Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE

 
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Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
SYMPATHISCH
                        RENCONTRE

MÖGLICHKEITEN
  CONVIVIALE

    Reorganisation der
    Alterszentren Biel
    Projektbericht der
    Direktion Bildung, Kultur und Sport
    2020
Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
Bericht zum Projekt
Reorganisation der Alterszentren Biel 2020

Direktion Bildung, Kultur und Sport
Zentralstrasse 60
2501 Biel

T 032 326 14 10
info.bks@biel-bienne.ch
www.biel-bienne.ch

Erarbeitet von der Abteilung unter
Mitwirkung der Geschäftsleitungen der
Alterszentren und Reto Lindegger,
lexcentral in Biel

Biel, Juli 2020

Fotos: Fabio Blaser
Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
Reorganisation der
Alterszentren Biel
Projektbericht der Direktion Bildung, Kultur und Sport

Die Stadt Biel betreibt vier Alterszentren mit 280 Pflege-
plätzen und ein Tageszentrum mit 21 temporären Betreu-
ungsplätzen. Zusammen mit der stadtnahen Stiftung
für Betagtenwohnungen, die über 195 Alterswohnungen
vermietet, spielt sie eine zentrale Rolle im Versorgungs­
system der älteren Stadtbevölkerung. Der Bericht gibt
einen Überblick über die Reorganisation der städtischen
Abteilung seit 2018 und über die künftige strategische
Ausrichtung der Alterszentren. Er schliesst das Reorgani­
sationsprojekt ab.

Vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen am
19. August 2020
Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
Inhaltsverzeichnis

1.   Ausgangslage                                    6

2.   Strategie und Gesamtkonzept                      7

2.1 Vision und allgemeine strategische Ausrichtung    7
2.2 Bedarfsanalyse                                    9
2.3 Leitbild und Betriebsstrategie                   11

3.   Organisation und Führung                        15

4.   Personal                                        20

5.   Infrastruktur und Investitionen                 23

6.   Fazit                                           25

Anhang                                               27
Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
1. Ausgangslage

    1925 eröffnete die Stadt Biel ihr erstes Alters-   1. «Strategie und Gesamtkonzept», 2. «Organi-
    heim. Seitdem hat sich die städtische Ab­          sation und Führung», 3. «Personal» und
    teilung stetig weiterentwickelt und die Unter-     4. «Infrastruktur und Investitionen». Im
    stützung der älteren Menschen ist zu einer         Rahmen von Table-Ronde-Veranstaltungen
    zentralen öffentlichen Aufgabe geworden.           mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt-
    Die Neuordnung der Pflegefinanzierung auf          ratsfraktionen hat die Direktion Bildung,
    nationaler Ebene zwischen 2008 und 2011            Kultur und Sport 2018 und 2019 über die
    führte zur Gleichstellung von privaten und         Arbeitsfortschritte informiert.
    öffentlichen Alters- und Pflegeinstitutionen.
    In der Folge war während der Bieler Legis­         Der Reorganisationsprozess hat zu zahl­
    laturperiode 2013 – 2016 der Status und die        reichen Anpassungen der Organisation ge­
    Form der Trägerschaft der städtischen Heime        führt, konkret zu einer neuen Führungs-
    Anlass einer breiten politischen Debatte.          und Managementkultur und zu einem neuen
                                                       Corporate Identity in Anlehnung an das­-­
    Am 21. September 2017 hat der Stadtrat             jenige der Stadt (im Bericht werden die
    schliesslich entschieden, die Alters- und          neuen Bezeichnungen verwendet, siehe
    Pflegheime weiterhin innerhalb der Stadt­­­­ver­   Anhang Abbildung 1).
    waltung zu führen. Er beauftrage den Ge-
    meinderat, für die Heime eine Struktur mit         Der vorliegende Bericht führt entlang den vier
    verbesserter Organisation zu erarbeiten.           oben beschriebenen Handlungfeldern und
    Parallel dazu forderte ein dringliches Postulat    zeigt, was diesbezüglich erarbeitet worden ist
    der Geschäftsprüfungskommission (GPK)              und welche Ziele erreicht worden sind. Gleich­
    vom 19. Oktober 2017 die Erarbeitung eines         zeitig bietet er einen Ausblick auf bevorste-
    Gesamtkonzepts für die Alters- und Pflege­         hende Herausforderungen in der Organisation
    infrastrukturen und das Angebot für die            der Abteilung und zieht eine erste Bilanz in
    ältere Bevölkerung (Postulat 20170315).            Bezug auf den Verbleib der städtischen Alters-
                                                       zentren in der Stadtverwaltung. Weiter wird
    Der Gemeinderat hat in seinem Bericht              mit vorliegendem Bericht der Prüfauftrag der
    «Reorganisation der städtischen Alters- und        GPK vom Oktober 2017 erfüllt (bereits er-
    Pflegeheime / Vorgehen» vom 16. Mai 2018 die       wähntes Postulat 20170315). Schliesslich be­-
    Herausforderungen und den Handlungsbe-             schreibt der Projektbericht die neu erarbeitete
    darf aufgezeigt sowie den Plan wie die Orga-       kurz- und mittelfristige Betriebsstrategie der
    nisation angepasst werden soll. Der Bericht        städtischen Alters­zentren.
    an den Stadtrat fasst die Themen der Analyse
    in vier Handlungsfelder zusammen:

6
Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
2. Strategie und Gesamtkonzept

2.1	Vision und allgemeine strategische          Auftrag zu erfüllen, verfolgen die Direktion
     Ausrichtung                                 Bildung, Kultur und Sport und die Abteilung
                                                 Alterszentren Biel die allgemeine Strategie
Für ältere Menschen, die Pflege und Unter-       der integrierten Versorgung zwischen ambu-
stützung benötigen, stehen heute Unab­           lanten und stationären Leistungserbringern,
hängigkeit und Selbstbestimmung im Vorder-       die neue ganzheitliche Lösungen für die
grund. Sie wollen möglichst lange in die         Betreuung älterer Menschen bietet.
Gemeinschaft eingebunden sein und am
öffentlichen Leben teilnehmen. Dazu braucht      → Integrierte Versorgung
es ein attraktives Wohnumfeld, einen Zugang
zum Quartierleben und ein breites Dienst­        Der Ansatz basiert auf dem Wohn- und
leistungsangebot.                                Pflegeheimmodell 2030 von Curaviva Schweiz.
                                                 Unter integrierter Versorgung wird die Zusam-
Als führende Anbieterin im Bereich der Alters­   menarbeit verschiedener Institutionen und
pflege in Biel spielt die städtische Abteilung   Angeboten (ambulant und stationär) verstan-
mit 280 Pflegeplätzen und 21 temporären          den, welche sich an der Nachfrage orientie-
Betreuungsplätzen im Tageszentrum zusam-         ren. Das Modell auf S. 8 zeigt dies auf: Anstatt
men mit der Stiftung für Betagtenwohnungen       Pflegeleistungen in einem dafür eingerichte-
und ihren 195 Wohnungen eine zentrale Rolle      ten Zimmer zu erhalten, steht der ältere
im zukünftigen Versorgungssystem der älte-       Mensch im Zentrum. Er erhält ein breites
ren Bevölkerung. Dabei ist es die Aufgabe der    Angebot an Dienstleistungen in einem von
Stadt, der älteren Bevölkerung alle Dienst-      ihm ausgewählten Kontext und in einem
leistungen im Zusammenhang mit der dritten       abgestimmten sozialen Umfeld.
und vierten Lebensphase in koordinierter
Weise anzubieten. Um diesen Service public-

Die Aktivitäten der Abteilung Alterszentren Biel folgen der
Vision der so genannten integrierten Versorgung. Sie orien-
tieren sich an der Nachfrage der älteren Menschen und
berücksichtigten die Vielfalt ihrer Bedürfnisse und Lebens-
gewohnheiten. Ein koordiniertes und interdiszipliniertes
Vorgehen ermöglicht es, den Menschen eine breit gefäch­
erte Palette an Dienstleistungen anzubieten, die ihnen eine
hohe Lebensqualität im Alter ermöglicht.

                                                                                                7
Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
Diese allgemeine strategische Ausrichtung
                                                      setzt einen Perspektivenwechsel in verschie-
                                                      denen Bereichen sowie ein neues Rollen­
                                                      verständnis voraus:

                                                        Leistungen: von «bestimmt durch das
                                                      •	
                                                        Angebot» hin zu «bestimmt durch die
                                                        Nachfrage»
                                                        Institutionen: Von der Konzeption der
                                                      •	
                                                        Anbieterin in Richtung einer Moderatorin
Wohn- und Pflegemodell 2030 von Curaviva                von Dienstleistungen im Sozialraum
                                                        (d.h. die Institution wird zum Kompetenz-
                                                        zentrum in einem Netzwerk)
      Mögliche Angebotspalette:                         Langzeitpflege: Von der Krankheit hin zur
                                                      •	
                                                        Lebensqualität. In der Vergangenheit
      Wohnformen:                                       wurde das Alter auf eine lange beschwer-
      Pflegeinstitutionen, Betreutes Wohnen,            liche Krankheit reduziert. Neu soll der
      Cluster-Wohnen, Wohnen mit Service,               Akzent auf die Qualität der letzten Tage
      Generationen-Wohnen, Pflegewohngruppen,           gesetzt werden.
      Alterssiedlung                                    Aktivitäten: Vom Alleingang zu koordi-
                                                      •	
                                                        nierten Lösungen und interprofessioneller
      Pflege und Betreuung:                             Zusammenarbeit
      Pflegerische Grundversorgung, 24-h Pflege-
      service, Betreuung und Begleitung,              Die im vorliegenden Bericht enthaltenen
      Übergangspflege, Tagesstätten, Spitex,          strategischen Leitlinien und Wirkungsfelder
      Spezialisierte Pflegeangebote                   folgen jeweils diesen Grundlagen.

      Dienstleistungen:                               Ziel ist es, dass die Abteilung Alterszentren
      Mobilität, Begleitung/Koordination, med.        Biel das Wohn- und Pflegemodell 2030 von
      Grundversorgung und therapeutische DL,          Curaviva in der Stadt Biel umsetzt. Konkret
      Gastronomie/Catering, Coiffeur/Kosmetik,        können die Vorgaben für die Abteilung in
      Reinigung Wäscherei, Treuhand, Apotheke,        zwei Perspektiven zusammengefasst werden:
      Haushaltshilfen, Information/Beratung,
      Einkaufsmöglichkeiten                           1.	Sie wird wahrgenommen als eine Institu-
                                                          tion gegliedert in vier Dienstleistungs­
      Alltagsgestaltung:                                  zentren in den Quartieren.
      Anlässe/Event, Café/Restaurant, Fitness,        2.	Die vier Dienstleistungszentren bieten
      Spiritualität, Kultur/Musik/Kino, Treffräume,       mit ihren Partnerinstitutionen den älteren
      Reisen, Wellness                                    Menschen Unterstützung, Pflege und
                                                          Beratung, Essen und gesellschaftliche
                                                          Anlässe dezentral an, direkt bei den
                                                          Menschen, die «mitten im Leben» ver­
                                                          bleiben können.

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Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
2.2 Bedarfsanalyse                              ergänzt durch das Tageszentrum und das
                                                grosse Angebot an Wohnungen, welche die
Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigt,    Stiftung für Betagtenwohnungen verwaltet
dass der Bedarf an Pflegeheimplätzen allge-     werden, besonders gut positioniert, um mit
mein nicht zunimmt. Die Regel «ambulant vor     einem umfassenden und attraktiven Angebot
stationär» entfaltet ihre Wirkung. Die Stadt    den Erwartungen der älteren Menschen
Biel ist dabei keine Ausnahme. Die Menschen     gerecht zu werden. Die Komplemen­tarität der
wollen so lange wie möglich zuhause bleiben     Angebote macht es möglich, eine Vielfalt von
und unabhängig und selbstständig leben.         persönlichen Situationen ab­zudecken.

Die Betten in den vier Alterszentren waren im   Entsprechend muss die Angebotsplanung für
Jahr 2018 zu 95% belegt. Die Auslastung war     das ganze Dispositiv (Alterszentren, Tages­
damit im Vergleich zu den Vorjahren stabil.     zentrum, Alterswohnungen) aus einer Gesamt­
Sie liegt über dem kantonalen und nationalen    sicht und unter Berücksichtigung der Vielfalt
Durchschnitt. Mittel- und langfristig ist an­   der Bedürfnisse sowohl beim Wohnen als
gesichts der ambulanten Dienstleistungen        auch bei der Pflege und dem sozialen Leben
und dem Angebot von Betreutem Wohnen mit        erfolgen. Diese Planung betrifft die Anzahl
einem Rückgang der Anzahl der Langzeitauf-      Pflegheimplätze, die Anzahl Wohnungen, die
enthalte zu rechnen. Im Bericht vom Mai 2018    Qualität und die Koordination der Angebote.
hatte der Gemeinderat bereits darauf hinge-     Die vertieften Überlegungen für den Neubau
wiesen, dass der Kanton Bern keine neuen        des Alterszentrum Ried und damit für den
Plätze mehr bewilligen wird, sofern keine       Wettbewerb, sind bereits unter Einbezug der
ausserordentlichen Umstände gegeben sind        Alterszentren Cristal, Redern und Esplanade
(wie z.B. Umbau oder Reno­vationen an be-       erfolgt. Zur Klärung dieser Fragen und selbst-
stehenden Institutionen). Eine Erhöhung der     redend der planerischen und baulichen
Anzahl Betten ist daher trotz der demogra-      Aspekte des Vorhabens wurde im Laufe des
phischen Entwicklung (überdurchschnittliches    Jahres 2018 ein Arbeitsausschuss gebildet,
Wachstum der über 65-Jährigen und der über      welcher seither unter externer Begleitung das
80-Jährigen) nicht vorgesehen.                  Projekt in mehreren Etappen vorwärtsgetrie-
                                                ben hat (vgl. detaillierter auch Ziff. 5).
Die Stadt Biel ist mit ihren vier über das
gesamte Stadtgebiet verteilten Alterszentren,

Als Folge der übergeordneten Politik «Ambulant vor Sta­
tionär» zeigt die Bedarfsanalyse, dass das Angebot an
Pflegeplätzen in Biel ausreichend ist. Das breite Angebot
der Stadt mit vier Alterszentren, mit einem Tageszentrum
und mit den Alterswohnungen der Stiftung bietet Vor­teile
beim Berücksichtigen der Bedürf­nisse der älteren Men-
schen. Künftige Bauvorhaben müssen den Ansprüchen an
Flexibilität und an Anpassungsfähigkeit Rechnung tragen.

                                                                                            9
Reorganisation der Alterszentren Biel - RENCONTRE
10
2.3 Leitbild und Betriebsstrategie               Für die Erarbeitung der Betriebsstrategie
                                                 wurde ein Stärken- und Schwächenprofil über
Ausgangslage im Mai 2018                         die gesamten vier städtischen Alterszentren
Im bereits erwähnten Bericht über die Re-        erstellt und Chancen und Risiken für die
organisation an den Stadtrat hat der Gemein-     künftige Entwicklung definiert unter Berück-
derat im Jahre 2018 vier Eckwerte formuliert,    sichtigung der vier vom Gemeinderat vor­
welche zu berücksichtigen seien und an           gegebenen Eckwerte (siehe links). Schliesslich
denen sich die nachfolgenden Arbeiten und        wurde die Analyse mit einem Ausblick auf
die künftige Strategie zu richten haben:         die sich verändernden Rahmenbedingungen
                                                 ergänzt. Näher betrachtet wurden die Auswir-
1. « Würdige Pflege und Betreuung der           kungen der sich weiterhin abzeichnenden
    betagten Menschen und attraktive             Verschiebung von stationärer zu ambulanter
    Arbeits­bedingungen für das Personal         Pflege, die Ansprüche der Babyboomer-Gene-
    in einer zeitgemässen und konkurrenz­        ration und anderer neuer Anspruchsgruppen
    fähigen Infrastruktur, insbesondere:         (z.B. Menschen mit Migrationshintergrund,
2.	Finanzierungs- und Investitionsstrukturen,   Menschen mit unterschiedlicher sexueller
    welche den städtischen Heimen gegen­         Orientierung oder sexueller Identität, sucht-
    über den Privaten gleich lange Spiesse       kranke Menschen, Menschen mit psychischen
    verschaffen;                                 Erkrankungen), die Herausforderungen der
3.	Personalpolitik, welche die Rekrutierung     aufgrund der Alterung der Gesellschaft
    von qualifiziertem Personal begünstigt;      zunehmenden Demenzerkrankungen, die
4.	Kooperationen, welche ein umfassendes        Palliativpflege, die Digitalisierung oder etwa
    Angebot für das Alter erlauben.»             der Klimawandel.
[vgl. Seite 6 des Berichtes des Gemeinderates
an den Stadtrat vom 16. Mai 2018]

Projektfortschritte 2018/2019
Die Co-Leiter der Abteilung haben – teilweise
mit externer Begleitung – gemeinsam mit
den Geschäftsleiterinnen und Geschäftsleitern
der vier Alterszentren in den Jahren 2018 und
2019 mehrere Workshops zur Erarbeitung
einer kurz- bis mittelfristigen Betriebsstra­
tegie abgehalten. Die vier Eckwerte des
Gemeinderates dienten dabei als Grundlage-
und Richtschnur für diese Strategiearbeit,
ebenso die kantonalen und nationalen
Vorgaben. Die operative Umsetzung in der
Abteilung erfolgt über definierte Massnah-
men pro Leitlinie/Wirkungsfeld und über die
Festlegung von messbaren Jahreszielen.

                                                                                            11
Unter Berücksichtigung dieser Vorarbeiten
     wurde folgendes Leitbild für die Abteilung
     und die Alterszentren Biel formuliert:

     «Als städtisches Kompetenzzentrum schaffen und betreiben
     wir ein zeitgemässes und breit gefächertes Beratungs-,
     Wohn- und Betreuungsangebot für Menschen mit verschie-
     denen Lebensformen in naturnaher bis urbaner Umgebung.
     In zeitgemässer Infrastruktur bieten wir einen Lebensort,
     der sich im Rahmen unserer Möglich­keiten an den individu­
     ellen Bedürfnissen und Ressourcen orientiert mit dem Ziel,
     die Autonomie bei hoher Lebensqualität zu fördern und ein
     würdiges Leben(-sende) zu ermöglichen.»

     Aus diesem Leitbild und in Verbindung            attraktive Arbeitsbedingungen. Unsere Mass-
     mit den vier Eckwerten, die der Gemeinderat      nahmen im Bereich der Personal­entwicklung
     vorgegeben hatte, wurden fünf betriebs­          entsprechen den hohen Anforderungen.
     strategische Leitlinien (A bis E) resp. stra­    Zudem bieten wir ein breites Angebot an Aus­-
     tegische Wirkungsfelder für die Abteilung        bildungsplätzen und geschützte Arbeitsplätze
     entwickelt:                                      für Menschen mit Beeinträchtigungen an.»

     A	Hohe Lebensqualität bei hohem                 C	Zeitgemässe Infrastrukturen
         Pflege- und Betreuungsstandard               «Wir orientieren uns beim Betrieb und der
     «Wir gehen von einem Menschenbild aus,           Planung unserer Einrichtungen am natio­
     das Wert auf die Einzigartigkeit jedes Indivi-   nalen Wohnmodell 2030 von Curaviva. Wir
     duums legt. Gleichzeitig beachten wir in         sind EIN Betrieb mit vier Standorten, welche
     unserem Handeln das Recht auf Selbstbe-          individuelle Kulturen haben, aber mit ge-
     stimmung jedes Menschen. Darauf basierend        meinsamen Nennern arbeiten. Gleichzeitig
     ist das oberste Ziel, eine möglichst hohe        wollen wir Diversität im Angebot bieten.»
     Lebensqualität für alle aktuellen und künfti-
     gen Anspruchsgruppen zu erhalten. Die            D	Konkurrenzfähige Finanzierungs-
     soziokulturelle Animation und Alltagsgestal-         und Investitionsstrukturen
     tung spielen dabei eine wichtige Rolle.»         «Dank einer kurzfristigen Unterhalts- und
                                                      einer mittel- und langfristigen Investitions­
     B	Zielgerichtete Personalpolitik und            planung in Zusammenarbeit mit den zu­
         attraktive Arbeitsbedingungen                ständigen städtischen Stellen sichern wir den
         für die Rekrutierung von qualifiziertem      Fortbestand unserer Dienstleistungen als
         neuem Personal resp. für das be­             Marktleader im Raum Biel. Wir streben kein
         stehende Personal                            Wachstum an, sondern bauen auf Qualität.
     «Wir bieten als grosser Arbeitgeber einen        Dabei werden sämtliche Mittel im Betrieb
     sicheren Arbeitsplatz und fortschrittliche       reinvestiert. Als städtische Einrichtungen

12
nehmen wir unsere soziale Verantwortung        Umsetzung 2020
wahr und bieten bewusst auch Platz für         Ausgehend von diesen fünf strategischen
Personen mit tiefen Pflegestufen. Einen Teil   Leitlinien/Wirkungsfeldern sind konkrete
unserer Infrastrukturen richten wir danach     mittelfristige Massnahmen pro Wirkungsfeld
aus.»                                          definiert. Sie werden ab 2020 auf operativer
                                               Ebene umgesetzt, und es werden messbare
E	Umfassendes Angebot dank                    Jahreszielen festgelegt und kontrolliert.
    Kooperationen mit Dritten
«Wir verbessern und ergänzen unsere Dienst-    Die strategische Führung wird vom Gemein-
leistungen dank Kooperationen mit externen     derat an die Direktion für Bildung, Kultur und
Partnern. Dazu gehören Ange­hörige, Heim-      Sport übertragen. Die Abteilungsleitung ist
und Hausärzte, Sozialdienste, Spitäler,        in enger Zusammenarbeit mit den Geschäfts-
Spitexdienste, städtische Quartierzentren,     leitenden für die Umsetzung verantwortlich.
Erfa-Gruppen, andere Alters- und Pflegeins­
titutionen in der Region, Bildungspartner,     Offen bleibt die Frage, ob ein zusätzliches
Verbände, Vereine, Kirchgemeinden, lokales     konsultatives Gremium geschaffen werden
Gewerbe und Lieferanten.»                      soll, um die strategische Führung zu komplet-
                                               tieren. Ein solches Gremium (oder Beirat)
                                               würde es ermöglichen, externe Expertinnen
                                               und Experten in den spezifischen Bereichen
                                               wie Geriatrie, Pflege, aber auch in Manage-
                                               ment-, Immobilien- und Finanzfragen bei­
                                               zuziehen. Die Frage soll bei der weiteren
                                               Entwicklung der Orga­nisation wiederaufge-
                                               nommen werden. Künftige Schritte sollen
                                               zudem in Abstimmung auf die städtische
                                               Alterspolitik und insbesondere in Zusammen-
                                               arbeit mit der Dienststelle «Generationen
                                               und Quartiere» und der dort angesiedelten
                                               Delegierten Alter erfolgen:

Ausgehend von den vom Gemeinderat fixierten Prioritäten
besitzt die Abteilung Alterszentren Biel heute ein Leit­-
bild, das mit 5 strategischen Leitlinien komplettiert wird.
Die strategische Verantwortung obliegt der Direktion
Bildung, Kultur und Sport sowie der Abteilungsleitung in
enger Zusammenarbeit mit den Geschäftsleitungen.

                                                                                           13
14
3. Organisation und Führung

Im Stadtratsbeschluss vom 21. September          Was die Führung der Abteilung betrifft wurden
2017 wurde für die städtischen Alterszentren     die Führungsgrundsätze in Abstimmung auf
eine neue Struktur mit optimierter Organi­       die städtischen Vorgaben geklärt. Grossen
sation gefordert. Gleichzeitig fordert das       Wert wird auf eine positive und klare Kommu-
Postulat der Geschäftsprüfungskommission,        nikation und eine Feedbackkultur in der
dass aufbauend auf der Strategie Betriebs-       Arbeit mit Zielsetzungen und Erwartungen
konzepte (pro Infrastruktureinheit, inkl.        gelegt. Kritik wird sachbezogen geäussert,
Kostenberechnungen sowie Ertragsabschät-         Konflikte werden bewusst angegangen und
zungen und Berichten über die Einhaltung         entschärft oder gelöst. Die städtischen Vorga-
der qualitativen Standards) erarbeitet werden.   ben in Bezug auf die Prozesse der Personal-
                                                 führung werden gleich wie die gemeinsam
Ausgangslage im Mai 2018                         erarbeiteten Abläufe in der Abteilung konse-
In diesem Zusammenhang hielt der Gemein-         quent eingehalten. Gleichzeitig wird seitens
derat in seinem Bericht vom 16. Mai 2018 fest,   Abteilungsleitung gegenüber der Linie Raum
dass die Aufgabenzuordnung zwischen der          für Innovationen und Projekte signalisiert.
Abteilung und der vier Alterszentren stark
dezentral geprägt sei mit einer weitgehenden     Seit Mitte 2018 wurden sämtliche Funktionen
Aufgabendelegation an die vier Alterszentren.    und (Teil-)Prozesse der Abteilung und der vier
Ebenso sei die Führungsverantwortung             Alterszentren systematisch erfasst und in
dezentralisiert, und die Alterszentren würden    insgesamt 19 Kategorien mit jeweils rund
als Einzelbetriebe und nicht als städtischer     einem halben Dutzend Unterkategorien unter­-
Gesamtbetrieb geführt. Alle vier Alterszentren   teilt. Die Kategorien reichen von «Strategi-
verfügten über ein Betriebskonzept (welches      scher Führung» bis zu den operativen Tätig-
für eine Betriebsbewilligung durch den           keiten in den einzelnen Einheiten, aufgeteilt
Kanton sowieso zwingend vorgegeben ist),         in die Management-Prozesse, die Ressourcen-
jedoch nur im Alterszentrum Ried war zu          prozesse und die Geschäftsprozesse. Gleich-
diesem Zeitpunkt ein Qualitätsmanagement         zeitig wurde darauf basierend eine prozess-
implementiert. Schliesslich wurde festge­        orientierte, für alle Betriebe identische
halten, dass die städtischen Alterszentren       IT-Ablagestruktur geschaffen, die sowohl die
nur über eine Finanzbuchhaltung, aber weder      Arbeit innerhalb der Betriebe selber, wie auch
über eine Kostenrechnung nach Kostenarten,       die betriebsübergreifende Zusammenarbeit
Kostenstellen und Kostenträgern, noch über       erleichtert. Die vereinheitlichte Struktur
eine Anlagebuchhaltung verfügt hatten.           unterstützt schliesslich auch die Umsetzung
                                                 des neuen Datenschutz­konzeptes der städti-
Projektfortschritte 2018/2019                    schen Alterszentren. Die Gewährleistung
Dieses Handlungsfeld wurde in den vergan-        des Datenschutzes und die Datensicherheit
genen zwei Jahren prioritär behandelt. Die       sind wichtig für den Schutz der Bewohnerin-
Entwicklung führte zu einer umfassenden          nen und Bewohner, über welche persönliche
Reorganisation der Struktur und der Prozesse     Daten beschafft, verarbeitet, aufbewahrt und
und einer Anpassung der städtischen Abtei-       weitergegeben werden. Das Datenschutz­
lung an eine aktuelle Struktur nach betriebs-    konzept enthält Leitlinien, welche den Zent-
wirtschaftlichen Grundsätzen.                    rums-Verantwortlichen und Mitarbeitenden

                                                                                            15
aufzeigen, mit welchen Verhaltensweisen und      Mit dem Jahresabschluss 2017 wurde das seit
     Vorkehrungen der Umgang mit Bewohner-            2011 zurückgelegte Eigenkapital und die damit
     daten datenschutzkonform sichergestellt wer-     verbundenen ausgewiesenen Gewinne in der
     den kann.                                        Erfolgsrechnung insofern bereinigt, als dass
                                                      der kantonal vorgeschriebene Infrastruktur-
     Weiter wurden sowohl die Aufbauorganisation      beitrag pro Standort rückwirkend ausgeschie-
     für die gesamte Abteilung wie auch jene          den und auf ein separat eröffnetes Bilanz‑
     innerhalb der einzelnen Alterszentren neu        konto für jedes der vier Alterszentren trans-
     definiert und bei dieser Gelegenheit ebenfalls   feriert wurde. Somit werden seit 2018 die
     harmonisiert. Schliesslich wurde über das        diesbezüglichen Vorgaben des Kantons voll­-
     bestehende Konzept im Alterszentrum Ried         umfänglich erfüllt (vgl. Ziff. 5).
     hinaus ein neues Qualitätskonzept erarbeitet
     (vgl. Tabelle im Anhang), das die Massnah-       Folgende weitere Anpassungen konnten
     men definiert, welche in den Alterszentren       in Bezug auf die Finanzierungs- und Investi-
     ergriffen werden, um die angestrebte Qualität    tionsstruktur vorgenommen werden:
     im Alltag sicherzustellen, zu überprüfen und
     laufend zu verbessern. Die Qualität der          •	Umstellung auf Curaviva Kontenplan
     einzelnen Alterszentren wird so auf Basis        •	Anlagebuchhaltung gemäss
     eines prozessorientierten Managementsys-            Curaviva-Vorgaben
     tems sichergestellt. Wichtigste Massnahmen       •	Kostenrechnung gemäss Curaviva-
     sind hierbei jährliche Prozessbewertungen           Vorgaben
     sowie die jährlichen internen Audits in jedem    •	Anbindung SIEMS an städtische SAP –
     der vier Alterszentren. Weiter wird der Errei-      Système d’Information multilingue pour
     chungsgrad der Jahresziele quartalsweise            les Etablissements Médicalisés ou de Soins
     überprüft und nach Bedarf die Ziele ange-           (elektronische Pflegedokumentation)
     passt. Dazu kommen laufende Befragungen          •	Umstellung Rechnungstellung
     der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der         •	Kennzahlenkonzentrat (monatlich)
     Angehörigen und die Einführung eines Vor-        •	Einführung von Quartalsabschlüssen
     schlags- und Meldewesens.                        •	Professionalisierung des Kassensystems,
                                                         Taschengeldverwaltung
     Die Finanzierungs- und Investitionsstruk­turen   •	Definition der diesbezüglichen Zusam-
     sind durch die kantonal festgelegten Pflege-        menarbeit zwischen der Abteilung Alters-
     taxen vorgegeben und können durch die               zentren Biel und der städtischen Ab­
     Abteilung und die einzelnen Alterszentren           teilung Finanzen
     nicht beeinflusst oder gesteuert werden.
     Dadurch, dass die Alterszentren in einer         Das Kennzahlenkonzentrat sowie das finan-
     Sonderrechnung der Stadt geführt werden,         zielle Monatscontrolling sind eine besondere
     müssen gemäss Vorgaben des Harmonisier-          Herausforderung. Sie sollen als Führungs­
     ten Rechnungs­modells 2 (HRM2) einerseits        instrument dienen und es den Geschäftslei-
     allfällig erwirtschaftete Gewinne in die Be­     terinnen und Geschäftsleitern sowie der
     triebe reinvestiert oder als Eigenkapital        Abteilungsleitung ermöglichen, die monatli-
     zurückgelegt werden. Anderseits belasten         chen Werte mit den Zielgrössen zu vergleichen
     allfällig erwirtschaftete Verluste die steuer-   sowie einen möglichst genauen Überblick
     finanzierte Rechnung der Stadt nicht.            über die wichtigsten Kennzahlen und damit
                                                      den Geschäftsgang zu erhalten. So wird es
                                                      möglich sein, gezielt auf Abweichungen re-
                                                      agieren und die nötigen Massnahmen recht-

16
zeitig einleiten zu können. Da die Hotellerie    anforderungen und Komplexität (z.B.
im Voraus und der Pflegeaufwand rückwir-         7 x 24 x 365-Betrieb, Berechtigungssystem,
kend verrechnet werden, sind für die Erarbei-    prozessorientierte Ablagestruktur). Aufgrund
tung der monatlichen Kennzahlen genaue           dessen mussten in den Alterszentren Cristal
Abgrenzungen notwendig, welche bereits bei       und Esplanade bei den bisherigen IT-Provi-
der Schnittstellenentwicklung zwischen SIEMS     dern neue Server beschafft und die War-
an SAP berücksichtigt werden mussten.            tungsverträge erneuert werden. Der Ausgang
                                                 dieses Teilprojekts ist momentan noch offen.
In einem weiteren Teilprojekt wurde die          Ende Januar 2020 hat mit der Abteilung
Material­bewirtschaftung optimiert. Das Haupt­   Informatik und Logistik (IuL) eine weitere
ziel dieses Teilprojekts sind Kosteneinspa­      Kick-Off-Sitzung zur Lösungsfindung für eine
rungen, unter anderem durch die Vereinheit-      Umsetzung stattgefunden.
lichung der Sortimente, durch die Reduktion
von Liefe­ranten sowie durch die Optimierung     Im Zuge der Reorganisation werden die
der Logistik-Prozesse (z.B. Lagerorte, interne   Bezeichnungen innerhalb der Abteilung und
Transporte, Logistikleistungen der Lieferanten   der einzelnen Alterszentren harmonisiert und
etc.) über alle vier Alterszentren hinweg.       gleichzeitig den heutigen Gegebenheiten
Diese Einsparungen sind finanziell nicht         angepasst und modernisiert. Es handelt sich
direkt bezifferbar, sondern schaffen wiederum    um auch in anderen Städten gängige Be-
Ressourcen, die in den einzelnen Alterszent-     zeichnungen. Abbildung 1 im Anhang zeigt die
ren direkt in der Betreuungs- und Dienst­        neuen Bezeichnungen in der Übersicht. Die
leistungsqualität spürbar sind und somit den     Harmonisierung der Bezeichnungen und ein
Bewohnerinnen und Bewohnern zu Gute              neuer visueller gemeinsamer Auftritt unter
kommen.                                          Berücksichtigung des CI/CD der Stadt Biel ist
                                                 ein erster wichtiger Schritt im Hinblick auf ein
Schliesslich wurden weitere Schritte in          Auftreten der Abteilung mit vier Alterszentren
Richtung der Integration in die städtische       als eine Einheit. Die neue visuelle Identität
Informatikumgebung unternommen. Es hat           markiert für die Abteilung einen Neustart, sie
sich allerdings herausgestellt, dass diese       ist gleichzeitig Ausdruck der Ambitionen für
Integration in die städtische IT nicht ohne      die Zukunft.
weiteres möglich ist aufgrund der Spezial­

                                                                                              17
18
Schliesslich wurden im Zuge der Reorgani­        Hingegen soll die Frage der Entwicklung der
sation im Bereich «Organisation und Füh-         Stiftung im Zusammenhang mit der künftigen
rung» auch die Rolle der Stiftung für Betag-     Strategie der integrierten Versorgung (vgl.
tenwohnungen resp. deren Verhältnis und          Ziff. 2) noch einmal aufgenommen werden.
Funktionieren mit der städtischen Abteilung      Neben Infrastrukturfragen geht es darum,
Alterszentren Biel erneut unter die Lupe         dass die Stiftung soweit als möglich in die
genommen. Beim Neubau des von der Stif-          Strategie und in die Führung der Abteilung
tung erstellten Alterszentrums Cristal zeigten   einbezogen wird. Es soll beispielsweise
sich gewisse Vorteile in Bezug auf die Ent-      geprüft werden, welche Rolle die Stadt, die
scheidungswege und die Geschwindigkeit der       Stiftung und externe Dienstleistende in
Abwicklung von Bauvorhaben über die Stif-        Kooperation bei der Versorgung der Bewoh-
tung. Das Vorgehen erwies sich als gut verein-   nerinnen und Bewohner er Alterswohnungen
bar mit den städtischen Prozessen bei Bau-       spielen sollen. Zudem muss vertieft geprüft
vorhaben. In der gleichen Art ist dieses         werden, welche Art der Finanzierung von
Zusammengehen von Stiftung und Stadt beim        künftigen Infrastrukturvorhaben für die Stadt
Projekt des Neubaus Ried aktuell. Die mög-       am meisten Vorteile birgt. Diese Arbeiten
liche Integration der Stiftung in das Projekt    können aufgenommen werden, sobald der
des neuen Quartiers GurzelenPlus zeigt           künftige Investitions- und Sanierungsbedarf
zudem den Vorteil der bestehenden Struktur.      abschliessend erhoben werden konnte.
Aus diesen Gründen wird im Rahmen der
Reorganisation nicht vorgeschlagen, am
bestehenden System etwas zu ändern.

Die Organisation und Führung der Abteilung und der vier
Alterszentren wurde vollständig erneuert. Ablauf, Orga­
nisation und Prozesse sind geklärt. Ein Managementsystem
und ein Qualitätskonzept wurden eingeführt. Die Finanz-
strukturen und -prozesse wurden geklärt auch bezüglich
der Investitionen. Die Komplementarität mit der Stiftung für
Betagtenwohnungen wurde bestätigt und ihre Integration
weiter ausgebaut. Das neue Erscheinungsbild ist Zeichen
des Aufbruchs in eine vielversprechende Zukunft.

                                                                                            19
4. Personal

     Ausgangslage im Mai 2018                         Lohnerhöhungen oder Wohnsitzzulagen
     Der Stadtrat hat im September 2017 bezüglich     (Aufwandseite).
     Personalpolitik bei den städtischen Alters­
     zentren folgende Eckwerte definiert:             Mit dem Richtstellenplan gibt der Kanton
     •	Attraktive Arbeitsbedingungen für das         (Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirek-
         Personal                                     tion GSI) qualitativ wie auch quantitativ vor,
     •	Eine Personalpolitik, welche die Rekru­       wieviel Pflegepersonal (Stellenprozente) auf
         tierung von qualifiziertem Personal be-      allen drei Funktionsstufen in Abhängigkeit
         günstigt.                                    von der Anzahl Bewohnerinnen und Bewoh-
     Bei den identifizierten Handlungsfeldern im      nern und deren Pflegeeinstufung mindestens
     Bericht des Gemeinderates an den Stadtrat        notwendig sind. Dementsprechend müssen
     vom Mai 2018 wurde die Prüfung in Aussicht       die Verantwortlichen der Alterszentren in
     gestellt, ob das städtische Personalreglement    der Lage sein, schnell und unkompliziert auf
     und die städtische Personalverordnung die        sich ändernde Voraussetzungen (z.B. Tod
     zukünftigen Bedürfnisse der Abteilung resp.      einer Bewohnerin, Neueintritt, Absenzen von
     der vier Alterszentren abdecken könne            Mitarbeitenden) reagieren zu können und
     oder ob Anpassungen an diesen rechtlichen        die Lücken im Stellenplan zu schliessen bzw.
     Grundlagen notwendig sein würden.                Überkapazitäten zu vermeiden. Gemäss
                                                      städtischem Personalreglement Art. 9 Abs. 2
                                                      beschliesst der Gemeinderat die definitive
     Projektfortschritte 2018/2019                    Schaffung von Stellen für die Alterszentren.
     Das Personal ist entscheidend für die Quali-     In Zusammenarbeit mit der Abteilung Perso-
     tät der Dienstleistungen in den Alterszentren.   nelles wurde ein plafonierter Stellenplan
     Die Co-Leiter der Abteilung und die Geschäfts­   erstellt, der es zulässt, schnell und unkompli-
     leiterinnen und Geschäftsleiter sind ange­       ziert auf sich verändernde Rahmenbedin­
     halten, diesem Faktor grösste Aufmerksamkeit     gungen wie z.B. Unterschiede bei den Pflege-
     zu widmen.                                       stufen reagieren zu können. Seither können
                                                      die erforderlichen Anpassungen rasch und
     Die Anstellungsbedingungen der Alterszentren     einfach vorgenommen werden. Die Situation
     Biel wurden sowohl durch den Verband des         ist vergleichbar mit Pflegeinstitutionen im
     Personals öffentlicher Dienste (VPOD) wie        privaten Sektor. Diese Voraussetzungen geben
     auch durch die Abteilung untersucht und es       der Abteilungsleitung und den Geschäftslei-
     konnte festgestellt werden, dass das Personal­   tungen die nötige Flexibilität bei der Personal­
     reglement und die Personalverordnung zum         einsatzplanung unter Einhaltung des vor­
     Teil bessere Voraussetzungen bieten als die      gegebenen Mindeststellenplans und unter
     entsprechenden Instrumente der Privat­           Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen
     wirtschaft (z.B. Kündigungsschutz, Abgangs-      Grundsätze.
     entschädigungen, Pensionierung, Lohnent-
     wicklung, Zulagen, bezahlter Urlaub). Eine       Für eine objektivierte und vertiefte Beurtei-
     Herausforderung ist die Diskrepanz zwischen      lung der Situation in den vier städtischen
     kantonal festgesetzten Tarifen (Ertragsseite)    Alterszentren wurden durch die Abteilung
     und städtischen Vorgaben wie generelle           zwei Studien in Auftrag gegeben. Ziel ist es,

20
mögliche Handlungsfelder für allfällige Ver-     Mit einer zweiten Studie (RESPONS-Studie
besserungen zu identifizieren und dann die       2019) wird die subjektive Lebensqualität von
entsprechenden Massnahmen zu planen              Bewohnerinnen und Bewohnern in den
und umzusetzen.                                  Alterszentren erfasst. Die subjektive Einschät-
                                                 zung der Lebensqualität wird als Indikator
SHURP 2018 (Swiss Nursing Homes Human            von Pflegequalität verstanden und trägt,
Resources Project) ist eine nationale Studie     neben der Messung von objektiven Qualitäts-
über Schweizer Pflegeheime des Instituts         indikatoren, zu einem umfassenden Verständ-
für Pflegewissenschaft der Universität Basel.    nis von Pflegequalität bei.
Die Studie, an der 119 Institutionen in der
Deutsch- und Westschweiz teilgenommen            Sobald alle Resultate der beiden Studien
haben, konzentriert sich auf das Personal in     vorliegen, wird die Abteilungsleitung diese
Pflegeheimen, die Führung, die Arbeitsum­        genau analysieren, allfällige Massnahmen
gebungsqualität, die Arbeitsbelastung und        daraus ableiten, deren Umsetzung planen
ihre Einschätzung bezüglich Betreuungsquali-     und – wo nötig in Zusammenarbeit mit
tät der Bewohnenden. Die Resultate der           Dritten – vollziehen.
Studie ermöglichen es den teilnehmenden
Einrichtungen – unter anderem auch durch         Im Bereich der Pflege wird eine Anpassung
ein anonymisiertes Benchmarking – Elemente       der Berufseinreihungen im städtischen Einrei-
zu identifizieren, die der Sicherstellung der    hungsplan notwendig (Ziffer 1.6 des Anhangs
Pflegequalität und der Personalentwicklung       1 der Personalverordnung SGR 153.013). Die
dienlich sind. Die ersten Resultate der Studie   Berufsbezeichnungen und Abschlüsse in
zeigen für die vier städtischen Alterszentren    der Pflegereihe sind aufgrund des raschen
eine im Quervergleich ziemlich genau durch-      Wandels der entsprechenden Berufsfelder
schnittlich hohe Arbeitszufriedenheit und eine   veraltet und müssen an die kantonalen
vorsichtig positive Einschätzung der Pflege-     Vorgaben angepasst und vereinfacht werden.
und Betreuungsqualität durch das Personal.

Nach Überprüfung auf mehreren Ebenen können die Be­
din­gungen für das Personal der Alterszentren Biel als
attraktiv bezeichnet werden. Sie entsprechen denjenigen
der Branche inkl. privatrechtlich organisierten Institutionen.
Studien und Analysen werden durchgeführt, um sowohl
die Arbeitsbedingungen als auch die Qualität der Dienst-
leistungen weiter zu verbessern. Im Rahmen des städti-
schen Personalreglements wurden Bedingungen geschaf-
fen, die es den Verantwortlichen erlauben, schnell und
flexibel zu reagieren und so eine Personalpolitik ermögli-
chen, die sowohl den Qualitätsanforderungen als auch
den wirtschaftlichen Vorgaben Rechnung trägt.

                                                                                               21
22
5. Infrastruktur und Investitionen

Ausgangslage im Mai 2018                            auch erste Schritte in Bezug auf die Zustands­
Das Postulat der Geschäftsprüfungskommis-           analyse durchgeführt. Diese Arbeiten er­
sion (GPK) verlangt Klarheit über den Renova-       lauben es, die mittelfristig notwendigen
tions- resp. Sanierungsbedarf der gesamten          Renovationen und Investitionen zu planen.
Infrastruktur. Seitens Stadtrat wurde zudem         Die prognostizierten Investitionen wurden
zum Ziel gesetzt, dass die Alterszentren über       in die Investitionsplanung der Stadt Biel
eine zeitgemässe und konkurrenzfähige               aufgenommen.
Infrastruktur verfügen und die Finanzierungs-
und Investitionsstrukturen vergleichbar mit         Um einen Überblick über die Situation zu
jenen von privaten Institutionen sind.              erhalten, können folgende Punkte zum
                                                    momentanen Zustand der Gebäude der vier
Projektfortschritte 2018/2019                       Alterszentren aufgeführt werden:
Wie bereits erwähnt wurden im Rahmen der
Reorganisation für jedes Zentrum die Rück-          AZ Cristal
stellungen aus den Infrastrukturbeiträgen der       •	Gebäude ist im Besitz der Stiftung für
letzten Jahre separat ausgewiesen (vgl. Ziff. 3).      Betagtenwohnungen
Dies ermöglicht einen präzisen Überblick über       •	Fertigstellung Neubau im 2018, mittel­
die für Investitionen zur Verfügung stehenden          fristig kein Sanierungsbedarf
Mittel. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass
die Finanzierung der Investitionen bei Alters-      AZ Redern
und Pflegeeinrichtungen im Kanton Bern              •	Baujahr 1970
von diesem vorgegeben ist. Sie erfolgt mittels      •	Gebäude ist im Besitz der Stadt
Infrastrukturbeitrag und wird als Ertrag auf        •	Sanierung der Gebäudehülle und Wohn-
einem separaten Konto verbucht. Nach erfolg-           heim ist im Moment in der Endphase
ter Bereinigung bestehen per 31.12.2019             •	Sanierung Küche und Einbau «kalte Linie»
Rückstellungen für alle Zentren in der Höhe            im Rahmen des Projekts «Gesunde
von 9.15 Millionen Franken. Zu gleichen                Ernährung», Zeithorizont 2021 – 2022
Zeitpunkt verfügen die vier Zentren über            •	Sanierung Pflegeheim (Schwerpunkt
Eigenkapital in der Höhe von 4.49 Millionen            Komfort Heimbewohnende, Wasserleitun-
Franken als Betriebsreserve. Als zusätzliches          gen und Nasszellen) geplant per ca. 2025
wichtiges Planungs- und Steuerungsinstru-
ment wurde die Finanz- und Investitions­            Für das Alterszentrum Redern wurde eine
planung über die gesamte Abteilung für die          umfassende Zustandsanalyse und eine
nächsten 10 Jahre erarbeitet.                       daraus abgeleitete Entwicklungsstrategie
                                                    bei externen Spezialisten in Auftrag gegeben.
Für die Infrastrukturen der Zentren Ried,           Die entsprechenden Resultate werden vor-
Redern und Esplanade ist die Direktion Bau,         aussichtlich im August 2020 vorliegen.
Energie und Umwelt bzw. die Abteilung
Hochbau zuständig. Um das Zusammenwirken
an den Schnittstellen sicherzustellen wurde
in einem Leitfaden die Zusammenarbeit der
beiden Abteilungen definiert. Dabei wurden

                                                                                                23
AZ Esplanade                                      stand der Betrieb mit einem möglichen
     •	Baujahr 2008                                   Raum- und Betriebskonzept im Mittel-
     •	Gebäude ist im Besitz der Stadt                punkt.
     •	Erste Abklärungen über den Gebäude­            Es zeigte sich, dass ein neues Alterszent-
        zustand wurden mit der Abteilung Hoch-         rum im Ried grundsätzlich möglich ist.
        bau durchgeführt, protokolliert und            Im Nachgang zum Workshop wurde der
        die Aufgaben definiert.                        Grundsatzentscheid gefällt, dass die Idee
                                                       eines neuen Alterszentrums am Standort
     AZ Ried                                           Ried weiterverfolgt werden soll.
     •	Gebäude ist im Besitz der Stadt             •	Phase Machbarkeitsstudie:
     •	stark sanierungsbedürftiger Zustand            In mehreren Schritten wurde im Dialog
     •	Der Nutzen des Standortes wurde bestätigt      mit dem Ausschuss eine vertiefte Lesung
     •	2018 wurde ein Arbeitsausschuss gebildet       des Ortes vorgenommen. Es wurden
     •	Phase allgemeine Auslegeordnung:               mögliche Baufelder definiert und in
        Im August 2018 wurde in einem Workshop         typologischen sowie volumetrischen
        unter externer Beteiligung und mit der         Studien am Modell verschiedene Lösungs-
        Denkmalpflege eine Auslegeordnung              ansätze geprüft. Die direkten Nachbarn
        vorgenommen. Themen waren die Quali-           (Kinderheim, Heilpädagogische Schule)
        täten und Herausforderungen des bau­           sowie die Stadtplanung, die kantonalen
        lichen Bestandes, die Anforderungen an         Fachstellen AGR und die kantonale Denk-
        ein neues Alterszentrum im Ried und            malpflege wurden ebenfalls konsultiert.
        die weitere Vorgehensweise zur Lösungs-        Die Phase Machbarkeitsstudie ist abge-
        findung.                                       schlossen.
     •	Phase Plausibilisierung:                    •	Phase Projektwettbewerb:
        Im Dialog innerhalb des Arbeitsausschus-       Der Gemeinderat hat im Mai 2020 Kennt-
        ses wurden die Vorgaben zur Lösungs­           nis vom Bericht der Direktion Bau, Energie
        findung plausibilisiert und die Erkennt­       und Umwelt und der Direktion Bildung,
        nisse im Dezember an einem weiteren            Kultur und Sport betreffend Alterszentrum
        Workshop zur Diskussion gestellt. Auf der      Ried genommen und für die Durchführung
        einen Seite wurde die Vision für ein           eines Projektwettbewerbes für den Neu-
        durchmischtes Quartier entwickelt und          bau eines Alterszentrums im Ried einen
        das Entwicklungspotenzial des Ortes            Verpflichtungskredit genehmigt.
        durchleuchtet. Auf der anderen Seite

     Die Investitionsrechnung wurde gemäss den kantonalen
     Vorgaben angepasst, was die Übersicht über die zur
     Verfügung stehenden Mittel ermöglicht. Es besteht eine
     Zustandsanalyse für drei der vier Alterszentren oder diese
     ist in Auftrag gegeben. Ein ambitioniertes Projekt für
     den Neubau des Alterszentrum Ried ist gestartet. Eine
     exakte Investitionsplanung ist eine der Prioritäten bei der
     künftigen Weiterentwicklung der Abteilung.
24
6. Fazit

Seit dem Stellenantritt der neuen Leitung der       die Zusammenarbeit weiter intensivieren im
Abteilung sind in jedem der vom Gemeinde-           Sinne einer idealen Ergänzung. Die Ambition
rat festgelegten Handlungsfelder umfassende         der integrierten Ver­sorgung erfordert zudem
Reorganisationsarbeiten erfolgt, bei «Strate-       eine Ausweitung der Kooperationen mit den
gie und Gesamtkonzept», bei den Fragen zu           in Biel aktiven Organisationen und Spezialis-
«Organisation und Führung», bei den Themen          tinnen und Spezialisten der Alterspolitik.
«Personal» und den Herausforderungen bei
«Infrastruktur und Investitionen». Insgesamt        In den Bereichen Organisation und Führung
hat sich die Abteilung innerhalb weniger Jahre      wurden mit der Etablierung eines angepass-
stark gewandelt. Dank der breiten Palette an        ten Führungsverständnisses, der Erstellung
umgesetzten Massnahmen in allen Bereichen           einer neuen Aufbauorganisation mit Prozess-
verfügen die Abteilung und die einzelnen            verantwortlichkeiten, der Einführung von
Alters­zentren über gute Bedingungen für die        Kostenrechnung und Anlagebuchhaltung und
Erfüllung ihres Auftrags im Dienst der Öffent-      der Einführung eines Managementsystems
lichkeit, des Service public. Die Alterszentren     entscheidende Schritte hin zu einer zeitge-
können effizient und bei hoher Mitarbeiter­         mässen Betriebsführung gemacht. Die Abtei-
zufriedenheit in den Strukturen der Stadtver-       lung und die Alterszentren müssen diesbe-
waltung geführt werden. Dieses generelle            züglich einen Vergleich mit ihrer privaten
Fazit ist das Resultat einer Vielzahl von grös­-    Konkurrenz nicht scheuen. Es bleibt eine
seren und kleineren Anpassungen innerhalb           Herausforderung, die Prozesse effizient zu
der bestehenden Strukturen.                         gestalten und gleich­zeitig Innovation zu
                                                    ermöglichen. Die Abteilung Alterszentren
Mit den fünf strategischen Leitlinien «Hohe         Biel verfügt über die notwendigen Bedingun-
Lebensqualität bei hohem Pflege- und Be-            gen, um dieser Herausforderung gerecht
treuungsstandard», «Zielgerichtete Personal-        zu werden.
politik und attraktive Arbeitsbedingungen für
die Rekrutierung von qualifiziertem neuem           Was das Personal betrifft, ist zu betonen, dass
Personal resp. für das bestehende Personal»,        die Anstellungsbedingungen in den städti-
«Zeitgemässe und konkurrenzfähige Infra-            schen Alterszentren den Anforderungen der
strukturen», «Konkurrenzfähige Finanzierungs-       Branche entsprechen. Gemäss den durchge-
und Investitionsstrukturen» und «Umfassen-          führten Umfragen ist die Arbeitszufriedenheit
des Angebot dank Kooperationen mit dritten»         im Vergleich erfreulicherweise hoch. Es bleibt
besteht für die Abteilung kurz und mittel­fristig   unabhängig davon eine zentrale Aufgabe,
ein strategisches Instrumentarium, welches          über motivierte und qualifizierte Mitarbeiten-
einerseits ermöglicht, die von Gemeinde- und        de zu verfügen, um qualitativ hochwertige
Stadtrat festgelegten politischen Vor­gaben         Dienstleistungen erbringen zu können. Gera-
umzusetzen, und anderseits auch von den             de vor dem Hintergrund der demographi-
Geschäfstleiterinnen und -leiter der Alters-        schen Entwicklung und des im Pflegebereich
zentren mitgetragen wird. Längerfristig und         alarmierenden Fachkräftemangels muss die
im Bewusstsein der sich rasch verändernden          Entwicklung laufend verfolgt und allenfalls
Branche müssen die Abteilung Alterszentren          rasch gehandelt werden können.
Biel und die Stiftung für Betagtenwohnungen

                                                                                                25
Schliesslich wurden auch im Bereich der         Die Organisation und die Aufgaben der
     Infrastrukturen diverse Fortschritte in Bezug   Abteilung Alterszentren Biel werden mit dem
     auf eine langfristige Planung der notwen­       raschen gesellschaftlichen Wandel als
     digen Sanierungen und deren Finanzierung        steter Prozess verstanden.
     erzielt. In den kommenden Jahren wird es
     darum gehen, künftigen Entwicklungen der        Die Stadt Biel kann und soll künftig in der
     Bedürfnisse der älteren Menschen rasch          integrierten Versorgung eine Vorreiterrolle
     Rechnung tragen zu können, das heisst, dass     spielen. Dank den ausgeführten Arbeiten
     Infrastrukturen künftig auch anders genutzt     in der Abteilung ist sie bereits auf einem
     oder neu gedacht werden müssen.                 guten Weg.

     Der Ansatz des Wohn- und Pflegemodells
     2030 von Curaviva ermöglicht es, dieser
     Herausforderung zu begegnen. Im Modell
     sind die Einrichtungen für ältere Menschen
     nicht mehr als «grosses Gebäude» konzipiert,
     sondern als Dienstleistungszentrum, wel-
     ches den älteren und pflegebedürftigen
     Menschen ein unabhängiges Leben in der
     Umgebung ihrer Wahl ermöglicht. Die Infra-
     struktur ist nicht mehr notwendigerweise
     zentralisiert und gross, sondern eher klein
     und dezentra­lisiert und auf den sozialen
     Kontext ausgerichtet.

26
Anhang

Abbildung 1: Neue Bezeichnungen in der Abteilung Alterszentren Biel

Name bisher                     Name neu                         Wortmarke

Abteilung Städtische            Alterszentren Biel
Betagtenheime Biel                                                     Stadt Biel
Département des établisse-      Établissements médico-                 Ville de Bienne
ments médico-sociaux pour       sociaux de Bienne                      Alterszentren
                                                                       Établissements médico-sociaux
personnes âgées
Büro BET                        Zentrale Dienste
                                Alterszentren
Services centraux des EMS       Services centraux des EMS

Betagtenheim Ried               Alterszentrum Ried

EMS Ried                        EMS Ried

Alters- und Pflegeheim          Alterszentrum Redern
Redernweg
EMS Chemin Redern               EMS Redern

Alters- und Pflegeheim          Alterszentrum Cristal
Cristal
EMS Cristal                     EMS Cristal

Alters- und Pflegeheim          Alterszentrum Esplanade
Schüsspark
EMS Parc de la Suze             EMS Esplanade

Tageszentrum Schüsspark         Tageszentrum/Ergotherapie
                                Esplanade
Centre d’accueil temporaire     Centre d’accueil temporaire et
Parc de la Suze                 d’ergothérapie Esplanade

                                                                                                       27
Abbildung 2: Schematische Darstellung des neuen Qualitätskonzepts in den vier Alterszentren

28
Abbildung 3: Neues Managementsystem Strukturübersicht

                                                        29
Abbildung 4: Aufbauorganisation der Abteilung Alterszentren Biel

     Abbildung 5 (beispielhaft): Aufbauorganisation eines Alterszentrums

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