Raus aus der Krise - rein in den Wettbewerb - Bulletin.ch

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Raus aus der Krise - rein in den Wettbewerb - Bulletin.ch
FAC H K R Ä F T E | D O S S I E R

                      Raus aus der Krise –
                      rein in den Wettbewerb
                      Unbesetzte Lehrstellen | Der Mangel an Lernenden hat längstens auch die Ener-
                      giebranche erreicht, wobei es heute kaum mehr Branchen gibt, in denen ein Über-
                      fluss an Lernenden besteht. Will man diese Herausforderung jetzt ernsthaft anpa-
                      cken, lohnt es sich, die Extrameile zu gehen und mit ausgebildeten «Fans» auch
                      das Kernproblem, nämlich das Fachkräftedefizit, wesentlich zu dämpfen.

                      PETER HEINIGER

                      B
                             ei beinahe allen Schweizer Lehr-   nicht erst seit gestern ernst, sagt      effektivsten fruchteten jedoch vor
                             betrieben nimmt der Leidens-       Michael Paulus, Bereichsleiter Tech-     allem direkte Empfehlungen im Fami-
                             druck hinsichtlich Lehrlings-      nik und Berufsbildung beim Verband       lien- und Bekannten-Netzwerk, bestä-
                      mangel zu. Dies wird verdeutlicht,        Schweizerischer Elektrizitätsunter-      tigt Michael Paulus.
                      indem man sich auf dem renommier-         nehmen VSE. Viele Anstrengungen
                      testen Lehrstellenportal yousty.ch        wurden bereits unternommen und das       Fachkräftemangel – die
                      einen Überblick verschafft. Ende          Thema Lehrlings- sowie Fachkräfte-       eigentliche Herausforderung
                      Januar 2019 wurden für diese Saison       mangel habe die letzten Jahre enorm      Unerfreulicher entwickelt sich die Situa-
                      nämlich noch knapp 19 000 Auszubil-       an Bedeutung gewonnen. Regelmäs-         tion bei den Fachkräften. Die rund 600
                      dende gesucht, wobei die Netzelektri-     sige Berichte in Hauszeitschriften und   Schweizer Energieverteiler vermissten
                      ker mit noch 112 offenen Lehrstellen      Newslettern, Social-Media-Aktionen,      bereits per Ende 2015 173 Netzelektriker
Bild: mibro/pixabay

                      vergleichsweise gut dastehen.             Berufsanlässe- und Messen sowie          EFZ, 58 Netzfachleute mit eidgenössi-
                        Verantwortlich hierfür dürften ver-     Infoveranstaltungen sind ein kleiner     schem Fachausweis sowie 42 Netzelekt-
                      gangene Bemühungen sein, denn die         Auszug von zwischenzeitlich breit        rikermeister mit eidgenössischem Dip-
                      Energiebranche nehme das Problem          angewendeten Massnahmen. Am              lom. Überschlägt man auf den

                                                                                                                                bulletin.ch 4 / 2019     27
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            Jobportalen aktuell ausgeschriebene
            Branchen-Vakanzen, erkennt man rasch,
            dass der Bedarf nach Spezialisten zwi-
            schenzeitlich gar noch gewachsen ist.
               Die Nachfrage nach Lernenden
            nimmt zu. Einer der wichtigsten Gründe,
            wieso die Nachfrage und ebenso der
            Kampf nach Lernenden zunehmen,
            zeigt ein Blick auf das Gesamtbild des
            gegenwärtigen Arbeitsmarktes. Einer
            Studie des Personaldienstleistungsun-
            ternehmens Manpower von 2018 zufolge
            bekundet beispielsweise jedes dritte
            Schweizer Unternehmen Mühe damit,
            dringend gesuchte Fachspezialisten zu
            finden. 2017 beklagte dies erst ein Fünf-
            tel der befragten Firmen.
               Das Bundesamt für Statistik bringt es
            noch präziser auf den Punkt: Die Diffe-     Für die Generation Alpha wird der Umgang und die Nutzung von Robotern im Zusam-
            renz der EU-/Efta-Staatsbürger, die         menhang mit künstlicher Intelligenz Alltag sein.
            zwecks Arbeit mit festem Schweizer
            Wohnsitz einreisten, zu jenen, die wie-
            der zurück in ihr Heimatland auswan-
            derten, lag vergangenes Jahr bei insge-
            samt +0,4 %. Trotz brummender
            Konjunktur also ein weiteres Jahr, in
            welchem der Wanderungssaldo nicht
            markant zulegen konnte, jedoch immer-
            hin stagnierte. 2018 arbeiteten zudem
            0,8 % weniger ausländische Pendler in
            der Schweiz als im Jahr zuvor. Diese Sta-
            tistik ist damit erstmals seit 20 Jahren
            rückläufig. 2020 dürften ausserdem
            bereits 20 000 Menschen mehr in Pen-
            sion gehen als Nachwuchs nachrückt.
            Im Jahr 2025 steigt diese Zahl auf über
            40 000, 2030 werden es gar 60 000 der
            Baby-Boomer Generation sein – pro
            Jahr, versteht sich.
               Weltweit leiden beinahe alle rei-
            chen Länder unter den ungünstigen
            Effekten des demografischen Wan-            Jugendliche wollen auf ihren Smartphones alle Informationen auf einen Blick haben.
            dels. Es dürfte also schwierig bleiben,
            im wachsenden Fachspezialis-
            ten-Wettbewerb genügend ausländi-             Spätestens bei der nächsten Rezes-         ren, um den Fachkräftemangel mehr-
            sche Arbeitskräfte für die Schweiz zu       sion wird sich die Mangelerscheinung         heitlich mit eigenem Nachwuchs abzu-
            gewinnen und diese auch dafür zu            von Lernenden und Fachkräften wie-           dämpfen. Man darf gespannt sein.
            begeistern, längerfristig im Land zu        der entschärfen. Studiert man die
            bleiben. Noch komplexer wird die            Effekte aus vergangenen Wirtschafts-         Ab in den Wettbewerb
                                                                                                                                              Bilder: Andy Kelly/unsplash / Chad Madden/unsplash

            ganze Angelegenheit aufgrund der            zyklen, muss das wahrscheinlich so           Zurück zu den Lernenden. Die steigen-
            vielen neuen Berufe, welche in den          sein. Und aufgrund der Digitalisierung       de Beliebtheit des gymnasialen Weges,
            kommenden Jahren noch entstehen             müssen freilich auch nicht alle Pensio-      Berufe, welche weniger attraktiv sind,
            werden, denn diese werden sich bei          nierten ersetzt werden – einige poten-       die Generation Z, die sich die Hände
            den Jugendlichen garantiert grosser         zielle Rentner werden bestimmt wei-          nicht mehr schmutzig machen will und
            Beliebtheit erfreuen. Die hohen             terarbeiten, und schon demnächst             weitere Gründe sind wohl Ursache für
            Anforderungen dieser Jobs könnten           folgen die geburtenstarken Jahrgänge.        die heutige Lernendenknappheit. Nun
            jedoch mehrheitlich zur Folge haben,        Entgegen allem Optimismus scheint            gilt es, die bestehenden Herausforde-
            dass vor allem der qualitative Lehr-        es, als würden etliche Organisationen        rungen gemeinsam mit den heutigen
            lingsmangel bei einem klassischen           die Zukunft differenziert einschätzen        und künftigen Generationen anzuge-
            Beruf wie dem Netzelektriker noch           und planen, darum auch zukünftig mit         hen und zu lösen. Das könnte sich loh-
            mehr wachsen wird.                          noch grösseren Geschützen aufzufah-          nen, denn Zukunftsforscher prognosti-

    28      bulletin.ch 4 / 2019
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                                                                                                                     von Jugendlichen für Workshop-Nach-
                                                                                                                     mittage organisieren. Das ist ein idea-
                                                                                                                     ler Lösungsweg, um ein völlig unab-
                                                                                                                     hängiges Fremdbild rund ums
                                                                                                                     Lehrlingswesen zu erhalten, und um zu
                                                                                                                     erfahren, wie und wo man die «Kun-
                                                                                                                     den» überhaupt suchen soll.

                                                                                                                     Grundbedürfnisse sind gleich,
                                                                                                                     aber stärker
                                                                                                                     Eine ganze Reihe von Jugendlichen fin-
                                                                                                                     det nicht ihren Traumberuf, ist sich
                                                                                                                     aber auch bewusst, dass es so was viel-
                                                                                                                     leicht nur ansatzweise gibt. Diese
                                                                                                                     Jugendlichen sind, zumindest für den
                                                                                                                     Übergang in die Berufsbildung, auch
                                                                                                                     bereit, erst einmal das Unternehmen
                                                                                                                     selbst, die Lehrbetriebskultur sowie
                                                                                                                     die Wunschrichtung des Berufs in den
                              Die klassische Mund-zu-Mund-Empfehlung funktioniert auch bei der Besetzung von         Vordergrund zu stellen. Geht man den
                              Lehrstellen noch immer am besten.                                                      eigentlichen Wünschen und Vorstel-
                                                                                                                     lungen von Teenagern genauer auf den
                                                                                                                     Grund, landet man automatisch beim
                              zieren bereits heute die noch aufge-        barste Idee, denn spätestens nach dem      Ursprung der menschlichen Grundbe-
                              wecktere Generation Alpha. Mit Robo-        dreissigsten Geburtstag kann es            dürfnisse, was die Maslow-Pyramide
                              tern und künstlicher Intelligenz im         schwierig werden, zu verstehen, wie        perfekt zum Ausdruck bringt.
                              Mittelpunkt können sich Kommunika-          Teenager beim Thema Lehrstellensu-            Das ist ein guter Zeitpunkt, um
                              tion, Einstellung und Ziele der Jugend-     che abgeholt werden wollen, geschweige     durchzuatmen. Denn Jugendliche sind
                              lichen von übermorgen ein weiteres          denn, wie man ihnen in dem ganzen          Jugendliche geblieben, und grundsätz-
                              Mal merklich verändern, und zwar ra-        Prozess begegnen soll. Wieso also nicht    lich hat sich nichts verändert, jedoch ist
                              send schnell. Dabei wird auch das The-      ein oder sogar zwei Lernende fest in ein   der Drang nach Sicherheit, danach,
                              ma Berufswahl von anderen, vielleicht       entsprechendes Projekt einbinden? Zu       gemocht zu werden, nach Wertschät-
                              neuen Faktoren beeinflusst und be-          Hause ermutigt man seine Kinder ja         zung und Selbstverwirklichung bei der
                              stimmt. Wer sich mit diesen unaufhalt-      auch zum Mitreden, Mitdenken, und          Generation Z massiv gewachsen. Umso
                              samen Entwicklungen befasst und das         Mitentscheiden. Das eröffnet neue Per-     weniger wundert es, dass Attribute wie
                              Thema Mitarbeiterkultur ins Zentrum         spektiven und kann für alle Parteien       Wohlfühlfaktor, kollegiales Arbeits-
                              rückt, kann auch in fünf bis zehn Jahren    gewinnbringend sein.                       klima, verständnisvolle Betreuung,
                              die besten Talente anziehen, vorausge-         Das Maximum an Früchten kann fer-       Benefits, Image und Entwicklungs- res-
                              setzt er nimmt die Jugendlichen bedin-      ner ernten, wer sich Lehrstellensu-        pektive Perspektivensicherheit hoch im
                              gungslos mit ins Boot.                      chende als Kunden vorstellt und seine      Kurs stehen. Nicht umsonst finden
                                 Fakt ist, dass es deutlich mehr Lehr-    zu besetzenden Lehrstellen als Pro-        gerade Grosskonzerne mit bekannteren
                              stellen als interessierte, passende Lehr-   dukte. Denn kein Unternehmen geht          Namen auch bei Berufen mit eher wenig
                              stellensuchende gibt, so dass Lehrbe-       heute mit komplexen Produkten auf          Sexappeal, jährlich 20, 50 und manch-
                              triebe heute im Zugzwang sind, sich         den Markt, ohne potenzielle Kunden         mal sogar 100 neue Lernende, teilweise
                              dem Wettbewerb zu stellen. Primär           im Vorfeld zu befragen. Was für gut,       sogar in abgelegenen Regionen.
                              könnte es jedoch hilfreich sein, heraus-    schlecht oder verbesserungswürdig             Oft besuchen Jugendliche dabei nur
                              zufinden, warum ausgerechnet das            befunden wird, und unter welchen           eine einzige Schnupperlehre und unter-
                              eigene Unternehmen Mühe bekundet,           Umständen man bereit wäre zu kaufen        schreiben danach gleich den Lehrver-
                              passende Lernende zu finden, wie Mit-       – verbunden mit einer drei- bis vierjäh-   trag. Ein Teil der «Schnellentscheider»
                              bewerber oder sogar führende Lehrbe-        rigen «Verpflichtungsklausel» –, steht     sind wahrscheinlich schulisch schwä-
                              triebe mit dieser Frage umgehen und         dabei ebenso im Mittelpunkt wie die        chere Kandidaten, die froh sind, eine
                              wie sich das Defizit überhaupt entwi-       vielen persönlichen Beraterinnen, Rat-     Ausbildungsstelle gefunden zu haben.
                              ckeln konnte.                               geber und Beeinflusserinnen, wie bei-      Der Grossteil jedoch fühlt sich im
                                                                          spielsweise Lehrer oder Eltern.            Schnupperbetrieb grundsätzlich ein-
Bild: Eliott Reyna/unsplash

                              Know-how dort abholen,                         Solche potenziellen «Kunden» befin-     fach wohl und versteht, dass man für
                              wo es vorhanden ist                         den sich meist bereits in den Betrieben,   die Ausbildungszeit sicher aufgehoben
                              In diesem Zusammenhang ein reines           seien es die eigenen Lernenden oder        ist und Entwicklungsmöglichkeiten
                              Erwachsenen-Projekt, dazu noch mit          Schnupperlehrlinge. Um anonymi-            erhält. Natürlich müssen die Fähigkei-
                              Akademikern, zu lancieren, wäre wohl        sierte Antworten auf solche Fragen zu      ten der Teenager mit den beruflichen
                              in den meisten Fällen nicht die frucht-     erhalten, ist der Einsatz von Anbietern    Anforderungen übereinstimmen. Den-

                                                                                                                                            bulletin.ch 4 / 2019      29
Raus aus der Krise - rein in den Wettbewerb - Bulletin.ch
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            noch ist das Potenzial passender Ler-           Wenn sich schliesslich das Ende der      ting heute günstiger, aber ein moder-
            nender mit den Brennpunkten Unter-           Lehre zum Start von etwas Grösserem         ner Lehrbetrieb, der gewillt ist, in
            nehmen und Lehrbetrieb um einiges            entwickelt, sollt man sich immer wie-       Jugendliche zu investieren, sollte
            grösser als viele glauben.                   der vor Augen halten, dass Denkweisen       sicherstellen, dass dies möglichst viele
               Die Jugendlichen von heute sind cle-      wie «Die übernehmen wir» oder «Der          Lehrstellensuchende und Beeinflusser
            verer als gedacht. Sie informieren sich,     darf bei uns bleiben» je länger je mehr     erfahren. Autonome Websites für Lehr-
            tauschen sich bei jeder Gelegenheit aus      der Vergangenheit angehören. Denn           stellensuchende, Apps, Social Media,
            und sind sich mehrheitlich bewusst,          erstens muss man die Jugendlichen           Videos oder Chatbots richtig angewen-
            dass sie in ihrem Leben wohl mehrere         frühzeitig darauf ansprechen und beto-      det, können einen Ausbildungsbetrieb
            Berufe ausüben werden. Schafft man es        nen, dass man an ihnen als Fachkraft        rasch ans Ziel bringen. Lehrstellenpor-
            also, Stück für Stück, eine auf die          und Mensch interessiert ist. Zweitens       tale sind zwischenzeitlich die meist
            Jugendlichen abgestimmte Lehrbe-             ist es zwingend zu verstehen, dass sich     verbreitete Art, auf elektronischem
            triebskultur zu implementieren, über         der Markt für frisch ausgebildete Ler-      Wege für Lernende zu werben.
            die im Unternehmen und darüber hin-          nende stark gewandelt hat. Die              Bestimmt ist es nicht falsch, da mitzu-
            aus gesprochen wird, spielt man in der       LAP-Absolventen können es sich heute        wirken, denn Jugendliche partizipieren
            Champions League der Ausbildungs-            nämlich leisten, zu vergleichen und         gut und gerne mit. Auf solchen Porta-
            betriebe und wird bei Bedarf auch            auszusuchen. Damit bekommt die Aus-         len stehen Betriebe jedoch ständig in
            einen beachtlichen Teil seiner Feststel-     bildung als Ganzes einen komplett           Konkurrenz zu den Lehrstellenangebo-
            lenvakanzen mit passenden LAP-Ab-            neuen Stellenwert. Im Wettbewerb            ten ihrer Mitbewerber.
            solventen abdecken können.                   betrachtet ergibt dies jedoch eine Fülle       Ob man den Technologiegiganten
               Nur wie startet man solch ein Unter-      an Chancen, wie man sich als Lehrbe-        nun mag oder nicht, Fakt ist, dass auch
            fangen? Man muss sich für die heutige        trieb abheben und dadurch das Fach-         Lehrstellensuchende permanent goo-
            Generation Z tiefgründig interessieren,      kräfteproblem wesentlich verringern         geln; übrigens fast ausnahmslos, wenn
            permanent das Gespräch mit ihr               kann.                                       es darum geht, eine Lehrstelle zu fin-
            suchen, sie bereits während der                                                          den. Riesige Chancen lassen sich erah-
            Schnupperlehre abholen und sicher-           Online Marketing –                          nen, wenn man weiss, dass ein Gross-
            stellen, dass die ersten drei bis sechs      ohne wird es schwierig                      teil der Jugendlichen bei den
            Monate der Lehrzeit unbedingt ein            Lebte Henry Ford noch, wäre er              Google-Suchresultaten auf die Anzei-
            positives Erlebnis sind. Dazu kommt          bestimmt ein exzellenter Online-Mar-        gen klickt. Was aber nicht bedeutet,
            das berühmte MMMM, jedoch ein                keting-Spezialist, denn schon vor mehr      dass ausschliesslich die oberen Werbe-
            wenig angepasst: Man Muss Jugendli-          als hundert Jahren wusste er: «Wenn         anzeigen angeklickt werden, denn die
            che Mögen. Das scheint banal, sollte         Sie einen Dollar in Ihr Unternehmen         «Scroller-Generation» gibt den weiter
            aber der Hauptantrieb eines jeden CEO        stecken wollen, so müssen Sie einen         unten gelisteten Resultaten ebenso
            und Berufsbildners sein, überhaupt           weiteren bereit halten, um das bekannt      grosse Beachtung. Bis heute nutzen nur
            Lernende zu engagieren.                      zu machen.» Klar geht Online Marke-         ganz wenige Lehrbetriebe den enor-

             I N KÜ R Z E
                              Sortir de la crise, entrer dans la concurrence
                              Places d’apprentissage vacantes

            La branche de l’énergie est elle aussi concernée depuis long-      Le thème du choix du métier sera alors aussi influencé et
            temps par le manque d’apprentis – aujourd’hui, pratique-           déterminé par d’autres facteurs, peut-être nouveaux. Se
            ment plus aucune branche n’affiche un surplus de ces jeunes        préoccuper de ces évolutions inexorables et se concentrer
            recrues. Si l’on veut affronter ce défi avec sérieux, il vaut la   sur le sujet de la culture des collaborateurs permettra d’atti-
            peine de sortir des sentiers battus et de faire aussi appel à      rer, dans cinq à dix ans, les meilleurs talents, à condition
            des jeunes passionnés par leur emploi pour tempérer le pro-        d’intégrer les jeunes sans réserve.
            blème central, à savoir le déficit de personnel qualifié.             Dans ce contexte, lancer un simple projet n’impliquant
               La popularité croissante de la voie gymnasiale, des mé-         que des adultes, qui plus est avec des universitaires, ne se-
            tiers moins attrayants, la génération Z qui ne veut plus se        rait dans la plupart des cas pas des plus fructueux, car à par-
            salir les mains, ne sont que quelques exemples pour expli-         tir de 30 ans (au plus tard), il peut devenir compliqué de
            quer l’actuelle pénurie d’apprentis. Il s’agit maintenant de       comprendre ce qui parlera aux adolescents lors de leur re-
            relever et de réussir les défis existants avec les générations     cherche de place d’apprentissage, et encore plus de savoir
            actuelles et futures. Le jeu pourrait en valoir la chandelle,      comment aller à leur rencontre dans l’ensemble du proces-
            car les futurologues prévoient d’ores et déjà la génération        sus. Alors pourquoi ne pas inclure un, voire deux apprentis
            alpha, encore plus éveillée. Avec les robots et l’intelligence     dans le projet correspondant ? À la maison, on encourage
            artificielle au centre de tout, la communication, l’état d’es-     bien ses enfants à prendre part aux discussions, aux ré-
            prit et les objectifs des jeunes d’après-demain peuvent            flexions et aux décisions. Cela ouvre de nouvelles perspec-
            changer sensiblement une nouvelle fois, et à toute vitesse.        tives et peut être bénéfique pour toutes les parties.       MR

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men Vorteil, potenzielle Lernende über   verweilt oder zur nächsten wechselt.    ist aber, wenn die Websites nicht res-
Google-Anzeigen (Google Ads) auf ihre    Ein nicht unwesentlicher Teil der       ponsive sind. 99 % der Jugendlichen
Zielseiten zu lenken. Das könnte sich    künftigen Werbevideos wird heute        wechseln sofort die Website, wenn die
jedoch bald ändern, denn die Projekte    deshalb auf sechs Sekunden reduziert.   Ansicht viel zu klein ist und man jegli-
sind im Vergleich zum Return kosten-     Diese sogenannten «Bumper Ads»          che Infos heranzoomen muss.
günstig, wie auch die CPCs (Kosten pro   beinhalten meist etliche Bildsequen-       Nein, nicht alles muss jetzt cool und
Klick auf die Zielseite).                zen und eine klare Botschaft.           Generation-Z-konform sein, aber
  Apropos Scroller-Generation: Mit         Aber auch bei guten Websites für      schon ein Treffen in der goldenen
Lernenden in Lehrlingsmarketing-         Lehrstellensuchende können Unter-       Mitte kann enorm viel bewirken. Der
Projektteams ist man in den Katego-      nehmen von konstruktiver Kritik ihrer   langfristige Nutzen ist für beide Seiten
rien Basiswissen und Trends fast         Auszubildenden profitieren, um          bedeutend. Aber nur die Haltung
immer aktuell. Denn wer weiss bei-       gewünschte Effekte maximal auszu-       «Weg vom Stift und hin zum Mitarbei-
spielsweise schon, dass das heute        schöpfen. Gewährt man etwa der          ter in Ausbildung» führt zu treuen
angesagteste Social-Media-Netzwerk       Generation Z bei coolen Seiten nicht    Fans und schliesslich motivierten
nicht Facebook, Instagram oder Snap-     die Möglichkeit zu sharen (teilen),     Fachkräften.
chat ist, sondern die chinesische App    kann dies eine vergebene Chance für
«Tiktok»? Man lernt aber noch viel       einen positiven Schneeballeffekt        Links
mehr von Jugendlichen, beispiels-        bedeuten. Wenn nur schon ein Viertel    www.heiniger-lehrlingsberatung.ch
                                                                                 www.yousty.ch
weise dass die Aufmerksamkeits-Zeit-     der Lehrstellensuchenden die ange-
spannen rapide abnehmen. In den ers-     sagte Seite seinen Whatsapp-Gruppen                   Autor
                                                                                               Peter Heiniger ist Inhaber von Heiniger
ten vier bis sieben Sekunden             weiterleitet, kann dies hinsichtlich                  Lehrlingsberatung.
entscheidet das junge Zielpublikum,      Bewerbungen Wunder bewirken. Die                      J Heiniger Lehrlingsberatung, 8008 Zürich
                                                                                               J heiniger@heiniger-lehrlingsberatung.ch
ob es auf der angewählten Website        wohl am meisten vergebene Chance

                                                                                                                bulletin.ch 4 / 2019       31
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