolviert sein muss. In diesem Seminar wird der Begriff der Komorbidität näher erläutert. Der Fokus liegt Teilnehmende der Weiterbildung werden daher bevorzugt zuge dabei auf psychiatrischen Erkrankungen, die insbesondere bei einer Alkohol- und lassen. Medikamentenabhängigkeit im klinischen Alltag vorgefunden werden. Ein weiterer Teil des Seminars beschäftigt sich mit der differentiellen Diagnostik Referenten Dr. Frank Jürgens, von Abhängigkeitserkrankungen (ICD 10, DSM V). Hierbei wird insbesondere der Dr. Ulrich Kemper Abgrenzung von riskantem Konsum, Missbrauch und Abhängigkeit Rechnung Teilnehmerzahl maximal 30 Personen getragen bzw. der Einstufung der Diagnosen in „mild“, „mittel“ oder „schwer“. Arbeitszeit 10:00 - 17:00 Uhr ■■ Sozialmedizinische Auswirkungen der Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit Anmeldeschluss 4. Januar 2016 ■■ Psychiatrische Folgeschäden – Diagnostik, Behandlung, Prognose ■■ Komorbidität bei Erwachsenen – Alkohol/Medikamente und Psychiatrische Kosten 75,00 Euro (inkl. Verpflegung) Erkrankungen mit dem Schwerpunkt: Depression und Angststörungen ■■ Umgang mit suizidalen Patienten Ort LWL-Klinik Gütersloh im ZAB (s. Seite 58) ■■ Diagnostik der Abhängigkeitserkrankungen nach ICD 10 und DSM V
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 9 Achtsamkeitsbasierte Interventionen bei Suchtproblemen - Grundkurs »Meditation ist eine Reise ins eigene Innere, bei der man Schritt für Schritt zum besten Experten für sein eigenes Leben wird.« (Jon Kabat-Zinn) Achtsamkeit wird definiert als ein offenes Bewusstsein für die gegenwärtige Erfahrung mit einer nicht wertenden, annehmenden inneren Haltung (nach Dr. Linda Lehrhaupt). Achtsamkeitsbasierte Interventionsansätze finden immer häufiger Beachtung, sowohl in Datum Mo - Mi, 29. Februar - der Behandlung von körperlichen oder psychischen Erkrankungen, als auch im Bereich 2. März 2016 der Prävention und im Umgang mit Stress im privaten und beruflichen Leben. Mitarbeitende in der Suchthilfe sind neben der anspruchsvollen Arbeit mit den Unter- Methoden Theorie-Inputs, Achtsam- stützung suchenden Menschen u. a. durch Arbeitsverdichtung und Finanznot in den keitsübungen, Körper- Einrichtungen vielfältigen Stress- und Belastungssituationen ausgesetzt. Regelmäßig wahrnehmungsübungen, angewandte Achtsamkeitsübungen sind in diesem Zusammenhang für die eigene innere Kleingruppenarbeit, Schwei- Balance und Zentriertheit überaus hilfreich. gezeiten, Selbstreflektion Eine Grundhaltung der Achtsamkeit kann die praktische Arbeit mit Klienten sehr berei- Zielgruppe Fachkräfte der ambulanten chern. Suchtmittelabhängige Menschen erleben häufig innere Unruhe und Unausge- und stationären Suchthilfe glichenheit. Das Heranführen von Klienten an und die regelmäßige Anwendung von und Fachkräfte der Jugend- Achtsamkeitsübungen können die Abstinenzstabilität fördern und so ein Element von hilfe Rückfallprophylaxe sein. Referentin Birgit Kühne Fortbildungsziele Teilnehmerzahl maximal 16 Personen Die Teilnehmer/innen lernen den Ansatz der Achtsamkeitspraxis kennen und durch eigene Arbeitszeit Mo 12:00 - 20:00 Uhr Übung auch im ersten Schritt für sich selbst anzuwenden. Ziel ist ebenfalls die Grundhal- Di 9:00 - 17:00 Uhr tung der Achtsamkeit in die eigene Beratungsarbeit übertragen zu können. Mi 9:00 - 15:00 Uhr Fortbildungsinhalte Anmeldeschluss 4. Januar 2016 Theoretische Einführung in die Praxis der Achtsamkeit und Wahrnehmungs- und Medi- Kosten 395,00 Euro (inkl. Unter- tationstechniken in Anlehnung an den Ansatz der Mindfulness-Based Stress Reduction kunft/Verpflegung) (MBSR) nach Jon Kabat-Zinn und Transfer des Erfahrenen in den (Berufs-)Alltag. Ort Haus Karneol, Steinfurt (s. Seite 64) Praktische Durchführung der folgenden Achtsamkeitstechniken: ■■ Sitzmeditation ■■ Körperübungen ■■ Bodyscan/Körperwahrnehmung ■■ Gedankenwahrnehmung
10 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Motivierende Gesprächsführung – Grundkurs Förderung von Veränderungsbereitschaft bei problematischem Substanzkonsum Datum Mo - Mi, Das von Miller und Rollnick entwickelte Modell der Motivierenden Gesprächsführung 14. - 16. März 2016 (MI)* ist ein etabliertes, fachlich anerkanntes und evaluiertes Methodenwerkzeug. Es ist inzwischen eine Grundlage der fachlichen Arbeit in der Suchthilfe und kann auch Methoden Kurze Theorie-Inputs, Rollen- in der Arbeit mit konsumierenden Jugendlichen gut eingesetzt werden. spiele, Gruppenübungen und MI ist ein personenzentrierter, zielorientierter Kommunikationsstil mit dem besonderen Gruppendiskussionen. Fokus auf Veränderungen. Ziel ist, die persönliche Motivation und Selbstverpflichtung Im Vordergrund steht die zur Verhaltensänderung durch Hervorrufen und Vertiefen der eigenen Änderungs- praktische Anwendbarkeit der Methode für das jeweilige indivi- gründe einer Person in einer Atmosphäre der Akzeptanz und Anteilnahme zu erhöhen. duelle Arbeitsfeld. Den Teilneh- Neben den Grundprinzipien beinhaltet MI insgesamt fünf Strategien, deren jeweilige menden werden Arbeitsmateri- Bedeutung in Abhängigkeit vom Klienten und dem Stand der Behandlung variieren alien zur Verfügung gestellt. kann. Neben offenen Fragen, regelmäßigem Bestätigen und Zusammenfassen ist hier besonders das aktive Zuhören anzuführen. Von zentraler Bedeutung sind darüber Zielgruppe Fachkräfte aus ambulanten und hinaus Strategien zur Förderung selbstmotivierender Aussagen, die insbesondere stationären Einrichtungen der vorhandene Besorgnis aufgreifen und vertiefen können, ohne dass der Klient sich Suchthilfe und der Jugendhilfe unter Druck gesetzt fühlt. Referent Dr. Gallus Bischof MI unterscheidet weiterhin vier verschiedene Prozessphasen, durch die der Ablauf einer Behandlung charakterisiert werden kann. Nach dem Aufbau einer Arbeitsbezie- Teilnehmerzahl maximal 15 Personen hung gilt es, thematisch eine gemeinsame Richtung des Gespräches zu finden. Im Arbeitszeit Beginn Mo 13:00 Uhr dritten Schritt wird dann die vorhandene Änderungsmotivation des Klienten vertieft Ende Mi 15:00 Uhr und verstärkt. Falls sich ein Klient zu einer Verhaltensänderung entschließt und damit Arbeitseinheit am ersten Abend den motivationalen Prozess abschließt, werden in der letzten Phase dann anstehende Anmeldeschluss 18. Januar 2016 Schritte der Verhaltensänderung geplant und konkretisiert. Ergänzend beinhaltet MI Strategien zum Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen. Kosten 395,00 Euro (inkl. Unterkunft/ Verpflegung) Fortbildungsziele Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in die Grundhaltungen, Grundprinzipien Ort Jugendgästehaus und Bildungs- und Strategien der Motivierenden Gesprächsführung eingeführt. Sie lernen, dieses zentrum, Bielefeld Beratungskonzept in ihre Arbeitspraxis zu übertragen und dessen Anwendung zu (s. Seite 65) erproben und zu trainieren. Fortbildungsinhalte ■■ Änderungsmotivation: Wie verändern Menschen ihr Verhalten? ■■ Wie wirksam ist Motivierende Gesprächsführung? ■■ Grundprinzipien der Motivierenden Gesprächsführung ■■ Interventionstechniken der Motivierenden Gesprächsführung ■■ Förderung der Veränderungsmotivation durch strukturierte Vorgehensweisen ■■ Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen *MI = Motivational Interviewing
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 11 Schuldnerberatung in der Suchthilfe Eine Einführung in die integrierte Schuldnerberatung Am Thema „Geld“ kommt keiner vorbei – schon gar nicht, wer mit suchtkranken Menschen Datum Mi – Do, arbeitet. Menschen mit einer Suchterkrankung haben ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko 13. - 14. April 2016 und müssen nicht nur mit sehr geringem Einkommen, sondern auch häufig mit hohen Schulden leben. Sind die legalen Geldreserven in den ersten Jahren der Sucht aufge- Methoden Kurzvorträge, Kleingruppenar- braucht, werden teilweise auch illegale Geldquellen erschlossen. Erkrankung, Armut und beit, Fallbesprechungen. Teil- nehmende können Fallbeispiele, häufig auch Kriminalität verringern die Ausstiegschancen zudem erheblich. Spezialisierte -akten und auch ganz konkrete Schuldnerberatungsangebote haben häufig längere Wartezeiten und arbeiten verstärkt mit (anonymisierte) Gläubigerpost dem Ansatz der Privatinsolvenz - für pädagogisches Anleiten und Lernen ist kaum Zeit. mitbringen und damit die Vielfach fehlt es den Betroffenen, aber auch den Helferinnen und Helfern in der Sucht- Anwendung des Erlernten ver- krankenhilfe an ausreichend Informationen, wie Gläubigerschreiben zu bewerten sind, wie tiefen. Pfändungs- und Vollstreckungsverfahren ablaufen und welche Schutz- und Sanierungs- möglichkeiten bestehen. In diesem Seminar werden Antworten auf diese Fragen gegeben. Zielgruppe MitarbeiterInnen der ambulanten und stationären Suchtkranken- hilfe, MitarbeiterInnen sozialer Fortbildungsziele Dienste und Einrichtungen, die Die Teilnehmenden erwerben Grundwissen über schuldnerberaterische Hilfen und reflek- suchtkranke Menschen beraten tieren diese vor dem Hintergrund ihrer individuellen berufsbezogenen Fragestellungen. Die und betreuen. beraterische Kompetenz der Teilnehmenden wird so erweitert und gestärkt. Der Transfer in den Arbeitsalltag mit verschuldeten suchtkranken Menschen wird praxisnah erörtert: Was Referent/in Josch Krause kann ich von dem Erlernten an meinem Arbeitsplatz anwenden? Welches Risiko habe ich? Rita Hornung Welche Beratungsangebote kann ich in meiner Einrichtung anbieten? Teilnehmerzahl maximal 20 Personen Fortbildungsinhalte Arbeitszeit Beginn Mi 10:00 Uhr ■■ Umgang mit Geld, hauswirtschaftliche Hilfen, Haushaltsplanerstellung Ende Do 16:30 Uhr ■■ Schuldenrecherche Anmeldeschluss 15. Februar 2016 ■■ Bewertung von Schulden (Existenzschulden, Szeneschulden, Geldstrafen, -bußen) ■■ Mahn- und Vollstreckungsverfahren, Pfändung und -pfändungsschutz Kosten 365,00 Euro (inkl. Unterkunft/ Verpflegung) ■■ Erstellung von Forderungsaufstellungen ■■ Geschäfte mit Armut: unseriöse Kreditanbieter, unseriöse Schuldnerberatung Ort Franz-Hitze-Haus, Münster ■■ Kurzeinführung Privatinsolvenz / Prognoseberechnung (s. Seite 60) ■■ außergerichtliche Schuldensanierung ■■ Schuldensanierung mit Unterstützung der Marianne von Weizsäcker Stiftung (Antrag- stellung, Leistungen der Stiftung) ■■ Erarbeitung der Einsatzmöglichkeiten integrierter schuldnerberaterischer Hilfen im konkreten Arbeitsfeld der Kursteilnehmer/innen
12 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Arbeit mit Gruppen zwischen Frust, Lust und Sucht – Einführung in Soziale Gruppenarbeit Suchtarbeit und -prävention findet häufig in und mit Gruppen statt. Diese Gruppen sind unterschiedlichster Art: kurzfristig, langfristig, freiwillig, zwangsverpflichtet, psychoedukativ, freizeitorientiert, inhaltslastig, projektorientiert u.v.m. Doch allen Angeboten ist gemeinsam, dass sie Phänomenen und Komplexitäten begegnen, die spezifisch für Gruppen sind. Gruppen haben ihre eigene Dynamiken, Muster und Strategien. Sie stellen ein eigenes Feld in internationaler Forschung dar und es Datum Mi - Fr, 20. - 22. April 2016 gilt, sich diese anzuschauen und zu Nutze zu machen, um das eigene Handeln in Methoden Lehrgespräch, Methoden der Gruppen zu optimieren. Konzepte der Suchthilfe und -prävention können effektiv Gruppenarbeit, Aufstellungen, und gewinnbringend mit Grundlagen der Sozialen Gruppenforschung verbunden Spielpädagogik, Improvisations- werden. theater Verstehen wir Sucht auch als einen Ausdruck von „Beziehungsstörung“ so kann die Arbeit mit Gruppen, die den Fokus auf „in Beziehung gehen“ setzt, zur Heilung und Zielgruppe Fachkräfte der Sucht- und Vorbeugung beitragen. In der US-amerikanischen Literatur findet sich hierzu der Jugendhilfe, Mitarbeiter/innen Begriff der „Mutual Aid (gegenseitige Unterstützung)“. Als herausragendes Ziel der aus der JVA oder Jugend- gerichtshilfe, die in Gruppen Gruppenarbeit bedingt er, dass alle Ressourcen einer Gruppe genutzt werden – und arbeiten. Hierbei ist es nicht von nicht die Leitung allein Sorge trägt für Inhalte, Prozesse und Ergebnisse – und dabei Bedeutung, ob die Gruppen manchmal ausbrennt. geschlossen, freiwillig, offen, Die International Association for Social Work with Groups, zeigt in ihrer jüngsten kurz- oder langfristig angelegt Veröffentlichung, dass Gruppenarbeit, unabhängig vom jeweiligen Fachgebiet, sind. effektiver und erfolgreicher ist, wenn die Leitung geschult ist in den Grundlagen der Sozialen Gruppenarbeit. Referentin Tanja Elisabeth Schmitz- Remberg In dieser Fortbildung sollen ausgewählte Aspekte betrachtet und diese auf die all- tägliche eigene Gruppenarbeit bezogen werden. Teilnehmerzahl maximal 15 Personen Fortbildungsziele Arbeitszeit Beginn Mi 10:00 Uhr Die Teilnehmenden erwerben oder vertiefen Kenntnisse über Soziale Gruppenarbeit Ende Fr 14:00 Uhr und erweitern ihre Handlungsansätze und Interventionsstrategien. Anmeldeschluss 22. Februar 2016 Fortbildungsinhalte ■■ Sozialen Gruppenarbeit und ihre ■■ „SocialStyles“ in Gruppen Kosten 395,00 Euro (inkl. Unterkunft/ Verpflegung, Seminarunterlagen) aktuelle Bedeutung ■■ Systemische Deutung von Gruppen ■■ Gruppen und ihre Funktion und Leitung Ort Landvolkshochschule, ■■ Das Bostoner Developmentalmodell ■■ Leitung: Vorbild, unterstützend oder Freckenhorst/Warendorf und seine Bedeutung für das Leiten lähmend? (s. Seite 62) von Gruppen ■■ Machtkämpfe und Konflikte in Grup- ■■ Implizite und explizite Regeln in pen: Deutung und Intervention Gruppen und die Bedeutung eines ■■ Eigenverantwortung vs. Leitungsver- Lehr-Lern-Kontrakts antwortung
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 13 Ressourcenaktivierung in Beratung und Behandlung »Das Unbewusste ist ein riesiger Speicher …« (Milton Erickson) Gemeint ist mit dieser kleinen Metapher, dass Menschen, ganz gleich unter welchen Bedingungen sie leben, im Laufe ihres Lebens Erfahrungen „gespeichert“ haben, aus denen sie jederzeit für sie Brauchbares, Hilfreiches entnehmen können. Der Wortstamm „Source“ (Quelle) weist darauf hin, dass jeder Mensch ein reich- haltiges Reservoir an Stärken, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnissen, Erfahrungen, Talenten, emotionalen und intuitiven Qualitäten besitzt, aus denen er schöpfen kann, um seine persönliche Weiterentwicklung und die Überwindung von Krisen Datum Do - Fr, und Krankheiten zu gestalten. 28. - 29. April 2016 Aus der Wirksamkeitsforschung der Psychotherapie wissen wir, dass therapeutische Methoden Theorie-Input, Lehrgespräche, Interventionen, die zusätzlich zur Problemaktivierung auch auf Ressourcenaktivie- Übungen, Kleingruppenarbeit rung fokussieren, den rein problemorientierten Therapien deutlich überlegen sind. Der ressourcenorientierte Ansatz geht davon aus, dass der Mensch die meisten Zielgruppe Fachkräfte der Suchthilfe, die im stationären oder ambulanten Ressourcen, die er zur Lösung seiner Probleme benötigt, selbst in sich trägt. Bera- Setting behandeln oder beraten tung und Therapie kommt die Aufgabe zu, Hilfestellung zu geben im Entdecken und Entwickeln dieser Kraftquellen. Referentin Renate Hofmann- Diese Haltung ist geprägt von der Annahme, dass Patient/innen und Klient/innen Freudenberg über ein großes Veränderungspotential verfügen und beschränkt die Rolle von Teilnehmerzahl maximal 16 Personen Berater/innen und Therapeut/innen auf die einer Prozesshelfer/in, Hebamme oder Wegbegleiter/in. Arbeitszeit Beginn Do 11:00 Uhr Ende Fr 15:00 Uhr Fortbildungsziele Arbeitseinheit am ersten Abend In dieser Fortbildung sollen die Teilnehmenden ressourcenaktivierende Methoden für die Beratung und Therapie von suchtbetroffenen Menschen kennen und anwenden Anmeldeschluss 29. Februar 2016 lernen. Kosten 295,00 Euro (inkl. Unterkunft/ Darüber hinaus geht es aber nicht nur darum, Ressourcen bei anderen zu wecken, Verpflegung) sondern auch eigene Stärken und Kompetenzen vermehrt zu nutzen. Die Umsetzung dieser Impulse unterstützt die Freude an der beratenden und therapeutischen Arbeit. Ort Haus Nordhelle, Meinerzhagen (s. Seite 60) Fortbildungsinhalte Schwerpunkt ist das Kennenlernen, Üben und Trainieren von Interventionstechniken zur Aktivierung von Klientenressourcen. Durch den Wechsel zwischen Theoriever- mittlung und Praxis soll verstanden und erfahrbar werden, welche Potenziale in der Methode der Ressourcenaktivierung enthalten sind und wann sie eingesetzt werden können. Die Teilnehmenden sollen die positive Wirkung solcher Interventionen erleben und so wieder mehr Zugang zu ihren eigenen Ressourcen finden. Fragen zum Transfer in berufliche und persönliche Kontexte soll ausreichend Raum gegeben werden
14 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Sucht und Medizin 2 Wirkungsweisen illegaler Suchtstoffe und Behandlung mit Substituten Neue Behandlungs- und Therapieoptionen bei HBV-, HCV- und HIV Infizierten Datum Di, 10. Mai 2016 Opiate und andere psychotrope Substanzen weisen unterschiedliche bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkungen auf. Deshalb gehören Kenntnisse über Methoden Es werden Vorträge, Lehrge- die einzelnen Drogenwirkungen und -risiken für Beschäftigte in der Suchthilfe zum spräche im Plenum und Diskus- Grundwissen ihrer fachlichen Arbeit. Chronische Virusinfektionen sind bei intrave- sionen als Arbeitsformen mitei- nös Drogenabhängigen häufige Erkrankungsbilder. Insbesondere die Therapie der nander kombiniert. chronischen Hepatitis C hat in kurzer Zeit große Fortschritte erlebt. Das Seminar Zielgruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vermittelt hierzu einen aktuellen Überblick. aus Einrichtungen der ambu- lanten und stationären Suchthilfe Fortbildungsziele und Beschäftigte in komplemen- Ziel des Seminars ist das Erlernen und Auffrischen von Basiswissen über illegale tären Einrichtungen. Im Rahmen Suchtstoffe, ihren Wirkungsweisen und Behandlungsformen. Die Bedeutung von unserer sozialtherapeutischen Substituten in der Behandlung Opiatabhängiger und aktuelle Behandlungs- und Weiterbildung ›Suchtberatung‹ Therapieoptionen bei HBV-, HCV- und HIV Infizierten Drogenkonsumenten sind ist die Teilnahme an einem weitere Schwerpunkte. Medizinseminar ein Pflichtbau- stein, der bis zur Zulassung zum Abschlusskolloquium absolviert Fortbildungsinhalte sein muss. Teilnehmende der ■■ Herstellung, Verbreitung und Wirkungsweise illegaler Drogen insbesondere von Weiterbildung werden daher Opiaten und verschiedener Konsummuster bevorzugt zugelassen. ■■ Ambulanter und stationärer Entzug und mögliche Komplikationen ■■ Häufige Begleiterkrankungen und ihre Bedeutung für die Behandlung Referenten Dr. Stefan Christensen ■■ Behandlungsoptionen bei Suchtkranken mit HBV,- HCV- und HIV-Infektion Dr. Thomas Poehlke ■■ Umgang mit Substitutionsmedikamenten in der Praxis Teilnehmerzahl maximal 30 Personen ■■ Rahmenbedingungen der Substitution ■■ Umgang mit Beigebrauch Arbeitszeit 10:00 - 17:00 Uhr ■■ Nutzen und die Wirkung weiterer gebräuchlicher Medikamente Anmeldeschluss 14. März 2016 ■■ Grundlagen der Infektiologie und Hepatologie Kosten 95,00 Euro (inkl. Verpflegung) Ort Liudgerhaus, Münster (s. Seite 66)
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 15 Resilienz – was uns stark macht! Belastungen standhalten, Krisen überwinden Resilienz bedeutet Widerstandsfähigkeit, Belastbarkeit, Spannkraft, Elastizität. Im psychosozialen Bereich ist sie die psychische und mentale Widerstandskraft um mit Drucksituationen, Rückschlägen, Krisen, Herausforderungen und Veränderungen gut umgehen zu können ohne Schaden zu nehmen. Die Resilienzforschung belegt, Datum Mi - Fr, 1. - 3. Juni 2016 dass es Menschen gibt, die obwohl sie mehrfachen Risikofaktoren in der Kindheit, Methoden Übungszentrierte, aktivierende wie Armut, Vernachlässigung, Misshandlung, suchtkranken Eltern, Traumatisierung, Methoden, Entspannungs- ausgesetzt waren, sich dennoch seelisch und körperlich gesund entwickelten. Mit einheiten, körperorientierte Langzeitstudien ging man der Frage nach, warum sich Menschen unter denselben Verfahren, Kleingruppenarbeit, extremen Lebensbedingungen unterschiedlich entwickelten: Eine Gruppe entwickelt Theorieimpulse kriminelles Verhalten, psychische Störungsbilder oder Suchterkrankungen und eine andere Gruppe blieb trotz vergleichbarer Voraussetzungen gesund. Das Ergebnis Zielgruppe Fachkräfte aus ambulanten und stationären Einrichtungen der ist, dass es Menschen gibt, die ihre vorhandene psychische Widerstandskraft aus Sucht- und Jugendhilfe sowie eigener Kraft nutzen während andere Unterstützung benötigen. Das heißt auch, dass angrenzenden Arbeitsfeldern. Resilienz nicht angeboren ist. Es gibt Faktoren, die die Entwicklung von Resilienz in der Kindheit fördern. Werden diese Erfahrungen nicht gemacht muss man sich Referent/in Renate Hofmann-Freuden- dem Schicksal trotzdem nicht hilflos ausgeliefert fühlen. Resilienz kann in jedem berg, Matthias Nowak Lebensalter erlernt und gesteigert werden. Teilnehmerzahl maximal 18 Personen Fortbildungsziele Arbeitszeit Beginn Mi 11:00 Uhr Die Teilnehmenden lernen ihr eigenes Resilienzprofil kennen. Sie erkennen eigene Ende Fr 14:00 Uhr Schutz- und Risikofaktoren und lernen Methoden zur Stärkung und Förderung ihrer Anmeldeschluss 4. April 2016 eigenen Resilienz kennen. Die Lerninhalte können in die Arbeit mit Klientinnen und Klienten transferiert und Kosten 475,00 Euro (inkl. Unterkunft/ angewandt werden. Verpflegung) Ort Haus Nordhelle, Meinerzhagen Fortbildungsinhalte (s. Seite 60) ■■ Analyse des eigenen Resilienzprofils ■■ Kennenlernen der sieben Resilienzfaktoren und der Schritte zur persönlichen Resilienz-Förderung ■■ Techniken und Methoden zur Stärkung und Förderung der persönlichen Resilienz
16 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Einsatz von Humor in der Suchthilfe Anstiftung zur heiteren Gelassenheit Humor zu haben gilt als erstrebenswerte soziale Kompetenz. Es ist jedoch noch zu oft festzustellen, dass Humor und heitere Gelassenheit in vielen Einrichtungen und Institutionen mehr Widerstand denn Förderung erfahren. In der Gesellschaft wird noch häufig angenommen, dass der Mensch nicht ernsthaft lernen oder arbeiten kann, wenn er dabei Freude hat. Doch das Gegenteil ist der Fall: Humor hebt die Arbeitsmoral, fördert den Team- geist und die Kreativität, reduziert den Stress im Alltag und erhöht die psychische Datum Mo – Di, Widerstandsfähigkeit. Es ist davon auszugehen, dass die Kompetenz, das eigene 20. - 21. Juni 2016 Leben und die Dinge mit Humor und Gelassenheit zu nehmen, erst im Laufe der Methoden Theorie und Praxis werden mit- persönlichen Entwicklung entsteht. Angespornt durch die klinischen Er¬fahrungen tels Impulsvorträgen, Gruppen- in einer stationären Suchthilfeeinrichtung, ent¬wickelte sich die Idee, weiter die arbeiten, Übungen und Diskussi- Bedeutung humorvoller Interventionen in der Arbeit mit suchtkranken Menschen zu onen miteinander kombiniert. untersuchen. Die Referentin ging in ihrer Studie „Anstiftung zur heiteren Gelassen- heit. Und vom ernsthaften Versuch einer evidenzbasierten Studie zum Humor in der Zielgruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Suchthilfe“ diesen Aspekten im Kontext einer stationären Suchthilfeeinrichtung nach. der Suchtberatung und -behand- lung. Fortbildungsziele Referentin Dr. Sabine Link Diese und auch andere wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass Humor und Teilnehmerzahl maximal 14 Personen heitere Gelassenheit die Stärken und Ressourcen des Menschen fördern. Ziel des Seminars ist es, die theoretischen Hintergründe zum Humor kennenzulernen und Arbeitszeit Beginn 10:00 Uhr in humorvoller Art und Weise den Berufsalltag zu enttarnen. Die Teilnehmenden Ende 16:00 Uhr erkennen ihren eigenen Sinn für Humor und lernen verschiedene Techniken zur Anmeldeschluss 25. April 2016 humorvollen Behandlung und Begleitung suchtkranker Menschen kennen. Kosten 295,00 Euro (inkl. Unterkunft/ Fortbildungsinhalte Verpflegung) ■■ Theorien zum Humor Ort LWL-Jugendhof, Vlotho ■■ Reflexion des eigenen Sinnes für Humor (s. Seite 54) ■■ Auseinandersetzung mit dem Einsatz von Humor im Behandlungsalltag sucht- kranker Menschen ■■ Einübung verschiedener Techniken zum Einsatz von Humor
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 17 Sucht und Psychose: Doppeldiagnose und Komorbidität unter Einfluss von Störungen der Persönlichkeitsentwicklung Wege zum Handeln Süchtige entwickeln nicht selten Psychosen, psychotisch-erkrankte Menschen konsumieren häufig in abhängiger Weise Suchtmittel. Der Umgang mit Menschen, die an beiden Störungen leiden, ist häufig von Widersprüchen, Ambivalenzen und frustrierenden Erlebnissen geprägt, zumal dies häufig Patienten mit einer sogenannten schlechten Compliance und ungünstigem Verlauf der Psychose sind, mit häufigen Datum Do - Fr, Rückfällen und drehtürartigen stationären Aufnahmen. Das bedingt eine besondere 30. Juni - 1. Juli 2016 Herausforderung im Arbeitsalltag. Ebenso gilt dies für Persönlichkeitsstörungen, die in vielen Fällen Beziehungsaufnahme und -gestaltung verkomplizieren. Methoden Theoretischer Input, übungs- Nach Darstellung der Grundlagen der Komorbiditäten unter besonderer Berücksichti- zentrierte und aktivierende gung ausgewählter Persönlichkeitsstörungen werden in dem Seminar Bedingungen, Methoden mit Fallbeispielen, Modelle und Elemente einer sinnvollen, integrierten Beratung und Behandlung erläutert beziehungszentrierte Methoden und diskutiert. Die eigenen Erfahrungen der Seminarteilnehmer/innen werden genutzt, (z. B. Balint-Gruppe) um an praktischen Beispielen die Optimierung der Beziehungsgestaltung in diesem Zielgruppe Fachkräfte aus der Suchtbe- schwierigen Behandlungsfeld auszuloten und zu trainieren. ratung, Suchttherapie und der Psychosozialen Beratung / Fortbildungsziele Betreuung Wissen und Kenntnisse über den Zusammenhang von Sucht, Psychose und Komor- bidität werden vertieft und ausgebaut. Darüber hinaus werden Wege und Strategien Referenten Dr. Reinert Hiller erarbeitet, wie im Alltag Probleme und Konflikte im Umgang mit Menschen mit Sucht Werner Terhaar und Psychose konstruktiv gelöst werden können. Mittels eigener (anonymisierter) Teilnehmerzahl maximal 20 Personen Fallbeispiele soll die Beziehungsaufnahme und Beziehungsgestaltung für die prak- tische Arbeit optimiert werden. Arbeitszeit Beginn 10:00 Uhr Ende 15:00 Uhr Fortbildungsinhalte ■■ Bedeutung von Drogen und Alkohol bei der Auslösung von Psychosen Anmeldeschluss 17. Mai 2016 ■■ Beschreibung der Komorbiditäten Kosten 365,00 Euro (inkl. Unterkunft/ ■■ Störungs- und Erklärungsmodelle Verpflegung) ■■ Strategien zur Erarbeitung von Änderungsmotivationen u.a. am Beispiel des Motivational Interviewing Ort Liudgerhaus, Münster ■■ Integrative Behandlungsansätze in den verschiedenen Hilfe- und -Betreuungs- (s. Seite 66 ) formen ■■ Wie viel Kontrolle ist hilfreich und sinnvoll? ■■ Wie viel Hilfe ist notwendig, wann schadet zu viel Hilfe oder wo gibt es Grenzen der Behandlung?
18 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Achtsamkeitsbasierte Interventionen bei Suchtproblemen - Aufbaukurs »Meditation ist eine Reise ins eigene Innere, bei der man Schritt für Schritt zum besten Experten für sein eigenes Leben wird.« (Jon Kabat-Zinn) Datum Mo - Di, 4 - 5. Juli 2016 Mitarbeitende in der Suchthilfe sind vielfältigen Stress- und Belastungssituationen ausgesetzt. Regelmäßig angewandte Achtsamkeitsübungen sind in diesem Zusam- Methoden Theorie-Inputs, Achtsamkeitsü- menhang für die eigene innere Balance und Zentriertheit überaus hilfreich. Darüber bungen, Körperwahrnehmungs- hinaus kann eine Grundhaltung der Achtsamkeit die praktische Arbeit mit Klient/ übungen, Kleingruppenarbeit, innen sehr bereichern. Schweigezeiten, Selbstreflektion In diesem Aufbauseminar werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die kennen Zielgruppe Teilnehmerinnen und Teilnehmer gelernten Grundelemente des Ansatzes der Achtsamkeitspraxis vertiefen, die eigene des Grundkurs „Achtsamkeits- Übungspraxis und die Anwendung in der Arbeit mit Klient/innen seit der Teilnahme basierte Interventionsansätze bei am Einführungskurs reflektieren sowie Erfahrungen und Schwierigkeiten im Alltag Suchtproblemen“. Fachkräfte miteinander austauschen. Darüber hinaus werden neue vertiefende Themen und der Sucht- und Jugendhilfe mit Übungen eingeführt. vergleichbarer Vorqualifikation. Referentin Birgit Kühne Fortbildungsziele ■■ Die Erfahrungen mit der Grundhaltung der Achtsamkeit in der Arbeit mit sich Teilnehmerzahl maximal 16 Personen selbst, im Team und in der Klientenarbeit zu reflektieren, Arbeitszeit Beginn Mo 12:00 Uhr ■■ Stolpersteine in der praktischen Anwendung der Achtsamkeitsübungen zu ver- Ende Di 17:00 Uhr stehen und konstruktiv zu wandeln, Arbeitseinheit am ersten Abend ■■ vertiefende Methoden kennen zu lernen, um die Nachhaltigkeit des Erlernten zu erhöhen. Anmeldeschluss 9. Mai 2016 Fortbildungsinhalte Kosten 295,00 Euro (inkl. Unterkunft/ ■■ Vertiefung der Praxis der Achtsamkeit durch Übungen auf der Basis des Ansatz Verpflegung) der MBSR nach J. Kabat-Zinn. Transfer des Erfahrenen in den (Berufs)-Alltag. ■■ Vertiefende Übung der Grundelemente wie Sitzmeditation, Körperübungen, Ort Landvolkshochschule, Body scan/ Körperwahrnehmung, Gedankenwahrnehmung. Freckenhorst/Warendorf ■■ Einführung in den konstruktiven Umgang mit schwierigen Gefühlen und dest- (s. Seite 62) ruktiven Gedanken (entwickeln von Selbstachtung und Selbstmitgefühl) ■■ Achtsame Kommunikation ■■ Achtsamkeit in der Natur
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 19 Fünf Schritte in die innere Ruhe Effektive Regeneration und intuitives Stressmanagement auf Basis der Fünf-Schritte-Technik Für den optimalen Umgang mit dem komplexen Phänomen Stress braucht es indivi- duelle Strategien und Techniken, die intuitiv funktionieren und die im Einklang mit den eigenen Überzeugungen, Neigungen und Gewohnheiten stehen. Wo das gelingt, bedeutet weniger Stress tatsächlich mehr Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Datum Di - Mi, Genau das will dieses Training ermöglichen. Hierbei wird vieles leichter, wenn man 13. - 14. September 2016 statt auf das Vermeidungsziel „Stress“ auf den positiven Gegenbegriff „innere Ruhe“ orientiert: Innere Ruhe ist eine weithin unterschätzte Ursache für Gesundheit, Wider- Methoden Theorieinput, Körperarbeit, standskraft und Leistungsfähigkeit. Innere Ruhe sorgt dafür, dass äußerer Druck geführte Meditationen, Übungen nicht zu innerem Stress und äußere Eile nicht zu innerer Getriebenheit wird. Sie hat Zielgruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber auch gar nichts mit Trägheit oder Gleichgültigkeit zu tun. der Suchthilfe und der Jugend- Innere Ruhe kann man lernen. Die innere Ruhe ist ein körperlich wahrnehmbarer hilfe Zustand und ein „Betriebsmodus“ des körperlich-geistigen Systems, den man bei Bedarf „zuschalten“ kann. Wer erfahren und verstanden hat, was innere Ruhe Referent Maria Zimmermann eigentlich ist und was zu tun ist, um sich die innere Ruhe als Ressource für Leistung Lothar Zimmermann und Gesundheit dauerhaft verfügbar zu machen, der hat gute Voraussetzungen, Teilnehmerzahl maximal 20 Personen sein persönliches Stressmanagement von „aktiv“ auf intuitiv umstellen zu können. Die Technik ist sehr schnell zu erfassen und kann somit auch in der alltäglichen Arbeit Arbeitszeit Beginn Di 10:00 Uhr Ende Mi 16:30 Uhr mit Klienten/innen und Patienten/innen angewandt werden. Arbeitseinheit am Abend Fortbildungsziele Anmeldeschluss 18. Juli 2016 Die Teilnehmer lernen, schnell und zuverlässig in eine tiefe innere Ruhe zu finden und sich damit effektiver zu regenerieren. Sie lernen, durch die Verkürzung der Technik, Kosten 365,00 Euro (inkl. Unterkunft/ auch in wenigen Augenblicken bis Minuten innere Ruhe herzustellen um sich damit Verpflegung) besser orientieren, organisieren und fokussieren zu können. Am Beispiel der eigenen Ort Haus Villigst, Schwerte Abläufe und Gewohnheiten und der individuellen Herausforderungen erarbeiten sie (s. Seite 55) individuelle Ansätze für eine praktikable und nachhaltige Umsetzung in den eigenen Alltag. Das Ziel ist, durch die erworbenen Einsichten und Fähigkeiten mehr Effekti- vität und Lebensqualität für den eigenen (Arbeits-) Alltag gewinnen zu können – der gesundheitliche Nutzen wird als Nebenwirkung natürlich gern in Kauf genommen. Fortbildungsinhalte ■■ Einführung in die Fünf-Schritte-Technik (pragmatisch, körperlich, funktional) – die Technik wird vollständig erlernt. ■■ Erlernen individueller Pausentechniken und Kurzinterventionen auf Basis der Fünf-Schritte-Technik. ■■ Kreative Methoden zur Bewertung, Gestaltung und Rhythmisierung alltäglicher Aufgaben und Abläufe.
20 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Gesundheitsprävention und Selbstmangement für Führungskräfte „Die Leichtigkeit des Tuns“ oder: Wie gestalte ich meinen (Arbeits-) Alltag stressfreier? Datum Fr - Sa, Die Arbeitsbelastungen im Suchtbereich werden immer größer. Ein zum Teil immer 23. - 24. September 2016 belasteteres Klientel, wachsender Erfolgs- und Kostendruck, ein erhöhter Zeitdruck, interne Konflikte, aber auch die eigenen Vorstellungen und Ansprüche und ein allge- Methoden Präsentation des theoretischen Hin- mein zunehmendes Stressniveau machen den Arbeitsalltag vieler Führungskräfte in tergrunds, körperorientierte Verfah- der Suchthilfe nicht immer einfach. Zudem besteht der Alltag von Führungskräften ren, Übungen zur Stressregulation, in der Regel nicht ausschließlich aus Führungsaufgaben sondern zu einem großen Kleingruppenarbeit Teil auch aus der praktischen Arbeit mit den Klientinnen und Klienten. In dieser Zielgruppe Führungskräfte und Verantwortliche Fortbildung werden Sie mithilfe körpertherapeutischer und achtsamkeitsbasierter in Leitungspositionen in der ambu- Übungen sowie der systemisch lösungsorientierten Therapie einige hilfreiche Selbst- lanten und stationären Suchthilfe management-Strategien im Umgang mit Stress im (Arbeits-)Alltag kennenlernen. Referentin Bettina Kilianski-Witthut Fortbildungsziele: Teilnehmerzahl maximal 14 Personen Ziel des Seminars ist es, die Körperwahrnehmung zu vertiefen, das eigene Stress- verhalten zu reflektieren, neue effektive Möglichkeiten im Umgang mit den alltägli- Arbeitszeit Beginn Fr 10:00 Uhr Ende Sa 14:00 Uhr chen Belastungen zu entwickeln, den eigenen „Immunschutz“ gegen Angriffe von Arbeitseinheit am ersten Abend Außen oder auch von Innen aufzubauen und somit wieder mehr Leichtigkeit und Freude in der Arbeit zu entwickeln. Darüber hinaus können viele Entspannungs- und Anmeldeschluss 28. Juli 2016 Atemübungen auch in die eigene Arbeit mit Klientinnen und Klienten integriert wer- Kosten 295,00 Euro (inkl. Unterkunft/Ver- den, sodass Beratung und Psychotherapie ganzheitlicher und vielfältiger gestaltet pflegung) werden kann. Ort Das Bunte Haus, Bielefeld Fortbildungsinhalte: (s. Seite 61) ■■ Stresstheorien ■■ Sensibilisierung für die persönlichen Stressfaktoren und –signale im Alltag als Führungskraft ■■ Ressourcenfokussierung ■■ Techniken zum Stressabbau, wie z.B. Atem-, Entspannungsübungen, Acht- samkeitsübungen ■■ Bedeutung von Selbstfürsorge in der Rolle als Führungskraft ■■ Einbeziehung körpertherapeutischer Übungen für die berufliche Praxis
LWL-Koordinationsstelle Sucht · Fortbildungsprogramm 2016 21 Aktuelle Methoden in der Suchtarbeit „Sichtbar machen“ durch Aufstellungsarbeit Bilder sagen oft mehr als Worte. In der Beratungs- und Therapielandschaft hat sich Datum Mo - Mi, die Aufstellungsarbeit mittlerweile als effektive Methode etabliert. Innere Bilder, die 26. - 28. September 2016 Menschen bewegen und die Handlungsorientierungen sein können, können dadurch sichtbar und spürbar gemacht. Durch dieses „Sichtbar machen“ erhält man schnell Methoden Theoretischer Input, praktische Einblick in die Dynamiken sozialer Systeme. Da die Komplexität des Beratungs- bzw. Übungen, Klein- und Großgrup- penarbeit therapeutischen Gesprächs reduziert werden kann, ist es möglich Lösungsansätze auch bei komplexen Fragestellungen und Konflikten zu erarbeiten. Gerade in Pro- Zielgruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zessen die „erstarrt“ erscheinen, bieten Aufstellungen die Möglichkeit Blockaden in der ambulanten und stationären schematischen Denkprozessen zu überwinden. Sie sind unter anderem eine gute Suchthilfe, die Menschen bera- Möglichkeit in der Arbeit mit Menschen, für die Sprache eher ein Hindernis darstellt. ten und / oder therapeutisch begleiten Fortbildungsziele Referentinnen Marlene Stelte-Schmökel Die Grundlagen der Aufstellungsarbeit (z. B. therapeutische Grundhaltungen, Klä- Eva Liesche rung des Anliegens, Aufbaustruktur einer Aufstellung, Aufstellen in der Einzelarbeit, Einbezug von Symbolen) sind bekannt. Vielfältige Möglichkeiten der Aufstellungs- Teilnehmerzahl maximal 18 Personen arbeit wurden kennen gelernt und erweitern das bestehende Methodenrepertoire. Arbeitszeit Beginn Mo 11:00 Uhr Ausgehend von konkreten Fragestellungen aus beruflichen und / oder privaten Ende Mi 15:00 Uhr Kontexten wird durch die Verknüpfung von Theorievermittlung und praktischer Arbeitseinheit am ersten Abend Erfahrbarkeit der Transfer in den Alltag sichergestellt. Anmeldeschluss 1. August 2016 Fortbildungsinhalte Kosten 475,00 Euro (inkl. Unterkunft/ Verpflegung) ■■ Grundlagen und theoretische Kenntnisse der Aufstellungsarbeit Ort Jugendgästehaus, Bielefeld ■■ Arbeit mit dem Familienbrett und Aufstellungsfiguren (s. Seite 65) ■■ Familienaufstellungen ■■ Problemaufstellungen ■■ Tetralemma ■■ Aufstellung zu einem verdeckten Thema
22 F o r t b i l d u n g s S E M IN A R E Sucht und Recht 1 Datenschutz, Klient/innenrechte und Kindeswohlgefährdung im Kontext Sucht Datum Di, 4. Oktober 2016 Eine sorgfältige Dokumentation und auch der richtige Umgang mit Daten hat zu Recht eine große Bedeutung in der Beratungsarbeit. Da die Anforderungen hierbei Methoden Vortrag, Fallbesprechung, Frage- zunehmend höher werden ist es wichtig dabei den Überblick zu bewahren. Bezüglich möglichkeit, Diskussion des Datenschutzes sind in der Praxis immer noch einseitige Aussagen dazu zu hören: Zielgruppe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Der Datenschutz mache alles nur schwieriger und man könne einen wirksamen Sucht- und Jugendhilfe Kinderschutz nur betreiben wenn der Datenschutz einfach außer Acht gelassen Im Rahmen unserer sozialtherapeu- würde.“ Im Seminar wird diese wenig hilfreiche Sichtweise differenziert betrachtet tischen Weiterbildung ›Suchtbe- um so zu hilfreichen Handlungsoptionen zu gelangen. ratung‹ ist die Teilnahme an einem Rechtsseminar ein Pflichtbau- Fortbildungsziele stein, der bis zur Zulassung zum Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlangen ein umfassendes Verständnis von Abschlusskolloquium absolviert Datenschutz und Schweigepflicht. Ihnen sind die Klient/innenrechte bekannt und sein muss. Teilnehmende der Wei- sie können sie entsprechend in der Beratungspraxis berücksichtigen. Das Vorgehen terbildung werden daher bevorzugt bei einer möglichen Kindeswohlgefährdung in der Suchtberatungsarbeit ist bekannt. zugelassen. Referent Peter Frings Fortbildungsinhalte ■■ Allgemeine Grundsätze des Datenschutzes Teilnehmerzahl maximal 30 Personen ■■ Schweigepflicht und Zeugnisverweigerungsrecht Arbeitszeit Beginn 10:00 Uhr ■■ Relevante Gesetzgebungen Ende 17:00 Uhr ■■ Klient/innenrechte ■■ Kindeswohlgefährdung Anmeldeschluss 8. August 2016 Kosten 95,00 Euro (inkl. Verpflegung) Ort Liudgerhaus, Münster (s. Seite 66)
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