SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG

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SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
© Stadtmarketing Herne GmbH
                                                                                                     September 2015

                               SICHERHEIT IM
                               KOMPLETTPAKET
                                GELSENWASSER BIETET TRINKWASSERVERSORGUNG
                                FÜR VOLKSFESTE

                              MIT FACHBEIL AGE

                              ABWASSER SPEZIAL

                                                                            VERSCHIEBUNG DER WASSERGRENZE
                                                                            GELSENWASSER bereitet Versorgungs-
                                                                            umstellung vor

                                                                            EINFACH „DURCHDACHT“
                                                                                                                   +
                                                                            Automationslösungen von GELSENWASSER
                                                                            für Gebäude und Energieanlagen
SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
02   EDITORIAL

                                                          INHALT
                                                         TITELTHEMA     | GELSENWASSER bietet Trinkwasserversorgung
                                                                          für Volksfeste                                      04

                                                         PARTNER         | Gespräch
                                                                          3 Fragen an Hans-Josef Linßen
                                                                          Bürgermeister der Stadt Straelen                    03
     Schade, dass der Sommer vorbei ist! Dieses Jahr
                                                         UNTERNEHMEN | Position
     war er doch einfach schön. Und er hat uns wie-
                                                                          Technologiekombinationen erfüllen Anforderungen
     der einmal spüren lassen, wie sehr wir eine stets
                                                                          der EnEV 2016                                       07
     sichere Versorgung mit Trinkwasser in bester
     Qualität brauchen. Wie das bei besonderen An-                       | Kooperation
     lässen funktioniert, zeigt das Titelthema dieser                     GELSENWASSER initiiert kommunale
     Ausgabe. Sommer ist auch die Zeit der Volks-                         Effizienz-Netze                                     10
     feste. Am Beispiel der Cranger Kirmes erfah-
                                                                         | Beteiligungen
     ren Sie, mit wie viel Aufwand es verbunden ist,
                                                                          Gemeinsamer Netzbetrieb mit strategischem
     dort die Trinkwasserversorgung für Millionen
                                                                          Partner GELSENWASSER                                11
     Besucher zu gewährleisten. In einem weiteren
     „Wasser-Thema“ machen wir für Sie anschau-                          | Kooperation
     lich, was bedacht werden muss, wenn ein altes                        Gemeinsame Entwicklung einer zukunftsfähigen
     Wasserwerk vom Netz geht und andere Werke                            Energieversorgung                                   12
     „übernehmen“.
                                                                         | Position
                                                                          KWK-Förderung wird potenziellem Beitrag zu
     Außerdem kommen wie immer auch Energie-
                                                                          Klimazielen nicht gerecht                           16
     themen nicht zu kurz – und ich wünsche Ihnen
     viel positive Energie beim Lesen des Magazins.                      | Qualitätsmanagement
                                                                          GELSENWASSER bereitet Versorgungsumstellung vor 17

                                                                         | Kooperation
                                                                          Erwitte und VGW gründen gemeinsame
     Herzlichst
                                                                          Netzgesellschaft                                    18

                                                         LEISTUNGEN      | Systemlösungen
                                                                          Automationslösungen von GELSENWASSER+
     Antje Antoni                                                         für Gebäude und Energieanlagen                      08

                                                                         | Regenerative Energien
                                                                          Stadtwerke Kalkar setzen auf Windenergie –
                                                                          und GELSENWASSER+                                   14
     IMPRESSUM
                                                         DIALOG          | Medien
                                                                          GELSENWASSER erneuert Internetauftritt              19
     Herausgeber:
     GELSENWASSER AG
     Willy-Brandt-Allee 26 · 45891 Gelsenkirchen         KURZ NOTIERT     » Blockheizkraftwerk für Revierpark in Gelsenkirchen 20
     Telefon: 0209 708-0 · Telefax: 0209 708-650                          » Stadtwerke Kalkar setzen auf Kundennähe            20
     Internet: www.gelsenwasser.de                                        » Stadtwerke Castrop-Rauxel gründen
                                                                            Kundenbeirat                                       20
     Redaktion:
     Antje Antoni
     0209 708-296
     antje.antoni@gelsenwasser.de
SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
Charakteristisch für Straelen sind Gewächshäuser sowie das Europäische Übersetzerkollegium.
                                                                                                                               PARTNER      |   Gespräch     03

                                           3             FRAGEN AN
                                                         HANS-JOSEF LINSSEN
                                           Bürgermeister der Stadt Straelen

                                    „Alles im grünen Bereich“                         Kurse für Mutter-Kind/Vater-Kind etc. tauchen hier auf. Unsere Fa-
                                    – so lautet das Straelener                        milienmanagerin Diana Isermann ist im Rathaus Ansprechpartnerin
                                    Motto, denn hier werden                           für Familien und Fachämter. Gehör findet sie ebenfalls in Schulen
                                    mehr Pflanzen und Gemüse                          und Kitas, sie vermittelt zwischen Ämtern und Verbänden, koope-
                                    vermarktet als irgendwo an-                       riert mit Medien, Initiativen und Betrieben und bringt eigene Pro-
ders in Deutschland. Doch der Ort hat noch weit mehr zu bieten:                       jekte ans Laufen. Hierzu zählen u. a. Bildungsangebote für Kinder
ein prämiertes Stadtbild, attraktive Vielfalt bei Wohnen, Freizeit                    und Erwachsene oder Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Fa-
und Kultur und einen Top-Standort für die Nahrungsmittelin-                           milie und Beruf. Dies alles geschieht mit dem Ziel, die Stadt Strae-
dustrie. Mit Gelsenwasser verbindet Straelen eine mittlerweile                        len noch familienfreundlicher zu gestalten. Unterstützt wird Frau
40-jährige Partnerschaft: Bereits seit 1975 betreiben Tochter-                        Isermann dabei von einem aktiven Netzwerk aus Akteuren mit Be-
unternehmen – nach der NGW GmbH jetzt die GELSENWASSER                                rührungspunkten zu Familien: Schulsozialarbeiter, Kita-Leitungen,
Energienetze GmbH (GWN) – zuverlässig und sicher das Erdgas-                          Jugendarbeiter und z. B. auch Fallmanagerinnen im Jobcenter.
verteilnetz. Und das wird auch so bleiben, denn die Konzessions-
partner haben den Vertrag jüngst bis 2034 verlängert. Zudem                           Die Zuwanderung von Flüchtlingen stellt Ruhrgebietskommu-
erbringt GWN Betriebsführungsleistungen für das Trinkwasser-                          nen vor enorme Herausforderungen. Welche Wege beschrei-
werk und -netz der Stadt.                                                             tet Straelen, um die Menschen würdig aufzunehmen?
                                                                                      Wir haben uns bereits vor einigen Jahren für ein dezentrales Un-
In Straelen gibt es nicht nur unzählige Gartenbaubetriebe, son-                       terbringungskonzept entschieden. Es gibt mehrere Standorte für
dern auch eine „Grüne Couch“. Wer darf sich daraufsetzen?                             Übergangsheime im gesamten Stadtgebiet. An keinem Standort
Jeder ist eingeladen und viele tun es. Die Couch vor dem Rathaus                      werden mehr als 25 Personen untergebracht. In diesem Jahr ha-
wird täglich als Fotomotiv genutzt. Brautpaare, Gäste der Stadt,                      ben wir zwei Wohnhäuser für jeweils zehn Personen fertiggestellt.
Vereine oder Clubs – ein Foto auf der Couch wird immer gerne ge-                      Darüber hinaus haben wir einige Privatwohnungen gemietet. Die
macht. In Straelen lässt man sich eben gerne nieder – da spricht                      soziale Betreuung wird durch einen eigens dafür eingestellten Mit-
unsere Couch eigentlich ohne Worte.                                                   arbeiter sowie durch Kooperation mit Fachkräften aus dem örtli-
                                                                                      chen Caritasverband sichergestellt. Nicht zu vergessen das groß-
Der Niederrhein bietet Familien Idylle pur. Warum braucht                             artige ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger:
Straelen dann eine Familienmanagerin?                                                 Sie tragen sehr zu einer Willkommenskultur in Straelen bei.
Familien sind wichtig für die Zukunft unserer Stadt. Um für sie at-
traktiv zu sein, reicht eine schöne landschaftliche Umgebung allein
nicht aus. Themen wie Kinderbetreuung, Schule, Freizeitangebote,
SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
04   TITELTHEMA

                                   SICHERHEIT IM
                                   KOMPLETTPAKET
                                   GELSENWASSER bietet Trinkwasserversorgung für Volksfeste

                                   Im Sommer haben Volksfeste Hochsaison. Ob Kirmes, Märkte oder andere Freiluftveranstaltungen: Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die
                                   Trinkwasserversorgung, die einer Vielzahl strenger Regeln unterliegt. Hier kann Gelsenwasser seine Partnerkommunen nach Bedarf
                                   mit einer maßgeschneiderten Dienstleistung im Rundum-sorglos-Paket entlasten. Das Unternehmen stellt seit Jahrzehnten hygienisch
                                   einwandfreies Trinkwasser für Außenevents bereit. Jüngstes Praxisbeispiel: die Cranger Kirmes.
                                                                                                                       © Stadtmarketing Herne GmbH
© Stadtmarketing Herne GmbH
SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
TITELTHEMA       05

                                                                                                                                                 © Helmut Adler Lufbildfotografie – www.fotodesigner.org
Bei Veranstaltungen unter freiem Himmel erfolgt die Trinkwasser-       sen diese Standrohre über eine Sicherheitseinrichtung verfügen,
versorgung für gewöhnlich über Hydranten und mobile Schlauch-          die verhindern soll, dass Wasser durch Rücksaugen oder Rück-
leitungen. Werden Installation oder Betrieb nicht sachgemäß            drücken in das vorgelagerte Trinkwasserversorgungsnetz zurück-
durchgeführt oder Materialien falsch gehandhabt, kann das zu ei-       fließt. Anschlussteile wie Rohre, Schläuche und Armaturen sind vor
nem (erhöhten) Eintrag potenziell gesundheitsschädlicher Mikro-        Verunreinigungen zu schützen und sollten daher nur von sachkun-
organismen führen. Um das zu vermeiden, sind umfangreiche              digem Personal installiert werden.
gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Dazu zählen Vorschriften der
Trinkwasserverordnung 2011, des Infektionsschutzgesetzes, der          Um den einwandfreien Zustand des Trinkwassers zu gewährleis-
Lebensmittelhygiene-Verordnung, der „Verordnung über Allgemei-         ten, bietet die GELSENWASSER AG eine qualifizierte Installation
ne Bedingungen für die Versorgung mit Wasser“ sowie die techni-        von Standrohren an. Alle verwendeten Materialien sind für Trink-
schen Regeln für Trinkwasserinstallationen gemäß DIN 2001-2 und        wasser zugelassen und entsprechend zertifiziert. Schläuche sind
DVGW-Arbeitsblatt W 408.                                               nach den aktuellen KTW-Empfehlungen des Umweltbundesamtes
                                                                       und gemäß DVGW W 270 geprüft, Rohre und Armaturen entspre-
Anspruchsvolle Aufgabe                                                 chen der DIN EN 1717 und weisen durchgehend eine DIN/DVGW-
Für die Einrichtung der Trinkwasserversorgungsanlage gelten klar       W-270-Registriernummer auf.
definierte technische Vorgaben. Der Anschluss an den Hydranten
darf z. B. nur mittels für den jeweiligen Netzbetreiber zugelassener   Cranger Praxis
Standrohre erfolgen, sodass sich schon während der Veranstal-          Wie anspruchsvoll sich die gesamte Aufgabe darstellt, zeigt das
tungsplanung eine Rücksprache mit dem jeweiligen Wasserversor-         Beispiel der Kirmes in Herne-Crange, eines der größten Volks-
ger empfiehlt. Gemäß DVGW W 570-1 (A) und DIN EN 1717 müs-             feste Deutschlands. Wie bereits seit über zehn Jahren hat die
SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
06   TITELTHEMA

                                                                                                                                                                          © Stadtmarketing Herne GmbH
     GELSENWASSER AG auch 2015 sichergestellt, dass auf der Cran-                      rene Mitarbeiter die Standrohre an den Übergabestellen, montier-
     ger Kirmes vom 7. bis zum 16. August hygienisch einwandfreies                     ten Großzähler für eine korrekte Abrechnung des genutzten Was-
     Trinkwasser zu den Übergabestellen floss. Dazu musste bereits                     sers und brachten die Trinkwasserschläuche an.
     im Vorfeld ein erheblicher Aufwand betrieben werden. Mitte Juni
     wurde damit begonnen, die Leitung der Cranger Kirmes für die In-                  Auch während der Cranger Kirmes gewährleistete die GELSEN-
     stallation vorzubereiten. Außerhalb der Veranstaltung ist sie nicht               WASSER AG mit einem zusätzlichen Service die gebotene Versor-
     in Betrieb und musste daher zunächst mit Desinfektionsmittel ge-                  gungssicherheit: Ein eigens eingerichteter „Crange‘‘-Bereitschafts-

     Um das Standrohr zu installieren, muss der Schachtdeckel der Übergabestelle mit   Gelsenwasser-Mitarbeiter bei Vorbereitungsarbeiten für die Standrohrinstallation
     einem Kranwagen angehoben werden.                                                 an einer Übergabestelle.

     spült werden. „Dazu haben wir mit der mobilen Desinfektionsanla-                  dienst war für eventuelle Probleme oder Störfälle Tag und Nacht
     ge eine ‚Brücke’ vom stillen zum angrenzenden Versorgungsnetz                     erreichbar. Das Gesamtpaket umfasst auch die abschließenden
     gelegt‘‘, erklärt Projektleiter Frank Sahm. So wurde sichergestellt,              Deinstallationen und steht für kleine wie große Freiluftveranstaltun-
     dass keine Mikroorganismen in das vorhandene, hygienisch ein-                     gen der Gelsenwasser-Partnerkommunen zur Verfügung.
     wandfreie Netz gelangen konnten. Sobald die Leitung gefüllt war,
     erfolgte die Messung der Desinfektionsmittelkonzentration an al-
     len Übergabestellen.

     Im nächsten Schritt wurde die Leitung so lange freigespült, bis sich
     das Desinfektionsmittel nicht mehr nachweisen ließ. Anschließend
     folgte an vier Entnahmestellen eine Beprobung, um die Überein-
     stimmung mit den Vorgaben der Trinkwasserverordnung zu prüfen.
                                                                                                                 Ansprechpartner: Frank Stefanski
     Dabei erwies sich die Trinkwasserqualität als einwandfrei, sodass
                                                                                                                 Zählerwesen
     die Leitung freigegeben und mit dem angrenzenden betriebenen                                                0209 708-436
     Netz verbunden werden konnte. Im Anschluss installierten erfah-                                             frank.stefanski@gelsenwasser.de
SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
UNTERNEHMEN      |   Position    07
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                                              ENERGIEEFFIZIENZ MIT ERDGAS
                                              Technologiekombinationen erfüllen Anforderungen der EnEV 2016

                                              Gemäß der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) gilt ab 1. Januar 2016 ein verschärfter Energiestandard für Neubauten. Da-
                                              nach nimmt der höchstzulässige Jahresbedarf an Primärenergie für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung um 25 % ab; der
                                              Primärenergiefaktor von Strom wird als einziger deutlich gesenkt. Diese Änderungen erschweren das Heizen mit kostengünstigem,
                                              emissionsarmem Erdgas – in Kombination mit zusätzlichen Maßnahmen bleibt es aber weiterhin eine attraktive Option.

                                              Die EnEV gibt bautechnische Standards bezüglich des Energiebe-            setzt wird, kann zur Bezahlbarkeit von Energieeffizienz kaum beitra-
                                              darfs von Neubauten vor und gilt für Wohn-, Büro- und bestimmte           gen. Durch die Energiewende werden die Strompreise vermutlich
                                              Betriebsgebäude. Mit der Novelle von 2013 wurden mit Wirkung ab           weiter steigen, sodass eine Stromheizung dem Bürger keine Kosten
                                              1. Mai 2014 zwei europäische Richtlinien umgesetzt: über die Ge-          spart. Entsprechend bleibt offen, welchen Einfluss der Eingriff der
                                              samtenergieeffizienz von Gebäuden (2010/31/EU) und zur Energie-           Politik in den Wärmemarkt haben wird. Derzeit ist Erdgas jedenfalls
                                              effizienz (2012/27/EU). Die wichtigste Änderung verbot ab 2015 den        trotz der zahlreichen Alternativen nach wie vor der mit Abstand am
                                              Betrieb von Heizkesseln, die älter als 30 Jahre sind, wobei eigenge-      häufigsten eingesetzte Energieträger im Neubau. Über 50 % der Ei-
                                              nutzte Wohnhäuser größtenteils ausgenommen wurden.                        gentümer entscheiden sich für eine CO2-arme Gasheizung.

                                              Politik pro Strom                                                         Kombination für Konto und Klima
                                              Zum 1. Januar 2016 verringert sich der erlaubte Primärenergiebedarf       Für die Zukunft ist festzuhalten, dass Gastechnologien auch ab 2016
                                              von Neubauten um weitere 25 %. Hinzu kommt eine erneute Sen-              die Anforderungen der EnEV erfüllen können, wenn sie z. B. mit einer
                                              kung des Primärenergiefaktors von Strom; generell gibt diese Größe        verbesserten Dämmung oder solarer Wassererwärmung kombiniert
                                              an, wie viele Kilowattstunden (kWh) Primärenergie – also z. B. Kohle,     werden. Studien im Auftrag des Bundesverbandes der Energie- und
                                              Gas oder Erdöl – erforderlich sind, um 1 kWh Endenergie zu erzeu-         Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, dass gerade die Verknüpfung mit
                                              gen. Der Gesetzgeber setzt sie für jeden Energieträger fest, und ge-      Solarthermie bei einem Gas-Brennwertkessel wie bei einer Gas-
                                              rade in der Wärmebranche verfestigt sich der Eindruck, dass dabei         Wärmepumpe den Brennstoffbedarf deutlich reduziert. Bei einem
                                              nicht nach rein wissenschaftlichen, sondern (auch) nach politischen       Vollkostenvergleich, der neben der Erstinvestition für die Anlagen
                                              Kriterien verfahren wird. So sinkt der Wert für Strom bis 2050 kon-       auch die erheblich sinkenden Heizkosten berücksichtigt, erweist
                                              tinuierlich weiter, weil die geplante Steigerung des Anteils erneuer-     sich der Brennwertkessel als nahezu unschlagbar. Es bleibt mit Erd-
                                              barer Energien bei der Erzeugung einfach vorausgesetzt und zudem          gas also möglich, die niedrigsten Heizkosten zu haben und gleich-
                                              auf die – nur theoretisch verfügbare – installierte Leistung abgestellt   zeitig viel CO2 zu sparen.
                                              wird. Mit Strom betriebene Heizungen wie die Wärmepumpe können
                                              daher Vorschriften wie die EnEV immer leichter erfüllen.

                                              Verbraucherfavorit Erdgas
                                                                                                                                              Ansprechpartner: Dr. Arnt Baer
                                              Diese Benachteiligung von Gasheizungen, aber auch von Kraft-Wär-
                                                                                                                                              Grundsatzfragen
                                              me-Kopplung, die über Blockheizkraftwerke im Haushalt selbst oder                               0209 708-450
                                              in Nahwärmenetzen zunehmend für die Wärmeversorgung einge-                                      arnt.baer@gelsenwasser.de
SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
08   LEISTUNGEN     |   Systemlösungen

     EINFACH „DURCHDACHT“
     Automationslösungen von GELSENWASSER+ für Gebäude und Energieanlagen

     Das gilt für Kommunen ebenso wie für Stadtwerke, Versorger und Industriebetriebe: Das Management von Gebäuden und Anla-
     gen spielt insbesondere aufgrund seiner Energieintensität eine wichtige Rolle für Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Nachhaltige
     Unterstützung bietet „Durchdacht“ – ein weiteres Rundum-sorglos-Paket von GELSENWASSER +, das maßgeschneiderte Automations-
     systeme zur Verfügung stellt.

     Um immer komplexer werdende Prozesse effizient zu steuern, bie-     denes optimiert werden muss. Dabei garantiert ein modularer Auf-
     tet sich für Gebäude und Energieanlagen der Einsatz einer zen-      bau Leistung nach Bedarf: Alle Bausteine können einzeln oder als
     tralen Automationslösung an. Idealerweise erfüllt diese sämtliche   Gesamtpaket genutzt werden.
     Betriebsanforderungen und senkt sowohl den CO2-Ausstoß als
     auch die Energiekosten nachhaltig. Mithilfe des Dienstleistungs-
                                                                                                                       GEN
                                                                                                  S Y S T E M LÖ S U N
     pakets „Durchdacht“ lässt sich diesen Ansprüchen ohne Weiteres

                                                                                                  VOM PRO F I
     gerecht werden – ob ein System neu angeschafft oder ein vorhan-
                                                                                                                        us .de
                                                                                                                        se r- pl
                                                                                                  w w w.g el se nw as
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LEISTUNGEN       |   Systemlösungen    09

Gebäudeleittechnik nach Maß                                           Rundum von Vorteil
„Durchdacht“ steht für modernste Gebäudeleittechnik, zugeschnit-      Insgesamt trägt die Systemlösung „Durchdacht“ damit wirkungs-
ten auf die jeweils individuellen Bedürfnisse des Kunden. Dazu ent-   voll dazu bei, Energiebilanz und Wirtschaftlichkeit von Gebäuden
wickelt und programmiert das Team auf Basis einer detaillierten       und Anlagen dauerhaft zu optimieren. Die Kunden profitieren von
Bestandsaufnahme von Anlagen, Prozessen, Rahmenbedingun-              einem sinkenden Energieverbrauch und reduzierten Betriebskos-
gen und Betriebsanforderungen eine maßgeschneiderte Regel-            ten bei maximalem Gebäudekomfort. Für Erfolgssicherheit sor-
strategie. Für die Umsetzung sorgt eine DDC-Station (Digital Direct   gen umfassende Erfahrungen aus zahlreichen bereits umgesetzten
Control), die dazu Daten aus den Kundenanlagen und Feldgerä-          Automatisierungsprojekten. „Wir können unseren Kunden praxiser-
ten verarbeitet. Dank der nutzerfreundlichen Gestaltung der Be-       probte Lösungen bieten und garantieren jederzeit einen engagier-
dienoberfläche ist nur eine kurze Einarbeitung erforderlich, um An-   ten Support“, so der Leiter des „Durchdacht“-Teams Frank Schim-
lagen und Prozesse einfach und kostensparend zu managen. Auf          mel zu den besonderen Pluspunkten des Angebots. Wie bei allen
Wunsch kann aber auch das „Durchdacht“-Team den Betrieb der           Paketen von GELSENWASSER+ gehört dazu auch hier eine kos-
Automationslösung übernehmen und für die Wartung und Instand-         tenlose und unverbindliche Erstberatung.
haltung der DDC-Technik, Feldgeräte und Schaltschränke sorgen.

Erleichtertes Energiemanagement
Mithilfe eines zusätzlichen Tools lassen sich alle wichtigen Ener-
gieströme systematisch erfassen. Kernkomponente ist eine
Datenbank, in der Verbrauchsinformationen gespeichert sind. Über
eine webbasierte Oberfläche kann der Anwender damit u. a. Ener-
gieverbräuche und CO2-Emissionen analysieren, Leistungsspitzen
                                                                                           Ansprechpartner: Frank Schimmel
ausmachen und Kostenberichte erstellen. Auf dieser Basis lassen                            Energietechnik
sich vergleichsweise einfach fundierte Energiesparmaßnahmen                                0209 708-1858
entwickeln.                                                                                durchdacht@gelsenwasser-plus.de
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10   UNTERNEHMEN       |   Kooperation

     GEMEINSAM
     SPARPOTENZIALE HEBEN
     GELSENWASSER initiiert kommunale Effizienz-Netze

     Die Verbesserung der Energieeffizienz ist ein wichtiges Ziel des Energiekonzepts der Bundesregierung. Als eine zentrale Maßnahme ist
     die „Initiative Energieeffizienz-Netzwerke“ im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) verankert; explizit angekündigt wurde
     auch eine Förderrichtlinie für kommunale Netzwerke. Seit 1. Januar 2015 ist nun ein Förderprogramm zur Bildung von Energieeffizienz-
     Netzwerken zwischen Kommunen in Kraft, die Gelsenwasser in seinem Versorgungsgebiet gezielt unterstützt.

     Effizienz-Netzwerke haben sich in Gewerbe und Industrie als sehr
     wirkungsvoll herausgestellt, um auch mit geringen Investitionen
     relevante Energieeinsparungen zu erreichen. Diese Option soll
     nun auch in Gemeinden und Landkreisen genutzt werden, die in
     Deutschland für zwei Drittel des Endenergieverbrauchs im öffent-

                                                                                                                                              © pressmaster – Fotolia.com
     lichen Sektor stehen. Die neue Fördermaßnahme ergänzt die be-
     stehenden Programme und zielt auf Energieeinsparpotenziale, die
     seitens der Kommunen bislang nicht ausgeschöpft wurden. Bezu-
     schusst werden die Gewinnung von Teilnehmern für Energieeffizi-
     enz-Netzwerke sowie deren Aufbau und Betrieb. In den Netzwer-
     ken sollen sich jeweils acht bis zwölf Kommunen unter moderierter
     Anleitung über einsetzbare Technologien, Methoden und Erfah-        vorliegenden Klimaschutzplänen, wie sie im Rahmen der Natio-
     rungen bei der Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen aus-        nalen Klimaschutzinitiative gefördert werden. Zusätzlich wird jede
     tauschen. „Kommunen bzw. Energiebeauftragte werden so in die        Kommune durch einen eigenen Energieberater unterstützt, kann
     Lage versetzt, bei der Überwindung praktischer Probleme vonein-     im Rahmen des Netzwerks also z. B. ein zertifiziertes Energie- und
     ander zu lernen oder Maßnahmen zu bündeln“, so die Zielsetzung      Umweltmanagementsystem ganz oder in Teilen umsetzen.
     laut Förderrichtlinie.

     Gelsenwasser engagiert sich derzeit für den Aufbau solcher Netz-
     werke unter seinen Partnerkommunen und nimmt dabei die Rol-
     le eines gesamtverantwortlichen Projektmanagers, des sog.
                                                                                              Ansprechpartner: Dr. Berthold Hambach
     Netzwerkträgers ein. Erfahrene Experten organisieren den ange-
                                                                                              Energie- und Messtechnik
     strebten Erfahrungsaustausch; aufgebaut werden kann dabei auf                            0209 708-627
     Erkenntnissen aus bereits durchgeführten Energieberatungen oder                          berthold.hambach@gelsenwasser.de
ABWASSER SPEZIAL                               |   SEPTEMBER 2015

                                                                                                              Haben Sie Fragen zu AbwasserSpezial?
                                                                                                              Stefan Garriß
                                                                                                              Fachbereich Abwasser
                                                                                                                0209 708 -1990
                                                                                                                stefan.garriss@gelsenwasser.de

BEDARFSORIENTIERTE                                                                                              Kosten

                                                                                                                                         ca.   12.000 €
K ANALREINIGUNG IM FOKUS
                                                                                                              » Kameratechnik
                                                                                                              » sonstige Hardware        ca.    2.000 €
                                                                                                              » Umbau Fahrzeug           ca.   3.000 €
Stadtentwässerung Herne ermittelt tatsächlichen Reinigungsbedarf der                                          » Schulung der Mitarbeiter ca.    2.500 €
Kanalisation

Die Reinigung und Inspektion der Entwässerungsanlagen im Stadtgebiet gehört zu den wichtigsten
Aufgaben der Stadtentwässerung Herne (SEH). Bisher wurden die Einsätze turnusmäßig geplant                      Leistung
und durchgeführt. Um zukünftig noch wirtschaftlicher zu agieren, wird das Verfahren nun mithilfe
modernster Kameratechnik optimiert.                                                                           Bei Besetzung des Fahrzeugs mit
                                                                                                              zwei Mitarbeitern:
Die „kleine“ Großstadt Herne betreibt mit der SEH   den Full-HD-Auflösung können die Mitarbeiter              50 – 80 Haltungen pro Tag (ca. 2 km)
ein ca. 410 km langes Kanalnetz, davon ca. 95 %     schnell und gezielt die Ablagerungen im Kanal lo-
als Mischkanalisation. Um die täglich anfallenden   kalisieren und den entsprechenden Reinigungs-
Prozesse kümmern sich rd. 50 Mitarbeiter, deren     bedarf genauer abschätzen.
zentrale Aufgaben im Bereich Kanalunterhaltung
und Kanalreinigung liegen. Im Stadtgebiet sind      Die ersten Ergebnisse zeigen, dass von 125 in-
insgesamt drei Spülfahrzeuge im Einsatz.            spizierten Haltungen lediglich 26 (ca. 20 %) rei-
                                                    nigungsbedürftig waren. Um langfristig ver-
Bisher reinigt SEH ihre Kanäle unabhängig von       wertbare Ergebnisse zu erhalten, werden die
der tatsächlichen Verschmutzung in Intervallen      Inspektionen mit „Fast Picture“ weitere vier Jah-
von zwei bis drei Jahren So wird an manchen         re durchgeführt. Mithilfe der Gesamtauswertung
Stellen oft unnötig gespült, während anderen-       lässt sich dann ein auch wirtschaftlich effizienter
orts Kanalablagerungen und Gestank den Bür-         Reinigungs- und Inspektionsaufwand definieren,
ger empfindlich belästigen können, weil dort eine   der Betriebsbeeinträchtigungen mit Auswirkun-
häufigere Reinigung gefordert wäre. Um die Rei-     gen auf Umwelt und Anwohner ausschließt. Po-
nigungsleistung zu optimieren, galt es den tat-     sitiver Nebeneffekt: Die Kameratechnik kommt
sächlichen Bedarf im Netz zu ermitteln. Mit         auch für Einsätze in der Bauleitung und Pla-              Ansprechpartner: Sascha Köhler
diesem Ziel wurde im Januar 2015 die neue Ka-       nungsvorbereitung zum Einsatz, was zu weiterer            Technischer Betriebsleiter SEH
                                                                                                                02323 592-1321
meratechnik „Fast Picture“ der Firma JT-elektro-    Kosteneffizienz führt.
                                                                                                                sascha.koehler@se-herne.de
nik GmbH angeschafft. Mit der zugrunde liegen-
WVE: Zahlen & Fakten
                                 15 JAHRE PUBLIC-PRIVATE-
Gründung:
Mai 2000

Gesellschafter:
                                 PARTNERSHIP
                                 Erfolgreiche Zwischenbilanz bestätigt Schriesheimer Kooperationsmodell
Stadt Schriesheim       51,0 %
MVV Energie AG          24,5 %
AWS GmbH                24,5 %
                                 Im Mai 2000 betrat die Stadt Schriesheim ge-         Versorgungssicherheit mit
                                 meinsam mit dem Mannheimer Versorgungs-              kompetenten Partnern
Geschäftsführer:                 unternehmen MVV Energie AG und der Gelsen-            „Die Stadt Schriesheim musste sich komplexen
Claudia Harms (MVV Energie)      wasser-Tochter AWS GmbH Neuland: Als erste           steigenden Anforderungen in den Fachgebieten
Dr. Thomas Nelle (AWS)
                                 Kommune in Baden-Württemberg gründete                Ent- und Versorgung anpassen. Um ihren Bürge-
Investitionen:                   sie eine Kooperationsgesellschaft mit privaten       rinnen und Bürgern eine sichere und kompeten-
15 Mio. € (seit 2000)            Partnern. Die WVE Wasserversorgungs- und             te Betreuung zu bieten, wurden leistungsfähige
Personal:                        -entsorgungsgesellschaft Schriesheim mbH ist         Partnerunternehmen zur Gründung einer Gesell-
2 Mitarbeiter vor Ort            seit nunmehr 15 Jahren für sämtliche betrieb-        schaft gesucht, um die Aufgabenvielfalt gemein-
                                 lichen Belange und Investitionen zuständig.          sam erfüllen zu können“, erklärt Bürgermeister
                                 Das Fazit aller Beteiligten: ein Erfolgsmodell.      Hansjörg Höfer die Vorgeschichte. Fündig wur-
                                                                                      de seine Kommune damals bei dem erfahrenen
                                 Nördlich von Heidelberg an der Bergstraße im         Wasserversorger MVV Energie und dem Abwas-
                                 Rhein-Neckar-Kreis gelegen, besteht Schries-         serspezialisten AWS.
                                 heim aus den drei Stadtteilen Schriesheim, Alten-
                                 bach und Ursenbach mit insgesamt rd. 15.000          Der börsennotierte Konzern MVV Energie AG ge-
                                 Einwohnern. Nachdem hier früher vor allem die        hört mit einem Jahresumsatz von rd. 3,8 Mrd. € zu
                                 Landwirtschaft und der Obst- und Weinbau do-         den führenden Energieunternehmen in Deutsch-
                                 minierten, werden Ackerflächen und Weinber-          land. Mit ca. 5.200 Beschäftigten steht die Grup-
                                 ge heute überwiegend im Nebenerwerb bewirt-          pe für die zuverlässige Versorgung von Privat-, In-
                                 schaftet. Kleine und mittelständische Betriebe       dustrie- und Gewerbekunden mit Strom, Wärme,
                                 in Handel, Handwerk und Dienstleistungssek-          Gas und Wasser. Ihr Kooperationspartner AWS
                                 tor sowie überregional bedeutsame Unterneh-          GmbH tritt als ganzheitlicher Dienstleister für die
                                 men stellen Arbeitsplätze in der Stadt bereit. Da-   industrielle und kommunale Wasseraufbereitung
                                 neben ist Schriesheim auch wegen der Nähe zu         und Abwasserbehandlung auf. Jahrzehntelan-
                                 den Industriezentren Heidelberg, Mannheim und        ge Erfahrungen im Betrieb von Wasseraufberei-
                                 Ludwigshafen ein beliebter Wohnort.                  tungs- und Kläranlagen sowie von Kanalsyste-
                                                                                      men bilden die Grundlage des umfangreichen
V. l.: Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand von MVV Energie, Claudia Harms und Dr. Thomas Nelle, die beiden Geschäftsführer der
WVE, und Hansjörg Höfer, Bürgermeister der Stadt Schriesheim, stoßen mit gutem Schriesheimer Trinkwasser auf das 15-jährige Be-
stehen der Kooperationsgesellschaft an.

Dienstleistungsangebots für Industriebetriebe                  Praxiserprobte Unterstützung
und Gemeinden.                                                 Für die Städte ist insbesondere das Thema Ab-                        Bereich Wasser
                                                               wasserentsorgung von großer Bedeutung. Eine
Engagement mit Erfolg                                          ordnungsgemäße Sammlung, Ableitung und Rei-                        » Druckzonen:              8
Mit Gründung des gemeinsamen Unternehmens                      nigung erfordert kontinuierliche Wartung und re-                   » Wasserspeicher:          4
WVE übernahm die MVV die Verantwortung für                     gelmäßige Investitionen. Hier bringt die AWS                       » Gesamtvolumen:           2.150 m³
die Trinkwassersparte, die AWS das operative                   Know-how aus bundesweit über 20 eigenen Pro-
                                                                                                                                  » Netzlänge:               ca. 80 km
Abwassergeschäft. Die Stadt blieb im Besitz ih-                jekten ein. Eine wichtige Rolle spielen darüber hi-
                                                                                                                                  » Wasserverbrauch/Jahr: 900.000 m³
rer Anlagen und behielt als Mehrheitsgesellschaf-              naus die zahlreichen Beteiligungen und Projek-
                                                                                                                                  » Wasserwerk:              1
terin Einfluss auf alle wichtigen Entscheidungen.              te der Muttergesellschaft GELSENWASSER AG
Von den Kosten entlastet, konnte sie auf diesem                im In- und Ausland mit insgesamt rd. 10.000 km
Weg Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung                     Kanalnetz. „Aus diesem Netzwerk heraus wer-
in bester Qualität sicherstellen.                              den wir stets mit dem aktuellen Stand der Ver-                       Bereich Abwasser
                                                               fahren und Techniken versorgt und können die
Die WVE hat die Schriesheimer Wasserwirtschaft                 erprobten Ansätze zur Effizienzsteigerung bei In-                  » Länge Kanalnetz:         75 km
grundlegend umgestaltet, den technischen Be-                   vestitionen und beim Betrieb auch an die Kunden                    » Regenüberlaufbecken:     3
trieb wie die kaufmännische Verwaltung neu or-                 in Schriesheim weitergeben“, betont Dr. Thomas                     » Regenüberläufe:          4
ganisiert. Um eine leistungsfähige Trinkwasser-                Nelle, langjähriger Geschäftsführer der WVE und
ver- und Abwasserentsorgung zu gewährleisten,                  technischer Prokurist bei der AWS in Gelsenkir-
setzten die Mitarbeiter ein umfassendes Instand-               chen. An die Erfolgsgeschichte in Schriesheim
haltungsmanagement auf und führten zeitnah alle                hat das Unternehmen u. a. mit der Beteiligung
notwendigen Maßnahmen durch. Seit Gründung                     an der Wasserwirtschaft Leidersbach GmbH an-
der Gesellschaft hat die WVE rd. 15 Mio. € in-                 geknüpft, eine Kooperationsgesellschaft mit der
vestiert; mehr als zwei Drittel der Summe flos-                Gemeinde Leidersbach.
sen in das Kanalisationsnetz. Als Geschäftsbe-
sorger hat die AWS die z. T. einsturzgefährdeten
Abwasserrohre saniert und zahlreiche Rohre
in größeren Durchmessern verlegt, um ange-
sichts zunehmender Starkregenereignisse Über-
schwemmungen vorzubeugen. Ein aktueller
Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Elimination
von Fremdwasserzuflüssen aus Drainagen und
angeschlossenen Oberflächen.
                                                                                                                                  Ansprechpartner: Dr. Thomas Nelle
                                                                                                                                  Abteilungsleiter Abwasserbetrieb
                                                                                                                                    0209 708-1975
                                                                                                                                    thomas.nelle@aws-gw.de
Sie setzten den ersten Spatenstich (v. l. n. r.): Gunda Röstel (kaufmännische Geschäftsführerin, SEDD), Ralf Strothteicher
                                             (Leiter Technischer Bereich, SEDD), Johannes Pohl (technischer Geschäftsführer, SEDD), Kirsten Bollrich (Projektleiterin,
                                             SEDD), Hartmut Vorjohann (Bürgermeister für Finanzen und Liegenschaften, Landeshauptstadt Dresden), Ingrid Hansen
                                             (Leiterin Investitionen, SEDD).

  Details zum
  Baugeschehen                                  NACHHALTIGE
Bis 2018 entstehen zwei neue Umlaufver-
teiler mit je ca. 8.000 m³ Fassungsvermö-
                                                STICKSTOFFELIMINIERUNG
gen sowie zwei Belebungsbecken mit je           Kläranlage Dresden-Kaditz erweitert Belebungsanlage
16.000 m³. Das Beckenvolumen wächst
von aktuell 96.000 m³ auf 144.000 m³.           Die Schmutzfrachten zur Kläranlage Dresden-Kaditz steigen ständig. Um das vorhandene Proviso-
                                                rium zur Stickstoffelimination in eine zukunftsfähige Lösung zu überführen, investiert die Stadt-
                                                entwässerung Dresden (SEDD) in den nächsten vier Jahren 23 Mio. €.

  Die geplanten                                 Vor zehn Jahren war noch nicht abzusehen, wie
  Bauabschnitte                                 sich Bevölkerung und Industrie in Dresden ent-
                                                wickeln würden. Darum hat man damals die sog.
» 2015: vorbereitende Arbeiten an der           neue Biologie der Kaditzer Kläranlage nicht voll-
  Baustelle, Abriss der aktuell ungenutz-       ständig zu Ende gebaut. Stattdessen setzten die
  ten Altbecken, Ausheben der Baugrube          Ingenieure zur Denitrifikation auf den provisori-
» 2016: Rohbau der neuen Becken und             schen, sehr kostengünstigen Umbau alter Be-
  der hinteren Hälfte der Umlaufverteiler
                                                cken. Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt.
» 2017: Abriss der bisherigen provisorisch      Bevölkerung, Gewerbe und Industrie in Dresden
  vorgeschalteten Denitrifikation, Fertig-
                                                wachsen stetig – und mit ihnen die Schmutz-
  stellung der Umlaufverteiler und                                                                              Die vorderen Becken der Altanlage von 1991 dienen seit
  Rohrleitungsbau                               frachten zur Kläranlage Dresden-Kaditz. Den                     2006 der Stickstoffelimination. Die hinteren, leeren Be-
                                                Prognosen zufolge sollen allein bis 2030 knapp                  cken werden nun abgerissen; an ihrer Stelle entstehen die
» 2018: Straßenbau und Grünflächen                                                                              neuen. Nach deren Fertigstellung wird der vordere Teil
                                                50.000 Einwohner hinzukommen. Für weiteren                      geschliffen und begrünt.
                                                Abwasser-Zuwachs sorgen Kooperationen mit
                                                Nachbarkommunen. So verzichteten z.B. Heide-                    Vor diesem Hintergrund investiert die SEDD nun
                                                nau und Pirna auf die teure Sanierung der eige-                 bis zum Jahr 2018 insgesamt 23 Mio. € in die Er-
                                                nen Kläranlage und leiten seit 2006 ihr Abwasser                weiterung der Belebungsanlage. Entstehen wer-
                                                nach Dresden. Auch der Abwasserzweckver-                        den zwei neue Umlaufverteiler mit je 8.000 m³
                                                band „Wilde Sau“, dessen Betrieb die SEDD seit                  Fassungsvermögen sowie zwei neue Belebungs-
                                                Januar 2015 führt, will ab 2018 das Abwasser von                becken mit je 16.000 m³. Das Beckenvolumen
                                                vier Gemeinden bzw. Ortsteilen in die Großanla-                 wächst von aktuell 96.000 m³ auf 144.000 m³
                                                ge pumpen.                                                      an. Mit dem ersten Spatenstich am 6. März 2015
Ansprechpartner: Torsten Fiedler
Stadtentwässerung Dresden GmbH                                                                                  wurde das spannende Projekt auf den Weg ge-
  0351 822-3621                                                                                                 bracht.
  Torsten.Fiedler@se-dresden.de
UNTERNEHMEN          |    Beteiligungen             11

ACHT KOMMUNEN – EINE NETZGESELLSCHAFT
Gemeinsamer Netzbetrieb mit strategischem Partner GELSENWASSER

Nach acht Jahren Vorbereitungszeit werden die Kommunen Ascheberg, Billerbeck, Havixbeck, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen, Rosen-
dahl und Senden zunächst ihre Gas- und dann ihre Stromnetze selbst betreiben. Partner der gemeinsamen Münsterland Netzgesellschaft
mbH & Co. KG ist die GELSENWASSER Energienetze GmbH, die sich in einem europaweiten Bieterverfahren durchsetzen konnte. Ziel
der Kommunen ist es, eigene Akzente in der Energieversorgung zu setzen und durch die sukzessive Netzübernahme für ihre Haushalte
langfristig Werte zu schaffen.

                                                                                                                      © Allgemeine Zeitung, Coesfeld

„Seit 2007 haben wir gemeinsam daran gearbeitet, die Hoheit über
die Gas- und Stromnetze in unseren Kommunen zu erlangen. Der
Weg war lang und nicht immer einfach – doch alle Beteiligten ha-
ben Entschlossenheit und Durchhaltevermögen bewiesen. Nun
                                                                                         GAS- UND STROM NETZE IN
steht die Münsterland Netzgesellschaft mit dem positiven Votum                           ZAHLEN
aller acht Räte in den Startlöchern“, freut sich Olfens Bürgermeis-
                                                                            In den acht münsterländischen Städten und Gemeinden werden ins-
ter Josef Himmelmann. Ziel der münsterländischen Kommunen ist
                                                                            gesamt 117.000 Einwohner mit Strom und Gas versorgt. Das Gas-
es, die Verantwortung für die Netze lokal zu verankern. Nicht Ge-
                                                                            netz in sieben dieser Kommunen mit einer Länge von rd. 500 km und
winne stehen dabei im Vordergrund, sondern man will als Netz-
                                                                            rd. 20.000 Anschlüssen kann die Netzgesellschaft sofort überneh-
eigentümer Einfluss auf die Netze erhalten: „Wir können zukünftig
                                                                            men; in fünf davon war Gelsenwasser bisher Netzbetreiber, in zwei-
selbst darüber entscheiden, welche Baugebiete mit welchen Net-
                                                                            en RWE. Außen vor bleibt zunächst das Gasnetz in Billerbeck, da
zen versehen werden“, erklärt Bürgermeister Alfred Holz aus Sen-
                                                                            dort bis 2019 noch der alte Konzessionsvertrag läuft. Das Strom-
den. Zudem sollen Werte geschaffen werden, die zukünftige Gene-
                                                                            netz aller beteiligten Kommunen ist rd. 3.100 km lang und umfasst
rationen entlasten: Sobald der Kaufpreis für die Netze refinanziert
                                                                            rd. 31.400 Anschlüsse und 63.000 Zähler.
ist, wird die Gesellschaft dauerhaft relevante Erlöse erzielen. Mit-
telfristig ist geplant, auch als Strom- und Gasanbieter aufzutreten.

Der Weg zum eigenen Netzbetrieb
Nach einem zweijährigen europaweiten Vergabeverfahren erhielt          Netzübernahme zugestimmt. Nun kann die Umsetzung des ge-
Gelsenwasser im Januar 2012 den Zuschlag als strategischer Part-       meinsam mit Gelsenwasser vereinbarten Netzübernahmekonzepts
ner, der 49 % an der neuen Netzgesellschaft hält. 51 % der An-         in die Wege geleitet werden. Durch die Netzübernahme werden
teile liegen bei den acht Städten und Gemeinden. Das Angebot           die kommunalen Haushalte nicht belastet, die Kommunen haben
des schon seit Jahrzehnten im Münsterland tätigen Unternehmens                              lediglich eine Bürgschaft abgegeben. Die Fi-
konnte vor allem in den Bereichen Wirtschaftlichkeit, kommunale                             nanzierung der Netze ist langfristig angelegt
Einflussnahme und Übernahme von Risiken überzeugen. An das                                  und soll rd. 30 Jahre dauern.
Vergabeverfahren schloss sich eine juristische Überprüfung durch
                                                                                            Ansprechpartner: Manfred Hochbein
das OLG Düsseldorf an, die das Vorgehen in 2013 bestätigte. Seit-
                                                                                            Betriebsdirektion Münsterland
dem haben sich die Räte intensiv mit dem Projekt beschäftigt,                               02591 24-200
und am 24. Juni 2015 hat mit Senden die letzte Kommune der                                  manfred.hochbein@gelsenwasser.de
12   UNTERNEHMEN         |   Kooperation

     KOOPERATION IN ALPEN
     Gemeinsame Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieversorgung

     Viele Kommunen möchten den nachhaltigen Umbau der regionalen Energieversorgung vorantreiben und dabei insbesondere verbes-
     serte Rahmenbedingungen für die Integration regenerativer Energien schaffen. Für eine technisch und wirtschaftlich tragfähige Um-
     setzung dieser Aufgabe steht Gelsenwasser seinen Partnern gern zur Seite. Jüngstes Beispiel dafür ist die Gründung einer gemeinsamen
     Gesellschaft mit der Gemeinde Alpen zur Förderung einer erfolgreichen Energiewende vor Ort.

     Die Gemeinde Alpen will ihre Energieversorgung über eine ver-              der Biogasanlage Hoogen sowie die Holzhackschnitzelheizung am
     stärkte Nutzung regenerativer Energien und effizienter Energiean-          Bauhof. Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen haben ge-
     wendungen nachhaltig umbauen. Dieses Ziel wurde bereits 2013               zeigt, dass neben den komplexen technischen Aspekten auch die
     im kommunalen Klimaschutzkonzept formuliert, das auch konkre-              Frage der Wirtschaftlichkeit intensiv zu beleuchten ist. Zudem ist
     te Maßnahmen und Projekte beschreibt. Diese müssen aus Sicht               für die verwaltungstechnische und politische Bearbeitung der Pro-
     der Gemeinde Alpen dazu beitragen, die Umwelt nachhaltig zu                jekte ein hohes Maß an Motivation sowohl in der Verwaltung, in der
     entlasten, die regionale Wertschöpfung zu verbessern und neue,             Politik als auch bei den Kooperationspartnern notwendig.
     zukunftsfähige Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen. Sie sollen un-
     ter Berücksichtigung möglicher Konflikte einvernehmlich zwischen           Partnerschaft erhöht Chancen
     Natur- und Umweltschutz, Anwohnern und Landwirten umgesetzt                Um die Energieversorgung in Alpen weiterhin nachhaltig in der
     werden.                                                                    gewünschten Richtung umbauen zu können, entschied sich
                                                                                die Gemeinde dafür, eine langfristige Partnerschaft mit einem
     Erste Schritte im Alleingang                                               Know-how-Träger einzugehen. Schwerpunkt der Kooperation
     In der Vergangenheit hat die Gemeinde bereits verschiedene Pro-            sollte dabei zunächst die Weiterentwicklung des Nahwärmenet-
     jekte initiiert. Dazu zählten u. a. Photovoltaikanlagen auf öffentlichen   zes um das Schulzentrum in Verbindung mit dem Neubaugebiet
     Gebäuden, die Versorgung des Schulzentrums mit Abwärme aus                 Alpen-Ost sein.
Windernergie und Nahwärme als Bausteine der „Energiewende“ in Alpen-Ost
                                                              (unten: Bebauungsplan).
                                                                                                                                                                                   UNTERNEHMEN          |    Kooperation   13
                                                                                  60°

                    GFZ           0.6

                                                                                               2007
                     I
                                                 WA
                                                 GRZ   0.4
                                                 GFZ   0.6

                                                  I     E
                                                                            GRÜ

                                    # 6.00

                                                                                        1673
                                        # 6.00

                                                                                                      1975

                                                                                                                                   1974

                         # 3.00                                                                                      Lärmschutz-
                                                                                                                         wall

                         # 6.00

                                                                                                                          6.50
                                                                                                                                 60°
                         # 3.00

                                                                                                             1674

                          # 14.00
                                                                                                                    GRÜ
                                                       WA
                                                       GRZ   0.4
                     0.4

                                                                                                                                             © psdesign1 – Fotolia.com

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                                                                                                                                             © fefufoto – Fotolia.com

     Die Entscheidung für Gelsenwasser fiel sowohl mit Blick auf die                                                                      Energiewende mit EVA
     gewünschte Expertise als auch auf Basis vielfach erprobter Koope-                                                                    Die EVA ist als kommunales Energieversorgungsunternehmen kon-
     rationen. Die GELSENWASSER AG verfügt über das nötige Know-                                                                          zipiert, das die Bürger in Alpen zunächst mit Wärme und zu einem
     how für Aufbau und Betrieb eines Nahversorgungskonzepts, die                                                                         späteren Zeitpunkt mit regenerativen Energien versorgt. Dabei soll
     Etablierung einer neuen Marke sowie Stadt- bzw. Gemeindewerke-                                                                       das Unternehmen für die Bevölkerung kompetenter Ansprechpart-
     gründungen. Darüber hinaus arbeiten die Gemeinde und verschie-                                                                       ner und für die lokale Wirtschaft verlässlicher Partner sein. Weite-
     dene Unternehmen der Gelsenwasser-Gruppe im Bereich der                                                                              re Geschäftsfelder und Dienstleistungen, darunter z. B. Contrac-
     Gas- und Nahwärmeversorgung in Alpen bereits seit Jahrzehnten                                                                        ting-Produkte oder Stromvermarktung, können in Verbindung mit
     erfolgreich zusammen.                                                                                                                den definierten Aufgaben entwickelt werden. Über die technischen
                                                                                                                                          und kaufmännischen Dienstleistungen der EVA, die auf die Kom-
     Im Juni wurden die Weichen für die Gründung der Energieversor-                                                                       petenzen der Gemeinde Alpen und der GELSENWASSER AG zu-
     gung Alpen GmbH (EVA) als gemeinsame Gesellschaft gestellt, an                                                                       rückgreift, wird selbstverständlich auch eine verlässliche Abwick-
     der die Gemeinde Alpen zu 61 % und die GELSENWASSER AG                                                                               lung der bereits laufenden Projekte gewährleistet.
     zu 39 % beteiligt sein soll. Von der gemeinsamen Entwicklung und
     Umsetzung richtungweisender Projekte wollen beide Partner auch                                                                       Beide Partner wollen in Alpen gemeinsam die Nutzung regenera-
     wirtschaftlich profitieren.                                                                                                          tiver Energien vorantreiben und durch die Zusammenführung und
                                                                                                                                          Bündelung von organisatorischem, technischem und wirtschaftli-
                                                                                                                                          chem Know-how das Fundament für eine erfolgreiche Entwicklung
                                                                                                                                          schaffen – in Richtung energetischer Effizienz und Zukunftsfähigkeit.

                                                 Ansprechpartner: Friederike Konold                                                                                      Ansprechpartner: Hendrik Baschek
                                                 Projektentwicklung                                                                                                      Contracting/Regenerative Energien
                                                 0209-708-358                                                                                                            0209-708-1985
                                                 friederike.konold@gelsenwasser.de                                                                                       hendrik.baschek@gelsenwasser.de
14      LEISTUNGEN             |   Regenerative Energien

           RÜCKENWIND
           FÜR ENERGIEWENDE
           Stadtwerke Kalkar setzen auf Windenergie – und GELSENWASSER+

           Die Stadtwerke Kalkar GmbH & Co. KG (Gelsenwasser ist zu 49 % an SWKAL beteiligt) möchte eine Windenergieanlage in Kalkar er-
           richten. Das Gesamtinvestitionsvolumen wird voraussichtlich 4,5 Mio. € betragen und Strom für umgerechnet ca. 2.000 Haushalte
           erzeugen. Für Planung und Umsetzung dieses Vorhabens kommt die Systemlösung „Dynamik“ von GELSENWASSER + zum Einsatz. Im
           August wurde der Antrag auf Genehmigung nach Bundes-Immissionsschutzgesetz gestellt und damit ein erstes Etappenziel erreicht.

           Auf der für die Windenergienutzung geeigneten Potenzialfläche       Gewinn für Klima und Bürger
           in Kalkar-Hönnepel sollen insgesamt drei Anlagen entstehen: Ne-     Für Kalkar ist es eine historische Chance: Genau 30 Jahre nach
           ben dem Windrad der SWKAL planen drei Landwirte die Errich-         Fertigstellung des nie in Betrieb genommenen Kernkraftwerks
           tung zweier weiterer Windenergieanlagen. Um die Kosten zu mini-     schafft die Stadt die planerischen Voraussetzungen, um Wind-
           mieren, arbeiten die vier örtlichen Investoren zusammen und holen   energie zu nutzen. Auf Basis einer Potenzialflächenanalyse wird
           u. a. die erforderlichen Gutachten gemeinsam ein.                   der Flächennutzungsplan geändert; die Ausweisung sog. Wind-
                                                                               vorranggebiete konzentriert Windenergieanlagen an konfliktarmen
           Die Planung sowie die Begleitung der Bauausführung bis zur Inbe-    Standorten. Die geplanten Investitionen in Hönnepel sind für die
           triebnahme ihres Windrads hat die SWKAL ausgeschrieben. Dabei       Stadt ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur vollständigen
           setzte sich Gelsenwasser mit dem Dienstleistungspaket „Dynamik“     Versorgung aus erneuerbaren Energien.
           erfolgreich gegen Mitbewerber durch. Das Unternehmen leistet
           Unterstützung im Genehmigungsverfahren, koordiniert die Finan-
           zierung und die Ausgestaltung des Bürgerbeteiligungsmodells und
                                                                                                                                     GEN
           übernimmt die Bauleitung. Zusätzlich wurde Gelsenwasser von                                          S Y S T E M LÖ S U N
           den anderen drei Investoren beauftragt, auch für ihren Genehmi-                                      VOM PRO F I           us .de
                                                                                                                                       se r- pl
           gungsantrag die Unterlagen zusammenzustellen.                                                         w w w.g el se nw as

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MODERNSTE                                                15

                                                                                    TECHNIK
                                                                      Aus einem Vergleich von Windenergieanlagen ver-
                                                                      schiedener Hersteller hinsichtlich Ertrag und wirtschaft-
                                                                      lichem Betrieb ging die Anlage N131 von Nordex als
                                                                      geeignetste Anlage hervor. Sie ist speziell für niedrige
                                                                      Windgeschwindigkeiten ausgelegt und mit 3 MW und
                                                                      einem Rotordurchmesser von 131 m besonders effi-

                                                                                                                                                  Computer-Visualisierung der N131 (Quelle: Nordex 2015)
                                                                      zient und ertragreich. Zugleich ist sie mit Schallemis-
                                                                      sionswerten von maximal 104,5 dB(A) trotz ihrer star-
                                                                      ken Nennleistung vergleichsweise leise. Die Einwirkung
                                                                      von Geräuschen auf die umliegenden Siedlungsberei-
                                                                      che spielt im Genehmigungsverfahren eine besonders
                                                                      wichtige Rolle.

                                                                                      PHASE 1: Potenzialflächenanalyse

Im August 2015 hat SWKAL die Genehmigung ihres Windrads                                                                 Potenzielle
                                                                              Grundsatzbeschluss
                                                                                                                    Konzentrationszonen
beim Kreis Kleve beantragt. Derzeit bereitet das Unternehmen ge-
meinsam mit Gelsenwasser die Gründung einer Betreibergesell-
schaft sowie Finanzierung und Kauf der Windenergieanlage vor.
Die Bürger in Kalkar werden dabei die Möglichkeit erhalten, sich                  PHASE 2: Flächennutzungsplanverfahren
finanziell zu beteiligen. Neben der Akzeptanz erhöht dies letztlich
                                                                                                     Abwägung der
auch die Erfolgsaussichten im Projekt.                                      Förmlicher
                                                                                                    Stellungnahmen
                                                                           Aufstellungs-                                     Inkrafttreten
                                                                                                   und Feststellungs-
                                                                            beschluss
                                                                                                       beschluss

                                                                        PHASE 3: Immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren

                     Ansprechpartner: Stephan Dohe
                                                                                  Antrag auf                       Entscheidung über die
                                                                             BlmSch-Genehmigung                    Genehmigungsfähigkeit
                     Projektentwicklung/M & A
                     0209 708-1920
                     stephan.dohe@gelsenwasser.de
                                                                      Von der Potenzialflächenanalyse bis hin zur Genehmi-
                                                                      gung vergehen mehrere Jahre. (Quelle: EnergieAgentur.
                                                                      NRW, 2015, www.windplanung-navi.de)
16   UNTERNEHMEN       |   Position

                                                                           © sborisov – Fotolia.com
     STIEFKIND
     KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG?
     Förderung wird potenziellem Beitrag zu Klimazielen nicht gerecht

     Im März dieses Jahres hat die Bundesregierung mit dem Eckpunktepapier „Strommarkt“ einige Ansätze für die Ausgestaltung der künf-
     tigen Stromversorgung und des Wärmemarkts in Deutschland vorgestellt. Eher unbefriedigend fielen dabei die Aussagen zur Zukunft
     der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus. Anfang Juli leicht modifiziert, werden sie dem Potenzial der Technologie auch weiterhin nicht
     gerecht. Aktuell konzentrieren sich die Befürworter deshalb darauf, für die geplante Novellierung des KWK-Gesetzes eine angemessene
     Förderhöhe und -systematik zu erreichen.

     Im vergangenen Jahr drohte die energieeffiziente dezentrale KWK                                  Angemessenes Plus – unausgewogene Verteilung
     in Berlin immer mehr in den Hintergrund zu geraten. Teile der Re-                                Im Zuge intensiver Diskussionen hat sich der Wind seither ein we-
     gierung stellten sogar die Frage, ob im deutschen Strommix ne-                                   nig gedreht – u. a. dank der IG Bergbau, Chemie, Energie, die
     ben den erneuerbaren Energien überhaupt Platz für eine konventi-                                 mit einem Alternativvorschlag zum Klimabeitrag aufzeigte, dass
     onelle Technik sei. Mit den Eckpunkten vom März gerieten der sog.                                ein konsequenter Ausbau der KWK auf 25 % in 2025 zusätzliche
     Klimabeitrag und eine Grundsatzentscheidung zum Strommarkt-                                      18,5 Mio. t CO2 einsparen könnte. So sehen die Eckpunkte für eine
     design in den Fokus, während die Vorschläge zur KWK – als Basis                                  erfolgreiche Umsetzung der Energiewende vom 1. Juli 2015 nun
     der anstehenden Novellierung des KWK-Gesetzes – deutlich hin-                                    eine jährliche Fördersumme von 1,5 Mrd. € vor, legen den Schwer-
     ter den Erwartungen der Branche zurückblieben.                                                   punkt dabei aber weiterhin auf die Unterstützung großer Anlagen.

     Große Lücken bei kleinen Anlagen                                                                 Um maximalen Nutzen zu entfalten, müssten die Mittel jedoch
     Zwar wurde der Not der Betreiber großer gasgefeuerter Kraftwer-                                  gleichmäßig verteilt werden. Dann könnten vor allem die kleinen
     ke Rechnung getragen, die aufgrund der niedrigen Großhandels-                                    und mittleren Anlagen, denen nach Aussagen des Bundesministe-
     preise für Strom derzeit noch nicht einmal ihre Deckungsbeiträ-                                  riums für Wirtschaft und Energie unzweifelhaft die Zukunft gehört,
     ge erwirtschaften: Ab einer Anlagengröße von 10 MW sollen sie                                    endlich so weiterentwickelt werden, dass sich echte Skaleneffek-
     für einen begrenzten Zeitraum immerhin 2 ct/kWh zusätzlich er-                                   te bei den Kosten einstellten; Contracting-Modelle mit Kommunen
     halten. Dagegen sieht das Eckpunktepapier kaum Anreize für den                                   und Wohnungswirtschaft ließen sich wirtschaftlicher umsetzen.
     Neubau kleinerer Anlagen vor, die häufig per Contracting realisiert                              Die Branchenverbände BDEW und VKU haben sich klar zu einer
     werden. Im Bereich des Eigenverbrauchs müssten sogar Kürzun-                                     ausgewogenen Fördersystematik bekannt. Es wird vor allem ihre
     gen hingenommen werden: In der Klasse bis 50 kW soll die Förde-                                                        Aufgabe sein, in konstruktiver Auseinander-
     rung auf 4 ct/kWh sinken, in der Klasse 50 – 250 kWh sogar ganz                                                        setzung mit der Politik zu einer entsprechend
     entfallen. Diese Restriktionen könnte die geplante moderate Erhö-                                                      ausgestalteten KWK-Novelle beizutragen.
     hung der Sätze für Einspeisung keinesfalls ausgleichen. Insgesamt
                                                                                                                           Ansprechpartner: Dr. Arnt Baer
     wurden für die KWK-Förderung maximal 1 Mrd. €/Jahr vorgesehen
                                                                                                                           Grundsatzfragen
     (bisher: 750 Mio. €).                                                                                                 0209 708-450
                                                                                                                           arnt.baer@gelsenwasser.de
UNTERNEHMEN             |   Qualitätsmanagement   17

VERSCHIEBUNG
DER WASSERGRENZE
GELSENWASSER bereitet Versorgungsumstellung vor

Das Wasserwerk in Bochum-Stiepel wird Endes des Jahres 2015 stillgelegt. Die dann fehlenden rd. 14 Mio. m³ Wasser für Bochum sollen
das Wasserwerk Witten (Wasserwerke Westfalen GmbH) und das Wasserwerk Essen (Wassergewinnung Essen GmbH) liefern. Diese
Veränderung zieht weitere Versorgungsumstellungen nach sich, die derzeit sorgfältig vorbereitet werden. Die Maßnahmen zielen auf
einen reibungslosen Übergang ab: Trübungserscheinungen werden durch vorbereitende Netzspülungen vermieden.. Zugleich wird eine
umfassende Kundeninformation sichergestellt.

Die neue Lottental-Leitung DN 800 (Durchmesser 80 cm) verbindet künftig das Bochumer Wassernetz mit dem der GELSENWASSER AG.

14 Mio. m³ Wasser erhält Bochum zukünftig zu einem Drittel vom                    Versorgung mit neuem Grenzverlauf
Wasserwerk Essen, zu zwei Dritteln vom Wasserwerk Witten.                         Gelsenwasser betreibt im Ruhrgebiet und im Münsterland ein Ver-
Dafür wird das Bochumer Wassernetz aktuell über die neue Lot-                     bundrohrnetz mit einer Gesamtlänge von über 6.300 km. Innerhalb
tental-Leitung an das Transportnetz der GELSENWASSER AG auf                       dieses Netzes verläuft die Wassergrenze, entlang derer die Arma-
Wittener Stadtgebiet angebunden; eine Verbindung mit dem Was-                     turen (Schieber, Klappen) geschlossen sind. Südlich dieser Linie
serwerk Essen ist bereits vorhanden. Zugleich gilt es die Versor-                 erfolgt die Trinkwasserversorgung über die Ruhr-Wasserwerke,
gungsgebiete der Wasserwerke an der Ruhr an anderer Stelle zu                     auf der anderen Seite über das Wasserwerk Haltern der GELSEN-
verkleinern, damit die Lieferungen an die Stadt Bochum nicht zu                   WASSER AG. Eine Verschiebung der Wassergrenze nach Süden
einer Mehrförderung führen. Dieses Ziel wird durch eine Verschie-                 vergrößert also das Versorgungsgebiet des Wasserwerks Haltern,
bung der sog. Wassergrenze nach Süden erreicht.                                   das zukünftig einige zusätzliche Bereiche beliefern wird. Das be-
                                                                                  trifft in erster Linie Stadtteile in den Kommunen Castrop-Rauxel,
                                                                                  Herne und Waltrop – rd. 25.000 Hausanschlüsse und ca. 130.000
                                                                                  Einwohner.

                                                                                  Konsequenzen der Umstellung
                                                                                  Für alle Kunden, die zukünftig vom Wasserwerk in Haltern
                                                                                  statt von den Wasserwerken an der Ruhr beliefert werden, än-
                                                                                  dert sich der Härtegrad des Wassers von „weich“ zu „mittel“.
                                                                                  Außerdem wird der Wasserdruck in der Regel geringfügig abneh-
                                                                                  men, dabei allerdings weiterhin deutlich oberhalb des erforderli-
                                                                                  chen Niveaus liegen.

Brunnenreihe an der Ruhr
18   UNTERNEHMEN           |   Qualitätsmanagement

                                                                                     Umsetzung mit Sicherheit
                                                                                     Nach bestandener Druckprüfung und bakteriologischer Freigabe
                                                                                     der Lottental-Leitung erfolgen im September/Oktober 2015 stu-
                                                                                     fenweise die Stilllegung des Wasserwerks Stiepel und die damit
                                                                                     verbundene Versorgungsumstellung. Im Vorfeld wurden alle Maß-
                                                                                     nahmen umfassend kommuniziert; ausführliche Informationen ein-
                                                                                     schließlich der Ergebnisse der Trinkwasseranalysen stehen unter
                                                                                     www.gelsenwasser.de zur Verfügung. „Die wichtigste Aussage für
                                                                                     Kommunen und Bürger ist dabei sicherlich die, dass das Trink-
                                                                                     wasser aus den Werken Essen, Witten und Haltern von einwand-
     Vorbereitende Netzspülung garantiert eine reibungslose Umstellung.
                                                                                     freier Qualität ist“, erklärt Friedrich Reh, Leiter Wasserwerke. „Es
                                                                                                             wird täglich kontrolliert und entspricht daher
     Die zuständigen Betriebsabteilungen der GELSENWASSER AG
                                                                                                             jederzeit den strengen Vorgaben der Trink-
     haben im ersten Halbjahr 2015 alle Trennarmaturen auf Dichtheit
                                                                                                             wasserverordnung.“
     geprüft und bei Bedarf ausgetauscht. Sämtliche betroffenen Netz-
     bereiche werden bis zum Wechsel systematisch gespült. Durch die                                       Ansprechpartner: Stefan Sanft
     Versorgungsumstellung wird es daher aller Voraussicht nach nicht                                      Verteilung Wasser
                                                                                                           0209 708-393
     zu Trübungen im Trinkwassernetz kommen.
                                                                                                           stefan.sanft@gelsenwasser.de

     UNTERNEHMEN           |   Kooperation

     WIRTSCHAFTLICHKEIT UND
     ERFAHRUNG ÜBERZEUGEN
     Erwitte und VGW gründen gemeinsame Netzgesellschaft

     Die Stadt Erwitte plant, ihre Stromversorgung selbst in die Hand zu nehmen. Dazu gründet sie eine Netzgesellschaft, die sich zu gege-
     bener Zeit um die Neuvergabe der Stromkonzession bewerben wird. Auf der Suche nach einem strategischen Partner zur Umsetzung
     dieses Vorhabens hat sich die Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH (VGW), Rheda-Wiedenbrück, mit dem wirtschaftlichsten
     Angebot und großer Sachkenntnis durchgesetzt.

                                                                                     ten Ausschreibung überzeugte. Die neue Netzgesellschaft Erwitte
                                                                                     mbH & Co. KG wird zu 51 % in städtischer und zu 49 % in VGW-
                                                                                     Hand liegen und sich in einem erneuten transparenten Verfahren
                                                                                     um die Stromkonzession der Stadt Erwitte bewerben.

                                                                                     Als Mitglied der Gelsenwasser-Gruppe wird die VGW Know-how
                                                                                     und Erfahrungen der Muttergesellschaft sowie der GELSEN-
                                                                                     WASSER Energienetze GmbH einbringen. Letztere hat u. a. in Ost-
                                                                                     westfalen und im Münsterland zahlreiche Konzessionen gewonnen
                                                                                     und Netze übernommen. Alle Beteiligten werden sich in vertrau-
                                                                                     ensvoller Zusammenarbeit für den Gewinn der Konzession in Er-
     Vertreter der Stadt Erwitte und der Vereinigten Gas und Wasserversorgung,                            witte einsetzen, um dann gemeinsam eine si-
     Rheda-Wiedenbrück, ziehen in der Energieversorgung ab sofort an einem Strang.
     (Quelle des Fotos: „Der Patriot“)
                                                                                                          chere, verbraucherfreundliche und günstige
                                                                                                          Stromversorgung aufzubauen.

     Um ihren Einfluss auf infrastrukturelle Maßnahmen zu steigern                                         Ansprechpartner: Bernd Hartung
                                                                                                           Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH
     und die kommunale Einnahmesituation zu verbessern, gründet
                                                                                                           Techn. Geschäftsführer
     die Stadt Erwitte eine eigene Netzgesellschaft. Mitgesellschafte-                                     02303 204-200
     rin wird die Gelsenwasser-Tochter VGW, die in einer europawei-                                        bernd.hartung@vgw-gmbh.de
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