ß4+ - 4ggg - Kolpingsfamilie Ellingen

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ß4+ - 4ggg - Kolpingsfamilie Ellingen
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Texte und Layout   Klaus Weber
                   Max Bayer
                   Andreas Seis
                   Präses Pfarrer Rötter

Fotos              Bernd Micksch
                   Werner   M   ildner
                   Kolpingarchiv
WER MUT ZEIGT
MACHT MUT
         ADOLPH KOLPING
Rückseite
der
Gesellenvereinsfahne
Zum 75jährigen Bestehen der Kolpingsfamilie Ellingen entsende ich lhnen m'eine
herzl ichsten Glückwünsche.

lhr Motto, Arbeit - Religion - Frohsinn - Ernst, wurde von lhnen vorbildlich
fortgeführt wie uns viele Beispiele hier in der Gemeinde zeigen.
Sichtbare Beweise hierfür sind die vielen geglückten Theateraufführungen,
auch wie Sie sich in schwierige,n politischen Zeiten b'esond,ers um Kunst und
Musik bemühten;Sie den Mut aufbrachten, lhren Gesellen eine Mitgliedschaft in
der damaligen Partei zu verbieten, Sie den Grundsätzen Adolph Kolpings
immer treu blieben, auch wenn dies zum Teil große Opfer von lhnen abverlangte.
Als ich 1964 die Schirmherrschaft zu lhrem S0jährigen Jubiläum übernehmen
durfte, hatte lhre Kolpingsfamilie zwe,i Weltkriege und viele schlimme Tage
durchgestanden. Unerschütterlich setzten Sie lhr vorbildliches Werk fort und
waren Stütze unserer Gemeinde.
Heute, 25 Jahre danach, ist die Kolpingsfamilie fester denn je mit Ellingen
verbunden. Sichtbares Symbol dieser Verbundenheit, Stärke und Ausdauer ist
lhr ,,Turm".
Möge das Vorbild lhrer Kolpingsfamilie vielen ein Beispiel und eine Hilfe sein.

                       I
Schloß Sandsee. im Juni 1989
75 Jahre Kolpingsfamilie Ellingen: Das bed'eutet zweimaligen Neuanfang nach
den Weltkriegen, das bedeutet Verantwortung und Mitarbeit bei vielen in allem
Auf und Ab. Dank und Anerkennung ist dafür angebracht.
Angesichts der heute verbreiteten Unsicherheit und Zukunftsangst haben wir
bei unserem Diözesantag 1987 die Losung herausgegeben: Glauben le,ben,
Zukunft gestalten! Wir stellen uns der Zukunft vom festen Fundament unseres
Glaubens aus, und wir stellen uns ihr in den kolpingsspezifischen Bereichen.
Als Christen gestalten wir Arbeit und Freize.it: Bei uns gilt Solidarität für die Art
und Weise, wie wir mit Arbeit und Freizeit umgehen.
Als Chr.isten gestalten wir Ehe und Familie: Bei uns bewährt sich Liebe in
Vertrauen und Treue, im Ja zum Leben, in selbstloser Erziehung.
Als Christen gestalten wir Kirche: Wir arbeiten in den Pfarrgemeinden zusammen
mit den Priestern und mit den verschiedenen Gruppierungen.
Als Christen gestalten wir d'ie Gesellschaft: Wir sind uns für das politische
Geschäft nicht zu schade und bemühen uns um politische Bildung für fundierte
und stetige politische Arbeit.
Dies alles als Aufgab,e wahrzunehmen fordert Zeit, Selbstüberwindung und Mut.
Die Kolpingsfamil,ie Ellingen, besonders die jungen Leute in ihr, sind dazu
aufgerufen. Habt Mut, und lhr macht Mut!

D   iözesan   p   räses
Zum75. Gründungsjubiläum überm'ittle ich den Mitgliedern der Kolpingsfamilie
Ellingen und allen Gästen aus nah und fern die h,erzlichsten Glückwünsche der
Stadt Ellingen. 75 Jahre Kolpingsfamilie Ellingen b,edeuten vor allem 75 Jahre
aktive Jugendarbeit auf der Grundlage eines christlich,en Menschen- und
Weltbildes. Sie bedeuten aber auch, 75 Jahre lang das gesellschaftliche und
kulturelle Leben unseres Gemeinwesens bereichert und mitgestaltet zu haben.
Solch engagierte Mitarbeit und Teilnahme am öffentlichen Leben trägt mit dazu
bei, unsere Stadt liebens- und lebenswert zu erhalten. Dafür sei herzlich gedankt,
Allen Festteilnehmern wünsche ich frohe und heitere Stunden, den Festlichkeiten
einen guten Verlauf und der Kolpingsfamilie Ellingen weiterhin alles Gute,
Treue und ldealismus zu den Zielen Adolph Kolpings und Gottes Segen.

Karl-Hans Eißenberger
1. Bürgermeister
Liebe Ehrengäste und Freunde unserer Kolpingsfamilie Ellingen,
                          Kolpingtöchter und Kolpingsöhne!
                           Als Kolpingpräses darf ich lhnen einen frohen Gruß sagen. Unser besonderer
                            Dank und unsere Freude ersteht aus 75 Jahren Bemühung in Geduld und
                            Bewährung in Gemeinschaft als Kolpingsfamilie Ellingen.
                            ,,Jubiläum" nennt man dieses frohe Ereignis. Dabei weiß jeder, der die Geschichte
                            einer Gemeinschaft kennt und prüft, daß es im Lauf dieser erreichten Jubeljahre
                            neben der weit überwiegenden Freude und Gemeinsamkeit auch Enttäuschung,
                            Rückschläge, Trauriges und Schuldhaftes gegeben hat. Und trotzdem! Die
                            Kolpingsfamilie Ellingen jubelt beim 75jährigen Bestehen ihrer Kolpingsfamilie
                            gemäß dem Wort des Hl.'Paulus: Freut Euch im Herrn zu jeder Zeit. Wir freuen
                            uns und sind dankbar, und wir können es am langen und christustreuen Leben
                            unserer älteren Mitglieder der Kolp,ingsfamilie nachprüfen, daß mehrere
Generationen durch das Vorbild ,,Adolph Kolping" geprägt und geführt worden sind. Und wir stellen
mit Uberzeugung fest, daß Kolping h,eute so aktuell ist wie immer. Denn Worte und Werte wie ,,Treue",
,,Relig,ion", ,,Familie", ,,christliche Bildung" und Hilfe fürdie Schwächeren sind inden Kolpingsfamilien
stets gefordert und zu jeder Zeit eifrig gefördert worden.
So bitte ich Sie, mit uns zu danken und sich zu freuen. lhr Kommen zeigt uns, daB wir uns auf dem
rechten Weg befinden und mutig mit Kolping, um dessen endliche Seligsprechung wir eifrig beten,
voransch reiten wollen.
Da unser Kolpingjubiläum am Herz-Jesu-Fest sein wird, grüße ich Sie mit dem Gruß und dem Bittruf        :

Herz-Jesu, unser Friede und unsere Versöhnung.
                                                       lhr
Liebe Kolpingschwestern und -brüder, verehrte Festgäste!
Wenn die Kolpingsfamilie Ellingen in diesen Tagen ihr 7Sjähriges Gründungs-
jubiläum feiert, so ist dies bestimmt ein Grund zum Nachdenken.
Ahnlich wie beim Kolpingwerk war der Vorläufer ein Burschenverein. Der ,,Verein
Edelweiß" pflegte das christliche Miteinander und die Geselligkeit. Am
21. Juni 1914 beschloß man, den Ve'rein unter die ldeale Adolph Kolpings zu
stellen.
           S,ei ein überzeugter Christ!
         Leiste Tüchtiges in deinem Beruf I
        Werde ein guter Familienvaterl
         Sei ein verantwortungsbewußter Staatsbürger!
Gestützt auf diese vier Säulen ist die Kolpingsfamilie Ellingen bis heute eine
Gemeinschalt im Sinne Adolph Kolp,ings geblieben.
,,Wer Mut zeigt, macht Mut" - nicht umsonst haben wir unser Fest unter dieses
Motto gestellt. Mut hat die Kolpingsfamilie Ellingen gezeigt, als es darum ging,
zwei Weltkriege durchzustehen. Aber auch der Wandel der Zeil hat e'iniges an
Mut abverlangt.
lch danke allen Präsides, Senioren und vor allem den Mitgliedern, daß sie die
Kolpingsfamile Ellingen zu einer echten Gemeinschaft Adolph Kolpings g,emacht
habe n.
Zeigen wir weiterhin den Mut und die rechte Freude am Wirken für den einzelnen
und für die Gemeinschaft.
Treu Kolping

1. Vorsitzender
1=   esfp fOgf                 CnZ[rVl4r     am samstas, dem 3. Juni leoe

20,00   Uhr   Beginn des Festabends im Pfarrheim

              Musikalische Begrüßung durch die Deutschordens-Jugendkapelle
              Begrüßung'durch den 1. Vorsitzenden Klaus Weber
              Grußwort des Diözesanpräses Domkapitular Alois Brandl
              Grußwort des Präses der Kolpingsfamil,ie Ellingen, Stadtpfarrer Franz Rötter
              Grußwort des 1. Bürgermeisters der Stadt Ellingen, Karl-Hans Eißenberger
              Musikstück der Jugendkapelle
              Prolog über die Geschichte der Kolpingsfamilie Ellingen
              Musikstück der Jugendkapelle
              Totengedenken
              Ehrungen von verdienten und langjährigen Mitgliedern
              Neuaufnahmen
              Licfrtbildervortrag 1. Teil
              Theaterspiel der Kolpingjugend:,,Ermittlung gegen unbekannt"
              Licfrtbil'dervortrag 2. Teil
              Gemeinsam g'esungenes Kolpinglied
              Geselliges Beisammensein
1=   estp fOgtAVnVn                           am sonnras, dem 4.Juni 1e8e

8.45    Uhr   Aufstellung der Banner und Fahnen vor der Stadtpfarrkirche St. Georg

 9.00   Uhr   Festzug mit Statio und Totengedenken am Friedhof

9.30    Uhr   Beginn des Festgottesdienstes

10.30   Uhr   Auszug der Fahnen und Banner

10.45   Uhr   Frühschoppen im Pfarrheim mit Landtagsabgeordneten Karl Freller.
              Thema: ,,Wer Mut zeigt, macht Mut"

12.00   Uhr   Mittagessen im Pfarrhe'im

14.00   Uhr   Familiennachmittag mit Unterhaltung, Spiele
              ,,Tag der otfenen Tür im Turm", Kaffee und Kuchen,
              Lichtbildervortrag der Kolpingjugend

17.00   Uhr   Ende des Famil'iennachmittages
S+atio,n, Fes lgotlesdi.^s                            t zun", Kolpingj,nbiläurn

     8.45   Uhr   Aufstellung zwtschen Kirche und Pfarrheim
                  Stille beim Gang zum Friedhof

                  An der Kreuzigungsgruppe:
                            Begrüßung und Totengedenken
                            Ehrung der Toten
                           Gemeinsames Vater unser . . .

                  Lied beim Verlassen des Friedhofs Nr.294: Was Gott   tut...   (1   . und 2. Str.)

                  Meditationstext

                  3. Strophe
                  Med itation
                  Lied Nr. 865, 1. Str.
                  Med itation
                  Lied Nr. 865, 2. Str.
                  Med itation
                  Lied 3. und 4. Str.

10
9.30   Uhr   Festgottesdienst

             Der Kirchenchor singt die Missa alla settecento von Domkapellmeister Wolfram
             Menschick für Chor, Str'eicher und Orgel (Chorleitung: Karl Gracklauer)

             Eingangslied Nr.258, 1. und 2. Str.: Lobe den Herren...
             Kyrie und
             Gloria (Chor)
             1. Lesung
             Choral   (J   ugendkapelle)
             2. Lesung
             gesungen: Ps. 33, Vers 1-6 Gotteslob Nr.722
             Evangelium
             Festpredigt hält Diözesan-Präses Domkapitular Alois Brandl
             Credo: Nr. 489 Gotteslob
             Fürbitten
             Zur Opferbereitung: Opfergang    -   Lied Gotteslob Nr. 268
             Sanktus und
             Agnus Dei (Chor)
             Während der Kommunionsausteilung         -   Chor   -   Orgelspiel
             Schlußlied : Kolping-Grablied
             und Großer Gott wir loben Dich   ...,   1. und 2. Str.   -   (Jugendkapelle)

                                                                                            11
Vo rderse ite
     der
     Gesellenvereinsfahne

12
Chntourik d.,, Kol pi^gtfov,,rilie €;llingen
1914                                                 Ellingen von den anwesend en 23 aktiven und
                                                     18 passiven Mitgliedern einstimmig beschlossen,
Der Vorgänger der Kolpingsfamilie Ellingen ist       den kath. Burschenverein autzuheben und an
der ,,Vere'in Edelweiß der katholischen Jung-        dessen Stelle einen ,, Katholischen Gesellen-
mannschaft von Ellinglen". Dieser Kath. Burschen-    verein" treten zu lassen.
verein ist bereits am 19. Februar 191 1 im           Am 4. Juli 1914 war dann im ,,Ellinger Anzeiger"
,,Römischen Kaiser" gegründet worden durch           folgende Einladung zu lesen:
den H. lnspektor Kaplan Georg Bock. Erster
Vorstand war Eduard Morgott.
                                                      9llorgen €onntog obenbg     8t/r llbr im oberen Sohol     beg
Am 21 . Juni 1914 wurde eine außerordentliche       Ooltboufeg 3um $trföen
Generalversammlung gehalten zwecks
Umwandlung des hiesigen ,, kath. Burschen-
                                                         6rünDnrgrurtfamnlung        lü  6tftltrrurrrint.
                                                                     5 o g e so r b n u n g:
vereins Edelweiß" in einen kath. Gesellenverein.        1. €infübrung tm lDcflen unb $mcü beg Oefellcnueteins.
Leiter der Versammlung war H. Stadtkaplan               2. gtotutenuorloge.
                                                        3. Sobl ber Eorftonbl{oft.
German Mayr. Es wurde folgender Beschluß                 $ie3u crgcbt on bte ge[ornte uerebrlidte 8ürgerf6ofi unb
gefaßt:                                             gunsmonnlöoft Grltngens frcunbli6' n$llortlfliorrg,
                                                                                                          Fröfcs.
 Mit Rücksicht darauf, daß die Mitglieder des
,,
Katholischen Gesellenvereins zum größten Teil
Handwerksgesellen sind und f ür die G ründung
eines Gesellenvereins auch die M ehrzahl der
Gesamt-Bürgerschaft Ellingens plädiert hat,          Und so traf man sich am 5. Juli 1914 um 19.30 Uhr
wurde in der zu diesem Behufe auf heute ord-         im Gasthaus Zum Hirsch en zur Gründungs-
nungsgemäß einberufenen Generalversammlung           versammlung des,,Katholischen Gesellenvereins
des katholischen Burschenvereins,,Edelweiß"          EIIingen".

                                                                                                                    13
Der vom H. Stadtpfarrer Georg Böck beauftragte
H. Stadtkaplan German Mayr gab ,,seiner
                                                   X l)ereirr ,,tEbelpeif"                 €[ingen.
freudigen Überraschung über das zahlreiche
Erscheinen Ausdruck, das ihn zu der trohen         -:----.-:::-a,                                            U

Hoffnung berechtigte, die heutige Versammlung                6onnlcg, ben 8. SeSembct ll)12
werde ein recht solides, dauerhaftes Fundament                 CQeate r,2[tt flüh rrl        I I cr :
zum neuen Verein legen, auf dem ein Bau aere
perennius wie der lateinische Dichter sagt, ein
Bau, der Eisen und Erz überdauert, zum Segen             Ocr Oorftulllp.
der männlichen Jugend Ellingens und zum                   üolksftiiü in 4   2lu[Aügcn Don $rorr3   €be rl.
Segen der ganzen Stadt".
Folgendes Wahlresultat wurde erzielt:
Präses:        H. H. German Mayr, Stadtkaplan
Vizepräses:    H. H. Georg Böck, lnspektor und
               Kammerer
Senior:        Karl Morgott, Wagner
Kassier        Karl Pahl, Bäcker
Schriftführer: Karl Oppel, Magistrats lnztpient
Auf die Gründung fällt gleich der Schatten des
1. Weltkrieges. Die folgenden Monatsversamm-
lungen blieben von diesem Ereignis natürlich
nicht unberührt. So befaßte man sich immer
wieder mit Kriegserlebnissen. Auch dem Gesellen-
verein wurde ein hoher Blutzoll abverlangt.
So war in diesen Tagen zu lesen:
,,Daß der katholische Gesellenverein, der die
männliche Jugend gerade im wehrfähigen Alter

14
umfaßt, durch den Krieg ganz besonders stark       Am 2. Februar wird H. H. Stadtpfarrer Dr. Karl
in Mitleidenschaft gezogen wird, läßt sich denken. Kleemann Präses des Gesellenvereins.
Unser Zentralgesellenverein z. 8., der in normalen
Zeiten durchschnittlich 700-800 Mitglieder         1919
zählte, hat bereits 521 Mitglieder dem Vaterlande ln der Turnhalle findet am 16. März ein
zur Verfügung gestellt, darunter 150 aktive          Familienabend zur Wiedererölfnung des Vereins-
Soldaten . . ."                                      lebens statt. Präses ist jetzt H. H. Stadtkaplan
                                                     Johann Röhrl. Während seiner Zeit wird am
1915                                                 25. November eine Theaterbühne und eine Fahne
Am   24. Januar trat der Gesellenverein mit dem      neu angeschafft.
von H. H. Präses Gennan Mayr selbst verfaßten
                                                     1920
patriotischen Schauspiel,,Weihnachten im
Schützengraben" zum ersten Male mit großem           Die neue Fahne wird am Pfingstmontag, dem
Erlolg an die öffentlichkeit. Der Erlös war für      20. Mai, eingeweiht. Auf der einen Seite ist das
das'Rote Kreuz.                                      Kreuz geprägt mit den vier Programmpunkten:
Am 20. Juni nimmt Präses German   Mayr               Arbeit - Religion - Frohsinn - Ernst. Die andere
Abschied. Nachfolger wurde H. H. Stadtkaplan         Seite zeigt den hl. Raphael. Bei Veranstaltungen
Michael Kurzendorfer.                                wird sie als die ,,Jugendfahne" mitgetragen.
Am 4. Dezember wurde d'es 50. Todestages             Patenverein bei der Fahnenweihe ist der
Adolph Kolpings gedacht.                             Gesellenverein Weißenburg.
                                                     Die Veranstaltungen sind gekennzeichnet von
1916                                                 erner guten Zusammenarbeit mit Lehrer Wagner
An der Generalversammlung am 24. Januar wird         und Musikmeister Westinger.
unter anderem berichtet, daß von den derzeit
                                                      ß21
46 aktiven Mitgliedern 35 dem Vaterland dienen.
Auch der Schriftführer Karl Oppel wird ein-          An der Generalversammlung am 31 . Januar
berufen und so übernimmt sein Amt Johann             wird der Bahnarbeiter Georg Geißlinger zum
Christ.                                              Senior gewählt.

                                                                                                    15
Fahnenweih,e
                                                                                  am 24. Mai 1920

,,Die Zwiderwt)rzn" , ein ländliches Theaterstück,    inzwlschen Tradition und so wundert es nicht,
wird am 11. April aufgeführt. Der 2. Juni dient der   daß am 14. und 15. November bereits wieder
Zusammenkunft des ersten,,T anzkränzchens".           ein Theaterabend stattfand. ,,Das Haus, wo meine
Das Theaterspiel hatte im Gesellenverein              Mutter wohnt" wurde aufgeführt. ,,Schön wat's",

16
so konnte man am 15. November im Ellinger           religiöse Führung des Ellinger Gesellenvereins
Stadtanzeiger lesen.,,,D'as gute Zusammenspiel      verantwortlich.
der Mitwirkenden und die herrlich schöne ldee       Neben gediegener ,, Kleinarbeit" in-den wöchent-
des aufgeführten Stückes mußten den erwünsch-       lichen und monatlichen Vereinsabenden ist
ten Erfolg zeitigen."                               als Höhepunkt einmal mehr ein Theaterspiel
                                                    vermerkt. ,,Die Zigeunerin" von Rocca Valla wird
1922                                                am 21 . Dezember aufgef ührt.
                                                    Der Wirt des Vereinslokals, Hans Kraus, ist in
Präses ist jetzt H. H. Stadtkaplan Franz Schnee-    dieser Zeit der Senior.
berger. Vereinslokal wird die ,,Krone". Mit
Beginn des Jahres 1922 hielt auch der Fasching      1925
Einzug im katholischen Gesellenverein, und
                                                    Der Bäcker Hans Pahl wird zum neuen Senior
damit auch in Ellingen. Die erste Faschings-
                                                    gewäh lt.
Unterhaltung fand am 22. Januar, umrahmt mit
musikalischen und humoristischen Vorträgen,         1926
statt.
                                                    Am 1. Juli wird H. H. Stadtkaplan Sebastian
1923                                                Salomon Präses.
                                                    Zum 2. lnternationalen Gesellentag in Wien
Am 1. Nordbayerischen Gesellentag in Nürnberg       fuhren drei Teilnehmer: Hans Christ, Karl
am 17. Juni nahmen aus Ellingen 17 Kolping-         Schöppler, Franz Seis.
söhne teil.
Zugunsten der Caritas und der vaterländischen       1927
Nothilfe wurde das Theater mit dem treffenden       Der Stadtassistent Franz Seis übernimmt das
Titel ,, lm Hungerjahr" gespielt.                   Amt des Seniors. Am 23. September nimmt man
1924
                                                    Abschied vom Ehrenpräses H. H. Geistlichen Rat
                                                    und Stadtptarrer Georg Böck. Er war 25 Jahre
Es gibt schon wieder einen Präseswechsel.           Stadtpfarrer in Ellingen. Sein Nachfolger wird
H. H. Stadtkapl'an Johann Brock ist jetzt für die   am 28. Oktober H. H. Pfarrer Anton Schalk.

                                                                                                       17
Absch ied
                                                                                  von
                                                                                  Ehrenpräses
                                                                                   r. Böck
                                                                                  Pf          (re)
                                                                                  mit dem
                                                                                  neuen   P räs es
                                                                                  Kap I an Salomon   ()

Er hat sich im Gesellenverein bereits aktiv      1928
betätigt, und zwar in Neumarkt und in Velburg.   Der Kolpingfestabend am 22. April gestaltet sich
Dort wurde auch unter seiner Regie das           zum Vol ksbi ld u ngsabend in des Wortes bester
Gesellenhaus gebaut.                             Bedeutu ng.

18
1   929                                              wird die zwischen ihnen und den Ländern
                                                     abgesprochenen Verträge respektieren. lhre
Am 24. Oktober ist der Tag, der als der ,,schwarze   Rechte sollen nicht angetastet werden. Sie
Freitag" in die Geschichte eingegangen ist.          erwartet aber und hofft, daß die Arbeit an der
Über Nacht wird das Geld wertlos.                    nationalen und sittlichen Erneuerung unseres
                                                     deutschen Volkes, die sich die Regierung zur
1   930
                                                     Aufgabe gestellt hat, umgekehrt die gleiche
Unter dem Präses H. H. Stadtkaplan Ruppert           Würd,igung erfährt." Noch ahnt niemand, daß
Schuster ist in dieser schwierigen politischen       Hitler bereits in wenigen Wochen den Parla-
Zeit Kunst und Musik bei den Feiern groß-            mentarismus abschaffen wird, und alle nicht-
geschrieben. Erwähnt sei nur die Aufführung          nationalsozialistischen Organisationen aus- oder
am 11. Mai im Gasthaus ,,Zt)r Eisenbahn":            gleichzuschalten versucht. Es ist geradezu
,,Der Edelmann", ein Schauspiel mit Musik in         revolutionär, wen n der Ch ron ist des Ellinger
2 Autzügen von W. Kienzl.                            Gesellenvereins, Willi Benzinger, am 1 . Mai 1933,
Der Konf likt zwischen Nationalsozialisten und       dem Tag der nationalen Arbeit, bemerkt:
Gesellenverein zeichnet sich bereits in diesen
                                                     ,,Gerade der Gesellenverein ist derjenige, der
Tagen ab. Der derzeitige Generalsekretär des
                                                     schon von jeher die Arbeiter aller Schichten und
Zentralverbandes, Josef Nattermann, zieht
                                                     Klassen, mit dem Kopf sowohl wie mit der Hand,
daraus seine Konsequenzen und untersagt den
                                                     zu harmonisch em Zusammenarbeiten zu
Gesellen eine glei chzeitige Mitgliedschaft in
                                                     begeistern wußte. Er war derjenige, der keinen
der NSDAP.
                                                     Klassenunterschied kannte und kennen wird.
1   933
                                                     Er war, ist und wird treu bleiben den unerschüt-
                                                     terlichen G rundsätzen seines genialen G ründers
Hitler wird zum Reichskanzler ernannt. Am            Adolph Kolping!" Bereits wenige Wochen nach
23. März erklärt er vor dem deutschen Reichstag:     diesen Sätzen sollte sich beweisen, wie treffend
,,Die Nationale Regierung sieht in den beiden        sie waren. Vom 8.-11. Juni war der 1. Deutsche
christlichen Konfessionen die wichtigsten            Gesellentag in München geplant. Für die
Faktoren zur Eftaltung unseres Volkstums. Sie        Ellinger Gesellen war es selbstverständlich,

                                                                                                        19
daß eine Abordnung daran teilnahm. Rudolf
                                     Lechner, Ludwig Kralzer, Xaver Seidl und
                                     Andreas Seis nahmen an dem Gesellentag teil.
                                     Die Nationalsozialisten zeigten hier ihr wahres
                                     Gesicht. Viele Gesellen wurden geschlagen und
                                     verhaftet, der Gesellentag mit Gewalt aufgelöst.
                                     Aber die Kolpingsöhne aus ganz Deutschland
                                     ließen sich von dieser Machtdemonstration nicht
                                     beeindrucken. Sie hielten zu ihrem Gesellen-
                                     verein und den ldealen Adolph Kolpings, wenn-
                                     gleich bei vielen Gesellenvereinen, so auch in
                                     Ellingen, öffentliche Kolpingarbeit nicht mehr
                                     mög       lich war.
                                     Der Zweite Weltkrieg verlangte dem Gesellen--
                                     verein einen hohen Blutzoll ab. Aus vielen
                                     Briefen ersichtlich, lebte der Gedanke an den
                                     Gesellenverein, die Liebe und Treue zu den
                                     ldealen Adolph Kolpings weiter. So wurde zwar
                                     meist das Haus, aber selten das Fundament
                                     der Gesellenverein e zerstört.
                                     1   945

                                     ln Ellingen hat der zu Ende gehende Krieg eine
                                     schreckliche Spur hinterlassen. Als man das
                                     Ende herbeisehnte, kam der Krieg in seiner
                                     ganzen Grausamkeit über unsere Deutschordens-
                                     stadt. Am 23. Februar 1945 zerbombten
Pfarrkirche nach dem Bombenangrrff   amerikanische Flieg er zahlreiche Häuser in der

20
Rathaus
         nach dem
  23. Feb ruar 1945

Weißenburger Straße, darunter das Vereinslokal   seite von einer Bombe getroffen. So verloren
die ,,Krone", den Pfarrhof und das Kaplanhaus.   außer den Soldaten an der Front nun auch
Die St.-Georgs-Kirche wurde an der Nordwest-     94 Ellinge r Einwoh ner ihr Leben.

                                                                                                21
1   946

                                                             Kaum ein Jahr später wurde während des
                                                             Wied erauf baus die Neugründung des Gesellen-
                                                             vereins vorbereitet. Am 18. Feb ruar 1946 trafen
                                                             sich mit Präses H. H. Stadtkaplan Gregor
                                                             Schneid junge Männer, die an einer Neugründung
                                                             interessiert waren, im Gasthaus ,,Zum Hirschefl ",
                                                             das bis 1950 Vereinslokal wurde, Präses wurde
                                                             Kaplan Gregor Schneid und Senior Hans Haber-
                                                             kern, Der Kaplan und Künstler Gregor Schneid
                                                             war die treibende Kraft der Wiederherstellung
                                                             der Kirche. Lebendig geblieben ist die Erinnerung
                                                             an ihn, der der Jugend in seiner robusten und
                                                             herzlichen Art ein Vater ganz im Sinne Adolph
                                                             Kolpings war.
                                                             Die Nachkriegszeit war neben dem materiellen
                                                             Mangel es fehlte einfach an allem auch
                                                             von einem enorm'en Hunger nach geistigen
                                                             Erfahrungen geprägt. Man konnte wieder,,frei
                                                             atmen" und sich neu orientieren.
                                                             Wie ein Missionar überzeugte Gregor Schneid
                                                             für eine christliche Grundhaltung bei handwerk-
                                                             lichen und künstlerischen Arbeiten an der
                                                             ,, Bäustelle Kirche" und als Spielleiter bei
                                                             Theater- und, man staune, einer Opernaufführung
Kpl.Gregor Schneid restau riert d ie Altarf   ig   u   ren   mit der Ellinger Jugend. Folgende Stücke kamen
Hl. Walburga (li), Hl. Elisabeth (re)                        zur Auff ührung:

22
,,Fahr'n mer euer Gnaden", ein musikalisches
Lustspiel. ,,Die Räuber" von Schiller. ,,D€r Raub
der Sabinerinnen". Die romantische Oper
,,Der Freischülz" von Carl Maria von Weber
wurde in der Naturkulisse des Ellinger Sommer-
kellers aufgeführt.
Die Theaterarbeit unterstützten Studenten der
Kunstakademie Nürnberg, die zu diese r Ze'il
im Schloß untergebracht waren.

1   954

Neben dem Theaterspiel fanden zahlreiche
Bildungsabende statt.

1   960

Zur Wache am Sarge Vater Kolpings bei der
Erhebung seiner Gebeine vom 13. bis 27. März
wurde der Senior Rudolf Seibold entsandt.
Neuer Präses wurde H. Stadtkaplan Ludwig
Vögele.

1   961

Am 23. Juli wurde nach vierteljähriger Vor-
bereitung eine Jungkolpinggruppe gegründet.         P   räses Gregor Schneid   mit Kolpingsohn
Jungkolpingführer w'ar Heinz Ottinger.              August Karl   in Köln

                                                                                                 23
1   962

Vom 4. bis 12. Mai nahmen acht Kolpingsöhne,
darunter zwei Altkolpingsöhne, zusammen mit
dem Präses an der Romwallfahrt des lnter-
nationalen Kolpingwerkes teil. ,,Du aber stärke
Deine Brüder", so lautete das Motto der Wall-
fahrt. Der 3. Bayerische Kolpingtag in Altötting
am 6. und 7. Juli war Ziel einer Wallfahrt von
18 Kolpingsöhnen. ,, Einer trage des anderen
Last", so hieß das Motto. Mit großem Erfolg kam
das Lustspiel ,,Die drei Eisbären" von Maximilian
Vitus am 26. Oktober zur Aufführung.

1   963

lm Aug ust machten 3 J u ng kolpingsöh ne das
lnternationale Jungkolpin gzeltlager in Schwyz
in der Schweiz mit.
Herbert Rohmann war als Kolpingsohn beim
Kriegsgräbere'insatz in Frankreich. Aus all diesen
Tagen wurde neue Kraft geschöpft, uffi die
Gruppenarbeit im Geiste Adolph Kolpings zu
beleben.
ln der Diözesankonferenz vom 5. bis 7. Oktober
in Eichstätt wurde H einz Ottinger aus Ellingen      Bgm. Franz Grüll und Senior Rudi Seibold
zum Diözesansen ior gewählt.                         bei der Kassenprüfung

24
1   964                                                                   494+   - 196+
Dieses Jahr stand ganz im Zeichen des
50jährigen Gründungsjubiläums.,,Wir sind
keine Utopisten eines irdischen Paradieses,
sondern Realisten des Kreuzes. " Unter diesem
Motto fanden die Festtage am Samstag, dem
7. Juni, und Sonntag, den 8. Juni 1gil, statt. Ein
treffendes Motto, blickt man in die bisherige
Vereinsgeschichte der Ellinger Kolpingsfamilie.
Nur dem Optimismus der Gesellen von 1914,
und der Kolpingsöhne von 1946 und 1964 ist es
zu verdanken, daß dieses Fest gefeiert werden
kon nte.                                               ;/d;Aüeue,
Zwei Weltkriege und ein menschenverachtendes
Regime wurden durchgestanden. Engagierte              fuadt"t t     M
Senioren, vorausdenkende Präsides und nicht
zulelzl die unermüdliche Arbeit der Mitglieder,
welche sich immer wieder gegenseitig mitreißen                      lot
konnten, waren der gesunde Grundstock für
den ersten großen Meilenstein in der Geschichte
der Kolpingsfamilie Ellingen.
                                                                     k
M it g roßer Anteilnah me seitens der Ellinger
Bevölkerung feierte man in dankbarer Erinnerung
und in freudiger Vorausschau das 50jährige
J u biläu m.
Der Schirmherr des Jubiläums, Fürst Carl von
Wrede, macht der Kolpingsfamilie Ellingen            5o Jahre Kolping Ellingen
in diesen Tagen ein g anz besonderes Geschenk:

                                                                                      25
,,den Turm", wie der Wehrturm im Stadtgarten          Die Theatertradition wurde mit der Aufführung
liebevoll von den Kolpingsöhnen genannt wird.         des Stückes,, Der Kriminalinspektor".fortgesetzt.
Dieser Kolpingturm, wie der ziemlich reno-            1   966
vierungsbedürftige Bau von nun an heißt, stand
im Mittelpunkt der vielen Aktivitäten der Kolpings-   ln diesem Jahr konnte das Werk fertiggestellt
familie. Unter der Regie von Präses Vögele            werden, das die Mitglieder der Kolpingsfamilie
wurde am angrenzenden Wehrgang die Holz-              seit vielen Jahren in Atem hielt. Nach über
konstruktion und das Dach neu erstellt. Der Turm      6000 f r,eiwillig geleisteten Arbeitsstunden am
wurde für Jungkolping zum Gruppenraum her-            Wehrgang des Kolpingturmes konnte am 19. März
gerichtet.                                            die Hebfeier begangen werden.
Fester Bestandteil der Jugendarbeit waren             Am 16. Oktober heißt es Abschied nehmen. Der
Bildungsabende im Frühling und Herbst und das         Präses, Stadtkaplan Ludwig Vögele, wurde
Theaterspielen. Das Stück ,, Der Hunderter im         Ptarrer der Pfarrei Fischbach. Unvergeßlich sind
Westentascherl" wurde mit 4 Auff ührungen ein         die vielen frohenlAbend'e zusammen mit dem
großer Erfolg. Vom 15. bis 16. Dezember wurde         Präses und seiner Gitarre. Gern erinnert man
ein Jugendforum veranstaltet., ,,Was uns'auf          sich an die Theaterstücke, die unter seiner Regie
den Nägeln brennt - die Sache für junge Leute         aufgeführt wurden, und so ist es nicht ver-
von heute." An insgesamt 5 Abenden wurden             wunderlich, daß dem Präses ein besonderes
aktuelle J ugend probleme wie ,, m üssen wir          Abschiedsgeschenk gemacht wurde: das von ihm
immer den Eltern gehorchen" oder,,warum sind          einstudierte Theaterstück,,Die G'schicht vom
so viele gegen uns?" behandelt.                       Brandnerkasper" wurde am 5. November in
                                                      seiner Pfarrei Fischbach aufgeführt.
                                                      Am 16. November bekam die Kolpingsfamilie
1   965
                                                      einen neuen Präses: Kaplan Herbert Lang.
Die Aktivitäten des Jahres 1965 begannen mit          1   967
dem Faschingsball im Römischen Kaiser.                Da die Kolpingsfamilie Ellingen kein einge-
Am 1. Mai fand eine Maiwanderung nach Heiligen-       tragener Verein ist, gab es Schwierigkeiten mit
b   I   ut statt.                                     der Überschreibung d'es Kolpingturmes. Man

26
beschloß, den Turm der Pfarre,i zu überschreiben    197211973
mit der Auflage, daß die Kolpingsfamilie unein-
geschränktes Nutzungsrecht habe.                    Auch Präses Franz Rötter hat sein Herz dem
Das Jahr 1967 brachte auch große Trauer mit         Theaterspiel verschrieben. Aus Anlaß des
sich: drei Geistliche, die der Ellinger Kolpings-   2s}jährigen Jubiläums der Erbauung des
familie eng verbunden waren, verstarben:            Deutschordensschlosses wurde ein großes
Pfarrer Gregor Schneid, der arntierende Stadt-      Historienspiel aufgefuhrt. Dieses Spiel schildert
pfarrer Florian Sangl und der ehemalige Präses      den Schloßbau unter seinen verschiedenen
Josef Dürrer.                                       Bauherren und Architekten, und wie ihn die
                                                    damalige Bevolkerung Ellingens erlebt haben
1   968                                             mag. Mit viel Freude und Elan machte man sich
                                                    an die Arbeit und studierte unter der Regie von
Mit einem Festgottesdienst wird der neue Stadt-     Präses Plarrer Rötter das ,,Hornsteinspiel" ein.
pfarrer und Präses, Franz Rötter, empfangen.
                                                    Die Auff ührung, an der außerdem   d   ie Volks-
1   969                                             tanzgruppe Weißenburg und der Eichstätter
                                                    Kammermusikkreis beteiligt waren, fand bei
Erstmals wtrd eine Bildersuchfahrt organisiert.     strahlendem Wetter am 20. Mai 1973 im lnnenhof
Sehr viele Autof'ahrer nahmen bei herrlichem        des Schlosses vor einem großen und ergriffenen
Wetter daran te'il.                                 Publikum statt. Den Text des Spieles haben
                                                    Herr Apotheker Schub, Lehrer Schmitt verfaßt.
1   970
                                                    Für die Gestaltung des Bühnenbildes waren
Die Kolpingsfamilie war Gastgeber für den ersten    unter anderem Herr Mangold jun. und Herr
Familiennachmittag des Bezirkes Pleinfeld.          Andreas Seis verantwortlich. Nebenbei bemerkt
lm Garten des ,,Römischen Kaiser" fanden sich       war das Hornsteinspiel der Hintergrund für die
die Kolpingsfamilien aus Pleinfeld, Weißenburg,     ldee der Deutschordensjugendkapelle, die drei
Herrieden, Wolframs-Eschenbach und Ellingen         Jahre später von Kurt Kreppel und Georg Kamm
zu einem geselligen Begegnungsnachmittag ein.       gegründet wurde.

                                                                                                        27
,, Hornsteinspiel'

     von links: Rudi Magg, Manlred Specht (in der Hauptrolle), Werner Heller, Franz Breit

28
197      4                                       ,, Lu mpazivagabundus" aufgef ührt. Präses Pfa rrer
                                                 Franz Rötter hatte sich erst von einem Unfall
Unter dem neuen Vorsitzenden Max Bayer           erholen müssen. lm Juni trafen sich turnusgemäß
wurde die Renovierung des Turmes wieder          wieder einmal die Kolpingsfam'ilien des Bezirkes
vorangetrieben. Mit tatkräftiger Unterstützung   Pleinfeld in Ellingen. lm Pfarrgarten wurden
von Altkolping-Mitglieidern und den Jugend-      sie von den Ellingern bewirtet. Am 24. Oktober
gruppen machte man sich wieder ans Werk.         ist es endlich soweit: der Kolpingturm konnte
Aber auch am überörtlichen Kolpinggeschehen      eingeweiht werden. Nach jahrzehntelanger
nahmen viele Ellinger teil. Der Bayerische       Fleißarbeit, viel Schweiß und Mühe wird der
Kolpingtag in Berchtesgaden war eine Veran-      Turm seiner Bestimmung übergeben. Er wurde
staltung, die allen Teilnehmern in guter         Treffpunkt der Jugendgruppen.Doch auch die
Erinnerung ist. Das nächste Theaterstück wurde   Senioren hielten dort manch fröhliche Schaf-
eingeprobt. ,, Lumpazivagabundus" von Johann     kopfrunde ab. Wie sollte es anders sein, wenn
Nestroy stand auf dem Programm.                  die Kolpingsfamilie feiert, ein Theatersketch
                                                 mußte dabei sein; eine Parodie des ,,Tu rmbailes"
1   975                                          wurde zum Besten gegeben.

Bei der lnternationalen Kolpingwallfahrt nach    1977
Rom waren selbstverständlich auch Ellinger
Koipingsöhne und -töchter dabei. Generalpräses   Schon immer ist die Kolpingsfamilie am
Prälat Heinrich Festing leitete diese Romwall-   religiösen Leben der Pfarrgemeinde besonders
fa   h   rt.
                                                 beteiligt. So fand i;r der Maxkirche der 1. Jugend-
                                                 kreuzweg in Ellingen statt.
1   976
                                                 Die alljährliche Altpapier- und Altkleidersamm-
Am 1. Mai fand bei herrlichem Sonnenschein       lung, seit 1974 durchgeführt, brachte immer
die traditionelle Maiwanderung statt. Ziel der   wieder einen achtbaren Erlös für die ,,Aktion
Wanderung war der Hexentanzplatz am Nagel-       Brasilien", einer Entwicklungshilfeaktion des
berg bei Treuchtlingen. Am 8. Mai wurde der      Kolpingwerk lnternational.

                                                                                                   29
Unser Kolpingturm eingerüstet

30
Die vor kurzem gegründete Deutschordens-           1   980
jugendkapelle unterhielt die Kolpingsöhne und
                                                   ,,Drei öllinger in Friesland" stellte ein unter-
-töchter bei der Maiwanderung ins Arbachtal.
                                                   haltsamer Sketch am Kolpingball dar.
1   978                                            Peter Schädler befaßte sich an einem Bildungs-
Gerne ist man beim alljäh rlichen Bezirkskegeln    abend mit dem Thema,,Jugendreligionen".
                                                   lm November kam ,,Der Lätschi und seine zwoa
dabei. ,,Wir sind zwar nicht die Besten, aber
die Lustigsten", mit diesem Vorsatz fanden sich    Spezi" zur Auff ührung.
immer wieder zwei Mannschaften in Spalt ein.       Um die Mitglieder besser informiere n zu können,
Der 22. Oktober brachte einen weiteren Gewinn      wurde von nun an ein übersichtliches lnfor-
für die Jugendarbeit: das Pfarrheim wurde          mationsheft herausgegeben. Hier ist besonders
eingeweiht. Auch hier war die Kolpingsfamilie      ein ausgiebiges Filmprogramm zu verzeichnen.
nicht unwesentlich am Bau beteiligt.               Einmal im Monat wunde ein Film im Pfarrheim
                                                   geze'igt. Titel wie ,,Tänz der Vampire" von Roman
Ein Bildungsabend besonderer Art wurde am
23. November von Max Bayer, Bernd Micksch
                                                   Polanski oder ,,Der große Diktator" mit Charlie
und Rudi Wild abgehalten. ,, Ellingen die          Chaplin fanden ein zahlreiches Publikum. Auch
Geschichte einer Deutschordensst'adt" so lautete   der Familienkreis sprach durch seine Ver-
der Titel einer Tonbildaufführung, die sie in      anstaltungen vi'ele junge Familien an.
monatelanger Kleinarbeil zusammengestellt          1   981
h   atte n.
                                                   Eine Soforthilfeaktion f ür das in Not geratene
1   979
                                                   Polen wurde auch durch die Unterstützung
lm Mai wurde ein Festspiel als Beitrag zur         unserer Kolpingsfamilie zu einem großen Erfolg.
250. Wiederkehr der Grundsteinlegung der           Wie seit mehreren Jahren fand auch in diesem
Pfarrkirche aufgeführt. Unter der Regie von        Oktober ein Schafkopf rennen statt. Nicht teure
Hildegard Seis und Max Bayer studierte man das     Preise, sondern vielm,ehr das gesellige Spiel
Stück ,,Der Auftrag" ein.                          wird an diesen Abenden besonders geschätzt.
Am Kolpinggedenktag wurden die beiden              Am Kolpinggedenktag wurde ein neues Banner
renovierten Fahnen wieder eingeweiht.              geweiht. ln der Abendveranstaltung sprach

                                                                                                      31
Klaus Weber über das Kolpingwerk im Dritten          Präses Pfarrer Rötter hält es mit diesem Ruf
Reich. Abgerundet wurde das Referat mit              und sorgt beim Kinderfaschingsball des Familien-
Schilderungen von Kolpingmitgliedern, welche         kreises für Stimmung. Die Teilnahme am
selbst beim 1. Deutschen Gesellentag in München      Faschingszug ist bereits traditionell. ln diesem
dabei waren.                                         Zusammenhang se'i daran erinnert, daß es die
                                                     Kolpingsfamilie war, die die erste Faschings-
1    982                                             zeilung nach dem Krieg in Ellingen herausgab.
                                                     Bereits im Jahre 1946 erschien die erste Ausgabe.
Mit dem Film ,,Albert warum?" wird ein               Mit einem Friedensquiz befaßte sich die Bezirks-
Menschenschicksal geschildert, das von Angst         jugend mit dem Thema ,,Frieden".
und lsolation geprägt ist.                           Am Kolpinggedenktag wurde der Ptarrmesner
Der ökumenische Jugendkreuzweg ist inzwischen         Mathias Ermer für se'ine besonderen Verdienste
zu'einer festen Einrichtung in Ellingen geworden     in der Kolpingsfamilie ausgezeichnet und zum
und f indet auch in diesem Jahr wieder in der        Ehrenmitglied der Kolpingsfamilie Ellingen
Maxkirche statt.                                     ernan nt.
Seine interessanten Reisen stellt Kolpingbruder
Willi Pöschl in mehreren Lichtbildervorträgen        1   984
vo r.
     Mit Kolping                             "       Eine rege Jugendarbeit kennzeichnet den Beginn
,,                 -   Wahl 82 f ür Bayern
                                      diese      -   des Jahres. Bastelabende, Diskussionsrunden,
Veranstaltung wurde im Pfarrheim durchgeführt,
um die Jungwähler für ein persönliches Gespräch      Wanderungen und Filme sind nur einige der
m it den Politikern zu interessieren.                vielfältigen Gruppenthemen.
                                                     Am 2. und 3. Juni wurde in einer kleinen Feier
1    983                                             der 7}jährige Geburtstag der Kolpingsfamilie
                                                     gef   eiert.
 lh Ellingen ist's prima, zwecks dem Fasching,
,,                                                   Eine Bilderwanderung wurde gemeinsam von
zwecks dem Klima", dieser Schlachtruf wurde          den Jugendgruppen organisiert. Um die Senioren-
bereits unter Präses Vögele ausgegeben und           arbeit nicht zu kurz kommen zu lassen, trafen
ist seitdem jedes Jahr im Fasching aktuell. Auch     sich am 11. November eine stattliche Anzahl

32
von Altkolpingmltgliedern zu einer Fahrt nach
Volkach am Main.
1   985
Auch der Kontakt zu anderen Kolpingsfamilien
will gepf legt sein. Wan n kan n ,man d ieser
,, Pf Iicht" besser nachkommen, als bei einem
gemütlichen Bockbierfest? Gerne nahmen wir
die Einladung der Kolpingsfamilie Nürnberg-
Zentral an und fuhren am 23. März nach Nürnberg
ins dortige Kolpinghaus.
1   986
Zu Beginn des Jahres 86 fand eine Christbaum-
sammelaktion statt. Gegen einen kleinen
Unkostenbeitrag wurde der alte Christbaum
abgeholt und,,efitsorgt".
Eine gemeinsame Wallfahrt nach Großlellenfeld
war die Maiveranstaltung des BeZrkes Pleinfeld,
an der auch viele Ellinger teilnahmen.
Am 14. und 15. Juni kam das Theaterspiel
,,2x Burgl" zur Auffuhrung. Hier zeigte es
sich, daß die ,,Jungen" durchaus in der Lage
waren, die lange Tradition des Theaterspiels
weilerzuführen. Zum ersten Male kam bei dieser    Kolpingsfamilien der Diözese Eichstätt, begleitet
Gelegenheit ein selbst angefertigter Kulissen-    vom gemeinsamen Gebet und Gesang, am
hintergrund zum Einsatz. Der Höhepunkt des        25. Oktober an das Grab ihres Gründungsvaters.
Jahres war die Wallfahrt zum Grabe Adolph         lnsgesamt 670 Kolpingmitglieder hatten einen
Kolping. Mit einem Son derzug fuhren die          erlebnisreichen Tag in Köln.

                                                                                                  33
1   987                                           Beweis, daß sich auch in Ellingen das Kolping-
                                                  werk se'ine Lebendigkeit bewahrt hat.
Der 1. Mai brachte eine Wanderung einmal          Der 5. Bayerische Kolpingtag in Passau ist
etwas anders. Zusammen mit Forstmeister           wieder das Ziel mehrerer Kolpingschwestern
Kurt Kreppel wanderten wir im Pleinfelder         und -brüder. Unter dem Motto ,,Ja zur Schöpfung
Wald und erfuhren an Ort und Stelle lnteres-
santes über dieses Revier und auch über das
                                                  - Ja zum Leben - J a zur Zukunft".
Waldsterben. Auf dem Weg hielten wir mlt          Die Herbstfahrt der Kolpingsfamilie ging nach
Präses Franz Rötter eine Meßfeier an der          Würzburg mit einem Aufenthalt in Gelchsheim,
Gedenkstätte des gefallenen Fürsten von Wrede.    wo der Deutschordens-Baumeister Franz Josef
Der Gottesdienst wurde von der Deutsch-           Roth beg raben liegt.
ordensjugendkapelle musikalisch unterstützt.
                                                  75 Jahre Kolpingsfamilie Ellingen sind Grund
Der Kolping-Diözesantag,,Glauben leben
                                                  genug zum lnnehalten und Gedenken. Bei
Zukunft gestalten" in Eichstätt war ein großes
                                                  ihrem Marsch durch Höhen und Tiefen haben
Gemeinschaftserlebnis und ist für die teil-
nehmenden Ellinger besonders nach einem           die Kolpingsöhne und Kolpingtöchter nie den
                                                  Blick nach vorne verloren. Sei uns das Erbe
Gespräch mit Generalpräses Prälat Heinrich
                                                  unserer G ründungsväter Verpf lichtung und
Festing unvergeßlich. Die Reihe der Bildungs-
                                                  Ansporn gleichermaßen. Getreu unserem Motto
abende setzte Professor Bernhard Sutor fort. Er
befaßte sich in seinem Vortrag mit der Frage      ,,Wer Mut zeigt, m'acht Mut" werden wir dieses
                                                  Werk fortfuhren, immer in der Gewißheit,
,,Überproduktion und Hungersnot können wir        Adolph Kolping als Weggefährten bei uns zu
als Christen das verantworten?"
                                                  haben.
Zum Schluß des Jahres Theaterstück ,,Wirbel-
wind ums Findelkind ".

1   988

lm Jahr 1988 war der 175. Geburtstag Adolph
Kolpings. Zahlreiche Veranstaltungen sind der

34
Diözesanpräses Wilhelm Reitzer (jetzt Ehrendiözesanpräses) berichtet in der
,,Krone" von seiner lndienreise

                                                                              35
Die zweite
     Vereinsfahne
     ,,Jugendfahne"

36
St. Raphael
auf der Rückseite
der Jugendfahne

                    37
Zusammenstellung der Präsides, Senioren, Kassiere und Schriftführer

Präsides                                 Senioren
1914-1915 Kaplan German Mayr             1914-1921      Karl Morgott
191   5-1916
          Kaplan Michael Kurzendörfer    1921-1924      Georg Geißlinger
1916-1917 Kaplan Dr. Karl Kleemann       1924-1925      Hans Krauß
1917-1921 rKaplan Johann Röhrl           1925 -1927     Hans Pahl
1921-1924 Kaplan Franz Schneeberger      1925- 1 931    Franz Seis
1924-1926 Kaplan Johann Brock            1931-1933      Rudolf Lechner
1926-1929 Kaplan Sebastian Salomon       1 946- 1 948   Hans Haberkern
                                         1 948- 1 951   August Karl
Während des gesamten Zeitraumes war      1951-1953      Ottmar Biersack
Stadtptarrer Georg Böck Eh renpräses     1 953- 1 957   Georg Vogl
                                         1 957- 1 958   Franz Engeser
1929-1933 Kaplan Rupert Schuster
                                         1 958- 1 959   ,Hans Heller
1946-1954 Kaplan Gregor Schneid
                                         1 959- 1 961   Rudi Seibold
1954-1960 Kaplan Josef Dürrer
                                         1961-1964      ,Manfred Specht
1960-1966 Kaplan Ludwig Vögele
                                         1 964- 1 966   Franz Breit
1966-1968 Kaplan Herbert Lang
1968-heute Stadtpfarre r Franz Rötter    1 966- 1 969   Rud   i   Magg
                                         1969 -197 4    Edgar Reichel
                                         197 4- 1 980   ,Max Bayer
                                         1 980- 1 983 Bernd Micksch
                                         1 983- he ute Klaus Weber

38
Kassiere                                   Schriftf ührer

1914-1919   Karl Pahl                      1914-1916        Karl Oppel
1   9- 1926 Richard Wagner
    91                                     1   6- 1917 Johann Christ
                                               91
1 926-1929  Philipp Schmidtlein            1917 -1920 Johann Oppel
1929-1933         Franz Schwarz            1 920- 1922 Ludwig Liehrheimer
1   946- 1 953    Heinrich Hammerschmidt   1922-1924 Erwin Hausner
1953-1954         Josef Specht             1924-1 925   ,Franz Seis
1   955- 1 959    Konrad Schmidt           1925         Josef Sichert
1959-1961         Manfred Specht           1926-1927 Ludwig Mehrlein
1961     -1gffi   G ünther Knerlein        1927          Franz Seis
1963-1964         Franz Breit              1927 -1 929 Karl Schöppler
1964-1967         Rudi Magg                1929-1933 Josef Forster
1967-1969         Franz Breit              1 933        Willi Benzinger
1970- 197 4       Karl Wachter             1 946- 1 948  Heinrich Hammerschmidt
197 4-1977        Werner Schock            1948-1953 Ottmar Biersack
1977 -1978        'Manfred Sand            1953-1957 Josef Specht
1978-1980         Manfred Krach            1957 - 1 959 Rud i Seibold
1980-heute Karl Herzog                     1959-1963 iHeinz Ottinger
                                           1 963- 1 965  Herbert Rohmann
                                           1 965- 1 966  Werner M ild ner
                                           1966-1967 Edgar Reichel
                                           1 967- 1 970  Jose,f Neubauer
                                           1 970- 197 4  Vakant
                                            1974-1977 Rud i Magg
                                            1977 -1 980 Werner Schock
                                           1 980- 1 986  Norbert Just
                                            1986- heute Bernd Micksch

                                                                                  39
ii:'

     Die Vorstandschaft im

40
Die Vorstandschalt im Jubiläumsjahr 1989 mit den Mitgliedern
des Festschriftausschusses

P   räses                      Pfarrer Franz Rötter   G ru   ppen leiterin nen   Claudia Wachter
                                                                                 Michaela Kühlen
1. Vorsitzender                Klaus Weber                                       Helen Kühlen
                                                                                 Elke Specht
Altsen ior                     Theo Haberkern
                                                      G ru   ppen leiter         Max Aenderl jun.
Kassier                        Karl   He   rzog                                  Stefan Herteux
                                                                                 Manfred Specht jun.
Schriftführer                  Bernd Micksch
                                                      Be is   ilzer              Georg Kamm
Fam ilien kreis                lrmtraud Specht                                   Rud i Magg
                               Maria Jentsch                                     Pete   r Sch äd le r
                                                                                 Werner Mildner
Offe ntl i ch ke itsarbe i t   Max Bayer
                                                      Festsch rif taussch   uß   H   ildegard Seis
                                                                                 And reas Seis

                                                      Ehrenmitglied              Math ias Ermer

                                                                                                        41
Aus der Geschichte
der Stadt Ellingen

Ellingen wurde erstmals in einem Tauschgeschäft      erteilt wurde. Trolz des Widerrufs, betrieben von
am 1. 5. 899 urkundlich erwähnt.                     der Stadt Weißenburg, ehtstand die Stadt-
Die Siedlung, ein Reichsgut, unterstand dem          befestigung. Dennoch wurde Ellingen mehrmals
Ritter Walter von Ellingen als Lehen. Er stiftete    durch Kriege zerstört: 1552 von Albrecht
zusammen mit seiner Frau Kunigunde ein Spital        Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach und
für Arme und Kranke. Die Stra9e Rosental - Tal       durch König Gustav Adolf von Schweden im
der Leprosen (: Leprakranke), die vom                30jährigen Krieg.
Pleinfelder Tor zum heutigen Altersheim              Durch die Reformation im Osten geschwächt,
St. Elisabeth führt, erinnert an die ursprüngliche   verlagerte der Deutsche Orden seinen Schwer-
Funktion des Spitals.                                punkt nach Süddeutschland. Ellingen wurde
Mit der Übertragung der Obhut des Spitals im         Sitz des Landcomturs der Balley Franken.
Jahre 1216 kam der Deutsche Ritterorden nach         Das prächtige Barockschloß wurde von 1711 bis
Ellingen. Durch die Niederlassung des Deutschen      1721 an Stelle einer Wasserburg unter dem
Ordens entwickelte sich der Ort Ellingen so gut,     Landcomtur Carl Heinrich von Hornstein erbaut.
daß im Jahre 1377 das Recht zum Bau einer            Der Baumeister Franz Keller entwarf das Schloß.
Wehrmauer mit Türmen und das Recht, einen            Von seinem Nachfolger Franz Josef Roth
Markt abhalten zu dürfen, von Kaiser Karl lV.        stammen das Rathaus, die Maxkapelle und die

42
Pfarrkirche St. Georg mit der Mariahilfkapelle,    und den Ortsteilen g meinsam ein Altstadtfest
und schließlich der heutige Spitalbau. Der         in der Hinteren Gasse aus. An diesen Tagen der
Franzis,kanerorden errichtete in Elling n ein      Begegnung werden stets auch Gäste begrüßt,
Kloster mit dem Auftrag, die Seelsorge der         die aus Orten kommen, die mit Ellingen eine
B,evölkerung zu übernehmen. Bis 1830 konnte        Patenschaft gegründet haben: Ellange bei
der Orden die Aufgabe   erfüllen.                  Mondorf-les-Bains in Luxemburg, Ellingen im
                                                   Westerwald, Tellnitz/Kreis Aussig im Sudeten-
Die große Zeit des Deutschen Ordens ging mit       land.
dem 18. Jahrhundert zu Ende. Mit der
Säkularisation kam der Besitz des Deutschen
Ordens 'l 806 an den Bayerischen König
Max Josef L Er verlieh ihn als Dank lür die
Verdienste b'ei den Befreiungskriegen an
Fürst Carl Philipp von Wrede.

Der Zweite Weltkrieg zerstörte in Ellingen viele
Bürgerhäuser und fügte der Pfarrkirche schwere
Schäden zu. Seit 1982 werden die reparablen
Schäden an Stuck und Gemälden, die nach dem
Krieg nur notdürftig ausgebessert wurden, im
Rahmen einer umfassenden Renovierung
behoben. Ellingen hat 2900 Einwohner, darunter
1700 Katholiken.

Nachdem der Fernverkehr zweier Bundesstraßen
aus der Stadt verbannt ist, bemühen sich die
Ellinger Bürger das barocke Stadtbild im alten
Glanze wiedererstehen zu lassen. Seit 1985
richten die zahlreichen Vereine aus der Stadt

                                                                                                    43
Gesch ichtl icher   Ü   berbl ick
     über unsere Stadtpfarrkirche
     St. Georg Ellingen

     1   057- 1 075
     Bischof Gundekar ll. von Eichstätt konsekriert
     eine Kirche St. Georg

     1182-     1 1 96

     Erneuerung der Weihe durch Bischof Otto

     1216

     Auf ihrem Ellinger Gut stifteten in der 2. Hälfte
     des 12, Jahrhunderts der Edle Walter von Ellingen
     und seine Frau Kunigunde ein Hospital.
     Dieses unterstand seit 1216 der Verwaltung
     des Deutschen Ordens hier

     141   B

     Das hiesige Patronat, bisher im Besitz von
     St. Andreas zu Weißenburg, wird endgültig
     dem Deutschen Orden zu Ellingen übertragen

44
1454
Bischof Johann weiht anläßlich einer Erneuerung einen Altar des St. Georg

1464
Weitere Restaurierung

1552
Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulmbach brennt Ort, Schloß und Kirche
vollständig nieder
1   597
Wiederaufbau
1729-1731
Deutschordens-Landkomtur Karl Heinrich von Hornstein erstellt Neubau.
Weihe durch Bischot Franz Ludwig Schenk von Castell am 15. Juli 1731
1855      u.   1913
Restaurierung (evtl. Erneuerung)
1   945
Am 23. Februar schwere Zerstörung durch Kriegseinwirkung
1953
Die Konsekration der restaurierten Pfarrkirche erfolgte am 20. Dezember 1953
Die Marienkapell,e - Gruftkapelle des Landkomturs Karl Heinrich von Hornstein   -
wurde 1731 geweiht und 1953 erneuert

                                                                                    45
Nachfolgende Mitglieder habe,n die Kolpingsfamilie Ellingen nach dem Krieg wieder neu gegründet und
ihr bis heute die Treue gehalten:

                 Haberkern Hans                                Haberkern Erich
                Pflügel Karl                                   Völkl Alfons
                Naß Franz                                      Wittmann Hans
                Gracklauer Karl                                Morgott Rudolf
                Seitz Alfred                                   Schmidtlein Karl
                Fleischmann Josef                              Karl August
                Hammerschmidt Heiner                           Haberkern Theo
                 Pflügel Josef

(Diese Liste wurde dem Originalprotokoll von 1946 entnommen)

Folgende Mitglieder werden am Festabend für 25jährige Mitgliedschaft geehrt:

                 Garscha Gerhard
                 Haberkern Theo (25 Jahre Altsenior)
                 Magg Rudolf

46
Wir gedenken     in

Dankb arkeit
unse rer verstorbenen
und gefallenen
Mitglieder

                      47
Nachfolgende Firmen haben die Herausgabe dieser Fest-
     schrift mit einer Spende unterstützt.

     Autohaus                      Lechner Thomas
     Bäcke re i                    Specht Manfred
     Bau u nte rneh m ung          Kamm Georg
     Elektro                       Lechner Hans
     G    arten bau                N   ill   Bern hard
     Handarbeitsstu be             N   itzsche Tam ara
     Holzbau                       Haberkern Hans
     Maschinenbau                  Karg Fried rich
     Metzgerei                     Bichler Adolf
     Pf   lanzen                   König Karl-Georg
     Sch    loßapotheke            Hamel lng rid
     Schloßbrauerei                Ellingen
     Sch    reinerei               Stegmann Reinhard
     Spedition                     Wolfshöfer Ludwig
     Verein igte Sparkassen        Weißenburg
     Zahn    a   rztp rax is       Strobel Heinz
     Zementwerke                   Solnhofen

     Wir sagen ihnen ein herzliches,,Verg'elt's Gott!"

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