Reflexe und Reflexionen Paul Le Grand
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go-between, 2017/19, Spiegelglas auf Stahlkonstruktion, 3 Doppelstelen mit je 2 Elementen à 120 x 22 x 5 cm mit 900, 600 respektive 300 Innenwinkel. «mirror images», Kunstmuseum Thun / Castello Corbaro Bellinzona Drei Spiegelstelen sind im Dreieck aufgetellt. Ihre Seitenelemente sind genau aufeinander aus- gerichtet, nicht aber die Bilder, die in den Spiegeln zu sehen sind. So befindet man einerseits in einem geometrischen «Pythagoras-Raum» und gleichzeitig in einem Labirynth von in sich gespiegelten Landschaftsausschnitten. Hoch über dem Tal bewacht ein Spiegeltor den Zugang zum Castello Corbaro Vor dem Kunstmuseum Thun.
(dis)appear I, 2008, Spiegelglas auf Stahlprofil, «Lasciami». So der Titel der Schweizer Skulpturenausstellung Wie ein Chamäleon passt sich die Stelengruppe optisch der je 250 x 11 x 11 cm Bex & Arts 2008. (dis)appear steht am Rand einer Baumgruppe, Vegetation an. Erst wenn der Betrachter sich bewegt, schälen ausgerichtet auf ein offenes Feld und eine verheissungsvolle sich die Umrisse der Installation heraus, um sich – aus der Nähe Aussicht auf die Berge, die das Eingangstor zum Wallis bilden. betrachtet – in einem komplexen Vewirrspiel von Spiegelungen «Bex & Arts», Bex 11 verspiegelte Stelen stehen in orthogonaler Ausrichtung, so gleich wieder aufzulösen. wie die Profile für eine einfache Behausung. Laubwerk hinter Himmel. (dis)appear: Ein architektonisches Element in der Parklandschaft. Einbezug der ganzen Umgebung.
(dis)appear II, 2019, Spiegelglas auf Stahlkonstruktion, je 250 x 11 x 11 cm Im Aussenraum des ZKM steht mitten auf einer künstlichen Bauminsel ein gedachter Beobachtungspavillon. Gedacht, weil nur die Eckpfeiler den Raum bestimmen. Die Spiegelachsen definieren die Wände des Pavillons, dessen Eingangserker auf das ZKM gerichtet sind. «Negativer Raum», ZKM Karlsruhe Im Laufe der Jahreszeiten. Einbezug der Architektur in einem urbanen Umfeld.
light rooms, 2009, Stahlprofil, Spiegelglas, LED, je 250 x 15 x 15 cm «Festival Arbres et Lumières», Genève. Im Besitz der Stadt Genf Mitten im städtischen Park stehen in scheinbar lockerer Gruppierung 12 Stelen. Die offenen Kanten der verspiegelten Stelenkörper gewähren Einblick in ihr leeres weisses Innere. Am Tag ist das lebendige Spiel der Spiegelungen aktiv, der Betrachter sucht und findet Bilder und Abbilder. In der Dämmerung fangen die Innenräume zu leuchten an, während die Spiegelbilder langsam in den Hintergrund rücken. Drei Stelengruppen unterschiedlicher Einfärbung bilden drei ineinander verschränkte rechteckige Lichträume. Verschachtelte Innenräume im Aussenraum. Spielen im Spiegelkorridor. In der Dämmerung schimmern die Lichträume. Blick stadtwärts – aber der sonnenbeschienene See im Rücken ist auch da Nacht in der Stadt. Die Stelen leuchten.
Observatorium, 2005, Stahlprofil verzinkt, Spiegelglas, 200 x 225 x 225 cm «Bex & Arts», Bex Wie ein auf dem Filmset vergessenes Beobachtungs-Laboratorium eines Forscherteams aus einem alten futuristischen Film steht sie da auf ihren dünnen Stelzenbeinen: eine mysteriöse Box mit Sehschlitzen. Schaut man hinein durch eine dieser schmalen Öffnungen, hinein in diesen kleinen Raum, tun sich darin endlos verzweigte Räume auf, taucht man ein in ein riesiges Labyrinth von Einsichten, Durchsichten und sucht nach Orientierungspunkten. Eine Innenwelt der Aussenwelt. Ein Raum zum Abheben. Ein Observatorium fürs Äussere im Innern. Eine unscheinbare Box mit aufschlussreichen Einsichten.
Narziss, 1999, Eisenguss, Verbundglas, je 400 x 40 x 25 cm Siedlung Schlosspark, Boll. A5 Architekten. Wenn Narziss im Teich sein Spiegelbild bewunderte, sah er durch die Oberfläche des Wassers hindurch nicht auf den Grund des Teiches. Er sah in der Oberfläche drin, ebenso dreidimen- sional, als erblickte er seinen spiegelverkehrten Zwillingsbruder, nicht sich selbst, sondern sein Ebenbild, und auch nicht sein Abbild, denn ein solches bewegt sich nicht, zwinkert nicht mit den Augen, so dass das Bild augenblicklich verschwindet. Und was sah der Teich in den Augen des Narziss? Nicht in den Narziss hinein, sondern auf der Augen Hornhaut, in deren Pupille ein Augengrund nicht abzusehen ist, die Seele nicht und nicht die gespiegelte Schönheit, in der glänzenden Iris, die nach jedem Augenzwinkern ein anderer, neuer Spiegel ist, sah er dort das Abbild seiner eigenen Oberfläche, die den Narziss spiegelt, gewiss, aber auch den Himmel mit den darauf ziehenden Wol- ken, die Bäume, das Schilfrohr. Foto Christian Helmle Als Zugangstor zur Siedlung spiegeln sich zwei Säulen im stillen Wasser des Weihers.
Flow, 2017, Siebdruck auf Spiegelglas, Stahlkonst- ruktion, Spiegelglas, 400 x 115 x 100 cm NPO TransFair, Thun TransFair ist ein Unternehmen, das Menschen mit psychischen Problemen beschäftigt. Für das neue Betriebsgebäude wird ein Kunstwettbewerb veranstaltet. Gefragt sind Werte wie Sorgfalt und Kostbarkeit, Sinnhaftigkeit und Vertrautheit, Zyklisches und Zeitloses. Aus dem verwirbelten Wasser im wilden Teil des nahe gelegenen Flusses wird mit dem sorgfältigen Einsatz von Blatt- gold und der Kreisform, die innere Ruhe vermittelt, ein Planet der Geborgenheit. Und die verheissungsvolle Spiegelung des gegenüberliegenden Ufers desselben Flusses im gemächlich dahinfliessenden Was- ser, die Besuchende zum (öffentlichen) Restaurant geleitet. Vertraute Uferspiegelungen begleiten den Gang zum Restaurant. Der bewegte «Planet TransFair» strahlt Zeitlosigkeit, Wertigkeit und innere Ruhe aus.
Treppentaucher, 2010, Stahlprofil, Spiegelglas, 40 x 200 x 430 cm, In Privatbesitz. Im Treppenhaus eines Geschäfts- und Wohnhauses markiert ein über Eck durchlaufendes Spiegelband eine Bildebene, durch welche die Bewohner täglich auf- und abtauchen. Kurze Begegnung mit sich selber. Unterbrechung und Kontinuität. Raumebene zum Durchtauchen.
rear view window, 2014, Stahlkonstruktion, Siebdruck auf Spiegelglas, total ca. 220 x 130 x 130 cm. In Privatbesitz. Ein markantes Fenster im Treppenhaus eines Architekturbüros wird an die seitliche Wand «gespiegelt». Auf dem dort platzierten Spiegel ist das gerasterte Abbild der Fensteraussicht aufgedruckt. Eine unter der Decke «schwebende» Spiegel-Ebene hebt das so entstandene Bilder- konstrukt in eine weitere Dimension. rear view window verbindet auf überraschende und spannende Weise Innen- und Aussenraum und öffnet dem Betrachter ein Fenster in einen Raum, den er durch seine Wahrnehmung erschafft und mit jeder Bewegung verändert. Fotos Christian Helmle Der Aussenraum tritt mit dem architektonischen Raum mehrdimensional in Interaktion. Der gerasterte Siebdruck macht aus dem Spiegel ein Fenster.
paint & stripes, 2011, Sperrholz-Malwand, Spiegelglas, 200 x 380 x 20 cm «Cantonale 2011», Kunstmuseum Thun. In Besitz Kunstmuseum Thun. Was ist Hinter-, was Vordergrund, was Objekt (Ateliersituation) Foto Kunstmuseum Thun
afloat/beyond, 2008/09, Klappstühle, Stahlprofile, Spiegelglas, Acryl, 240 x 60 x 75 cm Je sechs Spiegel-Elemente sind auf dem Fussboden und auf Stahlprofilen ausgelegt, die in zwei Ebenen auf zwei alten Klapp- stühlen ruhen. Die Spiegel sind auf der Rückseite beschriftet. Produzentengalerie, Progr_Zentrum Bern Das Schriftbild wird in den Spiegeln der jeweis unteren Ebene Kunstmuseum Thun sichtbar. Während «afloat» auf dem Boden zu schwimmen scheint, liegt die Bild-Ebene von «beyond» optisch unter dem Fussboden. Das Geschriebene ist nie direkt einsehbar, es bleibt immer ein Konstrukt im Kopf des Betrachters. Ausstellungssituation «The Dark Side of the Moon», Progr-Zentrum, Bern. Foto David Aebi Ausstellungssituation «Hofstettenstrasse 2009», Kunstmuseum Thun.
skin diver, 20114, mehrfacher Digitaldruck auf Glas und Spiegelglas, Edelstahlhalterungen, je 70 x 100 x 10 cm (Privatbesitz) Der Mehrfachdruck auf dem Glas und auf dem Spiegelglas bewirkt, dass sich (ausser der Raum- spiegelung im Glas und im Spiegelglas) dem Betrachtenden mehrere optische Bildebenen auftun. Diese verändern und verschieben sich mit dessen Eigenbewegungen. So taucht der Blick unter die schillernde Haut der Wasseroberfläche, ja hinter die Wandoberfläche.
Triptychon, 2016, Digitaldruck auf Spiegelglas und Glas, Stahlhalterungen je 200 x 85 cm «JetztKunst», Freibad Marzili, Bern In drei Umkleidekabinen der Freibadanlage stehen bedruckte Spiegelglas- resp. Glasplatten. Sujets sind grob gerasterte Schwarzweiss-Drucke von natürlichen Badesee-Situationen und ge- punktet der Farbdruck eines idyllischen Teichs mit ruhenden Enten, alle aus der Umgebung. Aus Distanz betrachtet vermitteln die Spiegelungen den Eindruck, als ob sich hinter der Kabinenwand anstatt des Wohnquartiers eine weitere Liegewiese befände, sie ziehen den Blick quasi hinaus in unbebaute Naturlandschaften.
alles echt wahr, 2007, Kosmetikspiegel, Masse variabel OFF-Raum vonguntenkunst, Thun Alle Wände des OFF-Raums sind mit Kosmetikspiegeln bestückt, streng an einem Raster ausgerichtet, mal zeigen sie sich mit der geraden, mal mit der konkaven Seite (was eine Umkehrung des Abbilds bewirkt). Die Eigenbewegung der Passanten bewirkt eine optische Animation des Gesamtbildes. Multiple «alles echt wahr». Ausstellungssituation OFF-Raum. Ausstellungssituation «The Dark Side of the Moon», Progr-Zentrum, Bern.
Doppel, 1991/2012, Gold auf Holz und hinter Glas, je 37 x 37 x 14 cm Kunstmuseum Thun Off Space vonguntenkunst
Paul Le Grand, Mönchstrasse 6, CH-3600 Thun, www.le-grand.ch, paul@le-grand.ch 4 poems, 2011, je 21.5 x 28 cm, Gold auf diversen Materialien
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