Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa

Die Seite wird erstellt Lea Hübner
 
WEITER LESEN
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
Europa – Zukunft
                                  braucht Geschichte
Ministerium für                   Ministerium für                  Bezirksregierung
Kultur und Wissenschaft           Schule und Bildung               Münster
des Landes Nordrhein-Westfalen    des Landes Nordrhein-Westfalen
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
Einladung zur Teilnahme am
  		 Wettbewerb                                                                     Seite   Inhalt

„Begegnung mit Osteuropa“                                                              3    Grußwort

				             2019                                                                  4    Teilnahmebedingungen

                                                                                       8    On Tour
                                                                                            1.1 Geheimnisse des Balkans
Sehr geehrte Damen und Herren der Schulleitung,                                             1.2 Der Balkan – ein spannender Teil Europas
Leiterinnen und Leiter der Fachbereiche,
Wettbewerbskoordinatoren,                                                              12   Faszination Kunst
Schulpflegschaftsvorsitzende!                                                               2.1 Die geheimnisvolle Welt der Drachen
                                                                                            2.2 Der kleine Maulwurf

                                                                    PROJEKTE 2018
Diese Broschüre enthält die neuen Ausschreibungs­                                           2.3 Spuren im Sand
unterlagen zum Schülerwettbewerb 2019                                                       2.4 Stylische Trachten?!
„Begegnung mit Osteuropa“.                                                                  2.5 Tape-Art verbindet
Alle Lehrerinnen und Lehrer sowie ihre Schülerinnen
und Schüler sind zur Mitarbeit an den Projekten dieses                                22    Literaturcafé
bedeutenden grenzüberschreitenden Wettbewerbs der                                           3.1 Nur Fliegen ist schöner
politischen Bildung eingeladen.                                                             3.2 Ich versteh‘ nur Bahnhof
                                                                                            3.3 Schreibwerkstatt: Der Zauberstab
Weitere Informationen sowie Hinweise zur pädagogisch-                                       3.4 100 Jahre und ein Koffer
didaktischen Einbindung der Themenstellungen
im Unterricht gibt es im Internet unter                                               30    Begegnungen und Visionen
www.schuelerwettbewerb.eu.                                                                  4.1 Wege des „weißen Goldes“
                                                                                            4.2 Auf den Spuren meiner Famile
Ihre Wettbewerbsleitung                                                                     4.3 Noch‘n Gedicht – Heinz Erhardt zum 110.
                                                                                            4.4 100 Jahre Heimatfilm – eine Hommage an die Heimat
                                                                                            4.5 Bauhaus ≠ Bauhaus oder: Wie wir leben wollen

                                                                                      40    Musikwerkstatt
                                                                                            5.1 Sound of Heimat
                                                                                            5.2 Unbändige Lebensfreude

                                                                                      44    Forum Ost−West
                                                                                            6.1 Facharbeiten – Themenauswahl
                                                                                            6.2 Zukunft braucht Geschichte

                                                                                      46    Markt der Möglichkeiten

                                                                                      48    Impressum

                                                                                      50    Teilnehmernachweis zum Heraustrennen

      S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
Liebe Schülerinnen und Schüler,
sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

„Europa – Zukunft braucht Geschichte“ – das ist das        Gemeinsam ist allen Menschen dabei, dass sie sich Sor­            „Europa – Zukunft braucht Geschichte!“ Wir wünschen
Motto des diesjährigen NRW-Schülerwettbewerbs              gen machen, weil angesichts globaler Entwicklungen lange          Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, viel Freude, Phanta­
„Begegnung mit Osteuropa“.                                 gültige Gewissheiten in Frage stehen und Veränderungen            sie, kreative Ideen und natürlich Erfolg gemäß dem Motto
                                                           spürbar werden. Dabei wächst die Gefahr, dass neue Mau­           „Wettbewerbe beflügeln“. Ihnen, liebe Lehrerinnen und
Die Grundidee dieses Mottos ist nicht neu. Schon           ern in den Köpfen entstehen – und sie entstehen leichter,         Lehrer, danken wir herzlich für Ihr Engagement und Ihre
Wilhelm von Humboldt hat sie auf den Punkt gebracht:       wenn man geschichtliche Zusammenhänge aus den                     Unterstützung der Schülerinnen und Schüler bei der Wett­
„Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.“       Augen verliert. Deshalb ist es besonders bedeutsam, die           bewerbsarbeit.
Genau genommen könnte dieser Satz als Überschrift          Erinnerung an Flucht und Vertreibung als Folge des Zwei­
über der mittlerweile 66-jährigen Geschichte dieses        ten Weltkrieges wachzuhalten.                                     Wir freuen uns auf viele spannende Wettbewerbsbeiträge.
Wettbewerbs stehen. Dieser ist nach dem Zweiten Welt­
krieg entstanden – motiviert durch die Neuordnung          Die Zukunft Europas liegt in den Händen der jungen Men­
Europas und die damit verbundenen massenhaften und         schen. Wir möchten erreichen, dass junge Menschen ge­
doch je individuellen Erfahrungen von Flucht und           meinsame europäische Wurzeln entdecken.
Vertreibung.
                                                           Die Möglichkeiten, etwas übereinander zu lernen, waren
                                                                                                                                                 Isabel Pfeiffer-Poensgen
Mit dem Wettbewerb wollen wir Verstehen und Verständ­      noch nie so groß. Länderübergreifende Schulpartner­                                   Ministerin für Kultur und Wissenschaft
nis für Vergangenes entwickeln, für die europäischen       schaften ebnen Wege von West nach Ost oder von Ost                                    des Landes Nordrhein-Westfalen
Werte sensibilisieren und Verantwortung fördern für das,   nach West. Sie helfen, dass wir einander immer besser
was ist und kommt.                                         verstehen lernen, dass wir neugierig aufeinander werden
                                                           und es auch bleiben.
Europa auf dem Weg von der Gemeinschaft zur Union,
die schwierige, aber kontinuierliche Annäherung von Ost    Reale und virtuelle Wege der Begegnung öffnen die
                                                                                                                                                 Yvonne Gebauer
und West, der Fall der Mauer vor 30 Jahren und das Zu­     Chance, uns auszutauschen, voneinander zu lernen und                                  Ministerin für Schule und Bildung
sammenwachsen Europas: Wer diese Entwicklung be­           Freundschaften zu schließen, denn nur unter Freunden                                  des Landes Nordrhein-Westfalen
trachtet, kommt zu dem Schluss, dass es den Menschen       kann man gemeinsam Zukunft gestalten, eine Zukunft, die
gelungen ist, mit der Geschichte im Blick eine Ordnung     friedlich, weltoffen, tolerant, freiheitsliebend, solidarisch,
zu schaffen, die nach so viel unnötigem Leid auf allen     demokratisch und damit jung und modern ist.
Seiten den Frieden für den größten Teil Europas sichert.
                                                           In diesem Sinne bietet der Schülerwettbewerb 2019 Euch
In einer Zeit indes, in der die Zeitzeugen des dramati­    Möglichkeiten, auf Spurensuche in die Vergangenheit zu
schen Einschnitts vor genau 80 Jahren weniger werden,      gehen, Geschichte und kulturelle Besonderheiten kennen
scheint die diesem Frieden zugrunde liegende europäi­      zu lernen und daraus Toleranz und Respekt, Achtsamkeit
sche Vision bei vielen Menschen in Europa zu verblassen,   und Mut zur Mit- und Weitergestaltung zu entwickeln.
während andere sie neu beleben möchten.

                                                                                                                            S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   3
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
Teilnahme-
                                                                Unsere Projekte eignen sich hervorragend für Arbeitsge­     einsenden, achtet bitte darauf, dass sie nicht größer als
                                                                meinschaften und die Offenen Ganztagsschulen.               3 MB sind. Per E-Mail eingesandte Fotos sollten höchs­
                                                                                                                            tens 300 KB haben.

		bedingungen                                                   Je nach Projekt sind folgende Arbeitsformen möglich:

                                                                Einzelarbeit      Eine von einer Schülerin/einem Schü­
                                                                                                                            Hinweis: Bitte verzichtet bei der Einsendung Eurer
                                                                                                                            Arbeiten auf die sogenannten Web-Tresore oder Clouds
                                                                                  ler aus Nordrhein-Westfalen oder Ost­     (zum Beispiel Dropbox, netzdrive, Google Drive,
                                                                                  europa erstellte Arbeit.                  own­Cloud usw.) Aus sicherheitstechnischen Gründen
Wer darf teilnehmen?                                                                                                        dürfen wir auf diese Clouds nicht zugreifen. Ihr habt
Teilnahmeberechtigt sind alle Schülerinnen und Schü­ler in      Gruppenarbeit     Eine Arbeit aus Nordrhein-Westfalen       aber die Möglichkeit Eure Wettbewerbsbeiträge über
Nordrhein-Westfalen ab der Grundschule (All­ge­mein­                              oder Osteuropa, die von mehreren          unsere Cloud (Membox) einzureichen. Möchtet Ihr
bildende Schulen, Berufsbildende Schulen, Förder­                                 Schülerinnen und Schülern erstellt        diese Alternative nutzen, wendet Euch bitte kurz per
schulen, Schulen des Zweiten Bil­dungsweges, Lyzeen),                             wurde.                                    E-Mail an schuelerwettbewerb@brms.nrw.de an uns. Ihr
die nicht älter als 25 Jahre sind. Ausgenommen sind                                                                         werdet dann von uns einen Link erhalten, der ein sicheres
Technika, Hochschulen, Universitäten und Akademien              Partnerarbeit     Eine Einzel- oder Gruppenarbeit, die      Hochladen Eurer Dateien ermöglicht.
(Studierende).                                                                    von Schülerinnen und Schülern aus
                                                                                  Nordrhein-Westfalen und Osteuropa         Bitte denkt daran, auch Euren elektronisch eingereich­ten
Ausdrücklich eingeladen, sich am Schülerwettbewerb zu                             gemeinsam erstellt wurde.                 Arbeiten einen Teilnehmernachweis beizulegen.
beteiligen, sind aber auch die Schülerinnen und Schü­ler        			               An einer Partnerarbeit können sich
osteuropäischer Schulen mit deutschsprachi­gem Unter­                             auch zusätzlich Teilnehmerinnen und       Internet
richt, insbesondere dann, wenn sie bereits partnerschaft­                         Teilnehmer aus anderen Bundes­län­        Auf www.schuelerwettbewerb.eu könnt Ihr wichtige
liche Beziehungen zu Schulen in Nord­rhein-Westfalen                              dern und anderen Staaten beteiligen.      Informationen zum Schülerwettbewerb und die Hilfen für
unterhalten.                                                                      Die Partnerbeiträge müssen klar er­       die Projektarbeit direkt abrufen. Hier könnt Ihr auch
                                                                                  kennbar und gleichwertig sein.            wei­tere Arbeitsmaterialien bestellen.
Was wird gefordert?
Gefordert wird die Einsendung von vollständigen Projekt­        Was müsst Ihr beachten?                                     Falls Ihr für Euer Projekt noch eine Partnerschule sucht,
arbeiten (text­orientiert oder künstlerisch). Bitte entschei­   Die Arbeit soll grundsätzlich in deutscher Sprache          könnt Ihr Euch in der Kontaktbörse Partnerschu­len im
det Euch für Projekte, die für Eure Altersgruppe konzipiert     ver­fasst sein. Jeder Arbeit muss ein vollständig ausge­    Internet registrieren lassen oder eine dort bereits
wurden. Die Projektarbeit kann von einer Gruppe oder von        füllter und gut leserlicher Teilnehmernachweis beigefügt    registrierte Schule direkt ansprechen.
ein­zelnen Schülerinnen und Schülern ver­fasst sein.            wer­den. Den Teilnehmernachweis bitte nur an die Arbeit
Die Ein­sendung von Klassensätzen (Einzelarbeiten iden­         heften, auf keinen Fall aufkleben! Bitte achtet darauf,     Wohin schickt Ihr Eure Arbeiten?
tischen Inhalts) ist jedoch nicht erwünscht.                    dass Eure Arbeit nicht beschädigt wird.                     Fügt jeder Arbeit einen vollständig ausgefüllten und
                                                                                                                            gut leserlichen Teilnehmernachweis bei. Den Nachweis
Die eingereichte Arbeit muss selbst verfasst bzw. gestal­       Damit elektronisch erstellte Arbeiten von der Bewerter­     findet Ihr am Ende dieser Broschüre. Eure Schule kann
tet sein und eine eigenständige Leistung darstellen. Alle       jury ausgewertet werden können, beachtet bitte die fol­     Eure Wettbewerbsbeiträge sammeln und diese an uns
Aufgabenteile müssen bearbeitet sein. Ferner muss die           genden technischen Hinweise: Eure Beiträge können mit       weiterleiten. Ihr könnt sie aber auch direkt an uns senden
Arbeit Angaben darüber enthalten, ob und inwieweit              allen gängigen aktuellen Programmen, wie zum Beispiel       oder bei uns abgeben.
fremde Hilfe in Anspruch genommen wurde. Ebenso                 allen Microsoft-Programme, erstellt werden. Ihr könnt       Die Einsendeadresse lautet:
müs­sen die verwendeten Quellen oder Vorarbeiten                auch PDF-Dokumente erstellen. Wir bitten Euch, die          Bezirksregierung Münster
Dritter an­gegeben werden. Lehrerinnen und Lehrer               Foto­arbeiten im JPG-Format zu übersenden. Bei sehr         – Projekt Schülerwettbewerb –
können an den Projekten mitwirken.                              großen Datenmengen sollten die elektro­nischen Arbeiten     Albrecht-Thaer-Straße 9
                                                                in ZIP gepackt sein. Möchtet Ihr Eure Arbeiten per E-Mail   48147 Münster DEUTSCHLAND

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   4
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
Für jede eingereichte Arbeit erhaltet Ihr eine schriftliche    Eine Rücksendung der Arbeiten erfolgt nur dann, wenn diese
Eingangsbestätigung.                                           nicht beschädigt sind und eine Versendung auf dem Postweg
Natürlich könnt Ihr Eure Arbeiten auch auf elektroni­          problemlos (Gewicht/Größe) möglich ist. Arbeiten, die pos­
schem Wege versenden. Beachtet bitte dabei die zuvor           talisch nicht versandfähig sind, können beim Projektbüro bis
genannten Hinweise.                                            Ende November persönlich ab­geholt werden.

Eure elektronischen Arbeiten sendet dann bitte an:             Welche Preise könnt Ihr gewinnen?
schuelerwettbewerb@brms.nrw.de.                                Innerhalb der einzelnen Projektvorschläge werden die
                                                               besten Arbeiten in den einzelnen Jahrgangsstufen und
Kontakt                                                        Schulformen ermittelt. Für die besten Arbeiten eines je­
Bei Fragen oder Anregungen wendet Euch bitte an                den Projektes werden Geldpreise vergeben. Dieses Jahr
unsere Hotline:                                                gibt es folgende Preise zu gewinnen:
aus dem Inland             0251 411-3339                       – NRW-Landessiegerpreise im Wert von 300 €; zusätzlich
aus dem Ausland         +49 251 411-3339                          verlosen wir unter allen Landessiegern (Sek. I und II)
                                                                  acht Studienreisen für je einen Lehrer/eine Lehrerin und
Eure Nachrichten könnt Ihr aber auch faxen:                       einen Schüler/eine Schülerin nach Osteuropa
aus dem Inland               0251 411-3342                     – Studienfahrten nach Nordrhein-Westfalen für die
aus dem Ausland          +49 251 411-3342                         Landessieger aus Osteuropa
                                                               – NRW-Siegerpreise à 100 € sowie Osteuropa-
oder mailen:                                                      Sieger­preise à 100 €
schuelerwettbewerb@brms.nrw.de                                 – Alle übrigen Schülerinnen und Schüler erhalten eine
                                                                  Urkunde.
Bewertung der eingereichten Arbeiten
Jede eingereichte Arbeit ist eine Leistung, die Aner­ken­      Preisverleihung
nung verdient. Dennoch können nur die heraus­ragen­den         Alle Preisträgerinnen und Preisträger in den Kategorien
Arbeiten mit einem Preis bedacht werden. Die Preis­trä­        „Landessieger“ und „Sieger“ werden im April 2019 von der
gerinnen und Preisträger werden von einer unab­hängi­          Wettbewerbsleitung schriftlich benachrichtigt.
gen Jury ermittelt. Diese Jury setzt sich aus Pädago­gen
der unterschiedlichen Fachrichtungen und Schulfor­men,         Die Landessiegerpreise werden den Schülerinnen und
Künstlern und Persönlichkeiten aus Wissen­schaft und           Schülern im Rahmen einer zentralen Feierstunde über­
Forschung zusammen. Die Entschei­dung der Jury ist             reicht.
unanfechtbar.
                                                               Die übrigen Preisträgerinnen und Preisträger erhalten ihre
Wo bleiben die eingesandten Arbeiten?                          Preise noch vor Beginn der Sommerferien 2019 entweder
Mit der Einsendung geht das Recht an der jeweiligen            in einer Feierstunde auf Stadt- oder Kreis­ebene oder
Ar­beit auf den Schülerwettbewerb über. Insbesondere           durch die Schulleitung.
wird dem Schülerwettbewerb das Recht auf Veröffent­
lichung der Arbeit zu Wettbewerbszwecken (zum Bei­            Einsendeschluss ist der
spiel Aus­stellung, Medienpräsentation, Veröffentlichung
im In­ternet, Archivierung einer Kopie usw.) übertragen.      31. Januar 2019*
                                                               * Facharbeiten im Projekt 6.1 sind davon ausgenommen.

                                                              S C H Ü L E R W E T T B E W E R B    2 0 1 9     S E I T E   5
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
Hinter den Kulissen

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   6
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
Wie entstehen eigentlich die Fotos für die Wettbewerbs­   Mitmachen dürfen alle NRW-Schulen, die sich bereits an     Insgesamt sind viele schöne und abwechslungsreiche
broschüre? Und warum sind die Bilder immer passend        unserem Wettbewerb mehrfach beteiligt haben.               Bilder entstanden, die für eine gelungene Broschüre des
zu den Projekten?                                                                                                    Schülerwettbewerbs 2019 sorgen! Überzeugt Euch
                                                          Zwei aufregende Fotoshooting-Tage boten diesmal mit        selbst auf den folgenden Seiten!
Anlässlich des Schülerwettbewerbs „Begegnung mit          Innen- und Außenaufnahmen in Münster viel Abwechs­
Osteuropa“ findet jährlich ein großes Fotoshooting für    lung und noch mehr Spaß für die Schülerinnen und
die ganz Kleinen und für die jungen Erwachsenen statt,    Schüler verschiedenen Alters. An den zwei Tagen durften
um die Broschüre für das darauffolgende Wettbewerbs­      die Schülerinnen und Schüler sich schon wie echte „Mo­
jahr zu schmücken.                                        dels“ oder „Stars“ fühlen.

                                                                                                                       Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die
                                                                                                                       Fotografinnen und Fotografen des Adolph-Kolping-
                                                                                                                       Berufskollegs Münster und an ihre Lehrerin Ricarda
                                                                                                                       Holz und ihren Lehrer Sascha Stahlberg:

                                                                                                                       Cyra Berlan, Anna-Lena Engelhardt, Marco Gottwald,
                                                                                                                       Lilly Horstmann, Ellen Kemper, Sarah Landzettel,
                                                                                                                       Jan Lubinsky, Marie Mann, Lara Masuhr,
                                                                                                                       Marianna Menyhart, Arben Rama, Jana Reißig,
                                                                                                                       Natalie Rothensee, Pascal Röttger, Florian Roy,
                                                                                                                       Christian Scholz, Kinga Soscha, Ivana Sundermann,
                                                                                                                       Joelle Thygs, Elisabeth Wermert, Janina Westhoff und
                                                                                                                       Fabian Winter

                                                                                                                    S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   7
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
Jahrgangsstufen 2 – 8

        Geheimnisse des Balkans
Wer kennt sie eigentlich wirklich, die Balkanhalbinsel im     Jahrgangsstufen 2 – 4                                        Jahrgangsstufen 7 – 8
Südosten Europas? Räumlich gesehen lässt sie sich nur         1. Verwandelt die Kartenskizze in eine lebendige und         1. Verwandelt die Kartenskizze in eine lebendige und
sehr schwer abgrenzen. Viele verschiedene Völker und             bunte Karte vom Balkan:                                      bunte Karte vom Balkan:
Kulturen haben die Region im Laufe der Jahrhunderte              a. Benennt die Staaten des Balkans sowie deren               a. Benennt die Staaten des Balkans sowie deren
bewohnt. Der Wechsel von Gebirgsland und weiten Ebe­                Hauptstädte in der Karte.                                    Hauptstädte in der Karte.
nen bestimmt das landschaftliche Bild im Zentrum der             b. Beschriftet drei der fünf bereits eingezeichneten         b. Beschriftet die fünf vorgegebenen Flüsse und
Balkanhalbinsel. Im Norden und Nordosten siedelten                  Flüsse.                                                      zeichnet sechs weitere Städte in die Karte ein.
viele verschiedene Völker, unter ihnen auch Deutsche,            c. Zeichnet die Flaggen der Staaten in die Karte ein.        c. Bebildert Eure Karte gezielt, indem Ihr typische
die später ihre neue Heimat wieder verlassen mussten.            d. Bebildert die Karte.                                         Sehenswürdigkeiten von Städten und Regionen in
Vorurteile und Konflikte prägten oft das Miteinander                Malt eine Bildergeschichte von dem geflügelten               Eure Karte einzeichnet oder einklebt.
zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Mit sportli­               Kind und dem Mann, der auf der Suche nach Schät­       2. Findet heraus, in welchen Städten und Ländern die
chen Wettkämpfen versuchte man, neue Kontakte und                   zen ist. Werdet dabei kreativ und denkt daran, dass       Balkanspiele in den letzten 15 Jahren stattgefunden
Freundschaften zu schaffen. Seit 1930 finden an unter­              Schätze nicht nur aus Gold und Edelsteinen beste­         haben, und zeichnet die Orte in die Karte ein.
schiedlichen Orten die Balkanspiele in der Leichtathletik           hen.                                                   3. Erklärt die Bedeutung der Flaggen von zwei Balkan­
statt. Die Balkaninsel hat aber noch mehr zu bieten.          2. Nennt sechs sportliche Disziplinen, die bei den Balkan­      staaten Eurer Wahl.
Fangt an, nach weiteren Geheimnissen und Schätzen zu             spielen durchgeführt werden.                              4. Plant eine eigene Reise in eines der Balkanländer
suchen. In dem serbischen Volksmärchen „Das Schatz­                                                                           Eurer Wahl und erzählt von Euren Erlebnissen mit Hilfe
graben“ träumt ein Mann von einem geflügelten Kind im         Jahrgangsstufen 5 – 6                                           eines Reisetagebuches, eines Chats, eines Plakates,
weißen Kleid, welches ihm den Weg zu einem Schatz             Bearbeitet die Aufgaben für die Jahrgangsstufen 2–4.            eines Spiels oder einer Präsentation. Denkt daran,
beschreibt. Begleitet ihn und entdeckt die Schönheiten                                                                        Eure Reiseroute auf einer selbst erstellten Karte
und Geheimnisse des Balkans.                                  3. Findet heraus, in welchen Städten und Ländern die            beizufügen.
                                                                 Balkanspiele in den letzten 15 Jahren stattgefunden
Eure Aufgaben                                                    haben und zeichnet die Orte in die Karte ein.             Fachbereiche
Zur Bearbeitung Eurer Aufgaben benötigt Ihr eine              4. Helft dem Mann im Märchen bei der Schatzsuche und         Erdkunde, Deutsch, Geschichte, Kunst, Politik, Sozialwis­
Karten­skizze der Balkanstaaten. Ihr erhaltet sie auf An­        entwerft für das geflügelte Kind eine Reiseroute durch    senschaften (auch fächerübergreifend)
frage per E-Mail an schuelerwettbewerb@brms.nrw.de               eines der Balkanländer. Eure Route muss acht Statio­
oder mit der Postkarte am Ende dieser Broschüre von              nen (Orte) umfassen. Erzählt mit Hilfe eines bebilder­    Arbeitsformen
der Bezirksregierung Münster.                                    ten Reisetagebuches von den Erlebnissen des Mannes        Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
                                                                 auf seiner Reise und von dem Schatz, den er am Ende
                                                                 findet.

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   8
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
PROJEKT 1.1
   On Tour

              S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 8   S E I T E   9
Europa - Zukunft braucht Geschichte - Begegnung mit Osteuropa
PROJEKT 1.2
                                                                   On Tour

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 0
Jahrgangsstufen 8 – 13

            Der Balkan –
                     ein spannender Teil Europas
Auf der Balkanhalbinsel befinden sich viele verschiedene    Jahrgangsstufen 8 – 10                                        Jahrgangsstufen 11 – 13
Staaten. Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien –         1. Verwandelt die Kartenskizze in eine lebendige und          Mit dem Slogan „Rettet die Balkanflüsse – Stoppt den
es gibt hier viel zu entdecken! In den Medien hört man         bunte Karte des Balkans:                                   Staudamm-Tsunami!“ machten Umweltaktivisten auf der
wenig über Land und Leute, dabei lohnt es sich, die            a. Kennzeichnet die Balkanstaaten sowie deren              „Balkan Rivers Tour“ im Jahr 2016 auf die ökologische
Region und ihre Menschen kennen zu lernen und Span­               Hauptstädte.                                            Sensibilität und die Gefährdung der Flüsse auf der
nendes über reizvolle Landschaften und geschichts­             b. Beschriftet die fünf vorgegebenen Flüsse.               Balkanhalbinsel aufmerksam.
trächtige Orte in diesem Teil Europas zu erfahren.             c. Zeichnet selbstständig vier Gebirgszüge in die Kar­
                                                                  te ein.                                                 1. Wählen Sie einen betroffenen Fluss des Balkans aus
Eure Aufgaben                                                  d. Zeichnet fünf weitere Städte außerhalb Serbiens in         und erläutern Sie die konkreten Gefahren, die den
Zur Bearbeitung Eurer Aufgaben benötigt Ihr die Karten­           die Karte ein.                                             Fluss/das Flusssystem bedrohen.
skizze des Balkans und den Fragenkatalog. Ihr erhaltet         e. Illustriert die von Euch markierten Städte, Flüsse      2. Entwerfen Sie eine Präsentation, einen Blog oder ein
beides auf Anfrage per E-Mail an schuelerwettbewerb@              und Gebirge mit passenden Bildern.                         Planspiel, die den Konflikt ökonomischer, politischer
brms.nrw.de oder mit der Postkarte am Ende dieser           2. Zeichnet die vorgegebene Reiseroute durch Serbien in          und ökologischer Interessen an diesem Beispiel ver­
Broschüre von der Bezirksregierung Münster.                    die Karte ein.                                                deutlichen und einen Kompromiss zur Lösung der
Für die Lösung der Aufgaben und für das Entwerfen eige­     3. Bearbeitet alle Aufgaben auf dem Fragebogen sorgfäl­          Interessengegensätze suchen.
ner Fragen sind Atlanten, Reiseführer und das Internet         tig und eindeutig.
wichtige Quellen. Wendet Euch auch an die Fremdenver­       4. Entwerft ein eigenes Quiz. Dieses Quiz muss mindes­        Fachbereiche
kehrsämter der Balkanländer. Ihr könnt Eure Reise allein,      tens zehn Aufgaben umfassen und sich auf Serbien           Erdkunde, Geschichte, Politik, Sozialwissenschaften,
zu zweit oder als Gruppe mit maximal vier Personen             beziehen. Denkt auch daran, die Antworten beizufü­         Wirtschaftslehre
durchführen.                                                   gen.
                                                                                                                          Arbeitsformen
                                                                                                                          Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten

                                                                                                                        S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 1
PROJEKT 2.1
                                    Faszination Kunst

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B    2 0 1 9   S E I T E   1 2
Jahrgangsstufen 1 – 6

          Die geheimnisvolle Welt
               der Drachen
Der Drache als Fabelwesen kommt in fast allen Kulturen       Eure Aufgaben                                                 Ergänzende Hinweise
vor. Ein Drache (griechisch drakon, „furchtbar Blicken­                                                                    Das Projekt ist nach den Richtlinien und Lehrplänen für
der“) ist ein Ungeheuer der Mythologie und verbindet         Jahrgangsstufen 1 – 2                                         den Kunstunterricht in allen Schulformen entwickelt
unterschiedliche Eigenschaften von Sauriern, Reptilien,      Beschäftigt Euch mit der geheimnisvollen Welt der Dra­        worden. Vielfältige gestalterische Möglichkeiten können
Raubtieren und Vögeln. Ein Drache lebt oft in einer schwer   chen, lest z.B. die Geschichte „Oskar und der sehr hungrige   erprobt werden, der fächerübergreifende, fächerverbin­
zugänglichen Höhle, der Körper ist häufig geschuppt, der     Drache“ und stellt Euch vor, wie ein Drache und seine         dende Projektunterricht findet hier ideale Bedingungen.
oder die Köpfe stammen von einem Krokodil ab, die Füße       Drachenhöhle aussehen könnten. Erarbeitet besondere
gleichen Raubtiertatzen, und mit seinem langen, schlan­      Gestaltungskriterien (Maul mit gefährlichen Zähnen, Za­     Fachbereiche
genartigen Schwanz erwürgt er seine Beute.                   cken am Rücken, die Größe des Drachens usw.) Gestaltet      Kunst, Sachunterricht, Deutsch
Aus der vielfältigen Drachenliteratur kennen viele die       nun ein Bild mit Wasserfarben, Wachsmalkreiden oder
Klassiker wie z.B. die Legende des Heiligen Georg oder       Buntstiften.                                                  Arbeitsformen
auch Siegfrieds Kampf mit dem Drachen in der Nibelun­                                                                      Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
gensage. Auch die Geschichte „Oskar und der sehr hung­       Jahrgangsstufen 3 – 4
rige Drache“ von Ute Krause gibt einen umfassenden           Der deutsche Künstler HAP Grieshaber beschäftigte sich
Einblick in die schaurige Welt der Drachen.                  hauptsächlich mit der Drucktechnik des Holzschnitts. In
Viele Künstler beschäftigten sich mit drachenartigen         den Illustrationen zu dem Buch „Aufenthalt auf Erden“ von
Wesen: 1922 gestaltete Otto Dix in seinem Bilderbuch         Pablo Neruda stellt er einen Drachen dar. Wählt unter­
„Muggeli“ verschiedene Urweltwesen, 1973 entstand            schiedliche Materialien und druckt damit Euren Drachen.
Helmut Andreas Paul (HAP) Grieshabers Farbholzschnitt
„Drache“, und schon 1515 wird in dem Klassiker von Pie­      Jahrgangsstufen 5 – 6
ro di Cosimo „Perseus befreit Andromeda“ in einem Ge­        Lest die spannende Legende des Heiligen Georg und er­
mälde eine ganze Bildergeschichte erzählt.                   stellt dann den Drachen als (Ton)skulptur. Hat der Drache
                                                             einen oder zwei Köpfe? Welche Oberfläche hat die Haut?
                                                             Eure Skulptur sollte in einen Schuhkarton passen bzw. nicht
                                                             schwerer als ein Kilogramm sein.

                                                                                                                       S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 3
PROJEKT 2.2
                                                                 Faszination Kunst

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 4
Der kleine
                                                                                      			Maulwurf
                                                              Jahrgangsstufen 1 – 7

Maulwürfe – wer von Euch hat schon einmal einen                 Eure Aufgaben                                                    Ergänzende Hinweise
echten Maulwurf gesehen oder sogar angefasst? Die                                                                                Das Projekt ist nach den Richtlinien und Lehrplänen für
scheuen Tiere sind fast blind, recht klein, und manchmal        Jahrgangsstufen 1 – 2                                            den Kunstunterricht in allen Schulformen entwickelt
kommt es einem sogar vor, als ob allein die Maulwurfshü­        Gestaltet ein Bild vom kleinen Maulwurf, auf dem er Eure         worden. Vielfältige gestalterische Möglichkeiten können
gel verraten, dass es sie überhaupt gibt. Aber aufgepasst:      Heimat besucht und dort Spannendes oder Lustiges er­             erprobt werden, der fächerübergreifende, fächerverbin­
Der Schein des kleinen Wesens trügt. Es gibt tatsächlich        lebt.                                                            dende Projektunterricht findet hier ideale Bedingungen.
einen Maulwurf, der international Karriere gemacht hat.
In blauer Hose und mit lustigen Geschichten im Gepäck           Jahrgangsstufen 3 – 4                                            Fachbereiche
wurde „Der kleine Maulwurf“ aus Tschechien rund um die          Gestaltet ein Bild vom kleinen Maulwurf, auf dem er Eure         Kunst, Sachunterricht, Deutsch
Welt zum Star. Du kennst ihn vielleicht auch. Er erzählt in     Heimat besucht und dort Spannendes oder Lustiges
der gleichnamigen Zeichentrickserie, die in mehr als 80         erlebt. Schreibt eine kleine Geschichte dazu.                    Arbeitsformen
Ländern bekannt ist, über seine Heimat, seine Freunde                                                                            Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
und die lustigen Dinge im Leben.                                Jahrgangsstufen 5 – 7
Welche Geschichten aus Eurer Heimat würde „Der kleine           Gestaltet eine Bildergeschichte (Text und Bild), in der „Der
Maulwurf“ der ganzen Welt erzählen?                             kleine Maulwurf“ in Eurer Heimat ein Abenteuer erlebt.

                                                                                                                               S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 5
Spuren
      			 im Sand                                                                                          Jahrgangsstufen 1 – 10

Seit der Maler Georges Braque 1911 auf seinem Gemälde           auf den eingeleimten Untergrund – dort, wo die Blumen        Informiert Euch über Sandbilder in den verschiedenen
„La table de bar“ experimentell Sand eingesetzt hat,            wachsen – sehr fein gesiebte Erde oder Sand. Das restli­     Kunstrichtungen und gestaltet ein Sandbild in Eurem
wurde die Sandtechnik von Künstlern verschiedenster             che Bild gestaltet Ihr mit Wasserfarben oder Wachsmal­       ausgewählten Kunststil. Auf Eurem Materialbild kann der
Kunstrichtungen aufgegriffen. So verwendeten berühmte           stiften.                                                     Sand auch in Mischung mit anderen Werkstoffen (z.B.
Maler wie Kandinsky, Picasso, Miró, Ernst und Klee Sand                                                                      farbige Erden) eingesetzt werden. Ihr könnt ebenso
auf ihren Bildern.                                              Jahrgangsstufen 3 –4                                         Schmirgelpapiere unterschiedlicher Körnung einsetzen,
Die verschiedenen Korngrößen und Farben des Materials           Besorgt Euch Sand, vielleicht sogar in unterschiedlichen     in der Wahl der Bindemittel seid Ihr frei. Schickt uns das
erlauben unendlich viele Anwendungsmöglichkeiten. Die           Farben, und erforscht seine Eigenschaften. Füllt den Sand    Bild!
gängigste Sandtechnik in der Malerei in Ost und West ist        in eine Tüte und schneidet die Spitze ein wenig ab.
es, den Sand mit der Farbe zu mischen oder auf die Far­         Lasst aus Eurer Sandtüte fließende Formen oder ver­          Ergänzende Hinweise
be zu streuen. Besonders die Zufälligkeit, die durch das        schnörkelte Elemente z.B. auf einen farbigen Tonkarton       Das Projekt ist nach den Richtlinien und Lehrplänen für
Aufstreuen des Sandes auf dem Bild entsteht, fasziniert         rieseln. Eure fertigen Ornamente und Muster fotografiert     den Kunstunterricht in allen Schulformen entwickelt
den Betrachter.                                                 Ihr und sendet uns die Fotos.                                worden. Vielfältige gestalterische Möglichkeiten können
Neben dem Sand werden oftmals besonders kon­trast­                                                                           erprobt werden, der fächerübergreifende, fächerverbin­
reiche, farbenprächtige Erden auf das Bild aufgebracht.         Jahrgangsstufen 5–6                                          dende Projektunterricht findet hier ideale Bedingungen.
Dank der Beimischung von Sand in die Farbe entsteht             Erstellt in einem Schuhkarton eine Herbstlandschaft mit
eine Reliefwirkung; einige Künstler verarbeiten auch            unterschiedlichsten Materialien. Der Boden Eurer Land­       Fachbereiche
Sandpapiere unterschiedlicher Größen und Farben auf             schaft sollte aus Naturmaterialien bestehen wie z.B. fein­   Kunst, Sachunterricht
ihren Bildern.                                                  gesiebte Erde Eurer oder der Region Eurer Partnerschule.
                                                                                                                             Arbeitsformen
Eure Aufgaben                                                   Jahrgangsstufen 7–10                                         Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
                                                                Sandbilder ziehen sich in unterschiedlichsten Variationen
Jahrgangsstufen 1 – 2                                           durch die moderne und zeitgenössische Kunst. Fast alle
Sammelt in Eurer Umgebung verschiedene Blumen und               Kunststile vom Kubismus über den Surrealismus, Konst­
Blätter. Presst sie anschließend in einem Herbarium.            ruktivismus, Bauhaus, Expressionismus, Pop Art, Land
Klebt Eure getrockneten Pflanzen auf ein Blatt und streut       Art usw. nutzen Sand als Ausdrucksmittel.

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 6
PROJEKT 2.3
 Faszination Kunst

                     S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 7
Stylische
                                                                				 Trachten?!
                                                                              Jahrgangsstufen 1 – 13

Kleider machen Leute, Trachten erst recht. Es gibt kaum         Bastelt anschließend eine Anziehpuppe aus Pappkarton,       Heimat mit einer (Partner)Region in Osteuropa verbin­
ein anderes Kleidungsstück, das so deutlich nach außen          für die Ihr eine oder mehrere Trachten Eurer Fantasie aus   det. Bitte reicht sowohl Euren Designentwurf als auch
trägt, wer man ist. Richtige Kenner können anhand einer         Papier entwerft.                                            einen erläuternden Begleittext ein.
Tracht sagen, aus welcher Region man kommt, zu wel­
chem Anlass man die Tracht trägt und was die Muster             Jahrgangsstufen 5–8                                         Ergänzende Hinweise
und einzelnen Farben bedeuten. Richtige Trachten­               Informiert Euch über Trachten in Eurer Heimat. Entwi­       Das Projekt ist nach den Richtlinien und Lehrplänen für
kleidung kauft man nicht einfach in einer x-beliebigen          ckelt anschließend selbst eine Tracht mit regionalem        den Kunstunterricht in allen Schulformen entwickelt
Boutique, sie ist historisch entstanden und wird nur von        Bezug. Welche Farben, Muster und Schnitte könnten sich      worden. Vielfältige gestalterische Möglichkeiten können
einem bestimmten Personenkreis getragen. Vielleicht             für diese Tracht eignen? Schickt uns Euren Designent­       erprobt werden, der fächerübergreifende, fächerverbin­
gibt es bei Euch in der Heimat auch besondere Trachten.         wurf (z.B. eine farbige Zeichnung oder eine Collage) und    dende Projektunterricht findet hier ideale Bedingungen.
Dadurch, dass die Trachten sich nur sehr langsam verän­         erläutert ihn in einem Begleittext.
dern, können sie manchmal wie aus der Zeit gefallen                                                                         Fachbereiche
wirken. Stimmt das überhaupt?                                   Jahrgangsstufen 8–13                                        Kunst, Sachunterricht, Textiles Gestalten, Geschichte
                                                                Trachten stehen für regionale und soziale Zugehörigkei­
Eure Aufgaben                                                   ten einzelner Gruppen. Wie wäre jedoch der Gedanke,         Arbeitsformen
                                                                wenn Trachten nicht trennen, sondern verbinden? Infor­      Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
Jahrgangsstufen 1–4                                             miert Euch über Trachten und ihre Funktionen. Überlegt,
Besprecht mit Euren Lehrern, was eine Tracht genau ist,         zu welchen Anlässen Eure Tracht getragen und wofür die
und schaut Euch verschiedene Varianten an. Vielleicht           Tracht genutzt werden kann. Welche Muster und Farben
gibt es auch in Eurer Region traditionelle Trachten?            eignen sich? Anschließend entwerft eine Tracht, die Eure

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 8
PROJEKT 2.4
 Faszination Kunst

                     S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   1 9
Tape-Art
                                                                       		verbindet

                                                                PROJEKT 2.5
                                                                 Faszination Kunst

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2 0
Jahrgangsstufen 5 – 13

Ein Kunstwerk, das nur aus Klebeband besteht? Das gibt     Jahrgangsstufen 11 –13
es nicht nur, sondern es hat auch einen Namen: Tape Art.   Setzen Sie sich mit der Thematik von Grenzüberwindung
Die Ausdrucksformen sind sehr verschieden und indivi­      zwischen Ost und West auseinander. Greifen Sie einen
duell: Klebebänder unterschiedlichster Farben, Formen      Aspekt des Trennenden oder Verbindenden heraus, der Sie
und Strukturen kleben im Freien auf dem Boden, auf         berührt und beschäftigt. Entwickeln Sie ein Kunstwerk aus
alten Möbeln oder auf einem kleinen Stück Papier im        Klebebändern, dass diesen Aspekt zeigt. Schicken Sie uns
Malblock. Hauptsache: Kunst von der Rolle, die am Ende     entweder Ihr Kunstwerk oder – sofern Sie im öffentlichen
dafür sorgt, dass der Betrachter von der Rolle ist. Tape   Raum arbeiten – Fotos Ihrer Installation und eine Doku­
Art fasziniert und begeistert. Und manchmal verbindet      mentation des Entstehungsprozesses. Begründen Sie Ihre
sie auch. Was? Zum Beispiel Zwischenräume wie bei den      inhaltlichen und gestalterischen Überlegungen schriftlich.
Installationen und Raumzeichnungen der deutsch-
polnischen Künstlerin Monika Grzymala. Der Künstler        Ergänzende Hinweise
Max Zorn hat seine Tape Art gleich „stick together arts“   Das Projekt ist nach den Richtlinien und Lehrplänen für
genannt. Wie wäre es, wenn man Ost und West durch          den Kunstunterricht in allen Schulformen entwickelt wor­
Tape Art verbinden könnte?                                 den. Vielfältige gestalterische Möglichkeiten können er­
                                                           probt werden, der fächerübergreifende, fächerverbinden­
Eure Aufgaben                                              de Projektunterricht findet hier ideale Bedingungen.

Jahrgangsstufen 5 – 10                                     Fachbereiche
Gestaltet ein Kunstwerk (maximal bis DIN A1), das die      Kunst, Sozialwissenschaft, Politik
Idee unseres Wettbewerbs, nämlich die Begegnung zwi­
schen Ost- und Westeuropa ausdrückt. Verwendet für         Arbeitsformen
Eurer Werk nur Klebebänder.                                Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten

                                                                                                                      S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2 1
Nur Fliegen
    ist schöner?                                                                                                                   Jahrgangsstufen 1 – 13

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos              Jahrgangsstufen 3–4                                         Jahrgangsstufen 8–13
sein“, heißt es in einem populären Lied von Reinhard            1. Stellt Euch vor, Ihr könntet fliegen, weite Strecken     1. Überlegt, diskutiert und notiert in stichwortartiger
Mey. Und tatsächlich nehmen sich die Menschen immer                überwinden und die Welt von oben sehen. Wohin wür­          Form, was für Euch heute grenzenlose Freiheit bedeu­
öfter die Freiheit, über den Wolken Orts- und Zeitgrenzen          det Ihr fliegen wollen und wie sähe es dort aus?            tet.
zu überwinden. Mal eben fürs „weekend“ mit dem Billig­             Erzählt uns in einem kurzen Text, was Euer Traumziel     2. Schreibt als Ergebnis Eurer Überlegungen einen Text
flieger nach „Malle“, schnell mal zum „Shoppen“ nach               besonders macht.                                            – z.B. einen Liedtext (Rap, Ballade, Chanson) oder
Paris, London, New York – oder gleich die ganz großen           2. Bastelt jetzt noch einen schönen Papierflieger.             einen Beitrag für einen Poetry Slam –, der Eure Idee
Ferien, am liebsten dahin, wo noch niemand war und                                                                             von Freiheit nachvollziehbar macht.
alles angeblich unberührt ist. Seit dem ersten Linienflug       Jahrgangsstufen 5–8                                         3. Schickt uns Euer Ergebnis in gedruckter oder aufge­
vor genau 105 Jahren gehören Freiheit und „In-die-Luft-         1. Überlegt, diskutiert und notiert in stichwortartiger        nommener Form zu.
Gehen“ vermeintlich zusammen. Stimmt das? Sind wir                 Form, was für Euch heute grenzenlose Freiheit bedeu­
durch das Fliegen über Wolken und Grenzen hinweg frei­             tet.                                                     Fachbereiche
er geworden? Was ist denn das heute konkret: Freiheit?          2. Verfasst als Ergebnis Eurer Überlegungen Texte, die      Deutsch, Literatur, Religion, Praktische Philosophie, Poli­
Und wird in Ost- und Westeuropa ähnlich darüber ge­                anderen Menschen Euren Freiheitsbegriff über Gren­       tik, Sozialwissenschaften, Kunst, Erdkunde (auch fächer-
dacht? Das möchten wir gerne mit diesem Projekt her­               zen hinweg nahe bringen. Diese Texte schickt Ihr uns.    und jahrgangsstufenübergreifend)
ausfinden.                                                      3. Überlegt, wie die zentrale Botschaft Eures Textes über
                                                                   den Wolken um die ganze Welt transportiert werden        Arbeitsformen
Eure Aufgaben                                                      könnte und setzt Eure Überlegungen konkret gestalte­     Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
                                                                   risch um. Schickt uns entweder Euer Produkt oder
Jahrgangsstufen 1–2                                                eine Dokumentation Eurer Arbeitsergebnisse.
1. Stellt Euch vor, Ihr könntet fliegen, weite Strecken
   überwinden und die Welt von oben sehen. Wohin wür­
   det Ihr fliegen wollen und wie sähe es dort aus? Malt
   ein Bild von Eurem Traumziel.
2. Bastelt jetzt noch einen schönen Papierflieger.

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2 2
PROJEKT 3.1
  Literaturcafé

                  S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2 3
Jahrgangsstufen 5 – 13

eigentlich hätte ich Lust gehabt, meine
Geschichte vom Zauberstab gleich
weiter zu erzählen. In welcher Zeit wird
Julian leben – in der Gegenwart oder in
der Zukunft? Welche Rolle wird Bascha
spielen? Hilft sie ihm, oder wird sie ihn                                                            Der
                                                                                                 		Zauber-
in noch tiefere Probleme hineinziehen?
Und wird der Junge es schaffen, sich
seiner Familie wieder anzunähern?

Doch diesmal ist hier Schluss für mich. Ihr sollt jetzt Eure eige­
ne Fortsetzung erfinden. Setzt Eure Phantasie in Trab und lasst
Eure Ideen blühen. Nirgendwo sonst seid Ihr so frei wie im Reich
                                                                                                 				               stab
des Erzählens. Da gibt es keine Grenzen zwischen wahr und ge­
logen. Nur eines sollte Eure Geschichte sein: richtig spannend!

Dass Euch das gelingt und dass Ihr Spaß habt an Eurem Erzäh­
len: Dafür drücke ich Euch allen ganz fest die Daumen!

Euer

Informationen über den Autor gibt es auf www.michael-zeller.de

                                                                                                 PROJEKT 3.2
                                                                                                    Literaturcafé

       S C H Ü L E R W E T T B E W E R B    2 0 1 9   S E I T E   2 4
„Warum schleppst du eigentlich immer dieses Ding mit          ihn herum ganz altmodische Klamotten trugen. Auch der              hielt er es hier länger aus. „Ich habe mein Zuhause verlo­
dir herum?“, war Julian oft von seinen Klassenkameraden          Busfahrer. War ihm beim Einsteigen gar nicht aufgefallen.          ren“, dachte der Junge, als er die Treppe runter rannte. Nur
gefragt worden. Damals war er noch ein kleiner Junge ge­         So lief heute doch kein Mensch mehr rum! Julian schau­             weg, weg, weg, egal wohin. Er kam eben an der Bushalte­
wesen von gerade mal acht Jahren und ging in die zweite          te auf sein Handy. 19.09 Uhr. 19.09 Uhr! Wieso denn                stelle an, da tippte ihm jemand von hinten auf die Schulter.
Klasse. Da hatte er von einem berühmten Zauberer erzäh­          das? Der Unterricht war doch wie immer um zwei Uhr                    Ein Mädchen. Nein, nicht ein Mädchen! Es war das Mäd­
len hören. Was der alles konnte! Julian war Feuer und Flam­      zu Ende gewesen. Er prüfte sein Smartphone genauer:                chen, das eben noch oben im Wohnzimmer gesessen hat­
me gewesen: So einer wollte er auch werden! Zu Weihnach­         „24.12.2011“ stand dort als Datum. Dabei war es doch               te. Julian hatte sie vorher noch niemals gesehen.
ten wünschte er sich einen Zauberstab und war selig, als er      längst das Jahr 2019 …                                                „Bascha“, sagte sie und lächelte ihn an. „Ich bin deine
ihn unter dem Tannenbaum liegen sah. Doch schon nach                Ist bestimmt ein Irrtum, beruhigte er sich, irgendein           Zauberfee.“
wenigen Tagen war seine Begeisterung erloschen. Der Stab         blöder Computerfehler. Doch als ihm beim Aussteigen ei­               „Bascha? Komischer Name“, brummelte Julian. „Hab ich
enttäuschte ihn auf der ganzen Linie. Nichts brachte der         ne Schneeflocke auf die Hand fiel, mitten im Sommer, da            ja noch nie gehört …“
zu Stande. Noch nicht einmal Funken konnte Julian damit          wurde ihm klar, dass hier etwas nicht stimmte. Der Junge
sprühen lassen, geschweige denn Flammen.                         fror in seinem Hemd und der kurzen Hose und rannte so              Kein Wunder, dass Julian den Namen Bascha noch nie ge­
   Vielleicht bin ich noch zu jung dafür, überlegte er. Denn     schnell er konnte nach Hause.                                      hört hat. Ist ja nicht ganz so geläufig überall. Und Zauberfe­
der Junge auf der Packung des Stabes war bestimmt                   Mitten im Wohnzimmer stand ein Weihnachtsbaum,                  en laufen einem auch nicht jeden Tag über den Weg. Ganz
schon elf oder zwölf Jahre alt. Na, vielleicht wird es ja doch   und darum herum saßen Leute. Alle sahen sie ziemlich               schön außergewöhnlich also, was uns der Wuppertaler
noch etwas mit dem Zaubern, hoffte Julian damals. Wenn           fremd aus. Bis Julian erkannte: Das war ja seine Familie!          Schriftsteller Michael Zeller in diesem Jahr als Idee präsen­
ich erst mal zwölf bin ...                                       Die Eltern, sein Zwillingsbruder Lennart und dazu noch             tiert. Um daraus eine fertige Geschichte werden zu lassen,
   Julian wurde zwölf, und er wurde dreizehn und vierzehn        ein Mädchen, das er vorher noch nie gesehen hatte. Er              ist Eure Phantasie erwünscht. Ihr dürft literarisch zaubern.
und immer älter, und mit jedem Jahr war der Zauberstab           war völlig verwirrt. Und bekam Angst. Vielleicht würden
tiefer in Vergessenheit geraten. Bis vor ein paar Tagen.         seine Eltern ihn nicht gleich erkennen oder sogar als              Eure Aufgaben
Da hatte die Mutter ihn aufgefordert, endlich mal wieder         Fremdling aus dem Haus werfen?                                     Knüpft an Michael Zellers Erzählanfang an und macht dar­
sein Zimmer aufzuräumen, und dabei war ihm auch das                 „Hallo, ich bin der Julian“, stellte er sich seiner Familie     aus Euer eigenes Stück Literatur. Schön wäre, wenn es
alte Weihnachtsgeschenk in die Hände gefallen. Er drehte         vor. „Ich komme aus der Schu… – äh – Zukunft. Ihr könnt            darin zu einer lesenswerten Ost-West-Begegnung käme.
den Stab von allen Seiten und in alle Richtungen. Es war         mir glauben, dass ich es bin. Julian! Stellt mir ruhig Fra­        Die Form bestimmt Ihr selbst. Schreibt also eine Erzählung,
einfach nichts daran. „Und damals habe ich geglaubt, mit         gen!“                                                              eine Novelle, ein Tagebuch, eine Graphic Novel, ein Manga,
so einem Ding könne man zaubern. Ganz schön blöd“,                  Der erste, der sprach, war sein Vater. „In welchem              einen Roman – oder auch ein Theaterstück, ein Hörspiel
dachte Julian und musste über sich selbst lachen. Aber ihn       Beruf arbeite ich?“, fragte er seinen Sohn. „Ich erinnere          oder ein Drehbuch für eine Verfilmung usw.
wegschmeißen? Nein, das wollte er doch nicht. Er schob           mich nicht ganz genau“, musste der eingestehen. „Ir­               Vergesst nicht, Euren Text sorgfältig zu korrigieren und in
den Stab wieder zurück ins Regal, wenn auch ziemlich weit        gendwas im Büro. Ich weiß allerdings, was du im nächs­             eine ansprechende äußere Form zu bringen, bevor Ihr ihn
nach hinten.                                                     ten Jahr machen wirst. Aber das kann ich dir nicht sagen.          abschickt.
                                ***                              Sonst könnte es deine Zukunft beeinflussen, und das will
   Die Schule war vorbei. Endlich konnte Julian nach Hause       ich nicht.“ Julian kam es vor, als würde er bei Zurück in          Fachbereiche
gehen. Die Sonne schien am Himmel. Ein langer Sommer­            die Zukunft mitspielen.                                            Arbeitsgemeinschaften für kreatives Schreiben, Deutsch,
nachmittag lag vor ihm.                                             Der Vater antwortete nichts. Julian fühlte sich ver­            Kunst, Literatur (auch fächer- und jahrgangsstufenüber­
   Mit quietschenden Reifen hielt der Bus an der Halte­          dammt unwohl in seiner Haut, wie da seine ganze Familie            greifend)
stelle. Es war der Bus, den er jeden Tag nahm, seit Jahren:      ohne ihn um den Weihnachtsbaum herum saß. Alle waren
immer der gleiche. Doch an diesem Tag war alles anders.          acht Jahre jünger, und keiner sagte ein Wort zu ihm. Da            Arbeitsformen
   Julian stieg vorne ein und zeigte dem Fahrer seine Mo­        fiel sein Blick auf den Zauberstab. Unter dem Tannen­              Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
natskarte. Er bekam sogar einen Sitzplatz. Als er von sei­       baum lag er, bei den Geschenken, genau wie damals, vor
nem Smartphone hochschaute, bemerkte er, dass alle um            acht Jahren. Der Junge rang nach Luft. Keine Sekunde

                                                                                                                                  S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2 5
PROJEKT 3.3
                                              Literaturcafé

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9    S E I T E   2 6
„Ich versteh‘
                                                                                              nur Bahnhof!“
                                                                                 Jahrgangsstufen 7 – 13

Wer nicht hören will muss reden, oder: Wer Phrasen               Sie muss möglichst viele Phrasen und Redewendun­
drischt und Reden wendet, hat Gold Mund.                         gen (gerne auch frei übersetzt aus anderen, am bes­
Wer kennt das nicht: Ihr seid in den Ferien, trefft Kinder       ten mittel- oder osteuropäischen Sprachen) enthalten
oder Jugendliche aus anderen Ländern, schaut einen               und dennoch Sinn ergeben. Und sie soll witzig sein!
fremdsprachigen Film oder lest ein Buch in Originalspra­      2. Eine solche Szene wird natürlich erst dann so richtig
che – und schon ist es passiert: Ihr versteht „nur noch          lebendig, wenn sie anschaulich vor Augen oder anhö­
Bahnhof“. „Das kommt Euch spanisch vor?“ Dann passt              rig vor Ohren geführt wird. Filmt also Eure Szene, stellt
dieses Projekt wie „die Faust aufs Auge“ zu Euch.                eine Collage her oder nehmt ein Hörbuch auf!
Natürlich geht, was Ihr nun tun sollt, „auf keine Kuhhaut“.
Aber vielleicht ist Euch ja schon längst selbst „ein Licht    Fachbereiche
aufgegangen“.                                                 Deutsch (gerne auch: Deutsch als Fremd- oder Zweit­
                                                              sprache), Literatur, Fremdsprachenunterricht, Theater
Eure Aufgaben                                                 AG (auch fächer- und jahrgangsstufenübergreifend)
1. Schreibt eine Szene, in der sich Kinder oder Jugendli­
   che aus unterschiedlichen Herkunftskulturen, aus Ost       Arbeitsformen
   und West, begegnen und in einen Austausch miteinan­        Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
   der treten. Alle Beteiligten erweisen sich als ausge­
   machte „Phrasendrescher“ und „Schaumschläger“,
   deshalb muss Eure Szene zwei Bedingungen erfüllen:

                                                                                                                             S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2 7
100 Jahre und
                                                                		ein Koffer
                                                                                                                    Jahrgangsstufen 8 – 13

                                                                100 Jahre sind auf den ersten Blick ganz schön unüber­         Eure Aufgaben
                                                                sichtlich. Das gilt vor allem für die letzten hundert Jahre.   Stellt uns eine Auswahl der persönlichen Zeitzeugnisse
                                                                Sagen ja auch alle, dass sich die Welt immer schneller         aus dem Koffer zur Verfügung, sodass daraus eine
                                                                dreht. Und immer komplizierter wird. Was kann man tun,         Sammlung der letzten hundert Jahre (in 10-Jahres-
                                                                wenn alles komplizierter wird? Ihr kennt das aus der           Schritten) wird. Wählt Erinnerungsstücke aus, die für den
                                                                Schule: Wenn man das große Ganze nicht (be)greifen             Inhaber des Koffers von besonderer Bedeutung, aber
                                                                kann, geht man eben kleinschrittig vor, z. B. in 10-Jahres-    auch für die Allgemeinheit von Interesse sind!
                                                                Schritten. Tut man das – von 2019 ausgehend – mit den
                                                                hundert Jahren davor, so kommt man zu interessanten            Fachbereiche
                                                                Ergebnissen. Oder wem fällt zu 1919, 1929, 1939, 1949          Deutsch, Literatur (Film), Geschichte, Politik, Sozialwis­
                                                                und so weiter so gar nichts ein?                               senschaften, Kunst, außerunterrichtliche AGs (auch
                                                                Wie es der Zufall will, findet Ihr zu diesem Projekt auf       fächer- und jahrgangsstufenübergreifend)
                                                                Eurem Dachboden einen alten Koffer. Der Besitzer oder
                                                                die Besitzerin hat die letzten 100 Jahre erlebt und Erin­      Arbeitsformen
                                                                nerungen in Form von Briefen, Tagebüchern, Bildern,            Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
                                                                Tondokumenten, Filmen und weiteren Erinnerungsstü­
                                                                cken festgehalten. Schade wäre es, wenn Ihr den Inhalt
                                                                des Koffers einfach für Euch behaltet.

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2 8
PROJEKT 3.4
  Literaturcafé

                  S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   2 9
Wege des
		„weißen Goldes“
 Ein slowakisches Märchen erzählt von einem alten König, der
 wissen möchte, wie lieb ihn seine Töchter haben. Die erste
 antwortet: „Wie Gold.“ Die zweite sagt: „Wie meinen Braut­
 schmuck.“ Die dritte aber erklärt: „Wie Salz.“ Der Vater wird
 böse und verjagt sie. Doch plötzlich verschwinden alle Salzvor­
 räte aus seinem Reich und die Menschen werden krank,
 unglücklich und leiden. Da erkennt der König, dass er seiner
 dritten Tochter Unrecht getan hat und sie ihn am meisten von
 allen liebt. Die Salzprinzessin darf zurückkehren und erbt das
 Königreich.

 Salz war schon im Mittelalter ein kostbares Gut, oft wurde es
 „weißes Gold“ genannt. Handelswege, die die Städte mit den
 Salzbergwerken verbanden, bekamen gern den Namen „Salz­
 straße“. Solche Wege verknüpften Ost und West, führten zum
 Beispiel von Dortmund nach Krakau. Salz hat auch heilende
 Kräfte. Es gibt Heilquellen, deren salzhaltiges Wasser gegen
 manche Krankheiten wirkt.

       S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   3 0
Jahrgangsstufen 1 – 13

                           Eure Aufgaben                                                  britische Premierminister Winston Churchill erholte sich
                                                                                          in Bad Kudowa/Kudowa Zdroj.
                           Jahrgangsstufen 1 – 4                                          1. Stellen Sie sich vor, zwei bedeutende Personen der
                           In vielen Märchen aus Osteuropa spielt Salz eine wichtige         Zeitgeschichte aus Ost und West, hätten sich 1919 bei
                           Rolle. Sucht Euch ein solches „Salzmärchen“ aus und               einem Aufenthalt in einem Kurort in Schlesien oder
                           erzählt es in einer Geschichte nach. Stellt einen Salzteig        Böhmen getroffen.
                           her und formt aus ihm die Figuren Eures Märchens.                 Schreiben Sie einen Dialog zwischen beiden, der die
                                                                                             politische und wirtschaftliche Situation in Europa
                           Jahrgangsstufen 5 – 7                                             aufgreift und die Hoffnungen und Vorstellungen von
                           Sali, der Salzkristall aus dem Bergwerk in Wieliczka bei          der Zukunft berücksichtigt.
                           Krakau wartet auf seine Fahrt nach Münster. Wie sieht          2. Wer könnte sich hundert Jahre später hier treffen?
                           Sali aus? Was wird Sali aus dem polnischen Bergwerk               Stellen Sie zwei Personen aus Ost- und Westeuropa
                           erleben auf seiner Fahrt nach Münster? Welchen Weg                vor, die sich 2019 bei einem Kuraufenthalt begegnen.
                           wird er nehmen, welche Städte und Dörfer wird er se­              Über welche politischen und gesellschaftlichen Ereig­
                           hen? Erzählt uns die Geschichte von Sali (z.B. mit selbst­        nisse sprechen sie? Wie bewerten sie die letzten hun­
                           gezüchteten Kristallen) in einer Bildergeschichte oder            dert Jahre und welche Ideen haben sie von der Zu­
                           einem Cartoon.                                                    kunft des europäischen Kontinents?
                                                                                          Präsentieren Sie die beiden Gespräche als Theaterszene
                           Jahrgangsstufen 8 – 10                                         oder Hörspiel und schicken Sie uns die Video- oder
                           Es gibt viele Städte in Ost- und Westeuropa, die durch         Audiodatei.
                           klassische Salzstraßen miteinander verbunden waren.
                           Eine dieser Straßen, die es noch heute gibt, ist z.B. der      Ergänzende Hinweise
                           Westfälische Hellweg. Stellt jeweils eine Stadt in Ost­        Die Aufgaben entsprechen den Kernlehrplänen aller
                           europa und in Nordrhein-Westfalen vor, die eine besonde­       Schulformen der Sekundarstufen I und II und berück­
                           re Geschichte rund um das „weiße Gold“ aufweist. Ge­           sichtigen insbesondere fächerverbindendes wie auch
                           staltet eine gemeinsame Infobroschüre für die beiden           fächerübergreifendes Arbeiten.
                           Städte.
                                                                                          Fachbereiche
                           Jahrgangsstufen 11 – 13                                        Chemie, Darstellen und Gestalten, Deutsch, Sachkunde,
PROJEKT 4.1                Schon im 18. Jahrhundert trafen sich bedeutende Per­           Erdkunde, Geschichte, Kunst, Sozialwissenschaften
                           sönlichkeiten aus Ost und West gern in den berühmten
                           Heilbädern mit Solequellen. So war Goethe mehrmals in          Arbeitsformen
Begegnungen und Visionen   Karlsbad/Karlovy Vary, der russische Zar Nikolaus II.          Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
                           besuchte Marienbad/Mariánské Lázne und der spätere

                                                                                        S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   3 1
Auf den Spuren
            meiner Familie
                                                                                                                                               Jahrgangsstufen 1 – 13

In den Adelshäusern Europas ist es üblich, die Familien­        schichte. Könnt Ihr das Leben Eurer Vorfahren mit den         Jahrgangsstufen 11 – 13
geschichte in einem Stammbaum kunstvoll darzustellen.           Ereignissen der „großen Geschichte“ in Verbindung brin­       Bearbeiten Sie zunächst die Aufgabe für die Jahrgangs­
Alte Ahnengalerien finden wir hauptsächlich in Burgen           gen?                                                          stufen 5–10.
und Schlössern. Aber auch „normale“ Menschen haben                                                                            Gibt es in Ihren Familien ein besonderes Ereignis, das mit
sich schon immer gefragt, woher komme ich und von               Eure Aufgaben                                                 der Weltgeschichte verbunden ist? Oder hat die „große
wem stamme ich ab? Doch wie vorgehen, wenn zuhause                                                                            Geschichte“ Ihre Familiengeschichten beeinflusst? Schil­
an der Wand keine Ahnentafel hängt und man gern wis­            Jahrgangsstufen 1 – 4                                         dern Sie uns eine solche Verbindung in einer medialen
sen möchte, wer seit Adam und Eva so zur Familie gehör­         Malt ein Bild oder gestaltet eine Collage Eure Familie. Wie   Gestaltung Ihrer Wahl.
te?                                                             sahen Eure Ur-Ur-Großeltern aus? Wo wohnten sie? Wie
Eure Eltern und Großeltern können Euch sicher schon             waren sie gekleidet? Welche Berufe hatten sie? Womit          Fachbereiche
viel erzählen. Vielleicht bewahren sie auch noch alte           haben sie als Kinder gespielt?                                Geschichte, Kunst, Sachunterricht, Religion
Fotos oder Dokumente von Euren Vorfahren auf. Es gibt
aber noch andere Wege, sich über die eigene Herkunft zu         Jahrgangsstufen 5 – 10                                        Arbeitsformen
informieren. Viele Orte haben ein Archiv oder Personen­         Gestaltet ansprechend und sorgfältig einen übersichtli­       Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Partnerarbeiten
register. Und es kann sich lohnen, in den Kirchenbüchern        chen und informationsreichen Stammbaum Eurer Fami­
der Gemeinde nach Hinweisen zu suchen. Viele Quellen            lie. Denkt an die wesentlichen Daten, also Namen, Ge­
lassen sich zudem über das Internet recherchieren. Und          burtsdatum und -ort, Sterbedatum und -ort, Berufe,
schließlich sind Eure Familien ja auch ein Teil der Weltge­     Heiraten und Kinder. Wie weit kommt Ihr zurück?

S C H Ü L E R W E T T B E W E R B   2 0 1 9   S E I T E   3 2
Sie können auch lesen