INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern

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INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
/ NR. 3

             F
          ’19
SEPTEMBER

RUND B R I E                                      N
                                   R   ÜNEN LUZER
        AT IO N S B U LLETIN DER G
 INFORM

> SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019                    3

> KANDIDIERENDE NATIONAL- UND STÄNDERAT               4

> KLIMASESSION KANTONSRAT                             12
INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
INHALT                                        EDITORIAL

                                              GRÜN GEWINNT AN WIRKUNG
Editorial und Impressum                   2

Schwerpunktthema
Klimawahl 2019                            3

Kanton
Aus dem Kantonsrat                       12

Ortsgruppen                              14

Junge Grüne                              20

Internes                                 22

Agenda                                   24

                                                                                                                             Bild: Gian Waldvogel
                                              Die Grünen Wahlerfolge in Luzern und anderen Kantonen sowie der Druck
                                              der Klimajugend und Ihrer Unterstützer*innen beginnen Wirkung zu zeigen.
                                              Der Kantonsrat Luzern hat sich erstmals zu einer ausserordentlichen Sessi-
                                              on zum Thema Klima durchgerungen. Und auch in der neuen Auflage des CO2
                                              Gesetzes scheint die Umweltkommission des Ständerates mehr Sensibilität
                                              gegenüber der grossen Herausforderung durch den Klimawandel zu zeigen.
                                              Wahlen verändern die politische Dynamik nachhaltig – auch weil sie die
                                              bürgerlichen Mitteparteien in ihrer Positionierung beeinflussen.

                                              Bei den anstehenden nationalen Wahlen vom 20. Oktober ist deshalb ein
                                              erneuter Erfolg von uns Grünen eminent wichtig. Die Klimakrise wurde in
                                              der vergangenen Legislatur ignoriert – es waren vier verlorene Jahre für
                                              den Klimaschutz. Dieses Trauerspiel darf sich nicht wiederholen, die Zeit
                                              für Massnahmen verrinnt. Wir stehen vor der Klimawahl: Nur mit einem
                                              Wahlerfolg kann das längst bekannte Wissen um die Folgen des Klimawan-
                                              dels endlich in politisch wirksame Taten umgesetzt werden. Der Ausstieg
IMPRESSUM                                     aus den fossilen Energien, hinzu zu Netto Null Treibhausgasausstoss muss
Rundbrief Nr. 3 /2019
                                              jetzt angegangen werden.
Informationsbulletin der Grünen Luzern
Redaktion: Geschäftsleitung Grüne Luzern
                                              Michael Töngi und die Grüne Nationalratsfraktion in Bern brauchen dafür
Druck: SWS Medien AG Print Sursee
                                              Verstärkung. Wir wollen den dritten grün-linken Nationalratssitz für den
Papier: reyclingweiss, blauer Engel,
FSC, ecolabel
                                              Kanton Luzern.
Gestaltung: Thomas Küng Luzern
                                              Umweltbewusstes Handeln, sowie ein faires und solidarisches Miteinander
www.kuenggrafik.ch
Erscheinen: 4 x jährlich, nächste Ausgabe:
                                              unter den Kantonen muss sich auch im Ständerat durchsetzen. Monique
Dezember 2019                                 Frey tritt für uns als Ständerätin des Kantons Luzern an, um den politi-
Inserate: sekretariat@gruene-luzern.ch        schen Wandel auch in die kleine Kammer zu tragen.

Kontakt: Sekretariat Grüne Luzern             Hinaus zur #Klimawahl! Wenn wir Grünen Luzern erneut so engagiert und
Postfach 7359, 6000 Luzern 7                  entschlossen die nationalen Wahlen begehen, werden die grün-linken Kräf-
Tel. 041 360 79 66                            te und damit Klimaschutz sowie Solidarität in Bern nachhaltig gestärkt.
Email: sekretariat@gruene-luzern.ch
Web: www.gruene-luzern.ch                     Maurus Frey
Bürozeiten: Mo. – Do. von 9 bis 12 Uhr
                                              Präsident Grüne Kanton Luzern
oder nach Vereinbarung

Titelbild: Gian Waldvogel

2                                                                                                           rundbrief 3/19
INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
Klimawahl 2019

NATIONALE GRÜNE POLITIK

AUF IN DIE KLIMAWAHL!
                                                           Wir Grünen wollen in der nächsten Legislatur mit einer
                                                           Agrarwende die umwelt- und ressourcenschonende
                                                           Landwirtschaft stärken und die Artenvielfalt schützen.
                                                           Den Aktionsplan Grüne Wirtschaft erneuern. Die Lohn-
                                                           gleichheit zwischen Frauen und Männern durchsetzen.
                                                           Die digitalen Bürgerrechte ausbauen. Die globale Steu-
                                                           ergerechtigkeit und Konzernverantwortung vorwärts
                                                           bringen. All dies gelingt nur, wenn wir bei den Wahlen
                                                           gestärkt werden. Je mehr Grüne im Parlament, desto
                                                           grüner ticken auch die anderen Parteien.

                                                           Die Chancen stehen gut, dass wir den Schwung der
                                                           kantonalen Wahlen auch in die nationale Politik tragen
                                                           können. Denn wir Grünen müssen uns im Gegensatz
                                                           zu anderen Parteien nicht neu erfinden, um auf die
                                                           Herausforderungen der Zeit kompetente und konkrete
                                                           Antworten zu haben. Wenn alle mithelfen, schaffen
                                                           wir’s!
                                                           Regula Rytz
                                                           Nationalrätin und Präsidentin Grüne Schweiz

Regula Rytz, Nationalrätin und Präsidentin Grüne Schweiz

Die Grünen im Kanton Luzern haben vorge­
macht, wie man gewinnt: Mit starken Über­
zeugungen, klaren Zielen, klugen Köpfen und
viel Engagement. Genau diesen Mix brauchen
wir, um auch bei den nationalen Wahlen im
Herbst vorwärts zu kommen. Es steht viel auf
dem Spiel!
Die Zusammensetzung von National- und Ständerat
entscheidet in den nächsten Jahren über zentrale
Weichenstellungen in der Umwelt- und Sozialpolitik.
Die höchste Priorität hat natürlich der Klimaschutz.
Mit den heutigen Massnahmen erreichen wir in der
Schweiz nicht einmal das Zwei-Grad-Ziel. Damit nimmt
die Politik in Kauf, dass Wetterextreme, Trockenheit
und urbane Hitze-Inseln die Lebensqualität und die Si-
cherheit bedrohen und die Ökosysteme an ihre Grenzen
kommen. Auch andere Umweltbelastungen haben die
globale Tragfähigkeit unserer Erde erreicht oder über-
schritten. Neben gezielten Massnahmen zur Reduktion
der Treibhausgas-Emissionen wollen wir deshalb eine
tiefgreifende Reform unserer Wirtschaft anpacken.
Wohlstand und Lebensqualität müssen von Umwelt-
zerstörung entkoppelt werden. Dazu braucht es auch
Fortschritte in der Gleichstellungs- und Sozialpolitik.
Denn grün geht nur sozial.
rundbrief 3/19                                                                                                       3
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Klimawahl 2019

NATIONALRATSWAHLEN

UNSERE KANDIDATINNEN UND KANDIDATEN

 MICHAEL                               MONIQUE                             SAMUEL
                          BISHER
 TÖNGI                                 FREY                                ZBINDEN
52, Kriens                            54, Emmen                           20, Sursee
Nationalrat, Historiker               Dr., Agronomin ETH, Fachberaterin   Student Politik & Wirtschaft,
Präsident VCS LU, Vorstand VCS CH,    Ernährungssicherheit                Kinderbetreuer
Vorstand MV LU und CH, Pro Velo,      Fussverkehr Luzern, ProNatura,      Präsident Grüne Sursee, Scharleiter
Pink Cross                            Caritas Luzern                      Jungwacht Sursee, Geschäfts-
«Für lebenswerte Städte               «Ich will den Bund zu               leitung Junge Grüne Schweiz, SAC,
                                                                          Greenpeace
und Dörfer: Mit bezahl­               mehr solidarischem
                                                                          «Frischer Wind in Bern.
barem Wohnraum,                       Handeln und zur Rück­
                                                                          Für unser Klima, für
attraktiven Plätzen                   sichtnahme auf alle hier
                                                                          unsere Zukunft.»
und weniger Lärm und                  Lebenden und die Natur
Strassenverkehr.»                     verpflichten.»
michael-toengi.ch                     moniquefrey.ch

 RAHEL                                 NOËLLE                              ANDREAS
 ESTERMANN                             BUCHER                              HOFER
32, Luzern                            33, Luzern                          53, Sursee
Digitalisierungsforscherin            Soziologin                          Berufsfischermeister,
Quartierverein Hirschmatt-Neustadt,   vpod, Netzwerk Neubad, Pro Velo,    Sozialpädagoge
Netzwerk Neubad, Handball Emmen       Greenpeace, Allgemeine Baugenos-    Pro Natura, Pro Sempachersee, VCS
«Ich setze mich für einen             senschaft Luzern (abl)              «Für eine lebenswerte
modernisierten Daten­                 «Fair, fähig, fortschritt­          Schweiz – auch für die
schutz ein, damit nicht               lich – wer grün wählt,              kommenden Genera­
nur Online­Riesen, son­               wählt Zukunft!»                     tionen.»
dern wir alle von der digi­
talen Welt profitieren.»
rahelestermann.ch
4                                                                                                 rundbrief 3/19
INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
Klimawahl 2019

 KORINTHA                               HANS                                   GINA
 BÄRTSCH                                STUTZ                                  MÜHLEBACH
34, Luzern                             67, Luzern                            28, Grosswangen
Umweltnaturwissenschafterin ETH,       Journalist                            Ernährungsberaterin
Projektleiterin                        Luzerner Mieterinnen- und Mieter-     Vorstand Grüne Sursee, Schweize-
Co-Präsidentin Pro Velo,               verband, VCS, syndicom                rische Gesellschaft für Ernährung
Netzwerk Neubad                        «Ich will einen umfassen­             SGE, Verein Neugarten
«Ich stehe ein für eine                den Klimawandel: einen                «Wertschätzung von
vorausschauende Politik,               sozialen Staat, eine                  Lebensmitteln, Klima­
die glaubwürdig und                    solidarische Gesellschaft             schutz und Gleichstel­
lösungsorientiert ist.»                und eine ökologische                  lung – ich setze mich
                                       Wirtschaft.»                          dafür ein, dass dies in der
                                       hans-stutz.ch                         Schweiz selbstverständ­
                                                                             lich werden kann!»
QUIZ
Die Grünen Luzern treten mit engagierten und bekannten Persönlichkeiten zu den nationalen
Wahlen an. Doch wie gut kennt ihr unsere KandidatInnen tatsächlich? Finde es im Quiz heraus:
Welche Aussage gehört zu wem? Die Auflösung findest Du auf Seite 8.

 1   Vor allem im Winter lieben unsere Schafe die          6    Ich habe schon mehrere hundert Kormorane
Arbeit des Balkenmähers und für mich ist er das           (grosse, schwarze Wasservögel) lebend gefangen,
Fitnessgerät in den Sommerferien.                         mit einem Ring der Vogelwarte Sempach beringt
                                                          und wieder in die Freiheit entlassen.
 2   Ich kenne keine Berührungsängste – meinen
20. Geburtstag feierte ich im Lokal des Emmer              7    2012 zog ich in die Allmend-Hochhäuser, sieben
Manta-Fan-Clubs.                                          Jahre später bewohne ich mit meinem Partner und
                                                          unseren drei Töchtern eine Genossenschaftswohnung
 3    Meine erste schlaflose Nacht erlebte ich mit neun   im Tribschenquartier.
Jahren: Nicht für eine Übernachtungsparty, sondern um
die Präsidentschaftswahlen in den USA zu verfolgen.        8    Als ich Jimi Hendrix spät nachts auf der Bühne
                                                          sah, bin ich eingeschlafen.
 4   Meine Gesinnung lässt sich an meinen Augen
ablesen – sie sind grün!»                                  9   Ich mag Ozean Dok-Filme, die sind faszinierend
                                                          und entspannend zugleich.
 5   Hartnäckigkeit gehört zum politischen Leben
und übte ich schon früh: Dank einer guten Mischung
von Quängeln und Betteln durfte ich mit sieben an der
Familienwanderung teilnehmen, Pilatus hoch und hin-
ten wieder runter. Allerdings erinnere ich mich konkret
nur noch an die feinen belegten Brote.
rundbrief 3/19                                                                                                   5
INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
Klimawahl 2019

NATIONALRATSKANDIDIERENDE

          H M  ER* INNEN
UNTERNE
      IN E G RÜ N E
FÜR E
W IRTS  CH AF T
Ökologisch und sozial verantwortungsvoll                   Verantwortung. Beispielsweise Cyrill Wiget, Gründer
Wirtschaften und ökonomisch erfolgreich sein               und Inhaber von VELOCIPED, eines Velofachhandels
schliesst sich gegenseitig nicht aus.                      mit gut 25 MitarbeiterInnen. Oder Sybille Lehmann, die
                                                           erfolgreich die Kommunikationsagentur «umsicht»,
Ganz im Gegenteil: Immer mehr Unterneh-                    spezialisiert auf Mobilitätsfragen, führt. Beide stellen
mer*innen zeigen auch in unserer Region, dass              ihr Führungstalent auch in den Dienst der Gesellschaft,
die Zukunft eines wirtschaftlich prosperieren-             Wiget als Stadtpräsident von Kriens, Lehmann in der
den Kantons von Menschen gestaltet wird, die               Exekutive der katholischen Kirche in Luzern. Weitere
nicht kurzfristig möglichst schnelle Gewinne               sieben UnternehmerInnen, darunter auch ich, kom-
einfahren wollen, sondern wissen, dass ein                 plettieren die Liste. Wir alle, und mit uns viele andere,
langfristiger unternehmerischer Erfolg nur                 beweisen jeden Tag, dass eine Grüne Wirtschaft keine
möglich ist, wenn er sowohl ihnen, als auch der            Vision ist, sondern längst ganz real gelebt werden kann.
Allgemeinheit und der Umwelt dient.                        Die Vision ist einzig, dass möglichst bald alle Unterneh-
                                                           men so handeln. Das heisst: mit erneuerbaren Energien
Täglich werden neue Firmen gegründet, welche diesen        produzieren, Produkte aus der Nähe verwenden, die
Zielen folgen. Viele sind in den Bereichen der Umwelt-     Kreislaufwirtschaft fördern und einen gesellschaftli-
technologie, Kreislaufwirtschaft, Mobilität, Share-Eco-    chen Mehrwert schaffen. Dazu braucht es auch politisch
nomy oder Holzbau tätig, aber auch im Detailhandel, in     gestaltete Rahmenbedingungen, welche Fehlanreize
der Kommunikation oder in anderen Dienstleitungen.         wie nicht-besteuertes Kerosin oder ein weiterer Ausbau
Allen gemeinsam ist, dass sie ökologische und soziale      des Strassennetzes, korrigiert und dafür Aktivitäten
Überlegungen in ihr wirtschaftliches Handeln mitein-       fördert, die den Mobilitätsbedarf oder den Ressourcen-
beziehen.                                                  verbrauch mindern.
Einige dieser UnternehmerInnen haben sich entschlos-       Text: Urban Frye, Kantonsrat Grüne Luzern
                                                           Fotos: Peter Lauth
sen, auf einer eigenen Liste für den Nationalrat zu kan-
didieren und übernehmen damit auch eine politische

                                                                                                                     t für ein
                                                                                                                   en         e
                                                                                                       • Engagem

                                                                                                                                   gr
                                                                                                                                     üne Wirt
                                                                                                           k

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                                                                                                                     aft spolit

6                                                                                                                      rundbrief 3/19
INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
nn
Cyrill Wiget                            Urs Steiger                             Jo Bucher                                 Sibylle Lehma
                                                                     -                                                                                 sen
                t die Natur                          unserer Land                              einräumig,                                m Umweltwis
Noch immer ha                           Die Qualität               äu me        Bio-divers, kl                            Wir müssen vo           in de r
              bby. Mein                               Siedlu ng sr                               istisch –                              kommen  –
kaum eine Lo                            schaften und                   n.       fair und femin                            zum Handeln                  al l.
               m Schutz                                 zens an lie ge                          Monokultur.                            im Bauen, üb  er
Einsatz gilt de                         ist mir ein Her                         Vielfalt statt                            Mobilität, be
                 grundlagen.
unserer Lebens

Gründer/Inhaber:                       Wissenschaftlicher Kommunikator/         Landwirt*in                               Geschäftsführerin:
VELOCIPED                              Inhaber:                                 BIOHOF TEMPIKON, Baldegg                  UMSICHT – Agentur für Umwelt und
Sein Unternehmen umfasst einen         STEIGER TEXTE KONZEPTE BERATUNG          Sie versteht Agrikultur als koopera-      Kommunikation
Velofachhandel, sowie ein Café mit     Das Wissen zu Umweltfragen, Land-        tives Beziehungsgeflecht zwischen         Sie leitet Umwelt- und Mobilitätspro-
Vinothek.                              schafts- und Raumentwicklung aus         Menschen, Tieren und Pflanzen. Sie        jekte und hat vielfältige Kommuni-
Insgesamt beschäftigt Cyrill Wiget     der Wissenschaft in die Politik und      bildet auf ihrem Betrieb angehende        kations-und Managementerfahrung.
in Kriens gut 25 Mitarbeiterinnen      Praxis zu bringen, ist der Kern seiner   Landwirt*innen aus, engagiert sich        Als Kirchenrätin in der Stadt Luzern
und Mitarbeiter.                       beruflichen Tätigkeit.                   u.a. bei der Foodcoop Luzern für eine     verantwortet sie das Ressort Finan-
Stadtpräsident Kriens                  alt Gemeinderat Horw/ Präsident          solidarische Wirschaftsweise und          zen. Sie ist bestens vernetzt und breit
                                       Landschaftsschutzverband Vierwald-       fordert vermehrt das Durchbrechen         engagiert im Umweltbereich.
                                       stättersee                               patriarchaler Strukturen.
                                                                                                                          Kirchenrätin Stadt Luzern,
                                                                                                                          ehem. Kantonsrätin

             er                                                                                                                        nn
Caroline Felb                           Gabi Kurer                              Urban Frye                                Pascal Portma
                                so                     von weniger                                                                                      m
             z und Hand –                                                                      ogisch nach-                               geht von jede
Mit Kopf, Her                  he       Der Verbrauch                            Für eine ökol                             Veränderung                 du
                nd  w er kl ic                        t ökologisch                               verträgliche                              st aus: Sei
handelt die ha                          Ressourcen is                            haltige, sozial                           Einzelnen selb
            er in , die Wert                        isch sinnvoll!                                                                     erun g für die Welt,
Unter ne hm                             und ökonom                               Wirtschaft.                               die Ve ränd
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auf Ökologie                                                                                                                die du dir wün

Modistin/Unternehmerin/Inhaberin:       Unternehmerin für Immobilien- und       Unternehmer/Initiant /Inhaber:            Yogalehrer/ Initiant /Gründer:
                                        Finanzverwaltung:
HUTMACHEREI CAROLINE                                                            MUSIC BOX: Wohn- und Übungshaus           YOGASTUDIO LUZERN
                                        KURER FINANZEN GMBH                     für Musik-Studierende erstellt nach
Ihr altes Handwerk ist absolut zeit-                                                                                      Ausbildungsschule Yoga Veda Schweiz,
gemäss: Seit über 30 Jahren pro-        Buchhaltungen, Lohnadministration       ökologischen Nachhaltigkeitskriterien.    yogaferien.ch, Netzwerk LU-Spirit.ch,
duziert sie nachhaltig, fair und im     und Unternehmensberatungen für          SENANG GENOSSENSCHAFT:                    gem. Verein Yoga für Alle. Als Mitglied
sorgsamen Umgang mit Ressourcen         Start-ups, Einzelfirmen, Stiftungen,    Temporäre Wohn- und Arbeits-Module.       der Gemeinwohl-Ökonomie weiss er,
– diese Haltung begleitet seit jeher    Vereine, Kulturprojekte und KMUs.       FRYE GMBH: Organisation von An-           dass der Wert eines Unternehmens
ihr wirtschaftliches Denken und         Kantonsrätin Luzern                     lässen, Festivals, Film- und TV-Produk-   nicht in der Finanzbilanz, sondern
Handeln.                                                                        tionen; Erstellung Betriebskonzepte,      im Gemeinwohl liegt. Dies entspricht
                                                                                Verbandsführungen.                        einer allumfassenden Nachhaltigkeit.

                                                                                Kantonsrat Luzern
    rundbrief 3/19                                                                                                                                         7
INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
Klimawahl 2019

INTERNATIONALE GRÜNE POLITIK

EINE GRÜNE WELLE SCHWAPPT
DURCH EUROPA
Am 26. Mai bei den Wahlen ins europäische                                 dank dem guten Abschneiden die Regierungsziele stark
Parlament erzielten die grünen Parteien                                   beeinflusst. Ziel ist, Finnland zum grünsten Land der
durchwegs grosse Erfolge und avancierten zur                              Welt zu machen, das heisst die weltweit erste Wohl-
viertstärksten Fraktion mit 74 Abgeordne­                                 standsgesellschaft frei von fossilen Brennstoffen und
                                                                          bis 2035 die Klimaneutralität zu erreichen.
ten. Mit einer Ausnahme allerdings: in Italien
dümpeln die Grünen bei 2.3 Prozent. Umwelt­                               STARKE DEUTSCHE GRÜNE
schutz galt und gilt offenbar immer noch als                              Der Erfolg der Grünen in Deutschland kündigte sich
Luxus.                                                                    bereits zu Beginn des Jahres an, nämlich in Bayern, wo
Der Erfolg im europäischen Parlament ist in erster Linie                  die Grünen zur zweitstärksten Gruppe avancierten. Das
den deutschen und französischen Grünen zu zuschrei-                       wiederholte sich in Hessen und seit gut zwei Monaten
ben, welche die meisten Abgeordneten innerhalb der                        liegen die Grünen bei der Sonntagsfrage («Wen würden
grünen Gruppe stellen. In Frankreich erzielten die                        sie wählen, wenn am Sonntag Wahlen wären?») vorne.
Grünen 12.5 Prozent und in Deutschland 20.5 Prozent.                      Das heisst, dass es bald einen grünen Kanzler oder eine
Aber auch in England gab es sieben Sitze, welche die                      grüne Kanzlerin geben könnte. Je jünger, desto grüner
Grünen zu einer 12-Prozent Partei machte. Grüne Par-                      wählen die Deutschen heute. Die grüne Welle schlägt
lamentarierInnen kommen aber auch aus Osteuropa,                          aber auch in Frankreich aus. Im nächsten Jahr soll dort
namentlich aus Tschechien, Littauen und Lettland.                         eine Ökosteuer auf Flugtickets eingeführt werden.
                                                                          Heidi Rebsamen
GRÜN, GRÜNER, FINNISCH                                                    Vize-Präsidentin Grüne Stadt Luzern
Die deutlichsten Spuren hinterliess die grüne Welle
bislang in Finnland. Die finnischen Grünen sind zum
dritten Mal in einer Koalitionsregierung und haben

AUFLÖSUNG QUIZ SEITE 4:
 1 Monique Frey, 2 Rahel Estermann, 3 Samuel Zbinden, 4 Gina Mühlebach, 5 Michael Töngi, 6 Andreas
Hofer, 7 Noëlle Bucher, 8 Hans Stutz, 9 Korintha Bärtsch

                                                                                                                                     ANZEIGE

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    WILLIAM TURNER                        18 Fragmente über
    UND SEINE ZEIT                        Revolution von Andreas Hoessli

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    von Florian Weigensamer und Christian Krönes        von Stéphane Riethauser         www.stattkino.ch

8                                                                                                                                 rundbrief 3/19
INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
Klimawahl 2019

INTERVIEW MIT NATIONALRAT MICHAEL TÖNGI

«WIR HABEN ZU VIEL ZEIT VERTRÖDELT»
                                                                                 eruieren: Ich war als Mitglied der Verkehrskommission
                                                                                 vor allem damit beschäftigt, mich gegen die klima-
                                                                                 schädlichen Autobahnprojekte wie den Luzerner
                                                                                 Bypass einzusetzen. Die Verknüpfung von Klimaschutz
                                                                                 und cleverer Mobilität wird in Bern bisher kaum vorge-
                                                                                 nommen. Für diese Kernthemen will ich mich auch in
                                                                                 den kommenden vier Jahren engagieren.

                                                             Bild: Nique Nager
                                                                                 Du sitzt in einem Nationalrat, in dem SVP und FDP
                                                                                 die Mehrheit haben. Ist das spürbar?
                                                                                 Ein CO2-Gesetz, das schlechter als der zaghafte Vor-
Michael Töngi, Nationalrat Grüne Luzern                                          schlag des Bundesrates ist, massive Abbauprogramme
                                                                                 in sozialen Fragen und gescheiterte nationale Vorlagen:
Nationalrat Michael Töngi will sein Engage­                                      Mehr Beweise für die Auswirkungen braucht es nicht. Je
ment für Klima, clevere Mobilität und bezahl­                                    länger die Legislatur dauerte, umso schwieriger wurde
baren Wohnraum fortführen und kandidiert                                         es. Auch weil die Mitteparteien CVP und BDP zuneh-
für die Grünen als Spitzenkandidat. Trotz                                        mend dem Kurs von rechts gefolgt sind. Sie passten
bürgerlicher Dominanz macht ihm die Arbeit                                       sich eben den Mehrheitsverhältnissen an. Deshalb ist
Spass. Am 20. Oktober hofft er auf die Grüne                                     es wichtig zu wissen: Wenn wir Grüne Sitze gewinnen,
                                                                                 ist das erfreulich und wichtig. Entscheidend ist aber,
Welle und damit einen Durchbruch für den
                                                                                 dass dann auch andere Parteien unsere politischen
Klimaschutz.
                                                                                 Anliegen stärker berücksichtigen.
Du bist nun seit rund anderthalb Jahren in Bundes­
bern. Was ziehst Du für ein Fazit?                                               Die Grünen erklären den Wahlgang zur Klimawahl.
Persönlich darf ich als Nationalrat eine spannende                               Was hat es damit auf sich?
Rolle ausfüllen – die Arbeit in Bern ist sehr abwechs-                           Wir müssen fossilfrei werden – wenn möglich bis
lungsreich, herausfordernd und gefällt mir in dieser                             2030, spätestens aber bis 2050. Da braucht es starke
Breite. Die politische Wertung der Legislatur ist hinge-                         Massnahmen. Insbesondere beim Autoverkehr gibt es
gen getrübter. Das Parlament ist in sehr vielen Fragen                           gegenüber den 90-er Jahren keine Veränderung. Wir ha-
bürgerlich dominiert und nimmt sich zentralen Her-                               ben viel zu viel Zeit vertrödelt – von den 60 Jahren, die
ausforderungen nicht an. Bestes Beispiel ist die Klima-                          seit 1990 bis ins Jahr 2050 zur Verfügung stehen, haben
diskussion: In den vergangenen vier Jahren hat sich in                           wir in der ersten Hälfte viel zu wenig getan. Wenn wir
Bundesbern viel zu wenig bewegt. Erst mit dem Protest                            jetzt nicht handeln, wird es nur noch schwieriger. Auch
von aussen ist die Debatte endlich erneut entbrannt.                             bei einem Marathon sollte man nicht die erste Hälfte
                                                                                 der Zeit herumtrödeln, wenn man das Ziel rechtzeitig
Was motiviert Dich zu weiteren vier Jahren in                                    erreichen will.
Bundesbern?
In den Dossiers Klimaschutz, Verkehr und Wohnen gibt                             Wie schaffst Du Dir einen Ausgleich zum intensiven
es noch sehr viel zu tun – es ist zu hoffen, dass wir hier                       Wahlkampf und der Arbeit im Nationalrat?
Fortschritte erzielen können. Verschiedene Parteien                              Im Wahlkampf ist man unterwegs und unter Leuten –
haben auf dem Papier grosse Schritte hin zum Klima-                              das mache ich gerne. Als Ausgleich geniesse ich die Zeit
schutz gemacht – nun gilt es die Versprechen für eine                            in meinem Garten, in den Ferien habe ich eine Velotour
ökologische Wende einzufordern. Die begonnene Ar-                                mit meinem Partner gemacht. Und ab und zu schaue ich
beit möchte ich weiterführen – hoffentlich zusammen                              mir zur Entspannung auch eine Serie an.
mit möglichst vielen zusätzlichen Fraktionsgspänli.                              Das Interview führte Gian Waldvogel
                                                                                 Sekretär Grüne Luzern
Gemeinsam mit der Grünen Fraktion hast Du im
August 2018 in Glanz und Gloria die Politstafette                                 WEITERE AKTUELLE INFOS ÜBER MICHAEL
gewonnen. Der Preis: «Die goldene Helvetia» – Dein                                Webseite: michael­toengi.ch
Höhepunkt?                                                                        Facebook: facebook.com/michaeltoengi/
Das war für mich eher der Sprung ins glitzrige Vor-
                                                                                  Twitter: twitter.com/mtoengi
abendprogramm (lacht). Ich hatte meine Befürch-
tungen, aber im Nachhinein hat es mir grossen Spass                               Parlamentsarbeit: parlament.ch/de/biografie/
gemacht. Politische Höhepunkte sind schwierig zu                                  michael­töngi/4221

rundbrief 3/19                                                                                                                          9
INFORMATIONSBULLETIN DER GRÜNEN LUZERN - SCHWERPUNKTTHEMA: KLIMAWAHL 2019 - SEPTEMBER ' 19 / NR . 3 - Grüne Luzern
Klimawahl 2019

INTERVIEW MIT STÄNDERATSKANDIDATIN MONIQUE FREY

«WIR BRAUCHEN EINE GLOBALE SOLIDARITÄT»
                                                                                  werden. Besonders im Bereich Bildung und Service
                                                                                  Public. Gleichzeitig stehe ich auch für eine globale Soli-
                                                                                  darität ein: Der Wohlstand der Schweiz beruht insbe-
                                                                                  sondere auch auf einem Banken-, Rohstoffhandels- und
                                                                                  Versicherungssektor, der die Schweiz auf Kosten der
                                                                                  Länder des Südens reich macht.

                                                                                  Als Ständerätin vertrittst Du in erster Linie den
                                                                                  Stand Luzern – was möchtest Du für den Kanton
                                                                                  Luzern in Bern erreichen?
                                                                                  Mehr Solidarität, Klima- und Umweltschutz sind aus
                                                                                  meiner Sicht elementar für die Zukunft des Schwei-
                                                                                  zer Bundesstaates und damit den Kanton Luzern. Ich
                                                                                  werde meine Werte auch in Bern konsequent vertreten.
                                                                                  Das Ziel muss sein, dass die Kantone miteinander für
                                                              Bild: Nique Nager   das Wohl der Gesamtbevölkerung die Politik in Bern
                                                                                  gestalten.

                                                                                  Teil Deiner Wahlkampagne ist eine Tour de Lucerne –
Monique Frey, Ständeratskandidatin Grüne Luzern, Fraktions-                       Du hast über mehrere Tage hinweg alle Gemeinden
vorsitzende Grüne Kantonsrat Luzern                                               des Kantons besucht. Was wolltest Du damit errei­
                                                                                  chen?
Monique Frey kandidiert für den Ständerat,                                        Mir ist es wichtig, vor Ort bei den Menschen zu sein. Das
weil sie grossen Reformbedarf sieht. Statt                                        Velo macht mich sichtbar und die Schwelle klein in den
Kosten herumzuschieben fordert sie Solida­                                        Dialog zu treten. Gleichzeitig konnte ich mir wieder ein-
rität zwischen den Staatsebenen und gegen­                                        mal ein Bild über den nicht immer ganz befriedigenden
über dem globalen Süden.                                                          Zustand der Luzerner Velowege machen (schmunzelt).
Seit bald elf Jahren bist Du für die Grünen Luzern im                             Beruflich arbeitest Du für die Caritas Schweiz als
Kantonsrat, zuvor hast Du Dich viele Jahre im Em­                                 Fachberaterin Ernährungssicherheit in einem sehr
mer Einwohnerrat engagiert. Jetzt kandidierst Du                                  internationalen Kontext. Fliessen diese Erfahrungen
für den Ständerat. Was motiviert Dich, nach Bern zu                               zurück in Deine politische Arbeit?
wechseln?
                                                                                  Das wichtigste an meiner Arbeit ist es, die Menschen
Das politische System braucht Leute, die intensiv kom-                            davon zu überzeugen, dass sie etwas an ihrer Situation
munale und kantonale Politik gemacht haben. Denn                                  ändern können. Natürlich kann man das nicht eins zu
sie verstehen, wie sich die Arbeit im Bundeshaus auf                              eins in die Schweiz übertragen. Für viele LandwirtInnen
die anderen Staatsebenen auswirkt. Meine Erfahrung                                geht es ums tägliche Überleben. Der rasante Klima-
zeigt, dass die Zusammenarbeit nicht gut funktioniert.                            wandel hat für die Menschen im Süden dramatische
Wo besteht Handlungsbedarf?                                                       Auswirkungen. Für mich heisst das, neben griffigen
                                                                                  gesetzlichen Rahmenbedingungen: Wir müssen als Ver-
Statt Aufgaben dort anzusiedeln wo sie am meisten
                                                                                  ursachende des Klimawandels Verantwortung überneh-
Sinn machen und die entsprechenden Gelder zur Verfü-
                                                                                  men. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass Technik das
gung zu stellen, versucht man auf allen Ebenen Kosten
                                                                                  Problem nicht alleine lösen kann, es braucht auch eine
gegenseitig abzuschieben. Das geht vor allem zu Lasten
                                                                                  andere Einstellung. Wir Menschen müssen bereit sein,
der Menschen mit geringem Einkommen. Der Bund
                                                                                  unser Konsumverhalten zu verändern und Verantwor-
erzielt jährlich Milliardengewinne – das Geld könnte
                                                                                  tung für zukünftige Generationen zu übernehmen.
stattdessen in ärmeren Gemeinden und Kantonen ein-
gesetzt werden. Als Ständerätin möchte ich mich hier                              Das Interview führte Gian Waldvogel
                                                                                  Sekretär Grüne Luzern
für mehr finanzielle Solidarität einsetzen.

Was bedeutet das konkret?                                                          MEHR AKTUELLE INFOS ÜBER MONIQUE
Ich engagiere mich für eine Steuerharmonisierung und                               Webseite: moniquefrey.ch
einen Ausbau des Finanzausgleiches zwischen den                                    Twitter: twitter.com/MoniqueFrey3
Kantonen. So können die Abbaumassnahmen in Luzern
                                                                                   Facebook: facebook.com/monique.frey.18
und vielen anderen Kantonen und Gemeinden gestoppt
10                                                                                                                              rundbrief 3/19
Klimawahl 2019

INTERVIEW MIT NATIONALRATS-KANDIDAT*IN JO BUCHER

KLIMASCHUTZ IN DER LANDWIRTSCHAFT
                                                                                die Betriebsleiter*innenschule absolviert und bilde
                                                                                bewusst Frauen* aus.

                                                                                Was ist Deine Haupterwerbsquelle?
                                                                                Die wichtigsten Betriebszweige sind die Milchwirt-
                                                                                schaft und der Hochstammobstbau. Der Betrieb
                                                                                umfasst 13 Hektar, wir halten 16 Kühe und 12 Ziegen
                                                                                und pflegen ca. 150 Hochstammobstbäume. Die Zie-
                                                                                genmilch verkäsen wir selbst und die Früchte werden
                                                                                grösstenteils zu Süssmost und Dörrfrüchten weiter
                                                                                verarbeitet. Ackerbau betreiben wir nur im Kleinen,
                                                                                bauen dafür aber eher spezielle Kulturen wie Öllein,
                                                                                Speisehafer, Linsen oder aktuell Goldhirse an.

                                                                                Wie vermarktest Du Deine Produkte?
                                                         Bild: Nicole Boillat   Die eben erwähnten Ackerkulturen gehen an die
                                                                                Biofarm Genossenschaft. Mir liegt sehr am Herzen,
                                                                                dass die Vermarktung möglichst direkt und im Sinne
                                                                                der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) geschieht.
Jo Bucher (links) mit Partnerin Angelika Göres                                  Wir beliefern das Bistro im Neubad Luzern, das Wohn-
im Ziegenstall des Biohof Tempikon.
                                                                                werk Teiggi in Kriens, engagieren uns bei der Foodcoop
                                                                                Luzern und den Ziegenkäse gibt es bei uns auch im
Jo Bucher führt den Biohof Tempikon am                                          Abo zu haben. Wenig Zwischenhandel und die Nähe
Baldeggersee. Agrikultur versteht sie als                                       zu den Kund*innen, dies ist viel ökologischer und
kooperatives Beziehungsgeflecht zwischen                                        verleiht sowohl den Produzent*innen als auch den
Menschen, Tieren und Pflanzen. Die 39­jährige                                   Konsument*innen mehr Selbstbestimmung – verlangt
Landwirt*in kandidiert auf der Liste «Grünes                                    aber auch viel Engagement.
Unternehmertum» für die Nationalratswahlen.
                                                                                Bald diskutieren wir in Bern die Weiterentwicklung
Du bist Landwirt*in, wie bist Du zu diesem Beruf                                der Agrarpolitik. Welche Richtung sollen wir Grünen
gekommen?                                                                       vertreten?
Ich bin auf diesem Hof aufgewachsen, das heisst, eine                           Es müssen bessere Rahmenbedingungen geschaffen
gewisse Verbindung zur Landwirtschaft war von klein                             werden für eine bio-diverse, eher kleinräumige und res-
auf gegeben, nicht aber Landwirt*in als Beruf(ung).                             sourcenschonende Landwirtschaft – es geht auch ohne
Mein Weg führte zunächst in eine ganz andere Rich-                              Kraftfutter, Kunstdünger und Pestizide. Wichtig finde
tung – nach Basel und Hamburg zum Studium der                                   ich auch, dass Quereinsteiger*innen der Zugang zu
Kunstgeschichte und der Gender- und Queer-Studies.                              Land erleichtert wird. Dies würde sicherlich auch dazu
Der Weg führte dann doch zurück.                                                führen, dass mehr kleinere Betriebe erhalten würden.
                                                                                Nur weil ich zufälligerweise hier geboren bin, bin ich re-
Das Thema Ernährung, das körperlich und draussen
                                                                                lativ einfach zu diesem Hof gekommen. Dieses Privilegs
Tätig-Sein sowie die Zusammenarbeit mit Tieren, all
                                                                                bzw. dieser Ungerechtigkeit bin ich mir sehr bewusst.
dies war mir schon immer wichtig. Bereits während
des Studiums arbeitete ich auf verschiedenen Höfen                              Wie hast Du den letzten Hitzesommer erlebt?
und begann meine Eltern zu vertreten. So merkte ich                             Unsere Quelle führte irgendwann nicht mehr genug
allmählich, dass die Landwirtschaft – insbesondere der                          Wasser. Ich musste von aussen Wasser zuführen, was
biologische Landbau – «mein Ding» ist. Daraus folgte                            sehr aufwendig war. Auch das Futter wurde knapp und
die Landwirt*innenausbildung und schliesslich die Ent-                          im Winter musste ich Heu zukaufen. Die Obstbäume
scheidung, den Hof von meinen Eltern zu übernehmen                              hatten grossen Hitzestress, wurden als Folge davon
Gender Studies und Landwirt*in ist nicht eine alltäg­                           teilweise notreif. Dies macht mir auf längere Sicht Sor-
liche Kombination, haben sie Anknüpfungspunkte?                                 gen. Als Flachwurzler leiden unsere Obstsorten total
                                                                                unter solchen Trockenperioden. Schliesslich gab es
Oh, ja! Die Landwirtschaft ist nach wie vor sehr
                                                                                auch diesen Sommer wieder zu wenig Regen.
männlich dominiert und von patriarchalen Struktu-
ren durchzogen. Es braucht mehr und vor allem auch                              Das Interview führte Michael Töngi
                                                                                Nationalrat Grüne Luzern
feministisch aktive Landwirt*innen. Deshalb habe ich
rundbrief 3/19                                                                                                                          11
Aus dem Kantonsrat

KLIMA SONDERSESSION DES KANTONSRATS

MIT DEM KLIMAPLAN WEITER DRUCK MACHEN

                                                                                                                       Bild: Gian Waldvogel
Die neue Kantonsrats-Fraktion Grüne

Die Sondersession Klima im Juni war gut ge­               aber konkreter ausgebaute Velowege, ein Moratorium
meint, verfehlte aber das Ziel. Die Regierung             für den Strassenbau, Kerosinsteuern und Netto Null
und alle Parteien im Kantonsrat anerkennen                CO₂ bis 2030 gefordert wurde, fand die Grüne / Junge
zwar, dass der Klimawandel existiert und wir              Grüne Fraktion keine Mehrheit. Ohne griffige Massnah-
                                                          men sind Arbeitsgruppen, Berichte und symbolische
Menschen dazu beitragen. Doch nach rund der
                                                          Vorstösse letztlich wertlos. Bis 2030 müssen wir den
Hälfte der behandelten Geschäfte zum The­
                                                          Ausstoss der Treibhausgase effektiv und nicht nur auf
ma zeigt sich: Neben viel Symbolik scheitern
                                                          dem Papier drastisch reduzieren.
griffige Massnahmen weiterhin an den bürger­
lichen Kräften.                                           WIR SCHAUEN MIT DEM KLIMAPLAN
Es wurden nur Vorstösse überwiesen, welche Berichte       VORWÄRTS
forderten. So zum Beispiel einen Bericht zur kantona-     Diese Sondersession war Symbolpolitik. Dies ist nicht
len Energie-, Luftreinhalte- und Klimapolitik mit dem     zu unterschätzen und auch wichtig für zukünftige Erfol-
Ziel der klimaneutralen Gesellschaft bis 2050 oder        ge. Mit dem Klimaplan (www.klima-plan.ch) fordern wir
einen Bericht zum Klimawandel und die möglichen           Grünen eine konsequentere Klimapolitik. Bereits heute
Auswirkungen auf den Kanton Luzern. Forderungen,          gibt es unzählige Möglichkeiten, um den Ausstoss von
welche wir Grüne bereits 2015 stellten. Vier verschwen-   Treibhausgasen zu vermeiden oder zu reduzieren. Der
dete Jahre, die uns teuer zu stehen kommen werden.        Handlungsspielraum des Kantons ist vielfältig.

Kleine Erfolge können wir trotzdem auf unsere Fah-        Der Verkehr ist in der Schweiz für gut einen Drittel der
ne schreiben. Das Postulat von Jonas Heeb über die        Treibhausgasemissionen verantwortlich. Und darin ist
Forderung von CO₂-neutralen Gebäuden wurde teil-          der Luftverkehr noch nicht einmal eingeschlossen. Und
weise erheblich erklärt. Und der Regierungsrat muss       mit dem Wissen, dass fast die Hälfte der gefahrenen
die Ökologisierung der Motorfahrzeugsteuer dank           Kilometer für Freizeit- und Shoppingverkehr genutzt
eines Vorstosses von Hannes Koch erneut prüfen. Der       wird, ist das Lenkungspotential riesig, zum Beispiel
grosse Höhepunkt aus Grüner Sicht ist die Unterstüt-      mit der Preisgestaltung für Parkplätze und dem öV. Die
zung, um den Klimanotstand auszurufen. Damit hat          Veloinfrastruktur muss mit Velostrassen und Velobah-
die Klimajugend zusammen mit dem Vorstoss von             nen endlich an den Zuwachs auch der E-Bikes angepasst
Rahel Estermann einen grossen Erfolg erzielt. Sobald      und sicherer werden.
12                                                                                                    rundbrief 3/19
Klimawahl 2019

Der Betrieb der Gebäude stösst zwar immer noch rund        ihre Leistungen werden mit denen verrechnet, die sich
einen Viertel aller Treibhausgase der Schweiz aus. Das     zurücklehnen. Um hier einen Schritt vorwärts zu kom-
ist deutlich weniger als in den 90er Jahren, weil in den   men, braucht es für alle strenge rechtliche Grundlagen.
letzten Jahren sehr viel unternommen wurde. Nun ist        Lenkungsabgaben zum Beispiel müssen so gestaltet
es wichtig, dass bei Neubauten nicht nur das Minimum       werden, dass sie wirklich lenken. Wir sind uns bewusst,
gemacht wird, sondern das Maximum: also zum Bei-           dass in diesem Bereich auch der Bund gefordert ist.
spiel keine Nutzung fossiler Energieträger mehr und
konsequente Nutzung der Solarenergie und dies so ins       In den letzten Jahren mussten wir uns regelmässig
Energiegesetz aufgenommen wird. Nur so lässt sich          anhören, dass wir der nächsten Generation keine
der Ausstoss der unzähligen alten Gebäude langsam          Schulden überlassen wollen. Leider wurde dieses Credo
kompensieren. Denn es ist unwahrscheinlich, dass           immer nur für die Finanzen – nicht aber für die Umwelt
der gesamte Gebäudebestand bis 2050 erneuert ist.          verwendet. Die Biodiversität hat extrem abgenommen.
Auch braucht es Unterstützung und Anreize, um die          Wir weisen Pestizide im Trinkwasser nach und das
Sanierungen und den Umbau auf erneuerbare Energien         Klima spielt verrückt. Jetzt braucht es Investitionen
derart zu bewerkstelligen, dass die Mietpreise nicht       in einen nachhaltigen Kanton. Und dafür braucht der
explodieren.                                               Kanton die nötigen finanziellen Mittel. Klimapolitik
                                                           ist eben auch Finanzpolitik und diese müssen wir so
Und nun wären wir bei der Industrie und der Landwirt-      umbauen, damit wir in den nächsten Jahren die finan-
schaft. Zusammen sind diese für über einen Drittel des     ziellen Mittel haben, um die Herausforderungen zu
Ausstosses verantwortlich. Hier braucht es Gesetze mit     meistern. Den Umbau gibt es nicht gratis.
Lenkungsabgaben. Die Freiwilligkeit hat versagt. Ge-       Monique Frey
rade Vorreiter, die investieren, etwas riskieren und zu    Fraktionsvorsitzende Grüne Luzern
den Klimazielen beitragen, sind die Betrogenen, denn

KLIMASCHUTZ BEIM BAU

DIE BAUWIRTSCHAFT HAT ES IN DER HAND
Der Betrieb von Gebäuden verursacht in der                 letzter Wagen an der australischen Ostküste steht.
Schweiz mehr CO2­ Ausstoss als der Verkehr.                Hinzu kommen über sieben Millionen Tonnen Energie
Dazu kommt die Umweltbelastung durch die                   für den Betrieb der Gebäude. Das verursacht wiederum
Herstellung und den Transport der 56 Mil­                  mehr als 17 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Zum Ver-
                                                           gleich: Der Verkehr stösst jährlich 15 Millionen Tonnen
lionen Tonnen Material die jährlich verbaut
                                                           aus. Noch nicht eingerechnet ist die graue Energie, die
werden. Agiert die Bauwirtschaft künftig
                                                           bei der Produktion anfällt.
nachhaltiger, kann sie einen grossen Beitrag
zum Klimaschutz leisten.                                   DIE BAUBIOLOGIE ZEIGT DER BRANCHE, WAS
Das Bauwerk Schweiz hat einen erheblichen Einfluss         MÖGLICH WÄRE
auf das Klima. Dabei geht es nicht nur um den CO2-Aus-     Die Baubranche und ihre Auftraggeber haben die Mög-
stoss im Betrieb – etwa durch fossil betriebene Heiz-      lichkeit, den CO2-Ausstoss massgeblich zu reduzieren
anlagen – sondern auch um die Umweltbelastung bei          und dadurch zum Klimaschutz beizutragen. Die Rezep-
der Erstellung von Gebäuden und Infrastrukturbauten,       te dafür sind einfach: Bauten, die im Betrieb möglichst
deren Unterhalt, Erneuerung oder Ersatz.                   kein CO2 produzieren, die Wahl von Baumaterialien mit
                                                           einer optimalen Ökobilanz, Mengenreduktion durch
Um welche Dimensionen es sich dabei handelt, zeigt
                                                           Recycling vorhandener Materialien sowie Sanierung
ein Blick auf die Materialflüsse. Die EMPA hat diese
                                                           bestehender Bauten statt Abbruch und Neubau. Die
2016 detailliert untersucht. Aktuell umfasst das Bau-
                                                           Baubiologie verfügt traditionell über einen grossen
werk Schweiz ein Volumen von 3’167 Millionen Tonnen
                                                           Erfahrungsschatz im ganzheitlichen und nachhaltigen
Material, rund die Hälfte davon steckt in Gebäuden, der
                                                           Bauen.
Rest in Infrastrukturbauten wie etwa Brücken, Tunnels
oder Staumauern. Jedes Jahr kommen 56 Millionen            Dies ist die gekürzte Fassung eines Artikels des Vereins Baubio-
                                                           swiss: www.baubio.ch. Christof Studhalter hat die Neufassung des
Tonnen Material hinzu – das entspricht einem Güter-        Textes geschrieben.
zug, dessen Lokomotive in der Schweiz und dessen
rundbrief 3/19                                                                                                           13
Ortsgruppen

GRÜNE STADT LUZERN

AKTUELLES AUS DEM GROSSEN STADTRAT
Die letzte Ratssitzung vor der Sommerpause                das nächste Schuljahr eingeführt werden können. Die
fand ausnahmsweise nicht im Rathaus statt,                Antwort des Stadtrates sorgte für eine gewisse Ratlo-
sondern im Zentrum St. Michael in Littau. Sie             sigkeit, weil er den Vorstoss zwar entgegennahm und
war für die Anliegen der Grünen und Jungen                einen Bericht bereits für diesen Herbst in versprach,
                                                          zugleich aber eine «gestaffelte» Modernisierung in Aus-
Grünen eine sehr erfreuliche.
                                                          sicht stellte, welche dem Ansinnen der Postulanten klar
NEUGESTALTUNG DER KUNDENZONEN                             widerspricht. Nach einer längeren Diskussion über die
So wurde unsere Motion «Kundenzonen der Stadt neu         Frage, ob eine sogenannte vollständige Entgegennah-
gestalten» allgemein begrüsst. Sie weist den Stadtrat     me im Sinne der Postulanten sein kann, wenn sie nur
auf die teilweise unzureichende Ausstattung der Kun-      teilweise deren Absicht entspricht, wurde das Postulat
denzonen der Stadtverwaltung und die für die Bevölke-     schliesslich «unter Protest» überwiesen. Unsere Frakti-
rung relativ unübersichtliche Situation im Stadthaus      on wird das Thema auf alle Fälle im Auge behalten und
hin und verlangt einen Planungsbericht darüber, wie       beim angekündigten Bericht gegebenenfalls mit Proto-
Kundenkontakte mittelfristig neu zu organisieren sind,    kollbemerkungen auf die schnellstmögliche Umsetzung
damit einerseits Kundenfreundlichkeit und ein moder-      einer zeitgemässen ICT-Infrastruktur drängen.
ner Dienstleistungsbetrieb, aber auch die Sicherheit
der Mitarbeitenden gewährleistet sind. Der Stadtrat
                                                          AUSBLICK
teilte diese Ansicht. Dass er dem Rat beantragte, die     Unsere Fraktion setzt sich selbstverständlich auch
Motion als Postulat zu überweisen, hat den rein for-      weiterhin mit Vorstössen für grüne Anliegen, eine
malen Grund, dass er die Anliegen der Motion nicht in     lebenswerte Stadt und die Beteiligung der Bevölkerung
einem separaten Planungsbericht aufgreifen, sondern       ein. So regen etwa Irina Studhalter und Marco Müller
sie mit einem Konzept zum Bedrohungsmanagement            namens der Fraktion in einem Postulat an, kommu-
verknüpfen möchte, welches er noch dieses Jahr verab-     nikative Massnahmen zu ergreifen, um die Stimmbe-
schieden wird. Dies ist sinnvoll und nachvollziehbar,     teiligung zu erhöhen und die Teilnahme zu vereinfa-
weswegen der Rat einstimmig der Überweisung als           chen – beispielsweise mit kurzen Erklärvideos oder per
Postulat zustimmte.                                       Schlussmobilisierung auf verschiedenen Kanälen.

PARLAMENTARISCHE ARBEIT WÄHREND                           Dass wir auch die Zusammenarbeit mit anderen Frak-
                                                          tionen nicht scheuen, zeigen drei weitere aktuelle Vor-
MUTTERSCHUTZ
                                                          stösse. Gemeinsam mit der SP / JUSO-Fraktion reichten
Ebenfalls überwiesen wurde das Postulat «Parlamen-
                                                          wir eine Interpellation zur Stadtplanung auf dem Areal
tarische Arbeit auch während Mutterschutz ermögli-
                                                          Rösslimatt sowie eine Motion zum Schutz des Baum-
chen», welches die Grüne / Junge Grüne-Fraktion zusam-
                                                          bestandes der Stadt Luzern ein – und zusammen mit
men mit der SP / JUSO-Fraktion einreichte. Hintergrund
                                                          der FDP-Fraktion ein Postulat zur kundenfreundlichen
dieses Vorstosses ist die unhaltbare rechtliche
                                                          Weiterentwicklung des Verkehrsverbundes (VVL).
Situation, dass Parlamentarierinnen auch während des
Mutterschaftsurlaubs eigentlich verpflichtet sind, an     Christov Rolla
                                                          Grossstadtrat Grüne Luzern
Ratssitzungen und Abstimmungen teilzunehmen (und
diese Verantwortung auch wahrnehmen möchten),
dabei aber ihre Mutterschaftsentschädigung riskieren,
wenn sie dies tun. Mit dem Postulat wird der Stadtrat
aufgefordert, eine praktikable Lösung zu prüfen, damit
auch in der Stadt Luzern Mütter ihrer parlamentari-
schen Arbeit nachkommen können.

ICT-INFRASTRUKTUR AN DER PRIMARSCHULE
Ferner wurde ein gemeinsames Postulat der SP und
der Grünen behandelt, welches vom Stadtrat verlangt,
die Planung einer zeitgemässen ICT-Struktur für die
Primarschule nicht unnötig aufzuschieben, sondern
angesichts des dringenden Handlungsbedarfs (veralte-
te Geräte, mangelhafte Infrastruktur) bereits in diesem
Herbst einen entsprechenden Bericht und Kreditantrag
vorzulegen – damit neue Geräte möglichst schon auf
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Ortsgruppen

GRÜNE STADT LUZERN

HEIDI RAST UND MARTIN ABELE RÜCKEN NACH

Die Grüne / Junge Grüne Fraktion 2019/20: von links nach rechts: Irina Studhalter (Junge Grüne), Adrian Borgula (Stadtrat), Martin Abele,
Christian Hochstrasser, Mirjam Landwehr, Heidi Rast, Marco Müller, Christov Rolla

Nach der glanzvollen Wahl von Korintha                                   HEIDI RAST UND MARTIN ABELE
Bärtsch und Noëlle Bucher in den Kantonsrat,                             NEU IN DER FRAKTION
rücken Heidi Rast und Martin Abele in den                                Ab September begrüssen wir deshalb zwei neue Gesich-
Grossen Stadtrat nach. Damit verbunden sind                              ter in der Fraktion. Martin Abele, Präsident der Grünen
weitere Änderungen.                                                      Stadt Luzern, tätig beim Schweizerischen Blinden- und
                                                                         Sehbehindertenverband und langjähriger Gemeinderat
KORINTHA BÄRTSCH UND NOËLLE BUCHER
                                                                         in Zürich wird sich unter anderem als Mitglied der Ver-
WECHSELN IN DEN KANTONSRAT                                               kehrskommission um Mobilitätsthemen kümmern und
Zusammen haben sie mehr als zwanzig Jahre lang die                       sich insbesondere fürs Velo einsetzen.
städtische Politik geprägt. Korintha Bärtsch ist seit
2005 Mitglied des Grossen Stadtrats und hat sich in den                  Heidi Rast, Geschäftsleiterin des Sentitreffs und Vor-
14 Jahren von der engagierten 21-jährigen Vertreterin                    standsmitglieds von LISA wird als Mitglied der Sozial-
der Jungen Grünen zu einer der einflussreichsten Per-                    kommission die Themen der sozialen Sicherheit bear-
sonen in der städtischen Politik entwickelt. 2010 / 2011                 beiten und sich insbesondere für die grün-solidarischen
führte sie im Alter von 26 Jahren als jüngste Präsidentin                Themen einsetzen.
der Geschichte souverän das Luzerner Stadtparlament.
Als Fraktionschefin der Grünen / Jungen Grünen-Frak-
                                                                         CHRISTIAN HOCHSTRASSER UND IRINA
tion (seit 2012) ist es ihr oftmals gelungen, durch ihr                  STUDHALTER LEITEN NEU DIE FRAKTION
Netzwerk überparteiliche Lösungen zu finden.                             Die Grüne / Junge Grüne Fraktion im Grossen Stadtrat
                                                                         wird neu von Christian Hochstrasser geleitet, Irina
Noëlle Bucher ist seit 2012 Mitglied des Stadtparla-                     Studhalter (Vizepräsidentin der Grünen Kanton Lu-
ments und seit 2016 Präsidentin der Sozialkommission.                    zern) wird als Vizefraktionschefin ebenfalls noch mehr
Sie hat sich intensiv für eine bessere Vereinbarkeit von                 Verantwortung in der Fraktion übernehmen.
Beruf und Familie eingesetzt: Im Vorschulbereich für
bessere Rahmenbedingungen bei den Kindertagesstät-                       Marco Müller wird als Nachfolger von Noëlle neuer Prä-
ten, die frühe sprachliche Förderung von Kindern oder                    sident der Sozialkommission, Mirjam Landwehr vertritt
im Schulbereich für flächendeckende Betreuungs- und                      die Grünen neu in der Baukommission. Christov Rolla
Mittagstischangebote.                                                    bleibt der Grüne Vertreter in der Bildungs-, Kultur- und
                                                                         Sportkommission.
Vielen Dank, Korintha Bärtsch und Noëlle Bucher für
                                                                         Christian Hochstrasser
euer grosses Engagement im Stadtparlament. Auch                          Grossstadtrat Grüne Luzern
wenn wir Euch und Eure Erfahrungen vermissen wer-
den; wir wissen, eure grüne Frauenpower wird dem
Kantonsrat gut tun.

rundbrief 3/19                                                                                                                              15
Ortsgruppen

GRÜNE STADT LUZERN

JA ZUM VELOTUNNEL BAHNHOF LUZERN
Nach dem Ja zum Velo­Parking an der Bahnhof­             Habsburgerstrasse zum Posttunnel verwendet, die die
strasse, können die Luzerner Stimmberechtig­             Zufahrt zu den Abstellplätzen erlaubt. Die Inbetrieb-
ten am 20. Oktober bereits über das nächste              nahme des Velotunnels ist für 2024 vorgesehen. Leider
Veloprojekt entscheiden. Im ehemaligen                   müssen die Veloabstellplätze im Posttunnel wieder
                                                         aufgehoben werden, wenn der geplante Durchgangs-
Posttunnel unter dem Bahnhof sollen rund
                                                         bahnhof realisiert wird. Die Rampe ist aber eine lang-
800 Abstellplätze für Velos realisiert werden.
                                                         fristige Investition für den Zugang zum Bahnhof.
Die Grünen sagen klar Ja zum Projekt.
Die Veloparkplätze rund um den Bahnhof und in der        Die Grünen wünschten sich eigentlich einen durchge-
Innenstadt sind stark überlastet. Gemäss Stadtrat        hend befahrbaren Tunnel unter den Bahngleisen hin-
braucht es im Gebiet Neustadt und Bahnhof bis 2035       durch. Das hat das Parlament aber aus Kostengründen
rund 7’000 Abstellplätze. 1’100 Plätze werden mit der    abgelehnt. Die Grünen sagen dennoch Ja zum Velotun-
neuen Velostation unter der Bahnhofstrasse geschaf-      nel, weil die (temporären) zusätzlichen Veloparkplätze
fen, die im Mai vom Volk bewilligt wurde. Um den         dringend benötigt werden und die Rampe den Zugang
zusätzlichen Bedarf aus der Neustadt und den angren-     zur Unterführung klar verbessert.
zenden Quartieren decken zu können, sollen im ehema-     Martin Abele
ligen Posttunnel in der Verlängerung zur Habsburger-     Präsident Grüne Stadt Luzern

strasse 800 neue Veloabstellplätze entstehen, 400
davon wurden im Frühling bereits eingerichtet.
                                                                                        Kredit für die Projektierung
Am 20. Oktober kommt nun ein Projektierungskredit                                               Velotunnel Bahnhof

                                                                                                           JA
von 1.27 Mio. Franken zur Abstimmung. Der grösste Teil
davon wird für die Realisierung einer Rampe von der

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Ortsgruppen

GRÜNE SURSEE

«ÜSE BODE, ÜSI ZUEKONFT»
Boden ist für eine Gemeinde ein rares Gut                     FAIRER KOMPROMISS
und schafft ihr für die Zukunft Spielräume in                 Viele Städte und Gemeinden kennen die Bodeninitia-
jeglicher Hinsicht – zum Beispiel für Schulen,                tive und machen damit gute Erfahrungen. Die Boden-
Erholungszonen und Gewerbe. Gut, wenn eine                    initiative lässt dem Stadtrat den nötigen Spielraum.
Gemeinde davon hat. Noch besser, wenn dies                    So sind Ausnahmen für den Verkauf festgelegt (z.B. an
auch so bleibt!                                               gemeinnützige Organisationen oder bei kleinen Grund-
                                                              stücken).
Aus diesem Grund reichten die Grünen Sursee im April
2018 die Gemeindeinitiative «Üse Bode, Üsi Zuekonft»          REGLEMENT SCHAFFT SICHERHEIT
in Sursee ein. Die Initiative verlangt, dass die Stadt Sur-
                                                              Der Stadtrat betont, dass er nicht vorhat, verschwen-
see ihr Land nicht mehr verkaufen, sondern nur noch im
                                                              derisch mit dem Land umzugehen. Bei finanzieller
Baurecht abgeben kann. Denn Boden ist in Sursee sehr
                                                              Schieflage oder einem Richtungswechsel in der Regie-
knapp. Die Region Sursee gehört wirtschaftlich und
                                                              rung besteht aber die Gefahr, dass plötzlich Land an
bevölkerungsmässig in den letzten zwanzig Jahren zu
                                                              Investoren verkauft wird. So wurden seit 2006 immer
den wachstumsstärksten Regionen der Schweiz. Es gibt
                                                              wieder wertvolle Grundstücke der Stadt an Private ver-
gar ZuzügerInnen aus der Stadt Bern, die beim Bund
                                                              kauft. Wir aber wollen auch für künftige Generationen
in Bern arbeiten, aber aufgrund der verkehrstechnisch
                                                              eine eigenständige Bodenpolitik und die Möglichkeit
sehr guten Anbindung, der schönen Wohnregion und
                                                              der Mitsprache der Bevölkerung.
den tieferen Mieten Sursee als Wohngemeinde wähl-
ten. Die Bevölkerung wächst und Baulandreserven sind          GEGENVORSCHLAG WÄRE «PAPIERTIGER»
knapp, um anstehende Infrastrukturaufgaben zu lösen.          Der Stadtrat will die Bodeninitiative zusammen mit
Aus diesen Gründen stehen wir für die                         einem Gegenvorschlag zur Abstimmung bringen. Leider
Bodeninitiative ein:                                          beinhaltet der Gegenvorschlag des Stadtrates sehr
                                                              viele Ausnahmen und verkommt so zum «Papiertiger».
KEIN AUSVERKAUF FÜR KURZFRISTIGE                              Fast jedes Grundstück, das wir schützen wollen, könnte
GEWINNE                                                       mit dem Gegenvorschlag dank einer Ausnahme und
In den letzten 13 Jahren verkaufte die Stadt Sursee           interpretierbarem Wortlaut verkauft werden.
mehr als 44’000 m2 Land, 85’412 m2 besitzt sie nun            Am 14. Oktober 2019 wird über unsere Bodeninitiative
noch – darunter grössere und wertvolle Grundstücke            «Üse Bode – Üsi Zuekonft». an der Gemeindeversamm-
von zwei ehemaligen Kindergärten, eine Kleintieranla-         lung abgestimmt. Die Grünen Region Sursee informie-
ge oder Schrebergärten. Auf keinen Fall dürfen solche         ren die Bevölkerung mit einem Volksfest, Stadtführun-
Landverkäufe verwendetet werden, um unsichere oder            gen und öffentlichen Diskussionsrunden zum Thema.
sich wandelnde Zuständigkeiten zwischen Gemeinde,
Kanton und Bund oder Finanzierungslücken zu kom-              Weitere Informationen zur Initiative findet man unter
pensieren. Mit der Bodeninitiative schützen wir diese         www.gruene-sursee.ch.
Grundstücke vor dem Ausverkauf. Die Einnahmen aus             Samuel Zbinden
dem Baurechtszins bringen zudem langfristig höhere            Präsident Grüne Sursee
Erträge.
                                                                                                            ANZEIGE

rundbrief 3/19                                                                                                        17
Ortsgruppen

VAH / GRÜNE HOCHDORF

VAH HOCHDORF BODIGT PARKPLATZ
AUF GRÜNER WIESE
Was eine kleine Gruppe von mutigen Leuten zustande       so eindrücklich, dass es fast ein mittleres Erdbeben
bringen kann, haben die Grünen zusammen mit den Ro-      ausgelöst hat.
ten von Hochdorf vorgemacht. Hier kennen wir ja leider
weder die Gemeindeversammlung noch ein Parlament.        Zweidrittel des Stimmvolkes (1923 zu 1034 Stimmen)
Um Beschlüsse des Rates anzufechten und zu kippen,       haben nein gesagt! Das ist umso überraschender, wenn
müssen wir eine Abstimmung mittels Initiative oder       man die massive und teure Gegenpropaganda sieht und
Petition einleiten, was viel Wille und Geld erfordert.   das monopolistische Vorrecht des Gemeinderates, nur
Und so haben wir das Vorhaben eines Parkplatzes auf      seine Meinung in der Abstimmungsvorlage zu vertre-
der letzen grünen Dorfwiese zu erstellen, mit diesen     ten, in Betracht zieht. Ein Sieg der gut tut und Tatkraft
Mitteln bekämpft. Mit Leserbriefen, Kundgebungen,        weckt.
Handzetteln, Strassen-Aktionen und Kleinplakaten         Werni Meyer
                                                         VAH/Grüne Hochdorf
haben wir die Einwohner auf die Unnötigkeit dieses
Vorhabens aufmerksam gemacht. Das Resultat war

L20 / GRÜNE HORW

L2O GEWINNT GEMEINDERATSSITZ
                                                         Erwartungsgemäss hatten sich im ersten Wahlgang die
                                                         Stimmen der FDP und der SVP für den zweiten freiwer-
                                                         denden Sitz fast hälftig geteilt, weshalb eine zweite
                                                         Abstimmung nötig wurde. Nachdem hervorragenden
                                                         Resultat der L2O-Kandidatin und dem Wählerpotenzial
                                                         entschloss sich die L2O kurzfristig, mit Jörg Stalder
                                                         einen weiteren Kandidaten zu portieren.

                                                         Im zweiten Wahlgang haben 1427 HorwerInnen Jörg
                                                         Stalder ihr Vertrauen ausgesprochen und ihn überzeu-
                                                         gend in den Gemeinderat gewählt. Zum ersten Mal
                                                         nimmt er dort für die L2O einen zweiten Sitz ein. Enga-
                                                         giert und kompetent wird er seine grosse politische Er-
                                                         fahrung im Dienst der Horwer Bevölkerung einbringen.
                                                         Wir wünschen unseren beiden neuen Mitgliedern im
                                                         Gemeinderat alles Gute zum Start am 1. Oktober 2019.
                                                         Lukas Bucher
                                                         Grüner Einwohnerrat Horw

Claudia Röösli und Jörg Stalder

Mit einem grossen Stimmenvorsprung hat Horw mit
Claudia Rössli wieder eine Frau in den Gemeinderat
gewählt. Sie bringt nun ihre Führungserfahrung sowie
Teamfähigkeit in den Gemeinderat ein. Wie im Einwoh-
nerrat wird Claudia Röösli auch in der Exekutive mit
klaren und konsequenten Zielen zu überzeugen wissen.
Wir freuen uns über ihre Wahl und wünschen ihr als
Sozialvorsteherin alles Gute.

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