PERFACTORY - Tansania-Fahrt Austausch USA und Frankreich Europäische Schülerkonferenzen
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FACT O 01/2017 PE R RY Schulzeitung der Freiherr-vom-Stein-Schule, Europaschule Gladenbach Tansania-Fahrt Austausch USA und Frankreich Europäische Schülerkonferenzen
PER FACT OR Y Grußwort 2 Liebe Schülerinnen und Schüler, sehr geehrte Eltern, verehrte Kolleginnen und Kollegen, freuen Sie sich mit mir, dass wir zum Halbjahres- kulturelle Erfahrungen zu sammeln und den Umgang wechsel eine neue Online-Ausgabe unserer Schulzei- mit Vielfalt, mit Unbekanntem, Neuem, Fremdem und tung präsentieren können. vielleicht Befremdlichem zu üben und Verständigung auszuprobieren. Es sind herausragende Ereignisse und Aktivitäten der letzten Wochen zusammengestellt, so dass alle Leserin- Aggressiver Nationalismus und Rassismus vergiften nen und Leser einen facettenreichen Eindruck über das die menschlichen Beziehungen. Deshalb hat sich die Schulleben erhalten. Schulgemeinde auch der Initiative einer 10. Klasse an- geschlossen: Wir haben uns für das Projekt „Schule ohne Den Schwerpunkt der lesenswerten Berichte und Rassismus, Schule mit Courage“ beworben. eindrücklichen Fotos bilden wie so oft unsere interna- tionalen Kontakte: unsere Austausch- und Begegnungs- Wir wollen den gegenseitigen Respekt im Alltag der fahrten, Erasmus-Aktivitäten und der Besuch unserer Schule leben. Daran arbeiten wir. Partnerschule in Kisomachi, Tansania. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern noch das Diese schulischen Unternehmungen bilden konse- eine oder andere winterliche Vergnügen, nicht ohne ei- quent einen wichtigen Teil unseres Schulprofils ab. Was nen sehnsüchtigen Blick auf ein schönes Frühjahr zu könnte es Wichtigeres geben in diesen Tagen als inter- werfen. Mit herzlichen Grüßen M. Prötzel Schulleiter
3 Aus der Schule PER FACT OR Y Hitze, Horizonte, Herzlichkeit 19 Schüler und Schülerinnen der Oberstufe und drei Lehrer brachen am Silvestertag auf, um für zwei Wochen nach Tansania zu reisen. I n Moshi, einer Kleinstadt am Fuße des Kilimanja- ro, lernten sie tansanisches Stadtleben kennen, trafen unter anderem einen Arzt und eine Frauenrechtlerin, mit denen sie über verschiedene Aspekte des Lebens- alltags in Tansania sprachen, und erkundeten auf einer Wanderung in den Usambarabergen und auf einer Safari die Schönheit des ostafrikanischen Landes. Das High- light stellte für alle jedoch der viertägige Besuch an un- serer Partnerschule, der Kisomachi Secondary School, dar. Von den Gastgebern mit großer Herzlichkeit auf- genommen und umsorgt, verbrachten sie eine intensive Zeit mit ihren Partnern und hatten beim gemeinsamen Arbeiten, Lernen, Essen, Kochen, Tanzen und Spielen die Möglichkeit, sich kennenzulernen und auszutau- schen. So wurden nicht nur die Bande der Partnerschaft gestärkt, sondern auch neue Kontakte und Freundschaf- ten geknüpft. Während der Reise verfassten die Teilnehmer Blog- Texte, in denen sie von ihren Erlebnissen und Erfah- rungen berichteten. Im Folgenden ist eine Auswahl der Texte abgedruckt, weitere Texte und Bilder finden sich auf der Homepage der Europaschule Gladenbach (www. europaschule-gladenbach.de). Heri kwa mwaka mpya Happy New Year! Ein unbeschreiblicher Moment, am 1. Januar am Kili- manjaro Airport von fünf in besten Feiertagsanzügen ge- kleideten Herren, allen Verantwortlichen aus Kisomachi, herzlichst mit einem HAPPY NEW YEAR begrüßt zu werden! Mr. Massawe, headmaster, Pascal Sabbas,Ciril, ein weiteres Schoolboard-Mitglied, und unser neuer Busfahrer Simon sind um 2 Uhr nachts aufgebrochen, um uns zu begrüßen. Die 50 km von Arusha bis zu un- serem Quartier, dem Brothers`Centre in Moshi, zeigen das Ausmaß des Regenmangels der letzten 6 Wochen. Am Straßenrand das gewohnte Bild: Frauen in bun- ten Gewändern verkaufen Feldfrüchte, Tomaten, Zwie- beln, Mangos, Kartoffeln, Ananas. Man fragt sich, an wen. Auf der Straße morgens um 6 sind nur Busse und Landrover unterwegs, die übermüdete Flugreisende zu den touristischen Zielen Kilimanjaro und National- parks bringen. Das Steppengebiet am Rand weist eini-
PER FACT OR Y Aus der Schule 4 ge Rundhäuser der Maasai auf, davor Ziegenherden und ren Nonnen Kaffee angebaut, und zwar die hochwertige Kinder, die sie hüten. Sorte Arabica. Zur Zeit blühen die Sträucher und haben grüne Kaffeekirschen angesetzt. Von ihrem Gelände wa- Im Brothers` Centre ein herzlicher Empfang durch ren wir tief beeindruckt, da sie neben einen großen Ge- Brother Fidelis und Marietta, die Küchenchefin. Für das müsegarten mit Kohl, Mangold und Möhren auch einen opulente Neujahrsmenü können wir uns aus 10 Töpfen wunderschönen Blumengarten pflegen. Zudem halten bedienen. Ein buntes Festvergnügen, wobei Pilau, klei- sie Hühner und Ziegen. ne egg plants, Huhn und Mangos, alles aus dem eigenen kitchen garden, köstliche Besonderheiten sind. Die Schwestern scheinen auch ohne fließendes Was- ser und festen Strom zufrieden zu sein. Der Nachmittag vergeht mit Erkunden der Projekte des Brothers` Centre, schlanke Schweine, die lange leben Für uns waren die Stehtoiletten ohne zuverlässige „dürfen“, Kühe, die nicht an EU-Effektivität zu messen Spülung eine Umgewöhnung. Es kamen des öfteren Ge- sind, eine Ausbildungsstelle für 80 angehende Schrei- danken über das Leben der sisters auf, welche, wie zum ner und ein home-garden, in dem gerade die Avocados Beispiel Sister Lucia, seit 25 Jahren als Nonne leben. ansetzen und Kochbananen erntereif sind. Morgen, am 2.Januar, wird die Stadt uns empfangen, die Mischung In der Ruhe und Abgeschiedenheit des Klosters fühl- aus inzwischen vor allem Motorradverkehr, Markttrei- ten wir uns willkommen und es war für uns alle eine ben, Villen, als Hochsicherheitstrakte gebaut, daneben besondere Erfahrung, das Leben am Krater kennen zu Hütten, Unterstände mit Kindern, die Mzungu (Weiße lernen. Europäer) rufen. Bis dahin - Auch in der Abendrunde kam heraus, dass viele die D.Häring Stille, die Arbeit und Einfachheit beeindruckt haben. Carla, Leon, Linda Zeit zum Staunen Unser Tag begann früh mit der Fahrt zum Ngorongo- Von Partnerschülern zu Freunden ro-Krater. Es ist ein nicht aktiver Vulkan, der zurückge- fallen ist, so dass wir uns gefühlt haben wie in einer rie- Voller Euphorie starteten wir mit unseren Partner- sigen Rührschüssel. Wir beobachteten zahlreiche Tiere, schülern das Work camp. zum Teil nie gesehen, sogar mehrere Löwen und als Highlight eines von sechs noch lebenden Nashörnern, Im Fokus stand das gemeinsame Thema „Reduce, Re- das in Zeitlupe auf uns zukam. Es muss sich gefühlt ha- duse, Recyle“, das uns in der Vorbereitung ein halbes ben wie auf einem Laufsteg, nachdem ungefähr 67 Jeeps, Jahr begleitet hat. also alle anwesenden Touristen, bei unserem Jeep gelan- det waren, um es zu bestaunen. 65 SchülerInnen waren wir insgesamt; die tansani- schen SchülerInnen hatten sich für die Teilnahme am Unsere Guides Said, Ninah, Sale und Simon berei- Work camp beworben. Folgende Unterthemen waren teten uns während des gesamten Aufenthalts im Krater vorgesehen: eine besondere Freude, da sie alle Tiere früh entdeckten und ihr Fachwissen über den Lebensraum, das Jagdver- -Fabric, Mitumba (=Problem der Altkleidermärkte) halten zum Beispiel der Löwen etc. weitergaben. Auch seltene Vögel, wie zum Beispiel die love birds, bestaun- -Metal (z.B. Problem des Elektroschrotts in Ghana) ten wir; hier zeigte sich Frau Schiebel als die Expertin. -Plastic (z.B. in Meeren) Am Nachmittag der Safari wurden wir im Kloster der Karatu-Sisters von ein paar Schülerinnen der Michaud -neue Energiequellen, z.B. Sonnenenergie Girls` Secondary School, die wie wir mit ihrem Gepäck, einem Metallkoffer, einem Eimer und einer Matratze, -Trash is cash (Recyceltes zu Geld machen) ins Internat einzogen. Die Themen wurden rasch verteilt; jeweils aus tansa- In der Schule unterrichten Sister Lucia, Sister Cathe- nischer und deutscher Sicht waren die Themen zu bear- rin und zwei weitere Schwestern demnächst 60 Schüle- beiten und zu präsentieren. Zunächst ging es zum Be- rinnen im O-level. dauern aller an die theoretische Arbeit, welche aus dem Verstehen der zusammengetragenen Texte der Lehrer Auf dem Gelände des Klosters wird von sechs weite- bestand, wobei diese sich als überaus informativ heraus-
PER FACT OR Y Aus der Schule 6 stellten und die Probleme im Kern ausdrückten. zu verlesen, nachdem man diesen in den letzten beiden Wochen doch in recht großen Mengen konsumiert hat- Vor allem in unserer Gruppe „Fabric-Mitumba“ wur- te, ohne zu wissen, welche Arbeit dahinter steckte. Ne- de intensiv diskutiert und das Wissen und die Ideen der ben den Vorbereitungen an den Kochstellen herrschte tansanischen SchülerInnen waren enorm. auch an deren Stellen im Garten ein buntes Treiben: Überall sah man Gruppen von tansanischen und deut- Das Eis zwischen uns Gladenbachern und den tansa- schen Schülern, die Karten spielten, gemeinsam Freund- nischen SchülerInnen war endgültig gebrochen, als wir schaftsbänder knüpften oder sich noch schnell einen den theoretischen Teil verließen und uns der Arbeit mit Crash-Kurs in Deutsch bzw. Swahili gaben. Nadel und Faden zuwandten. Wir stürzten uns mit vie- len Ideen auf die in Moshi erworbenen Stoffreste. Dabei Die eigentliche „kleine Feier“ begann schließlich bei entwickelten sich die Jungs zu „erstaunlichen“ Profis, die Einbruch der Dunkelheit mit einem gemeinsamen Es- unter anderem Krawatten, Taschen und Mini-Unterho- sen, an dem alle Schüler, die am Workcamp teilgenom- sen zauberten. Die Lehrer waren erstaunt über die ruhi- men hatten, sowie alle Lehrer und Mitarbeiter der Part- ge und lang anhaltende Arbeitsatmosphäre. nerschule teilnahmen. In diesem Rahmen wurde auch der traditionelle Chagga-Cake überreicht, hinter dem Parallel fand in den anderen Arbeitsgruppen mehr sich zur Verwunderung der Schüler kein Kuchen, son- Action statt, die zu Hockern aus Flaschen, Besen aus dern eine auf traditionelle Weise am Stück gegrillte Zie- Plastik und Solarleuchten aus Gurkengläsern führte. ge verbarg. Auch wenn dieser Anblick nicht jedem leicht Am nächsten Morgen blickte man in nervöse Schüler- fiel, war allen die Bedeutsamkeit und die große Ehre, die gesichter, denn die Präsentationen befanden sich in der uns mit diesem Geschenk zuteil wurde, bewusst, sodass letzten Vorbereitungsphase. Jede Gruppe präsentierte selbst eingefleischte Vegetarier ein Stück aßen. auf unterschiedliche Weise ihr Thema, sei es mit selbst gedichteten Liedern, Gedichten oder Rollenspielen. Im Anschluss an diese feierliche, fast andächtige Ze- remonie wurden wir in der Dining-Hall von allen Schü- Dabei wuchsen einige Schüler über ihre Fähigkeiten lern der Schule mit lautem Singen empfangen. Unter und Ängste hinaus und begeisterten die Zuhörer , vor dem Motto „Gladenbach and Kisomachi – Everlasting allem Lehrer der Kisomachi Schule und der unsrigen. Partnership“ erwartete uns ein bunter Abend mit Tän- zen, Liedvorträgen, Reden und Bildern, der uns sicher Schlussendlich sind wir stolz auf unsere Zusammen- lange in Erinnerung bleiben wird und uns noch einmal arbeit und auf die Ergebnisse, die wir erreicht haben. die große Gastfreundschaft und Herzlichkeit unserer Partner vor Augen führte. Denise, Lena So werden wir heute Abend mit vielen schönen Ein- drücken und Erinnerungen, sicherlich aber auch mit et- was Wehmut in den Flieger nach Deutschland steigen. Kwa herini – Auf Wiedersehen! Kwa herini! Vier Tage intensiver Begegnungen näherten sich ih- rem Ende. Neue Kontakte wurden geknüpft, Freund- S. Schiebel schaften geschlossen oder vertieft, wichtige Gespräche geführt, es wurde gemeinsam gegessen, gearbeitet, ge- spielt, getanzt und gelacht. Laut dem Programm, das uns unsere Gastgeber für unseren Aufenthalt ausgegeben hatten, war für den letz- ten Abend eine „kleine Feier“ geplant. Dass diese Be- zeichnung das, was uns erwarten würde, wohl nicht tref- fend beschrieb, war spätestens im Laufe des Vormittags klar, als überall in der Schule mit den Vorbereitungen für die „small celebration“ begonnen wurde. Wie aber auch in den vorangegangenen Tagen legten unsere Part- ner großen Wert darauf, uns einzubinden, indem sie kur- zerhand den Garten unseres Hauses in eine Großküche verwandelten und uns die Möglichkeit gaben, bei der Zubereitung der traditioneller Chagga-Gerichte zuzu- schauen oder zu helfen. So war es für den einen oder anderen eine interessante Erfahrung, einmal selbst Reis
7 Aus der Schule PER FACT OR Y Medikamente für Kisomachi 6 000 Menschen bietet die Dispensary (Krankensta- weiterhin an der Ausstattung, insbesondere an Medika- tion) von Kisomachi eine medizinische Grundver- menten. Wir freuten uns daher dank der Spenden vie- sorgung. Hier bringen Mütter ihre Säuglinge zum ler Kollegen der Europaschule Gladenbach vor Ort eine Impfen her, man erhält Malaria-Medikamente oder Medikamentenspende abgeben zu können. Diese wurde kann einen HIV-Test machen lassen. Auch für die Schü- von der Organisation „action medeor“ in Tansania zu- ler und Lehrer unserer Partnerschule ist die Dispensary sammengestellt und in Anwesenheit von Father Richard die erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen. Temba, der leitenden Ärztin, sowie des Headmasters Eine Ärztin und ein kleines Team von Pflegerinnen be- Mr. Massawe überreicht. treut die Station, die von der katholischen Diözese in Moshi getragen wird. Allen Spendern herzlichen Dank! Wir waren positiv überrascht, dass die Krankensta- S. Schiebel tion, die bisher in sehr engen Räumlichkeiten unterge- bracht war, nun in ein renoviertes und größeres Gebäu- de im Dorfzentrum umgezogen ist. Dennoch mangelt es
PER FACT OR Y Aus der Schule 8 GAPP 2016 aussah wie bei „High School Musical“. Die Zeit in unseren Gastfamilien und insgesamt die drei Wochen in Amerika vergingen viel zu schnell. Viele 20 Zehnt- bzw. dann Elftklässler bekamen die Ausflüge mit der Gruppe machten jeden Tag in unseren Möglichkeit, an einem der vielen Austausch- Gastfamilien zu etwas Besonderem und unvergesslich. programme an unserer Schule teilzunehmen, Washington D.C.,Philadelphia und weitere Ausflüge dem USA-Austausch, auch genannt „GAPP“: machten den Aufenthalt für uns einfach nur großar- German American Partnership Program. tig. Der Abschied von unseren Freunden fiel uns sehr schwer. Wir wussten, dass wir uns in dieser Gruppe nie 2 wieder sehen würden. Alle waren sehr traurig, es flossen 016 gestaltete sich für einige Schülerinnen und viele Tränen. Schüler der Europaschule Gladenbach als ein sehr spannendes Jahr, das vielen in Erinnerung bleiben Nach diesem Abschied begann für uns eine weitere wird. Reise, nach New York. Der erste Tag wurde leider von der Stimmung des Abschieds etwas beeinflusst. Doch Ende des Jahres 2015 erfuhren wir, wer unsere Aus- die restliche Zeit unseres Aufenthalts war wunderschön. tauschpartner sind und konnten anfangen, über das In- Auch wenn wir viel zu wenig Zeit hatten, ganz New ternet Kontakt zu ihnen aufzubauen. Auch die Vor- York kennenzulernen, so haben wir doch einiges gese- treffen und die Vorbereitungen für den Besuch unserer hen und erlebt. Amerikanischen Gäste ließen unsere Vorfreude noch größer werden. Ein großes Dankeschön möchte ich hiermit an Frau Kilian und Herrn Seegelken aussprechen, ohne die die- Als sie uns endlich im Sommer 2016 besuchten, war ser Austausch gar nicht erst möglich gewesen wäre. In die Freude groß. Endlich konnte man sich in die Ar- diesen drei Wochen waren sie nicht nur unsere Lehrer, me schließen und sich außerhalb des Internets kennen- sondern auch unsere Reiseführer und Ansprechpartner lernen. Alles war so neu und aufregend. Ich erinnere für all unsere Probleme. mich noch genau an den ersten Tag unserer Gäste in der Schule. Wir zeigten ihnen unsere Schule, sprachen über ‘‘Distance means so little when something means Unterschiede in unseren Schulen und wir stellten unsere so much!‘‘, das Motto unseres Austausches, wird allen Austauschpartner unseren Freunden vor. Die Zeit ver- in Erinnerung bleiben. Denn auch wenn uns 6.262,94 ging wie im Flug. Wir nutzten jeden Tag für Ausflüge km und der Atlantische Ozean trennen, bleibt unsere und versuchten unseren Gästen möglichst viel von unse- Freundschaft bestehen. rem Leben in den zwei Wochen zu zeigen. Die Gruppe wuchs schnell zusammen und schon nach einer Woche Ich kann GAPP nur weiterempfehlen und hoffen, hatte man das Gefühl, dass wir zu einer kleinen Familie dass dieser Austausch weiterhin bestehen bleibt und die geworden waren. kulturellen Lücken geschlossen werden. Nach zwei Wochen reisten unsere Gäste dann weiter ‘‘Closing the ‚GAPP‘!‘‘ nach München. Für uns war es sehr schwer, sie gehen zu lassen. Es flossen viele Tränen, doch man wusste, dass Pauline Naumann man sich im Oktober wiedersehen würde. Und der Ok- tober kam schneller als erwartet. Voller Vorfreude un- sere Freunde wiederzusehen, traten wir die Reise in die USA an. Nach einer langen Reise kamen wir endlich in Northampton an, doch wir hatten keine Zeit müde zu sein. Nachdem sich erst mal alle in den Arm geschlossen hatten, ging es gleich weiter, denn es war Homecoming! Für uns Deutsche war das gleich ein Riesen-Event, da wir so etwas aus Deutschland nicht kannten. Für uns war alles noch so neu und aufregend. Die ersten Tage in der Schule waren anstrengend, man wurde von allen begrüßt und für viele war es schwierig, sich dort zurechtzufinden. Nach einigen Tagen hatten wir uns dort gut eingelebt und uns gut in den Schulalltag integriert. Die Schule er- füllte viele unserer Erwartungen, es gab Schließfächer, Toilettenpässe und ein Football Feld. Nur die Mensa war für einige eine Enttäuschung, da diese nicht ganz so
9 Aus der Schule PER FACT OR Y Deutsch-französischer Neben dem traditionellen Programm, das zum gegen- seitigen Kennenlernen der Austauschpartner und -regi- Schüleraustausch on sowie der Kultur des Nachbarlandes dient, stand ei- ne Projektarbeit zum Thema „Märchen – Les contes de 2016 fées“ im Mittelpunkt des Austauschs. Beim Besuch in Frankreich wurde die Projektarbeit vor allem theoretisch vorbereitet und die Schüler setz- Gladenbach - Monteux ten sich mit den berühmtesten Märchen von Perrault und den Brüdern Grimm auseinander. Ein Kurzfilm A der Arte-Reihe „Karambolage“ verdeutlichte dabei die uch im vergangenen Schuljahr ließ sich wieder ei- Bedeutung der Märchen für die beiden Nachbarländer ne recht große Gruppe von deutschen und fran- Frankreich und Deutschland und zeigte den Schülern zösischen Schülern* der Jahrgangsstufen 8 sowie die gemeinsamen Wurzeln unserer Volksmärchen. Im der französischen „Quatrième“ und „Troisième“ auf das Anschluss stellten die Schüler Kartenspiele zu den un- Abenteuer „échange scolaire“ ein. Im März 2016 startete terschiedlichen Märchen her und machten sich somit somit eine Austauschgruppe von 34 Schülern der Euro- mit dem Vokabular in der jeweiligen Fremdsprache ver- paschule Gladenbach, um ihre Partner im südfranzösi- traut. Die sprachliche Verständigung fand hierbei vor al- schen Monteux zu besuchen. Die Reise erfolgte mit dem lem auf Deutsch und Französisch statt, einige Schüler Zug, der mit einer recht hohen Geschwindigkeit „nur“ griffen jedoch auch auf ihre Englischkenntnisse zurück, sieben Stunden von Frankfurt bis Avignon benötigte, da sie sich in dieser Fremdsprache sicherer fühlten. wo die recht aufgeregten Schüler von ihren Gastfamilien herzlich in Empfang genommen wurden In Deutschland fanden mehrere Tagesausflüge zu den Wirkungsstätten der Brüder Grimm statt, so erfolgte Die Organisation und Durchführung der Austausch- eine Fahrt nach Marburg und ein Besuch der „Grimm fahrten wurde von jeweils drei deutschen und drei fran- Welt“ in Kassel. Die französischen Gäste unternahmen zösischen Lehrkräften durchgeführt. Im Vorfeld bestand außerdem eine Schifffahrt auf dem Rhein. ein reger Emailkontakt zwischen den Lehrern, um das Programm und die Projektarbeit vor Antritt der Reise In einer den Aufenthalt in Deutschland begleitenden abzusprechen und vorzubereiten. Projektarbeit hatten die Schüler die Aufgabe, ein selbst * Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet; in der Regel wird die männliche Schreibweise verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten grundsätzlich für beiderlei Geschlecht.
PER FACT OR Y Aus der Schule 10 gewähltes Märchen der Brüder Grimm szenisch, bild- Auch individuelle Antworten in den Fragebögen zei- lich oder filmisch darzustellen. Zu diesem Zweck nutz- gen, dass der Austausch als sehr positiv zu bewerten ist: ten sie auch Kulissen im Kreis Marburg-Biedenkopf und erkundeten in Marburg Teile des Grimmpfads. Am letz- „Es war total schön und man hat viel gelernt.“ ten Tag fand die Vorstellung der einzelnen Projektarbei- ten statt. „Ich wäre gerne noch länger geblieben.“ Sowohl die deutschen als auch die französischen „Der Austausch hat mir eine Menge gebracht. Ich Schüler erstellten während der gesamten Zeit Reiseta- hatte viel Spaß, habe viel getanzt und gelacht.“ gebücher, in denen sie neugelerntes Vokabular sowie Er- lebnisse und Tagesberichte festhielten. „Es war ein toller Austausch, den ich jedem nur emp- fehlen kann.“ Während des Austauschs wurde die interkulturelle Kompetenz der Schüler gefördert und auch sprachlich „Es war total cool, schön, lustig und ich habe viele konnten die Jugendlichen große Fortschritte erzielen. neue Erfahrungen gemacht.“ In der Gruppe herrschte ein sehr angenehmes Klima, so dass der Austausch als sehr gelungen bezeichnet werden Zwar wiesen zwei befragte Schüler auch daraufhin, kann. Es sind viele neue Freundschaften entstanden und dass es Verständigungsprobleme gegeben habe, sie füg- vereinzelten Schülern ist es sogar gelungen, sich in den ten allerdings hinzu, dass der Austausch dennoch „su- Schulferien noch einmal privat mit den Austauschpart- per“ gewesen sei. nern zu treffen. Im Großen und Ganzen kann der Austausch also Am Ende der Austauschfahrt wurden die Reise nach auch in diesem Jahr wieder als sehr erfolgreich bewer- Frankreich und der Gegenbesuch in Gladenbach in ei- tet werden. Auch im Unterricht fiel bereits auf, dass die nem Fragebogen evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Teilnehmer des Austauschprogramms große Fortschrit- die Schüler die Austauschfahrt als große Bereicherung te – vor allem was die mündliche Mitarbeit angeht – ge- empfanden und dass ihre interkulturelle Kompetenz ge- macht haben. Das freie Sprechen fällt ihnen leichter und stiegen zu sein scheint. die Teilnahme an der Reise konnte offensichtlich bei etlichen Schülern zu einer Steigerung des Selbstvertrau- So gut wie alle Jugendlichen gaben an, dass sie gerne ens beitragen, so dass sie sich nun öfter zu Wort melden noch einmal in das Gastland reisen würden. Des Weite- und weniger Scheu haben, in der Fremdsprache zu kom- ren empfehlen alle Schüler die Teilnahme an der Aus- munizieren. tauschfahrt und über zwei Drittel der Jugendlichen ga- ben an, dass ihre Lust, die Sprache des Partnerlandes Der „échange scolaire“ zwischen den Partnerschulen besser zu lernen, gestiegen sei. in Gladenbach und Monteux besteht nun schon seit et- lichen Jahren und in der Hoffnung, dass auch noch viele Ein Großteil der Jugendlichen kreuzte außerdem an, zukünftige Schülergenerationen davon profitieren kön- dass die gemachten Erfahrungen ihnen helfen würden, nen, wünscht die Fachschaft Französisch allen franko- in Zukunft ausländische Schüler besser zu verstehen und philen Reisenden „Bon voyage!“ dass ihnen der Kontakt mit fremden Jugendlichen nun leichter fallen würde. N. Reichel
11 Aus der Schule PER FACT OR Y
PER FACT OR Y Aus der Schule 12 Gladenbach meets Poznań Eine deutsch-polnische Begegnung in der „Stiftung Kreisau für Europäische Verständi- gung“ V om 6. bis 11. November 2016 nahmen wir mit 15 Schüler_innen der Jahrgangsstufen 9 und 10 und in Begleitung von Frau Guhl und Frau Reichel an einer Begegnungsfahrt nach Polen teil. Um genau zu sein, waren wir in Kreisau – auf Polnisch Krzyżowa – einem kleinen Dorf in Niederschlesien mit ca. 200 Ein- wohnern, das 60 km südwestlich von Breslau liegt. Dort trafen wir vor Ort auf ebenfalls 15 Schüler_innen und zwei Lehrerinnen, die aus unserer polnischen Partner- schule in Poznań angereist waren. Aber warum fand unser Zusammentreffen in einem kleinen Dorf wie Kreisau statt? Kreisau trägt einen bedeutenden Teil zur Geschich- te des Zweiten Weltkrieges bei und ist immer noch von großer internationaler Bedeutung. In Kreisau steht der frühere Gutshof der Familie Moltke, die von 1867 bis 1945 dort lebte und bis heute bekannt ist. Während des Zweiten Weltkrieges traf sich 1942 und 1943 in diesem Haus eine Widerstandsgrup- pe, die den Namen ,,Kreisauer Kreis‘‘ trug. Diese Wi- derstandsgruppe bestand aus Männern und Frauen mit unterschiedlichen sozialen, religiösen und politischen Hintergründen, aber sie hatten alle ein Ziel: Sie wollten eine demokratische Zukunft für Europa und der natio- nalsozialistischen Diktatur ein Ende bereiten. Am 12. November 1989 fand ein weiteres bedeuten- des Ereignis statt. An diesem Tag war die sogenann- te ,,Versöhnungsmesse‘‘, ein Gottesdienst, an dem die damaligen Regierungschefs Deutschlands und Polens, Helmut Kohl und Tadeusz Mazowiecki, teilnahmen und die als ein Markstein der deutsch-polnischen Beziehung gilt. Seit 1990 treffen sich auf diesem Gutshof, der von der Kreisauer Stiftung zu einer Tagungsstätte umfunk- tioniert wurde, vor allem junge Menschen aus Deutsch- land, Polen und dem Rest der Welt, um mehr über die Geschichte des Zweiten Weltkrieges zu erfahren, aber auch um neue Menschen kennenzulernen, neue Erfah- rungen zu sammeln und mit einer neuen oder anderen Perspektive die Dinge und Menschen um sich herum betrachten zu lernen, so wie wir es ebenfalls getan haben.
13 Aus der Schule PER FACT OR Y Die Highlights der Begegnungsfahrt waren mit Si- cherheit zum einen der Tagesausflug nach Breslau bezie- hungsweise die Freizeit, die wir dort nach einer Stadtfüh- rung und einer Besichtigung des Doms in Kleingruppen in der Stadt verbrachten, und die Abende, an denen wir einfach zusammensaßen und uns unterhielten. Auch das von den Pädagogen der Jugendbegegnungsstätte organi- sierte Programm bereitete allen viel Spaß und sorgte für viele lustige Momente, wie zum Beispiel die Versuche, ein paar Worte der jeweils anderen Sprache zu lernen. Der Fokus des Programms lag auf dem Kennenler- nen und Verstehen der anderen Kultur und der Men- schen dieser Kultur, damit wir uns von den Vorurteilen, die wir im Vorfeld gehört und teilweise tatsächlich von unserem Nachbarland hatten, lösen konnten. Um dies zu erreichen, fanden im Rahmen des Programms etli- che Kennenlern- und Vertrauensspiele statt. Wir nutz- ten dafür die Seminarräume, die sich im sehr schön re- staurierten ehemaligen Schloss auf dem Gelände der internationalen Jugendbegegnungsstätte befanden. Zu- meist saßen wir alle in einem großen Kreis, in kleinen polnisch-deutsch gemischten Gruppen oder gemein- sam mit einem polnischen Partner zusammen und re- deten über unsere Hobbys und Interessen, brachten uns die Sprache des jeweils anderen bei und lernten, uns auf den anderen zu verlassen und ihm zu vertrauen, als wir uns zum Beispiel in einer Übung fallen ließen und un- ser Partner uns auffangen musste. Anfangs hatten bei- de Gruppen – trotz der Bemühungen der Betreuer und Lehrkräfte – Schwierigkeiten aufeinander zuzugehen, doch mit der Zeit verstanden wir uns immer besser und am Ende war es, als würden wir uns schon ewig kennen und man merkte nicht mehr, dass wir aus unterschiedli- chen Ländern stammen. Während unseres Aufenthaltes in Kreisau haben wir – wie bereits im Vorfeld zu erwarten war – viele Klischees über unser Nachbarland aus dem Weg räumen können, einiges über Polen, seine Einwohner und Geschichte ge- lernt und wieder einmal festgestellt, dass nur, weil man nicht dieselbe Sprache spricht, dies nicht heißen muss, dass man sich nicht verstehen oder keine neuen Freund- schaften schließen kann. Trotz unseres unterschiedlichen Alters, unserer ver- schiedenen Muttersprachen und manch anderer Gegen- sätze stellten wir während unserer gemeinsamen Zeit in Kreisau auch viele Gemeinsamkeiten fest und innerhalb weniger Tage sind Freundschaften entstanden, die den Abschied am letzten Tag umso schwerer machten Alina Köln, Till Köpper und Nele Zobel (Klasse 10G3)
PER FACT OR Y Aus der Schule 14 Europäische Europaschule, die selbst aus ihren Heimatländern flie- hen mussten. Schülerkonferenzen Zu Beginn präsentierten die einzelnen Ländergrup- in Deutschland pen den anderen Teilnehmern die Flüchtlingspolitik und die Situation im eigenen Land. und Dänemark Danach gab es am Abend einen Eurovision Song Contest, bei dem jede Gruppe ein Lied performte. Zum ersten Mal in der Geschichte der internatio- nalen Konferenzen ging der erste Platz an das deutsche Im März diesen Jahres hat im benachbarten Team. Am Nachmittag und am nächsten Tag wurden Weidenhausen die 9. europäische Schüler- gemischte internationale Gruppen gebildet, bei denen konferenz stattgefunden. sich die Schülergruppen jeweils mit politischen Pro- blemstellungen auseinandersetzen sollten. Wieder fand D man sich nach der Arbeitsphase im Präsentationsraum ieses Zusammentreffen verschiedener Nationen ein, um die Resultate vorzutragen. findet regelmäßig in verschiedenen europäischen Ländern statt. Organisiert und gemanagt wurde Hier konnte jeder seiner Kreativität freien Lauf las- diese Konferenz von Herrn Wege und Schülerinnen und sen. So zeigte eine Gruppe ein Rollenspiel, eine andere Schülern unserer Schule, die von Frau Dall’Asta unter- Gruppe gab ihr Ergebnis als Lied zum Besten und eine stützt wurden. weitere Gruppe trug ihr Resultat als Gedicht vor. Profi- tieren sollten jedoch nicht nur wir von unserem Projekt, Ziel dieser Veranstaltungen ist es, sich in internatio- weshalb wir unsere Lösungsansätze in überarbeiteter nalen Gruppen mit aktuellen politischen Themen aus- Form erneut in der Kulturhalle der Europaschule Gla- einanderzusetzen und im kleinen Stil Politik zu ma- denbach vor den Schülern der 10. Jahrgangsstufe prä- chen. Bei diesen Konferenzen soll diskutiert, analysiert sentierten. und beurteilt werden. Wir Schüler sollen vor allem beim Ausarbeiten von Ergebnissen und Lösungen gefördert Vom 29.09. bis zum 03.10.2016 hat eine Delegati- werden. Darüber hinaus fordert das Projekt Offenheit, on von vier Schülern unserer Schule mit Herrn Wege Toleranz und Zusammenhalt. Das Motto, unter dem Deutschland und die Europaschule Gladenbach auf ei- die Veranstaltung im März stattfand, war angesichts der ner internationalen Schülerkonferenz in Dänemark ver- zahlreichen Flüchtlinge, die Europa aktuell vor neue treten. Austragungsort der Konferenz war unsere däni- Herausforderungen stellen, das Thema „Fluchtpunkt sche Partnerschule Eisbjerghus International Efterskole Europa“. Teilgenommen haben Schüler und Lehrer aus in NØrre Aaby. Thema der Konferenz war „Equality Lettland, Frankreich, England, Dänemark, Irland, Polen, in Europe“ und insgesamt 10 Nationen waren durch Russland, Italien und Ungarn, sowie einige Schüler der Schülerdelegationen vertreten. Unsere Anreise erfolgte Glückliche Europäer vor den Toren Marburgs
15 Aus der Schule PER FACT OR Y am Donnerstag den 29. September um 08:30 Uhr vom Highlight war der allseits berüchtigte Eurovision Song- Marburger Hauptbahnhof mit dem Zug. Ungefähr um contest, den diesmal Polen gewinnen konnte. Am Mon- 17:00 Uhr hatten wir unser Ziel erreicht. tagmorgen traten alle die Abreise unter Tränen an. Zunächst wurden wir herzlich von den Dänen emp- Glückliche Europäer vor dem Geburtshaus von H.C. fangen und direkt in Zimmer eingeteilt, da es sich bei Andersen in Odense der dänischen Schule um eine Internatsschule handelt und ein Großteil der Schüler ihre Zimmer geräumt hat- Die Schülerkonferenzen waren für uns Schüler groß- te, war die Unterbringung kein Problem. Wir waren je- artige Erfahrungen, die uns alle politisch weitergebildet weils in Zimmern mir Schülerinnen und Schülern aus haben. Wir konnten von Jugendlichen aus andern Län- anderen Nationen zusammen. Auch hatte jedes Zim- dern erfahren, wie die Stimmung in ihrem Land ist und mer eine/n dänische/n Schüler/in als Ansprechpartner vor welchen Herausforderungen die Regierungen ste- zur Verfügung. Nachdem alle Teams eingetroffen wa- hen. ren, wurden am Abend lustige kleine Kennenlernspie- le gemacht, um schon mal in Kontakt mit den anderen Diese Begegnungen machen Europa lebendig und Schülern zu kommen. Streng um 22:00 Uhr war Bettru- verdeutlichen die Bedeutung der Interaktion und Kom- he angesagt ;-) , damit wir die nächsten Tage fit und leis- munikation der Menschen innerhalb unseres Konti- tungsfähig waren und uns voll und ganz der Konferenz nents. widmen konnten. Dieses Projekt ist sehr besonders und es war ein gro- Der nächste Tag wurde überwiegend für die Län- ßes Erlebnis für uns deutsche Schüler, so viele hochmo- derpräsentationen genutzt, denn vorab hatte sich auch tivierte und offene Jugendliche kennenzulernen. Wäh- das deutsche Team intensiv vorbereitet, um die Situa- rend den Konferenztagen haben wir natürlich eine tion bezüglich Gleichberechtigung in Deutschland zu Menge Spaß gehabt. Es sind zahlreiche Freundschaften schildern. Nach den Präsentationen wurden wir in drei und dauerhafte Kontakte entstanden. internationale Workshops eingeteilt und nutzten den restlichen Samstag und Sonntag dafür, Lösungsansätze Wir, die deutschen Teilnehmer, danken im Namen al- auszuarbeiten, dies wiederum bezogen auf Probleme mit ler Mitglieder der „International Project Family“ allen Gleichberechtigung in Europa. Angesprochen wurden Lehrern und Mitwirkenden, die sich mit Herz und Lei- dort vor allem Probleme im europäischen Gesundheits- denschaft für die Konferenz engagieren und das regel- wesen, der Umgang mit Homosexuellen und anderen mäßige Zusammentreffen ermöglichen und koordinie- Minderheiten. Am Sonntag, dem letzten Tag haben wir ren! dann dort unsere Ergebnisse vor dem Plenum präsen- tiert mit Hilfe von Plakaten, Musik und Rollenspielen. Annika Culmsee, Meryem Aric ( Juniorbotschafte- Der Schulleiter und Bürgermeister haben interessante rinnen des Europäischen Parlaments der Europaschule Reden gehalten und anschließend wurde mit allen zu- Gladenbach) sammen das 20jährige Jubiläum der Schule mit Lehrern und ehemaligen Schülern festlich gefeiert. Ein weiteres Glückliche Europäer vor dem Geburtshaus von H.C. Andersen in Odense
PER FACT OR Y Aus der Schule 16 Juniorbotschafter Arbeitsmarkt Europa in Mainz Am 5. Dezember 2016 fuhren 8 der 10 Ju- Im Rahmen unseres Erasmus+ - Projek- niorbotschafter mit Seniorbotschafter Herrn tes fuhren vier Schüler aller Schulzweige Wege nach Mainz zur Botschafterkonfe- zum vierten Arbeitstreffen in die Türkei am renz von Rheinland-Pfalz und Hessen. Bahçesehir Okullari College in Antalya. U A m 10 Uhr wurden wir an der Anne-Frank-Real- m Freitag, den 30.09.2016 war es nun endlich so- schule Plus begrüßt. Es waren auch sechs weitere weit. Nach der 6. Stunde fuhren wir mit unse- Schulen anwesend. Nachdem das Eis unter den rem Schulbus zunächst nach Gießen, wo wir uns Junior/Seniorbotschaftern gebrochen war, stellten sich mit einem türkischen Mittagessen stärkten und Herrn die einzelnen Schulen vor. Jeder hatte 15 Minuten Zeit Borschels Gepäck abholten. Dann ging es weiter zum sich vorzustellen. Vorzustellen waren die Schule und die Frankfurter Flughafen und wir flogen mit einer Boeing Aktivitäten der Juniorbotschafter aus dem vergangenem 777 nach Istanbul. Dort kamen wir um ca. 23 Uhr an. Jahr. Da die Flugverbindung nach Antalya annulliert wurde, mussten wir die Nacht in einem Hotel in Istanbul ver- Als sich alle Schulen vorgestellt hatten, gab es Mit- bringen. tagessen und wir hatten die Gelegenheit mit den ande- ren Juniorbotschaftern zu reden. Nachdem alle geges- Am nächsten Morgen ging es nun endlich nach An- sen hatten, gab es ein Rollenspiel für alle Beteiligten. Es talya. Wir wurden von unseren Gasteltern und Herrn wurde eine Plenarsitzung des Europäischen Parlaments Durant abgeholt und verbrachten das Wochenende mit simuliert. Die Juniorbotschafter wurden in 5 Parteien unseren Gastgebern. aufgeteilt und außerdem gab es einen Vertreter des Mi- nisterrates, der Europäischen Kommission und aus dem Montag, 3. Oktober 2016 (Tag der deutschen Ein- Ausschuss für Kultur und Bildung. heit) war unser erster Tag an der türkischen Gastschule dem Bahçesehir Okullari College, dort trafen wir zum Wir haben über den Vorschlag für ein Interrailticket, ersten Mal auf die Schüler der anderen Partnerländer welches man am 18. Geburtstag bekommen würde und (Dänemark, Lettland, Polen und Portugal) und lern- mit dem man die Möglichkeit hätte, in ganz Europa ten sie kennen. Die Schüler jedes Landes stellten eine kostenlos mit dem Zug zu fahren, diskutiert. Nachdem Präsentation über ein landestypisches Thema vor, wir sich alle Beteiligten zu Wort melden konnten, wurde ab- präsentierten unsere Hauptstadt Berlin. Außerdem sa- gestimmt, ob es eine gute Idee wäre, dieses Interrailti- hen wir uns die Videos mit den Vorstellungsgesprächen cket einzuführen. Alle außer einer Partei befürworteten an, die alle Schulen gedreht hatten. Wir machten einen diesen Vorschlag. Rundgang durch die Schule und nach dem Mittages- sen in der Schulmensa fuhren wir zur antiken Stätte In diesem Rollenspiel wurde uns gezeigt, wie eine Termessos, die hauptsächlich griechisch geprägt ist, was Plenarsitzung im Europäischen Parlament abläuft. Als man gut an der Architektur der Säulenbauten erkennen das Rollenspiel zu Ende war, wurden die Seniorbot- kann. Von Termessos fuhren wir zurück zum Kent Park schafter und die Juniorbotschafter getrennt. Wir, die Wald in der Nachbarschaft der Schule. Juniorbotschafter, mussten uns in Gruppen zusammen finden und jede Gruppe bekam ein anderes Thema. Die Dienstag, 4. Oktober 2016 Themen waren: A) Sinn der Europäischen Einigung, B) Populismus und Anti-Europäische Haltung und C) Am Morgen trafen wir uns in der Schule und fuhren Europäische Verantwortung in der Welt. Wir mussten dann mit dem Bus nach Yanartaş. Yanartaş ist das tür- Methoden ausarbeiten, wie wir diese Themen unseren kische Wort für „flammender Stein“. Es ist ein geogra- Mitschülern näher bringen können und dann den ande- phisches Merkmal in der Nähe des Olympos und liegt ren Gruppen erklären, was unser Thema war und wie wir westlich von Antalya. Es ist der Ort von Dutzenden es angehen würden. Nach den Präsentationen haben wir kleiner Brände, die durch austretende Gase aus den Fel- dann darüber diskutiert, welche Ansätze wir gut fanden sen entstehen. Direkt unter dem Feuer sind die Ruinen oder wie wir es anders angehen würden. der Tempel des Hephaistos, dem griechischen Gott, der mit Feuer durch seine Rolle als Schmied mit den Göt- Zu guter Letzt gab es wie immer eine Auswertung tern verbunden war. Um die Feuer und die Ruinen zu der Botschafterkonferenz und wir durften den Tag be- sehen, gingen wir vom Eingang am Fuße des Berges ei- werten. Um 16 Uhr machten wir uns wieder auf den nen Kilometer bergauf. Mittagessen gab es in Ulupınar Heimweg. Katja Busch
17 Aus der Schule PER FACT OR Y
PER FACT OR Y Aus der Schule 18 Donnerstag, 6. Oktober 2016 Wir besuchten eine Moschee, der Imam erklärte uns die muslimische Religion und dass die Aktionen der IS den Glaubenszielen der Muslime widersprechen. Egal, ob Christen, Muslime, Hindus oder Juden, das Ziel je- der dieser Religionen ist ein friedliches Zusammenleben auf unserer Erde. Nach dem Besuch der Moschee fuhren wir zur EX- PO, die das Leitthema „Kinder und Blumen“ hatte und unter dem Motto „Eine grüne Welt für die Zukunft un- serer Kinder“ stand. Als Wahrzeichen der Expo 2016 fungierte der Turkcell Expo Tower, ein 100,7 Meter ho- her Aussichtsturm. Dieser Turm, entworfen von den Ar- chitekten Serdar Kızıltaş und Zeynep Melike Atay, war von der Form einer Palme mit drei gefächerten Blättern inspiriert und sollte eine Anspielung auf das Hadrians- tor in Antalya darstellen, das aus drei Bögen besteht. Der Turm ist aus Stahlbeton und hat einen Durchmes- ser von 10,40 Metern an der Basis. Die 17 Stockwerke und die Aussichtsplattform können mit drei Aufzügen erreicht werden. Namensgebender Sponsor war der tür- kische Mobilfunkanbieter Turkcell. Freitag, 7.Oktober 2016 Zunächst trafen wir uns in der Schule, wo Luca noch sein Betriebspraktikum in einer Apotheke vorstellte. Danach wurde der Termin für das nächste Treffen in in einem außergewöhnlichen Restaurant umgeben von Lettland festgelegt. Wir treffen uns in Lettland vom 17. Bächen. Hier gab es frische Forelle, Huhn oder Hack- bis 22. März 2017. Für dieses Treffen erstellt jede Grup- fleisch. Von unserem Restaurant brachen wir auf in Rich- pe ein Video „Arbeitsplätze früher und heute“ und eine tung Phaselis, einer weiteren antiken Stätte westlich von Präsentation eines landestypischen Themas. Antalya. Hier konnten wir auch schwimmen gehen. Am späten Vormittag besuchten wir noch das Schul- Mittwoch, 5. Oktober 2016 amt für die nördliche Region Antalyas. Um 8 Uhr trafen wir uns in der Schule, um von dort Am Nachmittag gingen wir in das Antalya-Aqua- zur Firma TUI zu fahren. Der Tourismus ist ein wichti- rium-4D-Kino. Das Antalya Aquarium hat einen der ger Wirtschaftszweig für die Region Antalya, viele Men- weltgrößten Aquarientunnel, mit einer Länge von 131 schen arbeiten in dem Bereich, die Region ist abhängig m und einer Breite von 3 m. vom Tourismus. Die verschiedenen Abteilungen der Fir- ma wurden uns gezeigt und in einer PPT-Präsentation Am Abend trafen sich die Lehrer zu einem Ab- erfuhren wir, wie sich die Firma in den letzten Jahrzehn- schiedsessen in der Altstadt Antalyas. ten entwickelt hat und welche Pläne bevorstehen. Am Sonntag flogen wir nach einem sehr lehrreichen Nach dem Besuch der Firma TUI fuhren wir zu dem und schönen Aufenthalt in der Türkei wieder zurück 5-Sterne-Hotel Barut in Lara. Die aus der Schweiz nach Deutschland. stammende Managerin zeigte uns alle Abteilungen des Hotels und bot unseren Schülern an, ein Praktikum in Luca Federico Da Lozzo, W. Borschel diesem großen 5-Sterne-Hotel zu machen. Auf dem Rückweg zur Schule besuchten wir noch den Düden 2 Wasserfall. Den Abend verbrachten die Schüler mit ihren Gast- gebern, die Lehrer gingen ins Türkische Bad / Hamam.
19 Aus der Schule PER FACT OR Y Schülerpraktikum in Dänemark 2016 D ie aufregende Woche startete mit einer Fahrt von knapp 9 Stunden. Die Zeit überbrückten wir mit Musik und Gesprächen. Außerdem entschlossen wir uns, kurzfristig einen Zwischenstopp in Hamburg einzulegen. Zusammen liefen wir zur Elbphilharmonie und genossen den kurzen Einblick in das Großstadt- leben. Als wir am Abend erschöpft im Internat ( Es- bjerghus Efterskole ) ankamen, wurden wir in unsere Zimmer eingeteilt, wo wir die Woche über mit däni- schen Zimmergenossen wohnten. Der nächste Tag startete, und somit auch unser ers- ter „Arbeitstag“ als Praktikanten, in den verschiedenen Schulen. Herr Borschel fuhr mich ( Luca-Zoé Kröck ) und Joel Feller zur Eiby School. Dies war unsere Ein- satzschule zum Absolvieren unseres Praktikums. Das Praktikum umfasste das Unterrichten von Deutsch mit der dazugehörigen Vorbereitung der Stunden. Am An- fang der Stunden stellten wir uns auf Deutsch vor und die Kinder ebenfalls. Die Woche über gaben wir uns gro- ße Mühe, den Unterricht für die Schüler interessant und oftmals spielerisch zu gestalten und den Schülern so ei- nen Einblick in unsere Kultur und die deutsche Spra- che zu vermitteln. Zum Beispiel fertigten Joel und ich ein Kreuzworträtsel über typisch deutsches Essen an und ein Arbeitsblatt mit den Bundesländern und ihren Hauptstädten. Uns interessierte zudem, über welchen Wortschatz die Kinder dieser 7. Klassen in der deutschen Sprache verfügten und ließen sie dementsprechend alle Wörter aufschreiben, die sie konnten. Das erste Wort las anschließend jeder vor. Es war spannend zu sehen, was den Kindern zu Beginn in den Sinn gekommen war. Nachmittags, wenn der Praktikumstag zu Ende war, sahen wir uns alle im Internat wieder, wo wir uns die verschiedensten Dinge berichteten und den Rest des Ta- ges zusammen verbrachten. Oft spielten wir gemeinsam Tischfußball und Billard. Außerdem unternahmen wir zusammen mit Herr Borschel beispielsweise abends ei- nen Ausflug an den Strand, wo wir einen wunderschö- nen Sonnenuntergang zu sehen bekamen. Irgendwann neigte sich die aufregende Woche jedoch dem Ende zu und wir traten den Heimweg zurück in unser normales Schulleben an. Die Woche in Dänemark bot einen ein- maligen Einblick sowohl in das Internatsleben als auch in das Konzept der Schule, welches zum Teil große Un- terschiede zu unserem aufwies. Luca-Zoé Kröck, 10R2
PER FACT OR Y Aus der Schule 20 Sterne, Monde und Schildkröten Weihnachtsbacken mit den Deutsch-Intensivklassen D er Arbeitskreis ViElFaLt hatte zunächst an „die den Herr Guthmann samt Teig mitgebracht hatte. Mit Kleinen“ gedacht, als die Idee des vorweihnacht- seiner und Frau Brauns Hilfe entstanden Spritzgebäck- lichen Plätzchen-Backens aufkam. Aber die bei- ringe; zwei Schüler aus der Dik-Gruppe „Fortgeschrit- den DIK-Klassen am oberen Schulstandort wollten sich tene“ waren mit Eifer und Langmut dabei, die Kurbel den Spaß nicht nehmen lassen. So organisierten wir am zu drehen und sich zwischendurch ein paar Zentimeter 20.12.16 zwei parallel stattfindende Backworkshops und Teig zu genehmigen. „besetzten“ gleichzeitig sämtliche Küchen. Alle waren mit Eifer dabei, aus großen Teigklumpen einen flachen Als ausgesprochen hilfreich erwies sich die Unter- Teig zu rollen und dann mit den unterschiedlichsten stützung durch einige KollegInnen, u.a. Frau Gerlach, Formen Figuren auszustechen. Viele der SchülerInnen Frau Klefenz, Frau Ranft etc. und Mitglieder der Grup- aus Syrien, Afghanistan etc. erlebten zum ersten Male pe NEUSTART (zur Zeit vor allem SchülerInnen der eine solche Aktion. Beim Ausstechen bedurfte es nicht Q3, u.a. Melisa, Christine, Diana, Miriam u.a.), zumal vieler Worte, um zu verdeutlichen, was man in Deutsch- diese die DIK-SchülerInnen über die Deutsch-Förde- land an Weihnachten so mag. Es gab leckeren Teig mit rung kannten. Auch die E2 wurde in die Aktion einbe- Zucker und Schokolade, lustige Förmchen, mit denen zogen. Viel Spaß erlebten die DIK-SchülerInnen beim irgendwann ein halber Zoo auf den Backblechen lan- Verzieren der Kekse; hier stellten besonders die Mäd- dete. chen ganze Meisterwerke her. Highlight an der oberen Schule war der „Fleischwolf“, Die gebackenen Plätzchen wurden in kleine Weih- nachtstüten gepackt und mit nach Hause gegeben. Ei- nige hätten am liebsten 3 Tüten eingesteckt, andere ge- trauten sich nicht, auch nur eine mit den Kunstwerken einzupacken und fragten mehrmals nach, ob diese für sie bestimmt sei. Die Aktion hat allen Spaß gemacht. Stolz begutach- teten vor allem die GrundschülerInnen ihre Werke. A. Braun / D. Häring
21 Aus der Schule PER FACT OR Y Bookworms in Europe Seit 20 Jahren führt die Grundschule eu- ropäische Bildungsprojekte mit Partnern aus unterschiedlichen Ländern durch. M it Beginn des Schuljahres 2016/17 arbeiten wir Jede Schule erhält ausgewählte Kinderbücher aus den gemeinsam mit unseren Partnern aus der Slo- Partnerländern- übersetzt in die jeweiligen Landesspra- wakei, Italien, England, Schweden und Malta an chen. dem Thema: „Bookworms in Europe“ („Bücherwürmer in Europa“). Ziel dieses Projektes ist es, die Lesefähig- Wir werden auf unserer Homepage weiterhin berich- keit und die Lesemotivation unserer Schulkinder durch ten! vielfältige kreative Angebote zu fördern. E. Jacobs Zunächst wurden die Lesegewohnheiten der Kinder mit Hilfe eines Fragebogens ermittelt. Dann überlegten sich die Kinder gemeinsam mit den Lehrkräften, wie wir die Lesefreude steigern können, und wie wir unsere Ide- en sowohl an unserer Schule als auch in den Partner- schulen präsentieren können. Hier einige Ideen: Kinder lesen für Kinder Lieblingsplätze und lustige Orte zum Schmökern TOP10 der Lieblingsbücher Bücher-Plakate Illustrationen Schüler und Schülerinnen werden kreative Ideen ent- wickeln, wie sie ihr Lieblingsbuch eines deutschen Au- tors präsentieren können (Theater, „Buch im Schuhkar- ton“, Lapbook, Bilderbuch etc.). Im 2. Projektjahr wird ein großformatiges Bilderbuch zu einer traditionellen Geschichte sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch hergestellt. Die Schülerinnen und Schüler werden in diesen 2 Jahren ihr Land, ihren Wohnort und ihre Schule den Partnern vorstellen, Briefpartnerschaften haben und kulturelle Besonderheiten, wie z.B. Feste, traditionelles Essen etc. in Bild und Wort präsentieren. Auf den geplanten Arbeitstreffen werden die Lehr- kräfte die Gelegenheit haben, erfolgreiche Lesepraxis - Lesestrategien, Lesetechniken, Leseförderung etc. an den Schulen kennenzulernen und miteinander auszu- tauschen.
PER FACT OR Y Aus der Schule 22 Umweltschule - Die Ausschreibung, früher jährlich, inzwischen über einen Zeitraum von zwei Jahren, ermöglicht jeder Schu- Lernen und Handeln le, zwei ausgewählte Handlungsbereiche konkreter zu bearbeiten und dabei gleichzeitig Strukturen im Schul- für unsere Zukunft alltag aufzubauen, die das Engagement auch nachhal- tig steuern und stützen können. Dazu gehört auch die Integration der Vorhaben in den Unterricht und das Schulcurriculum, in das Schulleben und die Schul- kultur. Durch eine wiederholte Beteiligung kann eine Schule Schritt für Schritt ihre Qualität im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens verbessern. Unterstützt wer- den die Schulen in diesem Prozess von acht regionalen hessischen Umweltbildungszentren. Für den mittelhes- sischen Raum ist als Beratungszentrum das Jugend- Europaschule wieder als waldheim Roßberg zuständig. Die konkrete Beratungs- Umweltschule ausgezeichnet! tätigkeit übernimmt im Auftrag des Jugendwaldheims Herr Henning Smolka vom Büro für Umweltkommu- nikation. H essens Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz Wofür wurde unsere Schule ausgezeichnet? hat am 5. Oktober 2016 im Audimax der Beruf- lichen Schulen Bad Hersfeld 73 neue „Hessische Grundlage der Bewerbung jeder Schule sind zwei Umwelt-schulen“ ausgezeichnet. Stellvertretend für den Handlungsbereiche, für die jeweils ein Vorhaben for- Arbeitskreis Umweltbildung und die beteiligten Pro- muliert werden muss. Für beide Handlungsbereiche jektgruppen haben die Schülerinnen Jacqueline Bern- sind außerdem die Ist-Situation, die Ziele für die beiden hardt, Felicia Steger und Frau Elke Conradi-Pinther die Schuljahre, die Schritte zur Umsetzung, die Beteiligten Urkunde entgegengenommen. und die möglichen Kooperationspartner zu benennen. „Gemeinsam mit meiner Kollegin, Umweltministerin Im Handlungsbereich I stand das Thema „Klimawan- Priska Hinz, darf ich Ihnen allen sehr herzlich zu Ihrer del“ im Mittelpunkt der Bemühungen. Insbesondere im Auszeichnung gratulieren! Sie motivieren junge Men- Projektunterricht der Jahrgangsstufe 7 wurden Bau- schen mit Ihren kreativen Angeboten dazu, sich für eine steine zu dieser Thematik erarbeitet, durchgeführt und nachhaltige Entwicklung einzusetzen“, so Lorz anläss- dokumentiert. Mit diesen Erfahrungen sollen in den lich der Feierstunde. Mit den neu oder erneut ausge- Fachschaften in den kommenden Jahren verbindliche zeichneten Schulen nehmen inzwischen mehr als 176 Absprachen für das Kerncurriculum vorbereitet werden. hessische Schulen am Landesprogramm „Umweltschu- Ergänzt wurden diese Unterrichtsprojekte mit Projek- le“ teil, das Schulen für ihr be- sonderes Engagement im Bereich Umwelterziehung und ökologi- sche Bildung auszeichnet. Worin liegen die Ziele die- ses Programms, an dem die Europaschule Gladen- bach seit fünfzehn Jah- ren mit Erfolg teilnimmt? Das Programm „Umweltschule – Lernen und Handeln für unse- re Zukunft“ ist eine gemeinsame Ini-tiative des Hessischen Kultus- ministeriums und des Umweltmi- nisteriums. Gewürdigt wird dabei auch die Verbesserung der Qua- lität von Unterricht und Schulle- ben im Sinne der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung.
23 Aus der Schule PER FACT OR Y Die Ausbildung zum ten in den Jahrgangsstufen 9 und 11 und der gymnasia- len Oberstufe. Im zweiten Handlungsbereich wurden unter dem Ti- DFB-Junior-Coach tel „Global – Lokal – Sozial“ Projekte der Schulgarten- AG unter Leitung von Herrn Williges eingereicht. So wurden auf dem Gelände eines Altenwohnheims nach den Regeln der Maya-Kultur ein Milpa-Pflanzprojekt umgesetzt. In der Gladenbacher Gemeinschaftsunter- kunft wurde mit Flüchtlingen ein Beet bepflanzt und dabei in vielen gemeinsamen Gesprächen die Situation „Wir suchen junge, interessierte, engagier- dieser Menschen erörtert. te und hoch motivierte Schülerinnen und Schüler, die ihre Freude und Leidenschaft Wie geht es weiter? für unser faszinierendes Spiel an Kinder in Schule und Verein weitergeben möchten. W Im Arbeitskreis Umweltbildung werden in der nächs- ten Sitzung die beiden neuen Handlungsbereiche festge- enn das auch auf dich zutrifft, bietet dir der legt, die dann in den Schuljahren 2016/17 und 2017/18 DFB die Möglichkeit, frühzeitig einen Seiten- zu bearbeiten sind. Im Handlungsbereich I wird es in wechsel vorzunehmen und aus der Spieler- in guter Tradition sicher wieder ein Thema aus dem Be- die Trainerrolle zu schlüpfen.“ reich des Globalen Lernens sein. Im Handlungsbereich II gibt es schon erste Ideen für interessante Umsetzun- Mit diesen Sätzen wurde schon in der Bewerbungs- gen zum Thema „Bienen in der Schule und im Unter- mappe des DFB vor zwei Jahren für ein spannendes richt“. Ausbildungsprogramm zum DFB-Junior-Coach an acht ausgewählten hessischen Schulen geworben. An unserer U. Bunde Schule ertönt jetzt Ende Januar 2017 der Anpfiff für die zweite 40-stündige Ausbildung. Junior Coaches in Aktion 22 ausgewählte Teilnehmer, neun von der Schule in Hartenrod, können dann, ausgestattet mit DFB-T- Shirt, Ball und einer zentimeterdicken Schulungsmap- pe, an drei freigestellten Schul- und zwei Wochenendta- gen Interessantes über die Grundlagen des Fußballspiels und der Trainingsmethodik, über die Vorbereitung und Durchführung einer AG-Stunde, über Konfliktmanage- ment und gruppendynamische Prozesse, Erste Hilfe und rechtliche Grundlagen lernen. Auswertung mit dem Referenten Am Ende der für alle hoffentlich erfolgreich abge- schlossenen Ausbildung erhalten die 22 TeilnehmerIn- nen ein Zertifikat. Diese Junior-Coaches haben sich da- mit die Möglichkeit erworben, in der Grundschule, in der Förderstufe, aber auch in ihrem Verein erste Erfah- rungen als Trainer sammeln zu können. Wer als Junior Coach ein Jahr lang an der Schule eine Fußball-Arbeits- gemeinschaft oder im Verein ein Juniorenteam betreut, erhält in seinem Zeugnis als weitere Anerkennung für sein Engagement einen entsprechenden Eintrag. Darüber hinaus unterstützt die Commerzbank, als Partner des DFB, die Teilnehmer mit interessanten Workshops und gibt ihnen mit der Chance auf Schüler- praktika eine berufliche Orientierung. U. Bunde
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