Der lachende Drache - epub @ SUB HH

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Der lachende Drache - epub @ SUB HH
T   NIX                         Stadtteilzeitung für St. Georg
           KOSTE

   Der lachende Drache
                    Einwohnerverein St. Georg von 1987 e. V. (Hrsg.) | 34. Jg. / Nr. 441 | Oktober 2020

   Erweiterte Außengastronomie mit
   Heizpilzen im Winter?
    E   igentlich endet die Saison für die Au-
        ßengastronomie zum 30. Oktober.
    Doch die Coronapandemie und die
                                                 nummern 50 und vor al-
                                                 lem im Bereich der Num-
                                                 mern um die 90 bis 100.
    schwierigen wirtschaftlichen Verhält-        Genau hier hat sich die
    nisse vieler Restaurants und Kneipen ha-     Außengastronomie auf
    ben den Senat dazu veranlasst, die Sai-      die Parkflächen erweitert,
    son um ein halbes Jahr zu erweitern.         hier tobte bei halbwegs
    Nun darf sie also bis zum 30. April ver-     mildem Wetter nachts bis-
                                                                                                                                 Foto: ug
    längert werden, und weil ja Winter ist,      weilen der Bär.
    mit Heizpilzen. Ob nicht auch noch Zelte     Als Oliver Sträter (SPD), der Vorsitzende   gen bei der Polizei anzurufen. Also wie-
    kommen oder, wie angekündigt, die La-        des bezirklichen City-Ausschusses auf       der einmal eine (Ausnahme-) Genehmi-
    dezonen nicht weiterhin zugestellt wer-      der letzten Stadtteilbeirats-Sitzung am     gung des Bezirksamtes ohne die abseh-
    den, wird sich noch zeigen. Das heißt:       30. September begründete, warum es          baren Folgen zu bedenken oder die
    Die abendlichen und nächtlichen Belas-       wichtig sei, die Außengastronomie um        nötigen Maßnahmen zu ergreifen. Wir
    tungen für die Wohnbevölkerung wer-          Monate zu verlängern, musste er sich        ahnen jetzt schon die Krokodilstränen,
    den weiter anhalten.                         u.a. die Frage gefallen lassen, was denn    wenn dann im Frühjahr 2021 eingeräumt
    Rund 160 Unterschriften sind von An-         zur Durchsetzung der nächtlichen Sperr-     wird, dass sich an der Lärmbelästigung
    wohnerInnen in den vergangenen drei          stunde getan werde. Die Antwort fiel        wenig geändert hat. Hoffen wir auf viel
    Wochen beim Einwohnerverein ein-             mehr als mau aus. Ja, das Problem habe      Schnee, der jedenfalls würde viel Lärm
    gegangen, um für die Einhaltung und          man erkannt, es gebe aber keine Be-         schlucken!
    Durchsetzung der Sperrstunde um 23           zirksabteilung, die sich nachts darum       Wir danken an dieser Stelle allen Unter-
    Uhr von Sonntag bis Donnerstag und           kümmern könne. Und der schlichte Rat,       zeichnerInnen unserer Unterschriften-
    um 24 Uhr am Freitag und Samstag ein-        die Polizei anzurufen, sorgte im Publi-     sammlung. Und wir werden weiter über-
    zutreten. Knapp 50 Unterschriften kom-       kum durchaus für Lacher und Wider-          legen, wie wir die Interessen der
    men aus dem direkten Umfeld, also den        spruch, denn die komme im Normalfall        lärmgeplagten, sich durch die noch en-
    Nachbarstraßen der Langen Reihe, 113         sowieso nicht. Eine Erfahrung, die viele    ger gestellten Tische und Bänke zwän-
    von BewohnerInnen der Langen Reihe           St. GeorgerInnen längst davon abge-         genden AnwohnerInnen auf der Tages-
    selbst, konzentriert etwa ab den Haus-       bracht hat, wegen solcher Belästigun-       ordnung behalten.

                              Streit ums Lampedusa-Zelt
                              L   ange Zeit
                                  stand das
                               sog. Lampedu-
                                                 die Gruppe um seine Wiederaufstellung.
                                                 In den letzten Wochen nun sammelten
                                                 der Bürgerverein und die Interessen-
                                                                                             Hauptbahnhofviertel, Probleme nicht
                                                                                             einfach mit dem Schrei nach Verdrän-
                                                                                             gung und Repression lösen lassen? Dass
                               sa-Zelt auf dem   gemeinschaft Steindamm – Markus             vielmehr durchdachte Lösungen zwi-
                               international     Schreiber ist in beiden Gruppierungen       schen allen Betroffenen ausgehandelt
                               belebten und      Vorsitzender – Unterschriften unter dem     werden müssen – und können? Doch
                               genutzten         Titel „Kein ‚Lampedusa-Zelt‘ am Stein-      diese Erkenntnisse vor allem aus der
                               Steintorplatz,    damm!“ Im „Hamburger Abendblatt“            drogenpolitischen Ära der 1990er Jahre
Foto: mth                      zwischen den      vom 10. September (Online-Ausgabe)          liegen lange vor dem mal gerade zwei-
                               Zugängen zum      fallen noch markigere Erklärungen, dort     oder dreijährigen Erfahrungshorizont
     Steindamm und zur Adenauerallee. Es         wird Schreiber mit diesen Worten zitiert:   des frisch nach St. Georg verzogenen
     war Anlaufpunkt vor allem für Lampedu-      „Wir wollen weder auf dem Steindamm         und schon zum doppelten Vorsitzenden
     sa-Flüchtlinge, die seit Jahren um ihre     noch an einem anderen Standort in St.       gemachten Herrn Schreiber.
     Anerkennung als Asylsuchende bemüht         Georg ein Lampedusa-Zelt haben. Das         Der Einwohnerverein hat gegen den
     sind. Am Steintorplatz wurde ihnen im-      werden wir gemeinsam mit den Gewer-         Abriss des Lampedusa-Zelts vor einem
     merhin eine Dauermahnwache ein-             betreibenden vor Ort mit allen Mitteln      halben Jahr protestiert, er setzt sich
     geräumt. Doch unter dem Deckmantel          zu verhindern wissen.“ Mannomann,           jetzt für dessen Wiederaufstellung ein.
     der Coronapandemie wurde das Zelt           geht’s nicht ‘ne Nummer kleiner? Und        Am 22. September hat er die nachfol-
     Mitte März geschlossen und am 26.           was ist mit der über Jahrzehnte gewach-     gende Presseerklärung abgegeben.
     März abgerissen. Seitdem bemüht sich        senen Erfahrung, dass sich, allemal im                          6 Fortsetzung auf Seite 6
Der lachende Drache - epub @ SUB HH
2         Der Lachende Drache                              P ORTRÄT                                                 Oktober 2020

                                                             MENSCHEN IN ST. GEORG
                                                             Liborio Pepi
                                              noch Schilder mit der Aufschrift „Ver- Frankfurt kennengelernt. Der andere
                                              boten für Penner und terroni“. Das war hing mit meiner politischen Arbeit zu-
                                              das Schimpfwort für die Migranten aus sammen. Es gab Probleme mit der Poli-
                                              dem Süden und heißt so viel wie Erdfres- zei, die es ratsam machten, Turin zu
                                              ser. Harte Arbeit in der Fabrik und Feind- verlassen.“
                                              seligkeiten seien aber nur die eine Seite Der romantische Grund war nicht von
                                              der Medaille gewesen, sagt Liborio. Die Bestand, aber inzwischen hatte sich Libo-
                                              andere Seite war der Optimismus, mit rio in Frankfurt eingelebt, er studierte
                                              dem die Einwanderer in die Zukunft ge- Germanistik und Geschichte und grün-
                                              schaut hätten. Gewiss, es war Ausbeu- dete schließlich mit FreundInnen eine
                                              tung, aber doch mit der Aussicht auf Sprachschule mit kollektiver Leitung. Die
                                              einen bescheidenen Wohlstand. Er habe befindet sich nun also seit 1984 in St.
                                              viel mit dem dominanten Vater gestrit- Georg. „Damals sah es hier so aus wie in
                                              ten, trotzdem sei es schön gewesen, mit der Innenstadt von Turin während mei-
Foto: Mathias Thurm                           der Familie zusammen zu sein.               ner Jugendzeit. Hier wie dort waren die
                                              Während die Älteren daran arbeiteten, Häuser heruntergekommen und von Mi-

  H      alb St. Georg hat bei ihm schon Ita- die Wohnung abzubezahlen, setzten sich granten bewohnt.“
         lienisch-Unterricht genommen. Die die Jüngeren dafür ein, die Gesellschaft Ohne die Hilfe aus der Nachbarschaft
   andere Hälfte kennt zwar nicht seinen zu verbessern. Liborio wurde Mitglied hätten sie es nicht geschafft, den Laden
   Namen wohl aber den seiner Schule: der außerparlamentarischen Gruppe in der Nr. 117 zu renovieren. Tagsüber be-
   „Senza Parole“, unten in der Langen „Lotta Continua“, die aus der StudentIn- mühten sie sich, die Räume in einen
   Reihe, knapp hinter der Kreuzung zur nenbewegung hervor gegangen war. menschenwürdigen Zustand zu verset-
   Lohmühlenstraße. Wer ihn zu seinem Kleiner Geschichts-Exkurs                                          zen, abends zogen sie
   Leben befragt, sollte Zeit mitbringen. Li- für die Nachgeborenen:            Aufbruchstimmung         mit Eimer und Bürste los
   borio erzählt mit sichtlichem Vergnügen, Anfang und Mitte der                  der 1970er Jahre       und klebten ihre selbst-
   Lust an der Sprache und bilderreich. 1970er Jahre war es nicht                                        gedruckten Plakate mit
   Frühe Erinnerung: „Mein Vater kommt ungewöhnlich, sich ganz in den Dienst dem Sprachangebot, wo immer sich ein
   ganz weiß, von oben bis unten mit Mehl des Kampfes für eine gerechtere Welt zu freies Plätzchen finden ließ. Liborio
   bestäubt nachhause. Er war Müller, und stellen. Immerhin mit bescheidenem Er- gönnt sich einen Anflug von Nostalgie:
   wir lebten in einer kleinen Stadt im Süd- folg. In Italien wurden Schulen und „Schräg gegenüber war 1000 Töpfe. Wie
   osten von Sizilien. Manchmal hat mich Hochschulen reformiert, die geschlos- schön das war! Du brauchtest eine
   mein Großvater auf dem Maulesel zu senen Abteilungen der Psychiatrien ge- Schraube? Du bekamst eine Schraube,
   einem Ausflug aufs Land mitgenommen. öffnet, und auch das Militär war der Ort einzeln in die Hand. Wer ist von damals
   Ich sehe mich in einem der Körbe sitzen, von Agitation. Liborio erinnert sich nicht geblieben? Feinkost Max Läufer, damals
   nur Kopf und Arme schauen heraus, und ohne Stolz, wie er als Marinesoldat „mit noch der Vater. Die Restaurants Frau
   ich höre das plopp plopp plopp der Esel- Mund- und Nasenschutz“ (man könnte Möller und Max und Consorten, die
   schritte.“ Die Erziehung war                            auch sagen: vermummt) Buchhandlung Wohlers – und wir. Aller-
   katholisch, wer nicht spurte,     MigrantInnen im       eine revolutionäre Rede vor dings nicht mehr als Kollektiv. Die Zeiten
   wurde von den Nonnen in             eigenen Land        der Kaserne hielt. Die all- haben sich geändert und wir uns mit
   der Schule gezwungen, mit                               gemeine       Aufbruchstim- ihnen. Ich bin froh, dabei geblieben zu
   bloßen Knien auf getrockneten Kicher- mung hielt allerdings nicht lange an, sein. Dank unserer Schule, unserer
   erbsen niederzuknien. „Das tat ver- wenige Jahre später begann auch in Ita- Sprachreisen nach Italien haben wir auch
   dammt weh!“                                lien die „bleierne Zeit“, und die Bewe- ein bisschen zu Europa beigetragen. Un-
   1968 zog die Familie wie ungezählte an- gung brach auseinander. 1978 ging sere beiden Töchter sind hier groß ge-
   dere Süditaliener der Arbeit hinterher, Liborio nach Deutschland.                      worden, die jüngere spricht mit ihrem
   ins hoch industrialisierte Norditalien, Lachender Drache: „Wie das?“                   kleinen Sohn italienisch. Vielleicht wird
   nach Turin. Da war Liborio 13. Damals Liborio: „Der eine Grund war romanti- er zweisprachig aufwachsen. Das wäre
   hingen an manchen Hauseingängen scher Natur. Ich hatte eine Frau aus schön.“ Gabriele Koppel
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Oktober 2020                                        W O H N S TA N D O R T S T. G E O R G                         Der Lachende Drache            3

Wer schützt uns vor
den Spekulanten?
R   egelmäßig werden Werbematerialien
    von Immobilienhaien in die St.
Georger Briefkästen geworfen, selbst in
                                               Schreiber ausgerechnet mit die-
                                               sen Worten: „Dieser Stadtteil
                                               hält trotz aller Gegensätze zu-
Häusern der SAGA und der Genossen-             sammen.“ Und dann kommen
schaften. Kürzlich z.B. wieder mal die         die Angebote. Zum Beispiel
Firma „Dahler & Company Alster-Ost“:           zwei 3-Zimmer-Wohnungen mit Neubau am Hühnerposten, mit reichlich kleinen und vor allem reichlich
                                                                                    Mikroappartements                                   Foto: mj
„Wir bieten Ihnen Komplettlösungen für         jeweils 87 qm in dem unschö-
die Vermarktung Ihrer Immobilie“. Be-          nen Eckbau an der Langen Reihe/Schmi- angeblich in einem Gebiet mit einer gül-
sonders schön auch die Hochglanzpost-          linskystraße für 680.000,- € – das sind tigen Sozialen Erhaltungsverordnung.
karte der Firma „Peters + Peters“ mit ei-      7.816 Euro pro Quadratmeter.                     Doch ständig werden Wohnungen ver-
nem „Gruß von nebenan“ und Fotos von           Fast noch schlimmer ist der Blick auf die kauft. Mietpreise liegen in St. Georg
Altbauten am Hansaplatz auf der einen          Immonet-Seiten. „Zum Vermieten ei- überwiegend um 20 Euro pro qm inklu-
Seite und der freudigen Mitteilung auf         gentlich viel zu schön“, ist da ein Angebot sive, teilweise auch darüber, und es kom-
der anderen, „vor kurzem haben wir in          der „Karla Fricke Immobilien KG“ über- men mehr und mehr völlig überteuerte
Ihrer unmittelbaren Nachbarschaft (St.         schrieben, um so den Einstieg zu finden 10 qm kleine 1-Zimmer-„Wohnungen“
Georg) drei schöne Eigentumswohnun-            für eine 101 qm große Wohnung an der dazu. Was tut eigentlich die Senatspolitik,
gen zu sehr guten Preisen verkauft“. Ziem-     Langen Reihe, die für 2.250,- € (inkl. Ne- um uns vor solchen Haien, vor überteu-
lich anbiederisch kommt „Dein neues            benkosten) vermietet werden soll. Der erten Wohnungen und obszönen Ange-
Zuhause“ daher, von wegen St. Georg            neueste Hit der Wohnungswirtschaft ist boten zu schützen? In Berlin geht es üb-
habe sich „vom Außenseiter zum Szene-          die Vermietung möblierter Zimmer, so rigens in Sachen Enteignung großer
Viertel“ gemausert. Zitiert wird der ehe-      z.B. eine 1-Zimmer-„Wohnung“ von 24 Wohnungskonzerne mit über 3.000
malige Maklerkollege von der „Außen-           qm für 770,- € inklusive, Lage „sehr ruhig“ Wohneinheiten in die zweite Phase der
alster WPB Wohnungsbau GmbH“, Markus           mit Adresse An der Alster 10. - Wir leben Volksinitiative.

Bänkebedarf Impressionen vom Hansaplatz im Sommer 2020
D    ie vom Runden Bürger*innen-Tisch
     Hansaplatz beantragten Bänke (siehe
Simulation rechts unten) sind vom Bezirksamt
                                               heißt es u.a.: „Es ist zu erwarten und zu
                                               befürchten, dass es durch die Aufstellung
                                               der Baumbänke zu weiteren Verdichtun-
                                                                                                Baumscheiben kommt, die die alten Lin-
                                                                                                den mutmaßlich nicht verkraften könn-
                                                                                                ten.“ Ferner gelte es, Gelegenheiten und
abgelehnt worden. In der Begründung            gen des Bodens in den verbliebenen               Möglichkeiten für das sogenannte Cor-
                                                                                                nern „nicht aktiv“ zu schaffen.
                                                                                                Aha. Wäre es nicht ein Leichtes, der Ver-
                                                                                                dichtung des Bodens mit Kunststoffgit-
                                                                                                tern entgegen zu wirken, wie das bei
                                                                                                anderen Baumscheiben bereits der Fall
                                                                                                ist?- Und „Cornern“ ist nach unserem Ver-
                                                                                                ständnis eine Folge von mangelnden öf-
                                                                                                fentlichen Sitzgelegenheiten, denn
                                                                                                darunter versteht man, dass Leute not-
                                                                                                gedrungen irgendwo auf der Straße sit-
                                                                                                zen oder stehen, eben weil es keine
                                                                                                Bänke oder dergleichen gibt.
                                                                                                Beim Stadtteilbeirat am 30. September
                                                                                                wurde daraufhin mit deutlicher Mehrheit
                                                                                                ein Antrag eingebracht, der das Bezirks-
                                                                                                amt auffordert, alternative Lösungen für
                                                                                                öffentliche Sitzgelegenheiten auf dem
                                                                                                Hansaplatz vorzuschlagen, zu denen sich
                                                                                                die Bürger*innen St. Georgs dann äußern
                                                                                                können. (Text und Bilder: ug)

                                                                                                                                Simulation: ug
Der lachende Drache - epub @ SUB HH
4      Der Lachende Drache                           N A C H H A LT I G E S S T. G E O R G                                         Oktober 2020

                                                                                                                                                     Grafik: Blumenstein
Aktionstag in der Langen Reihe
Parks und Plätze statt Parkplätze!
Die Lange Reihe bot kürzlich ein ungewohn-      Georg, Greenpeace, Migration Guide,
tes Bild. Statt von PKWs besetzt, waren viele   das Feministische Kollektiv Miradas Fe-
Parkplätze mit grünen Teppichen ausgelegt       ministas, CVJM Alsterhafen und Radent-
und luden mit unterschiedlichen Angeboten       scheid. Sie informierten, aßen gemein-               man sich in Liegestühlen erholen oder
zum Verweilen ein. Unter dem Motto „Parks       sam, chillten oder machten unterschied-              sein Fahrrad reparieren. Wer abschalten
und Plätze statt Parkplätze!“ hatten BUND       liche Angebote. Sandro und Simon stell-              wollte, bekam die Möglichkeit, beim
und ADFC, Vereine, Privatpersonen und Gas-      ten Klappräder aus ihrer Werkstatt vor,              ADFC Yoga zu machen. Die Initiative
tronomie aufgerufen, sich am diesjährigen       Andy sorgte mit Musikboxen auf einem                 Nachhaltiges St. Georg hatte verschie-
PARK(ing)Day zu beteiligen.                     Lastenrad für gute Stimmung und einige               dene Unverpackt-Produkte und zum Sel-
                                                ErzieherInnen der Koppelkinder, einer                bermachen Badreiniger im Angebot. Am

D    ies ist ein Aktionstag, an dem welt-
     weit immer am dritten Freitag im
September in vielen Städten darauf auf-
                                                Kita in St. Georg, gaben ein wunderbares
                                                Konzert. Bei der Grünen Jugend konnte
                                                                                                     Nachbartisch wurde mit Kindern gebas-
                                                                                                     telt und gezeigt, wie aus alten Hemden
                                                                                                             ein Mund-Nasenschutz genäht
merksam gemacht wird, wie viel Fläche                                                                        werden kann. Für ein paar Stun-
Autos einnehmen und wie die Fläche                                                                           den wurden Park-Plätze der Lan-
von allen lebenswerter genutzt werden                                                                        gen Reihe zu Erlebnis-Plätzen.
könnte. Die Teilnehmenden zeigten, dass                                                                      Es gab viel Zuspruch für diese
es ihnen dafür nicht an Ideen mangelt.                                                                       Aktion, aber auch Kritik von ge-
Einige Gastronomiebetriebe weiteten                                                                          nervten AutofahrerInnen. Alle
ihre Außenflächen aus und boten Speisen                                                                      Mitwirkenden sind sich einig,
und Getränke an. Viele Vereine waren                                                                         dass wir dringend eine Verkehrs-
vertreten wie ADFC, BUND, der Einwoh-                                                                        wende hin zu einer klimafreund-
nerverein mit der Initiative Nachhaltiges                                                                    lichen und zukunftsfähigen Mo-
St. Georg, die Geschichtswerkstatt St.                                                  Foto: Jürgen Mumme bilität brauchen. Anne Mader, BUND

                                                Fußverkehrskonzept St. Georg:
                                                Wo drückt der Schuh?
                                                Das Fußverkehrskonzept soll in einer um-          auch Lösungs- und Verbesserungsvor-
                                                fangreichen Bestandsanalyse herausarbei-          schläge gemacht werden.
                                                ten, wo Verbesserungen hinsichtlich der           Stadtteilspaziergang: 22. November, 13.00

S  t. Georg ist ein sehr belebter und zen-
   traler Stadtteil in Hamburg, in dem zu
Fuß gehen eine sehr beliebte und präsente
                                                Aufenthaltsqualität, der Sicherheit und
                                                der Barrierefreiheit für Zufußgehende
                                                nötig sind. Für derartige Problemstellen
                                                                                                  – 16.00 Uhr, Treff: Dreieinigkeitskirche, St.
                                                                                                  Georgs Kirchhof
                                                                                                  Neben der Online-Beteiligung gibt es die
Form der Fortbewegung ist. Egal ob auf          sollen im Anschluss Maßnahmenempfeh-              Möglichkeit, bei einem geführten Stadt-
dem Weg zur Schule, zur Haltestelle, zum        lungen erarbeitet, Prioritäten gesetzt und        teilspaziergang sich vor Ort konkrete Stel-
Einkaufen oder zum Spazierengehen ent-          der Politik vorgestellt werden.                   len anzuschauen und gemeinsam zu dis-
lang der Alster oder im Lohmühlenpark.          Wo und wie kann man sich einbringen               kutieren. Eine Anmeldung ist hier nötig,
Die Bedürfnisse der Zufußgehenden dürfen        und informieren?                                  da nur eine begrenzte Teilnehmerzahl
nicht missachtet werden. Daher folgt das        Bei der Konzepterarbeitung soll im We-            möglich ist: fussverkehr-st-georg@iks-planung.de
Bezirksamt Hamburg-Mitte dem Auftrag            sentlichen auch auf die Expertise der Be-         Wie geht es weiter
der Bezirksversammlung und lässt derzeit        wohnerschaft zurückgegriffen werden und            Soweit möglich soll Mitte Januar ein öffent-
ein Fußverkehrskonzept erarbeiten. Die          die Alltagserfahrungen mit einfließen. Da-        liches Dialogforum stattfinden. Hier sollen
ersten Erfahrungen bei der Erarbeitung          her werden verschiedene Beteiligungs-             die Ergebnisse der Bestands- und Män-
wurden bereits im Stadtteil Neustadt ge-        formate angeboten.                                gelanalyse vorgestellt und schon erste
sammelt und sollen nun auch in St. Georg        Online-Beteiligung: 5. Oktober – 1. No-           Maßnahmen in einem Workshop diskutiert
zum Tragen kommen.                              vember 2020                                       werden. Zudem wird regelmäßig dem
Ziel der Konzepterarbeitung ist die Ver-        Der erste Schritt zu einem Fußverkehrs-           Stadtteilbeirat St. Georg über den Fortgang
besserung der Situation für Fußgängerin-        konzept ist die Bestandsaufnahme und              bei der Konzepterarbeitung berichtet und
nen und Fußgänger in St. Georg. Es geht         eine Analyse der Problemstellen. Hierzu           Zwischenstände präsentiert.
um Barrierefreiheit, bessere Querungs-          soll ab 5. Oktober eine vierwöchige On-           Alle Informationen zum laufenden Ver-
möglichkeiten von Fahrbahnen, um kurze          line-Beteiligung                   starten        fahren und später auch die Bereitstellung
Wartezeiten an Ampeln, breite Gehwege,          (https://beteiligung.hamburg/fussverkehr-st-      der Ergebnisse sind auf folgender Seite
um störungs- und angstfreie Fortbewe-           georg/#/). Neben Fragen zur Situation des         zu finden: www.hamburg.de/mitte/stras-
gung sowie um Aufenthalts¬qualität und          Fußverkehrs können in einem interaktiven          senbau-und-verkehr. Claudia Kruse, Bezirksamt
hohe Verkehrssicherheit.                        Stadtplan konkrete Mängel benannt, aber           Hamburg-Mitte
Der lachende Drache - epub @ SUB HH
Oktober 2020                                                 AUS GREMIEN            U N D I N I T I AT I V E N                          Der Lachende Drache        5

                                                                                                                        Stiftung (wie bisher) wurde mit großer
Stadtteilbeirat                                                                                                         Mehrheit beschlossen. Die Forderung
                                                                                                                        nach wieder 10 Sitzungen im Jahr
wieder in echt                                                                                                          ebenso, alleine die Vertreter der SPD
                                                                                                                        (wie immer) und des Bürgervereins (das
                                                                                                                        ist neu) stimmten dagegen. Dass mehr
Zweimal hatte der Stadtteilbeirat in Form einer         terterrassen und erweiterte Gastroflä-                          Sitzungen gebraucht werden, zeigte
„Zoom-Konferenz“ per Video getagt, am 30. Sep-          chen?). Warum es nicht möglich sein                             sich erneut daran, dass mehrere Anträge
tember gab es zum ersten Mal wieder ein reales          soll, die AnwohnerInnen der Langen                              aus Zeitmangel auf die nächste Sitzung
Treffen unter Corona-Regeln mit Voranmeldung            Reihe ähnlich wie die St. PaulianerInnen                        vertagt werden mussten.           Anzeigen
in der PAULA. Moderiert zum ersten Mal von              hierzu zu befragen (wie der Einwohner-
Birte Diekmann, die die Elternzeitvertretung für        verein schon vor Monaten gefordert
Alexandra Quast übernommen hat. Um es vor-              hatte), dazu äußerten sich die SPD-Ver-                                     URBAN YOGA HAMBURG
weg zu nehmen: Es war alles wie immer.                  treter Sträter und Schreiber und auch                                            Yogaschule & -studio
                                                        Herr Hoitz von der CDU nicht. Die laut                                              Rostocker Str. 4

H    err Borgwardt berichtete aus dem
     Bezirk, vor allem über das Schicksal
der Empfehlungen aus dem Beirat. Der
                                                        Bezirk dazu fehlende „Beschwerdelage“
                                                        wurde aus dem Publikum reichlich ge-
                                                        liefert. Ein Antrag von Michael Schwarz,
                                                                                                                                       20099 Hamburg – St. Georg

                                                                                                                                           Tel. 040-30 71 04 30
                                                                                                                                       info@urbanyoga.hamburg
Antrag des Einwohnervereins zur Au-                     den Beirat über die konkreten Geneh-                                            www.urbanyoga.hamburg
ßengastronomie aus der letzten Sitzung                  migungsvoraussetzungen für die „Win-
(siehe diese und die letzte Ausgabe des                 terterrassen“ zeitnah zu unterrichten,
„Lachenden Drachen“) wurde im City-                     wurde einstimmig beschlossen.
ausschuss mehrheitlich im Wesentlichen                  Auch die Baumbänke für den Hansaplatz
„abgelehnt“, „zur Kenntnis genommen“                    wurden entsprechend der Verwaltungs-
bzw. „nicht befasst“. Lediglich die Kon-                empfehlung im Cityausschuss mehrheit-
trolle der Schlusszeiten wurde einstim-                 lich abgelehnt (s. Seite 3).
mig beschlossen. Oliver Sträter, der Aus-               Fachthema des Abends war das zu ent-
schussvorsitzende (und SPD-Vertreter                    wickelnde Fußverkehrskonzept für St.
im Beirat) erläuterte dazu allerdings,                  Georg (s. Seite 5). Nach der Neustadt
dass es an einer Organisationseinheit                   ist St. Georg der zweite Stadtteil in
(wie früher dem bezirklichen Ordnungs-                  Mitte, für den das Fachamt Management
dienst BOD) fehle, die diese sicherstel-                des Öffentlichen Raumes (FA MR) ge-
len könne. Wer hatte den BOD doch                       meinsam mit dem Büro „IKS“ aus Kassel
gleich zum 1.1.2013 abgeschafft? War das                ein Konzept für die Verbesserung des
nicht der SPD-Senat?                                    Fußverkehrs entwickelt.
Das bedeutet konkret, dass vorerst                      Ein Antrag des Einwohnervereins auf
nichts passiert, die „Winterterrassen“                  500 Euro aus dem Verfügungsfonds für
samt Heizpilzen bis Ende April und je-                  ein Großschachspiel für den Hansaplatz
weils bis 22.00 Uhr genehmigt werden,                   wurde beschlossen.
allerdings angeblich „nur“ innerhalb der                Der Antrag zur Fortführung des Beirats
„blauen Linien“ (Also doch keine Win-                   unter Moderation durch die Lawaetz-

Am Stadtteil vorbei
Bebauungsplan St. Georg 43 - Entwurf
W     eder die Betroffenen vor Ort noch der
      Stadtteilbeirat sind bisher über den im Juli
2020 vorgelegten neuen Bebauungsplan-Entwurf
                                                                 höhe bis zu doppelt so hohe Neubauten mit
                                                                 elf bis zwölf Etagen sowie um das Anknabbern
                                                                 des Parkgeländes. Wir wissen von einem Be-
St. Georg 43 informiert worden. Betroffen sind                    zirksabgeordneten, der darüber offenbar ver-
der ganze nördliche Steindamm und die südliche                   handelt, viel mehr wissen wir noch nicht. Und
Brennerstraße vom Lohmühlenpark bis hinter                       fordern deshalb und umso nachhaltiger ein,
die Danziger Straße. Dabei geht es um nicht we-                  dass über diesen B-Plan-Entwurf St. Georg 43
niger als mindestens einen Teilabriss bestehender                ausführlich auf dem nächsten Stadtteilbeirat
Gebäude, um gegenüber der bisherigen Trauf-                      am 25. November informiert werden muss.
                                                                                                                                           |
GemeinwohlÖkonomie: 28. Oktober 2020 17 Uhr                                                                                       Kulturladen St. Georg
                                                                                                                                   Alexanderstraße 16
Nachhaltig Wirtschaften zum Wohl für Alle
 Eine Infoveranstaltung zu Inhalten und Zielen der Bewegung
 Mit Gerd Lauermann, GWÖ-Berater und Koordinator

      ” Unserzujetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf. Das Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, statt ein Mittel
                sein für das, was wirklich zählt: ein gutes Leben für alle.
                                                                            “
                                                                          Christian Felber, Mitinitiator der Bewegung

Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung über i-behr@t-online.de | bis zum 21. Oktober 2020.
Bitte unbedingt absagen, falls der Termin nicht wahrgenommen werden kann, damit Nachrücker eingeladen werden können!
Der lachende Drache - epub @ SUB HH
6          Der Lachende Drache                         S T. G E O R G     I N T E R N AT I O N A L                                Oktober 2020

       Wir unterstützen das Lampedusa-Zelt
       in St. Georg! Pressemitteilung des Einwohnervereins vom 22.9.2020
       Wieder einmal ist St. Georg verstärkt in      kommt“ (M. Schreiber,
       den Medien. Die Polizei feiert das Ein-       laut Mopo online vom
       jährige der Videoüberwachung des Han-         10.9.2020).
       saplatzes, interpretiert die Kriminalitäts-   Der Einwohnerverein
       daten auf recht eigentümlich-einseitige       spricht sich klar für das
       Weise und ignoriert vermehrtes Delikts-       Lampedusa-Zelt in St.
       aufkommen in den Nachbarstraßen. Das          Georg aus. Wir haben
       Bezirksamt winkt sowieso jeden Hotel-         schon seinen über-
       neubau in der näheren Umgebung durch          raschenden, rechtlich
                                                                                                                                              Foto: ug
       und genehmigt die nochmalige Erwei-           höchst fragwürdigen
       terung der Außengastronomieflächen            Abriss unter dem Deckmantel der Coro-                  zuletzt das Lampedusa-Zelt als ja geneh-
       auf Park- und Ladezonen der Langen            napandemie Ende März 2020 scharf kri-                  migte Dauermahnwache, als permanente
       Reihe, ignoriert dabei aber vollständig       tisiert und die Frage gestellt, was mit                Erinnerung und Mahnung an die Proble-
       die Interessen und das Ruhebedürfnis          dem Zelt und den beherbergten Gegen-                   me der Lampedusa-Geflüchteten und
       der AnwohnerInnen. Noch gar nicht wahr-       ständen passiert ist. Wir fordern jetzt –              das Leid der über 80 Millionen Flüchtlinge
       genommen wurde die „konzertierte Ak-          auch im Dialog mit der Lampedusa-Grup-                 weltweit.
       tion von Bezirksamt Mitte und Genos-          pe – die Wiederherstellung des Zelts auf               In diesem Zusammenhang bekräftigen
       senschaft“ (so die IG Steindamm auf ihrer     dem Steintorplatz. Wir bieten uns aber                 wir nachdrücklich das Statement des
       Website), dem Vor-Ort-Büro am Hansa-          auch an, vermittelnde Gespräche über                   Stadtteilbeirats St. Georg vom 29. März
       platz zum Jahresende zu kündigen, ob-         einen alternativen Standort in St. Georg,              2017, in dem es einleitend heißt:
       wohl dort eine die vielfältige und nicht      also in Hauptbahnhofnähe zu führen. Wir                Eine Stadtteilgesellschaft wie St. Georg
       immer problemlose Hansaplatz-Szene            widersprechen ausdrücklich der Einschät-               ist sowohl ein „Melting Pot“ (Schmelz-
       ansprechende ehrenamtliche Arbeit ge-         zung der IG Steindamm, dass das „Zelt                  tiegel) wie auch eine „Salad Bowl“ (Sa-
       leistet wird.                                 in St. Georg unerwünscht“ sei und sich                 latschüssel). Hier treffen Menschen
       Seit kurzem werden vom Bürgerverein           „Bürger, Unternehmer, Vereine, Verbände“               aller sozialen Schichten wie auch mit
       St. Georg und der IG Steindamm (ge-           dagegen aussprächen (https://www.ig-stein-             den verschiedensten kulturellen Hin-
       meinsamer Vorsitzender: Markus Schrei-        damm.de/aktuelles/342/heute-in-der-mopo-lam-           tergründen aufeinander, leben teils ihr
       ber) Unterschriften gegen die Rückkehr        pedusa). Es sei denn, man meint damit                  eigenes Leben, kommen aber auch be-
       des Lampedusa-Zelts auf den Steintorplatz     die Gruppen, deren Vorsitzender, Vor-                  ständig in Kontakt mit anderen Grup-
       gesammelt. Markiger noch: „Wir wollen,        standsmitglied oder Partner Markus                     pen von Menschen.
       dass dieses Zelt nie wieder nach St. Georg    Schreiber sowieso schon ist.                           Unser Ziel ist das einer offenen Stadt-
       Anzeigen
                                                     St. Georg ist und bleibt ein internationaler           teilgesellschaft, in der die verschiede-
                                                     Stadtteil. Allemal am Steintorplatz und                nen Lebensentwürfe nebeneinander
                                                     auf dem Steindamm, genauso auf dem                     Platz und Akzeptanz finden – ein
                                                     Hachmann- und dem Hansaplatz, also                     Hauptbahnhofviertel ist ein Haupt-
                                                     im Herzen St. Georgs. Dort mischen sich                bahnhofviertel ist ein Hauptbahnhof-
                                                     alle möglichen Ethnien, Kulturen und                   viertel, mit gut 10.000 BewohnerInnen,
                                                     Religionen. Hierhin, in die unmittelbare               40.000 Arbeitenden, täglich 600.000
                                                     Nachbarschaft des Hauptbahnhofs, gehört                Bahnhofsgästen und eben auch vielen
                                                     die Diversität dieser Welt, in ihrer ganzen            Entwurzelten, Gestrandeten und Ver-
                                                     Bandbreite und Herausforderung und –                   armten dieser oftmals keineswegs ge-
                                                     ja – auch Belastung. Hierhin gehört nicht              rechten, humanen Welt.

                  Weine und Feines
            Nudeln, Espresso, Gewürze und Senf, Gebäck, Schoko
                      über 20 Sorten Öle und Essige

k2_weine_u_feines_90x60mm.indd 1                           08.01.2009 16:59:30 Uhr
Der lachende Drache - epub @ SUB HH
Oktober 2020                                                            TERMINE                                              Der Lachende Drache            7

 Ausstellungen                                       am 16.10. von 10.00 bis 16.00 Uhr, mit Ab-
                                                     schlussaufführung um 15.00 Uhr, kostenfreies
                                                     Herbstferien-Programm, Teilnahme frei, aber
                                                                                                         Dreieinigkeitskirche, St. Georgs Kirchhof/Ecke
                                                                                                         Koppel
 Noch bis zum 16.10.2020:
                                                     Anmeldung erforderlich:                             15.00, Eröffnung der Ausstellung „Urbane Mo-
 Ausstellung zur Bieberhaus-Geschichte im Pa-
                                                     info@kulturladen.com, Kulturladen,                  mentaufnahmen“ mit Fotografien von Ralf
 ternoster auf fünf Etagen von Cordula Ditz, Infos
                                                     Alexanderstr. 16                                    Scherer, Junges Hotel Hamburg, Kurt-Schuma-
 unter www.mindxgap.de, werktags 11.00 bis
                                                                                                         cher-Allee 14
 17.00 Uhr, Bieberhaus, Heidi-Kabel-Platz 2
                                                     15.00, Abenteuer-Rundgang über den Hansa-
                                                     platz mit dem Kasper, dargeboten vom Pup-           18.00-20.00, St. Georgs Kurzfilmabend rund
 Noch bis zum 24.10.2020:
                                                     penspieler Tom Hansen, ab Vor-Ort-Büro,             um das Thema „FREIHEIT!“, Anmeldung erfor-
 „Impressionen von Licht + Schatten/Hell + Dun-
                                                     Zimmerpforte 8                                      derlich per Email an info@kulturladen.com
 kel“, Gemeinschaftsausstellung von Künstlerin-
                                                                                                         oder per Tel. 28 05 48 60, Spende, Kulturladen,
 nen der Angewandten und der Bildenden Kunst,
                                                     15.00, Nachbarschaftscafé mit Kaffee und Ku-        Alexanderstr. 16
 Infos unter www.gedok-hamburg.de, Anmel-
                                                     chen (2 €), Kulturladen, Alexanderstr. 16
 dung zu den Veranstaltungen erforderlich über
                                                                                                         18.00, Snapshots für Sopran, Klavier, Klari-
 kunstforum@gedok-hamburg.de, GEDOK-Gale-
                                                     20.00, Monatstreffen des Einwohnervereins St.       nette, Tanz; im Rahmen des Festivals Blurred
 rie im Haus für Kunst und Handwerk, Koppel 66
                                                     Georg, Stadtteilbüro, Hansaplatz 9                  Edges, mit M. Lemke-Kern, J. Hymer, P. Coats
                                                                                                         und L. Hanel
 18.10. bis 20.11.2020:
                                                     16. Freitag
 „Contrat“ – Tanz spiegelt die Vielfältigkeit der
                                                     15.00, „St. Georg – Ein Stadtteil im Wandel der     27. Dienstag
 Kulturen, Bilder des senegalesischen Künstler
                                                     Zeit“, Rundgang der Geschichtswerkstatt, 5/3        17.00, „St. Georger Hausfassaden, näher be-
 Sada Tall und von der afro-amerikanischen Tän-
                                                     €, ab Stadtteilbüro, Hansaplatz 9                   trachtet“, Rundgang der Geschichtswerkstat,
 zerin und Malerin Regina Faulk, Kulturladen,
                                                     20.00, „Xeno-Lab-Performance“ im Rahmen             ab Lohmühlenstraße/Ecke Koppel
 Alexanderstr. 16
                                                     des Festivals für aktuelle Musik Hamburg;
                                                     Musik, Tanz und Malerei zum „Fremdsein“ der         28. Mittwoch
 21.10. bis 13.12.2020:
                                                     Gruppe Performance26, mit Bruna Luna                17.00-19.00, „Gemeinwohl-Ökonomie: Nach-
 2. Ausstellung im Bieberhaus, dieses Mal mit
                                                     (Tanz), Chris Meyer (Piano und Gitarre), Joern      haltiges Wirtschaften zum Wohl für Alle“, Vor-
 Werken von Annika Kahrs, Infos unter
                                                     Moeller (Percussion, Sounds, Stimme), Pavel         trag von Gerd Lauermann, veranstaltet von der
 www.mindxgap.de, werktags 11.00 bis 17.00
                                                     Ehrlich (Malerei, Projektionen), 7/5 €, Kultur-     Initiative Nachhaltiges St. Georg, verbindliche
 Uhr, Bieberhaus, Heidi-Kabel-Platz 2
                                                     laden, Alexanderstr. 16                             Anmeldung bis zum 21.11. unter i-behr@t-on-
                                                                                                         line.de, Kulturladen, Alexanderstr. 16
 24.10.2020 bis 8.1.2021:
                                                     17. Samstag
 „Urbane Momentaufnahmen. Street Fotogra-
                                                     19.00, „f-Moll“, Klavierabend mit Gregor Ru-        30. Freitag
 phy“, Fotografien vom städtischen Leben von
                                                     land und Martin Schneekloth, ausschließlich         11.00, Monatstreffen der Sozialen und pädago-
 Ralf Scherer, Junges Hotel Hamburg, Kurt-Schu-
                                                     mit Musikstücken für vier Hände von Bach,           gischen Initiative St. Georg (Sopi), IFZ, Rosto-
 macher-Allee 14
                                                     Mozart und Schubert, Spende, Dreieinigkeits-        cker Str. 7
                                                     kirche, St. Georgs Kirchhof

 Termine im                                          18. Sonntag
                                                     12.00-15.00, Tanzkurs „Lindy Hop Moves“, Teil-
                                                                                                         Termine Anfang
 Oktober
                                                     nahme einkommensabhängig ab 12 €, Stan-
                                                     dard 40 €/Paar, Infos und Anmeldung über
                                                                                                         November
                                                     www.Tanz-Swing.de, Kulturladen, Alexan-             1.11. Sonntag
 10. Samstag                                         derstr. 16                                          13.00, „St. Georgs Widerstand im 3. Reich“,
 20.30, Jazzmeile presents: „Joys of Jazz“, 8 €,
                                                                                                         Rundgang der Geschichtswerkstatt, 5/3 €, ab
 Kulturladen, Alexanderstr. 16                       21. Mittwoch                                        Dreieinigkeitskirche, St. Georgs Kirchhof/Ecke
                                                     18.00, Treffen der vom Kulturladen und dem           Koppel
 11. Sonntag                                         Einwohnerverein getragenen Initiative Nach-
 11.00, Filmcollage und Gespräch: Matinee mit        haltiges St. Georg, Kulturladen, Alexanderstr. 16
 Peggy Parnass und ihren Filmemachern, An-
 meldung erforderlich, kostenfreie Reservie-         20.00, „Wer rettet wen, reloaded“, Filmvorfüh-
 rung über www.ernst-deutsch-theater.de,             rung des Kern-Films von Leslie Franke und
 Ernst-Deutsch-Theater, Friedrich-Schütter-          Herdolor Lorenz, 79 min, Infos unter
 Platz 1                                             http://www.kernfilm.de, Eintritt frei, Kultur-
                                                     laden, Alexanderstr. 16
 14. Mittwoch
 10.30, „Ferkel und Eule“, Puppentheater ab          23. Freitag
 vier Jahren, mit den Moving Puppets von An-         19.19, LiedKunstGalerie: „Schwanengesänge –
 dreas Schulze, Kinder 3 €/ermäßigt 2,50 €, Er-      Letzte Lieder“, mit Sebastian Naglatzki (Bass-
 wachsene 5 €, ErzieherInnen 3,50 €,                 bariton) und Ana Miceva (Klavier), GEDOK-Ga-
 Gruppenanmeldung unter Tel. 28 05 48 62,            lerie im Haus für Kunst und Handwerk,
 Kulturladen, Alexanderstr. 16                       Koppel 66

 12.00-16.00, Beginn einer dreitägigen Zauber-       24. Samstag
 werkstatt für Kids im Alter von 7 bis 12 Jahren,    12.00, „Hinterhöfe, Häuser & ihre Geschichte“,
 am 15.10. von 10.00 bis 14.00 Uhr,                  Rundgang der Geschichtswerkstatt, 5/3 €, ab
Der lachende Drache - epub @ SUB HH
8        Der Lachende Drache                                                     DORFLEBEN                                                       Oktober 2020

                                                                                                                                                        Anzeigen

Neues Kunstwerk                                                  V ielen wird es noch gar nicht auf-
                                                                   gefallen sein, obwohl es doch die
                                                                Maße von circa vier mal sechs Metern
                                                         haben dürfte: Ein Wandgemälde am Haus
                                                         Lange Reihe 117, ganz am Ende der Straße.
                                                         Es ist kein gemaltes Bild, vielmehr eine Art
                                                         Foto-Kunstwerk, das sich wiederum aus hun-
                                                         derten Fotos zu einem Gruppenfoto ver-
                                                         einigt: Max Läufer und die Crew seines Fein-
                                                         kostgeschäfts. Zoom-Art-Mosaics nennt sich
                                                         diese Technik, und realisiert hat sie Hardy
                                            Foto: mj     Fortenbacher, Motto: „Aus vielen wird eins“.

Zwischenbilanz und Neuwahl
T  raditionell zieht der Einwohnerverein
   St.Georg im Frühjahr Bilanz seines
ehrenamtlichen Engagements. Doch die
                                                              die Aktivitäten, Höhen und Tiefen der
                                                              letzten Monate wurde auch ein neuer
                                                              Vorstand gewählt. Er setzt sich nun wie
Coronapandemie machte der Angele-                             folgt zusammen: Neue (alte) Beisitze-
genheit einen Strich durch die Rechnung.                      rInnen wurden Gisela Hofmann, Ina Mor-
Am 9. September war es jetzt soweit,                          genroth und Ulrich Gehner, als Schatz-

                                                                                                                         Mieterverein
der Einwohnerverein hatte zu seiner ver-                      meisterin bestätigt wurde Kerstin Fischer,
späteten Jahreshauptversammlung ein-                          als 2. bzw. 1. Vorsitzende Imke Behr und
geladen. Neben dem Austausch über                             Michael Joho.

Altes Kunstwerk                                                                                                          zu Hamburg
D    as 1908 bis 1910 von den Architek-
     ten Rambatz und Jollasse entwor-
fene auf dem Gelände der ehemaligen
                                                             denn an diesem zentralen Ort hat die
                                                             Stadt damit quasi keine größeren Räum-
                                                             lichkeiten mehr. Das KIDS hat es zu spü-
                                                                                                                          im Deutschen Mieterbund

Jungenschule des Dr. Bieber errichtete                       ren bekommen, als dieser sozialen Ein-
Bieberhaus hat eine wechselhafte Ge-                         richtung bei Umbauarbeiten einfach                           Beratung und Hilfe
                                                                                                                             Täglich
schichte erfahren.                                           gekündigt wurde. 2011 kam das Ohnsorg
Zu Beginn war es ein Bürohaus mit aller-                     hier unter, 2018 der Rowohlt-Verlag.
hand Lokalitäten im Erdgeschoss, darun-                      All dies könnte einer/einem durch den
ter das „Bieber-Café“, das größte und an-                    Kopf gehen, wenn der Riesenbau vom
geblich schönste Kaffeehaus Hamburgs.                        Hachmannplatz bzw. Heidi-Kabel-Platz
Hier war ab 1945 die Jugendbehörde un-                       2 aus betreten wird. Es eröffnet sich der                          – Sonntags nie –
ter Paula Karpinski untergebracht, ab                        Blick auf ein wirklich beeindruckendes
den 1970ern das Finanzamt Oberalster                         Treppenhaus, ach was, auf einen Licht-
und in den 1980er Jahren die Ausländer-                      hof, mit einem Paternoster (leider außer
behörde, bis das Gebäude für angebli-                        Betrieb) und Jugendstilelementen.                                         879 79-0
che 60 Mio. Mark schließlich verkauft                        Längst steht alles unter Denkmalschutz.                     Beim Strohhause 20 · 20097 Hamburg
und damit privatisiert wurde. Gegen den                      Das Besondere: Durch insgesamt fünf,                         mieterverein-hamburg.de
Protest vieler, auch von unserer Seite,                      von Sven Christian Schuch kuratierte Aus-
                                                                                stellungen von Sep-
                                                                                tember 2020 bis Juli
                                                                                2021 wird der Lichthof
                                                                                erschlossen und be-
                                                                                lebt. Und lädt werk-
                                                                                tags von 11.00 bis 17.00
                                                                                Uhr ein, einfach mal hi-
                                                                                neinzuschauen. Bis
                                                                                zum 16. Oktober wird
                                                                                noch einiges zur Ge-
                                                                                schichte des Hauses
                                                                                gezeigt, zusammen-
                                                                                gestellt von Cordula
                                                                                Ditz, vom 21. Oktober
                                                                                an bis zum 13. Dezem-
                                                                                ber gibt es dann eine
                                                                                 Foto: mj

                                                                                Ausstellung mit Wer-
                                                                                ken von Annika Kahrs.
                                                                                                                        Der Einwohnerverein
 Impressum: Herausgeber: Einwohnerverein St. Georg von 1987 e. V. | Hansaplatz 9, 20099 Hamburg | info@ev-              im Internet
 stgeorg.de | V.i.S.d.P.: Michael Joho c/o Einwohnerverein St. Georg e.V. | Redaktion: Michael Joho mj, Imke Behr ib,   www.ev-stgeorg.de
 Ulrich Gehner ug, Gabriele Koppel gk, Bernhard Stietz-Leipnitz bsl, Michael Schulzebeer ms, Mathias Thurm mth |
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 Harald Heck, Michael Schulzebeer | Druck: Scharlau GmbH, Hamburg | Verteilung: Karl-Heinz Thier, 280 19 97 |           Der lachende Drache
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