SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET - Gelsenwasser AG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
© Stadtmarketing Herne GmbH September 2015 SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET GELSENWASSER BIETET TRINKWASSERVERSORGUNG FÜR VOLKSFESTE MIT FACHBEIL AGE ABWASSER SPEZIAL VERSCHIEBUNG DER WASSERGRENZE GELSENWASSER bereitet Versorgungs- umstellung vor EINFACH „DURCHDACHT“ + Automationslösungen von GELSENWASSER für Gebäude und Energieanlagen
02 EDITORIAL INHALT TITELTHEMA | GELSENWASSER bietet Trinkwasserversorgung für Volksfeste 04 PARTNER | Gespräch 3 Fragen an Hans-Josef Linßen Bürgermeister der Stadt Straelen 03 Schade, dass der Sommer vorbei ist! Dieses Jahr UNTERNEHMEN | Position war er doch einfach schön. Und er hat uns wie- Technologiekombinationen erfüllen Anforderungen der einmal spüren lassen, wie sehr wir eine stets der EnEV 2016 07 sichere Versorgung mit Trinkwasser in bester Qualität brauchen. Wie das bei besonderen An- | Kooperation lässen funktioniert, zeigt das Titelthema dieser GELSENWASSER initiiert kommunale Ausgabe. Sommer ist auch die Zeit der Volks- Effizienz-Netze 10 feste. Am Beispiel der Cranger Kirmes erfah- | Beteiligungen ren Sie, mit wie viel Aufwand es verbunden ist, Gemeinsamer Netzbetrieb mit strategischem dort die Trinkwasserversorgung für Millionen Partner GELSENWASSER 11 Besucher zu gewährleisten. In einem weiteren „Wasser-Thema“ machen wir für Sie anschau- | Kooperation lich, was bedacht werden muss, wenn ein altes Gemeinsame Entwicklung einer zukunftsfähigen Wasserwerk vom Netz geht und andere Werke Energieversorgung 12 „übernehmen“. | Position KWK-Förderung wird potenziellem Beitrag zu Außerdem kommen wie immer auch Energie- Klimazielen nicht gerecht 16 themen nicht zu kurz – und ich wünsche Ihnen viel positive Energie beim Lesen des Magazins. | Qualitätsmanagement GELSENWASSER bereitet Versorgungsumstellung vor 17 | Kooperation Erwitte und VGW gründen gemeinsame Herzlichst Netzgesellschaft 18 LEISTUNGEN | Systemlösungen Automationslösungen von GELSENWASSER+ Antje Antoni für Gebäude und Energieanlagen 08 | Regenerative Energien Stadtwerke Kalkar setzen auf Windenergie – und GELSENWASSER+ 14 IMPRESSUM DIALOG | Medien GELSENWASSER erneuert Internetauftritt 19 Herausgeber: GELSENWASSER AG Willy-Brandt-Allee 26 · 45891 Gelsenkirchen KURZ NOTIERT » Blockheizkraftwerk für Revierpark in Gelsenkirchen 20 Telefon: 0209 708-0 · Telefax: 0209 708-650 » Stadtwerke Kalkar setzen auf Kundennähe 20 Internet: www.gelsenwasser.de » Stadtwerke Castrop-Rauxel gründen Kundenbeirat 20 Redaktion: Antje Antoni 0209 708-296 antje.antoni@gelsenwasser.de
Charakteristisch für Straelen sind Gewächshäuser sowie das Europäische Übersetzerkollegium. PARTNER | Gespräch 03 3 FRAGEN AN HANS-JOSEF LINSSEN Bürgermeister der Stadt Straelen „Alles im grünen Bereich“ Kurse für Mutter-Kind/Vater-Kind etc. tauchen hier auf. Unsere Fa- – so lautet das Straelener milienmanagerin Diana Isermann ist im Rathaus Ansprechpartnerin Motto, denn hier werden für Familien und Fachämter. Gehör findet sie ebenfalls in Schulen mehr Pflanzen und Gemüse und Kitas, sie vermittelt zwischen Ämtern und Verbänden, koope- vermarktet als irgendwo an- riert mit Medien, Initiativen und Betrieben und bringt eigene Pro- ders in Deutschland. Doch der Ort hat noch weit mehr zu bieten: jekte ans Laufen. Hierzu zählen u. a. Bildungsangebote für Kinder ein prämiertes Stadtbild, attraktive Vielfalt bei Wohnen, Freizeit und Erwachsene oder Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Fa- und Kultur und einen Top-Standort für die Nahrungsmittelin- milie und Beruf. Dies alles geschieht mit dem Ziel, die Stadt Strae- dustrie. Mit Gelsenwasser verbindet Straelen eine mittlerweile len noch familienfreundlicher zu gestalten. Unterstützt wird Frau 40-jährige Partnerschaft: Bereits seit 1975 betreiben Tochter- Isermann dabei von einem aktiven Netzwerk aus Akteuren mit Be- unternehmen – nach der NGW GmbH jetzt die GELSENWASSER rührungspunkten zu Familien: Schulsozialarbeiter, Kita-Leitungen, Energienetze GmbH (GWN) – zuverlässig und sicher das Erdgas- Jugendarbeiter und z. B. auch Fallmanagerinnen im Jobcenter. verteilnetz. Und das wird auch so bleiben, denn die Konzessions- partner haben den Vertrag jüngst bis 2034 verlängert. Zudem Die Zuwanderung von Flüchtlingen stellt Ruhrgebietskommu- erbringt GWN Betriebsführungsleistungen für das Trinkwasser- nen vor enorme Herausforderungen. Welche Wege beschrei- werk und -netz der Stadt. tet Straelen, um die Menschen würdig aufzunehmen? Wir haben uns bereits vor einigen Jahren für ein dezentrales Un- In Straelen gibt es nicht nur unzählige Gartenbaubetriebe, son- terbringungskonzept entschieden. Es gibt mehrere Standorte für dern auch eine „Grüne Couch“. Wer darf sich daraufsetzen? Übergangsheime im gesamten Stadtgebiet. An keinem Standort Jeder ist eingeladen und viele tun es. Die Couch vor dem Rathaus werden mehr als 25 Personen untergebracht. In diesem Jahr ha- wird täglich als Fotomotiv genutzt. Brautpaare, Gäste der Stadt, ben wir zwei Wohnhäuser für jeweils zehn Personen fertiggestellt. Vereine oder Clubs – ein Foto auf der Couch wird immer gerne ge- Darüber hinaus haben wir einige Privatwohnungen gemietet. Die macht. In Straelen lässt man sich eben gerne nieder – da spricht soziale Betreuung wird durch einen eigens dafür eingestellten Mit- unsere Couch eigentlich ohne Worte. arbeiter sowie durch Kooperation mit Fachkräften aus dem örtli- chen Caritasverband sichergestellt. Nicht zu vergessen das groß- Der Niederrhein bietet Familien Idylle pur. Warum braucht artige ehrenamtliche Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger: Straelen dann eine Familienmanagerin? Sie tragen sehr zu einer Willkommenskultur in Straelen bei. Familien sind wichtig für die Zukunft unserer Stadt. Um für sie at- traktiv zu sein, reicht eine schöne landschaftliche Umgebung allein nicht aus. Themen wie Kinderbetreuung, Schule, Freizeitangebote,
04 TITELTHEMA SICHERHEIT IM KOMPLETTPAKET GELSENWASSER bietet Trinkwasserversorgung für Volksfeste Im Sommer haben Volksfeste Hochsaison. Ob Kirmes, Märkte oder andere Freiluftveranstaltungen: Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist die Trinkwasserversorgung, die einer Vielzahl strenger Regeln unterliegt. Hier kann Gelsenwasser seine Partnerkommunen nach Bedarf mit einer maßgeschneiderten Dienstleistung im Rundum-sorglos-Paket entlasten. Das Unternehmen stellt seit Jahrzehnten hygienisch einwandfreies Trinkwasser für Außenevents bereit. Jüngstes Praxisbeispiel: die Cranger Kirmes. © Stadtmarketing Herne GmbH © Stadtmarketing Herne GmbH
TITELTHEMA 05 © Helmut Adler Lufbildfotografie – www.fotodesigner.org Bei Veranstaltungen unter freiem Himmel erfolgt die Trinkwasser- sen diese Standrohre über eine Sicherheitseinrichtung verfügen, versorgung für gewöhnlich über Hydranten und mobile Schlauch- die verhindern soll, dass Wasser durch Rücksaugen oder Rück- leitungen. Werden Installation oder Betrieb nicht sachgemäß drücken in das vorgelagerte Trinkwasserversorgungsnetz zurück- durchgeführt oder Materialien falsch gehandhabt, kann das zu ei- fließt. Anschlussteile wie Rohre, Schläuche und Armaturen sind vor nem (erhöhten) Eintrag potenziell gesundheitsschädlicher Mikro- Verunreinigungen zu schützen und sollten daher nur von sachkun- organismen führen. Um das zu vermeiden, sind umfangreiche digem Personal installiert werden. gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Dazu zählen Vorschriften der Trinkwasserverordnung 2011, des Infektionsschutzgesetzes, der Um den einwandfreien Zustand des Trinkwassers zu gewährleis- Lebensmittelhygiene-Verordnung, der „Verordnung über Allgemei- ten, bietet die GELSENWASSER AG eine qualifizierte Installation ne Bedingungen für die Versorgung mit Wasser“ sowie die techni- von Standrohren an. Alle verwendeten Materialien sind für Trink- schen Regeln für Trinkwasserinstallationen gemäß DIN 2001-2 und wasser zugelassen und entsprechend zertifiziert. Schläuche sind DVGW-Arbeitsblatt W 408. nach den aktuellen KTW-Empfehlungen des Umweltbundesamtes und gemäß DVGW W 270 geprüft, Rohre und Armaturen entspre- Anspruchsvolle Aufgabe chen der DIN EN 1717 und weisen durchgehend eine DIN/DVGW- Für die Einrichtung der Trinkwasserversorgungsanlage gelten klar W-270-Registriernummer auf. definierte technische Vorgaben. Der Anschluss an den Hydranten darf z. B. nur mittels für den jeweiligen Netzbetreiber zugelassener Cranger Praxis Standrohre erfolgen, sodass sich schon während der Veranstal- Wie anspruchsvoll sich die gesamte Aufgabe darstellt, zeigt das tungsplanung eine Rücksprache mit dem jeweiligen Wasserversor- Beispiel der Kirmes in Herne-Crange, eines der größten Volks- ger empfiehlt. Gemäß DVGW W 570-1 (A) und DIN EN 1717 müs- feste Deutschlands. Wie bereits seit über zehn Jahren hat die
06 TITELTHEMA © Stadtmarketing Herne GmbH GELSENWASSER AG auch 2015 sichergestellt, dass auf der Cran- rene Mitarbeiter die Standrohre an den Übergabestellen, montier- ger Kirmes vom 7. bis zum 16. August hygienisch einwandfreies ten Großzähler für eine korrekte Abrechnung des genutzten Was- Trinkwasser zu den Übergabestellen floss. Dazu musste bereits sers und brachten die Trinkwasserschläuche an. im Vorfeld ein erheblicher Aufwand betrieben werden. Mitte Juni wurde damit begonnen, die Leitung der Cranger Kirmes für die In- Auch während der Cranger Kirmes gewährleistete die GELSEN- stallation vorzubereiten. Außerhalb der Veranstaltung ist sie nicht WASSER AG mit einem zusätzlichen Service die gebotene Versor- in Betrieb und musste daher zunächst mit Desinfektionsmittel ge- gungssicherheit: Ein eigens eingerichteter „Crange‘‘-Bereitschafts- Um das Standrohr zu installieren, muss der Schachtdeckel der Übergabestelle mit Gelsenwasser-Mitarbeiter bei Vorbereitungsarbeiten für die Standrohrinstallation einem Kranwagen angehoben werden. an einer Übergabestelle. spült werden. „Dazu haben wir mit der mobilen Desinfektionsanla- dienst war für eventuelle Probleme oder Störfälle Tag und Nacht ge eine ‚Brücke’ vom stillen zum angrenzenden Versorgungsnetz erreichbar. Das Gesamtpaket umfasst auch die abschließenden gelegt‘‘, erklärt Projektleiter Frank Sahm. So wurde sichergestellt, Deinstallationen und steht für kleine wie große Freiluftveranstaltun- dass keine Mikroorganismen in das vorhandene, hygienisch ein- gen der Gelsenwasser-Partnerkommunen zur Verfügung. wandfreie Netz gelangen konnten. Sobald die Leitung gefüllt war, erfolgte die Messung der Desinfektionsmittelkonzentration an al- len Übergabestellen. Im nächsten Schritt wurde die Leitung so lange freigespült, bis sich das Desinfektionsmittel nicht mehr nachweisen ließ. Anschließend folgte an vier Entnahmestellen eine Beprobung, um die Überein- stimmung mit den Vorgaben der Trinkwasserverordnung zu prüfen. Ansprechpartner: Frank Stefanski Dabei erwies sich die Trinkwasserqualität als einwandfrei, sodass Zählerwesen die Leitung freigegeben und mit dem angrenzenden betriebenen 0209 708-436 Netz verbunden werden konnte. Im Anschluss installierten erfah- frank.stefanski@gelsenwasser.de
UNTERNEHMEN | Position 07 © igor terekhov/ weerapat1003 – Fotolia.com ENERGIEEFFIZIENZ MIT ERDGAS Technologiekombinationen erfüllen Anforderungen der EnEV 2016 Gemäß der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) gilt ab 1. Januar 2016 ein verschärfter Energiestandard für Neubauten. Da- nach nimmt der höchstzulässige Jahresbedarf an Primärenergie für Heizung, Warmwasser, Lüftung und Kühlung um 25 % ab; der Primärenergiefaktor von Strom wird als einziger deutlich gesenkt. Diese Änderungen erschweren das Heizen mit kostengünstigem, emissionsarmem Erdgas – in Kombination mit zusätzlichen Maßnahmen bleibt es aber weiterhin eine attraktive Option. Die EnEV gibt bautechnische Standards bezüglich des Energiebe- setzt wird, kann zur Bezahlbarkeit von Energieeffizienz kaum beitra- darfs von Neubauten vor und gilt für Wohn-, Büro- und bestimmte gen. Durch die Energiewende werden die Strompreise vermutlich Betriebsgebäude. Mit der Novelle von 2013 wurden mit Wirkung ab weiter steigen, sodass eine Stromheizung dem Bürger keine Kosten 1. Mai 2014 zwei europäische Richtlinien umgesetzt: über die Ge- spart. Entsprechend bleibt offen, welchen Einfluss der Eingriff der samtenergieeffizienz von Gebäuden (2010/31/EU) und zur Energie- Politik in den Wärmemarkt haben wird. Derzeit ist Erdgas jedenfalls effizienz (2012/27/EU). Die wichtigste Änderung verbot ab 2015 den trotz der zahlreichen Alternativen nach wie vor der mit Abstand am Betrieb von Heizkesseln, die älter als 30 Jahre sind, wobei eigenge- häufigsten eingesetzte Energieträger im Neubau. Über 50 % der Ei- nutzte Wohnhäuser größtenteils ausgenommen wurden. gentümer entscheiden sich für eine CO2-arme Gasheizung. Politik pro Strom Kombination für Konto und Klima Zum 1. Januar 2016 verringert sich der erlaubte Primärenergiebedarf Für die Zukunft ist festzuhalten, dass Gastechnologien auch ab 2016 von Neubauten um weitere 25 %. Hinzu kommt eine erneute Sen- die Anforderungen der EnEV erfüllen können, wenn sie z. B. mit einer kung des Primärenergiefaktors von Strom; generell gibt diese Größe verbesserten Dämmung oder solarer Wassererwärmung kombiniert an, wie viele Kilowattstunden (kWh) Primärenergie – also z. B. Kohle, werden. Studien im Auftrag des Bundesverbandes der Energie- und Gas oder Erdöl – erforderlich sind, um 1 kWh Endenergie zu erzeu- Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, dass gerade die Verknüpfung mit gen. Der Gesetzgeber setzt sie für jeden Energieträger fest, und ge- Solarthermie bei einem Gas-Brennwertkessel wie bei einer Gas- rade in der Wärmebranche verfestigt sich der Eindruck, dass dabei Wärmepumpe den Brennstoffbedarf deutlich reduziert. Bei einem nicht nach rein wissenschaftlichen, sondern (auch) nach politischen Vollkostenvergleich, der neben der Erstinvestition für die Anlagen Kriterien verfahren wird. So sinkt der Wert für Strom bis 2050 kon- auch die erheblich sinkenden Heizkosten berücksichtigt, erweist tinuierlich weiter, weil die geplante Steigerung des Anteils erneuer- sich der Brennwertkessel als nahezu unschlagbar. Es bleibt mit Erd- barer Energien bei der Erzeugung einfach vorausgesetzt und zudem gas also möglich, die niedrigsten Heizkosten zu haben und gleich- auf die – nur theoretisch verfügbare – installierte Leistung abgestellt zeitig viel CO2 zu sparen. wird. Mit Strom betriebene Heizungen wie die Wärmepumpe können daher Vorschriften wie die EnEV immer leichter erfüllen. Verbraucherfavorit Erdgas Ansprechpartner: Dr. Arnt Baer Diese Benachteiligung von Gasheizungen, aber auch von Kraft-Wär- Grundsatzfragen me-Kopplung, die über Blockheizkraftwerke im Haushalt selbst oder 0209 708-450 in Nahwärmenetzen zunehmend für die Wärmeversorgung einge- arnt.baer@gelsenwasser.de
08 LEISTUNGEN | Systemlösungen EINFACH „DURCHDACHT“ Automationslösungen von GELSENWASSER+ für Gebäude und Energieanlagen Das gilt für Kommunen ebenso wie für Stadtwerke, Versorger und Industriebetriebe: Das Management von Gebäuden und Anla- gen spielt insbesondere aufgrund seiner Energieintensität eine wichtige Rolle für Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Nachhaltige Unterstützung bietet „Durchdacht“ – ein weiteres Rundum-sorglos-Paket von GELSENWASSER +, das maßgeschneiderte Automations- systeme zur Verfügung stellt. Um immer komplexer werdende Prozesse effizient zu steuern, bie- denes optimiert werden muss. Dabei garantiert ein modularer Auf- tet sich für Gebäude und Energieanlagen der Einsatz einer zen- bau Leistung nach Bedarf: Alle Bausteine können einzeln oder als tralen Automationslösung an. Idealerweise erfüllt diese sämtliche Gesamtpaket genutzt werden. Betriebsanforderungen und senkt sowohl den CO2-Ausstoß als auch die Energiekosten nachhaltig. Mithilfe des Dienstleistungs- GEN S Y S T E M LÖ S U N pakets „Durchdacht“ lässt sich diesen Ansprüchen ohne Weiteres VOM PRO F I gerecht werden – ob ein System neu angeschafft oder ein vorhan- us .de se r- pl w w w.g el se nw as
LEISTUNGEN | Systemlösungen 09 Gebäudeleittechnik nach Maß Rundum von Vorteil „Durchdacht“ steht für modernste Gebäudeleittechnik, zugeschnit- Insgesamt trägt die Systemlösung „Durchdacht“ damit wirkungs- ten auf die jeweils individuellen Bedürfnisse des Kunden. Dazu ent- voll dazu bei, Energiebilanz und Wirtschaftlichkeit von Gebäuden wickelt und programmiert das Team auf Basis einer detaillierten und Anlagen dauerhaft zu optimieren. Die Kunden profitieren von Bestandsaufnahme von Anlagen, Prozessen, Rahmenbedingun- einem sinkenden Energieverbrauch und reduzierten Betriebskos- gen und Betriebsanforderungen eine maßgeschneiderte Regel- ten bei maximalem Gebäudekomfort. Für Erfolgssicherheit sor- strategie. Für die Umsetzung sorgt eine DDC-Station (Digital Direct gen umfassende Erfahrungen aus zahlreichen bereits umgesetzten Control), die dazu Daten aus den Kundenanlagen und Feldgerä- Automatisierungsprojekten. „Wir können unseren Kunden praxiser- ten verarbeitet. Dank der nutzerfreundlichen Gestaltung der Be- probte Lösungen bieten und garantieren jederzeit einen engagier- dienoberfläche ist nur eine kurze Einarbeitung erforderlich, um An- ten Support“, so der Leiter des „Durchdacht“-Teams Frank Schim- lagen und Prozesse einfach und kostensparend zu managen. Auf mel zu den besonderen Pluspunkten des Angebots. Wie bei allen Wunsch kann aber auch das „Durchdacht“-Team den Betrieb der Paketen von GELSENWASSER+ gehört dazu auch hier eine kos- Automationslösung übernehmen und für die Wartung und Instand- tenlose und unverbindliche Erstberatung. haltung der DDC-Technik, Feldgeräte und Schaltschränke sorgen. Erleichtertes Energiemanagement Mithilfe eines zusätzlichen Tools lassen sich alle wichtigen Ener- gieströme systematisch erfassen. Kernkomponente ist eine Datenbank, in der Verbrauchsinformationen gespeichert sind. Über eine webbasierte Oberfläche kann der Anwender damit u. a. Ener- gieverbräuche und CO2-Emissionen analysieren, Leistungsspitzen Ansprechpartner: Frank Schimmel ausmachen und Kostenberichte erstellen. Auf dieser Basis lassen Energietechnik sich vergleichsweise einfach fundierte Energiesparmaßnahmen 0209 708-1858 entwickeln. durchdacht@gelsenwasser-plus.de
© pressmaster – Fotolia.com 10 UNTERNEHMEN | Kooperation GEMEINSAM SPARPOTENZIALE HEBEN GELSENWASSER initiiert kommunale Effizienz-Netze Die Verbesserung der Energieeffizienz ist ein wichtiges Ziel des Energiekonzepts der Bundesregierung. Als eine zentrale Maßnahme ist die „Initiative Energieeffizienz-Netzwerke“ im Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) verankert; explizit angekündigt wurde auch eine Förderrichtlinie für kommunale Netzwerke. Seit 1. Januar 2015 ist nun ein Förderprogramm zur Bildung von Energieeffizienz- Netzwerken zwischen Kommunen in Kraft, die Gelsenwasser in seinem Versorgungsgebiet gezielt unterstützt. Effizienz-Netzwerke haben sich in Gewerbe und Industrie als sehr wirkungsvoll herausgestellt, um auch mit geringen Investitionen relevante Energieeinsparungen zu erreichen. Diese Option soll nun auch in Gemeinden und Landkreisen genutzt werden, die in Deutschland für zwei Drittel des Endenergieverbrauchs im öffent- © pressmaster – Fotolia.com lichen Sektor stehen. Die neue Fördermaßnahme ergänzt die be- stehenden Programme und zielt auf Energieeinsparpotenziale, die seitens der Kommunen bislang nicht ausgeschöpft wurden. Bezu- schusst werden die Gewinnung von Teilnehmern für Energieeffizi- enz-Netzwerke sowie deren Aufbau und Betrieb. In den Netzwer- ken sollen sich jeweils acht bis zwölf Kommunen unter moderierter Anleitung über einsetzbare Technologien, Methoden und Erfah- vorliegenden Klimaschutzplänen, wie sie im Rahmen der Natio- rungen bei der Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen aus- nalen Klimaschutzinitiative gefördert werden. Zusätzlich wird jede tauschen. „Kommunen bzw. Energiebeauftragte werden so in die Kommune durch einen eigenen Energieberater unterstützt, kann Lage versetzt, bei der Überwindung praktischer Probleme vonein- im Rahmen des Netzwerks also z. B. ein zertifiziertes Energie- und ander zu lernen oder Maßnahmen zu bündeln“, so die Zielsetzung Umweltmanagementsystem ganz oder in Teilen umsetzen. laut Förderrichtlinie. Gelsenwasser engagiert sich derzeit für den Aufbau solcher Netz- werke unter seinen Partnerkommunen und nimmt dabei die Rol- le eines gesamtverantwortlichen Projektmanagers, des sog. Ansprechpartner: Dr. Berthold Hambach Netzwerkträgers ein. Erfahrene Experten organisieren den ange- Energie- und Messtechnik strebten Erfahrungsaustausch; aufgebaut werden kann dabei auf 0209 708-627 Erkenntnissen aus bereits durchgeführten Energieberatungen oder berthold.hambach@gelsenwasser.de
ABWASSER SPEZIAL | SEPTEMBER 2015 Haben Sie Fragen zu AbwasserSpezial? Stefan Garriß Fachbereich Abwasser 0209 708 -1990 stefan.garriss@gelsenwasser.de BEDARFSORIENTIERTE Kosten ca. 12.000 € K ANALREINIGUNG IM FOKUS » Kameratechnik » sonstige Hardware ca. 2.000 € » Umbau Fahrzeug ca. 3.000 € Stadtentwässerung Herne ermittelt tatsächlichen Reinigungsbedarf der » Schulung der Mitarbeiter ca. 2.500 € Kanalisation Die Reinigung und Inspektion der Entwässerungsanlagen im Stadtgebiet gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Stadtentwässerung Herne (SEH). Bisher wurden die Einsätze turnusmäßig geplant Leistung und durchgeführt. Um zukünftig noch wirtschaftlicher zu agieren, wird das Verfahren nun mithilfe modernster Kameratechnik optimiert. Bei Besetzung des Fahrzeugs mit zwei Mitarbeitern: Die „kleine“ Großstadt Herne betreibt mit der SEH den Full-HD-Auflösung können die Mitarbeiter 50 – 80 Haltungen pro Tag (ca. 2 km) ein ca. 410 km langes Kanalnetz, davon ca. 95 % schnell und gezielt die Ablagerungen im Kanal lo- als Mischkanalisation. Um die täglich anfallenden kalisieren und den entsprechenden Reinigungs- Prozesse kümmern sich rd. 50 Mitarbeiter, deren bedarf genauer abschätzen. zentrale Aufgaben im Bereich Kanalunterhaltung und Kanalreinigung liegen. Im Stadtgebiet sind Die ersten Ergebnisse zeigen, dass von 125 in- insgesamt drei Spülfahrzeuge im Einsatz. spizierten Haltungen lediglich 26 (ca. 20 %) rei- nigungsbedürftig waren. Um langfristig ver- Bisher reinigt SEH ihre Kanäle unabhängig von wertbare Ergebnisse zu erhalten, werden die der tatsächlichen Verschmutzung in Intervallen Inspektionen mit „Fast Picture“ weitere vier Jah- von zwei bis drei Jahren So wird an manchen re durchgeführt. Mithilfe der Gesamtauswertung Stellen oft unnötig gespült, während anderen- lässt sich dann ein auch wirtschaftlich effizienter orts Kanalablagerungen und Gestank den Bür- Reinigungs- und Inspektionsaufwand definieren, ger empfindlich belästigen können, weil dort eine der Betriebsbeeinträchtigungen mit Auswirkun- häufigere Reinigung gefordert wäre. Um die Rei- gen auf Umwelt und Anwohner ausschließt. Po- nigungsleistung zu optimieren, galt es den tat- sitiver Nebeneffekt: Die Kameratechnik kommt sächlichen Bedarf im Netz zu ermitteln. Mit auch für Einsätze in der Bauleitung und Pla- Ansprechpartner: Sascha Köhler diesem Ziel wurde im Januar 2015 die neue Ka- nungsvorbereitung zum Einsatz, was zu weiterer Technischer Betriebsleiter SEH 02323 592-1321 meratechnik „Fast Picture“ der Firma JT-elektro- Kosteneffizienz führt. sascha.koehler@se-herne.de nik GmbH angeschafft. Mit der zugrunde liegen-
WVE: Zahlen & Fakten 15 JAHRE PUBLIC-PRIVATE- Gründung: Mai 2000 Gesellschafter: PARTNERSHIP Erfolgreiche Zwischenbilanz bestätigt Schriesheimer Kooperationsmodell Stadt Schriesheim 51,0 % MVV Energie AG 24,5 % AWS GmbH 24,5 % Im Mai 2000 betrat die Stadt Schriesheim ge- Versorgungssicherheit mit meinsam mit dem Mannheimer Versorgungs- kompetenten Partnern Geschäftsführer: unternehmen MVV Energie AG und der Gelsen- „Die Stadt Schriesheim musste sich komplexen Claudia Harms (MVV Energie) wasser-Tochter AWS GmbH Neuland: Als erste steigenden Anforderungen in den Fachgebieten Dr. Thomas Nelle (AWS) Kommune in Baden-Württemberg gründete Ent- und Versorgung anpassen. Um ihren Bürge- Investitionen: sie eine Kooperationsgesellschaft mit privaten rinnen und Bürgern eine sichere und kompeten- 15 Mio. € (seit 2000) Partnern. Die WVE Wasserversorgungs- und te Betreuung zu bieten, wurden leistungsfähige Personal: -entsorgungsgesellschaft Schriesheim mbH ist Partnerunternehmen zur Gründung einer Gesell- 2 Mitarbeiter vor Ort seit nunmehr 15 Jahren für sämtliche betrieb- schaft gesucht, um die Aufgabenvielfalt gemein- lichen Belange und Investitionen zuständig. sam erfüllen zu können“, erklärt Bürgermeister Das Fazit aller Beteiligten: ein Erfolgsmodell. Hansjörg Höfer die Vorgeschichte. Fündig wur- de seine Kommune damals bei dem erfahrenen Nördlich von Heidelberg an der Bergstraße im Wasserversorger MVV Energie und dem Abwas- Rhein-Neckar-Kreis gelegen, besteht Schries- serspezialisten AWS. heim aus den drei Stadtteilen Schriesheim, Alten- bach und Ursenbach mit insgesamt rd. 15.000 Der börsennotierte Konzern MVV Energie AG ge- Einwohnern. Nachdem hier früher vor allem die hört mit einem Jahresumsatz von rd. 3,8 Mrd. € zu Landwirtschaft und der Obst- und Weinbau do- den führenden Energieunternehmen in Deutsch- minierten, werden Ackerflächen und Weinber- land. Mit ca. 5.200 Beschäftigten steht die Grup- ge heute überwiegend im Nebenerwerb bewirt- pe für die zuverlässige Versorgung von Privat-, In- schaftet. Kleine und mittelständische Betriebe dustrie- und Gewerbekunden mit Strom, Wärme, in Handel, Handwerk und Dienstleistungssek- Gas und Wasser. Ihr Kooperationspartner AWS tor sowie überregional bedeutsame Unterneh- GmbH tritt als ganzheitlicher Dienstleister für die men stellen Arbeitsplätze in der Stadt bereit. Da- industrielle und kommunale Wasseraufbereitung neben ist Schriesheim auch wegen der Nähe zu und Abwasserbehandlung auf. Jahrzehntelan- den Industriezentren Heidelberg, Mannheim und ge Erfahrungen im Betrieb von Wasseraufberei- Ludwigshafen ein beliebter Wohnort. tungs- und Kläranlagen sowie von Kanalsyste- men bilden die Grundlage des umfangreichen
V. l.: Dr. Hansjörg Roll, Technikvorstand von MVV Energie, Claudia Harms und Dr. Thomas Nelle, die beiden Geschäftsführer der WVE, und Hansjörg Höfer, Bürgermeister der Stadt Schriesheim, stoßen mit gutem Schriesheimer Trinkwasser auf das 15-jährige Be- stehen der Kooperationsgesellschaft an. Dienstleistungsangebots für Industriebetriebe Praxiserprobte Unterstützung und Gemeinden. Für die Städte ist insbesondere das Thema Ab- Bereich Wasser wasserentsorgung von großer Bedeutung. Eine Engagement mit Erfolg ordnungsgemäße Sammlung, Ableitung und Rei- » Druckzonen: 8 Mit Gründung des gemeinsamen Unternehmens nigung erfordert kontinuierliche Wartung und re- » Wasserspeicher: 4 WVE übernahm die MVV die Verantwortung für gelmäßige Investitionen. Hier bringt die AWS » Gesamtvolumen: 2.150 m³ die Trinkwassersparte, die AWS das operative Know-how aus bundesweit über 20 eigenen Pro- » Netzlänge: ca. 80 km Abwassergeschäft. Die Stadt blieb im Besitz ih- jekten ein. Eine wichtige Rolle spielen darüber hi- » Wasserverbrauch/Jahr: 900.000 m³ rer Anlagen und behielt als Mehrheitsgesellschaf- naus die zahlreichen Beteiligungen und Projek- » Wasserwerk: 1 terin Einfluss auf alle wichtigen Entscheidungen. te der Muttergesellschaft GELSENWASSER AG Von den Kosten entlastet, konnte sie auf diesem im In- und Ausland mit insgesamt rd. 10.000 km Weg Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung Kanalnetz. „Aus diesem Netzwerk heraus wer- in bester Qualität sicherstellen. den wir stets mit dem aktuellen Stand der Ver- Bereich Abwasser fahren und Techniken versorgt und können die Die WVE hat die Schriesheimer Wasserwirtschaft erprobten Ansätze zur Effizienzsteigerung bei In- » Länge Kanalnetz: 75 km grundlegend umgestaltet, den technischen Be- vestitionen und beim Betrieb auch an die Kunden » Regenüberlaufbecken: 3 trieb wie die kaufmännische Verwaltung neu or- in Schriesheim weitergeben“, betont Dr. Thomas » Regenüberläufe: 4 ganisiert. Um eine leistungsfähige Trinkwasser- Nelle, langjähriger Geschäftsführer der WVE und ver- und Abwasserentsorgung zu gewährleisten, technischer Prokurist bei der AWS in Gelsenkir- setzten die Mitarbeiter ein umfassendes Instand- chen. An die Erfolgsgeschichte in Schriesheim haltungsmanagement auf und führten zeitnah alle hat das Unternehmen u. a. mit der Beteiligung notwendigen Maßnahmen durch. Seit Gründung an der Wasserwirtschaft Leidersbach GmbH an- der Gesellschaft hat die WVE rd. 15 Mio. € in- geknüpft, eine Kooperationsgesellschaft mit der vestiert; mehr als zwei Drittel der Summe flos- Gemeinde Leidersbach. sen in das Kanalisationsnetz. Als Geschäftsbe- sorger hat die AWS die z. T. einsturzgefährdeten Abwasserrohre saniert und zahlreiche Rohre in größeren Durchmessern verlegt, um ange- sichts zunehmender Starkregenereignisse Über- schwemmungen vorzubeugen. Ein aktueller Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Elimination von Fremdwasserzuflüssen aus Drainagen und angeschlossenen Oberflächen. Ansprechpartner: Dr. Thomas Nelle Abteilungsleiter Abwasserbetrieb 0209 708-1975 thomas.nelle@aws-gw.de
Sie setzten den ersten Spatenstich (v. l. n. r.): Gunda Röstel (kaufmännische Geschäftsführerin, SEDD), Ralf Strothteicher (Leiter Technischer Bereich, SEDD), Johannes Pohl (technischer Geschäftsführer, SEDD), Kirsten Bollrich (Projektleiterin, SEDD), Hartmut Vorjohann (Bürgermeister für Finanzen und Liegenschaften, Landeshauptstadt Dresden), Ingrid Hansen (Leiterin Investitionen, SEDD). Details zum Baugeschehen NACHHALTIGE Bis 2018 entstehen zwei neue Umlaufver- teiler mit je ca. 8.000 m³ Fassungsvermö- STICKSTOFFELIMINIERUNG gen sowie zwei Belebungsbecken mit je Kläranlage Dresden-Kaditz erweitert Belebungsanlage 16.000 m³. Das Beckenvolumen wächst von aktuell 96.000 m³ auf 144.000 m³. Die Schmutzfrachten zur Kläranlage Dresden-Kaditz steigen ständig. Um das vorhandene Proviso- rium zur Stickstoffelimination in eine zukunftsfähige Lösung zu überführen, investiert die Stadt- entwässerung Dresden (SEDD) in den nächsten vier Jahren 23 Mio. €. Die geplanten Vor zehn Jahren war noch nicht abzusehen, wie Bauabschnitte sich Bevölkerung und Industrie in Dresden ent- wickeln würden. Darum hat man damals die sog. » 2015: vorbereitende Arbeiten an der neue Biologie der Kaditzer Kläranlage nicht voll- Baustelle, Abriss der aktuell ungenutz- ständig zu Ende gebaut. Stattdessen setzten die ten Altbecken, Ausheben der Baugrube Ingenieure zur Denitrifikation auf den provisori- » 2016: Rohbau der neuen Becken und schen, sehr kostengünstigen Umbau alter Be- der hinteren Hälfte der Umlaufverteiler cken. Mittlerweile hat sich das Bild gewandelt. » 2017: Abriss der bisherigen provisorisch Bevölkerung, Gewerbe und Industrie in Dresden vorgeschalteten Denitrifikation, Fertig- wachsen stetig – und mit ihnen die Schmutz- stellung der Umlaufverteiler und Die vorderen Becken der Altanlage von 1991 dienen seit Rohrleitungsbau frachten zur Kläranlage Dresden-Kaditz. Den 2006 der Stickstoffelimination. Die hinteren, leeren Be- Prognosen zufolge sollen allein bis 2030 knapp cken werden nun abgerissen; an ihrer Stelle entstehen die » 2018: Straßenbau und Grünflächen neuen. Nach deren Fertigstellung wird der vordere Teil 50.000 Einwohner hinzukommen. Für weiteren geschliffen und begrünt. Abwasser-Zuwachs sorgen Kooperationen mit Nachbarkommunen. So verzichteten z.B. Heide- Vor diesem Hintergrund investiert die SEDD nun nau und Pirna auf die teure Sanierung der eige- bis zum Jahr 2018 insgesamt 23 Mio. € in die Er- nen Kläranlage und leiten seit 2006 ihr Abwasser weiterung der Belebungsanlage. Entstehen wer- nach Dresden. Auch der Abwasserzweckver- den zwei neue Umlaufverteiler mit je 8.000 m³ band „Wilde Sau“, dessen Betrieb die SEDD seit Fassungsvermögen sowie zwei neue Belebungs- Januar 2015 führt, will ab 2018 das Abwasser von becken mit je 16.000 m³. Das Beckenvolumen vier Gemeinden bzw. Ortsteilen in die Großanla- wächst von aktuell 96.000 m³ auf 144.000 m³ ge pumpen. an. Mit dem ersten Spatenstich am 6. März 2015 Ansprechpartner: Torsten Fiedler Stadtentwässerung Dresden GmbH wurde das spannende Projekt auf den Weg ge- 0351 822-3621 bracht. Torsten.Fiedler@se-dresden.de
UNTERNEHMEN | Beteiligungen 11 ACHT KOMMUNEN – EINE NETZGESELLSCHAFT Gemeinsamer Netzbetrieb mit strategischem Partner GELSENWASSER Nach acht Jahren Vorbereitungszeit werden die Kommunen Ascheberg, Billerbeck, Havixbeck, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen, Rosen- dahl und Senden zunächst ihre Gas- und dann ihre Stromnetze selbst betreiben. Partner der gemeinsamen Münsterland Netzgesellschaft mbH & Co. KG ist die GELSENWASSER Energienetze GmbH, die sich in einem europaweiten Bieterverfahren durchsetzen konnte. Ziel der Kommunen ist es, eigene Akzente in der Energieversorgung zu setzen und durch die sukzessive Netzübernahme für ihre Haushalte langfristig Werte zu schaffen. © Allgemeine Zeitung, Coesfeld „Seit 2007 haben wir gemeinsam daran gearbeitet, die Hoheit über die Gas- und Stromnetze in unseren Kommunen zu erlangen. Der Weg war lang und nicht immer einfach – doch alle Beteiligten ha- ben Entschlossenheit und Durchhaltevermögen bewiesen. Nun GAS- UND STROM NETZE IN steht die Münsterland Netzgesellschaft mit dem positiven Votum ZAHLEN aller acht Räte in den Startlöchern“, freut sich Olfens Bürgermeis- In den acht münsterländischen Städten und Gemeinden werden ins- ter Josef Himmelmann. Ziel der münsterländischen Kommunen ist gesamt 117.000 Einwohner mit Strom und Gas versorgt. Das Gas- es, die Verantwortung für die Netze lokal zu verankern. Nicht Ge- netz in sieben dieser Kommunen mit einer Länge von rd. 500 km und winne stehen dabei im Vordergrund, sondern man will als Netz- rd. 20.000 Anschlüssen kann die Netzgesellschaft sofort überneh- eigentümer Einfluss auf die Netze erhalten: „Wir können zukünftig men; in fünf davon war Gelsenwasser bisher Netzbetreiber, in zwei- selbst darüber entscheiden, welche Baugebiete mit welchen Net- en RWE. Außen vor bleibt zunächst das Gasnetz in Billerbeck, da zen versehen werden“, erklärt Bürgermeister Alfred Holz aus Sen- dort bis 2019 noch der alte Konzessionsvertrag läuft. Das Strom- den. Zudem sollen Werte geschaffen werden, die zukünftige Gene- netz aller beteiligten Kommunen ist rd. 3.100 km lang und umfasst rationen entlasten: Sobald der Kaufpreis für die Netze refinanziert rd. 31.400 Anschlüsse und 63.000 Zähler. ist, wird die Gesellschaft dauerhaft relevante Erlöse erzielen. Mit- telfristig ist geplant, auch als Strom- und Gasanbieter aufzutreten. Der Weg zum eigenen Netzbetrieb Nach einem zweijährigen europaweiten Vergabeverfahren erhielt Netzübernahme zugestimmt. Nun kann die Umsetzung des ge- Gelsenwasser im Januar 2012 den Zuschlag als strategischer Part- meinsam mit Gelsenwasser vereinbarten Netzübernahmekonzepts ner, der 49 % an der neuen Netzgesellschaft hält. 51 % der An- in die Wege geleitet werden. Durch die Netzübernahme werden teile liegen bei den acht Städten und Gemeinden. Das Angebot die kommunalen Haushalte nicht belastet, die Kommunen haben des schon seit Jahrzehnten im Münsterland tätigen Unternehmens lediglich eine Bürgschaft abgegeben. Die Fi- konnte vor allem in den Bereichen Wirtschaftlichkeit, kommunale nanzierung der Netze ist langfristig angelegt Einflussnahme und Übernahme von Risiken überzeugen. An das und soll rd. 30 Jahre dauern. Vergabeverfahren schloss sich eine juristische Überprüfung durch Ansprechpartner: Manfred Hochbein das OLG Düsseldorf an, die das Vorgehen in 2013 bestätigte. Seit- Betriebsdirektion Münsterland dem haben sich die Räte intensiv mit dem Projekt beschäftigt, 02591 24-200 und am 24. Juni 2015 hat mit Senden die letzte Kommune der manfred.hochbein@gelsenwasser.de
12 UNTERNEHMEN | Kooperation KOOPERATION IN ALPEN Gemeinsame Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieversorgung Viele Kommunen möchten den nachhaltigen Umbau der regionalen Energieversorgung vorantreiben und dabei insbesondere verbes- serte Rahmenbedingungen für die Integration regenerativer Energien schaffen. Für eine technisch und wirtschaftlich tragfähige Um- setzung dieser Aufgabe steht Gelsenwasser seinen Partnern gern zur Seite. Jüngstes Beispiel dafür ist die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft mit der Gemeinde Alpen zur Förderung einer erfolgreichen Energiewende vor Ort. Die Gemeinde Alpen will ihre Energieversorgung über eine ver- der Biogasanlage Hoogen sowie die Holzhackschnitzelheizung am stärkte Nutzung regenerativer Energien und effizienter Energiean- Bauhof. Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen haben ge- wendungen nachhaltig umbauen. Dieses Ziel wurde bereits 2013 zeigt, dass neben den komplexen technischen Aspekten auch die im kommunalen Klimaschutzkonzept formuliert, das auch konkre- Frage der Wirtschaftlichkeit intensiv zu beleuchten ist. Zudem ist te Maßnahmen und Projekte beschreibt. Diese müssen aus Sicht für die verwaltungstechnische und politische Bearbeitung der Pro- der Gemeinde Alpen dazu beitragen, die Umwelt nachhaltig zu jekte ein hohes Maß an Motivation sowohl in der Verwaltung, in der entlasten, die regionale Wertschöpfung zu verbessern und neue, Politik als auch bei den Kooperationspartnern notwendig. zukunftsfähige Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen. Sie sollen un- ter Berücksichtigung möglicher Konflikte einvernehmlich zwischen Partnerschaft erhöht Chancen Natur- und Umweltschutz, Anwohnern und Landwirten umgesetzt Um die Energieversorgung in Alpen weiterhin nachhaltig in der werden. gewünschten Richtung umbauen zu können, entschied sich die Gemeinde dafür, eine langfristige Partnerschaft mit einem Erste Schritte im Alleingang Know-how-Träger einzugehen. Schwerpunkt der Kooperation In der Vergangenheit hat die Gemeinde bereits verschiedene Pro- sollte dabei zunächst die Weiterentwicklung des Nahwärmenet- jekte initiiert. Dazu zählten u. a. Photovoltaikanlagen auf öffentlichen zes um das Schulzentrum in Verbindung mit dem Neubaugebiet Gebäuden, die Versorgung des Schulzentrums mit Abwärme aus Alpen-Ost sein.
Windernergie und Nahwärme als Bausteine der „Energiewende“ in Alpen-Ost (unten: Bebauungsplan). UNTERNEHMEN | Kooperation 13 60° GFZ 0.6 2007 I WA GRZ 0.4 GFZ 0.6 I E GRÜ # 6.00 1673 # 6.00 1975 1974 # 3.00 Lärmschutz- wall # 6.00 6.50 60° # 3.00 1674 # 14.00 GRÜ WA GRZ 0.4 0.4 © psdesign1 – Fotolia.com 10 © fefufoto – Fotolia.com Die Entscheidung für Gelsenwasser fiel sowohl mit Blick auf die Energiewende mit EVA gewünschte Expertise als auch auf Basis vielfach erprobter Koope- Die EVA ist als kommunales Energieversorgungsunternehmen kon- rationen. Die GELSENWASSER AG verfügt über das nötige Know- zipiert, das die Bürger in Alpen zunächst mit Wärme und zu einem how für Aufbau und Betrieb eines Nahversorgungskonzepts, die späteren Zeitpunkt mit regenerativen Energien versorgt. Dabei soll Etablierung einer neuen Marke sowie Stadt- bzw. Gemeindewerke- das Unternehmen für die Bevölkerung kompetenter Ansprechpart- gründungen. Darüber hinaus arbeiten die Gemeinde und verschie- ner und für die lokale Wirtschaft verlässlicher Partner sein. Weite- dene Unternehmen der Gelsenwasser-Gruppe im Bereich der re Geschäftsfelder und Dienstleistungen, darunter z. B. Contrac- Gas- und Nahwärmeversorgung in Alpen bereits seit Jahrzehnten ting-Produkte oder Stromvermarktung, können in Verbindung mit erfolgreich zusammen. den definierten Aufgaben entwickelt werden. Über die technischen und kaufmännischen Dienstleistungen der EVA, die auf die Kom- Im Juni wurden die Weichen für die Gründung der Energieversor- petenzen der Gemeinde Alpen und der GELSENWASSER AG zu- gung Alpen GmbH (EVA) als gemeinsame Gesellschaft gestellt, an rückgreift, wird selbstverständlich auch eine verlässliche Abwick- der die Gemeinde Alpen zu 61 % und die GELSENWASSER AG lung der bereits laufenden Projekte gewährleistet. zu 39 % beteiligt sein soll. Von der gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung richtungweisender Projekte wollen beide Partner auch Beide Partner wollen in Alpen gemeinsam die Nutzung regenera- wirtschaftlich profitieren. tiver Energien vorantreiben und durch die Zusammenführung und Bündelung von organisatorischem, technischem und wirtschaftli- chem Know-how das Fundament für eine erfolgreiche Entwicklung schaffen – in Richtung energetischer Effizienz und Zukunftsfähigkeit. Ansprechpartner: Friederike Konold Ansprechpartner: Hendrik Baschek Projektentwicklung Contracting/Regenerative Energien 0209-708-358 0209-708-1985 friederike.konold@gelsenwasser.de hendrik.baschek@gelsenwasser.de
14 LEISTUNGEN | Regenerative Energien RÜCKENWIND FÜR ENERGIEWENDE Stadtwerke Kalkar setzen auf Windenergie – und GELSENWASSER+ Die Stadtwerke Kalkar GmbH & Co. KG (Gelsenwasser ist zu 49 % an SWKAL beteiligt) möchte eine Windenergieanlage in Kalkar er- richten. Das Gesamtinvestitionsvolumen wird voraussichtlich 4,5 Mio. € betragen und Strom für umgerechnet ca. 2.000 Haushalte erzeugen. Für Planung und Umsetzung dieses Vorhabens kommt die Systemlösung „Dynamik“ von GELSENWASSER + zum Einsatz. Im August wurde der Antrag auf Genehmigung nach Bundes-Immissionsschutzgesetz gestellt und damit ein erstes Etappenziel erreicht. Auf der für die Windenergienutzung geeigneten Potenzialfläche Gewinn für Klima und Bürger in Kalkar-Hönnepel sollen insgesamt drei Anlagen entstehen: Ne- Für Kalkar ist es eine historische Chance: Genau 30 Jahre nach ben dem Windrad der SWKAL planen drei Landwirte die Errich- Fertigstellung des nie in Betrieb genommenen Kernkraftwerks tung zweier weiterer Windenergieanlagen. Um die Kosten zu mini- schafft die Stadt die planerischen Voraussetzungen, um Wind- mieren, arbeiten die vier örtlichen Investoren zusammen und holen energie zu nutzen. Auf Basis einer Potenzialflächenanalyse wird u. a. die erforderlichen Gutachten gemeinsam ein. der Flächennutzungsplan geändert; die Ausweisung sog. Wind- vorranggebiete konzentriert Windenergieanlagen an konfliktarmen Die Planung sowie die Begleitung der Bauausführung bis zur Inbe- Standorten. Die geplanten Investitionen in Hönnepel sind für die triebnahme ihres Windrads hat die SWKAL ausgeschrieben. Dabei Stadt ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur vollständigen setzte sich Gelsenwasser mit dem Dienstleistungspaket „Dynamik“ Versorgung aus erneuerbaren Energien. erfolgreich gegen Mitbewerber durch. Das Unternehmen leistet Unterstützung im Genehmigungsverfahren, koordiniert die Finan- zierung und die Ausgestaltung des Bürgerbeteiligungsmodells und GEN übernimmt die Bauleitung. Zusätzlich wurde Gelsenwasser von S Y S T E M LÖ S U N den anderen drei Investoren beauftragt, auch für ihren Genehmi- VOM PRO F I us .de se r- pl gungsantrag die Unterlagen zusammenzustellen. w w w.g el se nw as © Dudarev Mikhail – Fotolia.com
MODERNSTE 15 TECHNIK Aus einem Vergleich von Windenergieanlagen ver- schiedener Hersteller hinsichtlich Ertrag und wirtschaft- lichem Betrieb ging die Anlage N131 von Nordex als geeignetste Anlage hervor. Sie ist speziell für niedrige Windgeschwindigkeiten ausgelegt und mit 3 MW und einem Rotordurchmesser von 131 m besonders effi- Computer-Visualisierung der N131 (Quelle: Nordex 2015) zient und ertragreich. Zugleich ist sie mit Schallemis- sionswerten von maximal 104,5 dB(A) trotz ihrer star- ken Nennleistung vergleichsweise leise. Die Einwirkung von Geräuschen auf die umliegenden Siedlungsberei- che spielt im Genehmigungsverfahren eine besonders wichtige Rolle. PHASE 1: Potenzialflächenanalyse Im August 2015 hat SWKAL die Genehmigung ihres Windrads Potenzielle Grundsatzbeschluss Konzentrationszonen beim Kreis Kleve beantragt. Derzeit bereitet das Unternehmen ge- meinsam mit Gelsenwasser die Gründung einer Betreibergesell- schaft sowie Finanzierung und Kauf der Windenergieanlage vor. Die Bürger in Kalkar werden dabei die Möglichkeit erhalten, sich PHASE 2: Flächennutzungsplanverfahren finanziell zu beteiligen. Neben der Akzeptanz erhöht dies letztlich Abwägung der auch die Erfolgsaussichten im Projekt. Förmlicher Stellungnahmen Aufstellungs- Inkrafttreten und Feststellungs- beschluss beschluss PHASE 3: Immissionsschutzrechtliches Genehmigungsverfahren Ansprechpartner: Stephan Dohe Antrag auf Entscheidung über die BlmSch-Genehmigung Genehmigungsfähigkeit Projektentwicklung/M & A 0209 708-1920 stephan.dohe@gelsenwasser.de Von der Potenzialflächenanalyse bis hin zur Genehmi- gung vergehen mehrere Jahre. (Quelle: EnergieAgentur. NRW, 2015, www.windplanung-navi.de)
16 UNTERNEHMEN | Position © sborisov – Fotolia.com STIEFKIND KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG? Förderung wird potenziellem Beitrag zu Klimazielen nicht gerecht Im März dieses Jahres hat die Bundesregierung mit dem Eckpunktepapier „Strommarkt“ einige Ansätze für die Ausgestaltung der künf- tigen Stromversorgung und des Wärmemarkts in Deutschland vorgestellt. Eher unbefriedigend fielen dabei die Aussagen zur Zukunft der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus. Anfang Juli leicht modifiziert, werden sie dem Potenzial der Technologie auch weiterhin nicht gerecht. Aktuell konzentrieren sich die Befürworter deshalb darauf, für die geplante Novellierung des KWK-Gesetzes eine angemessene Förderhöhe und -systematik zu erreichen. Im vergangenen Jahr drohte die energieeffiziente dezentrale KWK Angemessenes Plus – unausgewogene Verteilung in Berlin immer mehr in den Hintergrund zu geraten. Teile der Re- Im Zuge intensiver Diskussionen hat sich der Wind seither ein we- gierung stellten sogar die Frage, ob im deutschen Strommix ne- nig gedreht – u. a. dank der IG Bergbau, Chemie, Energie, die ben den erneuerbaren Energien überhaupt Platz für eine konventi- mit einem Alternativvorschlag zum Klimabeitrag aufzeigte, dass onelle Technik sei. Mit den Eckpunkten vom März gerieten der sog. ein konsequenter Ausbau der KWK auf 25 % in 2025 zusätzliche Klimabeitrag und eine Grundsatzentscheidung zum Strommarkt- 18,5 Mio. t CO2 einsparen könnte. So sehen die Eckpunkte für eine design in den Fokus, während die Vorschläge zur KWK – als Basis erfolgreiche Umsetzung der Energiewende vom 1. Juli 2015 nun der anstehenden Novellierung des KWK-Gesetzes – deutlich hin- eine jährliche Fördersumme von 1,5 Mrd. € vor, legen den Schwer- ter den Erwartungen der Branche zurückblieben. punkt dabei aber weiterhin auf die Unterstützung großer Anlagen. Große Lücken bei kleinen Anlagen Um maximalen Nutzen zu entfalten, müssten die Mittel jedoch Zwar wurde der Not der Betreiber großer gasgefeuerter Kraftwer- gleichmäßig verteilt werden. Dann könnten vor allem die kleinen ke Rechnung getragen, die aufgrund der niedrigen Großhandels- und mittleren Anlagen, denen nach Aussagen des Bundesministe- preise für Strom derzeit noch nicht einmal ihre Deckungsbeiträ- riums für Wirtschaft und Energie unzweifelhaft die Zukunft gehört, ge erwirtschaften: Ab einer Anlagengröße von 10 MW sollen sie endlich so weiterentwickelt werden, dass sich echte Skaleneffek- für einen begrenzten Zeitraum immerhin 2 ct/kWh zusätzlich er- te bei den Kosten einstellten; Contracting-Modelle mit Kommunen halten. Dagegen sieht das Eckpunktepapier kaum Anreize für den und Wohnungswirtschaft ließen sich wirtschaftlicher umsetzen. Neubau kleinerer Anlagen vor, die häufig per Contracting realisiert Die Branchenverbände BDEW und VKU haben sich klar zu einer werden. Im Bereich des Eigenverbrauchs müssten sogar Kürzun- ausgewogenen Fördersystematik bekannt. Es wird vor allem ihre gen hingenommen werden: In der Klasse bis 50 kW soll die Förde- Aufgabe sein, in konstruktiver Auseinander- rung auf 4 ct/kWh sinken, in der Klasse 50 – 250 kWh sogar ganz setzung mit der Politik zu einer entsprechend entfallen. Diese Restriktionen könnte die geplante moderate Erhö- ausgestalteten KWK-Novelle beizutragen. hung der Sätze für Einspeisung keinesfalls ausgleichen. Insgesamt Ansprechpartner: Dr. Arnt Baer wurden für die KWK-Förderung maximal 1 Mrd. €/Jahr vorgesehen Grundsatzfragen (bisher: 750 Mio. €). 0209 708-450 arnt.baer@gelsenwasser.de
UNTERNEHMEN | Qualitätsmanagement 17 VERSCHIEBUNG DER WASSERGRENZE GELSENWASSER bereitet Versorgungsumstellung vor Das Wasserwerk in Bochum-Stiepel wird Endes des Jahres 2015 stillgelegt. Die dann fehlenden rd. 14 Mio. m³ Wasser für Bochum sollen das Wasserwerk Witten (Wasserwerke Westfalen GmbH) und das Wasserwerk Essen (Wassergewinnung Essen GmbH) liefern. Diese Veränderung zieht weitere Versorgungsumstellungen nach sich, die derzeit sorgfältig vorbereitet werden. Die Maßnahmen zielen auf einen reibungslosen Übergang ab: Trübungserscheinungen werden durch vorbereitende Netzspülungen vermieden.. Zugleich wird eine umfassende Kundeninformation sichergestellt. Die neue Lottental-Leitung DN 800 (Durchmesser 80 cm) verbindet künftig das Bochumer Wassernetz mit dem der GELSENWASSER AG. 14 Mio. m³ Wasser erhält Bochum zukünftig zu einem Drittel vom Versorgung mit neuem Grenzverlauf Wasserwerk Essen, zu zwei Dritteln vom Wasserwerk Witten. Gelsenwasser betreibt im Ruhrgebiet und im Münsterland ein Ver- Dafür wird das Bochumer Wassernetz aktuell über die neue Lot- bundrohrnetz mit einer Gesamtlänge von über 6.300 km. Innerhalb tental-Leitung an das Transportnetz der GELSENWASSER AG auf dieses Netzes verläuft die Wassergrenze, entlang derer die Arma- Wittener Stadtgebiet angebunden; eine Verbindung mit dem Was- turen (Schieber, Klappen) geschlossen sind. Südlich dieser Linie serwerk Essen ist bereits vorhanden. Zugleich gilt es die Versor- erfolgt die Trinkwasserversorgung über die Ruhr-Wasserwerke, gungsgebiete der Wasserwerke an der Ruhr an anderer Stelle zu auf der anderen Seite über das Wasserwerk Haltern der GELSEN- verkleinern, damit die Lieferungen an die Stadt Bochum nicht zu WASSER AG. Eine Verschiebung der Wassergrenze nach Süden einer Mehrförderung führen. Dieses Ziel wird durch eine Verschie- vergrößert also das Versorgungsgebiet des Wasserwerks Haltern, bung der sog. Wassergrenze nach Süden erreicht. das zukünftig einige zusätzliche Bereiche beliefern wird. Das be- trifft in erster Linie Stadtteile in den Kommunen Castrop-Rauxel, Herne und Waltrop – rd. 25.000 Hausanschlüsse und ca. 130.000 Einwohner. Konsequenzen der Umstellung Für alle Kunden, die zukünftig vom Wasserwerk in Haltern statt von den Wasserwerken an der Ruhr beliefert werden, än- dert sich der Härtegrad des Wassers von „weich“ zu „mittel“. Außerdem wird der Wasserdruck in der Regel geringfügig abneh- men, dabei allerdings weiterhin deutlich oberhalb des erforderli- chen Niveaus liegen. Brunnenreihe an der Ruhr
18 UNTERNEHMEN | Qualitätsmanagement Umsetzung mit Sicherheit Nach bestandener Druckprüfung und bakteriologischer Freigabe der Lottental-Leitung erfolgen im September/Oktober 2015 stu- fenweise die Stilllegung des Wasserwerks Stiepel und die damit verbundene Versorgungsumstellung. Im Vorfeld wurden alle Maß- nahmen umfassend kommuniziert; ausführliche Informationen ein- schließlich der Ergebnisse der Trinkwasseranalysen stehen unter www.gelsenwasser.de zur Verfügung. „Die wichtigste Aussage für Kommunen und Bürger ist dabei sicherlich die, dass das Trink- wasser aus den Werken Essen, Witten und Haltern von einwand- Vorbereitende Netzspülung garantiert eine reibungslose Umstellung. freier Qualität ist“, erklärt Friedrich Reh, Leiter Wasserwerke. „Es wird täglich kontrolliert und entspricht daher Die zuständigen Betriebsabteilungen der GELSENWASSER AG jederzeit den strengen Vorgaben der Trink- haben im ersten Halbjahr 2015 alle Trennarmaturen auf Dichtheit wasserverordnung.“ geprüft und bei Bedarf ausgetauscht. Sämtliche betroffenen Netz- bereiche werden bis zum Wechsel systematisch gespült. Durch die Ansprechpartner: Stefan Sanft Versorgungsumstellung wird es daher aller Voraussicht nach nicht Verteilung Wasser 0209 708-393 zu Trübungen im Trinkwassernetz kommen. stefan.sanft@gelsenwasser.de UNTERNEHMEN | Kooperation WIRTSCHAFTLICHKEIT UND ERFAHRUNG ÜBERZEUGEN Erwitte und VGW gründen gemeinsame Netzgesellschaft Die Stadt Erwitte plant, ihre Stromversorgung selbst in die Hand zu nehmen. Dazu gründet sie eine Netzgesellschaft, die sich zu gege- bener Zeit um die Neuvergabe der Stromkonzession bewerben wird. Auf der Suche nach einem strategischen Partner zur Umsetzung dieses Vorhabens hat sich die Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH (VGW), Rheda-Wiedenbrück, mit dem wirtschaftlichsten Angebot und großer Sachkenntnis durchgesetzt. ten Ausschreibung überzeugte. Die neue Netzgesellschaft Erwitte mbH & Co. KG wird zu 51 % in städtischer und zu 49 % in VGW- Hand liegen und sich in einem erneuten transparenten Verfahren um die Stromkonzession der Stadt Erwitte bewerben. Als Mitglied der Gelsenwasser-Gruppe wird die VGW Know-how und Erfahrungen der Muttergesellschaft sowie der GELSEN- WASSER Energienetze GmbH einbringen. Letztere hat u. a. in Ost- westfalen und im Münsterland zahlreiche Konzessionen gewonnen und Netze übernommen. Alle Beteiligten werden sich in vertrau- ensvoller Zusammenarbeit für den Gewinn der Konzession in Er- Vertreter der Stadt Erwitte und der Vereinigten Gas und Wasserversorgung, witte einsetzen, um dann gemeinsam eine si- Rheda-Wiedenbrück, ziehen in der Energieversorgung ab sofort an einem Strang. (Quelle des Fotos: „Der Patriot“) chere, verbraucherfreundliche und günstige Stromversorgung aufzubauen. Um ihren Einfluss auf infrastrukturelle Maßnahmen zu steigern Ansprechpartner: Bernd Hartung Vereinigte Gas- und Wasserversorgung GmbH und die kommunale Einnahmesituation zu verbessern, gründet Techn. Geschäftsführer die Stadt Erwitte eine eigene Netzgesellschaft. Mitgesellschafte- 02303 204-200 rin wird die Gelsenwasser-Tochter VGW, die in einer europawei- bernd.hartung@vgw-gmbh.de
Sie können auch lesen