Salmonellenbekämpfung - Pleiten, Pech und Pannen Dr. Sandra Löbert

 
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Salmonellenbekämpfung - Pleiten, Pech und Pannen Dr. Sandra Löbert
Salmonellenbekämpfung

      Pleiten, Pech und Pannen

               Dr. Sandra Löbert
Landwirtschaftskammer NRW - Tiergesundheitsdienst
Salmonellenbekämpfung - Pleiten, Pech und Pannen Dr. Sandra Löbert
Gliederung

•   Warum ist Salmonellenbekämpfung so wichtig?
•   Aktuelle Situation – QS Salmonellen-Monitoring
•   Was macht der SGD aktuell?
•   Grundlagen der Salmonellenbekämpfung
•   Was kann alles schiefgehen? Wie soll es aussehen?
         - Säureeinsatz
         - Hygiene
         - Reinigung und Desinfektion

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Salmonellenbekämpfung - Pleiten, Pech und Pannen Dr. Sandra Löbert
Salmonellosefälle beim Menschen in Deutschland
(Datenquelle: RKI; Survstat, Datenstand 18.06.2014)
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                         90000
                                                                                   Legehennen
                         80000                                                            Masthähnchen
                         70000
                                                                                                 Mastputen

                         60000
Anzahl gemeldete Fälle

                         50000                                                                                                 Salmonella
                                                                                                                               S.Enteritidis
                                                                                                                               S.Typhimurium
                         40000                                                                                                 Top 5

                         30000

                         20000

                         10000

                             0
                                 2001   2002   2003   2004   2005   2006   2007   2008   2009   2010   2011   2012      2013

                                                                                                                     Seite 3
Käsbohrer, Fachkolloquium Schwein, Münster, 25.06.2014
Salmonellenbekämpfung - Pleiten, Pech und Pannen Dr. Sandra Löbert
Salmonellenfälle beim Menschen 2016
• zweithäufigste meldepflichtige Magen-Darm-Erkrankung des
  Menschen
• 12,962 Fälle
        davon 76% Infektionsland Deutschland
        41% Salmonella Enteritidis
        36% Salmonella Typhimurium (2015: 42%)
        1,6% Salmonella Derby
• 18 Salmonellose-bedingte Todesfälle
        4 S. Typhimurium (2015: 8)
        je 2 S. Cholerasuis und S. Stourbridge
        je 1 S. Derby, S. Enteritidis, u.a.
        4 ohne Serovar-Mitteilung

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Lebensmittelkette
                     Zuchtbetrieb

                    Ferkelerzeugung

QS-Salmonellen-       Mastbetrieb
  Monitoring
 + Schweine-
Salmonellen-VO        Schlachtung

                     Verbraucher
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Salmonellenbekämpfung - Pleiten, Pech und Pannen Dr. Sandra Löbert
Untersuchung zur
Senkung der Salmonellenprävalenz in
Sauen- und ferkelhaltenden Betrieben
              in NRW

        August 2016 bis Juli 2018
Salmonellenbekämpfung - Pleiten, Pech und Pannen Dr. Sandra Löbert
Ziele des Projektes
• Erfassung der Salmonellenprävalenz in Sauen- und ferkelhaltenden
  Betrieben in NRW
• Verbesserung der Darmgesundheit
   positiver Einfluss auf nachfolgende Produktionsstufen
   Stärkung der Lebensmittelsicherheit
   Minimierung des Zoonose-Risikos

 Evaluierung von wirksamen Maßnahmen zur
  Salmonellenbekämpfung

 Etablierung einer Beihilfe durch die TSK?
Salmonellenbekämpfung - Pleiten, Pech und Pannen Dr. Sandra Löbert
Projektdesign
     Landwirt mit Salmonellenverdacht im Bestand meldet sich
                            beim SGD

            Erstbesuch inkl. Probennahme durch SGD

              Bei positivem Salmonellennachweis:
                     Ergebnisbesprechung
           Beratung/ erste Empfehlung von Maßnahmen

 Kein Interesse an                 Interesse und Bereitschaft
 Projektteilnahme                  an Projektteilnahme
  weitere Salmonellen-             schriftliche Verpflichtung für
 bekämpfung auf eigene Kosten         12 Monate gegenüber der
 und mit Hilfe HTA                    TSK
                                    weitere Probenentnahmen
3 Säulen der Salmonellenbekämpfung

Säule 1       Säule 2       Säule 3

               Aus-            Wider-
                            standskraft
Eintrag      Breitung         stärken
  ver-        unter-             +
hindern       binden          Erreger-
                               Druck
                              senken

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Säule 1: Eintrag verhindern
                   Futter /
                   Wasser                      Geräte

 Schweine!

                              Nordbayrischer
                              LWK NRW
                                Kurier.de

                                                        Dr. C. Lambrecht
Säule 2: Ausbreitung verhindern

• Konsequentes Rein-Raus

         kein Zurückstallen

         Kümmerer merzen

• konsequente und effektive Reinigung + Desinfektion

• Reste-/Krankenabteil  R+D!!!

• Schadnager- und Fliegenbekämpfung

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Säule 2: Ausbreitung verhindern
• Konsequente + effektive Reinigung und Desinfektion

      RÄUMUNG
      EINWEICHEN
      (HOCHDRUCKREINIGER)

      REINIGUNGSSCHAUM               Wände, Decken, Geräte, ….
      HOCHDRUCKREINIGER
      ABTROCKNEN                     Tröge leeren!!!

      DESINFEKTION m. Schaum          DVG-gelistetes Desinfektionsmittel
                                      0,4 l gebrauchsfertige Lösung pro m2
      ggf. WURM-DESINFEKTION
Säule 2: Ausbreitung verhindern

• Stallmanagement
         Stiefelwechsel zw. Produktionsstufen (REINIGUNG!!!)
         separates Schuhwerk für Außenbereich
         besser Euterbrause als Stiefelwäscher
         Farbprinzip nach Produktionsstufen
         konsequente Schwarz-Weißtrennung

• Arbeitsabläufe optimieren
         Arbeitswege optimieren
         Wegkreuzungen vermeiden

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Säule 2: Ausbreitung verhindern

• Diätetische Maßnahmen  Darmgesundheit!
        Säureeinsatz
       (Ameisen-/Propion-/Benzoesäure, Formiate, Propionate)
               0,3-0,4 % im fertigen Fließfutter
               0,8-1 % im Trockenfutter
        Vermahlungsgrad möglichst grob
        Gerstenanteil mind. 30 %  Rohfaser
        pH-Wert möglichst
Säule 3: Widerstandskraft stärken, Erregerdruck
• Stress vermeiden, Gesundheit fördern
senken

• Diätetische Massnahmen  Darmgesundheit!

• Kümmerer frühzeitig merzen/ Kranke ggf. medikamentieren

ACHTUNG: unkritischer AB-Einsatz kann Salmonellenbelastung
  forcieren!!!!  Dauerausscheider, Resistenzbildung
         Prophylaxe statt Metaphylaxe von anderen Erkrankungen

• Impfung  nicht ohne begleitende Maßnahmen, kommerziell nur bei
  S. typhimurium, evtl. bestandsspezifisch

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Diätetische Maßnahmen
Fehlerquellen:
• zu wenig Säure im Futter
• Säuredosierung nicht kontrolliert
• „falsche“ Säuren einberechnet
         Milch-, Zitronen-, Sorbin-, Laurinsäuren zählen nicht

• Vermahlung zu fein  Dickdarmflora braucht Futter
• zu wenig Rohfaser
• keine gemeinsamen Absprachen!

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Brennpunkt „Hygieneschleuse“ (Anl.3 Schw.HaltHygVO)
• nah am Stall
• Aufhängemöglichkeit Strassenkleidung
• saubere Schutzkleidung
• Einbahnstrassen-System
• Trennung Schwarz-Weiß
• Handwaschgelegenheit
• Einweg-Handtücher!!!
• SAUBER!!!

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So darf es aussehen!

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21
Stiefelhygiene - so eher nicht!

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Stiefelhygiene - Lösungsmöglichkeiten

                                        Bilder: Dr. T. Pabst
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Stiefelhygiene

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Stiefelhygiene

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Stiefelhygiene – sinnvoll oder lästig?

•   1400 Sauen im Wochenrhythmus
•   FD an anderem Standort
•   frisch abgesetzte Ferkel immer negativ
•   nächste Altersgruppe infiziert

               11.12.17     19.12.17   03.01.18   10.01.18   15.01.18
FD 22             neg         neg        neg        neg        neg
FD 23             neg         neg        neg        neg        neg

                                                                        26
Brennpunkt „Reinigung und Desinfektion“

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28
29
Gaskanone – selten gereinigt

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Reinigung – so muss es aussehen

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Fehlerquellen – Reinigung und Desinektion

• nicht gründliche gereinigt
• Gänge werden – wenn überhaupt- nur gereinigt, nicht desinfiziert
• Stall zu kalt
• Stall bei Desinfektion noch nass
• zu geringe Aufwandmenge
• falsche Konzentration  „Spezielle Desinfektion“

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Fazit

•   Salmonellenbekämpfung funktioniert nicht von jetzt auf gleich
•   Dauer abhängig, wo Ursache des Problems liegt
•   nicht den Mut verlieren
•   konsequente Umsetzung aller Maßnahmen unerlässlich
•   nicht zu früh mit Maßnahmen aufhören

• es müssen alle an einem Strang ziehen (LW, HTA, SGD, FM-
    Berater)
           TIPP: gemeinsame Termine + klare Absprachen

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Ref. 34 Tiergesundheitsdienste                            34
                                 © Nutztierklinik, Vetsuisse Bern
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