S'Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg - Ausgabe 2/2022
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In dieser Ausgabe: Vorwort 3 20 Jahre Pflegezentrum Hans-Klenk-Haus (HKH) 4 Mitarbeiter*innenportrait: Sema Schober 9 Aus den Kindertagesstätten 10 Migration & SPFH 12 Bewohner*innenportrait: Gertrud Gross 14 Aus dem Hans-Klenk-Haus 15 AWO Kreisverband aktuell 20 AWO Positionen 21 Gesundheitsmanagement 22 Zu guter Letzt 23 Termine 24 Wenn Sie unser AWO Blättle regelmäßig digital bekommen möchten, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an aktion@awo-ludwigsburg.de Impressum Herausgeber: AWO Ludwigsburg gGmbH | Talstraße 22-24 | 71634 Ludwigsburg | info@awo-ludwigsburg.de | www.awo-ludwigsburg.de Redaktion: Sabine Zoller | aktion@awo-ludwigsburg.de | Telefon: 07141 2849-45 V.i.S.d.P.: Alexandra Metzger Layout und Gestaltung: AWO Ludwigsburg Druck: Ziegler, Neckarbischofsheim Auflage: 500 Stück Die nächste Ausgabe erscheint am 15. Juli 2022
Vorwort Liebe Freund*innen der AWO Ludwigsburg, Zwanzig Jahre des Lebens zu betrachten, kann eine spannende Geschichte sein. Vor zwan- zig Jahren wurde das Hans-Klenk-Haus in der jetzigen Form eröffnet. Über die Stationen auf dem Weg bis heute erzählen wir Ihnen in dieser Ausgabe. Für den einen oder anderen mag es selbstver- ständlich sein, für viele jedoch neu. Was hat der Name unseres Pflegezentrums mit der Wirt- schaft zu tun und woher kennen wir ihn doch alle? Die Auflösung finden Sie auf den nächsten Seiten. Zu einem großen Rückblick gehören auch Per- sonen, die von Anfang an dabei sind. Im In- terview stellt sich dieses Mal Sema Schober als Mitarbeiterin der ersten Stunde vor. Das AWO Pflegezentrum Hans-Klenk-Haus steht seit je her für einen Ort des Wohlfühlens und der Geborgenheit bei einem gleichzeitig Knut Happe, Einrichtungsleiter sehr hohem Qualitätsniveau in Pflege und Be- treuung. Nicht nur damals, sondern auch in Zu- kunft spornt es uns an diesem Anspruch weiter- hin gerecht werden. Ich wünsche Ihnen gute und spannende Unter- haltung mit dieser neuen Ausgabe. Ihr Knut Happe S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 3
20 Jahre HKH Ein Ort zum Wohlfühlen - das HKH feiert sein 20-jähriges Bestehen Der heutige Standort des neuen Hans-Klenk- Ludwigsburg mit Spenden in mehreren Berei- Haus (HKH), zentrumsnah im ältesten Stadtteil chen. 1976 wurde Hans Klenk zum Ehrenbürger Ludwigsburgs gelegen, kann auf eine bewegte der Stadt und starb im Jahr 1983. Sein Namens- Geschichte zurückblicken. Einstmals ein Stadt- kürzel, gleichzeitig Firmenmarke, ist immer spital, Versorgungs- und Obdachlosenheim, noch in aller Munde: HAKLE. wurde das traditionsreiche Gebäude von 1950 bis 1997 als städtisches Altenheim genutzt. Nach dem zwischenzeitlichen Umzug an den Salonwald wurde das heutige AWO Pflegezen- trum Hans-Klenk-Haus nach der Fertigstellung des Neubaus und Renovierung des denkmal- geschützten historischen Gebäudeteils im Juli 2002 bezugsfertig. In der gesamten Gebäude-Architektur wurde bis ins Detail großer Wert auf viel Licht und eine helle, angenehme, freundliche Wohnatmosphä- re gelegt. Das Haus ist in drei Wohnbereiche un- terteilt. Vom Erdgeschoss kommt man direkt in den Therapiegarten im Innenhof des Hauses. Zahlreiche Aufenthalts- und Gemeinschafts- räume laden zum Verweilen ein. Außerdem haben wir eine „Wohlfühloase“ eingerichtet, in der eine Thermo-Spa-Schwebeliege für die Bewohner*innen nach ärztlicher Beurteilung Hans Klenk kostenloser Bestandteil unseres Pflege- und Be- 20 Jahre HKH - ein Rückblick treuungsangebotes ist. Die Thermo-Spa-Liege lässt die Pflegebedürftigen Geborgenheit und 2002 Schwerelosigkeit spüren, denn sie schweben, Mit einem Tag der offenen Tür im Juli wurde das nur durch die Folie getrennt, auf dem woh- Haus offiziell eingeweiht. 90 Bewohner*innen lig warmen Wasser. Dazu verwöhnt die Lie- zogen ein. ge mit Klangwellenmassage, Atemfrequenz- schwingungen und AquaJet-Massage. Der alte 2003 Garten mit Pergola und Teich wurde liebevoll Die erste Ausgabe des „Hans-Klenk-Kuriers“ er- zu einer Oase der Erholung und Entspannung scheint. Es findet die erste unangemeldete Über- herausgeputzt. prüfung der Heimaufsicht im neuen Haus statt. Wer war eigentlich Hans Klenk? Bis heute überprüft die Heimaufsicht das Haus regelmäßig, immer mit besten Ergebnissen. 1906 in Ludwigsburg geboren, noch heute be- kannt durch das Toilettenpapier „HAKLE“. 2004 Zwischen 1928 und 1934 wurde in Ludwigs- Erstmalige Zertifizierung des Hauses nach DIN burg produziert, bevor das Unternehmen nach EN ISO 9001 durch den TÜV NORD CERT und Mainz verlegt wurde. Hans Klenk blieb seiner den AWO Bundesverband. Heimatstadt weiter verbunden und unterstützte 4 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
20 Jahre HKH 2005 Im Sommer wurde ein großes Stadtteilfest “AWO Tälesfest“ in enger Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein „Untere Stadt“ e. V. orga- nisiert. Ein gelungenes, fröhliches Straßenfest bei dem die Öffentlichkeit der Einladung gerne folgte. Der „Tälestaler“, eine eigene Währung, wurde kreiert und kam zum Einsatz. 2006 Der Namensgeber des Hauses, Hans Klenk, wäre 100 Jahre alt geworden. Offizielle Feier- lichkeiten standen im Zeichen von Hans Klenk. 2007 Zum fünfjährigen Bestehen des Hauses wurde im Juli ein großes Sommerfest organisiert. 2008 Jubiläumskuchen zum Zehnjährigen Zum ersten Mal trat die „Brenz Band“ auf. Seit- her besteht eine enge Verbundenheit und es einen zehn Meter langen Jubiläumskuchen. Das kommt immer wieder zu Auftritten im HKH. Programm war abwechslungsreich und für Un- terhaltung war gesorgt. 2009 Das Tälescafe wurde eröffnet - jeden Sonntag und an Feiertagen ist dieses Angebot ein belieb- 2013 ter Treffpunkt für unsere Bewohner*innen und Ein rollstuhlgerechter Bus wurde angeschafft. ihre Angehörigen. Damit werden unter anderem viele Ausflüge in 2010 die nähere Umgebung organisiert. Die erste Qualitätsprüfung wurde durch den 2014 Medizinischen Dienst der Krankenkassen Das denkmalgeschützte ehemalige Wasch- (MDK) durchgeführt. Diese finden regelmäßig haus wurde kernsaniert und mit einer Feier statt und wir haben seither immer mit Bestnoten eingeweiht. bestanden. 2015 2011 Die 50. Jubiläumsausgabe des Hans-Klenk-Ku- Unsere Wellness-Oase wurde eingeweiht mit riers erscheint. Die Eiswoche wurde eingeführt spezieller Massageliege. Dies ist ein weiteres und hat bis heute Bestand und erfreut sich ho- Qualitätsmerkmal im Haus und bringt uns viel her Beliebtheit. positive Resonanz. 2016 2012 Der Gartenteich wurde grundsaniert. „Live Das zehnjährige Jubiläum wurde groß in der Music Now“ bereicherten uns zum ers- Einrichtung gefeiert. In der Cafeteria gab es ten Mal mit einem Konzert und sind aus S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 5
20 Jahre HKH unserem Veranstaltungsprogramm nicht mehr chronologischer Reihenfolge vor. wegzudenken. 2017 Gabriele Frischmuth 2002 - 2011 Es wurde ein Kooperationsvertrag mit der Stif- Bereits im Jahr 1999 wurde Frau Frischmuth tung „Humor hilft heilen“ abgeschlossen. Seit von der Stadt Ludwigsburg und von der AWO dieser Zusammenarbeit freuen wir uns regel- mit der Aufgabe betraut, als Leiterin der „Al- mäßig über die Clownsvisiten. Wir feierten tenpflegeeinrichtung der Stadt Ludwigsburg das fünfzehnjährige Jubiläum des Hans-Klenk- Hans-Klenk-Heim“ den Betriebsübergang von Haus ausgiebig. der städtischen Einrichtung zur AWO zu orga- 2018 nisieren und diesen zu begleiten. Das eigens choreografierte Theaterstück „Schiff Im Jahr 2002 übernahm sie dann auch die Lei- Ahoi“ wurde in einer Gemeinschaftsaktion tung des neuen Hans-Klenk-Haus der AWO von Ehrenamtlichen, Bewohner*innen und Ludwigsburg. Frau Frischmuth beschreibt den Mitarbeiter*innen in die Tat umgesetzt. Anfang als „arbeitsintensiv, aufregend und sehr spannend“. Die Bewohner*innen aus der städti- 2019 Das 100-jährige AWO Jubiläum wurde gefei- ert. Die MemoreBox kam erstmals zum Einsatz und ist ein Präventionsprojekt der Krankenkas- se, um die geistige und körperliche Fitness zu trainieren. 2020 Mit Beginn der Corona Pandemie kamen wir in eine Situation, die noch nie da gewesen war. Unsere Mitarbeiter*innen haben Außerordent- liches geleistet, um die Ausnahmesituation für unsere Bewohner*innen so angenehm wie mög- lich zu machen. 2021 Unser Angebot wurde durch das „Qwiek.Up“ erweitert. Damit ist es möglich in die Zimmer der Bewohner*innen zu gehen und kleine Fil- me oder Bilder an die Wand oder Decke zu Gabriele Frischmuth Einrichtungsleiterin 2002 - 2011 projizieren. schen Einrichtung sollten alle umziehen; dank 2022 der guten Organisation konnte dies auch umge- Das 20 jährige Jubiläum steht an und wir planen setzt werden. ein großes Sommerfest. Ein Alleinstellungsmerkmal des HKH waren 20 Jahre HKH - 3 Heimleiter*innen die Einzelzimmer im Haus. Wir waren damals die erste Einrichtung im Kreis Ludwigsburg, Das zeigt die Kontinuität und das Vertrauen welche ausschließlich Einzelzimmer hatte. Eine in unsere Einrichtung. In diesem Beitrag stel- große Herausforderung war 2003 die Einfüh- len wir Ihnen unsere drei Heimleiter*innen in rung des Qualitätsmanagement (QM)-Systems. 6 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
20 Jahre HKH Vom Leitungsteam wurde ein QM-Handbuch willkommen fühlen. erarbeitet, in dem die Qualitätsstandards für „Legendär dabei die vielen und wunderschönen Fes- alle Leistungen festgeschrieben sind, die im te und Feiern. Weitbekannt immer die kulinarische Haus von den Mitarbeiter*innen erbracht wer- Versorgung und Durchführung der Feste durch die den. Viele Vorschriften und gesetzliche Vorga- Mitarbeiter*innen der Hauswirtschaft und die Zu- ben sowie Auflagen sind dazugekommen, was sammenarbeit aller Bereiche dabei“, schwärmt Britta zunächst eine große Umstellung bedeutete, aber Schaaf. Nie Langeweile aufkommen lassen war langfristig die Qualität unserer Arbeit gesteigert das Wichtigste für die Bewohner*innen. Durch hat. ständig neue Ideen der Pflegemitarbeiter*innen, „Mein Ziel war es, ein Haus zu leiten, in dem der Mitarbeiter*innen der sozialen Betreuung alle sich wohlfühlen“, so Frau Frischmuth. Das und der Hauswirtschaft, der unermüdlichen schließt mit ein, dass die Pflege, die Versorgung Hilfe eines hervorragenden Stammes aus eh- mit Essen und Trinken und die soziale Betreu- renamtlichen Mitarbeiter*innen, ist dies stets ung zusammenstimmen und allen soweit mög- gelungen. lich ein gutes Gefühl geben. „Um konkurrenz- Frau Schaaf musste leider aus privaten Gründen fähig zu sein, erfordert dies gute Leistungen in diese schöne Arbeit aufgeben, freut sich aber allen Bereichen“, beschreibt Frau Frischmuth sehr, dass sie weiter bei der AWO Ludwigsburg den Anspruch an die Arbeit. Im Jahre 2011 ist tätig und dadurch auch dem Hans-Klenk-Haus Frau Frischmuth in den wohlverdienten Ruhe- noch sehr verbunden ist. stand gegangen. Britta Schaaf 2011 - 2020 Frau Schaaf beschreibt ihre Jahre als Einrich- tungsleiterin damit, dass viele gesetzliche Än- derungen und Verbesserungen, vor allem für die Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen hin- zu kamen, welche umgesetzt werden mussten. Deutlich mehr Personalstellen in der Pflege und in der sozialen Betreuung wurden geschaffen, die Umstellung von Pflegestufen auf die heuti- gen Pflegegrade, ein völlig neues System wurde eingeführt. „In all den Jahren haben wir (Dank engagierter Vor- gesetzter, tollen Kolleg*innen im Leitungsteam und hochmotivierten Mitarbeiter*innen) es immer wieder Britta Schaaf Einrichtungsleiterin 2011 - 2020 geschafft, Top Bewertungen und Rückmeldungen zu unserer Arbeit zu bekommen“, so Britta Schaaf. Auch Frau Schaaf war es ein Anliegen, genau wie ihrer Vorgängerin Frau Frischmuth , ein Haus zu führen, in dem es allen darin Woh- nenden und allen darin Arbeitenden gut geht. Außerdem war es ihr sehr wichtig, dass sich die Angehörigen, Kinder und Enkelkinder un- serer Bewohner*innen, die Partner und Kinder unserer Mitarbeiter*innen im Haus wohl und S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 7
20 Jahre HKH Knut Happe seit April 2020 entgegenwirken, sondern auch den Geist und die Gesundheit fördern. „Nicht zu vergessen sind Mitten in der Corona-Pandemie trat Knut Hap- der hohe Anteil an Ehrenamtlichen, die sich für un- pe die Stelle als Einrichtungsleiter und damit die sere Bewohnenden mit verschiedenen Angeboten Nachfolge von Frau Schaaf an. Herr Happe emp- einsetzen“, so Happe. fand es besonders schwierig, Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen verborgen hinter medi- Für die Zukunft sieht Herr Happe die größte zinischen Masken kennenzulernen. „Keiner der Herausforderung darin, Mitarbeiter*innen zu gewohnten Abläufe glich der Normalität, alles war halten und zu gewinnen. „Da Fachkräfte kaum komplett anders“, beschreibt Knut Happe den All- auf dem Arbeitsmarkt zu finden sind, arbeiten wir tag. Die sonst sehr freizügig geöffnete Pflegeein- daran, den Bedarf über die Ausbildung in unserem richtung, die für Monate für Besuchende ebenso Haus zu decken“, erklärt Herr Happe. „Nebenbei wie für Bewohner*innen geschlossen war, erfor- wollen wir durch Digitalisierung die tägliche Arbeit derte ein hohes Maß an empathischer Akrobatik erleichtern; Dienstplan, Pflegedokumentation haben in der internen wie externen Kommunikation. hohe Priorität. Im kommenden Jahr steht auch die Planung der Sanierung an: eine echte Herausforde- Herr Happe ist der Auffassung, dass der Pfle- rung, da sie im laufenden Betrieb stattfinden muss“, geberuf neben einer auskömmlichen Personal- berichtet Herr Happe. ausstattung und angemessenen Bezahlung, insbesondere auch durch eine wertschätzende Kommunikation sowie mit dem Gestalten von Arbeitszeiten, die auch von familiär eingebun- denen Mitarbeiter*innen geleistet werden kön- nen, attraktiver gemacht werden kann. Alle As- pekte waren im HKH in den letzten 20 Jahren im Fokus und werden es auch künftig sein. Auch er sieht das HKH vor allem durch das professionelle und fürsorgliche Pflegen unse- rer Bewohner*innen, ergänzt durch ein indi- viduelles und abwechslungsreiches Betreuen, von anderen Einrichtungen herausleuchten. Im HKH ist der Sozialdienst nicht einfach an den Pflegedienst angeknüpft, sondern eigenständig. Dadurch können zahlreiche Aktivitäten ange- boten werden, die nicht nur der Langeweile Knut Happe Einrichtungsleitung seit April 2020 SIE MÖCHTEN UNSERE ARBEIT UNTERSTÜTZEN? Spendenkonto Bank für Sozialwirtschaft AG Stuttgart BIC: BFSWDE33STG IBAN:DE07 6012 0500 0006 7444 00 8 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
Mitarbeiter*innenporträt Sema Schober - Pflegefachkraft seit 20 Jahren Zeitgleich mit dem HKH hat Frau Schober am bin geblieben. Ich komme jeden Tag sehr gerne 1.7.2002 ihre Arbeit als Pflegefachkraft aufgenom- zur Arbeit men und feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Dienstju- Was wollten Sie als Kind werden? biläum. Sie liebt ihren Beruf und arbeitet sehr gerne hier. Vor allem schätzt sie das Miteinander. Mein eigentlicher Berufswunsch war immer Krankenschwester. Dem konnte ich leider nicht nachgehen, da man dafür damals die Mittlere Reife und die Fremdsprache Englisch brauchte. Ich habe in Deutschland „nur“ den Hauptschul- abschluss absolviert. Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus, welche Aufga- ben haben Sie? Meine Aufgaben als Pflegefachkraft sind sehr vielfältig: Die Bewohner*innen bei der Morgen- toilette unterstützen, Arztvisite, Spritzen geben, Medikamente richten, usw. Ich habe mir zum Ziel gesetzt, dass die Bewohner*innen zufrieden sind und ich freue mich sehr, wenn sie lächeln können. Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf? Frau Schober, können Sie uns bitte einen kur- zen Einblick in Ihre schulische bzw. berufli- Mir gefällt die aktivierende Pflege. Ich freue che Laufbahn geben? mich, wenn Bewohner*innen nach einer Krise wieder selbstständiger werden. Es gibt diese Zur siebten Klasse bin ich nach Deutschland Erfolgserlebnisse, dass jemand sich wieder teil- gekommen und habe dann meinen Hauptschul- weise selber waschen kann zum Beispiel. Oder, abschluss gemacht. Mit 17 Jahren habe ich ein dass jemand wieder aufsteht und am Rollator Freiwilliges Soziales Jahr im evangelischen Al- gehen kann. Es ist auch ein schönes Gefühl, tenheim in Stuttgart-Stammheim gemacht. Es wenn Bewohner*innen mich anlächeln. Das gibt hat mir so gut gefallen, dass ich direkt im An- mir Kraft. Es ist ein anspruchsvoller Beruf, der schluss acht Jahre als Helferin gearbeitet habe. mir sehr gut gefällt. Lange habe ich mich nicht getraut eine Ausbil- dung als Pflegefachkraft anzutreten, aufgrund Das Abschiednehmen, wenn jemand stirbt, ist meiner Deutschkenntnisse und aus Angst, den oft schwer. Der Umgang mit dem Sterben und Anforderungen nicht gerecht zu werden. Wie der Trauer gehört zu meinem Beruf, es macht gesagt, nach acht Jahren als Helferin habe ich mich nachdenklich. mich zu einer Ausbildung entschlossen und Mit was verbringen Sie Ihre Zeit am liebsten diese auch erfolgreich beendet. außerhalb der AWO? Bei einem Spaziergang mit meinem Mann in Wir haben einen schönen, großen Garten, in Ludwigsburg sind wir in der Talstraße auf das dem ich vom Alltag entspanne. Beim Kochen neue Haus aufmerksam geworden und ich habe kommt alles frisch auf den Tisch. mich einfach initiativ beworben. Es hat ge- klappt, die Freude war groß und ich habe am 01.07.2002 die Arbeit hier aufgenommen und S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 9
Aus den Kindertagesstätten Bullerbü räumt auf und hilft bei Landschaftsputzede der AVL Ausgerüstet mit Arbeitshandschuhen, Zangen und Müllsäcken haben die Kinder die Umge- bung der Kita vom Müll befreit. Ein sorgsamer Umgang mit Natur und Umwelt lässt sich bereits im Kindergarten erlernen. Die Abfall-Thematik ist - im Gegensatz zu vielen an- deren Umweltthemen - recht konkret und daher gut zu erfassen. Wir versuchen, den Kindern im Rahmen unserer täglichen Arbeit die Verwen- dung von wieder verwertbaren Materialien und eine sachgerechte Mülltrennung und Entsor- gung spielerisch zu vermitteln. In Zusammen- arbeit mit der AVL widmen wir uns darüber hinaus in jedem Jahr dem Thema Müllrecycling und Müllvermeidung. Es sind einige Säcke Müll zusammengekommen. Fleißige Bullerbü Kinder beim Müll sammeln Langersehnter Ausflug in die Wilhelma wird endlich wahr - OTH Die Kinder staunten nicht schlecht beim Anblick der vielen Tiere Nach langer langer Zeit freute sich eine Kinder- Kinder waren von den Ereignissen und Eindrü- gartengruppe über den Ausflug in die Wilhel- cken so überwältigt, dass einige davon in der ma. Endlich war es so weit - Ausflug in die Wil- Bahn auf dem Rückweg eingeschlafen sind. helma, juhu. Mit einer Kindergartengruppe von sechs Kindern ging es nach Bad Cannstatt. Die 10 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
Aus den Kindertagesstätten Berliner Puppentheater zu Gast in Onkel Toms Hütte Nach langer Durststrecke und Wartezeit konnte „Mascha und der Bär“ wurde für alle Kinder- endlich wieder ein Event in Onkel Toms Hütte gartenkinder aufgeführt. Die Aufführung war stattfinden. Umso schöner war es, dass uns der interaktiv gestaltet und alle machten mit. Es Elternbeirat mit einer Spende unterstützt hat. war sehr schön die Kinder aus vollem Herzen Vielen Dank nochmals dafür. Das Berliner Pup- lachen zu sehen und auch die pädagogischen pentheater gastierte bei uns. Das Theaterstück Fachkräfte hatten große Freude dabei. Die Kinder in Onkel Toms Hütte hatten sehr viel Spaß bei der Aufführung des Berliner Puppentheaters In der Schulkindbetreuung wurden Masken gebastelt Bevor Fasching in der Schulkindbetreuung gefeiert werden konnte, wurden zunächst kreative Masken gebastelt. Angeleitet von unseren Mitarbeiter*innen gestalteten die Jungen und Mädchen die Faschingsmasken. Entstanden sind wunderschöne venezanische Augenmasken, furchterregende Monstertiere, lustige Clowns-Masken und vieles mehr. Das Basteln der wilden oder märchenhaften Masken hat allen viel Spaß gemacht. Mit sehr viel Hingabe und Vorfreude sich endlich wieder verkleiden zu dürfen, sind diese Masken entstanden. Die Faschingsparties sind in der jeweiligen Gruppe gefeiert worden. Endlich konnte wieder Fasching gefeiert werden S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 11
Migration Integration - eine Erfolgsgeschichte Im November 2015 verlässt Olaide Oladejo gekommen wäre. hochschwanger alleine ihr Heimatland Nigeria. Für die Zukunft wünscht sie sich ihre drei Große familiäre Probleme waren der Abreise vo- Kinder, die noch in Nigeria leben, auch nach rausgegangen, ihre drei älteren Kinder musste Deutschland zu holen. Mit Hilfe des Jugendmi- sie in Nigeria bei einer Freundin zurücklassen. grationsdienstes der AWO möchte sie dies mög- Mittlerweile sind diese in einem Kinderheim in lichst zeitnah Realität werden lassen. Nigeria untergebracht. Der Fluchtweg führt sie über Libyen und Italien nach Deutschland. Ehrgeizig strebt sie das Deutschniveau B2 an und möchte als Altenpflegerin arbeiten sowie Bereits einen Monat nach der Einreise nach eine Wohnung für sich und ihre Kinder finden. Deutschland kommt ihre Tochter Samantha in Heidelberg zur Welt. Im April 2018 kommt Frau Oladejo mit ihrer Tochter nach Remseck und Exkurs Pakt der Integration: wird seitdem im Rahmen des Programms „Pakt der Integration“ betreut. Frau Oladejo ist seit April 2018 im Integrati- onsmanagement / Pakt der Integration. Dieses Samantha ist heute fünf Jahre jung und besucht Abkommen beruht auf der freiwilligen Teilnah- die Kita in Remseck, wo die Kleinfamilie wohnt. me der Geflüchteten. Grundlage ist die Feststel- Zunächst besuchte Frau Oladejo einen Alpha- lung von Bedarfen in Gesprächen zwischen den betisierungskurs bevor sie den Integrationskurs Sozialarbeiter*innen und des Geflüchteten, um in Ludwigsburg belegen konnte. Mittlerweile auf dieser Basis gemeinsame konkrete Ziele zu spricht sie Deutsch auf Niveau B1. Aktuell lernt erarbeiten. sie fleißig weiter deutsch auf eigene Motivation im Internet. Ihr ist es wichtig gut Deutsch zu sprechen, um Ihre Chancen auf ein gutes Leben in Deutschland zu verbessern. Seit Februar 2022 arbeitet die Nigerianerin als Reinigungskraft auf Minijobbasis. Seit Septem- ber 2021 ist Frau Oladejo außerdem ehrenamt- lich bei der AWO Ludwigsburg tätig und hält die Büros in Remseck sauber. Am Minijob hat sie viel Freude. Da sie nur vor- mittags im Einsatz ist, kann sie die Zeit nachmit- tags mit Ihrer Tochter verbringen. Diese Flexibi- lität schätzt sie an Deutschland sehr. In Nigeria ist es nicht möglich in Teilzeit zu arbeiten. Auch die Arbeitszeiten sind hier gesetzlich geregelt inklusive der Pausenzeiten. Sie bedankt sich vor allem für die Hilfe von der Stadt z. B. durch die Kostenübernahme des Deutschkurses sowie die Kitagebühren für ihre Tochter. Auch derarti- Olaide Oladejo ge Unterstützung gibt es in ihrem Heimatland nicht. Diese werden in einem Integrationsplan schrift- lich erfasst und nach und nach bearbeitet. Ziele Frau Olaide schätzt die Sozialarbeiter der sind die Integration in die Wohnortgemeinde, AWO sehr, ohne deren Hilfe sie nicht so weit 12 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
Migration und SPFH Anbindung an die Systeme der Regelversor- gung und der Erwerb von Fähigkeiten zu ei- ner selbstständigen Lebensführung. Sind die konkreten Ziele erreicht und die Geflüchteten können ihr Leben selbstständig organisieren, erfolgt die Weiterleitung an die Regeldienste (wie beispielsweise die Migrationsberatung für Erwachsene der AWO Ludwigsburg) und das Integrationsmanagement kann beendet werden. Derzeit betreut die AWO Ludwigsburg über 500 Geflüchtete in Remseck und Ludwigsburg. Sein ganzes Leben in einen Koffer packen und die Heimat verlassen - für uns unvorstellbar Sozialpädagogische Familienhilfe - Ausflug zum Riesenrad Hoch hinaus ging es für ein Kind der Sozialpä- dagogischen Familienhilfe bei einem Ausflug zum Riesenrad. Und zwar auf das größte mobi- le Riesenrad der Welt, welches seit Mitte Febru- ar in Ludwigsburg steht. Es misst eine Höhe von ca. 70 Metern. Ein 9-jäh- riger Junge, der von einer Mitarbeiterin als so- zialpädagogische Familienhilfe betreut wird, wollte unbedingt in den Ferien dort hin. Die Be- geisterung der Mitarbeiterin hingegen hielt sich zunächst allerdings in Grenzen, da sie etwas mit Höhenangst zu kämpfen hat. Die Überredungskünste des Jungen haben ge- fruchtet und so ging es für die beiden in die Höhe. Für den Jungen war es ein schönes Erleb- nis, er war zuvor noch nie auf einem Riesenrad gewesen. Unsere Mitarbeiterin hat sich bei der ersten Runde zwar etwas an den Sitz geklam- mert, konnte sich dann aber überwinden und Ein fantastischer Ausblick vom Riesenrad über die Stadt die Aussicht genießen. Aufgrund des traum- haftes Wetters war ein atemberaubender und weiter Blick über das Blühende Barock, das Re- sidenzschloss und die Innenstadt Ludwigsburg möglich. S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 13
Bewohner*innenportrait Getrud Gross - ein bewegtes Leben „Niemand in meiner Familie wurde so alt, wa- Frau Groß von nun an als „11-Uhr-Frau“. Das rum ich?“ Ein Satz, den Gertrud Groß öfters waren die Frauen, die zwischen 11 und 14 Uhr sagt. Sie wurde am 25.09.1929 in Mariazell, eine nach Hause gehen durften, um für die Familie kleine Gemeinde in der Nähe von Rottweil, als zu kochen. jüngste von drei Schwestern, geboren. Familie Groß wanderte und reiste gerne. St. Georgen liegt im Schwarzwald und von dort ist es kein weiter Weg nach Triberg. Dort sind sie oft hingewandert. In der Stadt selbst aßen sie oft ein Stück von der berühmten Schwarzwälder- Kirschtorte und fuhren mit dem Bus zurück, da der Aufstieg zu schwer war. Sie haben auch oft den Bodensee, das Saarland oder Österreich bereist. Nachdem ihr Mann vor über 20 Jahren verstorben ist, lebte Frau Groß weiter in ihrer Wohnung im dritten Stock. Sie nahm von da an gerne an Busausfahrten teil, die Ihr immer viel Freude bereiteten. Seit Ok- tober letzten Jahres wohnt sie nun im Hans- Klenk-Haus. Sie hat hier ein helles Zimmer und bekommt regelmäßigen Besuch von ihren drei Enkeln und Urenkeln. Über Ausflüge ins Blü- Während ihrer Schullaufbahn fing der zweite hende Barock freut sie sich sehr. Sie ist froh, im Weltkrieg an und nachdem sie die Volksschule Hans-Klenk-Haus zu sein, da „hier viel gebo- abgeschlossen hatte, begann sie bei einem Bau- ten ist“ und sie selber sagt „ich bin gern unter ernhof in der Nähe zu arbeiten, damit sie und Menschen“. ihre Familie mehr zu essen hatten. Ihren Mann lernte sie während des Krieges ken- nen: Eines Tages ist ein Flugzeug abgestürzt, welches bewacht werden musste, dies war die Aufgabe ihres späteren Mannes. Kurz darauf musste er an die Kriegsfront. Frau Groß arbei- tete mittlerweile in einer Fabrik, die Uhren her- stellt und eines Tages stand nach Feierabend ihr Verlobter vor der Tür. Die beiden heirateten schnell. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Saarland bekam die junge Familie eine Woh- nung in St. Georgen bei Mariazell, in der sie über 60 Jahre gewohnt haben. Nach kurzer Zeit erwarteten die beiden auch das erste Kind, auf das sich die beiden so sehr freuten. Jedoch hielt die Freude nur kurz, da der Junge im 9. Monat starb. Kurze Zeit später erwarteten die beiden noch eine Tochter. Um ihre Tochter versorgen zu können, arbeitete Frau Groß auf der Insel Mainau 14 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
Aus dem Hans-Klenk-Haus Corona nun auch im Pflegezentrum Frau Ziegler und Frau Störk freuen sich sichtlich sehr über die Aufmerksamkeiten Gegen Anfang Februar wurde es still im Hans- abgesagt werden. In einigen Wohnbereichen Klenk-Haus. Nachdem unser Haus zwei Jahre musste durch das Gesundheitsamt ein Besuchs- von Coronainfektionen verschont blieb, fand stopp verhängt werden. das Virus trotz aller eingehaltenen Sicherheits- Um diese schwere Zeit für die Bewohner*innen maßnahmen den Weg in die Einrichtung. etwas erträglicher zu gestalten und ein positives Es begann eine Zeit in der die Stimmung getrübt Zeichen zu setzen, wurden Blumen und Scho- war durch die nun erforderlichen Einschrän- kolade verteilt und ein kleines Frühlingsquiz kungen. Das Gemeinschaftsleben im Haus wur- veranstaltet, bei dem die Bewohner*innen Früh- de heruntergefahren und alle Angebote sowie lingskörbchen gewinnen konnten. auch die ehrenamtlichen Aktivitäten mussten Diavortrag: Extremwinter der 50er und 60er Jahre mit Frau Gühring Ein gern gesehener Gast der nun schon eini- ge Male im Hans-Klenk-Haus war, ist Frau Gühring. Ihre Vorträge handeln von Themen, in denen sich die Bewohner*innen des Hans- Klenk-Haus sehr gut wiederfinden können. So berichtete sie dieses Mal über die Extrem- winter der 50er und 60er Jahre in denen sogar der Bodensee gänzlich zugefroren war. Frau Gühring versteht es lebendig und mit vielen Anekdoten zu erzählen. So wurden bei den Bewohner*innen viele positive Erinnerungen geweckt und gelacht. Über bewegte Zeiten aus der Vergangenheit zu sprechen ist wichtig und stärkt die Identität und das Gemeinschaftsgefühl. Frau Gühring hat viele alte Fotos dabei S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 15
Aus dem Hans-Klenk-Haus Faschingsfeiern auf den Wohnbereichen Der schmutzige Donnerstag - Herrn Götz wird traditionsgemäß die Krawatte abgeschnitten Leider musste dieses Jahr aufgrund der Corona- Die Wohnbereiche wurden mit Girlanden, Fälle auch die große Faschingsfeier, die jedes Lampions, Luftballons und Luftschlangen ge- Jahr in der Cafeteria stattfindet, ausfallen. Glück- schmückt und auch die Bewohner*innen beka- licherweise entspannte sich gegen Ende Februar men Fasching-Accessoires. Pünktlich um 14:33 die Lage im Hans-Klenk-Haus wieder, so dass begannen die Feiern und es wurde zu ausge- auf den Wohnbereichen wieder Angebote statt- wählten Stimmungshits ausgiebig getanzt, ge- finden und gemeinsame Aktivitäten langsam lacht und geschunkelt. wieder aufgenommen werden konnten. Abgerundet wurde das Programm durch die So ließen wir es uns nicht nehmen, auf den Küche mit Berlinern, selbstgemachten Fasnets- Wohnbereichen an drei Nachmittagen kleine küchle und Bowle. Die Bewohner*innen wa- Faschingsfeiern zu veranstalten, um nach der ren mit Spaß und Freude dabei und alle waren langen Zeit des Ausharrens gemeinsam mit den sehr froh, dass das gemeinschaftliche Leben im Bewohner*innen auch ein wiedergewonnenes Hans-Klenk-Haus langsam wieder beginnen Stück „Normalität“ zu feiern. konnte. Frau Lillich und Frau Wittig vom Sozialdienst reißen Frau Becker mit beim Faschingstanz 16 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
Aus dem Hans-Klenk-Haus Live Music Now! Nach dem einen ganzen Monat keine Kon- Bewohner*innen des Hans-Klenk-Haus auch an zerte stattfinden konnten, haben sich die diesem Nachmittag wieder bestätigen. Bekann- Bewohner*innen wieder sehr gefreut die te Melodien, gespielt von einer Cellistin und Musiker*innen von Live Music Now im Hans- einer Klavierspielerin, durchdrangen wieder Klenk-Haus begrüßen zu dürfen. einmal die gut besuchte Cafeteria. Ein schöner Konzertnachmittag, der die eingetrübte Stim- Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringt Freu- mung der vergangenen Wochen wieder etwas de. Diese Erkenntnisse, auf denen sich die Stif- vergessen ließ. tung Live Musik Now gründete, konnten die Endlich wieder live Musik im Hans-Klnek-Haus ÜBERZEUGT? Jetzt Mitglied werden Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Mitgliedschaft www.awo-ludwigsburg.de/mitglied-werden S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 17
Aus dem Hans-Klenk-Haus Ausflug zum Riesenrad City Star In über 70 Metern Höhe über Ludwigsburg Währenddessen blieb das Riesenrad immer schweben. Dies war für zwei Bewohnende des wieder mal stehen, dass man den Ausblick aus Hans-Klenk-Haus ein Erlebnis der besonderen einer anderen Perspektive erleben konnte. Für Art. das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt und so konnten Magenbrot und gebrannte Mandeln So ging es an einem Nachmittag bei sonnigem genossen werden. Bevor es wieder Richtung Wetter und hervorragender Sicht zum größ- Hans-Klenk-Haus ging, machten wir noch ei- ten mobilen Riesenrad der Welt, um Ludwigs- nen Abstecher in den Schlossgarten, um dort burg mal aus einer ganz anderen Perspektive das Geschehen zu beobachten und sich an dem kennen zu lernen. „Ein einmaliger Ausblick!“ frühlingshaften Wetter zu erfreuen. meinte Herr Robel, Bewohner des Hans-Klenk- Haus, der auch von der Technik sehr fasziniert war. Die Fahrt dauerte insgesamt 15 Minuten. Frau Wild und Herr Robel strahlen mit dem Wetter um die Wette beim Ausflug zum Riesenrad 18 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
Aus dem Hans-Klenk-Haus Die Clowns zu Besuch Frau Hackel wird auf ihrem Zimmer von den Clowns besucht Endlich war es wieder so weit und wir konnten zu bringen. Lachen ist wichtig, denn es senkt die Clowns von „Humor, hilft, heilen“ bei uns den Blutdruck, stärkt das Immunsystem und mit großer Freude empfangen. damit die Abwehrkräfte gegen unzählige Infek- tionskrankheiten. Neben dem Lachen sind auch So gingen die Clowns auf die Wohnbereiche Gespräche mit den Clowns sehr wertvoll, da und machten auch Einzelzimmerbesuche, um sie die Möglichkeit geben, sich die Sorgen und die Bewohner*innen zum Lächeln und Lachen Nöte von der Seele zu reden. Frau Schmidt freut sich an dem Wiedersehen mit dem Clown Kampino alias Ludger Hoffkamp Wussten Sie... ... schon, dass unsere Abteilung Fortbildung in einem Jahr ca. 160 Fortbildungen anbietet? S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 19
Aus dem Kreisverband Neue Impulse für die Ehrenamtsarbeit der AWO Ein Bericht von AWO Kreisvorsitzendem Wolfgang Stehmer Die Einschränkungen durch zwei Jahre Co- rona-Pandemie waren für das Ehrenamt sehr einschneidend. Gesellige und sportliche Begeg- nungen fanden nicht mehr statt, viele Mitglie- der wurden nicht mehr erreicht. Die lange Zeit des Wartens war auch für einige Helfer*innen das Signal, ihren ehrenamtlichen Einsatz zu überdenken und aufzugeben. Wir haben bereits bei der Jahreshauptversammlung im November festgestellt, dass in dieser Zeit ein erhöhter Mit- gliederschwund festzustellen war. „Wenn keine ehrenamtliche Arbeit stattfinden kann, dann werden wir auch die Mitgliederzahlen bei der AWO nicht halten können“, so der einhellige Befund. Einzel- ne Ortsvereine werden dadurch in existenzielle Nöte kommen. Flüchtlingsarbeit AWO-Münchingen Es ist daher unsere Aufgabe, gegen diese be- drohliche Entwicklung anzugehen. Auch der Angebote erweitern können. Damit es auch noch AWO-Bezirksverband hat es sich zur Aufgabe in zehn Jahren heißt: „Gut, dass es die AWO gestellt, der ehrenamtlichen Arbeit der AWO in gibt!“ Diese Arbeit ist nicht innerhalb eines Jah- Württemberg mehr Schwung zu verleihen. Am res zu bewältigen und braucht einen langen 14. Mai 2022 wird dazu in Stuttgart eine Veran- Atem. Wir werden an der Kreisausschusssit- staltung „AWO Denkfabrik 2022 – Wir machen zung im Juni die Ergebnisse der „AWO-Denk- Zukunft“ stattfinden. Daraus sollen dann neue fabrik“ auswerten und die Umsetzung im Kreis Impulse für die Ehrenamtsarbeit der AWO ent- Ludwigsburg angehen. springen. Die AWO im Kreisverband Ludwigs- Ukraine helfen burg wird sich an der Veranstaltung des Bezirks- verbandes aktiv beteiligen. Die Erkenntnisse Der Krieg in der Ukraine hält uns alle im Atem. daraus und eigene Überlegungen, die bereits Die Flüchtenden, die auch bei uns ankommen, unter dem Stichwort „Hilfsangebote für Orts- brauchen unsere Hilfe und Unterstützung. Auf vereine“ gesammelt wurden, sollen zu einem vielen AWO-Homepages und in den sozialen Zukunftsprogramm des AWO Kreisverbandes Medien wird bereits zu Spenden aufgerufen. Ludwigsburg führen. Das Ziel ist, dass die Orts- Viele AWO-Ortsvereine engagieren sich bereits vereine mit Hilfe des Kreisverbandes besser zu- in den örtlichen Flüchtlingshilfen. sammenarbeiten und ihre ehrenamtlichen 20 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
AWO Positionen Haltung Zeigen gegen Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit AWO zum Internationalen Tag gegen Rassismus Am Internationalen Tag gegen Rassismus soli- und Menschenfeindlichkeit müssen wir im- darisiert sich die AWO mit allen von Rassismus mer und überall Haltung zeigen. Das gilt die- betroffenen Menschen und warnt davor, dass in ser Tage insbesondere auch in Hinblick auf die Deutschland immer wieder menschenfeindli- Entwicklungen, die der Krieg in der Ukraine che und demokratiegefährdende Diskurse und nach sich zieht. Diskriminierung von Flüchten- Handlungen entfachen. den aufgrund ihrer Herkunft dürfen wir ebenso wenig akzeptieren wie die steigende Diskrimi- Dazu erklärt Kathrin Sonnenholzner, Präsiden- nierung von russischsprachigen Menschen in tin der Arbeiterwohlfahrt: „Gegen Rassismus Deutschland.“ AWO zum Internationalen Frauentag In diesem Jahr steht der Internationale Frauen- nicht eingelöst. Noch immer ist der Lohnunter- tag unter dem bedrückenden Schatten des rus- schied zwischen den Geschlechtern alarmierend sischen Angriffskrieges in der Ukraine. Grund- hoch. Die Corona-Krise ging und geht massiv zu sätzlich sind Frauen auf der Flucht und nach der Lasten der Erwerbsarbeit, des Einkommens und Ankunft besonderen Risiken ausgesetzt. AWO der physischen und psychischen Gesundheit Präsidentin Kathrin Sonnenholzner erklärt von Frauen. Auch international ist Geschlech- dazu. tergerechtigkeit nach wie vor nicht erreicht. Seit der Machtübernahme der Ta- „Die Zerstörung von staatlichen liban werden in Afghanistan Strukturen und sozialen Netz- die Rechte von Frauen massiv werken führt zu verstärkter Ge- eingeschränkt. In Russland walt und Diskriminierung von werden seit Jahren feministi- Frauen und Mädchen. Studien sche und queere Menschen- wie von Amnesty International rechtsorganisationen diskri- belegen, dass in Kriegszeiten die miniert und unterdrückt und Ungleichheit zwischen den Ge- der Rückbezug auf patriar- schlechtern massiv ansteigt, ge- chale Strukturen propagiert. schlechtsspezifische Gewalt wie All dies dient als Nährboden Vergewaltigung als Waffe ein- für gewaltförmige Konflik- gesetzt wird und Armut, Zerstö- Kathrin Sonnenholzer, te bis hin zu kriegerischen rung und Vertreibung massiv zur Präsidentin AWO Bundesverband Auseinandersetzungen. Destabilisierung der Gesellschaft beitragen. Der heutige Tag muss daher allen Seit vergangener Woche sind bereits über eine Frauen und Kindern gewidmet sein, die um ihr Million Menschen aus der Ukraine geflohen, Leben und ihre elementaren Menschenrechte die überwiegende Mehrheit unter ihnen Frauen kämpfen. Ihnen gilt unsere volle Solidarität und und Kinder. Bereits seit der Annexion der Krim wir werden uns dafür einsetzen, dass sie ausrei- durch Russland im Jahr 2014 sind 1,5 Millionen chend Schutz und Unterstützung erfahren.“ Frauen und Kinder aus ihrer Heimat der Ost- Ukraine vertrieben worden. „Es wird nun dar- Der Internationale Frauentag wurde vor mehr auf ankommen, die besonderen Schutzbedürf- als hundert Jahren von der internationalen Frau- nisse vulnerabler Gruppen anzuerkennen und en- und Arbeiter*innenbewegung erkämpft und die Unterstützung danach auszurichten“, so erinnert an die Forderung von Frauen weltweit Sonnenholzner. nach einem selbstbestimmten, gewaltfreien und sicheren Leben. Auch heute sind diese noch S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 21
Gesundheitsmanagement Angebote im Frühjahr für unsere Mitarbeiter*innen Yoga Kurs in der Kita Bullerbü Der Gesundheitsimpuls findet in Zusammenar- beit mit der AOK Ludwigsburg statt. Ganz im Sinne unseres BGM Jahresthemas „Erholsame Pausen schaffen“ können die Führungskräfteschulung: Führung in Mitarbeiter*innen sich in unserem zweiten Yoga Balance – Psychische Gesundheit Kurs einmal Zeit für sich nehmen. Dabei werden Ihnen die Grundhaltungen im Yoga vermittelt Nicht nur unsere Mitarbeiter*innen befassen und Sie erfahren wie Sie nach einem anstren- sich mit dem Thema Gesundheit. Auch unsere genden Arbeitstag wieder zur Ruhe kommen Führungskräfte bilden sich zum Thema „Füh- können. Der Kurs findet seit dem 31.03.2022 im rung in Balance“ mit dem Schwerpunkt „Psy- Turnraum der Kita Bullerbü statt und ist voll chische Gesundheit“ fort. ausgebucht. Die psychische Gesundheit ist eine wesentliche Gesundheitsimpuls Achtsamkeit – Le- Voraussetzung von Lebensqualität und Leis- tungsfähigkeit. Besonders der stetige Anstieg ben in Balance psychischer Erkrankungen sowie die aktuellen Bei einem zwei stündigen Gesundheitsimpuls hohen Anforderungen, die die Corona Krise mit im Mai sind alle Mitarbeiter*innen der Verwal- sich gebracht haben, erfordern von unseren Füh- tung, Migration und Sozialpädagogischen Fa- rungskräften die Fähigkeit, neben den alltägli- milienhilfe herzlich eingeladen, sich Zeit für sich chen Anforderungen selbst in gesunder Balance selbst und die eigene Gesundheit zu nehmen. zu bleiben und gleichzeitig auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen zu achten und sensibel Der Gesundheitsimpuls bietet neben einem darauf zu reagieren. Dieses Tagesseminar dient Stand mit unterschiedlichsten Entspannungs- dazu, sich mit der eigenen Balance sowie der angeboten auch zwei Workshops zum Thema psychischen Gesundheit der Mitarbeiter*innen „Achtsamkeit – Leben in Balance“ und „Ent- auseinanderzusetzen, um für die steigenden spannungstechniken für mich“. Anforderungen in Zukunft gestärkt zu sein. Beratungsangebot der AWO Ludwigsburg Der Sommer wird sportlich bei uns 22 S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg
Zu guter Letzt ACHTSAM – AWO Ludwigsburg Kalender anlässlich des Weltfrauentags In unserem schnelllebigen Alltag bleibt selten Zeit sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen. Denn das erfordert Innehalten, Wahr- nehmen und ACHTSAM sein - und das kommt leider oft zu kurz. Achtsam sein bedeutet, sich ganz auf den Moment zu konzentrieren, ohne ihn zu bewerten. Gleichzeitig hilft uns dieser kurze Moment der Achtsamkeit unseren Ballast loszulassen, neue Kraft zu tanken und die Freu- den des Lebens zu entdecken. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitglieder haben mit einem persönlichen Beitrag und eigenen Fotos zu diesem ACHTSAMEN Tischkalender beigetragen. Einige Exemplare sind noch vorrätig. Einfach per Mail Nach dem Motto „ACHTSAM DURCH DAS bestellen unter: aktion@awo-ludwigsburg.de JAHR“ wollen wir uns gegenseitig Mut ma- Wir hoffen der Kalender bietet eine gute Über- chen, ganz nach den Grundsätzen der AWO: brückungszeit bis zum politischen Frauenfrüh- FREIHEIT, GLEICHHEIT, SOLIDARITÄT, TO- stück nächstes Jahr. Wir freuen uns auf ein Wie- LERANZ, GERECHTIGKEIT. dersehen am 8. März 2023. Neues Fortbildungsprogramm 2022/2023 erscheint ende April Ein vielfältiges Angebot von Pädagogischen spezielle Themen für Führungskräfte, sowie Themen, aber auch Themen zur Gesundheits- Themen für Pflege-, Hauswirtschafts- und Be- fürsorge und Persönlichkeitsentwicklung, treuungskräfte. Diese Fortbildungen werden von 54 erfahrenen, exzellenten Referent*innen durchgeführt. Kleine Gruppen, ein guter Aus- tausch untereinander und umfassender Service mit Kalt- und Warmgetränken, einem Vormit- tags- und Nachmittagssnack sowie Obst zur freien Verfügung ist ein Qualitätsmerkmal, das weit bekannt ist und immer wieder lobend er- wähnt wird. Das nächste Programm ist derzeit in Arbeit und wird Ende April erscheinen. In digitaler Form finden Sie das Programm auf unserer Home- page im Bereich Fortbildung. Gerne senden wir Ihnen auch ein Programmheft kostenfrei zu. Schreiben Sie dafür bitte eine E-Mail unter An- gabe Ihres Namens sowie Ihrer Adresse an fort- bildung@awo-ludwigsburg.de Unser neues Programm ist ab Ende April verfügbar S‘Blättle der Arbeiterwohlfahrt Ludwigsburg 23
Termine der AWO Ludwigsburg Alle nach aktuellen Informationen vorraussichtlich stattfindenden Termine finden Sie hier. Bitte beachten Sie unsere Homepage. 22.04.2022 17.06.2022 Live music now Live music now Hochkarätige Künstler*innen der Musik- Hochkarätige Künstler*innen der Musik- hochschule Stuttgart hochschule Stuttgart 15:30 Uhr Cafeteria Hans-Klenk-Haus 15:30 Uhr Cafeteria Hans-Klenk-Haus 27.04.2022 20.-24.06.2022 Klavierkonzert Eiswoche Der gebürtige Franzose Alain Franiatte be- Täglich hausgemachte Eisbecher geistert Bewohner*innen und Gäste Ab 14:00 Uhr im Hans-Klenk-Haus 15:30 Uhr Cafeteria Hans-Klenk-Haus 06.07.2022 11.05.2022 Live music now Live music now Hochkarätige Künstler*innen der Musik- Hochkarätige Künstler*innen der Musik- hochschule Stuttgart hochschule Stuttgart 15:30 Uhr Cafeteria Hans-Klenk-Haus 15:30 Uhr Cafeteria Hans-Klenk-Haus 25.05.2022 17.07.2022 Akkordeonkonzert Sommerfest Mit dem Trio Jörg Hoffmann Jährliches Sommerfest im Hans-Klenk-Haus. 15:30 Uhr Cafeteria Hans-Klenk-Haus Dieses Jahr unter dem Motto: „20 Jahre Hans-Klenk-Haus“ Ab 11:00 Uhr im Hans-Klenk-Haus Weitere Infos und Termine unter www.awo-ludwigsburg.de AWO Ludwigsburg gemeinnützige GmbH für Sozialarbeit und soziale Dienstleistungen Talstraße 22-24 | 71634 Ludwigsburg | Tel. 07141 2849-0 | info@awo-ludwigsburg.de
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