ROMA AETERNA Kultur-Magazin der Marianischen Kongregation Augsburg - Marianische Kongregationen Augsburg

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ROMA AETERNA Kultur-Magazin der Marianischen Kongregation Augsburg - Marianische Kongregationen Augsburg
ROMA AETERNA
         Kultur-Magazin der Marianischen
             Kongregation Augsburg
Nr. 33                                                   März 2019

                       Kaiser Saloninus

                      Kaiser Regalianus

            Herausgeber: Marianische Kongregationen e.V. –
               Arbeitsgemeinschaft im Bistum Augsburg
               Sektion für Kultur: Collegium Romanum
                   Hl. Kreuz-Str. 3, 86152 Augsburg

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Druck und Gestaltung: Peter Werian

Liebe Freunde und Mitglieder,

die Ausgabe Nr. 33 des Kulturmagazins ROMA AETERNA bietet wieder
umfangreichen und interessanten Lesestoff. So werden die Kaiser Salominus und
Regalianus, sowie Papst Cornelius vorgestellt.
Sie finden eine weitere Folge der Benediktiner. Es wird die Tibe rinsel mit San
Bartolomeo und der Mosesbrunnen vorgestellt und Pasquino e rzählt übe r die Pont
Frabricio und Sant Onofrio .
Diesmal gibt es gefüllte Teigtaschen zum Kochen und einen Italienischen Apfelkuchen
zum Backen bei „Buon Appetito“

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Kochen und Backen!

Peter We rian

Inhaltsverzeichnis:
    1. Editorial
    2. Kaiser Salominus und Regalianus
    3. Papst Cornelius
    4. Tiberinsel und San Bartolomeo
    5. Mosesbrunnen
    6. Pasquino erzählt: Ponte Frabricio und Sant Onofrio
    6. Die Benediktiner – Fortsetzung
    7. Gefüllte Teigtaschen
    8. Italienischer Apfelkuchen

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Kaiser Saloninus

                       Antoninian des Saloninus als Augustus

Publius Licinius Cornelius Saloninus Valerianus
(* um 242; † 260 in Köln) war im Jahr 260 ein römischer Kaiser.

Leben
Saloninus wurde um das Jahr 242 gebore n. Sein Vater war der spätere
Kaiser Gallienus, der selbst aus einer angesehenen Familie stammte, seine
Mutter Cornelia Salonina. Nach dem Tod seines älteren Bruders Valerianus Caesar im
Jahr 258 e rnannte ihn Gallienus zum Caesar (Unte rkaiser). Saloninus wurde daraufhin
zum Schutz de r Rheingrenze nach Gallien geschickt. Während dieser Zeit residie rte
Saloninus in Colonia Claudia Ara Agrippinensium, de m heutigen Köln. Ihm zur Seite
stand ein Berater, dessen Name mit Silvanus bzw. Albanus überliefert ist.
Im Spätsommer 260 mussten sich Saloninus und Silvanus / Albanus mit
dem Usurpator Postumus auseinandersetzen, de r nach einem Sieg über germanische
Stämme wohl einen größe ren Beuteanteil verlangt hatte. Postumus rückte dann auf
Köln vor und belagerte die Stadt. Saloninus wurde noch zum Augustus ausgerufen,
schließlich aber zusammen mit Silvanus an Postumus ausgeliefert und kurz darauf
hingerichtet. Postumus selbst errichtete daraufhin das sogenannte gallische Sonderreich,
das bis 274 bestehen blieb. Gallienus, der an der Donaugrenze gebunden war, konnte
nicht eingreifen (siehe Reichskrise des 3. Jahrhunderts).

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Kaiser Regalianus

Antoninian des Regalianus (+ 260)

Publius Cassius Regalianus war Senator, unter Kaiser Valerian soll
er dux von Illyrien gewesen sein,[1] Statthalte r de r römischen Provinz Pannonia
superior bzw. inferior oder Moesia superior bzw. inferior[2] und Us urpator gegen
Kaiser Gallienus.

Man weiß wenig über Regalianus. Sein kurzfristiger Erfolg dürfte damit zu e rklären
sein, dass Gallienus im Kampf gegen die Alamannen gebunden war.

Regalianus stammte, laut der für diese Zeit höchst unzuverlässigen Historia Augusta,
angeblich direkt vom dakischen König Decebalus ab, was aber als Fiktion anzusehen ist.
Nach de r Gefangennahme Valerians durch die Sassaniden im Jahr 260 (nach ande ren
Forschungen vielleicht auch schon 259) rief sich Regalianus zum römischen Kaiser aus,
wurde abe r nach eine m Sieg über die Sarmaten von Gallienus besiegt und von seinen
Soldaten getötet. Es gibt Hinweise, dass er auch in die Revolte des Ingenuus verwickelt
war; wahrscheinlich handelte er aber selbständig.
Regalianus ließ Münzen mit seinem Namen und de m seiner Ehefrau Sulpicia
Dryantilla schlagen.

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Papst Cornelius
geb. Rom ? gest. Rom 253
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Papst von 251 – 253

Leben
Im Jahre 251 wurde Cornelius – nach einer Sedisvakanz von über eine m Jahr –
währe nd einer kurze n Ruhephase der Christenverfolgung durch Kaiser Trajanus
Decius, gewählt. Novatian warf ihm vor, dass er sich bei der Verfolgung unte r Decius
gegen Geld eine Bescheinigung verschafft habe, dass er den Götte rn geopfe rt habe. Drei
süditalienische Bischöfe weihten Novatian zum Gegenbischof. Da Novatian eine
Wiede raufnahme der Abgefallenen (lat. lapsi) ablehnte, Cornelius abe r eine milde
Haltung vertrat, kam es zum endgültigen Bruch und zur wahrscheinlich ersten
Kirchenspaltung (siehe hippolytisches Schisma im Jahre 217). Auf einer Synode in Rom
im He rbst 251, an de r 60 Bischöfe teilnahmen, wurden Novatian und seine Anhänger
exkommunizie rt (Novatianisches Schis ma).
Cornelius baute die Hierarchie der Kirche aus und war ein guter Bekannter
des Cyprian, der ihn gegen die Angriffe des Novatian unterstützte. Eine wichtige Quelle
für de n Streit mit Novatian stellt der Briefwechsel zwischen Cornelius und Cyprian dar;
in der Briefsammlung Cyprians sind die Briefe ep. 49 und ep. 50 von Cornelius an
Cyprian gerichtet; acht weite re Briefe (ab ep. 44) sind von Cyprian an Cornelius
gerichtet.
Unter Kaiser Trebonianus Gallus wurde er 253 nach Centumcellae (Civitavecchia) ins
Exil geschickt, wo er auch starb. Sein Bildnis ist auf einem Wandgemälde der Calixtus-
Katakombe zu sehen.
Cornelius gehört zusammen mit den Heiligen Quirinus, Hube rtus und Antonius zu
den Vier heiligen Marschällen Gottes. Sein Gedenktag ist der 16. Septe mbe r, der jedoch
nicht sein Todestag ist, er starb im Juni 253. Gebotener Gedenktag (Niederlegung der
Gebeine) ist der 14. September.

Märtyrer oder nicht?
Cornelius, de r in der katholischen Kirche schon imme r als Heiliger verehrt wurde, gilt
auch als Märtyre r, obwohl die Situation nicht eindeutig ist. Nach der Legenda
aurea heilte Cornelius eine seit fünf Jahren gelähmte Frau und wurde in Rom mit
anderen Christen zu Tode gemartert. In anderen aber ebenfalls nicht sicheren Quellen
wird präzisiert, er sei mit de m Schwe rt enthauptet worden, weil er sich weigerte, dem
Gott Mars zu opfern. In Ve röffentlichungen aus den letzten Jahrze hnten wird in der
Regel bezweifelt, wenn nicht sogar abgelehnt, dass Papst Cornelius als Märtyrer starb.
Er starb anscheinend im Jahre 253 während seiner Ve rbannung in Centumcellae an
Erschöpfung. Anscheinend wurde er zunächst nicht offiziell als Märtyrer betrachtet,
obwohl Cyprian ihn als solchen grüßte. Er ist nicht in der Depositio Martyrum
aufgeführt, eine r Auflistung von Märtyrern aus dem 4. Jahrhundert. Sein Leichnam
wurde anscheinend gegen Ende des 3. Jahrhunde rts in die Calixtus-Katakombe
überführt, die an prominenter Stelle liegt, nämlich an der Via Appia Antica vor den
ehemaligen Stadtmauern Roms. An dieser Straße waren auch die meisten Vertreter des
berühmten Patriziergeschlechts de r Cornelier bestattet. Seit dem 3. Jahrhundert war
die Calixtus-Katakombe die wichtigste christliche Begräbnisstätte Roms. Das Grab des

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Cornelius liegt etwas abseits von den übrigen Papstgräbern in de m früher
selbständigen Coe meterium (= Grabanlage) de r Lucina, unmittelbar an de r Via Appia.
Auf einer Marmorplatte für Cornelius, die später in der Lucina-Krypta gefunden
wurde, war das Wort MARTYR von späterer Hand hinzugefügt worden. Jedenfalls
wurde Cornelius von einem bestimmten Zeitpunkt an in den Katakomben als Märtyrer
verehrt. Auch im Kanon der Messe wird Cornelius unter den zwölf in der römischen
Mutterkirche besonders verehrten Märtyrern der e rsten vier Jahrhunderte genannt.

Aus dem Geschlecht der Cornelier?
Unklar ist des Weiteren, ob Cornelius dem Patrizie rgeschlecht der Cornelier
entstammte, das zu den angesehensten im römischen Reich gehörte. Allein aus dem
Namen kann dies nicht he rgeleitet werden. Damals trug eine große Anzahl Menschen
den Namen eines der berühmten römischen Geschlechte r, ohne dass ein
Verwandtschaftsverhältnis      bestand.     In   Rom      war es       nämlich    üblich,
dass Freigelassene den Namen desjenigen trugen, der ihne n die Freiheit verschafft hatte.
Dies dürfte eine weit größere Zahl gewesen sein als die der eigentlichen Angehörigen des
betreffenden Geschlechts. So soll allein der Politiker und Feldherr Lucius Cornelius
Sulla rund 10.000 Menschen freigelassen haben, die dann den Namen Cornelius trugen.
Nach dem Liber Pontificalis war Papst Cornelius Römer und Sohn eines gewissen
Castinus, der zum Corneliergeschlecht gehörte. Wenngleich diese Quelle als nicht
verlässlich gilt, s prechen mehre re Indizien dafür, dass Papst Cornelius tatsächlich ein
Angehöriger dieses Geschlechts war.

Wiederentdeckung der Cornelius-Gruft[
Das Cornelius-Grab war viele Jahrhunderte lang verschollen, wie übe rhaupt im
Mittelalter die Katakomben weitgehend aus de m Bewusstsein geraten waren. Mitte des
19. Jahrhunderts wurde es von de m Archäologen Giovanni Battista de Rossi entdeckt.
Beim Durchstöbern von Schutt in eine m verlassenen Kirchlein nahe de r Via Appia fand
er 1849 das Bruchstück einer Marmortafel, die die Inschrift ...NELIUS MARTYR trug.
De Rossi kombinie rte sogleich, dass dies CORNELIUS bedeutete und dann auch
die Gruft dieses Papstes nicht weit sein konnte. 1852 stieß er bei der weitere n Suche auf
einen Raum, der s päter zwe ifelsfrei als die Gruft des Papstes Cornelius identifiziert
we rden konnte. Wie sich herausstellte, hatte er eine der bedeutendsten Katakomben,
nämlich die Calixtus-Katakombe, wiederentdeckt. In der Grabnische fand sich ein
weite res Bruchstück der Marmorplatte mit den Buchstaben COR und EP, das genau zu
dem drei Jahre vorhe r gefundenen Fragment passte und nun die Inschrift CORNELIUS
MARTYR EP (= Cornelius Märtyrer Bischof) ergab. Die Auffindung des verschollenen
Cornelius-Grabes in der Calixtus-Katakombe erregte seinerzeit großes Aufsehen und
gilt als Beginn der wissenschaftlichen Katakombenforschung.

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Darstellungen in der Kunst

                          Cornelius-Reliquiar in Kornelimünster
Die frühesten Abbildungen von Papst Cornelius stamme n aus de m 6. Jahrhundert. Es
handelt sich um ein Fresko nahe seinem Grab in der Calixtus-Katakombe, das ihn
zusammen mit dem heiligen Cyprian zeigt. Cornelius ist dargestellt mit Tonsur,
ohne Tiara, ein geschlossenes Buch vor sich in den Händen haltend. In ähnlicher Weise
ist Cornelius auf eine m Mosaik aus dem 6. Jahrhunde rt zu sehen, und zwar in
der Prozession der Märtyrer in der Kirche S. Apollinare Nuovo in Ravenna, hier mit
einer Krone in verhüllten Händen. Eine weitere Abbildung, die vielleicht noch älter ist,
könnte das Bruchstück eines Porträts aus dem Kloster S. Paolo fuori le Mura in Rom
sein. Seine frühe Verehrung in Rom bezeugt auch eine Darstellung im Mosaik
der Apsis der Kirche S. Maria in Trastevere aus dem 12. Jahrhundert sowie ein Bild im
Vorgängerbau des Petersdomes. Etwa zur gleichen Zeit wurde Cornelius in
den Miniaturen der Leidensgeschichte       von     Stuttgart mit Heiligenschein und  in
bischöflichem Ornat wiedergegeben. Aus de m 14. Jahrhundert stamme n ein Fresko in
der Severinskirche in Köln und ein Cornelius-Reliquiar in der Abteikirche St.
Kornelius von Kornelimünster. In der Alten Pinakothek in München ist ein um 1440/45
von Stefan Lochner geschaffenes Altarbild ausgestellt, das Cornelius zwischen Antonius
dem Einsiedler und Maria Magdalenazeigt. Es dürfte eine der frühesten Darstellungen
sein, auf denen Cornelius mit eine m Horn zu sehen ist. Eine ande re frühe Darstellung
mit Horn befindet sich im Aachener Domschatz, die um 1460 wahrscheinlich von de m so
genannten Aachener Meister gemalt wurde. In der Kathedrale von Burgos in Spanien
ist das Gemälde eines unbekannten deutschen Malers vom Ende des 15. Jahrhunde rts
zu sehen, das Cornelius mit einem anderen Heiligen und Christus in der Mitte als
Schmerze nsmann zeigt. In der Sixtinischen Kapelle in Rom ist eines der von Sandro
Botticelli (1481–1482) gemalten elf Papstbildnisse das des Cornelius.
Aufgrund der großen Popularität des Heiligen ist noch eine Vielzahl we iterer Bilder und
Statuen geschaffen worden, vor alle m vom 16. Jahrhundert an. Es gibt auch me hrere
neuzeitliche Darstellungen. Zu erwähnen sind das nach 1945 von Professor G. Fünders
geschaffene Glasfenster im Hauptchor der Pfarrkirche von Dülken und der so genannte
Jahrhundertbogen von 1989 des Bildhauers W. Klenk neben dem Kirchturm

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der Pfarrkirche von Lippborg oder die überlebensgroße Cornelius-Statue außen an der
1951 eingeweihten Pfarrkirche von Alsdorf-Hoengen. Die be merkens werteste
Darstellung dürfte wohl das 1985 von de m niederländischen Künstler Sie m van Bleisem
geschaffene Gemälde in der Pfarrkirche von Limme n in Nordholland sein.
Die meisten Darstellungen zeigen Cornelius als Papst, vor allem kenntlich ge macht
durch die Tiara, die dreifache Papstkrone, und den Papststab mit de m dreifachen
Kreuz. Da es eine Anzahl heiliger Päpste gab, bekam er wie viele andere Heilige im
Mittelalter zur eindeutigen Kenntlichmachung noch ein so genanntes Attribut, ein Horn,
abgeleitet von seine m Namen, in dem das lateinische Wort cornu = Horn steckt. Bei
einer Anzahl von Darstellungen hält Cornelius aber kein Horn in der Hand, sondern ein
Schwe rt, weil er der Legende nach enthauptet wurde, oder eine Palme als Zeichen für
sein Märtyre rtum. Einige Bilder zeigen auch Szenen seines legendenhaften
Märtyrertodes. Oft ist er auch mit einem Buch dargestellt, teilweise mit Buch und Horn.
Manche Darstellungen zeigen ihn als Patron des Hornviehs mit einem Rind.

                                                Korneliushörner

Korneliushorn von Kornelimünster
Das Korneliushorn gehört neben der Büste des Hl. Cornelius und seines Armknochens
zu den wichtigsten Kultgegenständen der Reichsabtei Kornelimünster.
Es stammt aus de m 10. Jahrhundert und befand sich urs prünglich in der Abtei Stavelot.
Laut Matthias Zender, dem bedeutendsten Forscher des Cornelius-Kultes, handelt es
sich hie rbei um das Horn eines Wasserbüffels, welches als Trinkgefäß für ge weihtes
Wasser gedient haben könnte.
Das Corneliushorn von Kornelimünster wurde Schätzungen nach im 15. oder 16.
Jahrhundert in graviertem Silber gefasst und ist auf zwei silbernen Greifenklauen
befestigt worden. An seiner dicksten Stelle befindet sich ein angebrachtes Medaillon mit
einer kleinen Reliquie. Zwischen diesem und den Greifenklauen wurde schließlich noch
eine Darstellung des Hl. Cornelius eingravie rt[1].

Beschützer des Hornviehs
Viele Jahrhunderte hindurch galt – und gilt in geringere m Umfang noch heute –
Cornelius vor allem als Helfer bei Erkrankungen von Haustie ren oder bei Epilepsie und
anderen Nervenkrankheiten. Dies geht jedoch nicht auf das Leben des Papstes zurück,
auch nicht in seiner legendenhaften Form. Als Schutzpatron bei Viehkrankheiten gilt er
wegen seines Namens, in dem das lateinische Wort cornu = Horn steckt. Dies hat sich

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erhalten in den Sprachen, die aus dem Lateinischen hervorgegangen sind. So nennt sich
im Französischen das Hornvieh „bêtes à cornes“. Auch bei anderen Heiligen wird deren
Helfereigenschaft allein aus ihre m Namen hergeleitet wie zum Beispiel Valentin bei der
„fallenden Krankheit“ oder Epilepsie, Lucia und Klara bei Augenleiden, Blasius als
Patron der Hornbläser, Lambe rtus als Helfer gegen Lahmheit. Alle rdings ist in der
deutschen Sprache corn nicht gleich Horn wie im Lateinischen, Italienischen und
Französischen. Im deutschen Sprachgebiet wurde also die Verbindung zum Hornvieh
nicht geknüpft. Vermutlich hatte die in de r Bretagne schon früh einsetzende Verehrung
des Heiligen als Schutzpatron des Hornviehs Ausstrahlungen auf den niederländisch-
deutschen Sprachraum. Die seit der Mitte des 15. Jahrhunderts zu beobachtenden
Darstellungen des Heiligen mit einem Horn in der Hand dürften diesen Trend verstärkt
haben. Ursprünglich war Cornelius nur de r Schutzheilige für das Hornvieh; dies dehnte
sich dann im Laufe der Ze it auf andere Haustiere aus.
Es wurde Brauch, aus dem Horn geweihtes Wasser zu trinken, wie es von
vielen Wallfahrtsorten des heiligen Cornelius bekannt ist. Darüber hinaus hat man das
Horn vielfach wegen seiner Seltenheit als Reliquiengefäß genommen. Man sah die
Hörne r oft als Klauen des legendären Greifen an, eines vogelähnlichen Monsters, um
das sich viele Geschichte n rankten. Laut Legende war das Cornelius-Horn in
Kornelimünster eine Greifenklaue, die Cornelius als Trinkgefäß benutzt habe. Mehrere
Orte haben im Wappen ein Horn, das auf die dortige Verehrung des Heiligen
zurückgeht, so unter anderem Kornelimünster und die beiden Aachener
Ortsteile Brand und Eilendorf als     Zeichen     der     ehemaligen    Zugehörigkeit
zur Reichsabtei Kornelimünster sowie Wallscheid,        Monschau-Rohren, Rive ris und
Wanroy in den Niede rlanden.
Im 14./15. Jahrhundert waren auch spezielle Pilge rhörner aus Ton in Gebrauch,
„Heiltumshorn“ ode r „Aachenhorn“ genannt. Da sich an die alle sieben Jahre
stattfindende „Heiltumsfahrt“ nach Aachen auch je weils ein Abstecher nach
Kornelimünster anschloss, dürfte mit dem „Aachenhorn“ das Cornelius-Horn in
Kornelimünster gemeint sein. Das Horn war aber nicht allein das Attribut des heiligen
Cornelius. Auch die Heiligen Hubertus von Lüttich, Oswald, König von
Northumbria, Blasius von Sebaste und Eustachius wurden mit einem Horn abgebildet.

Helfer bei der Kornelkrankheit
Daneben war Cornelius lange Zeit der wichtigste Heilige bei de r Fallsucht (Epilepsie)
und ande ren Nervenkrankheiten. Seine Anrufung war so populär, dass die Epilepsie
auch als „Kornelkrankheit“ oder „Corneliuskrankheit“ bekannt war. Vereinfacht ist zu
sagen: In den romanisch sprechenden Ländern war Cornelius – wegen der sprachlichen
Gleichheit     von Corn = Horn = Hornvieh –     vor    allem     der Schutzpatron bei
Viehkrankheiten, während im niederländisch-/deutschs prachigen Raum die Hilfe bei
der Fallsucht im Vordergrund stand. Die Verehrung als Fallsuchtpatron trat erst relativ
spät auf, im Allgemeinen erst im 15. Jahrhundert und später. Sie war besonders stark
mit volkstümliche m Brauchtum durchsetzt, weil die Epilepsie bis in die jüngste Zeit
geheimnisvoll und von magischen Kräften verursacht erschien. Das Volk trennte nicht
stark zwischen ihr und Krankheiten mit ähnlichen Erscheinungsformen. So wurde
Cornelius bei allen krampfartigen Anfällen bis hin zum Keuchhusten angerufen. Da
man den Ursprung dieser Krankheiten im Kopf sah, rief man schließlich bei allen
Erkrankungen des Kopfes wie Schlaganfall, Ohrenschme rzen und Blindheit Cornelius
als Helfer an. Traten ähnliche Erscheinungsbilder beim Vieh auf, galt das gleiche,
insoweit völlig unabhängig von seinem Patronat für das Hornvieh. So wurde Cornelius

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in Nusbaum-Freilingen in de r Eifel als Helfer gegen Pferde- und Schweinekrankheiten
angerufen, in den belgischen Orten Aalbeke bei Menen, Rossem bei Wolve rthem, in
Bekkerzeel und Erps als Schutzpatron gegen Hühnerkrankheiten.
Bei der Fallsucht ist die Erklärung des Patronats schwieriger. Das Schrifttum schweigt
sich zu dieser Frage weitgehend aus. Die Erklärung könnte vielleicht darin liegen, dass
eine der wichtigsten Taten dieses Papstes darin bestand, dass er für die – vom Glauben –
 Abgefallenen eintrat und daher auch als Fürsprecher für die an de r Fallsucht
Leidenden ausgewählt wurde. In der Cornelius-Litanei der Pfarre Lamersdorf, Kreis
Düren, wird von der „fallenden Krankheit“ gesprochen. Im Niederländischen heißt
Fallsucht vallende ziekte, die Abgefallenen afgevallenen. Eine andere Erklärung wäre
die, dass laut Legende Cornelius eine Nervenkranke geheilt hat, nämlich Sallustia, die
Frau des Hauptmanns Cerealis, die „15 Jahre bettlägerig war durch Lähmung infolge
einer Nervenkrankheit“. Der wahrscheinlichste Grund dürfte aber sein, dass das Haupt
des Cornelius in Kornelimünster aufbe wahrt wird und der Kopf als Sitz der
Nervenkrankheiten galt; vielleicht auch noch, weil er de r Legende nach enthauptet
worden war. Es gibt ähnlich gelagerte Fälle wie zum Beispiel beim heiligen Apollinaris,
der in Remagen wegen Fallsucht ange rufen wird, weil sich dort sein Haupt befindet, und
bei Johannes dem Täufer, im Mittelalte r Patron gegen Kopfleiden und Krämpfen, weil
er enthauptet worden war. Häufig wurde n im Rheinland Johannes der Täufe r und
Papst Cornelius gemeinsam als Fallsuchtspatrone verehrt, wobei mit de r Zeit Johannes
durch Cornelius ersetzt wurde.
Neben Kornelimünster beans pruch(t)en auch andere Orte, das Haupt des Papstes
Cornelius zu besitzen. So führt eine gefälschte Urkunde, das so genannte Silvester-
Agritiusdiplom, in den Gesta Trevirorum bereits um das Jahr 1000 unter den angeblich
von der heilige n Helena, de r Mutte r Konstantins des Großen, nach Trie r gebrachten
Reliquien das Haupt des Cornelius auf. Darüber hinaus glaubten in der Trierer Gegend
zwei Zisterzienserinnenklöster, nämlich das auf dem Helenenberg und das
ehemalige Kloster Machern a. d. Mosel im Besitz seines Hauptes zu sein, und zwar
bereits seit dem 13. Jahrhundert. Auch in der Klosterkirche St. Veit im
bayerischen Freising befand sich laut einer Urkunde bereits aus dem Jahre 860 eine
Kopfreliquie des Cornelius (und des Cyprian), die bis 1803 an bestimmten Festtagen
ausgestellt wurde. Ferner glaubten Rom, Compiègne in Frankreich, Ninove in Belgien
sowie einige andere Orte das Haupt des Heiligen oder doch Teile davon zu besitzen. Als
Erklärung für dieses Phänomen ist zu vermuten, dass bei den meisten dieser Orte die
Entwicklung in umgekehrter Reihenfolge verlief: Da der Heilige dort vor alle m wegen
der Fallsucht verehrt wurde, führte dies zu der Annahme, man besitze das Haupt.

Verbreitung des Kults
Im Laufe des 9. Jahrhunderts tauchten Cornelius-Reliquien fast schlagartig an ganz
verschiedenen Stellen im Norden auf, ohne dass eine bestimmte Abhängigkeit der
einzelnen Kultstätten voneinande r nachzuweisen wäre. Die Klärung dieser sehr
verwickelten Ve rhältnisse ist kaum möglich. Das wichtigste und größte Gebiet des
Cornelius-Kultes seit de m 11. Jahrhunde rt sind die Rheinlande sowie die Niederlande in
den alten Grenzen (also einschließlich des flämisch sprechenden Teils Belgiens).
In de m Werk von Professor Dr. Ze nder Räume und Schichten mittelalterlicher
Heiligenverehrung, 1973, sind in den von ihm untersuchten Lände rn etwa 630
Cornelius-Kultstätten aufgeführt. Hiervon entfallen rund 210 ode r etwa 33 %
auf Belgien, 185 oder rund 30 % auf Deutschland, etwa 80 oder 13 % auf Frankreich,
rund 70 oder 11 % auf die Niederlande und 20 oder 3 % auf Luxemburg, jeweils in den

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heutigen politischen Grenzen. Im Gegensatz zu vielen anderen Heiligen ließ im Volk die
Cornelius-Verehrung erst seit den 1970er Jahren nach, als die allge meine
Verweltlichung imme r stärker wurde.
Gemeinsam verehrt mit Cyprian[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sehr häufig wird Cornelius gemeinsam mit de m heiligen Cyprian verehrt. Sie gelten als
„liturgische Zwillinge“. Eines der frühesten Zeugnisse hierfür ist das Fresko in der
Gruft des Cornelius in der Calixtus-Katakombe, das wahrscheinlich im 6. Jahrhundert
entstand und beide Heilige nebeneinander auf demselben Bild zeigt. Als Kaiser Karl der
Kahle von seiner Kaiserkrönung 875 in Rom die Gebeine des Cornelius nach Compiègne
überführte, brachte er mögliche rweise auch die des Cyprian mit. Cyprians Haupt und
Arm, die als die wichtigsten Reliquien eines Heiligen gelten, befinden sich heute in
Kornelimünster ebenso wie Schädeldecke und Arm des Cornelius. Der Grund für die
gemeinsame Verehrung ist wahrscheinlich ihr ge meinsamer Gedenktag, der 16.
September, verstärkt dadurch, dass Cyprian nachhaltig beim damaligen Schis ma für
Cornelius eintrat und ihn in de r Verbannung tröstete. Später wurde der Festtag der
beiden Heiligen wegen andere r Feiertage auf den 16. September ve rlegt. In der
Volksfrömmigkeit war offenbar die Verehrung des Cornelius stärker ausgeprägt als die
des Cyprian, der als Schutzpatron gegen die Pest angerufen wurde.

Deutschland
In de r Bundesrepublik Deutschland sind es heute 32 Kirchen, deren Patron Papst
Cornelius ist – meist zusammen mit Cyprian. Sie befinden sich alle im westlichsten
Gebiet und verteilen sich auf sieben Bistüme r, davon neun im Bistum Trier, acht im
Bistum Aachen, fünf im Bistum Rottenburg-Stuttgart, vier im Bistum Münster, drei im
Bistum Köln, zwei im Bistum Freiburg und eine im Bistum Augs burg.
Eine Sonderstellung in Bezug auf Cornelius nimmt Fulda ein, obwohl de r Ort weitab
von den traditionellen Ze ntren seiner Verehrung liegt. Er dürfte die älteste Kultstätte
des Heiligen in Deutschland sein, alle rdings insoweit in ge wisser Konkurrenz mit St.
Severin in Köln und Bad Buchau. Auch kamen die Reliquien in Fulda nicht etwa über
Compiègne/Kornelimünster oder Köln dorthin, sondern direkt aus Rom.
Möglicherweise sind auch schon sehr früh Cornelius-Reliquien nach Bayern gekommen.
Sie blieben dort aber ohne größere Aus wirkungen auf den Heiligenkult. Schon in einer
Urkunde von 860 wird erwähnt, dass in Freising in der ehemaligen Klosterkirche S.
Vitus Reliquien vom Kopf des Cornelius und auch des Cyprian ruhen. Bis 1803 wurde
das Haupt des Cornelius bei bestimmten Festen ausgestellt. Auch an anderen Orten
Bayerns gibt es Cornelius-Reliquien, so in Bamberg, Regensburg (Kloster Sankt
Emme ram) und Probstried. Insgesamt gesehen war Cornelius im bayerisch-
österreichischen Raum selten, dagegen im schwäbisch-alemannischen Gebiet häufiger,
insbesondere in der heutigen Schweiz. In de r Mitte und im Osten Deutschlands (in den
früheren Grenzen) hat sich eine Cornelius-Verehrung kaum ausgebildet. Einige
Kultstätten finden sich aber auch hier, so in Halberstadt (Kirche St.
Stephan), Hildesheim (Dom), Braunschweig (Blasiuskirche), Erfurt, Glogau (Dom), Bres
lau (Dom) und in Kieth/Mecklenburg.
Bedingt durch die Strömungen der Aufklärung und des Rationalis mus ging in der 2.
Hälfte des 18. Jahrhunderts die Heiligenverehrung allgemein deutlich zurück. Viele
Anzeichen sprechen aber dafür, dass die Cornelius-Ve rehrung davon weniger betroffen
war und im 19. Jahrhundert und in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts zumindest im

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Rheinland sogar wiede r einen ge wissen Aufschwung nahm. Viele liturgische Texte
scheinen in diesem Zeitraum entstanden oder doch überarbeitet worden zu sein.

                  Tiberinsel und San Bartolomeo

Im Jahre 291 v. Chr. wütete in Rom eine schwe re Pestepidemie und der Senat beschloss,
eine Abordnung von Priestern und Ärzten zu dem berühmten Heiligtum des Äskulap
nach Epidauros in Griechenland zu senden, um dort von dem Gott der Heilkunst Rat
und Hilfe zu erflehen. Die Priester von Epidauros gaben der Gesandtschaft eine dem
Gott geweihte Schlange mit. Nach glücklicher Heimkehr fuhr das Schiff von Ostia aus
tiberaufwärts. In Rom aber glitt die Schlange plötzlich von Bord und schwamm zu der
damals noch unbebauten Tiberinsel.
Die Römer deuteten dies als ein Zeichen dafür, dass Äskulap hier einen Tempel errichtet
haben wollte und beeilten sich, diesem göttlichen Wunsch nachzukommen. Zum e wigen
Gedenken abe r an das Schiff, das die Schlange nach Rom gebracht hatte, gab man der
Insel die Form eines Schiffes. Ein kleine r Obelisk in der Mitte stellte den Mast dar. Es
gehört zu den Merkwürdigkeiten des ewigen Roms, dass dort, wo vor übe r zwei
Jahrtausenden dem Gott de r Heilkunst ein Te mpel geweiht wurde, noch heute ein
Krankenhaus liegt.
Die Kirche San Bartolomeo dell`Isola auf der Tiberinsel erinnert an den deutschen
König Otto III. Dieser war ein Knabe noch und doch schon Herrscher, im Alter von
sechzehn Jahren 996 nach Rom gekomme n und setzte dort als Nachfolger des eben
verstorbenen Papstes Johannes XV. einen weitläufigen Ve rwandten, den
vierundzwanzigjährigen Brun von Lothringen, als den e rsten deutschen Papst ein.
Damit regierten nun zwei junge Männer in Rom. Im Jahre 998 gründete Otto III. auf
den Resten des alten Äskulapte mpels auf der Tiberinsel eine Kirche zu Ehren des
heiligen Adalbert, Bischofs von Prag. Mit einem Heiligen aber hatte er noch nicht genug
und forderte daher von der Stadt Benevent die Reliquien des Apostels Bartholomäus für
seine Kirche. Doch die Bürger von Benevent betrogen ihn und sandten stattdessen den
Leib des heiligen Paulinus von Nola. Zwar wurde der unfromme Betrug aufge deckt und
Otto erzwang die Auslieferung des richtigen Heiligen, aber Benevent behauptete auch
später noch, die echten Reliquien in seinen Mauern zu haben.
Otto III. war wohl auch einer der ersten italienbegeisterten Deutschen, die Rom in
seinen Bann schlug. Er wollte das alte römische Imperium e rneuern und es schme rzte
ihn, dass die Römer so gar kein Ve rständnis für seine Pläne zeigten und im Gegenteil
alles taten, um ihm den Aufenthalt in der Stadt zu verleiden. Als sie sogar einen
Aufstand gegen ihn anzettelten und ihn im Jahre 1001 auf dem Aventin belagerten, rief
er ihnen zu: Seid ihr nicht meine Römer? Euretwegen habe ich mein Vaterland

                                        ~ 13 ~
verlassen. Die Liebe zu euch ließ mich meine Sachsen und alle Deutschen, mein eigen
Blut ve rschmähen. Euretwegen habe ich den Hass und die Missgunst aller auf mich
geladen, da ich euch über alles stellte!“

                            Mosesbrunnen

               Mosesbrunnen               Statue des Moses
Der Mosesbrunnen (italienisch Fontana dell’Acqua Felice oder Fontana del Mosè) ist ein
barocker Brunnen in Rom an der Piazza San Bernardo auf dem Quirinal. Der Brunnen
wurde 2009–2010 von Abgasen gereinigt und restauriert.

Acqua Felice
Wenige Tage nach seiner Wahl zum Papst gab Sixtus V. den Auftrag zur
Wiede rherstellung der antiken Aqua Alexandrina. Dafür wurden de ren Quellen an der
Via Praenestina wiede r aktiviert. Alle rdings wurde ein neuer Trassenverlauf gewählt,
der zur Porta Tiburtina führte. Durch die Acqua Felice wurden täglich 21.000
Kubikmeter Wasser nach Rom geleitet. Erstmals seit der Antike konnten auch wieder
höher gelegene Stadtteile versorgt we rden. Nach dem bürgerlichen Namen von Sixtus,
Felice Peretti, bekam de r Aquädukt den Namen Acqua Felice.
Geschichte
Als Endpunkt der Wasserleitung wünschte sich Sixtus einen repräsentativen Brunnen.
Er gab den Auftrag 1585 an seinen Hausarchitekten Domenico Fontana, beteiligte aber
auch die Künstler Flaminio Vacca, Giacomo della Porta, Prospero da Brescia und
Leonardo Sormani. Bei de r Einweihung des Brunnens am 15. Juni 1587 fehlte noch die
Statue des Moses, die erst später von Sormani fe rtiggestellt wurde.
Der Mosesbrunnen war Vorbild für die Fontana dell’Acqua Paola und den Trevi-
Brunnen.
Architektur
Als Motiv für den Brunnen wurde das Motiv eines antiken Triumphbogens gewählt. Der
Brunnen wurde mit Römischem Travertin aus Tivoli ausgeführt, der zum größten Teil
aus den nahen Diokletiansthermen stammte. Im linken Bogen zeigt ein Relief, wie Aaron
das Volk Israel zum Wasser führt, das in der Wüste entspringt. Das Relief im rechten
Bogen zeigt Gideon mit seinen Soldaten. Im Zentrum steht eine vier Meter große
monumentale Statue des Moses. Die vier Löwe n vor den Säulen, die die Bögen teilen,
stammen aus dem Pantheon. Vor dieser Fassade erstreckt sich ein großes
Brunnenbecken.
Legenden

                                      ~ 14 ~
Die Statue des Moses wurde allgemein kritisiert, da sie vor alle m künstlerisch im
Vergleich mit de m Moses in San Pietro in Vincoli von Michelangelo deutlich abfiel. Man
erzählt, der Bildhauer de r Statue sei aus Scham wegen de r Kritik gestorben oder habe
sogar Selbstmord begangen.

Pasquino erzählt:

Ponte Frabricio
Der Ponte Frabricio, de r von der Piazza di Monte Savello zur Tiberinsel hinübe rführt,
heißt im Volks mund Ponte Quattro Capi. Er verdankt seinem Namen
„Viuerhäupterbrücke“ den beiden Doppelhermen am Ende de r Brüstung. Die Römer
wissen natürlich auch von diesen antiken Hermesköpfen eine Geschichte zu erzählen
und behaupten, es sei eigentlich das Denkmal von vie r Baumeistern.

                                       ~ 15 ~
Sant`Onofrio

Auf der Straße, die vom Tiber zum Janiculus hinaufführt, liegen Kloster und Kirche
von Sant`Onofrio. Die Kirche birgt die Gräber zweie r italienischer Dichter. Eines ist das
des Torquato Tasso, der uns Deutschen weniger durch seine Verse als vielmehr durch

                                        ~ 16 ~
Goethes Schauspiel bekannt wurde, und der hier die letzten Jahres in ve rzweifelten
Klagen verträumte. Er starb fünf Tage vor seine m lange rsehnten Triumph, der
Dichte rkrönung auf de m Kapitol.

Das zweite Grab gehört Alessandro Guidi aus Pavia, der buchstäblich an einem
Druckfehle r starb. Er war 1683 völlig mittellos nach Rom gekommen, wo ihn die
ehemalige schwedische Königin Christine unte r der Schar ihre r Schützlinge aufnahm.
Guidi war ungemein empfindsam, und, ähnlich wie Tasso, leicht reizbar. Er übertrug
sechs lateinische Homilien von Papst Kle mens XI. in italienische Verse. Sie sollten mit
Unterstützung von Königin Christine in einer Prachtausgabe herauskommen, deren
Druck der Dichter selbst übe rwachte. Das erste Exemplar wollte er persönlich dem
Papst überrreichen, doch auf de r Fahrt von Rom nach Frscati, wo sich Kle mens XI.
gerade aufhielt, entdeckte Guidi einen Druckfehler und nahm sich das so zu Herzen,
daß ihn der Schlag traf.

Die Benediktiner
Der Abt
Das Wo rt kommt aus dem Aramäischen und heißt "Vater". In der Mönchsregel handelt
bereits das 2. Kapitel ausführlich von ihm: "Wie der Abt sein soll". Wö rtlich heißt es da:
"Der Glaube sieht in ihm den Stellvertreter Christi im Kloster." Benedikt zitiert dazu
Paulus (Röm. 8,15): "Ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba
- Vater" ; was hier auf Gott bezogen wird, gilt analog auch für den Abt, der der geistliche
Vater der klösterlichen Gemeinschaft ist. Von ihm leitet sich auch die Benennung des
Klosters ab: die "Abtei".

Wenn wir die Geschichte der Benediktiner betrachten, so sehen wir, wie immer wieder
entscheidende Impulse von den jeweiligen Äbten ausgehen: in erster Linie vom hl. Benedikt
selbst und seiner Schöpfung, der nach ihm benannten Regel; dann von den bedeutenden
Äbten der Kirchengeschichte.

Über die kirchenrechtlich fixierte "ordentliche Vollmacht zur Leitung eines Klosters" als
"höherer Ordensoberer" hinaus hat der Abt die maßgebliche Verantwortung für die
geistliche Atmosphäre der ihm anvertrauten Gemeinschaft. Sie soll ja nicht nur das Gesetz
der Regel erfüllen, sondern den Geist des Mönchtums je und je neu ausschöpfen. Die
äbtliche Autorität ist daher letztlich geistlich, eine "sanfte Gewalt", wie es die Gewalt
Christi selber war. Die kirchliche Weihe, die der Abt empfängt, bestätigt und anerkennt die
damit verbundene Vollmacht.

Die Abtei
Obwohl seit den Zeiten Kaiser Karls des Großen die Mönchsregel des Vaters des
europäischen Mönchtums, des heiligen Abtes Benedikt, für alle Klöster gilt, prägt sich das
Ordensleben doch in jedem Kloster etwas anders aus.

Das liegt nicht nur an den jeweils verschieden gearteten Lebensverhältnissen und
Arbeitsgebieten, sondern auch an der jedem Haus eigentümlichen Atmosphäre und
Tradition.    Dazu      kommen    die  landschaftliche  Präg ung,   das     Klima,
Stammeseigentümlichkeiten, die Zusammensetzung eines Konvents und nicht zuletzt die
Persönlichkeit des Abtes.

                                         ~ 17 ~
Was alle gemeinsam bindet, ist die Zugehörigkeit zur k atholischen Kirche und ihrem
Glaubensgut, der Ruf zum Mönchtum und das Leben in einer vorgegebenen Gemeinschaft,
in der grundsätzlich alle Mönche mit ewigen Gelübden gleichgestellt sind.

Mönch sein
Mönchsein heißt: allein sein
Das Wo rt "Mönch" leitet sich ab vom g riechischen "mo nos", was soviel bedeutet wie: allein
lebend.

Es ist eine religiöse Urerfahrung, dass zum Gottsuchen das Alleinsein gehört. Im Gebet, in
der Beschäftigung mit der Offenbarung durch Lesung und Meditation, im Durchdenken des
höchstpersönlichen Lebenssinnes braucht der Mensch das Alleinsein. Nur wer ganz "bei
sich" ist, kann auch bei Gott sein. So ist GOTT SUCHEN die erste Forderung, die der
Mönchsvater Benedikt an seine Schüler stellt.

Das Kloster trägt dieser Forderung Rechnung, indem es seinen Mitgliedern ermöglicht, in
der Stille der Zelle, der Klausur, der Kapelle Zeiten des Schweigens und der Sammlung
einzuschalten. So soll der gehetzte Zeitgenosse zur Ruhe kommen, der Mensch seine
Wesensbestimmung erkennen, die letztlich darin besteht, dass er seine Unruhe nur in Gott
zur Ruhe bringen kann.

Mönchsein heißt: in der Gemeinschaft sein
Der Benediktiner ist kein Einsiedler. Immer wieder tritt er aus der Einsamkeit heraus in
die brüderliche Gemeinschaft. Mit ihr zusammen feiert er viermal am Tag
im Cho rgebet und morgens im Hochamt den Gottesdienst, mit ihr zusammen hält er die
Tisch- und Erholungszeiten, in ihr findet er seine Gesprächspartner.

Er erfährt, dass er in diesem Lebensrhythmus des Für-sich- und Miteinander-Seins nicht
nur einem Wesensbedürfnis des Menschen entspricht, sondern der Lebensweise seines
Lehrmeisters Jesus Christus, der sowohl das Leben in der Abgeschiedenheit kannte, als
auch die Gemeinsamkeit der Jüngerschaft.

Mönchsein heißt: Beten und arbeiten
                                         ~ 18 ~
BETE UND ARBEITE ist das zeitlos gültige Motto des benediktinischen Lebens. Das eine
ist ohne das andere nicht denkbar. Aber das BETE steht an erster Stelle! Und wie sieht die
Arbeit aus? Sie bestimmt sich vom Charakter des Mönchs, der ein Dienender sein soll: Gott
und den Menschen gegenüber. Im Gottesdienst bereitet er vor, was er im Dienst am
Menschen ausführt: ihnen durch seine Arbeit zu helfen und dadurch zu zeigen, dass er sie
liebt.

Der Mönch sah und sieht seine Aufg abe daher auch zumeist im sozialen Sektor. Der Ettaler
Mönch ist Seelsorger, Erzieher, Lehrer; aber auch in Wissenschaft und Handwerk ist er
tätig. Das Kloster ermöglicht ihm hierzu alles Nötige: eine gründliche Fachausbildung, einen
befriedigenden Tätigkeitsbereich, einen überschaubaren Wirkungskreis, in dem der
Einzelne nicht nur Rädchen und Funktion ist, sondern Person bleiben kann.

                                                                        Ende

   Gefüllte Teigtaschen – Panzarotti di Patate

Zutaten für 4 Potionen:
1 kg mehligkochende Kartoffel
Salz
2 Salbeiblättchen
125 g ger. Parmesan
1 Ei (Größe M)
1 Eigelb (Größe M)
4-5 EL gehackte, glatte Petersilie
Gem. Pfeffer
Etwa 125 g Mozzarella
Vollkorn-Semmelbrösel
100 g Butter
4 EL Speiseöl

   1. Kartoffel schälen, abs pülen, abtropfen lassen und grobe Würfel schneiden.
      Kartoffelwürfel mit Salzwasser bedeckt zum Kochen bringen und in 20 – 25

                                         ~ 19 ~
Minuten gar kochen lassen. Kartoffelwürfel abgießen, abdämpfen und sofort
      durch eine Kartoffelpresse drücken oder ze rstampfen. Etwas abkühlen lassen.

   2. Salbeiblättchen abspülen, trocken tupfen und klein schneiden. Salbei, Parmesan,
      Ei, Eigelb und Petersilie zur Kartoffelmasse geben und gut unterkneten. Mit Salz
      und Pfeffer würzen.

   3. Den Mozzarella abtropfen lassen und in 16 gleich große Würfel schneiden. Den
      Kartoffelteig zu einer Rolle forme n und in 16 gleich große Stücke teilen. In jedes
      Teigstück 1 Käsewürfel drücken. Das Teigstück zu einem Kloß formen, flach
      drücken und in Semmelbröseln wenden.

   4. Butter in eine r Pfanne zerlassen, das Speiseöl hinzufügen und miterhitzen.
      Panzarotti von beiden Seiten etwa 5 Minuten braten und sofort servieren.

Italienischer Apfelkuchen – Torta di Mele

Zutaten:
5 Äpfel sauer
100 g Butter flüssig
2 Eier mittelgroß
250 g Zucker
1 Pck. Vanille-Zucker
100 g Weizenmehl
Zitronensaft
0,5 Pck. Backpulver
100 ml Milch
Butter zum Einfetten
Mehl zum Ausstreuen
Puderzucker zum Bestäuben

                                       ~ 20 ~
1. Äpfel schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. Dann die Viertel in sehr
      dünne Scheiben hobeln und gleich mit Zitronensaft beträufeln.
   2. Alle anderen Zutaten in eine große Rührschüssel geben und mit einem
      Schneebesen gründlich, abe r langsam vermischen. Es soll ein dickflüssiger,
      glatter Teig entstehen.
   3. Apfelscheiben unter den Teig heben, dann die Masse in eine runde, mit Butter
      ausgestrichene und mit Mehl bestäubte Kuchenform geben.
   4. Die Form mit dem Teig bei 180 Grad C in den Ofenstellen und rund 45 Min.
      goldbraun backen.
   5. Final den italienischen Apfelkuchen großzügig mit Puderzucker bestreuen.

Rezept-Hinweise:
Lauwarm schmeckt der italienische Apfelkuchen am besten.
Der warme Apfelkuchen kann gerne auch mit eine r Kugel Vanilleeis serviert we rden.

                                       ~ 21 ~
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