Q1/17 - Automotive Report - Miebach Consulting
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Vorwort Trends Aktuelle Entwicklungen Verehrte Leserinnen und Leser, Industrie 4.0 zwei Themenbereiche bestimmen die Zukunftsfragen der Automobilhersteller: Elektrifizierung und Digitalisierung, wobei mit letzterem Begriff sowohl autonome Industrie 4.0 ist das Thema Nummer 1 Um mit dieser Problematik richtig Fahrzeuge als auch Connected Cars gemeint sind. Bisher können die Hersteller in der Automobilproduktion und -logistik. umzugehen, heißt es die Philosophie ihre Elektroautos vor allem in China gut absetzen – mit ca. 400.000 Einheiten Dadurch erwarten sich die Konzerne der Industrie 4.0 zu verstehen und wurde rund die Hälfte aller Elektroautos 2016 dort zugelassen. In Deutschland geht und Zulieferer neben einer Verkürzung sie auf ihre Nutzbarkeit für das eigene es mit dem elektrischen Fahren bisher nur schleppend voran. Auch die Förder- von Durchlaufzeiten insbesondere eine Unternehmen zu prüfen. Denn Industrie prämie für Hybrid- (3.000 €) und reine Elektrofahrzeuge (4.000 €) sowie die Ankün- Steigerung von Flexibilität und Produkti- 4.0 kann nicht mehr sein, als ein Werk- digung der deutschen Hersteller, bis 2018 ein flächendeckendes Ladenetz auf- vität. Einzig sicher ist, dass zunächst zeug, dessen Einsatzfähigkeit es ab- bauen zu wollen, konnten den Absatz 2016 nicht erkennbar ankurbeln. Obwohl einmal die Lieferanten, die die Hard- zuwägen gilt. So kann die Digitalisierung öffentliches Interesse an der „Mobilität von Morgen“ besteht, ist der große Hype und Software für die 4. industrielle Revo- der Supply Chain einhergehend mit um Elektrofahrzeuge beim Kaufverhalten der deutschen Kunden noch nicht zu lution bereitstellen, von dem Hype einer Vernetzung der Produkte und An- erkennen. Experten erwarten den Boom ab ca. 2020, wenn die Anschaffungskosten profitieren werden. lagen zum Beispiel helfen, flexibler auf Digitalisierung im Cockpit Christian Wibbe gesunken, die Reichweiten gestiegen und schnelles Aufladen überall möglich ist. sich wandelnde Kundenanforderungen Leiter Marktsegment Automotive Doch gerade die Art und Weise, Arbeit zu reagieren. Doch die Interpretation Doch schon heute ist klar, dass sich durch die Elektrifizierung und Digitalisierung zu organisieren und Prozesse zu optimie- der so gewonnenen Daten als Entschei- neue Mitbewerber – allen voran Tesla – etablieren konnten. Und auch beim ren, darf bei allen Investitionen in neue dungsgrundlage obliegt immer noch Schlagwort Digitalisierung ist Tesla mit seiner autonomen Steuerung eine der ersten Technik nicht vernachlässigt werden. dem einzelnen Mitarbeiter, dessen Assoziationen. Technologiekonzerne wie Google entwickeln und forschen an Denn wir leben in einem Zeitalter, in dem individuelles Können in Zeiten der zu- Mobilitätsdienstleistungen, bei denen nicht mehr das Fahrzeug das Kernprodukt die reine Investition in Technik nicht nehmenden Automatisierung nicht darstellt, sondern der Umgang mit Massendaten den entscheidenden Wettbe- mehr ausreicht, um die signifikant zu- vergessen werden darf. werbsvorteil bringen soll. Dies sind zwei Beispiele für neue Mitbewerber, mit denen nehmende Komplexität zu meistern. sich die etablierten deutschen Automobilhersteller im internationalen Wettbewerb Quelle: www.larsvollmer.com messen müssen. Doch auch ohne die neuen Mitbewerber verändert sich das Kompetenz- und Machtgefüge in der Automobilindustrie. Die führende Entwicklungskompetenz in Connected Cars – Zukünftige Marktentwicklung den Bereichen Elektrifizierung und Digitalisierung liegt momentan nicht bei den Herstellern, sondern bei wenigen großen Zulieferern, die sich damit strategisch gut Wie schon im obenstehenden Artikel an- Connected Cars on the road aufgestellt haben. gedeutet, ist die Verbindung zum Kunden einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren Michael Wegerer Und in der Logistik? Zum einen verlangen neue (Elektro-)Fahrzeuge sowie die eines zukunftsfähigen Unternehmens. Cars with connected services in use [Mio.] Business Development Manager beschriebenen, sich verändernden Strukturen Anpassungen an den bestehenden Diese Verbindung wird im Automobil- Connected Cars [Mio.] Logistiksystemen. Zum anderen entstehen auch in der Logistik selbst durch die sektor primär über Emotionen gesteuert. 250 Digitalisierung und dezentrale Steuerung ganz neue Möglichkeiten, welche in beste- Doch durch den Vormarsch der Digitali hende Konzepte integriert werden müssen. sierung, nicht nur in der Produktion, sondern auch in den Produkten selbst, 200 Wir freuen uns, Ihnen mit diesem Quartals-Report einen Überblick über aktuelle können Beziehungen zu Kunden online Trends in der Branche geben zu können. Für eventuelle Rückfragen oder Anregungen gepflegt und kontinuierlich Feedback stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. gewonnen werden. Durch die Connected 150 Cars wird dies in Zukunft auch zuneh- Mit freundlichen Grüßen mend bei Autos der Fall sein. 2020 100 Christian Wibbe und Michael Wegerer sollen bereits 88 Mio. Fahrer weltweit Connected-Car-Features im Alltag nut 50 zen und den Herstellern somit perma- nent wertvolle Daten über Nutzung, Zu friedenheit und Fahrzeugzustand liefern. 0 2016 2017 2018 2019 2020 Bildquellennachweis (je Seite von oben nach unten): S. 3: © www.shutterstock.com | Seite 4: © www.mediapool.bmwgroup.com; © www.proglove.de; © www.toyota.de; © www.chevrolet.com | S. 5: © www.renault.de; © www.mylogistics.net; © www.faurecia.de; © MAN | S. 6: © dpa Picture-Alliance; © www.media.ssi-schaefer.de; © www.newsroom.porsche.com; © www.newsroom.porsche.com | S. 7: © www.media.daimler.com; © www.schaeffler.de; © www.blog.mercedes-benz-passion.com; © www.volkswagen-poznan.pl Quelle: www.businessinsider.de 2 Miebach Automotive Report Q1 2017 Miebach Automotive Report Q1 2017 3
Die aktuellen Top-Stories Die aktuellen Top-Stories OEMs OEMs / Zulieferer BMW will mit Innovationen in der Logistik mehr Trans- Continental produziert erste 48-Volt-Hybridantriebe parenz in der Supply Chain schaffen weltweit in Nürnberg • Vollständige Transparenz in der Supply Chain sei eines der wichtigsten Ziele, • Mit dieser kostengünstigen Niedrigspannungsvariante der Hybridisierung ver- um täglich an 31 Produktionsstandorten weltweit 9.000 Fahrzeuge zu produzieren spricht der Hersteller ein besonders günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis und und 30 Mio. Teile minutengenau an das Montageband zu liefern. einen um 13 – 21 % reduzierten Kraftstoffverbrauch. • Mit der Datentransparenz sei es beispielsweise bei einem LKW-Unfall möglich, • Mit dem als „Hybrid Assistent“ angebotenen System kommt ein solcher Antrieb automatisch alternative Handlungsoptionen zu berechnen und entsprechende bei Renault (Scénic und Grand Scénic) erstmals in Serienfahrzeugen zum Einsatz. Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgung einzuleiten. • Der Zulieferer investierte dafür 15 Mio. € in neue Produktionsanlagen. • Weitere Innovationen betreffen autonome Transportroboter und Routenzüge sowie den Einsatz von Elektro-LKW. Quelle: www.produktion.de • Außerdem ermöglichen „Augmented Reality“-Datenbrillen bereits während des Pick-Prozesses eine optische Qualitätsprüfung des Bauteils. Egemin Automation stellt fahrerlose Transportfahrzeuge Quelle: www.logistik-heute.de bei Audi in Ingolstadt vor Audi nutzt einen Scanner-Handschuh im Verpackungs- • Im Rahmen eines Pilotprojektes stattet der Automatisierungstechniker einen Teil bereich des Güterverkehrszentrum in Ingolstadt ab April 2017 aus. betrieb in Ingolstadt • Dafür automatisiert Egemin zwei Schubmaststapler des Typs FM-X 12 (Still). • Aus dem Testbereich werden auf 25.000 m 2 unter anderem Auftragsfertiger • Innovativer Scanner-Handschuh „ProGlove Mark“ löst an ausgewählten Arbeits- in China und Indien beliefert. plätzen der internationalen Logistik herkömmliche Barcodescanner ab. • Vorteile sieht Audi unter anderem in der verringerten Flächennutzung, der 24 / 7- • Der Mitarbeiter löst die Scanfunktion durch einfaches Zusammendrücken von Verfügbarkeit und der somit erhöhten Effizienz im Lager. Daumen und Zeigefinger aus. Optische (LED-Licht), akustische (Buzzer) und haptische (Vibration) Signale zeigen an, dass der Artikel eingescannt wurde. Quelle: www.mylogistics.net • Somit hat der Kommissionierer beide Hände frei für seine Arbeit und spart zusätz liche Handgriffe, etwa das Aufnehmen oder Ablegen des Scanners. Faurecia und Parrot Automotive wollen gemeinsam Quelle: www.mm-logistik.vogel.de Konnektivität und Infotainment-Lösungen vorantreiben Produktionsstart des Toyota C-HR in Türkei beschlossen • Bis 2022 will Faurecia den Anbieter von Infotainment- und Konnektivitätslösungen für die Automotive-Branche mit einem Wert von 100 Mio. € sukzessive übernehmen. • Zulieferer und Belegschaft freuen sich über die Nachricht und hoffen auf eine • Im ersten Quartal 2017 sollen die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern der positive Signalwirkung. Parrot-Gruppe abgeschlossen werden. • Dennoch sind die Auswirkungen der politischen Situation auf die türkische Wirt- • „In Kombination mit unseren Interieurs und unserem Human-Machine-Interface- schaft noch nicht abzuschätzen. Know-how könnten wir somit eine vernetzte Benutzererfahrung mit herausragen- der Qualität verwirklichen“, sagt Patrick Koller, CEO von Faurecia. Quelle: www.automobil-industrie.vogel.de Quelle: www.faurecia.de GM beginnt Produktion autonomer Fahrzeuge MAN und DB Schenker kooperieren beim „Platooning“ • Aktuell werden Tests seriennaher Fahrzeuge in unterschiedlichen Städten der • Zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Mobilitätstechnologien haben beide USA durchgeführt. Firmen ein entsprechendes „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. • Die Serienfertigung der ersten autonomen Chevrolet Bolt EV und seines euro- • Im Mittelpunkt dieser Kooperation stehen zunächst die Entwicklung vernetzter päischen Pendants Opel Ampera-e soll Anfang 2017 in dem Orion Plant nahe LKW-Kolonnen, sogenannte Platoons, und deren Erprobung im Echtbetrieb. Detroit beginnen. • 2018 soll ein LKW-Platoon auf dem „Digitalen Testfeld Autobahn“, der A9 zwischen • Damit sind dies die ersten autonomen Fahrzeuge, die zusammen mit den nicht den DB Schenker-Niederlassungen München und Nürnberg, unterwegs sein. autonomen Varianten in derselben Fabrik gebaut werden. • Im zweiten Schritt ist der Einsatz autonom fahrender LKW vorgesehen. Quelle: www.auto-motor-sport.de Quelle: www.logistik-heute.de 4 Miebach Automotive Report Q1 2017 Miebach Automotive Report Q1 2017 5
Referenzen Referenzen Prozessoptimierung und Ausarbeitung eines Logistik- Konzeptplanung Werkslogistik, Deutsche konzepts, Bombardier Görlitz ACCUmotive Kamenz • Optimierung der Logistikprozesse im Hinblick auf die werksinternen Materialflüsse • Materialflussanalyse und Ermittlung von Flächenbedarfen unter Beachtung produkt- • Anbindung eines externen Versorgungszentrums und Entlastung des und umgebungsspezifischer Restriktionen Automatiklagers • Analyse, Beschreibung und Optimierung der logistischen Detailprozesse • Erhöhung der Prozesssicherheit und Tracking der Materialien durch Änderungen • Entwicklung eines Lean-Logistikkonzeptes mit staplerfreier Produktionsversorgung im Lagerverwaltungssystem mittels halbautomatischer Routenzüge • Erarbeitung eines Umsetzungsplans inklusive Migrationsstrategie bis 2020 Evaluierung kunden- & marktgerechter Optionen zur SAP Soll-Prozessbeschreibung und –modellierung, zukünftigen Intralogistik, Hess Autoteile Köln Schaeffler Herzogenaurach • Definition der neuen Anforderungen entsprechend der • Scoping der Supply-Chain-Prozesse „Line Back Planning“-Methode • Durchführung einer Workshop-Serie zur Analyse und Definition der Anforderungen • Identifikation der optimalen Lagerprozesse und -techniken für diese Anforderungen • Visualisierung der Soll-Prozesse in BPMN zum Erzielen einer reibungslosen • Kurzfristige Lösungsfindung für die zukünftige logistische Gestaltung eines neuen Implementierung Zentrallagers unter Berücksichtigung des stark wachsenden • Abstimmung mit der Fachabteilung für Supply-Chain-Prozesse e-Business-Segmentes • Übergabe an konzerninterne SAP-Experten und Realisierung durch diese Machbarkeitsstudie zur Integration der Logistikumfänge Dienstleisterausschreibung für die Werkslogistik, eines neuen Fahrzeugtyps in bestehende Logistiktechnik, Smart Hambach Porsche Zuffenhausen • Aufnahme, Analyse und Steigerung der Transparenz aller Prozesse • Ist-Analyse sowie Soll-Bewertungen von Kapazitäten unter Berücksichtigung • Erstellung eines detaillierten Lastenheftes und Preisblattes von Planhorizonten und Werkstrukturplanungen • Durchführung standardisierter Bewertungsmethoden zur Ermittlung der jeweiligen • Entwicklung und Bewertung von Alternativen für Bestand und Neubau der Angebot-Nutzwerte Logistiktechnik (bspw. Hochregallager) • Durchführung der technischen Abstimmungsmeetings und Begleitung des • Roadmap zur Umsetzung eines ganzheitlichen Konzepts im laufenden Betrieb Entscheidungsprozesses bis hin zur Auswahl des optimalen Logistikdienstleisters für die logistische Abwicklung Simulation zur Absicherung neuer Lagerstrategien für ein Planung und Implementierung eines neuen Distributions bestehendes Hochregallager, Porsche Zuffenhausen zentrums für Originalteile, Volkswagen Polen • Detaillierte Abbildung des Hochregallagers mit Bestands- und Platzverwaltung • Analyse der Materialflüsse und Ermittlung der Lageranforderungen sowie Ein- und Auslagerstrategien mit einer Simulation auf Basis von „Siemens • Vergleich, Auswahl und Festlegung der besten Alternative in Bezug auf Lager- Tecnomatix Plant Simulation“ und Transporttechnologien • Quantifizierung der Leistungsverbesserung durch neue Ein- und Auslagerstrategien • Definition der Lagerprozesse und Entwicklung des finalen Layouts • Konzeptbestätigung durch Simulation und Planungssicherheit durch Prüfung • Durchführung der Ausschreibungen für die Logistikanlage wesentlicher Belastungsszenarien • Schnittstellenmanagement 6 Miebach Automotive Report Q1 2017 Miebach Automotive Report Q1 2017 7
Veranstaltungsagenda Wir freuen uns, Sie auf folgenden Veranstaltungen persönlich zu treffen: Forum Automobillogistik 2017 14. – 15. Februar 2017, Mercedes Benz Kundencenter Bremen LogiMAT 2017: Digital - vernetzt - innovativ 14. – 16. März 2017, Neue Messe Stuttgart Bosch Connected World 15. – 16. März 2017, Station Berlin AKJ Automotive 2017 05. – 06. April 2017, Congress Centrum Saarbrücken 26. Materialflusskongress 2017 06. – 07. April 2017, TU München Fakultät für Maschinenwesen, Garching Kontakt Miebach Consulting – Standorte weltweit Christian Wibbe Michael Wegerer Bangalore, Barcelona, Berlin, Bogotá, Mitglied der Geschäftsleitung Business Development Manager Buenos Aires, Dammam, Frankfurt, Guatemala, Indianapolis, Katowice, Miebach Consulting GmbH Miebach Consulting GmbH Lima, Madrid, Mexico, Milano, Katharinenstraße 12 Theresienhöhe 13 Montreal, München, Santiago de Chile, 10711 Berlin 80339 München São Paulo, Shanghai, Zug wibbe@miebach.com wegerer@miebach.com Tel.: + 49 30 893832-29 Tel.: + 49 89 2444210-28 www.miebach.com
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