Caritas - Caritas Darmstadt
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Ausgabe 2/ 2018 / Jahrgang 24 caritas Babenhausen Münster info Weiterstadt Mühltal- Trautheim Ober-Ramstadt Da-Eberstadt Einhausen Fürth Caritasverband Darmstadt e. V. Für Mitglieder, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Interessierte Das Team vom Migrationsdienst Bergstraße stellt sich vor Seite 12 Netzwerke Frühberatungsstelle Onlineberatung in der Altenhilfe Reinheim in der Suchthilfe Seite 11 Seite 17 Seite 18
2 Unsere Neues vom Themen Vorstand Weiterstadt Mühltal- Trautheim Da-Eberstadt Einhausen Liebe Fürth Leserinnen und Leser, vor wenigen Wochen ist unser Jahres- und Nachtarbeit, Arbeit an Sonn- und bericht 2017 erschienen. Er bietet Ihnen Feiertagen und die körperliche schwere Einblicke in unsere Tätigkeitsfelder und Arbeit führen zu einer hohen Belastung. Jeder Mensch braucht ein Zuhause ........3 vielfältigen Hilfeformen, die von unserem Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Wechsel im Aufsichtsrat...........................4 Verband für die verschiedenen Problem- sind sehr gut qualifiziert und hoch moti- Lotsennetzwerk Rhein-Main.....................5 lagen angeboten werden. Auch besonde- viert. Jedoch sind viele auch schon über Neues aus der Gemeinwesenarbeit ........6 re Ereignisse, die das Jahr 2017 geprägt 50 und 60 Jahre und bei manchen hin- Internationaler Frauentreff ......................7 haben, haben wir für Sie darin zusam- terlässt der schwere Job gesundheitliche Verabschiedung von Norbert Schüssele..8 mengestellt und unsere Wirtschaftsdaten Spuren. So sind wir immer auf der Suche Verabschiedung von Hans-Peter Kneip...9 aufgelistet. nach qualifiziertem Nachwuchs. Doch 1.355 Menschen sind beim Caritasver- das wird immer schwerer. In der Alten- Coach Modell für geflüchtete Menschen10 band Darmstadt in 83 Einrichtungen und pflege ist dieser Tage von rund 23.000 Positive Bilanz des SoNAh-Projektes.....11 Diensten in der Stadt Darmstadt, dem offenen Stellen die Rede. Auch unser Der Migrationsdienst Bergstraße............12 Landkreis Darmstadt-Dieburg, dem Kreis Verband bräuchte mehr Pflegekräfte, da- Frauenintegrationskurs erfolgreich Bergstraße und dem Odenwaldkreis tä- mit unsere ambulanten Sozialstationen beendet ..................................................13 tig. Sie haben über 14.000 Menschen mit die Anfragen aller Hilfesuchender erfüllen Kinderbetreuung mit Gütesiegel.............14 Rat und Tat in schwierigen Notlagen zur könnten. Politik und Kostenträger sind Qualifizierungskurs erfolgreich beendet.15 Seite gestanden, Hilfemöglichkeiten auf- gefordert, gemeinsam für zukunftsfähige Psychosoziales Zentrum für Geflüchtete gezeigt und neuen Lebensmut vermittelt. Rahmenbedingungen zu sorgen. Südhessen..............................................16 Für die 375 Voll- und 980 Teilzeitkräfte Caritas Frühberatungsstelle Reinheim ex- fallen monatlich 2,60 Mio. Euro Gehalts- Sorge bereitet uns auch die Vergütung pandiert...................................................17 kosten an. In den letzten fünf Jahren stie- von ambulanten und stationären Leistun- Online-Beratung bei Suchtproblemen....18 gen die Personalkosten von 25,29 Mio. gen durch die Kranken- und Pflegekas- SOS-Rettung aus der Dose....................19 Euro auf 31,22 Mio. Euro, bedingt durch sen, denn dort klafft eine Lücke. In den Veranstaltungsreihe zum Thema Schlaf/ Ausweitung, Eröffnung und Ergänzung jüngsten Verhandlungen SGB V ist es zu Schlafmangel..........................................20 der Dienstleistungen aber auch durch einer Vergütungserhöhung um zwei Pro- Personalanpassungen aufgrund erhöhter zent gekommen. Die Verhandlungen mit Streitgespräch zum Thema Neuroleptika Nachfrage, wie z. B. in den Sozialsta- den Pflegekassen stehen noch aus bzw. in der Psychiatrie....................................21 tionen oder im Betreuten Wohnen. Und landen vor der Schiedsstelle. Das bringt Impressum, Jubilare, Termine................22 auch in Zukunft wird in einer Gesellschaft zum einen eine Umsetzungsverzögerung Externe Audit-Prüfung erfolgreich abge- mit ungleichen Chancenverteilungen die und zum andern sind wir als Leistungser- schlossen ..............................................23 Arbeit von Wohlfahrtsverbänden wie der bringer weiter in der Vorlage. Da auch die Bischof Kohlgraf besucht Caritas Zentrum Caritas unerlässlich bleiben. zu erwartenden Lohnsteigerungen nicht Erbach .................................................. 23 eingerechnet wurden, wird es zu einem Zehn Jahre „Futtern wie bei Muttern“.....24 Fast die Hälfte der Mitarbeitenden arbei- Defizit kommen. tet im Bereich Pflege, ein Bereich, der zurzeit etwas Sorge bereitet. Schicht-
In anderen Bereichen ist dies zum Glück 3 besser geregelt. So sind wir sehr froh, dass der Verband in den vergangenen Jahren wirtschaftlich erfolgreich unter- wegs war. Wie genau, das verraten wir Ihnen in unserem Jahresrückblick. Sie finden ihn unter www.caritas-darmstadt. de oder können sich gerne ein Exemplar anfordern unter 06151 999130. Nun aber wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen unserer Caritas Info, denn das Jahr 2018 geht genauso arbeitsreich und intensiv weiter, wie 2017 endete. Ansgar Funcke, Jeder Mensch braucht ein Caritasdirektor Zuhause Caritasverband Darmstadt kritisiert mensklassen erforderlich ist“, so Funcke. Auszüge der Studienergebnisse: den Mangel an bezahlbarem Wohn- Auch Vorstandskollegin Stefanie Rhein ►74 Prozent der rund 1.000 Befragten raum erlebt die Problematik im Verband. „Viele sehen durch hohe Mieten die Gefahr, die Drei von vier Menschen in Deutschland unserer Klienten mit psychischen Beein- Wohnung zu verlieren. Darunter sind ver- machen sich Sorgen, dass steigende trächtigungen könnten nach einer Stabi- stärkt Menschen mit einem Haushaltsnet- Mieten die Wohnung kosten könnten. lisierung in unseren Wohnangeboten an toeinkommen bis 2.000 Euro im Monat. Das geht aus einer repräsentativen Um- der Bergstraße in eine eigene Wohnung Doch auch die Mehrheit der Gutverdiener frage für den Deutschen Caritasverband ziehen. Doch der Wohnungsmangel in sieht Risiken. hervor. Bensheim und Umgebung verhindert dies ►Vier von fünf Befragten (79 Prozent) Auch beim Caritasverband Darmstadt leider.“ sehen das Risiko, wegen der steigenden werden insbesondere die Mitarbeiterin- Die nicht ausreichende Versorgung mit Mieten in Armut zu geraten. Für fast zwei nen und Mitarbeiter der Allgemeinen Le- bezahlbarem Wohnraum ist also ein im- Drittel (61 Prozent) der Interviewten sind bensberatung täglich von Klientinnen und mer wiederkehrendes Problem. immer höhere Miet- oder Kaufpreise für Klienten mit dieser Sorge konfrontiert. Grund für die Caritas mit ihrer diesjähri- Wohnraum inzwischen eine Bedrohung „Es besteht ein erheblicher Mangel an gen Kampagne „Jeder Mensch braucht für den gesellschaftlichen Zusammen- sozialem Mietwohnraum in Deutschland ein Zuhause“ auf die Problematik hinzu- halt. und in unserem Wirkungskreis“, so Ca- weisen und die Forderung nach bezahl- ►Bezahlbares Wohnen zählt zusammen ritasdirektor Ansgar Funcke. Schon seit barem Wohnraum für alle zu unterstrei- mit den Themen Pflege, Kinderarmut und Jahren bestehe die Problematik, dass auf chen. „Wohnungsnot ist zu einer sozialen Rente zu den zentralen Themen, mit de- eine Sozialwohnung etwa fünf potenzielle Wirklichkeit geworden, die gesellschaft- nen sich die Politik beschäftigen sollten Mieter kommen und somit ein erheblicher liches Konfliktpotenzial birgt“, so Peter - noch vor dem Thema Arbeitslosigkeit. Teil der Zielgruppe nicht versorgt werden Neher, Präsident des Deutschen Cari- ►Rund zwei Drittel der Interviewten könne. Immer mehr Menschen erführen, tasverbandes. Steigende Mieten träfen (70 Prozent) sehen die Mietpreisbremse dass sie nahezu chancenlos auf dem nicht länger nur Menschen mit geringem als geeignete Maßnahme, um bezahl- Wohnungsmarkt seien oder mehr als ein Einkommen. Auch Krankenschwestern, bares Wohnen sicherzustellen. Deutlich Drittel ihres Einkommens für Miete aus- Polizisten oder Erzieherinnen spürten, mehr Zustimmung findet die Förderung geben müssten. dass bezahlbarer Wohnraum mittlerweile sozialen Wohnungsbaus (84 Prozent), Auch in Darmstadt ist in den letzten Jah- Mangelware sei. „Das Problem hat die preiswerter Wohnraum für benachteiligte ren die Wohnungsnot gestiegen. Der Mitte der Gesellschaft erreicht“, so der Gruppen (80 Prozent) und die Förderung soziale Wohnungsbau ist in den letzten Präsident. von Wohnungsgenossenschaften (80 Jahren vernachlässigt worden. „Aufgrund Prozent). der Mitpreisbindung ist der soziale Woh- ►Für eine überwältigen Mehrheit von 93 nungsbau ein ganz wichtiger Bereich, der Prozent zählt Wohnen in der Umfrage zu dringend vor allem für niedrige Einkom- den Menschenrechten.
4 Spannende Zeiten beim Caritasverband Darmstadt erlebt Albert G. Konrad beendet seine die Risiken bewertet, und Vertragsangele- schaft betreibt. Er wolle jetzt etwas kürzer ehrenamtliche Tätigkeit genheiten mit viel Sachverstand bewertet treten, um in Zukunft mit seiner Frau, den und uns Rückmeldungen gegeben“, so drei Kindern und den zwei Enkelkindern im Aufsichtsrat des der ehemalige Caritasdirektor Franz-Jo- mehr Zeit verbringen zu können. Caritasverband Darmstadt e. V. sef Kiefer, der über Jahrzehnte mit Herrn nach 22 Jahren Konrad zusammen gearbeitet hat. „Er war Dr. Norbert Löw wird sein meinungsbildend und hat in einer offenen Nachfolger Als er am 28. Mai 1996 in den Aufsichtsrat und positiven Grundhaltung Position be- des Caritasverband Darmstadt e. V. ge- zogen. Er war ein wichtiger Beziehungs- Dr. Norbert Löw hat nun den Platz von wählt wurde, hätte der langjährige Justi- träger im Gremium und wir haben in einer Herrn Konrad im Aufsichtsrat eingenom- ziar der Sparkasse Bensheim, Rechtsan- angenehmen Art und Weise sehr konst- men. Der 57jährige Bensheimer studierte walt Albert G. Konrad nicht gedacht, dass ruktiv zusammengearbeitet. Für das au- Rechtswissenschaften in Mainz, Nizza er dieses Amt mehr als 22 Jahre lang aus- ßergewöhnliche Engagement sind wir ihm und Freiburg. Anfangs arbeitete er als An- üben wird. sehr dankbar. “ walt in Mainz, später als Syndikusanwalt in Vier Aufsichtsratsvorsitzende hat der Stell- der Industrie. Seit vielen Jahren ist er nun vertretende Vorsitzende in dieser Zeit er- „Zu Beginn meiner Tätigkeit hatte ich nicht als Leiter Kartellrecht und Compliance in lebt, drei neue Caritasdirektoren und eine gewusst, welche Größenordnung hinter einem international tätigen Chemieunter- Caritasdirektorin wurden in seinen Amts- dem Caritasverband steckt, obwohl ich nehmen tätig. Durch ehrenamtliche Tätig- zeiten mit Zustimmung des Aufsichtsrates vor meiner Zeit beim Aufsichtsrat in der keiten in der Pfarrgemeinde Heilig Kreuz, eingestellt und in über 120 Sitzungen hat katholischen Kirche schon aktiv im Pfarr- Bensheim-Auerbach hat er viele unter- er die Arbeit des Vorstandes gefördert, gemeinderat und Verwaltungsrat tätig schiedliche Aktivitäten und Mitarbeitende beraten und kontrolliert. Dabei galt sein war“, erzählt Albert Konrad. „Das ehren- des Caritasverbands in Bensheim und besonderer Blick immer den juristischen amtliche Engagement in der katholischen Umgebung kennengelernt. „Die Vielfältig- Belangen und den finanziellen Aspekten Kirche war mir schon immer wichtig und keit der Aufgaben, deren Bedeutung für des Verbandes. So war u. a. in den neuen ich habe in diesen Gremien gerne mitge- die Gesellschaft und das große Engage- Vorhaben involviert, wie den Einstieg ins arbeitet. So musste ich auch nicht lange ment der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gastronomieprojekt, den Bau des Caritas- überlegen, als Caritasdirektor Wilhelm haben mich beeindruckt. Deshalb möchte zentrums Franziskushaus in Bensheim, Schulze mich vor 22 Jahren bat, mich für ich diese Arbeit durch meine beruflichen das Hotel Karolinger Hof in Lorsch, das den Aufsichtsrat zur Wahl zu stellen.“ Kenntnisse und Erfahrungen unterstüt- Caritaszentrum St. Vinzenz in Einhausen Ein Jurist, der in einer Bank arbeitet, so zen“, so Norbert Löw. Caritasdirektor Ans- sowie die neuen Konzepte in Psychiat- die Wunschvorstellung des damaligen Di- gar Funcke und seine Vorstandskollegin rie, Suchthilfe, Sozialer Sicherung und rektors. Genau den fand er mit Albert G. Stefanie Rhein freuen sich gemeinsam Altenhilfe, die immer auf die Bedürfnisse Konrad, der damals in der Bensheimer mit den vier Aufsichtsratskollegen auf die der Menschen abgestimmt wurden. „Herr Sparkasse als Justiziar arbeitete. neue Zusammenarbeit. Konrad hat uns all die Jahre gut beraten, „Die Zeit ist nur so verflogen“, erzählt der hat Stellung bezogen, gemeinsam mit uns 67jährige, der noch immer seine Anwalt- Claudia Betzholz
Caritas Info Der Caritasverband Darmstadt baut das Lotsennetzwerk Rhein-Main wei- ter aus. Zum 1. Juni übernimmt Chris- tine Müller die Koordination. Ziel- Lo t s e nne t z we r k Rhein-Main gruppe des Projekts sind Menschen mit einem missbräuchlichen oder ab- guten hängigen Konsum von Suchtmitteln. Suchterfahrene zeigen Menschen mit morgen Suchtproblemen Hilfemöglichkeiten und stehen ihnen als Lotse zur Seite. lieber Immer wieder passiere es, dass Men- schen in Krankenhäusern behandelt wer- Tag den und aufgrund fehlender Ressourcen ...Wege in ein suchtfreies Leben nicht auf die Zweitdiagnose Sucht ange- anzupacken. Die Lotsen sind Mitglieder anderen Institutionen vernetzt hat. sprochen und ins Hilfesystem vermittelt von Selbsthilfegruppen. Sie sind freiwil- Seit 1995 leitet sie eine selbst aufgebaute werden, so Caritasdirektor Ansgar Fun- lig und ehrenamtlich im Lotsennetzwerk Kreuzbund Gruppe und seit zwei Jahren cke. „Wir wissen aus unseren stationä- tätig und wurden durch eine Schulung auf eine Gruppe für Angehörige und Partner. ren Suchthilfeeinrichtungen, dass dort diese Tätigkeit vorbereitet. „Ich engagiere mich in diesem Bereich Patienten ankommen, die zwar in Kran- Zum 1. Juni übernimmt Christine Müller auf Landes- und Bundesebene, unter- kenhäusern behandelt wurden, deren die Koordination des Projektes stütze und begleite auch hier Menschen Abhängigkeit aber weder erkannt noch Bisher beteiligen sich vier Krankenhäu- in Extremsituationen und Existenznöten“, diagnostiziert wurde.“ Vielfach fehle so- ser sowie die Entgiftungsstationen in so die neue Koordinatorin, die sich freut, wohl den Ärzten in den Praxen und Kran- den umliegenden Psychiatrien an dem durch ihre berufliche Veränderung im Lot- kenhäusern die Zeit, sich dieser Klientel Projekt. Des Weiteren wurden JobCenter sennetzwerk etwas bewegen zu dürfen anzunehmen, die selbst wenig Interesse sowie Rehabilitationseinrichtungen als und zu können. daran habe, ihre Suchtproblematik offen Netzwerkpartner gewonnen. Dank der Förderung durch die Aktion anzusprechen. Ein großes Ziel der neuen Koordinatorin Mensch wird das Projekt seit drei Jahren „Suchtkranke sind oftmals in einem Teu- ist es, noch mehr Kliniken mit ins Boot zu im Rhein-Main Gebiet umgesetzt, da die felskreis gefangen und haben die Ori- nehmen, um die Chancen zur frühzeiti- guten Erfolge des Lotsennetzwerks Thü- entierung verloren, so dass sie keinen gen Beratung und Behandlung dieser ringen vom Projekt überzeugt haben. So Ausweg mehr finden. Ratschläge von Klientel zu nutzen. Ihre über 40-jährige sind bereits 32 Lotsen im Lotsennetzwerk Menschen, die diesen Teufelskreis nicht Berufserfahrung als Heil- und Sonderpä- Rhein-Main tätig und stehen suchtkran- kennen, werden in den meisten Fällen dagogin, Gesundheitsberaterin, Sportpä- ken Menschen zur Seite. nicht angenommen“, so die Leiterin vom dagogin und betriebliche Suchtberaterin Immer im Blick hat die Koordinatorin da- Suchthilfezentrum des Caritasverbandes kommt ihr dabei zugute. Unter anderem bei die Lotsen und Lotsinnen, regelmäßi- Darmstadt Andrea Wiechert. „Anders, arbeitete sie im Sonderschulbereich mit ge Schulungen und Praxisbegleitungen wenn man jemanden zur Seite hat, der Schülern die eine geistige Behinderung werden angeboten, damit diese an ihrer gleiches erlebt hat und weiß, welche hatten und seit mehr als 17 Jahren in ei- Aufgabe wachsen und nicht zerbrechen. Route nach draußen führen kann. Sei es ner Werkstatt für geistig, körperlich und Denn der Lotse ist ein Weg-Begleiter, der eine weitere Behandlung oder eine Hil- psychisch beeinträchtigte Menschen im jedoch nicht für die Klienten verantwort- femaßnahme der beruflichen Suchthilfe Fachbereich des Betreuten Wohnens. lich ist. oder der Suchtselbsthilfe.“ „Gemeinsam mit meinen Kunden konnte Eine neue Lotsenschulung ist in diesem Beim Lotsenprojekt Rhein-Main sind Lot- ich viel über ihre Einschränkungen und Jahr geplant. Wer daran teilnehmen sen Sucht erfahrene Menschen, die an- Erkrankungen erfahren, sie begleiten möchte kann sich gerne im Suchthilfezen- dere Suchtkranke oder deren Angehörige und beraten, besonders in Krisensituatio- trum Darmstadt unter der Telefonnummer auf dem Weg aus der Sucht für eine be- nen aller Art “, so die 60-Jährige, die viele 06151 500 28 46 darüber informieren. stimmte Zeit begleiten und unterstützen vertrauensvolle Beziehungen in der Zeit und ihnen dabei helfen, die Probleme aufgebaut hat und sich mit Behörden und Claudia Betzholz
Caritas Info 6 Eine starke Gemeinschaft – das Seit 27 Jahren bietet das Gemein- viel Engagement und Herzblut in ihre die Kinderfreizeit in eine Familienfreizeit schaftshaus Pallaswiesenviertel für Arbeit ein. In Dieburg geboren, lange in umgewandelt. Die Minigruppe für kleine viele verschiedene Bewohner*innen Berlin gelebt und nach Dieburg mit ihren Kinder, die noch nicht in die Kindertages- des Viertels die unterschiedlichsten zwei Kindern wieder zurück gekommen, stätte gehen, der offene Kindertreff mit Er- Gruppenangebote an. Langjährige so das Leben der heute 60jährigen vor ziehenden, das Kochen für und mit Schul- Mitarbeitende sind von großem Wert, ihrer Caritaszeit. Das Gemeinschafts- kinder, begleitet durch eine Bewohnerin, denn durch personelle Kontinuität haus im Stadtteil Pallaswiesenviertel ist oder der Frauentreff sind nur einige Be- kann ein Fokus in die Förderung und seit 25 Jahren ihr berufliches Zuhause. reiche aus Franziska Kreipners abwechs- die Unterstützung der Alltagsbewäl- 1990 wurde das Haus eröffnet, zwei lungsreichem Arbeitsleben. „Die Frauen tigung der im Viertel lebenden Men- Jahre später stieg Franziska Kreipner haben sich in der Zeit enorm verändert“, schen gelegt werden. Hans Schädel, ins Team mit ein und seither ist sie den erzählt sie. „Sie streben alle nach Arbeit, Horst Miltenberger und Franziska Bürgerinnen und Bürgern sehr ans Herz machen ihren Führerschein, sie merken, Kreipner unterstützen diese Gemein- gewachsen. „Mit ihrer herzlichen Art setzt dass sie viel bewegen können. Sie enga- schaft seit 15, 18 und 25 Jahren. Seit sie sich über all die Jahre unermüdlich für gieren sich in der Schule und sind sehr einem Jahr unterstützt das Clivia die Beteiligung, Chancengleichheit, Inte- selbstständig geworden.“ Zerfass. gration, Teilhabe und Hilfe zur Selbsthilfe Heute stellen wir Ihnen die Mitarbeite- ein, um die Lebensbedingungen im Quar- Damals wie heute haben manche Fami- rin vor, die am längsten im Team dabei tier zu verbessern“, so Dienststellenleiter lien aber auch ein ganzes Bündel von ist: Horst Miltenberger. „Von Anfang an hatte Problemen zu bewältigen. Seien es Pro- Franziska Kreipner blättert Fotos und sie immer ein offenes Ohr für alle Fragen bleme in der Schule, mit Alkohol, Schul- erzählt zu allen Fotos strahlend ihre Ge- der Bewohnerinnen und Bewohner, hilft den, Drogen oder Arbeitslosigkeit. Um die schichte. Da ist das Bild mit dem Boller- wenn´s mal klemmt, packt große Her- Menschen zu motivieren, diese Probleme wagen. Viele der Mädchen und Jungen, ausforderungen an und hat immer ein anzupacken bedarf es viel Vertrauen. Die- die auf dem Bild zu sehen sind, kennt Lächeln für uns alle.“ ses aufzubauen gelingt der Caritasmitar- Franziska Kreipner noch heute. Mittler- beiterin sehr gut. Dadurch und durch das weile sind einige schon Mütter und Väter Franziska Kreipner liebt ihre Arbeit. Mit Gefühl mit den Problemen und Alltags- und fahren einmal im Jahr mit der Cari- ihren Jungsgruppen hat sie in den Kin- schwierigkeiten nicht alleine zu sein, ha- tasmitarbeiterin auf Familienfreizeit. Seit derfreizeiten die Fußballstadien vieler ben sie und ihre Kolleginnen und Kollegen 25 Jahren bringt sich die Erzieherin mit Städte besucht. Im Lauf der Jahre hat sie schon vielen Familien sehr geholfen.
Gemeinschaftshaus Pallaswiesenviertel 7 „Diese Erfolge miterleben zu dürfen mo- tiviert und bestärkt uns in unserer Arbeit und so mancher Rückschlag ist dadurch leichter hinzunehmen und wieder anzu- gehen“, so Franziska Kreipner. Internationaler Frauentreff als Ort der Begegnung im Gemeinschaftshaus Pallaswiesenviertel Stets wird vom Team geprüft, ob die Beim Treffen kann Leila Davoodi Harza- viele Friseure nicht zurecht. Lange habe vorhandenen Angebote allen gerecht vili oft dolmetschen. Die Frauen sind sie suchen müssen, bis sie einen Friseur werden, denn die Probleme ändern dankbar, dass die Frauengruppe ange- für sich gefunden hatte und sie mit ihrer sich im Laufe der Zeit. Aus aktuellem boten wird. Hier können Sie auch Proble- Frisur zufrieden war, so die 25jährige Anlass wurde daher der Internationa- me besprechen, die ihren Alltag belasten. Friseurmeisterin, die in einem Salon in le Frauentreff neu gegründet, der sich Das reicht von großen Sorgen bis hin zu Darmstadt arbeitet. nun jeden Mittwoch trifft. Alltagssorgen, wie zum Beispiel, dass So packt Riem Mukhtar nun einmal im Leila Davoodi Harzavili hat im letzten Jahr die Frauen hier oftmals keine Möglich- Monat ihren Friseurkoffer mit Umhang, gemeinsam mit Franziska Kreipner den keit haben, sich die Haare schneiden zu Bürsten, Scheren, Kämmen und Haar- internationalen Frauentreff für geflüchtete lassen. Männliche Friseure fassen keine schneidemesser und funktioniert den Frauen gegründet. Frauen aus Irak, Syri- Frauenhaare an, andere Friseurläden ha- Computerraum in der Kirschenallee 180 en und Afghanistan kommen seither ger- ben keinen separaten Raum, in welchem zum Friseursalon um. ne zu dem Treffen mittwochs in die Darm- die Frauen sich ohne Kopftuch die Haare Das Team des Internationalen Frauen- städter Kirschenallee. „Wir möchten, dass schneiden lassen können. treffs freut sich über alle Besucherinnen. das Pallaswiesenhaus auch für Frauen Baff-Mitarbeiterin Elisabeth Benz, die im Wer Interesse hat, den Internationalen aus unterschiedlichen Herkunftsländern Gemeinschaftshaus mittwochs und frei- Frauentreff zu besuchen, kann gerne ein Begegnungszentrum wird, um die In- tags jungen Frauen ein Bewerbungstrai- Mittwochs zwischen 9 und 11:30 Uhr im tegration und gleichberechtigte Teilhabe ning anbietet und bei der Jobsuche hilft, Gemeinschaftshaus , Kirschenallee180 zu fördern“, so Dienststellenleiter Horst steht auch den Teilnahmerinnen vom vorbei schauen. Miltenberger. Er freut sich, dass das neue internationalen Frauentreff beratend zur Angebot gut angenommen wird. Seite. Mit ihrer Friseurin Riem Mukhtar Kontakt: „Wir möchten den Frauen, die zum Teil sprach sie über die Friseurproblema- Leila Davoodi, Franziska Kreipner, Clivia oft isoliert in den Unterkünften wohnen, tik. Sogleich bot ihr die junge Friseurin Zerfaß: 06151 895727 zu einem guten Start helfen und ihnen eine Lösung an. „Ich komme vorbei und Elisabeth Benz: 06151 669720 Gemeinschaft geben. Bei diesem wö- schneide den Frauen kostenlos die Haa- chentlichen Treff geht es um Austausch, re“, so ihr spontanes Angebot. Sie habe Claudia Betzholz um Unterstützung, um Hilfe und um Inte- früher selbst erfahren, wie es ist, wenn gration“, so Caritasmitarbeiterin Franziska man sich mit seiner Frisur nicht wohl Kreipner. fühlt, denn mit ihrem Afrohaar kamen
8 Die Welt ein bisschen schöner gemacht denken, den Humor, die Ehrlichkeit und die nie versiegende Neugier. „Du hast die Welt, die dir anvertraut war, verbessert, schöner und solidarischer gemacht.“ Auch Sozialdezernentin Barbara Akde- niz dankte Norbert Schüssele für sein Engagement. Viele politische Prozesse habe er mitbegleitet, immer mit den Be- troffenen auf Augenhöhe gearbeitet und seine humorvolle Ausstrahlung bei aller Schwere, die zu tragen war, nie verloren. Der Klientenrat lobte den Einsatz für je- Norbert Schüssele übergibt Entwicklungszeiten der Gemeindepsy- den einzelnen Klienten und jede Klientin. nach 36 Jahren die Leitung chiatrie im Verband hat er über all die „Sie haben uns immer ernst genommen, Jahre entscheidend mitgeprägt. Unter Sie haben uns Mut gemacht, dass es uns des Gemeindepsychiatrischen seiner Leitung wurde das gemeindes- bald besser geht und haben unsere Ei- Zentrums Darmstadt psychiatrische Zentrum immer weiter gen- und Selbstständigkeit gefördert“, so an Janina Helm. ergänzt und ausgebaut. Das Betreute die Dankesworte eines Klienten. Wohnen stieg von zwölf auf 84 Plätze, Viele Menschen, die oft und gerne mit die Tagesstätte wurde auf 47 Plätze auf- Die Nachfolge übernimmt Norbert Schüssele zusammen gearbei- gestockt, Beratung und Betreutes Woh- Janina Helm tet haben und berufliche und persönli- nen wurden zusammengeführt und das che Wege mit ihm geteilt haben, waren Beschäftigungsprojekt aufgebaut. 2007 Die 40 Jährige Diplom Sozialpädagogin gekommen, um ihm für 36 Caritasjah- wurde in Griesheim ein neues Caritas- arbeitet seit 16 Jahren beim Caritasver- re danke zu sagen. Eine Zeit, in der er zentrum eröffnet, 2012 konnten die An- band. Seit 2004 hat sie im Gemeindepsy- vieles auf den Weg gebracht, zahlreiche gebote in Darmstadt unter einem Dach chiatrischen Zentrum in Dieburg mit psy- Projekte angestoßen und neue Ideen am Wilhelminenplatz gebündelt werden. chisch kranken Menschen gearbeitet und entwickelt hat. In Pfungstadt wurde ein Caritas-Büro auf- vor zehn Jahren das Zentrum in Reinheim Caritasdirektorin Stefanie Rhein dankte gebaut und vor eineinhalb Jahren wurde mit aufgebaut. Seit 2012 hat die zweifa- Norbert Schüssele für sein Engagement, noch ein drittes Zentrum in Weiterstadt che Mutter die stellvertretende Leitung seine Loyalität und Treue. „Du hast vielen inclusive Tagesstätte mit 16 Plätzen er- für die Zentren in Dieburg und Reinheim Menschen geholfen, ihre Ängste zu über- öffnet. „Mein Wunsch war es ein bisschen übernommen, die gemeinsam mit einem winden und ihr Selbstbewusstsein wie- die Welt besser zu machen“, erzählt der 22 köpfigen Team 44 Tagesplätze, Be- der zu finden. Dafür hast du dich immer 64-Jährige, der nun seine Altersteilzeit treutes Wohnen und Beratung anbieten. mit deinem ganzen Herzen eingesetzt. beginnt. „Dafür haben wir immer wieder Von daher ist die Caritasmitarbeiterin mit Auch für dein Team warst du immer da geschaut, wie wir den Klienten helfen den Arbeitsthemen bestens vertraut und und hattest für deren Sorgen und Nöte könnten, eine höhere Lebensqualität zu freut sich auf die neue Herausforderung. ein offenes Ohr. Du warst Neuem ge- bekommen und die Teilhabe am gesell- „Deine hohe Einsatzbereitschaft, Zuver- genüber sehr aufgeschlossen und hast schaftlichen Leben zu verbessern.“ lässigkeit und dein großes Interesse an den Bereich der Gemeindepsychiatrie in Seinem Team fühlt er sich sehr verbun- der Gemeindepsychiatrie haben gezeigt, Darmstadt entscheidend geprägt und die den. „All unsere Erfolge waren nur mög- dass du die richtige Person an dieser Arbeit im Landkreis und in der Stadt sehr lich, weil alle engagiert mitangepackt Stelle bist. Du packst Probleme engagiert gut vernetzt.“ haben“, dankte der Chef seinen 40 Mitar- an, stellst dich neuen Herausforderun- 21 Jahre arbeitete der Diplom Sozi- beiterinnen und Mitarbeitern. gen und begegnest Menschen offen und alarbeiter, nach seinem Wechsel von Domkapitular Klaus Forster dankte Nor- neugierig. Das tut dem Team und den Kli- der Suchthilfe, im Bereich Psychiatrie bert Schüssele in einer sehr persönlichen enten gut“, so Caritasdirektorin Stefanie und übernahm die Dienststellenleitung Rede und widmete seine Worte an seinen Rhein. der Psychosozialen Kontakt- und Bera- Freund. Er schätze an ihm die Empathie, tungsstelle Darmstadt. Die stürmischen die Fähigkeit, sich in andere hineinzu- Claudia Betzholz
Caritas Info Immer ein offenes Ohr und eine 9 offene Tür Hans-Peter Kneip übergibt nach 33 Jahren die Heimleitung des Caritasheim St. Elisabeth Bensheim an Ulrike Schaider Als er am 1. März 1985 im Caritasheim angestoßen hat. „Es sind die Menschen, zückte der damalige Caritasdirektor Wil- St. Elisabeth seinen ersten Arbeitstag die Ihnen am Herzen liegen, das spürt helm Schulze Baupläne aus der Schub- als Heimleiter hatte, gab es 16 Stellen in man. Ihr Blick galt dabei immer über den lade und fuhr gleich mit dem damals 32 der Pflege und 120 Bewohner*innen. Alle Tellerrand hinaus, in den ganzen Sozial- Jährigen ins Heim, um ihm die Zukunfts- besuchte er an seinem ersten Tag und raum.“ pläne des Hauses vor Ort zu erklären. So über all seine 33 Berufsjahre hat sich der Dass sich die Bewohner*innen in diesem gehörte zum Arbeitsfeld des Diplom-Pä- enge Kontakt zu den Menschen, die hier offenen und lebendigen Haus sehr wohl dagogen immer wieder die Organisation im Hause leben trotz seiner vielen Aufga- fühlen, bestätigte der Heimbeirat, dessen von Umbaumaßnahmen bei voller Bele- ben nie verändert. Nun wird er sich von Vertreterin dem Heimleiter dafür dankte, gung. Eine echte Herausforderung, wie allen persönlich verabschieden, denn der dass sein Herz immer für die älteren Men- der Heimleiter beim Rückblick auf seine Heimleiter übergibt den Hausschlüssel schen geschlagen und sein Kopf immer Caritasjahre feststellte. Doch Bewoh- an Ulrike Schaider und geht in den Ru- für sie gearbeitet habe. „In diesem Haus ner*innen und Mitarbeitende haben dies hestand. steckt Ihre Persönlichkeit und dank Ihnen immer bestens zusammen gemeistert. Die offizielle Verabschiedung begann mit geht das Ansehen des Hauses weit über Der Nachfolgerin Ulrike Schaider ist das einem Gottesdienst in der Kapelle mit seine Grenzen hinaus. Sie waren immer Haus schon sehr vertraut. Als Schülerin dem Aufsichtsratsvorsitzenden Pfarrer voller Tatendrang, für Sie war diese Ar- der Liebfrauenschule verbrachte sie hier Harald Poggel und Pfarrer Thomas Catta. beit kein Job sondern eine Berufung.“ schon viele Stunden. Nach ihrer Ausbil- Caritasdirektor Ansgar Funcke dankte Die angenehme Atmosphäre sei auch für dung als Krankenschwester arbeitete sie dem langjährigen Caritasmitarbeiter für die Angehörigen und sonstige Besucher im Caritasheim, um sich ihr Studium So- seine menschliche Wärme, sein exzel- deutlich spürbar. So ist auch die stolze ziale Arbeit an der Evangelischen Fach- lentes Wissen, seine vielen Ideen. „Sie Zahl von rund 80 Ehrenamtlichen zu er- hochschule zu finanzieren. Nach dem haben die Gegenwart analysiert, um Zu- klären. Studium arbeitete Ulrike Schaider bei kunftswege zu finden, Bewohner und Mit- Was Hans-Peter Kneip vor seiner Pensi- einem privaten Träger im Odenwald im arbeitende fanden bei Ihnen immer ein of- onierung besonders am Herzen lag, war stationären Bereich und sammelte fünf fenes Ohr und eine offene Tür. Sie haben insbesondere die Regelung seiner Nach- weitere Jahre Berufserfahrungen in einer das Haus stets weiterentwickelt und die folge und die Zukunft des Hauses. Daher Einrichtung in Bayern. In dieser Zeit bil- Vielfalt unterschiedlicher Bedarfslagen ist er sehr glücklich, dass beides gut ge- dete sie sich als Pflegedienst- und Heim- alter Menschen immer wieder durch neue regelt ist. „Es hätte nicht besser kommen leiterin weiter. Seit August 2016 ist sie die Angebote abgedeckt. Die Einführung des können: Bei meiner Nachfolgerin Ulrike Pflegedienstleiterin im Caritasheim St. Schichtdienstes, die Entwicklung der Ta- Schaider ist das Haus in besten Händen.“ Elisabeth. Ihre gute Art mit den Menschen gespflege, das Betreute Wohnen sind nur Mit dem Neubau in der Rodensteinstraße umzugehen, mit Mitarbeitenden wie auch einige wenige Beispiele dafür. Ihre Ideen als Ergänzung zum Haupthaus warten Bewohnern und ihre hohe Kompetenz und Impulse haben das Haus geprägt.“ auch sogleich große Herausforderungen bereiteten den Weg zur neuen Aufgabe. Auch Bürgermeister Rolf Richter dankte auf die 38-Jährige Diplom-Sozialarbeite- Nun freut sich die Bensheimerin auf die für die vertrauensvolle und gute Zusam- rin. Das war vor 33 Jahren bei Hans-Pe- neuen Herausforderungen. menarbeit und die vielen Projekte, die ter Kneip aber auch nicht anders. Schon Hans-Peter Kneip im Bereich Altenhilfe am Tag des Bewerbungsgespräches Claudia Betzholz
Caritas Info 10 Coach Modell Betroffenen, auch ihre Angehörigen und Menschen das breit aufgestellte Sucht- für geflüchtete Menschen die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbei- hilfesystem des Caritasverbandes und ter in den Erstwohnhäusern, die die Ge- die vielen Angebote zur psychosozialen in den Erstwohnhäusern flüchteten täglich betreuen, stellt dies vor Versorgung von Menschen in verschie- große Herausforderungen. denen Lebenslagen auf niedrigschwelli- Kochgruppe, Frauenfrühstück, ge Art und Weise bekannt zu machen. Insbesondere der Konsum von Alkohol Sprechstunde – Regina Präger vom Mit den zehn Wochenstunden, die Regi- und Cannabis wird als steigend registriert Caritasverband Darmstadt geht vie- na Präger durch das Projekt zur Verfü- und die damit verbundenen Probleme in le Wege, um geflüchteten Menschen gung steht, ist es ihr gelungen, ca. zehn zunehmendem Maße wahrgenommen. einen niedrigschwelligen Zugang zu Prozent der in den Erstwohnhäusern Um für die Betroffenen, ihre Angehörigen suchtrelevanten Hilfsangeboten zu lebenden Menschen zu erreichen. Nun und die mit ihnen arbeitenden Menschen, bieten. motiviert sie die hilfesuchenden Men- professionelle wie ehrenamtliche Helfer, Vor einem Jahr begann Regina Prä- schen und Angehörige sich bei ihr, bzw. eine Anlaufstelle zu bieten, finanziert die ger ihre Arbeit beim Caritasverband im Suchthilfezentrum beraten lassen Wissenschaftsstadt Darmstadt die Pro- Darmstadt. Die diplomierte Sozialpäda- oder andere psychosoziale Hilfsangebo- jektstelle seit Mai 2017. Nun wurde das gogin und Mediatorin wurde mit einer 25 te zu nutzen. Die offene Sprechstunde Projekt für ein weiteres Jahr verlängert. % - Stelle Koordinatorin für das Projekt findet dienstags von 14-16 Uhr sowie Zunächst wurde in allen Erstwohnhäu- „Umgang mit Suchtmittelkonsum und donnerstags von 10-11 Uhr in den Räu- sern der Bedarf an Suchtberatung und Glücksspiel in den Erstwohnhäusern der men des Suchthilfezentrums in der Wil- Prävention abgefragt. Dabei stießen Stadt Darmstadt.“ helm-Glässing-Straße statt. Andrea Wiechert, die Leitung des Sucht- Anlass für das Projekt waren die rund „Es ist wichtig, wenn ein Dolmetscher Be- hilfezentrums und Regina Präger auf 1.800 Menschen, die in den Erstwohn- troffene mit wenigen Deutschkenntnissen großes Interesse an den Themen „Um- häusern in Darmstadt leben. „Durch die zur anonymen und kostenlosen Sprech- gang mit dem Konsum von Suchtmitteln“, Kriegs- und Fluchterlebnisse sind viele stunde begleitet“, so die Caritasmitarbei- „Zusammenhänge zwischen Trauma und geflüchtete Menschen traumatisiert und terin, die als Coach Ansprechpartnerin Sucht“, Angebote im Suchthilfesystem. leiden an posttraumatischen Belastun- für die Institutionen in den Erstwohnhäu- Im Suchtbereich erfahrene Kollegen gen“, berichtet die Caritasmitarbeiterin. sern, Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen führten entsprechende Informations- Schätzungen liegen bei 20 bis 50 Pro- aber auch Ordnungsamt und Polizei veranstaltungen im Suchthilfezentrum zent von Betroffenen. Eine unsichere ist und regelmäßig an Treffen mit den Darmstadt durch. Zukunftsperspektive, das enge Zusam- Koordinatoren der Wissenschaftsstadt Aufgrund der Besuche in den Erstwohn- menleben und die teilweise fehlende Darmstadt sowie im Arbeitskreis Sucht häusern ist die gebürtige Schweizerin, Tagesstruktur wirken zu all den Pro- und Drogen vom Kommunalen Präventi- die 18 Jahre auf Malta lebte und dabei blemen destabilisierend. „Das Gefühl onsrat der Stadt Darmstadt teilnimmt. selbst erfahren hatte, in der neuen Hei- von Fremdsein durch noch fehlende „Das Coachmodell ist eine Schnittstelle mat fremd zu sein, mit verschiedensten Sprachkenntnisse, der fehlende Zugang zwischen den verschiedenen Akteuren Angeboten mit den dort lebenden Men- zu Therapie, Behandlung und Arbeit kön- und den Bewohnern in den Erstwohn- schen ins Gespräch gekommen. In der nen dazu führen, dass die Betroffenen häusern. Ich denke, wir haben im vergan- Jefferson-Siedlung wurde zum Beispiel gelegentlich versuchen, die Probleme genen Jahr einiges erreicht, dafür bin ich eine Kochgruppe für abgelehnte afgha- mit Suchtmitteln wie Alkohol, Drogen dankbar. Im zweiten Projektjahr dürfen nische Männer ins Leben gerufen, eine oder Glücksspiel zu verarbeiten oder sich die Beziehungen und das Projekt wöchentliche Sprechstunde im Sucht- sich abzulenken“, so die Fachfrau. Und weiter entwickeln“, so Regina Präger, die hilfezentrum eingeführt und eine Aus- damit beginne eine neue Problemlage: nun idealerweise auch als Mitarbeiterin tauschrunde mit dem behandelnden Arzt „Bei einem Suchtmittelkonsum oder dem im neuen Psychosozialen Zentrum für initiiert. In der Otto-Röhm-Straße wurde Ausüben des Glücksspiels kommt es zu Geflüchtete Südhessen PZGS tätig ist ein Internationales Frauenfrühstück ein- einer kurzfristigen positiven Wirkung auf und somit vielen geflüchteten Menschen geführt und in das Gemeinschaftshaus das emotionale Erleben. Die kurzfristig auf unterschiedlichen Hilfewegen mit ih- Pallaswiesenviertel verortet. Auch das scheinbar positive Wirkung verstärkt den rer ressourcen-orientierten Haltung zur Männerfrühstück in der Bismarckstra- weiteren Konsum und damit das Risiko Seite steht. ße, die wöchentliche Sprechstunde im eine Sucht zu entwickeln“, erläutert Re- Neuwiesenweg oder die Beratung in gina Präger das Dilemma. Nicht nur die Claudia Betzholz der Haasstraße haben alle das Ziel, den
Caritas Info Nachbarschaftliche Netz 11 werke in der Altenhilfe tragen Caritasverband Darmstadt zieht positive Bilanz des Projekts SoNAh Der Caritasverband Darmstadt e. V. hat sich Männer aus dem Quartier, der ge- Quartier verbessern. Fast 1.000 Ehren- zum Abschluss seines Projektes Sozi- samten Stadt, dem Betreuten Wohnen amtliche brachten sich ein und sorgten alraumorientierte Netzwerke in der Al- und dem Alten- und Pflegeheim. In Ein- dafür, dass ein WIR-Gefühl entstehen tenhilfe“ (SoNAh) eine positive Bilanz hausen wurde der Wunsch der Bürger konnte. Der Caritasverband für die Diö- gezogen. nach einem wöchentlichen Mittagstisch zese Mainz und die Wilhelm Emmanuel „Es braucht neue Ideen, damit ältere mit Vertretern des Caritasverbandes, von Ketteler-Stiftung unterstützten das Menschen möglichst lange und selbst- den beiden Kirchengemeinden und Eh- Projekt mit insgesamt rund 1,3 Millionen bestimmt im eigenen Zuhause wohnen renamtlichen in die Tat umgesetzt. In Euro. bleiben können. Intensiv haben wir uns Einhausen ist die Finanzierung über das in Bensheim, Bürstadt und Einhausen Deutsche Hilfswerk noch bis Frühjahr „Mit dem Projekt SoNAh haben wir das vor Ort gemeinsam mit Bürgerinnen und 2019 mit der Koordinatorin Claudia Eb- Miteinander im Quartier befördert, eh- Bürgern mit diesem Thema beschäftigt ner gesichert. An anderen Standorten renamtliche Ressourcen dabei mitein- und Initiativen und Strukturen aufgebaut, endet das bistumsweite Projekt in die- bezogen“, erklärte Diözesancaritasdi- die ein gutes Leben im Alter ermöglichen. sem Jahr. Dennoch tragen die neu ent- rektor Thomas Domnick. „Es sind neue Viele Netzwerke wurden geknüpft und standenen Netze weiter. Angebote und Kontaktmöglichkeiten ent- Teilhabemöglichkeiten für die Menschen „Die caritative Vernetzungsinitiative wird standen und unterschiedliche Personen vor Ort geschaffen“, so Caritasdirektorin auf jeden Fall in Bensheim bestehen blei- und Gruppen miteinander ins Gespräch Stefanie Rhein. ben“, so Koordinatorin Claudia Sänger. gekommen. Eine enge Zusammenarbeit Bei dem 2012 gestarteten Projekt der „Wir haben viele erfolgreich etablierte mit den Pfarrgemeinden war dabei ganz Caritas im Bistum Mainz ging es dar- Angebote, wie Boule spielen, die Hand- wichtig. So konnte die Lebensqualität um, älteren Menschen einen längeren arbeitsgruppe, der monatlich offene Mit- vieler Menschen im Quartier verbessert Verbleib in ihrem vertrauten Umfeld und tagstisch, die Arbeit der Seniorenlotsen werden. Auch wenn das Projekt nun aus- Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu oder die Quartierszeitung, die fortgeführt läuft, werden wir auf diesem Weg weiter- ermöglichen. werden.“ gehen.“ In den SoNAh-Projekten Bensheim, Auch in Bürstadt werden Birgit Mascet- Bürstadt und Einhausen sind momen- ta und Ingrid Schich-Kiefer den Offenen In der Broschüre „Miteinander leben im tan rund 100 Ehrenamtliche tätig. Viele Singkreis, Filmvorführungen, Stadtge- Quartier“ finden sich die Ergebnisse der niedrigschwellige Betreuungsangebote spräche, die Offene Handarbeitsgruppe, verschiedenen SoNAh Standorte. Down- wurden an den drei Standorten für Seni- Offene Gymnastikgruppen und die Ca- load: or*innen ins Leben gerufen, wie zum Bei- feteria als Offenen Treffpunkt weiterhin spiel in Bensheim die Quartierszeitung anbieten und mit den vielen Ehrenamt- www.caritas-bistum-mainz.de/akuelle- „Hembsberg Nachrichten“. Die Nachbar- lichen, die ihre Angebote unentgeltlich sundpresse/projekte/netzwerkaltenhilfe/ schaftszeitung versorgt die Menschen im durchführen, für viel Abwechslung sor- netzwerkaltenhilfe Quartier mit Informationen aus ihrer un- gen. mittelbaren Nachbarschaft. In Bürstadt Claudia Betzholz und Julia Gaschick wurde u.a. der Wunsch nach einem Bistumsweit entstanden an 15 Standor- Offenen Männertreff umgesetzt. Bei Ge- ten gemeinsam mit Bürgerinnen und Bür- sprächen, Spielen und Ausflügen treffen gern fast 150 Projekte, die das Leben im
Caritas Info 12 Fremd in der neuen Heimat Denise Sauter, Stefanie Eckel, Cornelia Tigges-Schwering, Marion Kostial, Barbara Hammon (v.l.n.r.) Der Migrationsdienst amtliche in der Hausaufgabenhilfe stehen gut angenommen. Eine eigene Home- für all diese Aufgaben zur Verfügung. page wurde hierzu eingerichtet, die die des Caritasverbandes Ziel ist es, den Betroffenen dabei zu hel- Gruppen mit relevanten Informationen fen, sich besser in Deutschland zurecht- versorgt und dazu dient, dass sich die Eh- Darmstadt bietet zufinden und zu integrieren und ihnen renamtlichen untereinander austauschen vielfältige Hilfsangebote gleichberechtigte Teilhabe zu ermögli- und informieren können. chen. Dienststellenleiterin Cornelia Tig- Die Migrationsberatung für erwachse- Eingewanderte oder geflüchtete Men- ges-Schwering bringt die Aufgabe des ne Zuwanderer (MBE) steht Migrant*in- schen haben viele Fragen: Wie finde ich Migrationsdienstes so auf den Punkt: „Es nen ab 27 Jahren offen. Alle Menschen, eine Wohnung? Welche Sozialleistungen geht um die Förderung von Integration die neu zugewandert sind, aber auch stehen mir zu? Wie finde ich einen Job? und einem guten Miteinander von Einhei- Spätaussiedler und deren Familien, die Wird mein akademischer Beruf aner- mischen und Zugewanderten in unseren schon mehrere Jahre in Deutschland le- kannt? Wie kann ich meine Deutschkennt- Gemeinden.“ ben, sowie Unionsbürger, die Unterstüt- nisse verbessern? Wo kann ich mein Kind Der Beratungsbedarf im Kreis Bergstraße zung bedürfen, können sich an die MBE betreuen lassen? Zur Beantwortung die- ist hoch und die Schicksale individuell. wenden. ser Fragen kommen viele Ratsuchende Um jedem gerecht zu werden, werden ge- Für junge Menschen zwischen 12 und 26 zu den Migrationsfachdiensten des Cari- meinsam mit den Ratsuchenden individu- Jahren gibt es ein spezielles Beratungs- tasverbandes nach Darmstadt und an die elle Förder- und Zukunftspläne entwickelt. angebot, den Jugendmigrationsdienst Bergstraße, denn dort erhalten sie neben Ein Dauerthema in der Beratungsarbeit ist (JMD).Dieser ist im Kreis Bergstraße den Antworten auf diese Fragen auch Un- die Wohnungssuche und -not. Insbeson- beim Diakonischen Werk angesiedelt. terstützung zur Bewältigung der Probleme dere für große Familien aber auch für Ein- des täglichen Lebens. zelpersonen gestaltet sich diese äußerst Kontakt: Wir stellen den Migrationsdienst Bergstra- schwierig. Schwierig ist auch das Thema Caritas Zentrum Franziskushaus/Mehrge- ße heute vor: Familiennachzug, denn für subsidiär Ge- nerationenhaus Bensheim Die Hilfsangebote des Migrationsdienstes schützte besteht immer noch Unklarheit, Migrationsdienst Bergstraße sind vielfältig: Sie reichen von Migrations- ob der Nachzug möglich sein wird. Klostergasse 5a beratung für Erwachsene, Integrations- 2017 wurden in zwölf Gemeinden/Schulen 64625 Bensheim kursdurchführung sowie -begleitung und der Kreise Bergstraße und Darmstadt-Die- Telefon: 06251 85425-18 /-0 Sprachkursberatung, Hausaufgabenhilfe, burg Hausaufgabenhilfegruppen angebo- Beschäftigungsförderung für Geflüchte- ten. 251 Kinder aus 26 Ländern wurden te sowie Begleitung und Fortbildung von gefördert. Weiterhin wurden fünf Integrati- Claudia Betzholz Ehrenamtlichen in Flüchtlingsinitiativen im onskurse mit oder ohne Alphabetisierung Kreisgebiet. Ein Team von fünf hauptamt- für Frauen und Mütter angeboten, teilwei- lichen Mitarbeiterinnen, acht Kursleiterin- se mit Kinderbetreuung. nen im Rahmen der Integrationskurse, 37 Auch die fachliche Begleitung der Ehren- Honorarmitarbeiter*innen und 19 Ehren- amtlichen in der Flüchtlingshilfe wird sehr
Caritas Info Das Zertifikat ist ein Schlüssel für 13 neue Türen 12 Kursteilnehmerinnen haben beim Caritasverband Darmstadt e. V. den Frauenintegrationskurs erfolgreich be- endet Sozan Alsaid ist eine von 16 Frauen, die von Februar 2016 bis Dezember 2017 den Frauenintegrationskurs im Gemein- desaal der Pfarrgemeinde St. Laurentius in Bensheim besucht hat. Nun fand die Kindergärten und Schulen funktionieren, lacht aber auch weiter deutsch gelernt. Zertifikatsübergabe statt. Zwölf Frauen wie sie als Eltern das Schulleben ihrer Wir freuen uns sehr, wenn Sie vorbeikom- haben den Kurs erfolgreich mit dem B1 Kinder aktiv mitgestalten können, auf wel- men.“ Zertifikat beendet. Die Prüfungsergebnis- che Formalitäten sie achten müssen. Sie se der Caritasteilnehmerinnen liegen 25 haben Kontakte zu den Kindergärten und Die Nachfrage nach den Frauenintegrati- Prozent über denen des Bundesdurch- Schulen der Stadt geknüpft und lernten onskursen, die vom Bundesamt für Migra- schnittes. die Einrichtungen von innen kennen. Das tion und Flüchtlinge gefördert werden, sei alles sehr interessant gewesen meint ist groß. In Bensheim und Heppenheim Die Frauen nutzten die Feier, um sich da- die Mutter einer einjährigen Tochter, die laufen derzeit sechs Kurse. Geplant sind rüber auszutauschen, wie sie die Zeit seit später gerne als Übersetzerin arbeiten weiterhin ein neuer Kurs in Einhausen Kursabschluss verbracht haben. Sozan möchte. und ein weiterer in Bensheim. Alsaid ist zum Beispiel sehr stolz darauf, Alle Kurse werden mit Kinderbetreuung dass sie seither als Aushilfe im Kinder- Aber es gibt auch Frauen, die seit dem angeboten, damit die Frauen den Kopf garten in Fürth arbeitet. Die 41-Jährige Kursende noch keine neuen Pläne ge- fürs Lernen der deutschen Sprache frei kam mit ihrem Mann und ihren 18 und schmiedet haben. Besonders an sie wa- haben. Das bedeutet für die Organisation 20 Jahre alten Töchtern vor drei Jahren ren die Worte von Alexandra Hoffmann dieser Kurse eine große Herausforderung. aus Syrien nach Deutschland. „Wir füh- gerichtet: „Dieses Zertifikat ist wie ein Daher dankte die Dienststellenleiterin al- len uns alle hier sehr wohl und sind gut Schlüssel für neue Türen. Hinter der Tür len sehr herzlich, die zum Gelingen des integriert“, erzählt sie. Der Frauenintegra- kann ein Praktikum, ein neuer Job oder Kurses beigetragen haben. So auch den tionskurs habe bei ihr die Lust am Lernen ein neuer Sprachkurs sein. Wichtig ist, Caritasmitarbeiterinnen Barbara Hammon geweckt. So lerne sie auch jetzt weiter den Schlüssel in die Hand zu nehmen und und Stefanie Eckel, die die Frauen sozi- jeden Abend, um ihr Deutsch noch weiter zu benutzen. Im Schrank nützt er nichts, alpädagogisch und verwaltungstechnisch zu verbessern. benutzen ist wichtig!“, so die ermuntern- betreuen. den Worte der engagierten Lehrerin, die Gilan Marawge lebt seit über fünf Jahren während des Kurses für alle Anliegen der Das Zertifikat Integrationskurs ist für die in Deutschland. Da ihr Mann Deutscher Frauen ein offenes Ohr hatte. Aufenthaltsverfestigung in Form einer ist, habe sie sozusagen jeden Tag einen Niederlassungserlaubnis und zur Einbür- Deutsch-Intensivkurs zu Hause, erzählt Auch Cornelia Tigges-Schwering, neue gerung zwingend erforderlich. Alle Frau- sie lachend in sehr gutem Deutsch. Doch Leiterin des Migrationsdienstes an der en, die für sich einen Hilfebedarf sehen, auch für sie sei der Kurs sehr wichtig Bergstraße, ermutigt die Frauen aus Syri- können sich gerne beim Migrationsdienst gewesen. Neben den 900 Stunden, die en, Pakistan, Polen, Bangladesh, Somalia unverbindlich informieren. auf den Deutsch-Test für Zuwanderer und Eritrea nach diesem Erfolg weiter zu vorbereiteten, wurden die Frauen auch machen. Herzlich lud sie alle Frauen don- in 100 Stunden Grundkenntnisse der nerstags um 15 Uhr zum Internationalen Kontakt: Tel.: 06251 854250 oder per deutschen Rechts- und Gesellschafts- Familiennachmittag in das Bensheimer Mail: migration@caritas-bergstrasse.de ordnung vermittelt. Sie lernten auch viel Café Klostergarten, Klostergasse 5a ein. über das deutsche Bildungssystem: Wie „Bei Kaffee oder Tee wird gespielt, ge- Claudia Betzholz
14 Kinderbetreuung mit Gütesiegel Acht Teilnehmerinnen aus dem Kreis Bergstraße haben nach dem Qualifizie- rungslehrgang ihr Zertifikat als Tagespfle- geperson im Caritaszentrum Heppenheim erhalten. Caritaszentrum Heppenheim vergibt Zertifikate an neue Curriculum mit 160 Stunden vorsieht. Ver- mittelt werden rechtliche Grundlagen, Auf- Tagespflegepersonen - Nächster Kurs in Planung gaben und Alltag in der Kindertagespflege, Mit Stolz, aber auch Erleichterung, hielten Flexibel, vielseitig und familiennah sei Eingewöhnung, Sicherheitsaspekte und ein die acht Teilnehmerinnen ihre Zertifikate am das Motto der Kindertagespflege erklären Erste Hilfe Kurs am Kind, sowie Pädagogik, vergangenen Freitag in den Händen. Die die Kursleiterinnen und Diplom Sozialar- Entwicklungspsychologie, Kommunikation, Absolventinnen des Lehrgangs „Qualifizie- beiterinnen Kirstin Reiniger und Claudia Umgang mit Konflikten und Ernährung und rung in der Kindertagespflege“ hatten seit Bopp-Palmer und weiter: „Der Bedarf an Gesundheitsvorsorge. In einer mündlichen August letzten Jahres zweimal pro Woche Tagespflegepersonen ist vor allem in den Prüfung im Beisein einer Vertreterin des Ju- den Lehrgang besucht, dazu eine Hospi- Ballungsgebieten erheblich gestiegen, vor gendamtes des Kreises Bergstraße und der tation absolviert, eine eigene Konzeption allem auch, weil Familien Kinderbetreuung Kursleiterinnen konnten die Teilnehmenden verfasst und zu guter Letzt die Prüfung be- ganz individuell benötigen“, so die Verant- ihre Geeignetheit als Tagespflegeperson standen. All das neben Familienhaushalt, wortlichen. Die familiennahe Betreuungs- noch einmal beweisen und bekräftigen. Kindererziehung und teilweise zusätzlicher form kann für Kinder im Alter von ein bis Im Caritaszentrum Heppenheim ist der Erwerbstätigkeit. drei Jahren ganztägig oder stundenweise nächste Lehrgang bereits in Planung. Inte- erfolgen, für ältere Kinder ergänzend zur ressierte aus dem Kreis Bergstraße können Nun sind alle für die Tätigkeit als Tagespfle- Kita oder Schulkind-betreuung. Vor allem sich für eine Teilnahme bewerben. Weitere geperson gerüstet und können die dafür not- die unter Dreijährigen profitieren in ihrer Ent- Informationen unter: Tel. 06252/ 99 01 30. wendige Pflegeerlaubnis beim Jugendamt wicklung von den kleinen Gruppen bei einer beantragen. Kindertagespflegeperson, die nie mehr als Kirstin Reiniger fünf Kinder gleichzeitig betreuen darf. Seit 2006 bietet der Caritasverband regel- mäßig Qualifizierungslehrgänge in der Kin- Die Tätigkeit in der Kindertagespflege ist dertagespflege an. Die langjährigen Erfah- vielseitig und anspruchsvoll: Die Selbst- rungen gepaart mit den Qualitätsstandards ständigkeit, in der sich die Tagespflegeper- des Gütesiegels des Bundesministeriums sonen zukünftig arbeitsrechtlich befinden, für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fordert ausreichend Kenntnisse als „Klein- machen die Qualität des Lehrgangs aus. unternehmerin“, aber auch pädagogische „Die strukturierte Durchführung des Kurses, Fachkenntnisse, Einfühlungsvermögen, eine gute Mischung aus verschiedenen Do- Flexibilität, und vieles mehr. So sehen sich zenten und Lernmethoden“ gefielen einer die Absolventinnen des diesjährigen Kurses Teilnehmerin besonders gut. Andere lobten durch den Lehrgang gestärkt für die verant- die Atmosphäre im Kurs: „Offenheit“, „ange- wortungsvollen Aufgaben. Der Caritasver- nehmes Klima“ und „ der respektvolle Um- band Darmstadt e. V. orientiert sich in sei- gang untereinander“ wurden unter anderem nen Qualifizierungskursen an den Vorgaben als Resümee gezogen. des Deutschen Jugendinstituts, welches ein
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