"Schädel und Knochen"* an der Wall Street - Anthony C. Sutton und die Hintergründe der amerikanischen Weltpolitik im 20. Jahrhundert 1. Teil
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Sutton und die US-Politik «Schädel und Knochen» an der Wall Street * 1. Teil Anthony C. Sutton und die Hintergründe der amerikanischen Weltpolitik im 20. Jahrhundert * Erklärung im nächsten Heft Einleitung Erwähnen wir kurz das spärliche biographische Mate- Anthony Sutton (*1925) ist ein Historiker, der in der rial über Sutton, das sich den Klappentexten der Bücher an Universitäten gelehrten, öffentlich sichtbaren Ge- entnehmen läßt: schichtswissenschaft nicht vorkommt. Seine Bücher sind «Anthony Sutton wurde 1925 in London geboren über normale Buchhandlungen nicht zu beziehen, in den und ausgebildet an den Universitäten von London, Göt- gängigen Verzeichnissen lieferbarer Bücher sind sie nicht tingen und California. Bürger der Vereinigten Staaten enthalten. Man muß schon Kenntnis von einem Spezial- seit 1962, war er Research Fellow an der Hoover Institution versand haben, um in Europa an diese Bücher überhaupt for War, Revolution and Peace in Stanford, Kalifornien heranzukommen. In einem solchen Versandbetrieb fin- von 1968-1973. Er ist ein ehemaliger Professor für Öko- den sich Suttons Bücher dann im Umkreis von rein phan- nomie (economics) an der California State University, Los tastischen und meist haßverzerrten Vorstellungen über Angeles.» jüdische Verschwörungen in der Nachfolge der Protokolle Sutton hat im Laufe seiner Karriere über 20 Bücher der Weisen von Zion und von anderer Literatur, in der ir- veröffentlicht. Der hiesige Aufsatz beruht auf der gendwelche Sonder-Ressentiments gepflegt werden. Die- Kenntnis von neun dieser Bücher, allesamt über die Ge- ses Umkreises wegen muß man darauf hinweisen, daß schichte des 20. Jahrhunderts. Die hier verwendeten Sutton ein seriöser Autor ist, dessen Bücher hohen wis- Bücher wurden im Laufe von 15 Jahren, zwischen 1973 senschaftlichen Standards genügen und aus einer Kennt- und 1988 veröffentlicht: nis von weitreichenden Quellen herausgewachsen sind. • 1973: National Suicide. Military Aid to the Soviet Union. Der Hautptzug des 20. Jahrhunderts ist die Durchset- Arlington House, New Rochelle, NY. Übersetzt als: Der zung eines Weltsystems, das von Impulsen geformt wur- leise Selbstmord. Amerikas Militärhilfe an Moskau. de (und wird), die ihren Ursprung in den angelsächsi- Schweizerisches Ost-Institut Bern 1976. (zit. als: Der schen Ländern hatten, nach 1945 insbesondere in den leise Selbstmord) USA. Das wird gewöhnlich als ein reaktiver Vorgang • 1974: Wall Street and the Bolshevik Revolution. dargestellt: Diese Länder hätten auf Bedrohungen rea- Arlington House, New Rochelle NY. Spätere Auflage: giert, die von anderen ausgegangen wären. Dagegen Veritas Publishing Company Morley, Western Austra- kann Sutton neben Carroll Quigley (1910-1977) als ein lia, 1981, (zit. als: Bolshevik Revolution) seriöser amerikanischer Historiker gelten, der wenig- • 1975: Wall Street and FDR. stens teilweise aufgezeigt hat, wie diese Durchsetzung Arlington House, New Rochelle NY. Übersetzt als: Roo- als aktiver, beabsichtigter Prozeß erfolgt ist. Eine jede sevelt und die internationale Hochfinanz. Die Weltver- Herrschaft liebt es, als etwas Allgemeines, Unproblema- schwörung in der Wall Street Nr. 120. Grabert Verlag Tü- 1 tisches angesehen zu werden, als ein natürliches Flui- bingen 1990. (zit. als: Roosevelt) dum, und fürchtet dagegen, als etwas Spezifisches, Be- • 1976: Wall Street and the Rise of Hitler. sonderes, Beabsichtigtes betrachtet zu werden. In Bloomfield Books, Sudbury, Suffolk, GB, 1976. (Zit. diesem Umstand wird man den Grund zu sehen haben, als: Rise of Hitler) warum sowohl die Bücher von Quigley als auch diejeni- • 1983: An introduction to The Order. gen Suttons in der akademischen, offiziösen Historio- Research Publishers (USA). Spätere Auflage: Veritas graphie nicht behandelt werden. Publishing Company 1984. (zit. als: Introduction) Quigley, den Lehrer von Bill Clinton, wird man sei- • 1983: The Secret Cult of The Order. nen Büchern nach noch für einen größeren Geist anse- Veritas Publishing Company 2nd ed. 1986. hen müssen, als das für Sutton gelten kann. Anderer- • 1985: How the Order Controls Education. seits ist das auf Amerika zielende Material Suttons wohl Veritas Publishing Company 2. Aufl. 1986. brisanter als dasjenige Quigleys, der vor allem Hinter- • 1985: How the Order creates War and Revolution. gründe der englischen Politik im 20. Jahrhundert aufge- Veritas Publishing Company 1985. (zit. als: War and deckt hatte. Im Gegensatz zu Quigley steht Sutton den Revolution) von ihm aufgedeckten Zusammenhängen eindeutig ab- • 1988: Two Faces of George Bush. 2 lehnend gegenüber. Wiswell Ruffin House Inc. USA. 24 Der Europäer Jg. 3 / Nr. 6/7 / April/Mai 1999
Sutton und die US-Politik Suttons Ausgangspunkt als Historiker: Das Bild, das Sutton 1973 entstehen läßt, ist ein bei- Westlicher Technologietransfer an die Sowjetunion nahe surreales: Mit niemals nachlassendem Eifer haben Suttons Ausgangspunkt als Historiker war die Erfor- sich amerikanische Firmen und die amerikanische Re- schung der wirtschaftlichen Entwicklung der Sowjetuni- gierung jenen Feind großgezogen, der schließlich droh- on. Er veröffentlichte zwischen 1968 und 1973 drei te, sie zu verschlingen. Durch Suttons Darstellung dieses chronologisch geordnete Bände über «Western Techno- Sachverhalts zieht sich ein verzweifeltes «Warum?». Da- logy and Soviet Economic Develop- bei glaubte Sutton 1973 noch daran, ment», schließlich noch im gleichen daß die spezifische Blauäugigkeit Jahr 1973 ein Buch, das unter dem und Kurzsichtigkeit einer «offenen» drastischen Titel National Suicide Gesellschaft ein Hauptgrund sei, der (Nationaler Selbstmord) den Beitrag sie unfähig mache, die langfristigen westlicher und insbesondere ameri- Planungen eines «totalitären» Sy- kanischer Firmen am technologi- stems wirklich zu verstehen bzw. ih- schen Aufbau der sowjetischen Ar- nen gewachsen zu sein. Sutton zi- mee behandelt. Sutton untersucht tiert immer wieder Bescheide, in die Frage: Woher stammt die Tech- denen das amerikanische Außenmi- nologie, mit der der wirtschaftliche nisterium Zweifel an der eigenen bzw. der militärische Aufbau der So- Exportpolitik vom Tisch zu wischen wjetunion vorangetrieben wurde? versucht: Es wird darauf verwiesen, Seine Antwort ging eindeutig dahin, daß andernfalls ausländische Kon- daß die Sowjetunion eigentlich ein kurrenten einspringen würden, daß von außen ernährtes und am Leben Anthony Sutton die Produkte ohnehin nicht kriegs- gehaltenes Gebilde war, ein Ge- wichtig wären oder daß Handel im schöpf ohne eigentliche eigene Lebensfähigkeit, ein allgemeinen friedensfördernd wirken würde: nach Sut- «technologisch-wirtschaftlicher (...) Parasit des We- ton fast immer gedankenlose Ausreden oder Illusionen 3 stens». Vom einfachen Export technologisch fortge- über eine Realität, der man nicht ins Auge zu sehen schrittener Produkte und der Vergabe von Lizenzen über wagte. Die Motive jener Geschäftsleute, die mit den die Ausbildung sowjetischer Studenten und die Entsen- kommunistischen Ländern Handel trieben, während sie dung von Technikern bis hin zur Errichtung ganzer sich gleichzeitig in der innenpolitischen Szenerie als Fabriken und Fabrikkomplexe durch amerikanische Antikommunisten präsentierten, versuchte Sutton sich Konzerne seit dem ersten Fünfjahresplan reichte die damals so zu erklären: westliche Unterstützung für die technisch-industrielle «Zum Teil sind diese Geschäftsleute ehrliche Verteidi- Entwicklung der Sowjetunion. Dazu kamen noch die Re- ger eines freiheitlichen Systems, die einfach nicht klar sultate sowjetischer Spionage, der Demontage deutscher sehen. Aber auch Opportunisten und versteckte Sympa- Fabriken nach 1945 und der Zwangsrekrutierung einiger thisanten finden sich in ihren Reihen, die genau wissen, tausend deutscher Techniker in dieser Zeit. Sowjetische was sie tun. Zwischen beiden Extremen stehen eine Un- Ingenieure zeigten ein außerordentliches Talent dafür, zahl Leute, die unsicher oder denkfaul sind, die sich einzelne Produkte nachzubauen oder Teile unterschied- durch Schlagworte irreleiten lassen (z. B. «Konvergenz licher Herkunft zu neuen Produkten zu kombinieren; verschiedenartiger politischer Systeme in der Entwick- aber eine eigenständige Kreativität sowjetischer Wissen- lung zu einer neuen Weltordnung» – was heißt das ei- schaftler hat nach Sutton praktisch nicht existiert. Im gentlich?) oder die wirklich glauben, Politik sei das eine militärischen Bereich fußten fast alle wichtigen Kompo- und Geschäft das andere, wobei sich das letztere poli- 5 nenten sowjetischer Waffen auf westlichen Vorbildern tisch in einem Vakuum abspiele.» und westlicher Technologie, vornehmlich auf amerika- Mit dieser Thematik und den Untersuchungen über nischer, zu geringeren Teilen auf der anderer Länder, an sowjetische Technologieentwicklung bewegte sich Sut- der Spitze Deutschland. Insgesamt lautete eine Schluß- ton damals zwar eher am Rande, aber doch noch nicht folgerung Suttons folgendermaßen: außerhalb des anerkannten Spektrums akademischer «Seit 1917 bezieht die Sowjetunion ihre Technologie Forschung. Man könnte in dem Interesse ein klassisches aus westlichen Ländern mit freier Wirtschaft. Grob ge- Thema des Kalten Krieges sehen: Die Frage, inwieweit schätzt sind 90% der heutigen Sowjet-Technologie west- man selbst zum Aufbau des Gegners beigetragen hatte, 4 lichen Ursprungs.» war ja in der McCarthy-Zeit Anfang der 50er Jahre in Der Europäer Jg. 3 / Nr. 6/7 / April/Mai 1999 25
Sutton und die US-Politik den USA sogar zur Grundlage einer regelrechten Hexen- 1920: Trotzkis Aufenthalt in New York Anfang 1917 und jagd geworden. Allerdings war die Antwort auf diese die Erteilung eines amerikanischen Passes für seine Rei- Frage wohl nirgendwo anders so kenntnis- und detail- se nach Rußland; eine Delegation des amerikanischen reich, mit einer so überwältigenden Fülle von Infor- Roten Kreuzes nach Rußland im Sommer und Herbst mationen gegeben worden wie von Sutton. Jedenfalls 1917, die hauptsächlich aus Anwälten und Bankiers der wurden seine Bücher über die sowjetische Wirtschafts- Wall Street bestand; Unterstützungszahlungen für die entwicklung von dem angesehenen Hoover Institute in russische Revolution, wie auch der Handel mit russi- San Francisco publiziert, und Sutton selbst war von schem Gold zur Finanzierung der Bolschewiki; die Un- 1968-73 an dieser Institution, die der Stanford Univer- terstützung revolutionärer Propaganda und die Beschäf- sity angeschlossen ist, beschäftigt. Seine Veröffentli- tigung pro-kommunistischer Schriftsteller in den USA; chungsliste aus dieser Zeit weist auch einige Titel in Interventionen bei der amerikanischen und englischen Publikationen des U.S. Naval Institute aus, d.h. einer Regierung zugunsten der Bolschewiki; schließlich auch Einrichtung der amerikanischen Marine. aus den gleichen Kreisen heraus: Die Gründung anti- kommunistischer Zirkel zur Bekämpfung der revolu- Die Wall Street-Bücher tionären Propaganda und auch Unterstützung für die Seine folgenden, noch brisanteren Publikationen, andere Seite im russischen Bürgerkrieg, die «Weißen». haben dann aber das Spektrum akademisch akzeptier- Der Status und die relative Bedeutung all der einzelnen, ter Normalität verlassen und neue Pfade betreten. in dem Buch besprochenen Episoden ist nicht immer Während sie eigentlich die Geschichtsschreibung des ganz klar; insgesamt aber ergibt sich doch ein eindeuti- 20. Jahrhunderts hätten umwälzen und neu befruchten ges Bild: das einer signifikanten Unterstützung des kom- können, sind sie von der universitären Historiographie munistischen Umsturzes durch Institutionen und In- (soweit bekannt) mit Schweigen übergangen worden. dividuen, die in der amerikanischen Wirtschaft eine In diesen Büchern, könnte man sagen, hat Sutton große Bedeutung und starke Einflußmöglichkeiten auf die Schwelle zu sogenannten «Verschwörungstheorien» die Regierung hatten. überschritten: d. h., er versucht den wirklichen Hand- Das ist auch deshalb eine wichtige Erkenntnis, weil lungsimpulsen zu folgen, anstatt seine Überlegungen sie der bis heute vorherrschenden Geschichtsschrei- an irgendeiner Stelle dogmatisch abzubrechen. bung diametral widerspricht. In dieser wird der deut- Während er in der «Western Technology»-Serie noch schen Unterstützung für die Oktoberrevolution ein brei- der Meinung war, daß die Unterstützung amerikani- ter Raum eingeräumt, während die Westalliierten nur in scher Industrieller und Finanziers für die Sowjetunion der Rolle von Kämpfen und Interventionen gegen den nur auf Kurzsichtigkeit, nie aber auf bewußten, lang- Kommunismus erscheinen. Sutton zeigt, daß das von fristigen Absichten beruhen könnte, hat er in den nach- Beginn an ein, auch durch Fälschungen, gefördertes In- 6 folgenden Werken die Handlungen terpretationsmuster war. Sehr inter- dieser Kreise eingehender in ihrem essant ist auch ein Anhang, in dem inneren Zusammenhang untersucht. Sutton auf die Vorstellungen einer Es entstand eine Serie von drei jüdischen Weltverschwörung ein- Büchern, die sich mit Politik und geht, die hinter der Oktoberrevolu- Wirtschaft im Zeitalter der Welt- tion vermutet wurde. Es war nach kriege beschäftigte: Suttons «Wall der Revolution und am Ende des 1. Street»-Bücher, benannt nach der Weltkrieges, daß eine massive Pro- Wall Street, dem Zentrum des ame- paganda den Mythos der jüdischen rikanischen Finanzsystems. Weltverschwörung in Europa und den USA populär zu machen unter- Wall Street and the Bolshevik Revo- nahm. Diese Propaganda war nach lution (1974) beschäftigt sich mit Sutton möglicherweise und zu der Unterstützung von Wall Street- Teilen eine bewußte Aktion wider Kreisen für die russische Oktoberre- besseres Wissen. Es galt, den Blick volution 1917. Sutton untersucht von den eigentlichen Vorgängen ab- eine Reihe von Ereignissen im Zu- und auf eine fixe Idee hinzulenken. sammenhang mit der russischen Re- «Die Hartnäckigkeit, mit der der volution zwischen etwa 1917 und Mythos von der jüdischen Ver- 26 Der Europäer Jg. 3 / Nr. 6/7 / April/Mai 1999
Sutton und die US-Politik schwörung gefördert wurde, legt nahe, daß es sich dabei union in mehreren Bänden untersucht hatte: die Mit- um einen bewußten Trick handelt, mit dem die Auf- wirkung amerikanischer Wirtschaftskreise sowohl bei merksamkeit von den wirklichen Themen und den der Geburtshilfe als auch bei der Aufpäppelung und wirklichen Ursachen abgelenkt werden soll. Das Beweis- technologischen Aufrüstung des Regimes nachzuwei- material, das in diesem Buch vorgestellt wurde, spricht sen. Da es das für den deutschsprachigen Raum viel- dafür, daß New Yorker Bankiers, die jüdisch waren, eine leicht interessanteste der drei Bücher ist, sei es im fol- relativ geringe Rolle bei der Unterstützung der Bolsche- genden etwas ausführlicher referiert. Sutton bezieht wiki hatten, während die New Yorker Bankiers, die sich in Wall Street and the Rise of Hitler vor allem auf Ma- Nicht-Juden waren (Morgan, Rockefeller, Thompson) terial, das von amerikanischen Behörden im Zuge der dabei Hauptrollen spielten. sogenannten Kriegsverbrecherprozesse zusammengetra- Welchen besseren Weg hätte es geben können, die gen worden war. In den unmittelbaren Nachkriegsjah- Aufmerksamkeit von den wirklichen Weichenstellern ren hatten damals einzelne Instanzen nicht davor abzulenken als mit der Beschwörung eines mittelalterli- zurückgeschreckt, auch die Beziehungen amerikani- 7 chen Antisemitismus.» scher Unternehmen zum NS-Regime zu untersuchen, bevor dann mit der Veränderung der Besatzungspolitik Wall Street and FDR (1975), das zweite Buch der Serie, 1947/48 auch über diese Verhältnisse wieder der Mantel 8 beschäftigt sich mit den Beziehungen des amerikani- des Schweigens gebreitet wurde. Diese engen und ge- schen Präsidenten Franklin Delano Roosevelt (Präsident wichtigen Beziehungen großer amerikanischer Konzer- 1933-1945) zur Wall Street, mit den Umständen seiner ne zum NS-Regime waren seitdem bekannt oder hätten Präsidentenwahl 1932 und der Geburt seines Wirt- es sein können: Am bedeutsamsten war die Verbindung schaftsprogramms, des in den USA bis heute legendären zwischen dem Standard Oil-Komplex und den deut- New Deal. Der «New Deal» war eine Wirtschaftspolitik schen IG-Farben, eine Koalition, die man leicht für mit starken Elementen staatlicher Lenkung. Er bildet in wichtiger halten könnte als alle Bündnisse oder Feind- den USA noch immer die Sehnsucht und Orientierung schaften zwischen Staaten in dieser Zeit und der wohl einer kapitalismuskritischen Linken. Roosevelt gilt als auch der Verlauf des 2. Weltkrieges nicht allzuviel anha- jener neuere Präsident, der es gewagt hat, gegen den ben konnte. Dieses Bündnis mit einem bedeutenden Einfluß der Wall Street, der Finanzmächte, vorzugehen. Transfer von Technologie war für Deutschland kriegs- Dagegen verweist Sutton auf seine lebenslang engen Be- wichtig. Der Präsident der Standard Oil of New Jersey, ziehungen zu Kreisen der Wall Street; von dort aus wur- der wegen dieser Lieferungen angegriffen wurde, «argu- de ganz überwiegend sein Wahlkampf 1932 finanziert; mentierte, dafür, der Wehrmacht solche technische Hil- und auch der «New Deal», Roosevelts Wirtschaftspro- fe nicht zu leisten, ‹(...) hätte es keine Rechtfertigung gramm, war ursprünglich dort ausgearbeitet worden. gegeben›. Die Hilfe war offensichtlich, zog sich über Dieser «New Deal» zeigt sehr viel mehr als ein Jahrzehnt hin und war Ähnlichkeit mit der faschistischen so bedeutend, daß ohne sie die und nazistischen Wirtschaftspolitik Wehrmacht nicht in den Krieg hätte 9 im gleichzeitigen Europa: Er befrie- ziehen können.» digt oberflächlich und ästhetisch ei- Neuland betritt Sutton in dem Buch ne Sehnsucht nach Sozialismus und mit seiner These von einer amerika- Volksgemeinschaft, befestigt dabei nischen Unterstützung auch der aber die eigentliche Machtstellung Machtübernahme durch die Nazis. wirtschaftlicher Großkonglomerate. Da hier viel entscheidendes Quel- lenmaterial vernichtet wurde, muß Wall Street and the Rise of Hitler sich diese Untersuchung auf Indizi- (1976) schließlich behandelt die en stützen. Es seien hier einige an- Rolle amerikanischer Industrieller geführt: Bei Wahlkampfspenden an und Finanziers beim Aufstieg Hitlers die NSDAP für die Reichstagswahlen und bei der deutschen Aufrüstung von 1933 waren tonangebend ge- bis hin zum 2. Weltkrieg. Es ver- rade solche deutsche Firmen, die sucht in einem Band für den deut- besonders intensive Verbindungen schen Nationalsozialismus das zu in die USA hatten, mit amerikani- leisten, was Sutton für die Sowjet- schem Kapital finanziert wurden Der Europäer Jg. 3 / Nr. 6/7 / April/Mai 1999 27
Sutton und die US-Politik und amerikanische Vertreter in ihren Aufsichtsräten het Nationaal-Socialisme. (Drie Gesprekken Met Hitler) (Die hatten; auch jene großen Konglomerate der 20er Jahre, Geldquelle des Nationalsozialismus. Drei Gespräche mit die mit amerikanischem Leihkapital gebildet worden Hitler) und unter einem pseudonymen Verfassernamen waren. erschienen. In ihm beschreibt ein Ich-Erzähler, wie er «Der entscheidende Punkt ist, daß die deutschen zwischen 1929 und 1933 dreimal im Auftrag eines New Industriellen, die Hitler finanzierten, hauptsächlich Di- Yorker Zirkels mit Hitler zusammengetroffen sei, um rektoren von Kartellen mit einer amerikanischen Ver- über eine finanzielle Unterstützung zu reden. Dabei wer- bindung, Eigentümerschaft, Beteiligung oder irgendei- den die komplexen Motive des Unterstützerzirkels, seine ner Form von Unterstützung, waren. Die Unterstützer Zusammensetzung, die Modalitäten der Geldtransfers Hitlers waren nicht, im großen und ganzen, Firmen von und die Gespräche mit Hitler, der noch sehr viel mehr rein deutschem Ursprung oder repräsentativ für deut- Geld wollte, beschrieben. Insgesamt seien zwischen sche Familienfirmen. Außer bei Thyssen und Kirdorf, 1929 und 1933 an Geldzahlungen 32 Mio $ aus dieser waren es in den meisten Fällen die deutschen multi- Quelle geflossen, für damalige Verhältnisse eine be- nationalen Firmen – i.e. IG Farben, AEG, DAPAG, etc. trächtliche Summe, die für die Wahlkämpfe und Diese Multinationalen waren in den 1920er Jahren mit Straßenschlachten der untergehenden Weimarer Repu- Hilfe von amerikanischen Anleihen aufgebaut worden blik eine sehr große Bedeutung gehabt hätte. Sutton und hatten in den frühen 1930ern amerikanische Di- kann anhand von Details plausibel machen, daß das rektoren und eine bedeutende amerikanische finanziel- Buch von einem wirklichen Insider geschrieben worden 10 le Beteiligung.» sein muß. Ohne seine Authentizität letztlich beweisen Die gleichen Firmen dominierten im Keppler-Kreis zu können, macht er sie doch wahrscheinlich. bzw. Freundeskreis des Reichsführers SS, dem engsten Beratungszirkel, in dem die Verzahnung zwischen der Trotz oder wegen ihres eigentlich sensationellen In- politischen Führung und der Wirtschaft im Dritten halts sind die Wall Street-Bücher eher zurückhaltend Reich vollzogen wurde. Auffallend ist auch, daß einige geschrieben: Sie präsentieren Material aus sehr umfang- der entscheidenden Figuren an den Schnittstellen zwi- reichen Archivforschungen, Indizienketten einzelner, schen Regime und Wirtschaft über besonders enge Be- verstreuter Ereignisbereiche, aber die Folgerungen aus ziehungen in die USA oder nach England verfügten: so diesen Indizien bleiben eher angedeutet. Suttons beson- der Bankier Kurt von Schröder, der am 4. Januar 1933 dere Fähigkeit in diesen Büchern besteht darin, daß er das für die Machtübernahme entscheidende Gespräch zwei Fragen: Woher kommt das Geld? und Woher stammt zwischen Hitler und dem vormaligen Reichskanzler Pa- die Technologie? mit größerer Hartnäckigkeit und schär- 11 pen vermittelt hatte , Hjalmar Schacht, der Architekt ferem Spürsinn verfolgt, als in der Geschichtsschrei- der deutschen Wirtschaftspolitik in den dreißiger Jah- bung sonst üblich. Sutton zeigt eine große Fähigkeit, ren, der seit langem in enger Verbindung mit Finanz- Phänomene, also beispielsweise den Inhalt von Doku- 12 kreisen in London und New York stand , und das gilt menten, rein auf sich wirken zu lassen und darüber zu wohl auch für Fritz Thyssen, wahrscheinlich der wich- staunen, anstatt sie mit irgendwelchen Scheinüberle- tigste Finanzier beim Aufstieg des Nationalsozialismus, gungen hinwegzuerklären. der Verbindungen zu den Interessen der Harriman- Als Quintessenz der Wall-Street-Bücher könnte man 13 Familie hatte. Auslandspressechef der NSDAP war die vielleicht zusammenfassen: daß in der Zeit zwischen dreißiger Jahre über mit Putzi Hanfstaengel sogar ein den Weltkriegen Kreise der amerikanischen Wirtschaft echter Amerikaner, ein Studienkamerad des amerikani- nicht nur aus kurzfristigem Profitinteresse heraus ge- schen Präsidenten Roosevelt aus Harvard. handelt, sondern auch entscheidende politische Impul- Diese Erkenntnisse von Sutton wirken wie schwache se gegeben haben, sowohl in der inneramerikanischen Abdrücke einer Schrift, die auf einen verborgenen Zu- Szene, als auch über Amerika hinaus in der Welt. So for- sammenhang und auf eine Quelle schließen lassen. muliert klingt der Satz immer noch nicht besonders sen- Ganz greifbar wird der Ursprung dieser Schrift durch Sut- sationell: Sowohl was die USA selber angeht, als auch et- tons Forschungen aber nicht. Besonders sensationell an wa die Politik in Lateinamerika betreffend, würde kaum Suttons Arbeit mutet allerdings der Hinweis auf ein 1933 jemand daran gezweifelt haben. Es sind dann eher spe- in Holland erschienenes Buch an, das nur wenige Tage zifische Scheuklappen, die daran gehindert haben, die- nach Veröffentlichung wieder aus dem Handel genom- ses Verhaltensmuster auch in europäischen Ereignissen men worden war und das nur in einigen Exemplaren wie der russischen Revolution und dem Aufstieg des Na- überlebt hat. Es war unter dem Titel De Geldbronnen van tionalsozialismus zu suchen. 28 Der Europäer Jg. 3 / Nr. 6/7 / April/Mai 1999
Sutton und die US-Politik Suttons Angaben oder Vermutungen über die Hin- burg-Familie. Aber auch große Konzerne wie General El- tergründe dieser Art Interventionspolitik bleiben frag- ectric, ITT oder Ford tauchen regelmäßig auf, sogar eine mentarisch. Es seien hier aber einige Andeutungen öffentliche Institution wie die New Yorker Federal Re- wiedergegeben, die wenigstens eine Richtung weisen serve Bank (gewissermaßen die New Yorker Landeszen- können: tralbank). Eine bedeutende Rolle spielt bei Sutton auch Am Ende des 19. Jahrhunderts war das amerikanische eine relativ kleine, aber in der ersten Jahrhunderthälfte manifest destiny erfüllt: die Einwanderer hatten die offenbar einflußreiche New Yorker Bank: Guaranty ganze Weite des Kontinents bis nach Westen erobert Trust. und besiedelt. In dieser Situation begannen die ameri- Eine Rolle bei diesen Vorgängen spielen außerdem kanische Politik und Wirtschaft, sich nach außen zu Konzeptionen, die in industriellen Kreisen im Zuge der wenden. Der Krieg mit Spanien 1898 (der Spanien aus zunehmenden Monopolbildung Ende des 19. Jahrhun- Kuba vertreiben sollte) kann als Beginn des neueren, derts aufkamen. Man betrachtete mehr und mehr den auch militärischen Imperialismus der USA gelten. klassischen Liberalismus als überholt und dachte über Im Land hatten mächtige Wirtschaftskonglomerate soziale Formen nach, in denen einige monopolartige schon im 19. Jahrhundert die Gewohnheit angenom- Riesengebilde die Wirtschaft planungsartig lenken soll- men, in Politik zu investieren, um sich deren Wohlwol- ten. Solche Gedanken führten zu einer gewissen len zu sichern. Von J.P. Morgan, Anfang des 20. Jahr- Annäherung zwischen Großindustrie und Sozialismus. hunderts die mächtigste Bank in den USA, wurde Es ist diese Zukunftsvorstellung von einem korporati- berichtet, daß sie beide politischen Lager unterstützt ha- ven Sozialismus, die Sutton in der Interventionspolitik be, um beide beeinflussen zu können. der Wall Street am Werk sieht. Dieses auf der heimischen Bühne eingeübte Verhal- «Der Unterschied zwischen einem korporativen und ten wurde dann im 20. Jahrhundert auf die Außenpoli- einem sozialistischen Staatsmonopol besteht im we- tik übertragen. Es beginnt eine weltweit orientierte In- sentlichen nur darin, welche Gruppe das Machtgefüge terventions- und Einflußpolitik von Kreisen der kontrolliert. Das Wesen des Sozialismus liegt in der Mo- amerikanischen Finanzwelt und Industrie. Ein wichti- nopolkontrolle des Staates mit Hilfe von angestellten ges Vehikel dafür scheint nach Sutton beispielsweise Planern und akademischen Nutznießern. Andererseits 1915 die Gründung der AIC (American International strebten Rockefeller, Morgan und Genossen danach, ihr Corporation) gewesen zu sein. In dieser Unternehmung Monopol zu erlangen, um ihre Profite durch den Ein- fanden sich Interessen einer größeren Reihe von Wall- fluß auf den politischen Staatsapparat maximal aus- street-Firmen und Unternehmungen zusammen, u. a. zubauen. Dabei benötigen sie gleichfalls Planer und die Interessen des Morgan- und des Rockefeller-Komple- akademische Nutznießer, nur ist der ganze Prozeß, ver- xes und damit der zwei größten wirtschaftlichen Macht- glichen mit der plumpen sozialistischen Staatswirt- zusammenballungen im damaligen Amerika und wohl schaft, diskreter und raffinierter. Rockefellers Erfolg er- der ganzen Welt. Wie auf der heimischen Szene wurde klärt sich daraus, daß er die öffentliche Aufmerksamkeit auch im Ausland die Interventionspolitik manchmal auf höchst belangloses und oberflächliches historisches so betrieben, daß man gleichzeitig zwei miteinander Flickwerk lenkte, wie zum Beispiel auf den Mythos eines kämpfende Konkurrenten unterstützte: ein klassisches Kampfes zwischen Kapitalisten und Kommunisten. Ein- politisches Konzept, das im antiken Rom als divide et her geht damit eine sorgfältige Pflege der politischen impera beschrieben wurde. Kräfte durch das «Big Business». Diese Erscheinung ei- Suttons Wallstreet-Bücher kreisen um einige wenige nes korporativen legalen Monopols – also Marktkon- Figuren und Firmen, die in diese politischen Interven- trolle durch politischen Einfluß – nennen wir korporati- 14 tionen verwickelt sind. Zentral ist darin eine New Yor- ven Sozialismus.» ker Adresse: Broadway Nr. 120, nicht weit von der Ein- und weiter: mündung der Wall Street. Dort hat Sutton eine sehr «Das Wirtschaftssystem mit Monopolen, das (...) auf auffällige Häufung von Büros von Firmen und Personen Korruption und Privilegien beruht, ist eine politisch ge- gefunden, die mit den von ihm beschriebenen Vorgän- lenkte Wirtschaft. Es ist gleichzeitig ein System ver- gen zusammenhängen. Zu den immer wiederkehrenden schleierter Zwangsarbeit, von Ludwig von Mises zu institutionellen Zusammenhängen gehören die Morgan Recht als Zwangswirtschaft bezeichnet. Es ist dieses Bank und die Interessen der Rockefeller-Familie – d. h. Element des Zwanges, das allen politisch gelenkten insbesondere das Standard Oil-Imperium und die Chase Wirtschaften gemein ist: Hitlers ‹Neuer Ordnung›, Mus- Manhattan Bank – in geringerem Maße auch die War- solinis korporativem Staat, Kennedys ‹New Frontier›, Der Europäer Jg. 3 / Nr. 6/7 / April/Mai 1999 29
Sutton und die US-Politik Johnsons ‹Great Society›, Nixons ‹Creative Federalism›. «Vor allem wollten diese Männer Märkte, vorzugs- Zwang ist auch ein Element bei Herbert Hoovers Re- weise internationale Märkte – und ein Monopol für den aktion auf die Depression und viel offenkundiger in Weltmarkt als letztes Ziel. Sie wollten Märkte, die man Franklin Roosevelts ‹New Deal› und seiner ‹National monopolistisch ausbeuten könnte ohne Angst durch ei- 15 Recovery Administration›.» ne Konkurrenz von Russen, Deutschen oder irgendje- Diese Gedanken gelten nur zum Teil auch noch für mandem sonst – auch nicht von amerikanischen Ge- die von den Bolschewiki in Rußland eingeführte Zen- schäftsleuten außerhalb des Kreises. Diese geschlossene tralverwaltungswirtschaft. Hier bedeutete die Unterstüt- Gruppe war a-politisch und a-moralisch. 1917 hatte sie zung der Bolschewiki auch die Verhinderung der indu- nur ein einziges Ziel – den Markt in Rußland zu beherr- striellen Eigenentwicklung Rußlands durch ein der schen; das alles sollte präsentiert und intellektuell un- Wirtschaft feindselig und fremd gegenüberstehendes terfüttert werden von einer Liga zur Durchsetzung des System. Durch das sowjetische System der Planwirt- Friedens. schaft wurde ein möglicher Konkurrent – eben Rußland Wall Street hat sein Ziel in der Tat erreicht. Amerika- – an der Entwicklung gehindert. Zum anderen bot das nische Firmen, die von dem Syndikat kontrolliert wur- Staatsmonopol der Bolschewiki ausländischen Teilneh- den, haben später die Sowjetunion mitaufgebaut und mern monopolartige Möglichkeiten auf dem russischen sind noch heute dabei, den sowjetischen militärisch-in- Markt, wenn sie sich mit der Staatsmacht ins Einver- dustriellen Komplex ins Zeitalter des Computers zu 16 nehmen zu setzen wußten. Das zu erreichen, war nach bringen.» Sutton ein Hauptzweck der amerikanischen Unterstüt- zung für die Kommunisten. Dieser Zweck ist zugleich in Andreas Bracher, Hamburg einem viel höheren Maße erreicht worden, als das ins öffentliche Bewußtsein gedrungen ist. 1 Zur deutschen Übersetzung dieses Buches siehe die Bemer- Suttons) fanden sich in der Zeit v. 14.1.99 (Philipp Gassert, kungen am Schluß von Teil II dieses Artikels. Handel mit Hitler), der FAZ v. 11.2.99 (Tobias Jersak, Öl für den 2 Einige Bücher Suttons können bezogen werden über: Bloom- Führer) und dem Spiegel 50/98 (Klaus Wiegrefe, Orden für Henry). field Books, 26 Meadow Lane, Sudbury, Suffolk, England CO 9 Sutton, Rise of Hitler, S. 75. 10 6TD. Tel.: 0044 (0)1787 37 63 74. 10 Sutton, Rise of Hitler, S. 101. 3 A. Sutton, Der leise Selbstmord, S. 17. 11 zu Schröder s. Sutton, Rise of Hitler, S. 79-81. 4 ebd., S. 9. 12 s. dazu eine neue Biographie: John Weitz, Hitlers Bankier. Hjal- 5 ebd., S. 21. mar Schacht. München 1998. 6 Die umfangreichste neuere Geschichte der russischen Revolu- 13 zu Thyssen: Sutton, Rise of Hitler, S. 102-14 u. Sutton, War and tion stammt von Richard Pipes, Harvard-Professor und in Revolution, S. 58-63. den 80er Jahren auch zeitweise Mitglied des National Security 14 Sutton, Roosevelt, S. 86. Council (NSC), d. h. des wichtigsten außenpolitischen Bera- 15 ebd. S. 88. tungsgremiums des amerikanischen Präsidenten, damals 16 Sutton, Bolshevik Revolution, S. 176. (Geschrieben 1974.) Reagan. Pipes’ Werk umfaßt mehrere Bände und einige tau- send Seiten. Die Unterstützung der deutschen Heeresleitung für Lenin und die Bolschewiki wird in eigenen Kapiteln ausführlich abgehandelt. Dagegen war ein Hinweis auf Sutton oder die bei Sutton besprochenen Zusammenhänge nicht zu entdecken. 7 Sutton, Bolshevik Revolution, S. 189. 8 Im Zuge von Forderungen an Unternehmen wegen Vorteils- nahme im nazistischen System, sind auch diese Verhältnisse wieder stärker in der Öffentlichkeit besprochen worden. Im deutschsprachigen Raum ist in der Neuen Zürcher Zeitung am 22.10.1998 ein Artikel des amerikanischen Historikers Herbert Reginbogin erschienen, der sich ausdrücklich auf Sut- ton stützt. Andere Artikel zu dem Thema (ohne Erwähnung 30 Der Europäer Jg. 3 / Nr. 6/7 / April/Mai 1999
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