RUNDBLICK - ALLES IM FLUSS - Evangelische Kirchengemeinde Düsseldorf ...
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INHALT Sommer 2019 3 Editorial 4 Bibel entdecken Aus der Seniorenarbeit 6 Panta Rhei – aus dem Altgriechischen: 36 Ballettworkshop Ü70 alles fließt am 23. März 2019 7 Alles am Fluss 37 Spargelfahrt nach Walbeck 8 Et Rheinisch Jrundjesetz am 8. Mai 2019 8 Alles im Fluss – Auch unter unserer Kirche Termine 10 Fridays for Future 39 Umbrüche in Kunst und Architektur 11 Jesus am Wasser 39 Verabschiedung Pfarrerin 12 Pfarrerin im Fluss der Zeit Cornelia Oßwald 39 Goldkonfirmation Aus der Gemeinde 40 Else Bunt 16 Aus der Arbeit des Presbyteriums 40 Blutspendeaktion DRK im 18 „Gottesdienst Gemeinsam“ – Gemeindesaal, Hardenbergstr. 3 zwei aktuelle Erfahrungsberichte 40 Termine der Kinder- und Jugendarbeit 20 Gemeindeaktionstag 40 Vorankündigung: 22 Stiftung Gerresheim Gemeinsam Senioren-Adventsfeiern 2019 initiiert Infoveranstaltung 41 Nachschlag bei Reisen ohne „Alles Geregelt?!“ Koffer 2019 23 Johannes-Passion 41 Termine Kirchenmusik 24 Konfirmationen 42 Öffnungszeiten Café MITTENDRIN 28 Eine 1.100 kg schwere Glocke ... 43 Bingo im Café MITTENDRIN 29 Glas und Glaube – 43 Zuhause bleibt die Küche kalt Ausstellung im Café MITTENDRIN 44 Donnerstagabendöffnung 31 Noch ein Abschied 45 Termine Trödelmärkte 32 Vorstellung von Pfarrerin Felicitas Schulz-Hoffmann Über die Gemeinde hinaus 33 Presbyteriums-Wahl am 1. März 2020 46 Das Netz gegen Armut 34 Talente gesucht wird 10 Jahre alt Aus der Kinder- und Jugendarbeit 48 Spendenmöglichkeiten 35 „Was für ein Zirkus“ 49 Regelmäßige Angebote 52 Predigtplan 54 Adressen 2
EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser, „Panta rhei - Alles fließt“, ist das Thema des Rundblicks im Sommer 2019. Das „Ich habe viele Stunden meines Lebens Fließen des Wassers ist ein Sinnbild für auf dem Rhein verbracht. Seine gewalti- Veränderung, das Menschen besonders gen Wassermassen fließen nicht einfach anspricht. Auch in unserem Redaktions- „zu Tal“, sondern transportieren am team hat sich jeder seine eigenen Gedan- Grund riesige Mengen Kies und Sand, das ken dazu gemacht: ‚Geschiebe‘. An manchen Stellen gräbt er „Man kann nicht zweimal in den gleichen sich tiefe Rinnen, an anderen werden Fluss steigen‘ heißt es in der Urquelle bei Sandbänke aufgeschüttet – das Flussbett Heraklit. Ich denke die Person in diesem befindet sich fortwährend in Verände- Bild ist der Mensch, und der Fluss ist das rung. So ist es auch im Leben: Leben. In jedem Moment, den er dort Alles, was wir durch Worte und Taten steht, verändert sich etwas. Nichts bleibt, anstoßen, ereignet sich nicht nur aktuell, wie es war.“ sondern hat Auswirkungen auf die JULIA JONAS Zukunft und schafft neue Tatsachen. Auf dem Rhein kommt der Bagger, wenn Sandbänke zu Untiefen für die Schifffahrt werden; im Leben dagegen lässt sich nicht alles rückgängig machen.“ BARBARA SCHULZ „Alles im Fluss – alles läuft. Und es läuft richtig. Ohne Hindernisse, Staudämme oder Auffangbecken. Das wäre ideal. Aber meistens ist es nicht so. Und wenn wir uns den Klimawandel anschauen, fragt man sich, ob überhaupt noch etwas im Fluss ist. Müssen wir nicht alles tun, damit die Natur wieder fließen kann? In ihrem eig- nen Rhythmus, in den von ihr ausgewähl- ten Bahnen. Zumindest aber sollten wir doch versuchen, in ihrem Strom zu flie- ßen – nicht dagegen.“ NICOLE MECHTENBERG 3
BIBEL „Ein jegliches hat seine Zeit, und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ Dieser Vers fiel mir als erstes ein. Manchmal trauert man bei Verän ENT derungen lieb Gewonnenem hinterher. Manchmal ist man aber auch froh, dass etwas aus und vorbei ist. Egal, ob man es DECKEN bejubelt oder bedauert: Ändern kann man es eh nicht; es kommt darauf an, r ichtig damit umzugehen. Aus Vergangenem sollte man das Gute mitnehmen, es im Kopf und im Herzen bewahren und dankbar dafür sein. Aus dem Schlechten sollte man seine Lehren FRAUEN AM FLUSS ziehen bzw. Kraft daraus schöpfen, dass Paulus berichtet: „Am Sabbattag gingen es vorbei ist und man es überstanden hat. wir hinaus vor die Stadt an den Fluss, wo Und was kommt in der Zukunft? Keiner wir dachten, dass man zu beten pflegte, weiß es, aber wir können voll Zuversicht und wir setzten uns und redeten mit den sagen: „Der Herr ist mein Helfer, darum Frauen, die dort zusammenkamen.“ fürchte ich mich nicht.“ (Apostelgeschichte 16,13) Am Anfang STEFFEN OSTERMEIER sind nur Frauen zu sehen. Draußen vor der Stadt sind sie zusammengekommen, um zu beten. Eine Synagoge gibt es nicht. Einen regulären Gottesdienst, zu dem sich mindestens 10 Männer versammeln müssen, auch nicht. Es ist Sabbat, arbeits- freier Tag für die Juden. Ein Tag, um den man kämpfen muss, wenn man religiöse Minderheit ist; wenn alle Leute sagen: Arbeit ist die Hauptsache. Aber die Frauen sagen: an einem Tag der Woche ist das gemeinsame Gebet wichtiger als die Wir wünschen Ihnen eine schöne Hauptsache. So wandert das Evangelium Sommerzeit, am Wasser, im Grünen oder hinunter zu den Frauen am Fluss. „Will- zu Hause. kommen in Europa, liebes Evangelium ...!“ IHRE RUNDBLICK-REDAKTION Die Kirchengeschichte Europas beginnt mit ein paar Frauen, die sich zum Gebet treffen. Wie auch der christliche Glaube am Ostermorgen mit und bei Frauen ange- fangen hat. Und Paulus und seine Reise- gefährten ergreifen nicht die Flucht – wie mancher Mann früher am Weltgebetstag 4
der Frauen, wie er einmal hieß ... Eine ganz der Suche noch nicht am Ende. Aber ihr unscheinbare Situation. Das ist Mission fehlt etwas. An diesem einen Tag am Fluss pur. Nicht wie in manchen ändert sich ihr Leben. Der Morgen ist ein Kirchengemeinden. Wo es offenbar darum Morgen wie andere auch. Sonnenaufgang. geht, anderen Menschen gold r ichtige Hähnekrähen. Bäcker in den Backstuben. Meinungen über Gott und die Welt aufzu- Kaufleute auf dem sich öffnenden Markt. reden. Dort, wo unsere Kirche nur noch Überall beginnt das Leben von vorn. In ihre eigenen Geschäfte besorgt, um der Troas wie in Philippi oder Rom. Und so scheinbar nötigen Expansion oder zumin- ähnlich auch in unseren Tagen, hier in dest um der Bestandserhaltung willen. Düsseldorf. Die Sonne geht auf. Und alles Interessant, wie sich in Philippi – so hieß geht von vorn los. Aufstehen und Essen. der Ort des Geschehens – Gemeinde Arbeiten und Ausruhen. Sich sorgen und bildet. Nämlich: im und durch Gespräch. sich amüsieren. Lachen und Weinen. Es wird nicht gepredigt, sondern es heißt Lieben und Hassen. Und dann wieder zweimal, dass „geredet“ wird. Es könnte ja Schlafengehen. Ein Morgen wie jeder sein, dass „Miteinander reden“ häufig andere. Und dann doch ganz anders. Weil wesentlicher ist als „Predigen“... Die gute ein Mensch, Lydia, einmal ruhig genug Botschaft von der B efreiung des Men- wird, um zu hören, was sie angeht. Weil schen aus seiner Hilflosigkeit ist offenbar sie auf einmal im Grauschleier ihres nicht zu haben ohne Gemeinschaft. Und Alltags Lichtspuren Gottes entdeckt. ihre Wirkung zeigt sich da, wo der Arbeit Zeit weggenommen wird. Wo Arbeit die Stille nicht einholt und den Abstand. Wo Menschen einmal für sich sind – gemeinsam. Wo es zum Gespräch des Herzens mit Gott kommen kann. So können Worte anfangen zu w irken. „Und eine gottesfürchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu; der tat der Herr das Herz auf, so dass sie darauf acht- hatte, was von Paulus geredet wurde.“ Unter all den Frauen am Fluss trifft das Evangelium vor allem eine Frau: Lydia, die aus dem asiatischen Thyatira kommt. „Es muss im Leben mehr als alles geben.“ Das könnte Lydias Lebensmotto gewesen sein. Eine wohlhabende Frau, die Anschluss an eine Religionsgemein- schaft, die jüdische, gefunden hat, ist mit TAUFSTELLE DER LYDIA IN PHILIPPI 5
Schon einmal war eine Frau losgezogen. Wirklich ein wahres Wunder – eine solche Sie wollte Wasser holen vom Brunnen. Und Erfahrung. Eine Erfahrung aus höheren da saß dieser Mann, der - ungewöhnlich - Welten. Aus einer Welt und Wirklichkeit, die Frau um Wasser bat. Und wie der Mann die Gott unserem Leben auftun will. Was das tat, erschreckte die Frau. Dann drehte kann das für eine Erfahrung sein, plötz- der Mann das Gespräch um: er könne ihr lich nicht nur altvertrautes und leicht Wasser geben. Wenn sie davon trinke, angestaubtes Glaubens-Wissen festzu- werde sie keinen Durst mehr haben ... halten, sondern wirklich zu spüren, durch- drungen zu sein, und sei es nur für einen Von diesem Mann, von Jesus, spricht nun Augenblick, von der Gewissheit: Dieser Paulus zu Lydia. Die Begegnung am Fluss Gott will mich. Dieser Gott nimmt mich wird zur entscheidenden Wegmarke für an. Ich bin ihm wichtig. Das ist eine, wie Lydia. Wegmarken gibt es eigentlich täg- ich glaube, seltene Erfahrung, dass das lich. Das eine tun, das andere lassen. Evangelium zu Herzen geht. Aber Irgendwohin fahren und jemanden besu- vermissen das nicht viele von uns: von chen oder zu Hause bleiben. Ein Gespräch dem Wort, von den tausendmal gehörten führen oder ihm aus dem Weg gehen. Worten wieder oder überhaupt einmal so Hilfe zusagen oder sich entschuldigen. berührt zu werden, dass unser „Herz Bei etwas mitmachen oder sich zurück- brennt“, wie es von den Jüngern in der ziehen ... Überall Wegmarken. Unzählig Emmausgeschichte heißt? Ich jedenfalls viele. Und sie bestimmen das Leben mit. wünsche mir, dass mein Herz entflamm- Wir kennen das. Und manchmal fragen bar bleibt, damit mein Glaube die trüben wir uns: ist das mein Weg? Falsche Wege, und staubigen Ecken meines Alltags aus- Irrtümer, Fehlverhalten ... Nicht alle leuchten kann. Vielleicht sollte ich mal unsere Entscheidungen sind Berufungen wieder öfter an den Rhein gehen, den Gottes. Aber Gott geht mit. Auch auf den Lieblingsort meiner Kindheit und Jugend, Wegen, die ich offenbar gehen muss. Die meinen alten heiligen Fluss. Wer weiß, ich wähle, obwohl ich weiß oder merke, was da für eine Begegnung auf mich dass sie nichts für mich sind. Gott aber wartet … Oder auf Sie. fängt immer wieder etwas an mit mir. PFARRER MICHAEL OPITZ Lydia dringt das, was sie hört, ans Herz. Es dringt ihr bis ins Herz. Es öffnet sich ein zusammengepresstes Herz, es öffnen PANTA RHEI – AUS DEM sich zusammengebissene Zähne, geballte ALTGRIECHISCHEN: Fäuste. Hier öffnet sich eine Person. Für das Wort, das sie angeht. Für das geöff- ALLES FLIESST nete Herz werden Worte auf einmal wich- Nichts bleibt, wie es ist. Alles ist in tig. Das Gespräch ist nicht mehr nur Rede Bewegung: Diese Erkenntnis ist über- über Gott, sondern schließt Worte Gottes haupt nicht neu, sondern wurde im auf. Und Lydia lässt Gott zu, wehrt die auf antiken Griechenland schon diskutiert. sie hereinbrechende Liebe nicht ab. 6
urückgeführt wird das Zitat auf Heraklit Z Schon in der Schöpfungs geschichte im (geboren 520 v. Christus) und von ersten Buch Mose spielt Wasser eine späteren Philosophen wie Platon zitiert. wichtige Rolle. Gott sammelt das Wasser, „Man kann nicht zweimal in denselben scheidet es vom Land und lässt „Grün Fluss steigen“, heißt es wohl in der sprießen“. Und im Paradiesgarten Eden Urquelle bei Heraklit. Was bedeutet das „entspringt ein Strom, der den Garten und warum beschäftigen wir uns damit? bewässert“, damit Menschen, Tiere und Pflanzen genug zu trinken haben. Genug Ich denke, die Person in diesem Bild ist Wasser zu haben – das war (und ist) für der Mensch und der Fluss ist das Leben. In Menschen dieser Region das Paradies. jedem Moment, in dem wir am Fluss s tehen, verändert sich etwas, ob wir Wasser als gottgeschenktes Lebensmittel selbst etwas tun oder nicht. Der Fluss Beispielhaft steht dafür die Geschichte fließt weiter. Aber auch wir selbst sind von Mose, der aus Stein Wasser hervor- nicht dieselben wie gestern, sondern bringt: Das Volk Israel muss nach seiner verändern uns. Deshalb bleibt nichts, wie Flucht aus Ägypten die Wüste durchque- es war, sondern alles fließt. ren; ihm droht der Tod durch Verdursten. „Da schrie Mose zum Herrn“, heißt es im Was das letztlich bedeutet, sieht wohl zweiten Buch Mose (17,4), und Gott befahl jeder anders. Vielleicht geht es darum, dem Mose, mit seinem Stab an einen Stein den Augenblick als wertvolle Einzigartig- zu schlagen: „Es wird Wasser heraus keit zu erleben (Achtsamkeit) oder kommen und das Volk kann trinken.“ (17,6) Entscheidungen zur richtigen Zeit zu tref- Im Alten Testament wird Wasser im über- fen – als Individuum oder Gemeinschaft. tragenen Sinne als Inbegriff des Heils Für manche kann es ein Trost sein, dass gebraucht – das Fehlen von Wasser als schlechte Zeiten vorbeiziehen mögen. Inbegriff des Unheils. „Meine Kraft ist ver- Der Fluss des Lebens scheint heute noch trocknet wie eine Scherbe, die Zunge schneller zu fließen als zur Zeit Heraklits klebt mir am Gaumen, du legst mich in den vor rund 2.500 Jahren. Und das macht das Staub des Todes“, heißt es in Psalm 22,16. Leben am Strom nicht einfacher. Und der leidende Hiob klagt: „Die Wasser JULIA JONAS schwinden aus dem Meer, der Strom vertrocknet und versiegt. So legt der ALLES AM FLUSS Mensch sich hin, steht nie mehr auf.“ (Hiob 14,11–12) Umgekehrt prophezeit Jesaja: Die Bibel ist in einer sehr trockenen Region „Ihr werdet Wasser schöpfen voll Freude der Erde entstanden. Zwar gab es auch hier aus den Quellen des Heils.“ (12,3) Und die Bedrohungen durch Wasser, wie man etwa Psalmen singen: „Du rettest Menschen an der Geschichte von der Sintflut und Tiere, Herr. Du tränkst sie mit dem erkennen kann. Weit wichtiger war aber Strom deiner Wonnen. Denn bei dir ist die die Erfahrung, dass die Dürre den Tod Quelle des Lebens.“ (Psalm 36,7–10) bedeutet – und dass Wasser das Leben ist. PFARRER MICHAEL OPITZ 7
Artikel 8: Maach et joot, ävver nit zo off. ET RHEINISCH („Mach es gut, aber nicht zu oft.“) JRUNDJESETZ Qualität über Quantität. Artikel 9: Wat soll dä Kwatsch/Käu? Artikel 1: Et es wie et es. („Was soll das sinnlose Gerede?“) („Es ist, wie es ist.“) Stelle immer die Universalfrage. Sieh den Tatsachen ins Auge, du kannst eh nichts ändern. Artikel 10: Drinks de ejne met? („Trinkst du einen mit?“) Artikel 2: Et kütt wie et kütt. Komme dem Gebot der Gastfreundschaft („Es kommt, wie es kommt.“) nach. Füge dich in das Unabwendbare; du kannst ohnehin nichts am Lauf der Dinge Artikel 11: Do laachs de disch kapott. ändern. („Da lachst du dich kaputt.“) Bewahr dir eine gesunde Einstellung zum Artikel 3: Et hätt noch emmer joot jejange. Humor. („Es ist bisher noch immer gut gegangen.“) QUELLE: HTTPS://DE.WIKIPEDIA.ORG/WIKI/ Was gestern gut gegangen ist, wird auch DAS_RHEINISCHE_GRUNDGESETZ morgen funktionieren. Situationsabhängig auch: Wir wissen, es ist Murks, aber es wird schon gut gehen. ALLES IM FLUSS – AUCH Artikel 4: Wat fott es, es fott. UNTER UNSERER KIRCHE („Was fort ist, ist fort.“) Alles im Fluss ist auch unter unserem Jammere den Dingen nicht nach und trau- Gemeindezentrum. Der Grundwasser- ere nicht um längst vergessene Dinge. spiegel ist wie im Großteil des südlichen (unteren) Teils von Gerresheim sehr hoch. Artikel 5: Et bliev nix wie et wor. Dies liegt an der Geschichte des Terrains. („Es bleibt nichts, wie es war.“) Sei offen für Neuerungen. Wie die gesamte Niederrheinische Bucht war Gerresheim für viele Millionen Jahre Artikel 6: Kenne mer nit, bruche mer Teil eines Meeres, woran der im Süden des nit, fott domet. Ortes gelegene Sandberg (auch Harden („Kennen wir nicht, brauchen wir nicht, fort berg genannt) erinnert. Im Tertiär zog sich damit.“) das Meer zurück, während der Rhein hier Sei kritisch, wenn Neuerungen überhand- zunächst ein Delta bildete und sich später nehmen. sein heutiges Flussbett grub. Gerresheim liegt unmittelbar unterhalb der Gerres- Artikel 7: Wat wells de maache? heimer Höhen, die dort die Kante der („Was willst du machen?“) Hochterrasse des Rheins bilden. In dieser Füge dich in dein Schicksal. 8
Übergangszone von der Mittel- zur Hoch terrasse ist das Gelände, im Gegensatz zu weiten Teilen des Düsseldorfer Stadtge- bietes, sehr bewegt. Der niedrigste Punkt Gerresheims liegt im Westen auf 42 m, der höchste auf dem östlichen Höhenzug auf 114 m und der historische Ortskern selbst auf etwa 64 m. An der Torfbruch- straße ist der Übergang von der Ebene zu den Höhen abrupt in Form einer deutlichen Geländekante sichtbar. Östlich des Ortskerns fließt unterhalb des Höhen- zuges von Nord nach Süd der Pillebach, ein Zufluss der nördlichen Düssel, die, von Erkrath kommend, Gerresheim im Westen durchfließt. Die abfließenden Nieder- schläge der Hochflächen, sowie ein hoher Grundwasserstand (Schichtenwasser) führ ten in diesem Bereich zur Entstehung eines weitläufigen Sumpfgeländes, das über Jahrhunderte größtenteils durch Torfbruch trockengelegt wurde. Dass fließendes Wasser aber auch ein (Wikipedia) großer Gewinn sein kann, zeigt der im Zuge der Neugestaltung des Gemeinde- Zahlreiche Hinweise auf dieses Sumpf zentrums renaturierte Pillebach, der sich gelände finden wir noch in der Umgebung, zur Freude von Jung (gerne auch mit den zum Beispiel die Straßenbezeichnungen Füßen drin) und Alt (eher daneben auf Torfbruchstraße oder auch die Venn Terrassenstühlen vor dem Café sitzend) hauser Allee (Venn = Moor). jetzt wieder gut sichtbar durch das Auch wenn der Bereich Gerresheim heute Gelände schlängelt. als trockengelegt gilt, so reicht das W asser im Boden noch immer aus, um für feuchte Renaturierung hilft übrigens auch ein Keller und Fundamente zu s orgen, womit Stück weit gegen den hohen Grundwas- sich unsere Gemeinde auch immer wieder serspiegel, da Regenwasser besser durch beschäftigen muss. So mussten schon die die Flüsse und Bäche abtransportiert Fundamente der Gustav-Adolf-Kirche, des werden kann und so nicht in so großen Gemeindehauses und des Gemeindebü- Mengen ins Grundwasser sickert. ros (teilweise mehrmals) trockengelegt werden und die Küche im Keller unter Manchmal Fluch und manchmal Segen, dem Gemeindesaal ist leider auch immer wenn alles im Fluss ist. w ieder von Feuchtigkeit betroffen. STEFFEN OSTERMEIER 9
FRIDAYS FOR FUTURE Zum Thema „Alles im Fluss“ fiel uns Schulstunden verpassen, stört sie wenig, (Redaktionsteam) spontan auch der Klima- ihr Ziel ist es gerade durch dieses wandel und dazu natürlich die Bewegung „Schwänzen“ auf die Probleme des feh- Fridays for Future ein. Aber was sollen wir lenden Klimaschutzes hinzuweisen. Die als Außenstehende über die Bewegung junge schwedische Schülerin Greta berichten? Wäre es nicht besser, jemanden Thunberg hat die Bewegung ins Leben aus der Bewegung zu Wort kommen zu gerufen, sie begann im Sommer 2018 lassen, um Fridays for Future und die Ziele damit, auf die Schule zu verzichten und und Anliegen der jungen Klimaaktivisten einen Streik vor dem schwedischen Parla- vorzustellen? Hendrik Rommen, Aktivist der ment zu organisieren. Sie ist der Meinung, Düsseldorfer Fridays-for-Future-Bewegung, dass es sich nicht lohnt, auf einem hat dies übernommen: Planeten in die Schule zu gehen, der in naher Zukunft durch den Klimawandel Freitagvormittags gehören sie fast zum stark verändert wird. Stadtbild, die Aktivisten von „Fridays for Future“. Im Namen des Klimaschutzes Diesen Streik nahmen sich verschiedene treffen sich inzwischen jeden Freitag Jugendliche weltweit zum Vorbild und Schüler und Studenten, um gemeinsam organisierten die ersten großen Schul- für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. streiks. Um jedoch nicht ganz auf Bildung Dass die Jugendlichen dafür regelmäßig zu verzichten, gründeten sie die Fridays-for-Future-Bewegung. In den verschiedenen Ortsgruppen, pro Stadt eine, organisieren sie die Streiks per WhatsApp. Einen Höhepunkt der Streiks stellen die „Global Marches“ dar: Diese global organisierten Streiks sind absolute Publikumsmagneten. Am 8. März trafen sich über 8.000 Schüler auf dem Rathaus- platz, um dann gemeinsam zum Landtag zu laufen. Wir Düsseldorfer Aktivisten haben hier- für inzwischen drei WhatsApp-Gruppen, die jeweils mit 250 Teilnehmern voll sind. Über diese kommunizieren wir Aktivisten über die Pläne und Ideen als Bewegung, welche dann auf der wöchentlich stattfin- denden Vollversammlung diskutiert w erden. 10
Zu diesem Treffen sind alle Demonstran- ten herzlich eingeladen. Eine Düssel dorfer Fridays-for-Future-Demonstration startet normalerweise jeden Freitag um 10:30 Uhr vor dem Rathaus, von da aus geht es über verschiedene Wege durch die Innenstadt zum Landtag, wo die Abschlusskundgebung stattfindet. Dort präsentieren besonders mutige Klima aktivisten der Masse selbst geschriebene Reden, Gedichte und Lieder. Doch was reizt Jugendliche wie mich, regelmäßig freitags auf Schule zu verzich- ten und an den Demonstrationen teilzu- nehmen? Ich bin jetzt siebzehn und muss noch mindestens 60 Jahre auf d ieser Welt JESUS UND DAS WASSER leben. Unsere Generation wird die sein, In der Tradition des Wassers als Inbegriff die die Fehler der Generationen vor uns des Heils steht Jesus, als er sich der Taufe ausbaden muss. Und um auf unsere miss- durch Johannes unterzieht. Er reinigt sich liche Lage aufmerksam zu machen und und schöpft Kraft für die Aufgaben, die noch mehr Aufmerksamkeit für die vor ihm liegen. Er lässt sich segnen und Probleme der Zukunft zu kriegen, nutzen stärken von Gott, bevor er in die Wüste wir die Streiks. Ich persönlich nehme die geht, in die Dürre der Gottesferne, in der möglichen Konsequenzen gerne in Kauf. die Versuchungen Satans auf ihn warten. Aber bis jetzt sind mir keine Fälle bekannt, Und auch im späteren Leben Jesu wird in denen mehr als unentschuldigte Fehl- Wasser noch eine wichtige Rolle spielen. stunden quittiert worden sind. So zeigen einige Heilungsgeschichten HENDRIK ROMMEN des Neuen Testaments deutlich die bibli- sche Idee, dass Wasser Leben aus Gott ist. Etwa die Heilung des Blindgeborenen im Johannesevangelium. „Jesus sagte zu ihm: ‚Geh und wasch dich in dem Teich Schiloah!‘ Das heißt übersetzt: der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.“ (Johannes 9,6-7) Oder die Hei- lung des Gelähmten, der am Teich Betesda auf ein Wunder wartet, das Jesus dann bewirkt (Johannes 5,1-9). PFARRER MICHAEL OPITZ 11
firmation KiGo-Helferin. Nach dem Abitur PFARRERIN IM habe ich ein freiwilliges missionarisches FLUSS DER ZEIT Jahr gemacht und auch im CVJM wichtige Zeit verbracht. Besonders freikirchliche Organisationen haben mit Freude am Glauben vermittelt und mich geprägt. Wohin mich der Fluss des Lebens als P farrerin einmal mit sich nehmen würde, war noch sehr offen, als ich nach dem Theologiestudium in Bonn und Göttingen 1983 mein Vikariat in Bonn-Beuel begann. Die Gemeinde dort war geprägt durch ein größeres Pfarrteam, soziales und politisches Engagement in der Friedens bewegung, die Arbeit mit M enschen mit Behinderungen und die weltweite Öku- mene; sehr konkret durch die Mitarbeit eines indonesischen Austauschpfarrers. So konnte ich viel fältige Berufserfah rungen sammeln in G ottesdienst und Seelsorge, Schulgottesdienst, Kinder garten- und Konfirmandenarbeit sowie Besuchsdienst. Ich habe dabei zu schätzen gelernt, mit P farrkollegen und beruflich und ehrenamtlich Mitarbei tenden im Team zu arbeiten. PFARRERIN MONIKA FÖRSTER-STIEL Eine besondere Erfahrung in dieser Zeit Am Sonntag, den 16. Juni wurde Pfarrerin war der Aufbau einer inklusiven Wohn Monika Förster-Stiel in den Ruhestand gemeinschaft. Gemeinsam mit einem verabschiedet. Im Interview schauen wir Freundeskreis, der in der Arbeit mit zurück auf ihren beruflichen und persön- behinderten Menschen engagiert war, lichen Werdegang. gründeten wir eine Wohngemeinschaft für behinderte und nicht behinderte Liebe Frau Förster-Stiel, wie kamen Sie Menschen. Wir mieteten zwei Häuser in dazu Theologie zu studieren? Bonn-Tannenbusch für zwölf Personen, darunter zwei geistig behinderte junge Seit meiner eigenen Kindergottesdienst- Erwachsene. Die Arbeit wurde durch den zeit in Köln-Sürth bin ich mit Gemeinde Verein „Der Karren“ getragen und nach- groß geworden und wurde nach der Kon- haltig weitergeführt. 12
Welche Erfahrungen machten Sie als eine den werden mussten. Für meinen Baumlang Mann der ersten Frauen im Pfarrdienst? Stefan gab es noch kein Rollenbild als „Pfarrmann“ und nach der Geburt unserer Gab es im Studium noch ungefähr gleich- Tochter Mira 1989 auch noch keines für viele Frauen und Männer, so nahm die mich als Mutter und Pfarrerin. Schwierig Zahl der Frauen spätestens mit Ende des wurde es aber erst, als 1992 unser Sohn Vikariats stark ab. Ich selbst kam nach Joram dazu kam. Ich hatte den Wunsch dem Vikariat und einem Jahr als Pfarrerin meine Arbeitszeit zu reduzieren und die im Hilfsdienst in Bonn Tannenbusch in Pfarrstelle zu teilen. Diese Lösung konnte meine erste Pfarrstelle in Velbert- sich das Presbyterium jedoch nicht Langenberg, eine ländliche Gemeinde vorstellen. Stellenteilungen – obwohl mit einer sehr schönen alten reformierten wegen der vielen Bewerberinnen und Kirche aus dem Jahr 1726 und auch Bewerber von der Landeskirche ange modernen Gemeindezentren. Dort war dacht – gab es noch kaum. ich tatsächlich die erste Frau im Pfarr- team, mit drei männlichen Kollegen. (Sie Wie kamen Sie dann nach Gerresheim? lacht) Wenn im monatlichen Pfarrkonvent Lieder angestimmt wurden, verschwand Die Stellenausschreibung aus Gerres- meine Stimme in einem dröhnenden Chor heim war mit dem Satz „Wer will teilen?“ von Bässen. überschrieben und genau auf mich zuge- schnitten. Pfarrerin Cornelia Oßwald hatte auch zwei Kinder und stand eben- falls vor der Frage der Vereinbarung von Familie und Dienst. Gemeinsam haben wir den Pfarrdienst für den 1. Bezirk rund um die Gustav-Adolf-Kirche übernom- men. Es war ein längerer und für alle Seiten herausfordernder Prozess, aber schließlich wurde doch Schritt für Schritt eine gute Struktur gefunden. „Zu zweit sind wir für Sie da“ - stand auf dem Flyer, mit dem wir die Zuständigkeit im Bezirk und unsere funktionale Aufteilung erklär- TEAM WELTGEBETSTAG ten. Abwechselnd haben wir Konfir mandenunterricht erteilt, die Seel sorge In der Gemeinde wurde ich sofort akzep- aufgaben und Predigtdienst geteilt und tiert. Nach einer Beerdigung sagte ein Schritt für Schritt sinnvolle Strukturen für älterer Herr: „Ja, Sie machen das tatsäch- die neue Situation gefunden. Ich war für lich auch gut!“ Dennoch beschritt man als die religionspädagogische Arbeit in den Frau im Pfarrdienst Wege, die erst gefun- Kindertagesstätten zuständig. 13
Wie schauen Sie auf die Jahre in Gerres- schön, wie sich Frauen verschiedener heim zurück? Konfessionen über die Gemeindegrenzen zusammen gefunden und mutige, ideen- Sehr vieles in der Gemeindearbeit hat mir reiche Gottesdienste gestaltet haben. Sie Freude gemacht! Dazu gehörte die Beglei- haben sich auf schöne Seiten und Proble tung von einzelnen Menschen oft über me der jeweiligen Länder eingelassen. Jahre; die Vorbereitung von Gottesdiensten für Kinder und Er wachsene; die Mitwirkung und Entwick- lung der Relig ionspädagogik in den Kin- dertagesstätten. Es begann mit einzelnen Kindergartengottesdiensten und Gottes- dienst-Reihen an jedem Zentrum, die dann zu religiösen Themenreihen zusam- mengeführt wurden. Daraus entwickelten sich wöchentliche biblische Erzählkreise, die von Erzieherinnen und Erziehern durchgeführt wurden. Schön war es, gemeinsame Gottesdienste zu feiern, kindgemäße Formen der Liturgie zu ent- decken, Stille zu erleben und junge K INDERGOTTESDIENSTTEAM Menschen an geistliches Erleben und „Theologisieren“ heranzuführen. Viel im Fluss war auch in der Arbeit des Schön war auch die Gestaltung von Kindergottesdienstes. Jedes Zentrum Familiengottesdiensten zu Weihnachten. hatte seine eigene Gottesdienstform und Die immer neue Zusammensetzung von sein Team von Mitarbeitenden. An der Teams, besonders mit „Konfis“, war eine Gustav-Adolf-Kirche war ich zunächst für große Herausforderung und manchmal den „Kindermorgen“ zuständig, monatlich anstrengend. Aber es hat Spaß gemacht 2 Stunden am Sonntagmorgen. Später Krippenspiele zu suchen oder selbst zu kam ein wöchentlicher Kindergottes- schreiben, die den Mitwirkenden und dienst parallel zum Gottesdienst dazu,- auch den Gottesdienstbesuchern abwechselnd gestaltet von vier Frauen. entsprachen, sie erreichten und etwas Es gab Zeiten, da waren diese Gottes- von unserer christlichen Botschaft dienste sehr gut besucht, dann wieder vermitteln konnten. Zeiten, wo sich die Bedürfnisse änderten Freude gemacht hat mir auch die Begeg- und nach neuen Möglichkeiten und Ange- nung in der „kleinen“ Ökumene, zwischen boten gesucht wurde. Doch es bleibt katholischen, evangelischen und kopti- weiter im Fluss. Vor zehn Jahren kam der schen Frauen bei der Gestaltung der „Gottesdienst für junge Menschenkinder“ Weltgebetstage; erstaunlich und sehr an einem Wochentag dazu, und aktuell 14
der „Gottesdienst gemeinsam“. Dietrich Bonhoeffer. Auch in seinem Gedicht „Christen und Heiden" finde ich Die Arbeit in einem großen Team beruflich mich wieder. Darüber hinaus hat mich und ehrenamtlich Mitarbeitender und in immer Luthers Unterscheidung zwischen einem großen Presbyterium haben mir der „theologia gloriae" (Theologie der viel Freude gemacht: Ideen entwickeln, der Herrlichkeit) und der „theologia Verantwortung tragen und mühsame, aber crucis" (Theologie des Kreuzes) beschäf- auch fruchtbare Veränderungsprozesse tigt. Es geht darum, Gott nicht in dem gemeinsam durchhalten und durchleben. Pompösen, Besonderen, in Glanz und Es war bereichernd zu erleben, wie unter- Gloria zu suchen, sondern im Alltäg schiedliche Begabungen sich ergänzten. lichen, auch im Leiden. Wir erkennen ihn insbesondere in Jesus selbst, in seinem Wie haben Sie die Umstrukturierung zur Tod am Kreuz und seiner Auferstehung, in Gemeinde mit nur noch einer Kirche und dem von Gott geschenkten, neuen Leben. einem Gemeindezentrum erlebt? Was geben Sie unserer Kirchengemeinde Der Umgestaltungsprozess im Jahr 2011, mit auf den Weg? in dem alle Beteiligten Mut und Durchhaltevermögen gezeigt haben, war Ich wünsche den Menschen in unserer beeindruckend. Großartig war, dass sich Gemeinde den Mut dazu, Ungewöhn bereits 2008 die 3 Kindergottesdiens- liches zu wagen und Phantasien für teams der Zentren zusammengeschlossen Neugestaltung Raum zu lassen. Möge es und in langen Beratungen eine gemein- ihnen gelingen, ihre geistlichen Kräfte zu same Form für den Kindergottesdienst bewahren und weiterzugeben. gefunden haben. Die Arbeitsgebiete der beruflich Mitarbeitenden wurden neu Werden Sie auch im Ruhestand noch nach Funktionen aufgeteilt, seitdem liegt predigen? mein Schwerpunkt in der Arbeit mit Kin- dern und Familien. Den Abschied beglei- Ich habe mir ein Sabbatjahr vorge tete das Filmprojekt „Eine Kirche erzählt“, nommen, um Abstand zu gewinnen und vom Ehepaar Friedrich wunderbar umge- Neuem eine Chance zu geben. Dann setzt. Auch die neue Innenraumgestal- schaue ich, was sich ergibt. tung der Gustav-Adolf-Kirche zu erleben und mitzugestalten war eine tolle Erfah- Liebe Frau Förster-Stiel, wir sagen Dank rung. für 25 Jahre Dienst in unserer Kirchen gemeinde und wünschen Ihnen Gottes Was war Ihnen in all diesen Jahren Segen für Ihren weiteren Lebensweg. theologisch wichtig? DAS GESPRÄCH FÜHRTE BARBARA SCHULZ „Das Jenseitige ist nicht das unendlich Ferne, sondern der Nächste", sagte einst 15
AUS DER ARBEIT DES PRESBYTERIUMS Die letzte Ausgabe unseres Gemeindebriefes „Rund- blick“ trug den Titel „Wechseljahr“. Hintergrund für diesen Titel war: Auf die Gemeinde Gerresheim kommen mit der 2. Hälfte des Jahres 2019 einschneidende Verän- derungen und Wechsel zu. Wenn Sie diese Ausgabe unseres Gemeindebriefes in Ihren Händen halten, haben wir – nach der Verabschiedung von Pfarrer Fucks am 27. Januar – erneut Abschied genommen: von Pfarrerin Monika Förster-Stiel. Im Gottesdienst am 16. Juni wurde sie von dem Superintendenten des Kirchenkreises Düsseldorf von ihrem Amt als Pfarrerin in unserer Gemeinde entpflichtet und mit vielen guten Wünschen in ihren Ruhestand verabschiedet. Außerdem verab- schiedet wurde im Gottesdienst am 30. Juni Pfarrerin im Probedienst, Kara Bredal. Im Gottesdienst am Erntedank sonntag heißt es dann Abschied zu nehmen von P farrerin Cornelia Oßwald, die zum 1. November in ihren Ruhestand eintritt. Natürlich war angesichts dieser einschneidenden Verän- derungen des Öfteren die Frage zu hören: Wie geht es denn mit unserer Gemeinde weiter? Es geht weiter – wenn auch anders als bisher. Statt 3,5 Pfarrstellen wird unsere Gemeinde in Zukunft nur noch 2 volle Pfarr stellen haben. Das Presbyterium hat deshalb entschieden, die Stelle unserer Diakonin, Beate Albert, ab dem 1. Juni auf eine 100%-Stelle aufzustocken. Gegenwärtig läuft nach erfolgter Freigabe durch das Landeskirchenamt und Ausschreibung im Kirchlichen Amtsblatt das Bewerbungsverfahren für eine durch das Presbyterium zu besetzende Pfarrstelle. Insofern kann es gut sein, dass in den kommenden Wochen an dem ein oder anderen Sonntag ein Ihnen unbekannter Pfarrer bzw. eine Ihnen unbekannte Pfarrerin den Gottesdienst in der Gustav-Adolf Kirche leitet, um sich der Gemeinde und Mitgliedern des Presby teriums vorzustellen. Wir 16 AUS DEM PRESBYTERIUM
hoffen, bis Ende des Jahres dann der krieges – wie vielerorts üblich – aus Gemeinde Kandidaten/Kandidatinnen für Kriegsgründen zum Einschmelzen abge- eine Pfarrwahl vorschlagen zu können. geben werden. Erst Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges, im Jahr 1924, wurde dank Hoffnung ist jedoch keine Gewissheit. zahlreicher Spenden die Anschaffung von Damit die pastorale Arbeit aber gewiss drei Stahlglocken möglich. Als im Jahr 2010 der Glockenstuhl der Gustav-Adolf- gewährleistet werden kann, hat das Presby terium entschieden, Pfarrerin F Kirche saniert werden musste, ersetzte elicitas Schulz-Hoffmann ab dem 1. September bis man die drei Stahlglocken durch die wert- Ende Mai 2020 mit einem 50% Dienst volleren und schöner klingenden vier umfang zu beauftragen. Bronzeglocken der ehemaligen Apostel- Pfarrerin Schulz-Hoffmann teilt sich in der Ev. kirche an der Benderstraße. Seitdem Tersteegen-Gemeinde zusammen mit l äuten vom Turm der Gustav-Adolf Kirche ihrem Ehemann eine Pfarrstelle. In unserer– wie ursprünglich – wieder schön Gemeinde wird sie schwerpunktmäßig für klingende Bronzeglocken und rufen die den Bereich Konfirmandenunterricht und Gemeinde zu ihren Gottesdiensten. Kindergottesdienst verantwortlich sein. PFARRER OLAF STEINER, Außerdem ist mit begrenztem Dienstum- VORSITZENDER DES PRESBYTERIUMS fang bis Ende 2019 auch noch Pfarrer im Ruhestand, Michael Opitz, bei uns tätig, so dass wir seitens des Presbyteriums den- ken, die Zeit der Vakanz gut gestalten zu können. Aber natürlich: Es wird anders als zuvor! Neben Personalentscheidungen ist erwähnenswert, dass sich das Presby terium dafür ausgesprochen hat, einer seit Jahren hinter der Gustav-Adolf- Kirche in einer Ecke stehenden Kirchen glocke einen würdigeren Platz zu geben, sozusagen als Zeitzeugin für die Geschichte unserer 1878 erbauten und denkmalgeschützten Gustav-Adolf- Kirche. Ursprünglich hingen in der Gustav-Adolf-Kirche drei Bronzeglocken. Diese mussten während des ersten Welt- AUS DEM PRESBYTERIUM 17
„GOTTESDIENST GEMEINSAM“ Zwei aktuelle Erfahrungsberichte Ich war zum zweiten Termin am 17. März diesem Moment war es genauso gut. 2019 zum „Gottesdienst gemeinsam“ um Wann hat man im Gottesdienst schon mal 10:30 Uhr in der Gustav-Adolf-Kirche. Ich die Wahl, wie man sich mit einem war schon gespannt, denn ich als Presby- bestimmten Thema beschäftigen kann? ter bin am derzeitigen Veränderungspro- Da hauptsächlich Erwachsene und schon zess in unserer Gemeinde aktiv beteiligt ältere Kinder in der Gruppe waren, wurde und wünsche mir auch neue Gottes- eine klassische Traumreise vorgelesen. dienstformen, die vielfältig verschiedene Wären mehr kleinere Kinder dabei gewe- Altersgruppen ansprechen und zum Mit- sen, wäre eine kindgerechte Geschichte machen einladen. vorgelesen worden. Auch das fand ich toll, dass man sogar an diesem Punkt noch fle- Ich muss sagen, ich war sehr angetan vom xibel auf den Teilnehmerkreis reagiert. gesamten Gottesdienst und schon das Aber alle konnten wirklich gemeinsam das Motto: „Meine Wut und Gott …“ versprach Thema erfahren und erleben. eine sehr ansprechende Auseinanderset- zung mit dem Thema. Nicht so oft beschäf- Zurück in der Kirche erlebte man hautnah, tigt man sich im Gottesdienst mit dem dass alle Teilnehmer sehr angetan waren Thema Wut. Und es war wirklich so, man von der neuen Gottesdienstform. Die ließ sich nicht nur berieseln, sondern Gesangsgruppe hatte ein Lied eingeübt wurde gerade dazu aufgefordert, sich mit und wollte es auch vorführen. Eine dem Thema wirklich auseinanderzuset- Gruppe brauchte etwas länger, aber auch zen. Ich stellte mir die Fragen, wie gehe das war nicht schlimm. Spontan fanden ich mit der eigenen Wut um oder mit der sich alle Anwesenden zum Wunschlieder Wut anderer. Die dann folgenden Wahl- singen zusammen. Es war sehr schön zu möglichkeiten mit der Beschäftigung rund sehen, dass die Gottesdienstteilneh- um das Thema Wut fand ich absolut erfri- mer*innen alle sehr angetan und irgend- schend und belebend. Sechs Gruppen wie inspiriert von dem Erlebten waren. wurden angeboten: Von einem Bibelge- spräch über das Singen von Liedern bis zu Ich wünsche mir mehr solcher Gottes- einer Entspannungsgeschichte war, dienste und vor allem, dass sich mehr glaube ich, für jeden etwas dabei. Ich ent- Gläubige dadurch aufgefordert fühlen schied mich für die Entspannungsge- mitzumachen, auch an der Vorbereitung schichte – weil es in diesem Moment für eines solchen Gottesdienstes. Ein großes mich genau die richtige Beschäftigung mit Lob natürlich an die Vorbereitungsgruppe dem Thema war. Vielleicht ist es an einem diese Gottesdienstes. anderen Termin eine andere Gruppe, für SEBASTIAN HÄSSNER die ich mich entscheiden würde – aber in 18 AUS DER GEMEINDE
Am 17. März wurde in der Gustav-Adolf- Was ich aber in besonderer Weise hervor- Kirche in Gerresheim zum zweiten Mal ein heben möchte, ist, dass es bei einem der- neues Gottesdienstformat angeboten. artigen Gespräch nicht nur um einen Hierbei steht das Bemühen um ein gemein- intellektuellen, rein kognitiven Gedanken- schaftliches Erleben der Gemeinde, losge- austausch geht. Das kann ich auch in jedem löst von der üblichen Gottesdienstliturgie, Verein oder jedweder Partei erleben. Nein, im Mittelpunkt. Der Titel „Gottesdienst diese Art inspirierender Gespräche berei- gemeinsam“ versucht diesen Ansatz chern auch nachhaltig den geistlichen treffend zum Ausdruck zu bringen. Bereich meines Lebens, das vermag keine Partei und kein Verein, das kann nur Kirche. Das Zusammensein der Gläubigen im Und darum geht es doch letztendlich für Gottesdienst ist geprägt von ganz unter- uns als Nachfolger Christi. schiedlichen Schwerpunkten. Gerade Ich bin begeistert von diesem Format … diese Vielfältigkeit ist Kennzeichen einer Gerne mehr! vitalen Gemeinschaft. Vor dem Hinter- STEFAN PETRIK grund dieses Anspruchs bietet der „Got- tesdienst gemeinsam“, anstelle der übli- Wer hat Lust, im Team für den „Gottes- chen Predigt, ganz unterschiedliche dienst gemeinsam“ mitzuarbeiten? Wir Themenblöcke an. Da ist z. B. das Modul können gut noch Interessierte gebrau- für die musikalisch Interessierten, oder chen, die die Gestaltung und Weiterent- die Meditationsgruppe oder auch das wicklung mit tragen. Hier die nächsten Angebot des Bibelgesprächs. Für diese Gottesdienst- und Vorbereitungstermine: unterschiedlichen Segmente stehen ca. 30 Minuten zur Verfügung. 15. September 2019, 10:30 Uhr: Thema „Liebe ist nicht nur ein Wort” (1. Johannes 4, Ich selber habe die Möglichkeit des Bibel- 7-12), mit Taufen, als ein Angebot in der Mitte gesprächs genutzt. Der Bruderzwist zwi- Vorbereitung am Mittwoch, den 28. schen Abel und Kain wurde thematisiert. August, 19:30 Uhr im Raum 1 zum Park im Nach einer kurzen Anmoderation durch alten Gemeindehaus, Hardenbergstraße 3 die Pastorin entstand ein sehr interessan- Ansprechpartnerin: Beate Albert tes Gespräch zwischen den Teilnehmern Tel. 5803010-31 der Diskussionsrunde. Unterschiedliche Schwerpunkte wurden geäußert, sehr 17. November 2019, 10:30 Uhr: Thema individuelle Sichtweisen mitgeteilt. Die „Gott trocknet meine Tränen” (Offenba- eigene mentale Bearbeitung des Themas rung 21, 1-7) und die aktive Teilnahme als Diskutant Vorbereitung am Mittwoch, den 9. Okto- geben dem Einzelnen das Gefühl, selbst ber, 19:30 Uhr im Raum 1 zum Park lebendiger Teil des Gottesdienstes zu sein. Ein Abgleiten in eine wohlig warme 15. Dezember 2019, 10:30 Uhr: Thema Gottesdienstlethargie geht hier nicht. und Bibeltext stehen noch nicht fest Sonntagvormittägliches Wegdösen?... Unmöglich, und das ist auch gut so. AUS DER GEMEINDE 19
GEMEINDEAKTIONSTAG Putzteufel und flotte Feger scheuen keinen Abgrund – wie die Einsätze von L udger und Gisela zeigen (siehe Fotos), Ludger hat den Raum unter den Rosten vor den Türen von Laub und Undefinierbarem befreit, Gisela dem Dreck den Garaus gemacht. Viele haben am 23. März tüchtig mit angepackt. Es galt, am Gemeindeaktionstag Kirchengelände und Räumlich- keiten wieder zu Glanz und Glorienschein zu verhelfen. Das Resümee der Helfenden am Ende eines fröhli- chen Tages: Es hat Freude gemacht dabei zu sein und das Wir-Gefühl gestärkt. Zu den Aktionen gehörte u. a. das Umsetzen eines Schaukastens zum Eingang Hardenbergstraße oder die komplette Entrümpelung des kleinen Raums im G emeindehaus. Er kann jetzt als Gruppen- und B esprechungsraum genutzt werden. Die bislang dort abgestellten reparierten Räder der Fahrrad- börse werden jetzt im Keller unter der Bühne verwahrt. PAMELA BROSZAT 20 AUS DER GEMEINDE
LUDGER IM UNTERGRUND MUSKELMÄNNER GERD UND ALEX FLOTTER FEGER DAS MIT DEN BROTEN UND BLUMEN ODER VOGELFUTTER FISCHEN BEKAMEN WIR AUCH HIN UNGEAHNTE BEGEGNUNGEN WIEDER ALLE TASSEN IM SCHRANK AUS DER GEMEINDE 21
STIFTUNG GERRESHEIM GEMEINSAM INITIIERT INFOVERANSTALTUNG „ALLES GEREGELT?!“ Am Montag, den 18. März fand wegen Umfangreiches Material zu diesem Thema großer Nachfrage zum wiederholten Mal ist in einem sogenannten Vorsorgeordner die kostenlose Informationsveranstal- zusammengestellt, der im Sekretariat bei tung „Alles geregelt?!“ zum Thema Petra Riediger oder Ina Süverkrüp abge- Patienten-, Betreuungsverfügung und holt werden kann. „Der Vorsorgeordner Vorsorgevollmacht statt. ist kostenlos, gerne möchten wir aber um eine Spende bitten, um die Kosten von Unter der Schirmherrschaft der Stiftung mindestens 15 Euro pro Ordner decken zu Gerresheim Gemeinsam, der ökumeni- können“, sagt Hans-Ulrich Krug vom Stif- schen Hospizgruppe Gerresheim und der tungsvorstand Gerresheim Gemeinsam. Bürgerstiftung Gerricus referierte Anwältin Sara Ristau zum Thema Und für alle, die ebenfalls Interesse an Vorsorge vollmacht und Betreuungs dem Thema haben: Am 11. September verfügung. Zahlreiche interessierte dieses Jahres findet die gleiche Gerresheimer erfuhren im Gemeindesaal Veranstaltung nochmal im Stiftssaal der Gustav-Adolf-Kirche, wie wichtig es St. M argareta statt. ist, seine Angelegenheiten zeitig und im Besitz geistiger Gesundheit zu regeln. Dr. Susanne Hirsmüller, Leiterin des Hospizes am EVK Düsseldorf, informierte über die Patientenverfügung, die es Ärzten und Pflegepersonal ermöglicht, die Versorgungswünsche des Patienten zu berücksichtigen, und in welchen Lebenslagen diese Verfügung in Kraft treten kann. 22 AUS DER GEMEINDE
JOHANNES-PASSION weite zu singen hatte – von innig-anrührend („Wer hat dich so geschlagen?“) bis dra- Am 7. April erlebten die Zuhörer in der matisch („nicht diesen, sondern Bar- voll besetzten Gustav-Adolf-Kirche die rabam!“). Der Chor bewältigte diese Aufführung der Johannes-Passion von Aufgabe teils einfühlsam, teils kraftvoll – Johann Sebastian Bach, des neben der durchweg nah am Text und gut artikuliert. Matthäus-Passion und der H-Moll-Messe Alle Solistenrollen waren sehr gut wohl bedeutendsten Oratoriums des besetzt. Dabei ist der Tenor Clemens Thomas-Kantors. Die Johannes-Passion Löschmann, der die biblischen Texte mit erzählt und betrachtet die Leidens angemessener Dramatik, aber ohne thea- geschichte Jesu von seiner Gefangen- tralisch zu sein, sang. Besonders berüh- nahme bis zu seiner Grablegung. Erzählt rend war das lautmalerische „und w einete wird die Leidensgeschichte anhand der bitterlich“, auf das eine Pause folgte, die Worte des Johannes-Evangeliums, die die Enttäuschung des Petrus über seine von dem Evangelisten gesungen werden. Verleugnung Jesu betonte. Das Orchester Betrachtet wird sie von Chor und Solist begleitete Chor, Solistinnen und Solisten innen und Solisten. verlässlich zurückhaltend. Kantorin Eve- lin Affolderbach leitete die Aufführung, Aufgeführt wurde die Johannes-Passion wie bei früheren Konzerten vielfach unter der Leitung von Evelin Affolderbach erlebt, sicher und souverän. von der Kantorei unserer Gemeinde, dem Düsseldorfer Orchester und Gesangs Es gab großen, hochverdienten Beifall, solistinnen und -solisten. Hervorzuheben vor allem für den Chor und den ist die überragende Leistung des Chores, Evangelisten. der Texte von großer emotionaler Spann- JÖRG WECKER AUS DER GEMEINDE 23
KONFIRMATION GRUPPE DIAKONIN ALBERT 5. MAI 2019, 9:30 UHR Konfirmanden und Konfirmandinnen in alphabetischer Reihenfolge: Nils Barsch, Antonia Beecks, Niklas De Haan, Nico Deutmarg, Eric Düß, Mathilda Kijara, Dustin Koritki, Samana Mbasha, Noah Reichel, Alexandra Sadlo, Lisa Schofenberg, Christopher Schwanke, Lilly Seller und Nathalie Zaja. 24 AUS DER GEMEINDE
KONFIRMATION GRUPPE DIAKONIN ALBERT 5. MAI 2019, 11:30 UHR Konfirmanden und Konfirmandinnen in alphabetischer Reihenfolge: Annabell Bolten, Sophia Bratz, René Camara, Tabea Cordes, Franziska Dziuba, Therese Edinger, Hannah Francke, Milena Gersky, Niels Grein, Emily Hendrix, Henrik Kalkbrenner, Lucy Königsfeld, Maximilian Kraus, Ilvy Kump, Anna Lange-Asschenfeld, Flora Manns, Karolina Müller, Luise Rachner, Raphael Schirra, Karoline Twardawa, Claus Van den Bosch, Julius von Schledorn, Matthias Wagner, Paul Weidhase und Jule W inkelmann. AUS DER GEMEINDE 25
KONFIRMATION GRUPPE PFARRERIN BREDAL 12. MAI 2019 Konfirmanden und Konfirmandinnen in alphabetischer Reihenfolge: Mona Adams, Johanna Binder, Tom Coners, Hannah Eisert, Anna Gomm, Liv Hartmann, Lotte Jansen, Paula Kleinau, Jennifer Koch, Shea Linus Kruse, Fionn Lahnstein, Jan Luxenburger, Carolin Mayer, Line Mertner, Leonas Obermann, Lina Petrowski, Laura Schmitz, Florian Strecker, Lenja Thomschke, Carla Waldmann und Sophie Wurow. 26 AUS DER GEMEINDE
Grußwort an die Konfirmierten Eine Gruppe Pfarrer grübelt über die rich- staltet, ihr ward auf dem Sommerfest zu tige Methode, wie sie die Taubenplage an sehen und am Heiligen Abend. Gemeinde ihren Kirchen in den Griff kriegen können. – da kann man in Gottes Namen viel Sie berichten von Metallspitzen auf dem zusammen machen. Kirchdach, dem Anbringen von Netzen, die Installation von Ultraschallanlagen. Ihr seid Gemeinde. Ihr könnt nun Verant- Einer hat einen Falkner gebucht, dessen wortung übernehmen, zum Beispiel könnt Greifvögel Jagd auf die Tauben machte, ihr selbst Patenonkel, Patentante werden. wieder andere haben einen Taubenschlag Und vor allem: Ihr könnt das neu zu wäh- gebaut und tauschen die Eier gegen wel- lende Leitungsgremium der Gemeinde, che aus Gips aus. Alle Maßnahmen seien das Presbyterium, am 1. März 2020 letztendlich jedoch erfolglos gewesen, mitwählen. Zur Presbyteriumswahl so das Fazit. Ein Pfarrer beteiligt sich werdet ihr nochmals einen gesonderten nicht an der Diskussion. „Habt ihr in eurer Wahlaufruf bekommen. Nehmt euer Gemeinde keine Probleme mit den Tau- Wahlrecht wahr, denn es geht um die ben“, wird er gefragt. „Nein,“ antwortet er, Zukunft unserer/ eurer Gemeinde. Was „ich habe sie alle konfirmiert und keine ich euch wünsche: Haltet die Zeit und den ist mehr wiedergekommen.“ Tag eurer Konfirmation in guter Erinne- rung, findet Möglichkeiten und Zeit, am Ein knappes Jahr habt ihr – nunmehr ehe- Leben der Gemeinde teilzunehmen und malige Konfirmandinnen und Konfirman- es mitzugestalten. Wir freuen uns auf den – intensiv am Leben der Gemeinde euch. Ja, mehr noch: wir brauchen euch. teilgenommen. Es war nicht allein der PFARRER OLAF STEINER, Unterricht, den ihr erlebt habt. Die Fahrt VORSITZENDER DES PRESBYTERIUMS nach Altenkirchen, Projekte und Konfir- mandentage gehörten ebenso dazu, wie der Besuch der Gottesdienste. Ihr habt Gottesdienste mitgefeiert und mitge AUS DER GEMEINDE 27
EINE 1.100 KG SCHWERE GLOCKE … … benötigt ein solides Fundament, beson- ders wenn ihr neuer Standort nahe der Böschung des Pillebaches liegt. Am 13. Mai ging ein handwerklich geschultes und begeistertes Team ans Werk. War beim Einmessen der Baustelle zunächst der Verstand gefragt, so forderte das Ausschachten von 4 Vertiefungen auf 80 cm Tiefe gutes Werkzeug und körper- liche Kräfte. Aus alten Brettern wurde ruckzuck eine Verschalung gezimmert. Vor dem Anmischen, Einfüllen und Ver- dichten des Zements mussten Eisenstäbe für die Armierung gebogen und mit Draht ANDREAS SCHÄFER UND ULRICH BIEDERMANN fixiert werden. Basalt und der Transport der alten Stahl Nach 7 Stunden, abzüglich kurzer glocke vom Kindergartengelände auf den Mittagspause mit Pizza und Kaffee, war neuen Platz vor dem Pavillon. das Glockenfundament fertig, und alle hatten Spaß an dem gelungenen Werk Das Projekt wurde freundlicherweise und freuten sich auf den nächsten Schritt: unterstützt von der Evangelischen in den Händen der Firma Steinmetz Stiftung Gerresheim Gemeinsam. Grauel lag das Verlegen von 4 Stücken BARBARA SCHULZ BERND SCHULZE UND FRIEDHELM SCHNEIDERS GESCHAFFT! DIE GLOCKE AN IHREM NEUEN PLATZ 28 AUS DER GEMEINDE
GLAS UND GLAUBE – AUSSTELLUNG IM CAFÉ MITTENDRIN Vernissage am 16. Mai 2019 Schon weit vor der Zeit der Ausstellungseröffnung war das Café gut gefüllt mit Neugierigen und Engagierten, die mit der Glashütte und/oder mit der Gustav-Adolf- Kirche in Düsseldorf-Gerresheim verbunden sind. Barbara Schulz und Peter Stegt führten mithilfe von his- torischen Bildern und Zeichnungen – im Großformat zu sehen – durch die Geschichte von Glashütte und Kirche. Sehr anschaulich, humorvoll und mit Anekdoten geschmückt war der Vortrag der beiden Moderatoren. Dabei wurde den Besuchern vor Augen geführt, dass menschliche Schicksale auch immer mit der großen Geschichte zu tun haben. Und es ist wichtig, die Erinne- rung wachzuhalten. Im Anschluss an den Bericht wurden noch lange leb- hafte Gespräche mit den Vortragenden, aber auch ande- ren Beteiligten geführt. Ein interessanter und wunder- barer Abend! HELLA SCHRÖERS DIESES TEAM PLANTE UND SETZTE DIE AUSSTELLUNG GLAS UND GLAUBE UM: V. L. N. R. UNTEN PETER STEGT, OTFRIED R EICHMANN, WILFRIED LEGNER, J OACHIM SCHMIDT-D OMINÉ. OBEN: MICHAEL SONNEN, PFAR- RERIN CORNELIA OSSWALD, NICOLE MECHTENBERG, BÄRBEL STAHL UND BARBARA SCHULZ. © BARBARA-SCHMITZ.DE NICHT MIT AUF DEM FOTO AUTORIN MONIKA EGBRINGHOFF UND DR. WILFRIED KRATZSCH. AUS DER GEMEINDE 29
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